Katerina - Aharon Appelfeld - E-Book

Katerina E-Book

Aharon Appelfeld

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Beschreibung

Ein ukrainisches Dorf Ende des 19. Jahrhunderts: Das junge Mädchen Katerina verlässt nach dem Tod ihrer Mutter das Elternhaus, in dem sie nur Lieblosigkeit und Gewalt erfahren hat. In der Stadt findet sie Arbeit bei einer jüdischen Familie. Zuerst verachtet sie deren Lebensgewohnheiten, doch mit der Zeit faszinieren sie jüdische Sprache, Tradition und Religion immer mehr. Als die Eltern der Familie bei Pogromen ermordet werden, landet Katerina auf der Straße. Die Nähe zu diesen Menschen – im Hausherrn hatte sie ihre große Liebe gefunden – hat sie jedoch verändert, ihre eigenen Landsleute sind ihr fremd geworden. Ziellos irrt sie umher, lebt von Gelegenheitsarbeiten, schläft, wo sich ein Bett findet. Und dann verliebt sich die junge Frau doch noch einmal: in Sami, einen Juden, wie sie selbst auf der Suche nach einem Platz im Leben. Endlich scheint alles gut zu werden. Katerina wird schwanger und ist glücklich mit ihrem kleinen Benjamin. Aber dann wird ihr alles genommen, und Katerina will nur eines: Rache. Ein sprachmächtiger, erschütternder Roman über Liebe und Hass, Schuld und Sühne – und das gleichnishafte Schicksal einer Frau, die sich nach privatem Glück sehnt, aber dazu verdammt ist, Chronistin der Geschichte zu sein.

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Aharon Appelfeld

Katerina

Roman

 

 

Übersetzt von Mirjam Pressler

 

Über dieses Buch

Ein ukrainisches Dorf Ende des 19. Jahrhunderts: Das junge Mädchen Katerina verlässt nach dem Tod ihrer Mutter das Elternhaus, in dem sie nur Lieblosigkeit und Gewalt erfahren hat. In der Stadt findet sie Arbeit bei einer jüdischen Familie. Zuerst verachtet sie deren Lebensgewohnheiten, doch mit der Zeit faszinieren sie jüdische Sprache, Tradition und Religion immer mehr. Als die Eltern der Familie bei Pogromen ermordet werden, landet Katerina auf der Straße. Die Nähe zu diesen Menschen – im Hausherrn hatte sie ihre große Liebe gefunden – hat sie jedoch verändert, ihre eigenen Landsleute sind ihr fremd geworden. Ziellos irrt sie umher, lebt von Gelegenheitsarbeiten, schläft, wo sich ein Bett findet. Und dann verliebt sich die junge Frau doch noch einmal: in Sami, einen Juden, wie sie selbst auf der Suche nach einem Platz im Leben. Endlich scheint alles gut zu werden. Katerina wird schwanger und ist glücklich mit ihrem kleinen Benjamin. Aber dann wird ihr alles genommen, und Katerina will nur eines: Rache.

Ein sprachmächtiger, erschütternder Roman über Liebe und Hass, Schuld und Sühne – und das gleichnishafte Schicksal einer Frau, die sich nach privatem Glück sehnt, aber dazu verdammt ist, Chronistin der Geschichte zu sein.

Vita

Aharon Appelfeld, 1932 in Jadowa in der Bukowina geboren und 2018 bei Tel Aviv gestorben, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern Israels. Nach Verfolgung und Krieg, die er im Ghetto, im Lager, dann in den ukrainischen Wäldern und als Küchenjunge der Roten Armee überlebte, kam er 1946 nach Palästina. In Israel wurde er später Professor für Literatur. Seine hochgelobten Romane und Erinnerungen wurden in mehr als fünfunddreißig Sprachen übersetzt. Über Aharon Appelfeld, der unter anderem mit dem Prix Médicis und dem Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet wurde, sagte Philip Roth: «So einzigartig wie das, worüber er schreibt, ist Appelfelds Sprache.»

Impressum

Die hebräische Originalausgabe erschien unter dem Titel «Katerina» im Verlag Keter, Jerusalem.

 

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, April 2010

Copyright © 2010 by Rowohlt · Berlin Verlag GmbH, Berlin

«Katerina» Copyright © 1992 by Aharon Appelfeld

Covergestaltung any.way, Cathrin Günther

Coverabbildung Malgorzata Maj

ISBN 978-3-644-10491-4

 

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

 

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www.rowohlt.de

1

Mein Name ist Katerina, und ich werde bald achtzig Jahre alt. Nach Ostern bin ich in mein Heimatdorf und auf den Hof meiner Eltern zurückgekehrt, ein kleines, verfallenes Anwesen, von dem nichts übrig geblieben ist als diese Hütte, in der ich jetzt wohne. Ein Fenster, das einzige Fenster, steht weit offen und zeigt meinem Blick die ganze Welt. Meine Augen sind zwar schwächer geworden, aber noch immer brennt in ihnen der Wunsch zu sehen. In den Mittagsstunden, wenn das Licht am hellsten ist, reicht mein Blick bis hinunter zum Pruth, dessen Wasser zu dieser Jahreszeit blau glitzert.

