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Kater Kasimir führt ein herrliches Leben bei Frauchen Linna. Er streift durch den Garten, oder bereitet sich bei kuscheligen Krimiabenden vor dem Fernseher auf seine eigentliche Berufung vor: Detektiv zu werden. Doch plötzlich wird Kasimirs Alltag auf den Kopf gestellt. Zweibeiner Mads zieht bei Linna ein. Damit könnte Kasimir sich noch abfinden. Aber zusammen mit Mads kommt auch Kalle. Der gutmütige Mops ist nicht gerade der hundifizierte Scharfsinn, sehr schnell zu begeistern und hat permanent eine nervtötende gute Laune - Grund genug für Kasimir, ihn so schnell wie möglich loszuwerden. Doch alle Versuche, den Quälgeist aus dem Haus zu bekommen, scheitern. Und beinahe wäre dem Kater durch das Intrigenspinnen entgangen, wie merkwürdig sich der Nachbar verhält. Aber Kasimir ist wachsam und spürt, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Wird er herausfinden, was der Nachbar im Schilde führt? Und vor allem: Wird er einen Weg finden, Kalle endlich loszuwerden?
Ein heiterer Katzen-Mops-Krimi - ideal für alle Fans von Kater Brown, Andrea Schachts Katzenromanen und Bob, der Streuner.
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Seitenzahl: 257
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Cover
Über den Inhalt
Die Hauptfiguren
Über die Autorin
Titel
Impressum
1. Kapitel – Kasimir
2. Kapitel – Kalle
3. Kapitel – Kasimir
4. Kapitel – Kalle
5. Kapitel – Kasimir
6. Kapitel – Kalle
7. Kapitel – Kasimir
8. Kapitel – Kalle
9. Kapitel – Kasimir
10. Kapitel – Kalle
11. Kapitel – Kasimir
12. Kapitel – Kalle
13. Kapitel – Kasimir
14. Kapitel – Kalle
15. Kapitel – Kasimir
16. Kapitel – Kalle
17. Kapitel – Kasimir
18. Kapitel – Kalle
19. Kapitel – Kasimir
20. Kapitel – Kalle
21. Kapitel – Kasimir
22. Kapitel – Kalle
23. Kapitel – Kasimir
Kater Kasimir führt ein herrliches Leben bei Frauchen Linna. Er streift durch den Garten, oder bereitet sich bei kuscheligen Krimiabenden vor dem Fernseher auf seine eigentliche Berufung vor: Detektiv zu werden. Doch plötzlich wird Kasimirs Alltag auf den Kopf gestellt. Zweibeiner Mads zieht bei Linna ein. Damit könnte Kasimir sich noch abfinden. Aber zusammen mit Mads kommt auch Kalle. Der gutmütige Mops ist nicht gerade der hundifizierte Scharfsinn, sehr schnell zu begeistern und hat permanent eine nervtötende gute Laune – Grund genug für Kasimir, ihn so schnell wie möglich loszuwerden. Doch alle Versuche, den Quälgeist aus dem Haus zu bekommen, scheitern. Und beinahe wäre dem Kater durch das Intrigenspinnen entgangen, wie merkwürdig sich der Nachbar verhält. Aber Kasimir ist wachsam und spürt, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Wird er herausfinden, was der Nachbar im Schilde führt? Und vor allem: Wird er einen Weg finden, Kalle endlich loszuwerden?
Kater Kasimir
Kasimir lebt seit sechs Jahren bei Linna. Seine Tage und Nächte sind ganz schön stressig, denn ständig muss er die Nachbarschaft beobachten, um mögliche Verschwörungen oder dunkle Machenschaften rechtzeitig zu entdecken. Wenn er gerade nicht seiner Berufung nachgeht – der größte Privatdetektiv auf Erden zu werden –, thront er gerne auf der Fensterbank, um zu demonstrieren, dass in seiner Wohnung Leute mit Niveau und Klasse wohnen.
