Kate Liberty - Unverhofft Detektivin - Christine Stutz - E-Book

Kate Liberty - Unverhofft Detektivin E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Kate Liberty ist etwas besonderes. Denn sie kann Seelentiere sehen. Unsichtbare Tiere, die dem Charakter des Menschen entsprechen und ihn überall hin begleiten. Kate ist eiine bekannte Schriftstellerin. Ihr Leben läuft in geregelten Bahnen. Bis sie zufällig in einen Mordfall stolpert. Sie findet den sterbenden Polizisten Charly Sponnert und verspricht ihm, seinen Mörder zu finden. Kate macht sich auf die Suche. Unterstützt wird sie dabei von dem Polizisten Thomas Ugly. Der Mann ist alles andere als begeistert, dass sich Kate immer wieder einmischt. Doch das hält Kate nicht auf. Sie ist wild entschlossen, den Mörder zu finden.

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Kate Liberty-Unverhofft Detektivin

TitelseiteVorwort1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 Kapitel10 Kapitel11 Kapitel12 Kapitel13 Kapitel14 KapitelEpilogImpressum

Kate Liberty

Unverhofft Detektivin

„Der Tod von Charly Sponnert“

Vorwort

Vorwort

Es gibt sie.

Seelentiere. Geisterwesen, die uns ein Leben lang begleiten. Die immer um uns herum sind und uns beschützen.

Jeder Mensch hat sein persönliches Seelentier. Geistertiere, die uns ein Leben lang umgeben. In vielen Kulturen werden diese Wesen beschrieben. Jeder Mensch hat seinem Charakter entsprechend, sein Tier. Früher war es vielen Menschen möglich, diese Geistertiere zu sehen und zu hören. Sich mit ihnen zu unterhalten. In jeder Zivilisation gab es solche Menschen. Schamanen, Medizinmänner, Hellseher und mehr.

Doch je mehr sich die Menschheit weiterentwickelte, umso mehr verschwanden diese Fähigkeiten. Man vertraute mehr dem Verstand und der Technik, denn den Gefühlen. Heute gibt es nur noch eine Handvoll Männer und Frauen, die Seelentiere sehen können. Menschen die besonders empathisch sind. Manche nennen sie verrückt, andere nennen sie besonders.

Prolog

Endlich Feierabend. Die Sitzung war sehr anstrengend gewesen. Und unglaublich lang. Warum gab es immer noch so viele Menschen, die alles leugneten. Ich verstand es nicht. Es gab diese Seelentiere. Jeder Mensch hatte eins. Nur weil sie es nicht sehen konnten, glaubten sie es nicht. Gott, Buddha oder alle anderen konnte man doch auch nicht sehen. Und doch glaubten Milliarden Menschen an sie. Das verstand ich wiederrum nicht. Wo lag da der Unterschied.

Seufzend ging ich über den dunklen Parkplatz zu meinem Wagen. Es war mal wieder spät geworden, dachte ich grimmig. Der Parkplatzwächter war bereits weg. Nun, kein Wunder. Um diese Uhrzeit hielten sich nur noch Idioten oder Geisteskranke hier auf. Menschen, die es auf Ärger anlegten. Unsicher sah ich mich auf dem düsteren Gelände um. Zum Glück war Keren bei mir. Das beruhigte mich etwas.

„Was für eine düstere Gegend. Du hättest auf den Professor hören sollen und im Hotel schlafen. Das wäre sicherer gewesen.“Sagte Keren streng. Die Katze sah mich böse an. Ihre Haare sträubten sich. Das brachte mich zum Lächeln. Sanft strich ich durch das unsichtbare Fell. „Der Professor hatte da etwas anderes im Sinn, Keren. Er wollte mit mir schlafen.“ Widersprach ich meiner Geisterkatze. Ich dachte an den Mann, Mitte vierzig, und seufzte leise. Der Mann könnte mein Vater sein, dachte ich.