Diesen Ort hier habe ich vor über sechzig Jahren verlassen, vor dreiundsechzig Jahren, um genau zu sein, doch es hat sich nicht viel verändert. Die Pflanzenwelt, das ewige Grün, das diese Hügel bedeckt, ist noch genauso grün wie früher. Wenn meine Augen mich nicht täuschen, sogar noch grüner. Ein paar Bäume aus meiner Kindheit stehen noch da, kerzengerade und voller Laub, und die zauberhafte Wellenlinie der Hügelkette ist unbeschreiblich. Alles ist noch wie früher, nur die Menschen sind nicht mehr da.

In den frühen Morgenstunden heben sich die Schleier, die über den vielen vergangenen Jahren liegen, und ich kann sie still betrachten, von Angesicht zu Angesicht, wie es in der Heiligen Schrift heißt.

Die Nächte sind jetzt im Sommer lang und strahlend, und im klaren Wasser des Sees spiegeln sich nicht nur die Eichen, auch das einfache Schilf gedeiht prächtig. Ich habe ihn immer geliebt, diesen kleinen See, doch ganz besonders liebe ich ihn in den strahlenden Sommernächten, wenn die Trennlinie zwischen Himmel und Erde verschwindet und sich die ganze Welt im himmlischen Licht auflöst. Die Jahre in der Fremde haben mich von diesen Wundern entfernt und sie aus meiner Erinnerung gelöscht, aber, wie sich zeigt, nicht aus meinem Herzen.

Jetzt weiß ich, dass es dieses Licht war, das mich hierher zurückgezogen hat. Gott, was für eine Klarheit! Manchmal möchte ich die Hand ausstrecken und nach den Winden greifen, die mich zufällig berühren, sie sind so weich wie Seide.

In diesen strahlenden Sommernächten finde ich kaum Schlaf. Manchmal kommt es mir wie eine Sünde vor, diese Helligkeit zu verschlafen. Jetzt verstehe ich, was in der Heiligen Schrift geschrieben steht: «Er spannt den Himmel aus wie ein Schleier.» Das Wort «Schleier» hatte früher einen fremden, fernen Klang für mich. Jetzt sehe ich ihn, diesen Schleier.

Das Gehen fällt mir sehr schwer. Gäbe es nicht das breite, weit geöffnete Fenster, das mich nach draußen bringt und wieder hereinholt, wäre ich hier eingeschlossen wie in einem Gefängnis, doch diese gnädige Öffnung führt mich mit Leichtigkeit hinaus, und dann streife ich durch die Wiesen wie in meiner Kindheit. Spät am Abend, wenn das Licht am Horizont erlischt, kehre ich in meinen Käfig zurück, gesättigt von Bildern, und schließe die Augen. Dann tauchen andere Gesichter auf, Gesichter, die ich damals noch nicht kannte.

Sonntags rüste ich mich und gehe hinunter zur Kapelle. Es ist nicht weit von meiner Hütte zur Kapelle, eine Viertelstunde Fußweg. In meiner Kindheit habe ich diese Strecke in einem Satz zurückgelegt, damals war das Leben ein einziger Windstoß, aber heute bereitet mir jeder Schritt Schmerzen. Dennoch ist mir dieser Weg sehr wichtig. Die Steine wecken die Erinnerung, oder besser gesagt, die Erinnerung, die vor dem eigenen Erinnern liegt, und ich sehe nicht nur meine verstorbene Mutter, sondern alle Menschen, die vor mir auf diesen Pfaden gegangen und nun verschwunden sind, Menschen, die niedergekniet sind, die geweint und gebetet haben. Irgendwie kommt es mir jetzt vor, als hätten alle Pelzmäntel getragen, vielleicht wegen jenes fremden Bauern, der heimlich hierherkam, betete und sich dann das Leben nahm. Seine Schreie klingen mir noch heute in den Ohren.

Die Kapelle ist alt und baufällig, aber in ihrer Schlichtheit so schön wie früher. Die hölzernen Streben, die mein Vater gebaut hat, stützen das Gebäude noch immer. Mein Vater war kein frommer Mann, trotzdem betrachtete er es als seine Pflicht, sich um dieses Gotteshaus zu kümmern. Ich erinnere mich verschwommen an die Pfähle, die er auf den Schultern trug, dicke Stämme, die er mit dem Hammer in die Erde trieb. Mein Vater erschien mir damals wie ein Riese und seine Arbeit wie die Arbeit von Riesen. Die Pfähle, obwohl morsch geworden, stehen noch immer an ihrem Platz. Das Leblose überdauert viele Jahre, nur der Mensch wird in allzu kurzer Zeit dahingerafft.