Mops Kalle
Der liebenswürdige schwarze Mops wurde vom Polizisten Mads aus dem Tierheim gerettet. Er hat 24 Stunden am Tag regen Appetit, liebt es, tagsüber vor sich hin zu dösen und hasst Regen. Ihn plagt schnell das schlechte Gewissen, wenn er mal wieder Unsinn gemacht hat – auch wenn es eigentlich gar nicht seine Schuld war …
Mirjam Müntefering, geboren 1969 im Sauerland, studierte Theater- und Filmwissenschaften sowie Germanistik und arbeitete als Fernsehredakteurin. Seit dem Jahr 2000 schreibt sie Jugendbücher und Romane für Erwachsene. Nachdem sie mehrere Jahre lang eine eigene Hundeschule betrieb, konzentriert sie sich inzwischen ganz aufs Schreiben. Sie lebt mit ihrer Partnerin und ihren Hunden im Ruhrgebiet.
Mirjam Müntefering
Der geheimnisvolle Nachbar
Ein tierisches Abenteuer
BASTEI ENTERTAINMENT
Digitale Originalausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Textredaktion: Simone Hennig, Hamburg
Projektmanagement: Rena Roßkamp
Covergestaltung: Jeannine Schmelzer unter Verwendung von Motiven © fotolia/vpardi, © shutterstock/Nik Merkulov, © shutterstock/kondratya, © shutterstock/Africa Studi und © shutterstock/Kateryna A.
Illustrationen: © shutterstock/kondratya und © shutterstock/Kateryna A.
E-Book-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf
ISBN 978-3-7325-1694-0
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Seit Kurzem haben wir Gäste. Aber ich will doch sehr hoffen, dass sie nicht lange bleiben werden. Ich frage mich auch, warum sie überhaupt hier sind. Meine liebste Linna und ich, wir brauchen doch niemanden sonst.
Linna ist zwar nur ein Zweibeiner, aber sie hat wirklich Stil. Sie bewegt sich tänzerisch, beinahe wie auf Samtpfoten, und duftet immer herrlich nach Veilchen. Sie und ich, wir sind ein ideales Paar. Während Linna tagsüber unsere hübsche Wohnung verlässt, etwa um auf die Jagd nach Dosenfutter zu gehen, habe ich hier alle Freiheiten der Welt und bin niemandem zur Rechenschaft verpflichtet.
Ist es trocken und nicht zu kalt, schlüpfe ich durch die Katzenklappe und streife elegant durch den grünen Garten. Dabei muss ich nur aufpassen, dass ich dem Großen Weißen mit dem Knautschgesicht nicht begegne, denn mit diesem ungehobelten Kerl ist nicht gut Mäuse essen. Aber wenn die Luft rein ist, kann ich bei meinen Spaziergängen unauffällig alle Grundstücke rundherum sondieren, und genau das ist meine eigentliche Berufung: Wenn ich eines Tages hinaus in die Welt gehe, werde ich Detektiv.
Bis es so weit ist, lerne ich abends vor dem Fernseher alles, was ich wissen muss. Erfreulicherweise sieht Linna sich nämlich genauso gerne Kriminalgeschichten an wie ich. Das ist von Vorteil, denn Katzenpfoten sind zwar zu allerlei zu gebrauchen, für die Knöpfe auf der Fernbedienung aber leider nicht ideal geeignet. So kann ich also abends den Kommissaren im Fernsehen ein paar Kniffe abschauen und tagsüber im freien Feld üben. Sofern es draußen warm und trocken ist.
Regnet oder schneit es aber, liege ich auf meinem hübschen Deckchen auf der Fensterbank und beobachte alles, was auf der Straße vor sich geht. Nebenbei demonstriere ich den Nachbarn auf diese Weise, dass hier Leute mit Niveau wohnen.
Für mich und Linna ist alles bestens geregelt. Wozu also diese Idylle stören? Besuch ist doch im Grunde immer lästig. Dieser hier ganz besonders.
Der Zweibeiner würde ja noch gehen. Mads heißt er. Meine liebste Linna, die zweifelsohne über einen tadellosen Geschmack verfügt – hätte sie sonst mich als ihren engsten Gefährten ausgewählt? –, scheint ihn jedenfalls außerordentlich zu mögen. Sie schmiegt sich beinahe ununterbrochen an ihn, säuselt mit ihrer einschmeichelnden Stimme kleine, feine Nichtigkeiten und kocht die leckersten Sachen. Selbstverständlich bekomme nach wie vor ich die besten Brocken zugesteckt und darf anschließend als Einziger behaglich schnurrend auf der Sofalehne liegen. Im Grunde wäre gegen diesen Teil des Besuchs also nichts einzuwenden.