„Und? Was wäre daran so schlimm? Du hattest schon lange keinen Sex mehr. Du könntest es mal wieder gebrauchen. Ich meine, sich zu entspannen.“Sagte Keren sarkastisch. Ich schwieg, bog um die Ecke und strich der Geisterkatze über den Rücken. Das sah merkwürdig aus, denn außer mir konnte niemand die Katze sehen. Ja, richtig. Mein Seelentier war eine Katze. Und ich konnte sie sehen. Ich war einer von sehr wenigen Menschen, die zu so etwas fähig waren. „Ich brauche keine Entspannung, Keren. Im Moment bin ich vollauf zufrieden. Ich habe alles, was ich brauche. Erfolg, eine schöne Wohnung und mehr Geld als nötig.“ Sagte ich grinsend. Ich dachte an mein letztes Buch, dass sich sehr gut verkaufte. Es stand auf der Bestsellerliste ganz oben.

„Vorsichtig, Kate! Wir sind nicht mehr alleine. In der Ecke dahinten liegt jemand. Der Mann ist verletzt. Er braucht Hilfe“sagte Keren warnend. Ich schrak aus meinen Gedanken und sah mich leicht panisch um. „Er braucht meine Hilfe? Lass uns nachsehen.“ flüsterte ich. Dann drückte ich mein Kreuz durch und lief in die Ecke, die Keren mir wies. Tatsächlich lag dort ein junger Mann blutend auf dem Boden. Er trug eine Polizeiuniform. Stöhnend wand der Mann sich herum als er meine Schritte hörte. Schon hatte ich mein Telefon in der Hand und wählte den Notruf. „Ja, Parkplatz hinter dem Hilton. Polizist am Boden, verletzt. Dienstnummer 12863. Der Mann blutet stark.“ Rief ich in das Telefon. Ich kniete mich zu dem Mann herunter und legte meine Hand an seinen Puls. Er lag im Sterben, das konnte ich sehen. Sein Seelentier wurde zusehends blasser. Sanft griff ich seine Hand und drückte sie tröstend. „Die Krone trägt nicht der König“ flüsterte mir der Mann zu. Dann schreckte er auf und der letzte Atem verließ die Lunge. Der Polizist war tot. Ich sah, wie sich sein Seelentier, ein großer Rabe, auflöste. Geschockt sank ich zurück. Mein Herz raste wie verrückt. Es war das erste Mal, das ich jemanden sterben sah. Ich schluckte, beugte mich vor und schloss ihm die aufgerissenen Augen des jungen Mannes. Dann wartete ich.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

1 Kapitel

1 Kapitel

Es wimmelte von Polizei.

Innerhalb von Minuten war der eben noch leere Parkplatz, voller Männer und Frauen, die einen Mord untersuchten. Einen Mord an einen von ihnen. Kein Wunder, dass so viele Menschen hier waren. Alles Polizeibeamte. Der junge Mann, der in meinen Armen gestorben war, war ein Streifenpolizist gewesen. Gerade Mal drei Monate im Dienst. Ich stand etwas abseits und wünschte mich in mein Bett. Was sollte ich hier noch. Ich hatte meine Aussage doch schon zwei Mal gemacht.

„Miss Liberty? Sie haben Charly Sponnert gefunden? Wie kam das? Warum waren sie in dieser Gegend? Allein, ohne Begleitung? Ist das nicht ungewohnt? Kannten sie Charly Sponnert?“ hörte ich eine dunkle Männerstimme fragen. Die Stimme ließ mich zusammenschrecken. Sie riss mich aus meinen Gedanken.

Ich schwang herum und starrte in zwei graue Augen. Ein ziemlich großer Mann starrte auf mich herunter. „Und sie sind? Haben sie einen Namen? Ich rede nicht mit jedem, müssen sie wissen“ sagte ich streng. So nicht mit mir. Der Mann hatte es nicht nötig, sich vorzustellen, dachte ich verstimmt. Eigentlich bedauerte ich es jetzt, nicht das Angebot des Professors angenommen zu haben. Wäre ich mit dem Mann ins Bett gestiegen, würde ich jetzt eventuell schlafen. Tief befriedigt und erschöpft. Nach einer guten Runde Sex. Dann würde ich nicht hier stehen und frieren. Dann würde ich morgen Früh mit einem guten Frühstück verwöhnt werden, dachte ich.