Wer hätte gedacht, dass ich eines Tages hierher zurückkommen würde? Ich hatte diese frühen Bilder aus meinem Gedächtnis gelöscht, wie Tiere das tun. Aber die Erinnerung des Menschen ist stärker als er selbst. Was der Wille nicht tut, besorgt die Notwendigkeit, und zuletzt wird aus Notwendigkeit Wille. Ich bedaure es nicht, dass ich zurückgekommen bin, vermutlich war meine Rückkehr vorherbestimmt.

Auf dem Schemel in der Kapelle sitze ich etwa eine oder zwei Stunden. Hier herrscht große Stille, vielleicht weil die Kirche in einem Tal liegt. Auf den Pfaden ringsumher bin ich in meiner Kindheit Kühen und Ziegen hinterhergerannt. Wie unbekümmert und wunderbar war das Leben damals, ich verhielt mich wie die Tiere, war stark wie sie und stumm wie sie. Von jener Zeit ist nichts mehr geblieben, nur ich, die in mir angesammelten Jahre und mein hohes Alter.

Das Alter bringt den Menschen sich selbst und den geliebten Toten näher. Die Toten bringen uns Gott näher.

In diesem Tal habe ich damals die Stimme aus der Höhe gehört, das heißt, am Rand des Tals, dort, wo es in die weitläufige Ebene übergeht. Ich erinnere mich ganz deutlich daran. Ich war sieben Jahre alt, und auf einmal hörte ich eine Stimme, nicht die meiner Mutter oder meines Vaters, und sie sagte zu mir: «Hab keine Angst, meine Tochter, die Kuh wird zu dir zurückkommen.» Eine sichere und ruhige Stimme, die mit einem Schlag die Angst aus meinem Herzen nahm. Ich blieb reglos auf meinem Platz sitzen und wartete. Die Dunkelheit nahm zu, und kein Laut war zu hören, und plötzlich stieg aus der Dunkelheit die Kuh zu mir herauf. Seither sehe ich, wann immer ich das Wort Erlösung höre, die braune Kuh vor mir, die ich verloren hatte und die zu mir zurückkam. Nur ein einziges Mal hat sich diese Stimme an mich gewandt und nie wieder. Ich erzählte keinem Menschen davon. Ich bewahrte das Geheimnis in meinem Herzen und erfreute mich daran. Damals fürchtete ich mich vor jedem Schatten. Um die Wahrheit zu sagen, wurde ich viele Jahre von einer Angst gequält, die ich erst als Erwachsene abschütteln sollte. Wäre es mir möglich gewesen zu beten, hätte ich vielleicht meine Ängste beherrschen können. Aber das Schicksal wollte es anders, wenn ich das sagen darf. Ich lernte es erst viel später und nach vielen Prüfungen.

In meiner Kindheit reizten mich weder die Andacht noch die Heilige Schrift. Die Worte der Gebete kamen aus meinem Mund, als wären es nicht meine eigenen. Ich ging in die Kirche, weil meine Mutter mich dazu zwang. Mit zwölf hatte ich mitten im Gebet unzüchtige Phantasien, was mich sehr verwirrte. Jeden Sonntag tat ich so, als wäre ich krank, und meine Mutter schlug mich dafür, aber nichts half. Meine Angst vor der Kirche war ebenso groß wie die vor dem Dorfarzt.

Und dennoch, Gott sei Dank, löste ich mich nicht ganz von den Quellen des Glaubens. Es gab Momente in meinem Leben, da war ich verloren, versank im Schmutz, vergaß Gottes Antlitz, doch sogar da kniete ich oft nieder und betete. Gott, gedenke dieser wenigen Momente, denn ich war eine große Sünderin, und nur Du, in Deiner unendlichen Güte, kennst die Seele Deiner Magd.

Jetzt ist, wie das Sprichwort sagt, das Wasser in den Fluss zurückgekehrt, der Kreis hat sich geschlossen, und ich bin hierher zurückgekommen. Die Tage sind voll und strahlend, und ich lasse mich mit Langmut durch sie hindurchtreiben. Solange das Fenster offen steht und meine Augen wach sind, bedrückt mich die Einsamkeit nicht. Schade, dass es den Toten verboten ist zu sprechen. Sie hätten viel zu erzählen, da bin ich mir sicher.

Einmal in der Woche kommt Chamilio, der Blinde, und bringt mir die notwendigen Lebensmittel. Ich brauche nicht sehr viel: drei, vier Tassen Tee, Brot und mageren Käse. Obst gibt es hier im Überfluss. Ich habe schon die Kirschen probiert, der reinste Wein.