Doch Mads ist leider nicht allein gekommen.
Er hat etwas mitgebracht, das nicht nur meiner, sondern wahrscheinlich jeglicher Vorstellung von Stil und Eleganz komplett widerspricht: Kalle. Schon der Name lässt mich schaudern. Würdeloser geht es ja wohl nicht.
Aber damit nicht genug! Kalle hat zwar vier Beine, wie es sich für einen anständigen Charakter gehört, doch was tut er damit? Laufen. Nichts als laufen. Weder kann er sich damit sein mit Sabber verschmiertes Gesicht säubern, noch im Garten eine der rasend schnellen Mäuse fangen.
Schnelligkeit oder gar Wendigkeit sind sowieso nicht sein Metier. Wie auch, wenn er einen viel zu dicken Bauch über den kurzen Beinen trägt und selbst im liegenden Zustand eher röchelt als atmet? Mit seinem Umfang könnte sich dieser Klops natürlich niemals durch meine Katzenklappe quetschen, geschweige denn kommen und gehen, wie es ihm beliebt. Davon abgesehen, ist dieses Klobig-Kompakte einfach unschick.
Und dann auch noch diese Farbe! Die Farbe ist vollkommen indiskutabel. Kalle ist nämlich weder charmant gescheckt noch geschmackvoll getigert, schon gar nicht in solch strahlendem Rot-Weiß wie ich. Nein, er ist schwarz. Schwarz von der winzig kleinen, zwischen zahnsteingepeinigtem Gebiss und hervorquellenden Augen eingequetschten Nase bis zum sich unkontrolliert ringelnden Schwanz, den er über dem Rücken trägt. Ein speckig glänzendes, gruseliges Schwarz, düster wie die dunkelste Nacht.
Das Allerschlimmste an Kalle ist jedoch seine blendend gute Laune. Wo er geht und steht, verströmt er die unheilvolle Aura des ewig Vergnügten. Er freut sich einfach über alles.
Als Mads und er vor ein paar Tagen hier angekommen sind, habe ich gedacht, der lackfarbene Witzbold wollte mich auf den Arm nehmen. Er warf sich vor Linna auf den Boden, und die war sich leider nicht zu schade, ihm lachend den beschämend nackten Bauch zu kraulen. Als sie dann seinen Namen säuselte – und sich mir vor Entsetzen alle Nackenhaare aufstellten –, rollte Kalle vor lauter Überschwang seine lange, rote Zunge aus und hechelte ihr seinen dünstigen Atem entgegen.
Mit einer Begeisterung, die an Irrsinn grenzte, stürmte er danach durch alle Zimmer, schnüffelte röchelnd in den entlegensten Ecken und ließ sich schließlich mit einem tiefen, glücklichen Grunzen in sein Körbchen fallen, das Mads neben unser Sofa gestellt hatte.
Dieses Körbchen war das Indiz. Das Zeichen für einen längeren Aufenthalt. Denn nur wer länger zu Besuch bleibt, braucht ein eigenes Bett. Dieser Quälgeist wird nicht so schnell wieder verschwinden, habe ich entsetzt kombiniert.
Da hilft nur noch, von Anfang an klarzustellen, wer hier der tonangebende Vierbeiner im Haus ist. Ich bin also betont langsam auf ihn zugeschlendert, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen. Auf keinen Fall blinzeln! Und schon gar nicht zurückweichen!
Als ich bis auf etwa einen Meter herangekommen war, sagte Mads zu Linna: »Er tut Kalle doch nichts, oder?«, und ich muss sagen, es gefiel mir, dass sich in seine sonore Stimme ein leicht besorgter Unterton eingeschlichen hatte.
»Kasimir ist hier der Herr im Haus«, erklärte Linna ihm ganz richtig. »Ich schätze, das will er nur mal eben demonstrieren.«
Genauso war es! Ich sag es doch: Linna und ich sind das perfekte Paar und brauchen niemanden sonst. Wir verstehen einander.
In diesem Moment richtete sich das schwarze Etwas in seinem Körbchen auf, betrachtete mich neugierig aus seinen hervorquellenden Augen und sagte: »Dann musst du wohl der Kasimir sein? Tach auch!«
Seine plumpe Vertraulichkeit ließ mich entsetzt innehalten. Meine Haare sträubten sich wie von selbst.