Stattdessen stand ich immer noch auf dem Parkplatz und begann zu frieren. Zu allem Überfluss regnete es auch noch. Ich würde jetzt so gerne schlafen. Ich sehnte mich nach meinem Bett. Verdammt, morgen musste ich mit meinem Verlag diskutieren. Matt, mein Verleger, wollte dass ich eine Lesereise machte. Um den Verkauf meines Buches noch mehr anzukurbeln. Doch ich hatte mich geweigert. Denn ich mochte nicht reisen. Ich hasste es geradezu. Reisen war doch immer alles dasselbe. Zuerst musste man planen. Dann Koffer packen. Die Koffer wieder auspacken und neu sortieren. Dann zum Bahnhof oder zum Flughafen fahren. Dort in eines der Geräte steigen, die einen weit wegbrachten. Zu einem unbekannten, fremden Hotel. Mit einem Zimmer, in dem schon viele tausend andere Menschen geschlafen hatten. Weg vom gemütlichen Zuhause.

Und dann, wenn die Reise zu Ende war, das ganze umgekehrt. Nein, auf das Theater hatte ich keine Lust. Ich blieb lieber schön brav Zuhause. Hier war es gemütlich und alles so, wie ich es haben wollte.

„Ich bin Agent Thomas Ugly, Miss Liberty. Der leitende Ermittler in diesem Mordfall. Sie haben meinen Kollegen gefunden. Und ich möchte alles darüber erfahren.“ Sagte der Mann nun dunkel. Doch etwas freundlicher. Ich betrachtete den Mann jetzt genauer. Er war groß, breit und durchtrainiert. Garantiert hatte er eine militärische Ausbildung hinter sich, überlegte ich. Ich seufzte übertrieben. „Und ich möchte endlich in mein Bett, Agent Ugly. Anscheinend bekommen wir beide heute nicht, was wir wollen.“ Sagte ich ernst. Dann wandte ich mich ab.

Ich wollte gehen, doch der Mann verstellte mir den Weg. „Hier wurde heute Abend ein Mann ermordet. Ein Polizist, Miss Liberty! Sie haben ihn gefunden. Das sagen sie jedenfalls. Was ist hier passiert. Sie wissen doch bestimmt mehr als sie zugeben.“ Schnauzte dieser Thomas Ugly mich jetzt verärgert an. Er hielt mich am Arm fest als ich mich abwenden wollte. Wütend riss ich mich los. „Der Mann ist tot. Das ist bedauerlich. Doch er ist auch noch Morgen tot, oder? Alles, was es zu sagen gab, habe ich getan. Ihr Kollege hat das Protokoll aufgenommen. Jetzt fahre ich Heim. Meine Adresse ist ihnen bekannt. Sie können mich morgen ab Zehn Uhr sprechen.“ Sagte ich entschlossen. Ich ließ den Mann stehen und ging zu meinen Wagen. Wütend folgte er mir. „Sie sind sehr kaltschnäuzig, Miss Liberty. Ist das echt, oder nur Show! Mein Kollege wurde nur vierundzwanzig Jahre alt. Er hatte gerade seinen Dienst angetreten. Er hat Eltern, denen ich jetzt die traurige Nachricht überbringen muss. Und sie denken nur daran, ins Bett zu kommen?“ schnauzte er mich wieder an.

Ich blieb stehen und sah den Mann nun genauer an. Meine Neugier erwachte. Ich suchte nach seinem Seelentier. Damit konnte ich immer gut den Charakter der Menschen einschätzen. Überrascht schloss ich ganz kurz meine Augen. Das Seelentier des Mannes war eine Schildkröte. Das ließ mich zögern. Denn einen Menschen mit einer Schildkröte als Seelentier war ich noch nie begegnet. Jetzt war ich neugierig geworden. „Überredet, Mister Ugly. Ich werde ihnen alles noch einmal erzählen. Aber ich könnte einen Kaffee brauchen. Geben sie mir einen aus?“ fragte ich etwas freundlicher. Der große Mann nickte etwas erleichtert. Auch er schien müde zu sein, überlegte ich.