Chamilio ist nicht mehr jung, aber sein blinder Gang ist kräftig. Er tastet sich mit seinem dicken Stock vorwärts, und der trügt ihn nicht. Wenn er sich bückt, sieht man die starke Linie seines Rückens. In seiner Jugend, hat man mir erzählt, sind ihm die Frauen nachgelaufen, kein Wunder, er war früher ein schöner Mann. Aber was haben ihm die Jahre angetan! Erst wurde er taub und dann blind, jetzt sind nur Reste von ihm übrig. Wenn er sich meiner Hütte nähert, das Paket auf den Schultern, sieht er irgendwie schwer und demütig aus, aber der Eindruck täuscht.

Als ich das Dorf verließ, war er gerade geboren, aber ich habe viel über ihn gehört und nicht nur Gutes. Nach Jahren der Ehelosigkeit, in denen er sich austobte, heiratete er. Die Braut war schön und reich und brachte eine ordentliche Mitgift mit, aber treu war sie nicht. Es hieß, das sei seine gerechte Strafe gewesen, denn er habe viele Frauen betrogen, aber auch sie wurde für ihre Untreue bestraft: Ein Schwarm Wespen fiel mitten auf dem Feld über sie her und tötete sie. Manchmal scheint es, als würden Belohnung und Strafe schon auf dieser Welt verteilt, aber wer bin ich, dass ich derart geheimnisvolle Angelegenheiten beurteilen könnte.

Jeden Donnerstag kommt Chamilio und bringt mir meine Lebensmittel. Gott weiß, wie er den Weg zu mir findet. In meinen Augen ist er nicht von dieser Welt. Ohne ihn würde ich schon im Grab liegen.

«Danke, Chamilio», rufe ich laut. Ich bezweifle, dass er meine Stimme hört. Und doch zieht er eine leichte Grimasse, als vertreibe er einen Gedanken. Wenn ich ihm etwas in die große Hand lege, stößt er seinen dicken Stab auf den Boden, murmelt etwas und geht. Seine Kleider riechen nach Heu und Wasser. Offenbar verbringt er die meiste Zeit des Tages im Freien.

«Wie geht es dir?», frage ich, und im selben Moment wird mir klar, wie dumm meine Frage ist. Er erledigt seine Arbeit ruhig und gelassen. Erst bringt er die Lebensmittel in die Speisekammer, dann holt er Brennholz und stapelt es neben dem Ofen, alles mit Ruhe und Sorgfalt. Er arbeitet ungefähr eine Stunde. In dieser Zeit erfüllt er meine Hütte mit dem Geruch der Felder, der mich die ganze Woche begleiten wird.

Ich liebe es, dazusitzen und ihm nachzuschauen, während er sich entfernt, so langsam, dass es fast eine Stunde dauert. Erst geht er zur Kapelle, wirft sich dort auf der Schwelle nieder und betet. Manchmal kommt es mir vor, als hörte ich sein Schweigen. Plötzlich steht er auf und läuft hinunter zum See. Am See verlangsamt er seine Schritte und bleibt stehen.

Manchmal denke ich, er hält sich dort auf, um den Geruch des Wassers einzuatmen. In dieser Jahreszeit duftet das Seewasser. Er geht näher zum Ufer und bückt sich, verweilt aber nicht länger, sondern wendet sich sofort dem Weg zu und wird von den Bäumen verschluckt.

Sobald er verschwunden ist, steht er mir in einer anderen Klarheit vor Augen, kräftig und schön, und ich fange an, mich nach ihm zu sehnen. Wenn es dunkel wird, vergesse ich ihn jedoch sofort, und erst am Donnerstagmorgen steigt mir der Duft des Wassers wieder in die Nase, ich erinnere mich an ihn, und ein erwartungsvoller Schauer läuft mir über den Rücken.

Meistens sitze ich im Sessel, einem Holzsessel, gepolstert mit dicken Kissen. Die Jahre haben ihm nichts angehabt, wie früher stützt er auch heute die Knochen der Menschen. Hier saß meine Mutter an den Sonntagen, mit geschlossenen Augen und dünnen grauen Haaren, und die Müdigkeit der ganzen Woche lag auf ihrem Gesicht. Ich bin jetzt vierzig Jahre älter, als sie es damals war. Der Lauf der Zeit hat alles umgekehrt, die Mutter ist jung und die Tochter alt, und so wird es wohl bis in alle Ewigkeit bleiben. Wenn die Toten auferstehen, wird sie bestimmt staunen: Ist das meine Tochter Katerina? Wenn ich für mich bete, bete ich auch zu ihr. Ich bin sicher, dass die Mütter uns beschützen, ohne sie und ohne ihre Verdienste hätte uns das Böse schon längst zerstört.