Kalle rollte begeistert mit den Augen. »Wow! Das machst du aber echt super. Sag mal, wie kriegst du das denn hin, dass dein Schwanz so absolut gerade stehen bleibt? Sieht aus wie ’ne Flaschenbürste. Voll krass, ey!«
Mir rutschte ein leises Fauchen heraus. Flaschenbürste!
»Kasimir«, sagte Linna zu mir, und ihre Stimme klang nun auch ein bisschen besorgt. »Schön lieb sein, okay?«
Mads rutschte an den Rand der Sofakante, nah zu Kalle.
Der stand nun plötzlich im Körbchen. Ich machte mich schon zum Sprung bereit, denn das konnte nur Angriff bedeuten.
Doch statt sich auf mich zu stürzen, wandte Kalle mir sein hässliches Hinterteil zu und wackelte mit dem, was er wohl für das Gegenstück zu meinem prächtigen buschigen Schwanz hielt. »Guck mal, anders krieg ich’s nicht hin«, sagte er und bog den kurzen Hals so weit nach hinten, dass er mir sowohl seinen Ringelschwanz als auch sein breites Gesicht zuwandte. »Hey, weißt du was? Ich hab ’ne coole Idee! Wie wär’s, wenn du mir deinen Trick zeigst? Ich zeig dir dafür einen von meinen!«
»Was macht er denn da?«, wollte Linna leise von Mads wissen.
»Deeskalation«, raunte Mads ein wenig nervös.
»Und was für ein Trick soll das sein, den du mir zeigen willst?«, fragte ich mit einem dunklen Knurren, das tief in meiner Kehle grollte.
Kalle drehte sich wieder vollständig zu mir um und setzte sich erneut auf sein Hinterteil. »Tja, lass mal sehen. Kannst du vielleicht schon … ähm … kannst du bellen?« Er bellte ein paarmal kläglich heiser. Offenbar war mir jedoch anzusehen, dass ich daran nicht interessiert war. »Oder vielleicht Kusselkopp?« Er steckte den breiten Kopf zwischen die o-förmigen Hinterbeine und rollte einmal quer durchs Körbchen. Ein Purzelbaum schlagender Mops! Das war schwer auszuhalten. »Auch nicht? Ich kann auch Give-me-five, das ist so was wie Pfötchen auf Englisch, verstehste? … Au ja, Give-me-five ist cool. Spitze, oder? Hm … Oder hungrig gucken. Ooooaaah! Ich bin sooo hungrig! Hab ich’n Hungääär! Findest du nicht, dass ich das am allerbesten kann? … Ich kann aber auch noch diese Nummer mit meinen Ohren. Zuck, zuck, zuck – sieht irre aus, oder? … Was kann ich denn noch? Lass mal überlegen. Irgendwas find ich bestimmt, was ich dir zeigen kann …«
Was ihm als Nächstes eingefallen wäre, weiß ich nicht. Ich habe mich langsam umgedreht und bin erhobenen Hauptes davongegangen.
Das also ist Kalle.
Dieses schwarze Etwas verkörpert alles, was ich nicht brauche. Gibt es Gäste, die lästiger sind?
Ich bin sicher, Linna wird auch bald merken, dass unser Leben schöner war, als wir noch allein waren.
Das hier muss echt das Paradies sein!
Unsere neue Wohnung ist riesengroß. Es gibt mindestens vier Zimmer! Und einen Garten direkt am Wohnzimmer dran. Man muss keine einzige Stufe steigen, um reinzukommen!
Mein Mads und ich, wir hätten es wirklich nicht besser treffen können!
Die supernette Linna hab ich ja schon ne kleine Weile gekannt. Sie ist absolute Spitze da sind Mads und ich uns einig. Schon allein, wie sie uns anlacht! Und immer hat sie einen leckeren Happen für mich in der Tasche ein Traum von einer Zweibeinerin! Aber als wäre das allein nicht schon genug, um einen Kusselkopp nach dem anderen zu schlagen, hat sie auch noch son hammercoolen Typen bei sich wohnen: Kasimir! Der ist das Beste an unserem neuen Zuhause.
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