„Ein interessanter Mann. Er strahlt eine interessante Art Sex aus. Und er lässt sich von deiner Kaltschnäuzigkeit nicht unterkriegen. Er gefällt dir, Kate. Gib es zu. Ich jedenfalls mag den Kerl.“Sagte mein Seelentier Keren frech. Schnell fuchtelte ich die Katze mit den Händen fort. Keren redete mir rein. Das konnte ich jetzt bestimmt nicht gebrauchen. Ich musste mich auf den Agent konzentrieren.

„Wann haben sie das letzte Mal richtig gut geschlafen, Mister Ugly? Mehr als nur ein paar Stunden?“ fragte ich geradeaus. Überrascht sah mich der Mann an. Dann rieb er sich erschöpft die Augen und lächelte schmal. „Ist lange her.“ Sagte er nur. Sein Blick ging zum Himmel. Und ich schluckte schwer. Denn hinter der Schildkröte des Mannes tauchte noch ein Adler auf. Mit mächtigen Schwingen erhob sich der Vogel in die Höhe. So als folgte der Vogel dem Blick des Mannes. Und sein Flug fand das unbekannte Ziel, irgendwo in den Wolken. Der Mann hatte zwei Seelentiere? Das war mir noch nie passiert. Und ich hatte schon einiges erlebt.

„Um die Ecke ist ein Café. Nichts Besonderes. Aber dort gibt es Kaffee. Ich kann auch welchen brauchen.“ Sagte Thomas Ugly lockend. Ich nickte und folgte ihm über dem Parkplatz.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Erst als wir unseren Kaffee in den Händen hielten, sprach ich den Mann wieder an. „Also, Mister Ugly, was soll ich ihnen noch erzählen. Alles was ich wusste, hat ihr Kollege schon aufgeschrieben. Ich kam aus dem Hotel, ging über den Parkplatz und fand den Mann sterbend vor. Er sagte, die Krone trägt nicht der König. Das waren seine letzten Worte“ wiederholte ich schwer schluckend. Erst jetzt wurde mir die ganze Spannweite des Geschehens klar. Ich war Zeugin eines Mordes geworden. Nun ja, nicht direkt Zeuge, dachte ich. Dazu kam ich zu spät. Doch wäre ich früher erschienen, wäre ich vielleicht auch tot, überlegte ich weiter. Ich sah zum schweigenden Mann neben mir. Warum hatte er zwei Seelentiere? Die Schildkröte war eindeutig sein Wesenstier. Doch woher kam der Adler?

„Sie hatten einen Zwillingsbruder, Mister Ugly.“ Sagte ich geradeheraus. Ich sah, wie Thomas Ugly überrascht den Kopf hob. „Woher wissen sie das, Miss Liberty. Das weiß niemand außerhalb meiner Familie.“ Knurrte er jetzt ungehalten. Ich trank langsam meinen Kaffee und überlegte, wie ich es erklären sollte. Lächelnd stellte den leeren Becher auf den Tisch. „Sie haben zwei Seelentiere, Mister Ugly. Eine Schildkröte und einen Adler. Die Schildkröte ist eindeutig ihr Wesen. Doch der Adler gehörte ihrem toten Bruder, oder?“ sagte ich dann vorsichtig. Ich wusste, der Mann würde mich für verrückt erklären. Das passierte mir oft.