Fast den ganzen Tag lang sitze ich da und schaue. Der See glitzert in strahlenden Farben. In dieser Jahreszeit gibt es viel Licht. Früher herrschte hier geschäftiges Leben – jetzt nur Stille. Wenn ich lausche, steigen ferne Bilder aus den Wiesen. Gestern sah ich eine Szene in völliger Klarheit. Ich war drei und hockte auf der Wiese, und unser Schäferhund Simbi leckte meine Finger. Mein Vater saß unter dem Baum und trank langsam aus einer Wodkaflasche, er war fröhlich und zufrieden. «Papa!», rief ich aus irgendeinem Grund. Er war so ins Trinken versunken, dass er nicht auf mich hörte. Ich begann zu weinen, aber auch das brachte ihn nicht dazu, sich von seinem Platz zu bewegen. Dann stürzte meine Mutter wie ein Geist aus dem Haus, und sofort war ich still.

Meine Mutter, Gott hab sie selig, war keine glückliche Frau. Sie goss ihren Zorn über uns alle aus, auch über meinen starken Vater. Sogar die Kühe wagten nicht, sich gegen sie aufzulehnen. Ich erinnere mich, wie sie einmal eigenhändig eine tobende Kuh in die Knie zwang. Ihre Hände, Gott möge es mir verzeihen, haben bis zum heutigen Tag Abdrücke auf meinem Körper hinterlassen. Sie schlug mich immer, bei kleinen und großen Untaten schlug sie wütend und erbarmungslos zu. Nur an den Ostertagen schlug sie mich nicht. An den Ostertagen veränderte sich ihr Gesicht, und in ihren Augen lag eine stille Ehrfurcht, es war, als sei ein reißender Fluss zur Ruhe gekommen. Sie strahlte ein inneres Licht aus, eine Frömmigkeit, die nicht von dieser Welt war.

Ich verbrachte die Ostertage auf der Bank, neben Simbi. An Simbi erinnere ich mich mit Freude und Zärtlichkeit, er war ein starker, edler Hund, der Menschen und besonders Kinder liebte. Wenn es Wärme in meinem Körper gibt, dann ist es die Wärme, die ich von ihm bekommen habe. Ich habe seinen Geruch noch immer in der Nase. Als ich das Haus verließ, jaulte er so jämmerlich, als wisse er, dass ich ihn nicht wiedersehen würde. Für mich lebt er immer noch, vor allem sein verhaltenes Bellen, das in meinen Ohren widerhallt wie ein Aufruf zur Freundschaft. Unsere Seelen waren miteinander verbunden, wenn man es so sagen darf. Seit meiner Rückkehr höre ich immer wieder sein Jaulen und sehne mich nach seinem weichen, seidigen Fell und dem Geruch des Flusses, der seinen Pfoten immer anhaftete.

Auch meine Mutter liebte Simbi, doch es war eine andere Liebe, zögernd und ohne Berührung. Das stumme Geschöpf spürte vermutlich, dass diese schwer arbeitende Frau ihn mochte, und sprang ihr immer mit großer Zuneigung entgegen. Vor meinem Vater hatte er eine Todesangst. Manchmal glaube ich, dass ich durch Simbis Körper meiner verstorbenen Mutter nahe bin. Unsere Liebe zu Simbi verband uns mit einer geheimen Kraft. Nur Gott weiß um die Wege des Herzens, nur Gott weiß, was uns im Leben und im Tod zusammenführt.

Gleich nach den Ostertagen erlosch das Licht in ihrem Gesicht, und es füllte sich wieder mit Zorn. Als ich klein war, hörte ich die Leute sagen: «Sie ist eine sehr unglückliche Frau, man muss Mitleid mit ihr haben, ihre Kinder sind als Säuglinge gestorben.» Damals war ich sicher, dass der Todesengel auch an mir nicht vorübergehen würde. Abend für Abend betete ich um mein Leben, und das Wunder geschah, meine Bitten wurden erhört, mir wurde ein längeres Leben beschert, als den meisten anderen Menschen gegeben ist.

Meine Mutter starb sehr jung. Noch immer sehe ich sie vor mir, wie sie an dem Tag aussah, als sie uns verließ. Besonders deutlich sehe ich die heftige Bewegung ihrer langen Arme. Auch heute, nach so vielen Jahren, erinnere ich mich voller Furcht und Zittern daran, wie es in den Schriften heißt. Jedes Mal, wenn ich an sie denke, richtet sie diese zornigen Bewegungen gegen mich. Warum, frage ich sie, bist du so wütend auf mich? Für meine offensichtlichen Sünden habe ich schon gebüßt, und für meine geheimen Sünden werde ich in der kommenden Welt bestraft werden. Aber meine Mutter lässt sich nicht besänftigen, sie ist sehr jung und wird für immer jung bleiben. Hätte sie so viele Jahre gelebt wie ich, wäre ihr Geist zur Ruhe gekommen. In meinem Alter ist der Mensch nicht mehr zornig.

Manchmal denke ich, sie nimmt es uns allen übel, dass wir sie im Eis begraben haben. Der Friedhof war leer und weiß, und die beiden Totengräber hackten die Grube mit Äxten aus. Die Menschen warteten etwas weiter weg vom Grab und zitterten vor Kälte. Der Priester war wütend auf die Totengräber, die aus Trägheit das Grab nicht rechtzeitig vorbereitet hatten. Sein Gesicht war düster, und die halblauten Worte, mit denen er die Totengräber zur Eile antrieb, klangen wie Flüche.

Danach, es war schon dunkel, fielen die Gebete herab wie Hagel. Ich verhüllte meinen Kopf mit einem Tuch, um den Sarg nicht zu sehen, der an Seilen in die Grube gelassen wurde, und die Kälte drang mir durch Mark und Bein. Ich spüre sie bis heute.

Sofort nach dem Tod meiner Mutter ergab sich mein Vater dem Alkohol, er vernachlässigte Haus und Hof, verkaufte die bestickten Tischdecken und sogar die Aussteuerkiste meiner Mutter. Ich fürchtete mich vor ihm wie vor einem Fremden. Spät in der Nacht kam er zurück und sank wie ein Toter aufs Bett. Die meiste Zeit des Tages verschlief er, erst gegen Abend stand er auf, um gleich wieder ins Wirtshaus zu gehen.

Der Frühling kam, und mein Vater ging nicht aufs Feld. Mich ignorierte er, als gäbe es mich überhaupt nicht. Manchmal erhob er die Hand gegen mich und schlug mich ins Gesicht, gedankenlos, wie man eine Fliege erschlägt. Der Tod meiner Mutter war für ihn ein Freibrief, sich der Sucht zu ergeben. Manchmal kam er so ausgelassen nach Hause wie ein leichtsinniger Bursche.

Eines Nachts kam er zu mir, Gott möge es mir verzeihen, und sagte mit einer Stimme, die nicht die seine war: «Warum schläfst du nicht mit deinem Vater? Das Haus ist kalt.» Seine Augen waren glasig und glänzten rot und lasterhaft. Noch nie hatte er mit solch einer Stimme zu mir gesprochen. «Es ist sehr gut, mit dem Vater zu schlafen», fuhr er mit dieser Stimme fort, die nicht die seine war. Ich spürte tief in meinem Herzen, dass dies eine Sünde war, wenn ich auch nicht wusste, welche. Ich kroch wie ein kleiner Hund unter den Tisch und gab keinen Ton von mir. Mein Vater kniete sich vor mich und sagte: «Warum fliehst du vor mir? Ich bin dein Vater, kein fremder Mann.» Er legte seine großen Hände auf meine Schultern, zog mich an sich und küsste mich. Schließlich stand er auf, zog eine geringschätzige Grimasse, fiel auf sein Lager und schlief ein. Danach schaute er mich nicht mehr an.

2

Einige Monate nach dem Tod meiner Mutter brachte mein Vater eine neue Frau ins Haus. Sie war groß gewachsen und breit und sprach fast kein Wort. Der Berg, von dem er sie geholt hatte, spiegelte sich in ihrem verschlossenen Gesicht wider, das an einen Ackergaul erinnerte. Mein Vater redete sehr laut mit ihr, als wäre sie taub.

«Und was tust du?», fragte sie mich mit einer schrecklichen Stimme.

Ich wich ängstlich zurück. «Ich?»

«Du musst arbeiten», sagte sie, «nicht faulenzen.»

Die meiste Zeit des Tages verbrachte ich draußen. Ich wusste schon, dass dieses Leben ein Ende finden und ein anderes aus ihm erwachsen würde, fern von hier. Manchmal erschien mir meine Mutter nachts im Traum, sie war immer mit Hausarbeit beschäftigt, mit ihren Pflichten und mit der Sorge um erkranktes Vieh. «Mama», flehte ich, weil ich mich nach ihrer Nähe sehnte, doch sie war noch genauso zornig wie früher, als sie noch lebte. Ich erzählte ihr, dass mein Vater eine neue Frau hatte. Sie nahm es ruhig auf, vermutlich wusste sie es schon, aber sie schaute mich nicht an.

Im Herbst verließ ich den Hof.

«Wohin?», fragte mein Vater.

«Arbeiten.»

«Pass auf dich auf und verlass nicht den rechten Weg», rief er und verschwand ohne ein weiteres Wort.