„Jetzt weiß ich, woher ich sie kenne. Sie sind diese merkwürdige Schriftstellerin. Die Frau, die behauptet, jeder Mensch hätte ein unsichtbares Tier an seiner Seite. Der größte Blödsinn, den ich je gelesen habe. Und was soll das heißen, ich sei eine Schildkröte. Wirke ich so lahm und langsam auf sie?“ sagte er sarkastisch. Er sah mich an, als wäre ich nicht zurechnungsfähig. War er jetzt amüsiert oder verärgert? Das konnte ich schlecht einschätzen. „Die Schildkröte steht für einen Beschützer, Mister Ugly. Für einen Menschen, der erst nachdenkt, bevor er handelt. Der andere beschützt und ihnen hilft. Die Schildkröten zeigen starke, selbstbewusste, mutige Menschen, Mister Ugly.“ Erklärte ich ernst. Dann schwieg ich etwas. Und auch Thomas Ugly schwieg nun. Er schien über meine Worte nachzudenken.

„Mein Bruder war ein Adler? Ich meine, ich glaube nicht an solchen Blödsinn, Miss Liberty. Aber Hank als Adler zu sehen, gefällt mir. Das Tier hätte gut zu ihm gepasst.“ Sagte der Mann nachdenklich. Ich schmunzelte. Er schien nicht mehr wütend zu sein, dachte ich. „Sie können ihren Bruder nicht gehen lassen, Mister Ugly. Er lebt in ihnen weiter .In ihrem Herzen, in ihren Gedanken. Ich schätze, sie unterhalten sich oft noch mit Hank. Deswegen bleibt sein Seelentier in ihrer Nähe.“ Sagte ich erklärend. Thomas knurrte. „So ein riesiger Blödsinn“ sagte er nur. Wütend rührte er viel Zucker in seinen Kaffee. Das brachte mich zum Lächeln. „Wirklich? Vorhin, auf dem Parkplatz haben sie kurz mit Hank gedanklich gesprochen. Ich sah, wie sich der Adler in den Himmel erhob.“ Sagte ich und sah, wie Thomas Ugly leicht rot anlief. Ich hatte also recht, dachte ich.

„Was könnten die letzte Worte von Charly Sponnert bedeuten, Miss Liberty? Ich kann damit nichts anfangen.“ Wechselte Thomas Ugly jetzt das Thema. Anscheinend wollte er nicht weiter über meine Gabe, Seelentiere zu sehen, reden. Das verstand ich gut. Das passierte mir leider oft. Was Menschen nicht verstanden, das ignorierten sie einfach. Besser, ich beließ es dabei. „Keine Ahnung, Mister Ugly. Aber mir fällt da spontan ein Schachspiel ein. Da ist der König doch wichtig, oder?“ fragte ich lächelnd. Ich erhob mich und reckte mich durch. Draußen wurde es langsam hell. Ich musste unbedingt etwas schlafen. „Warten sie, Miss Liberty. Ich bringe sie zu ihrem Wagen.“ Sagte Thomas Ugly sofort. Das brachte mich wieder zum Lächeln, denn die Schildkröte machte sich wieder bemerkbar. Der Beschützer kam zum Vorschein.

„Was wollten sie ursprünglich werden, Mister Ugly? Polizist wurden sie doch nicht freiwillig. Polizist zu sein, entspricht nicht ihrem wahren Charakter.“ Sagte ich leise, während wir zu meinem Wagen gingen. Wieder sah mich der Mann überrascht an. Zum ersten Mal sah ich ihn lächeln. „Rechtsanwalt, Miss Liberty. Sie haben recht. Ich wollte nie Polizist werden. Das war mehr Hanks Ding. Wir beiden, wir haben uns durchgeschlagen. Wir gingen zusammen zur Armee. Drei Jahre. Danach fing Hank bei der Polizei an und ich begann mit meinem Studium.“ Erklärte Thomas Ugly mir nun zögernd, fast widerwillig. Wir blieben vor meinem Wagen stehen. Er wartete, bis ich eingestiegen war. „Fahren sie vorsichtig, Miss Liberty. Jetzt setzt der Berufsverkehr ein.“ Sagte der Agent ernst. Ganz die Schildkröte, dachte ich wieder. „Werde ich tun, Mister Schildkröte. Und ich wohne nicht weit weg von hier. Mein Haus liegt in der zweiunddreißigsten Straße.“ Sagte ich schmunzelnd.