Mein Vater war ein starker Mann. Meine Mutter hatte er nie zu schlagen gewagt, aber seine zweite Frau verprügelte er, wie ich hörte. Man erzählte mir, er habe sich in seinen letzten Lebensjahren verändert und sei sonntags in die Kirche gegangen. Meine Mutter höre ich als eine Art zorniges Rauschen, aber meinen Vater sehe ich vor mir, wie er sich weigert, diese Welt zu verlassen. Vor vielen Jahren stützte er sich im Sommer einmal vor den Kühen auf eine lange Heugabel und gab schmatzende Geräusche von sich, als seien die Tiere leichte Mädchen. Die Kühe beobachteten ihn und lächelten, was ihm großes Vergnügen bereitete, und er spitzte weiter die Lippen. Eine seltsame Nähe bestand zwischen ihm und den Kühen. Im selben Sommer, ich besuchte die dritte Klasse und war auf dem Weg zur Schule, hörte ich plötzlich die Stimme meines Vaters: «Wohin geht sie?»

«In die Schule», antwortete meine Mutter, ohne den Kopf zu heben.

«Was muss sie dort hingehen, dort lernt man nichts.»

«Du bist kein Priester. Der Priester hat befohlen, die Mädchen in die Schule zu schicken.»

«Ich sage nein», widersprach er töricht.

Aber meine Mutter ließ sich nicht einschüchtern, sie sagte: «Es gibt einen Gott im Himmel. Er ist der König, und Er ist der Vater, und Ihm müssen wir gehorchen, nicht dir.»

Meine Mutter war eine starke und mutige Frau. Wie groß ihr Mut war, erkannte ich in einem Winter, als sie mit einem Pferdedieb kämpfte und ihn in die Flucht schlug. Mir hatte sie jedoch nichts von ihrem Mut vererbt. Ich wich vor jedem Schatten zurück, horchte ängstlich auf jedes Geräusch, und nachts machten mir sogar die Grillen Angst.

Ich hatte nicht viel Freude an diesem abgelegenen Ort, und trotzdem sind meine frühesten Erinnerungen so klar wie Kristall. An die Regenfälle zum Beispiel, wahre Wolkenbrüche, die man hier Sturmregen nennt. Ich für meinen Teil mochte die Sommerschauer lieber und den Dunst, der danach aus den Wiesen aufstieg.

Meinen Vater und meine Mutter sehe ich nie zusammen. Als wären sie im Leben nie ein Paar gewesen. Jeder von ihnen hatte eine besondere Beziehung zu Tieren. Meine Mutter pflegte sie sorgfältig, aber kühl. Eine gesunde Kuh spielte in ihren Augen keine Rolle. Mein Vater hingegen hatte ein herausforderndes Verhältnis zu ihnen, als wären es Frauen, die man verführen müsse. Meine Mutter fand dieses Benehmen verächtlich. Nach dem Tod meiner Mutter besuchte ich manchmal die Kapelle. Dann war mir, als knie sie zusammen mit der Heiligen Jungfrau auf der großen Ikone und bete. Ich saß dort und betrachtete die Kirchgängerinnen, hart arbeitende Frauen, die mir oft ein Stück Kuchen zusteckten und mich segneten. Dort, zwischen den rauchenden Kerzen, zwischen Modergeruch und Opfergaben, lernte ich, die Menschen zu beobachten.

Das Leben meines Vaters und seiner zweiten Frau war offenbar nicht glücklich. Der Geist meiner Mutter schwebte in allen Räumen. Vergeblich versuchte die Fremde, ihn zu vertreiben. Oft hörte ich sie klagen: «Mir gelingt einfach nichts. Zu Hause waren sie so zufrieden mit mir, und hier geht alles kaputt.» Mein Vater akzeptierte ihre Entschuldigungen natürlich nicht, und jedes Mal, wenn das Brot im Ofen schwarz wurde oder das Essen anbrannte, schlug er sie. Sie schrie und drohte, das Haus zu verlassen. Jahre später hörte ich, dass sie ihm nichts schuldig geblieben war. Als mein Vater krank wurde, behandelte sie ihn schlecht. Es ging sogar das Gerücht, sie habe ihn vergiftet. Wer weiß. Auch sie ist in der wahren Welt. Wenn sie gesündigt hat, wird sie sühnen müssen. Alle Rechnungen werden irgendwann einmal beglichen.

Über eine andere, nicht ganz einfache Geschichte wurde im Haus nur flüsternd gesprochen: die unehelichen Kinder meines Vaters. Meine Mutter verzieh ihm selbstverständlich nicht, sie erinnerte ihn immer daran, und jedes Mal, wenn sie das tat, lächelte er sonderbar, so als handle es sich nicht um eine schwere Sünde, sondern um einen unbedeutenden Fehltritt. Er hatte, wie sich herausstellte, zwei Kinder von einer berüchtigten Dirne. Als Kind hatte ich die beiden Söhne mit eigenen Augen gesehen: junge kräftige Männer, die auf einem schmalen Fuhrwerk saßen und zwei magere Pferde lenkten. Ich musste lachen, weil sie so eng gedrängt da saßen. Erst auf den zweiten Blick entdeckte ich, wie ähnlich sie meinem Vater sahen. «Meine Kinder sterben, und die Bankerte leben und sind gesund», hörte ich meine Mutter mehr als einmal zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorstoßen.

Ich verließ das Haus leichten Herzens und ohne Bedauern und nahm die Straße, die von allen nur Judenstraße genannt wurde. Im Frühjahr, aber auch im Winter, trafen sich hier Juden, so mager wie Heuschrecken, und verkauften ihre Waren. Sie waren eine der erschreckenden Erscheinungen meiner Kindheit. Wie sie auftauchten, wie sie da saßen und feilschten, erschienen sie mir wie Geschöpfe, die nicht von dieser Welt waren, eine Art schwarze Gespenster, die ihren Geschäften nachgingen. «Geh nicht dorthin», hatte ich meine Mutter immer wieder sagen hören. Solche Warnungen stachelten meine Neugier jedoch nur weiter an, und immer, wenn sie auftauchten, war ich dort. Sie legten ihre Koffer auf die Erde, packten ihre Waren aus und boten sie auf vielerlei Arten an: Sie hängten sie an Seile, die sie zwischen zwei Bäumen spannten, breiteten sie auf improvisierten Verkaufstischen aus, auf Reisig oder einfach auf der Erde. Es zeigte sich, dass ihre kleinen, schäbigen Koffer wahre Schätze enthielten: bunte Hemden, Strümpfe, Schuhe mit Absätzen und bestickte Unterröcke, meist Kleidung und was Frauen sonst so brauchten. Die Frauen stürzten sich auf diese Kleidungsstücke und ergriffen alles, was ihnen unter die Finger kam. Ich liebte die Gerüche der Stadt, die die Juden, verborgen in bestickten Nachthemden, zu uns brachten.

Wenn man von ihrer erschreckenden Erscheinung absah, bot sich ein aufregendes Schauspiel. Ich beneidete die Frauen, die erst handelten und dann mit ihren Neuerwerbungen abzogen, die in Papier gewickelt oder in Kartons gepackt waren. Ich besaß kein Geld. Einmal hatte ich meine Mutter um ein paar Münzen gebeten, um mir Süßigkeiten kaufen zu können. Sie hatte geschimpft und gesagt: «Geh nicht dorthin. Die Juden werden dich betrügen.» Doch ich blieb stundenlang dort. Die Händler waren klein und dünn, und manchmal kam es mir vor, als würden sie nicht normal gehen, sondern hüpfen wie Hühner. Ab und zu tauchten überraschend einige Bauern auf und vertrieben sie mit Peitschenhieben. Einmal ließen die Händler auf der Flucht ein Paar bunte Strümpfe zurück. Als ich meiner Mutter die Strümpfe zeigte, sagte sie: «Trag sie nicht gleich, heb sie dir für die Feiertage auf.»

Meistens verkauften die Juden bis zum Abend, dann packten sie ihre verbliebenen Waren ein und verschwanden. Einmal stand ein Jude in unserem Hof und wollte uns etwas verkaufen. Er war groß und mager, mit einem schwarzen Bart und einem so langen, dünnen Hals, wie ich ihn noch nie gesehen hatte.

Im Lauf der Zeit gewöhnte ich mich an sie, und manchmal stahl ich ihnen ein Stück Stoff oder ein Bonbon. An diese Diebstähle erinnere ich mich genau, sie waren mit einem Sieg über die Angst und mit geheimer Freude verbunden, denn Juden durfte man ja bestehlen, oder, wie meine Mutter es ausdrückte: «Wer einen Dieb bestiehlt, soll ohne Schuld sein.»

Einmal rief mir meine Kusine Maria zu: «Die Teufel sind da, und du bist noch hier?»

«Von welchen Teufeln sprichst du?»

«Von den Teufeln mit den Koffern.»

«Du hast mich erschreckt, Maria.»

«Da gibt es nichts zu erschrecken», sagte sie kühl. «Wenn man sich an sie gewöhnt, sind sie einem nur von Nutzen.»

Maria war sieben Jahre älter als ich, sie arbeitete bei Juden und kannte sie aus der Nähe. Auch sie verabscheute die Juden, wie wir alle es taten, aber sie wusste bereits, dass sie einem nichts antaten, dass sie einen nicht vergifteten. Maria besaß Kleider und Unterröcke, die sie von ihnen geschenkt bekommen hatte. Einmal brachte sie mir einen bestickten Unterrock als Geschenk.