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Maler, Mörder und Matronen Ein Graf ohne Nachkommen, eine Haushälterin, ein Trödler, ein Drogendealer – das sind die Todesopfer dieses ansonsten ruhigen Sommers in Genua. Für Lucianis neuen, aalglatten Vize Livasi sind die vier scheinbar zusammenhanglosen Fälle in null Komma nichts abgehakt, während der Commissario zähneknirschend zu Hause sitzt und den alleinerziehenden Vater eines sechs Monate alten Säuglings gibt. Doch dann taucht wie eine Vision aus der Vergangenheit seine ehemalige Klassenkameradin und Schulschönheit Fiammetta Sforza auf, von den Jahren unberührt wie Dorian Gray. Als Restauratorin hatte sie für den verstorbenen Grafen eine seit Generationen im Familienbesitz befindliche Rötelzeichnung untersucht und herausgefunden, dass es sich um ein bis dato unbekanntes Selbstporträt da Vincis handelt. Eine Beute von unschätzbarem Wert … Das Baby vor den Bauch geschnallt, macht sich der spindeldürre, baumlange Commissario sofort auf eigene Faust auf die Jagd nach dem verschwundenen Porträt, im ungleichen Wettlauf gegen einen geisterhaften Mörder, karrieregeile Widersacher, die Tücken schöner Frauen und – den Schlafrhythmus seines Sohnes. "Der Mann kann erzählen wie der Teufel! Ein Muss für alle, die wissen wollen, wie Italiens Seele wirklich tickt." Peter Henning
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Seitenzahl: 539
Claudio Paglieri
KEIN GRAPPAFÜR COMMISSARIO LUCIANI
Roman
Aus dem Italienischen vonChristian Försch
Die Originalausgabe mit dem Titel L’Enigma di Leonardo. Un’indagine del commissario Luciani erschien 2012 bei Edizioni Piemme, Casale Monferrato.
ISBN 978-3-8412-0450-9
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, Februar 2013
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2013
Die deutsche Erstausgabe erschien 2013 bei Aufbau Taschenbuch, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
© 2012 EDIZIONI PIEMME Spa
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Inhaltsübersicht
ERSTER TEIL
Kapitel 1: Marco Luciani
Kapitel 2: Der Graf
Kapitel 3: Marco Luciani
Kapitel 4: Der Graf
Kapitel 5: Marco Luciani
Kapitel 6: Der Graf
Kapitel 7: Marco Luciani
Kapitel 8: Roberto
Kapitel 9: Der Graf
Kapitel 10: Marco Luciani
Kapitel 11: Roberto
Kapitel 12: Der Graf
Kapitel 13: Marco Luciani
Kapitel 14: Roberto
Kapitel 15: Agnieszka
Kapitel 16: Marco Luciani
Kapitel 17: Agnieszka
Kapitel 18: Marco Luciani
Kapitel 19: Roberto
Kapitel 20: Marco Luciani
Kapitel 21: Roberto
Kapitel 22: Gabin
Kapitel 23: Agnieszka
Kapitel 24: Marco Luciani
Kapitel 25: Livasi
Kapitel 26: Marco Luciani
Kapitel 27: Livasi
Kapitel 28: Marco Luciani
Kapitel 29: Calabrò
Kapitel 30: Marco Luciani
Kapitel 31: Aziz
Kapitel 32: Livasi und Calabrò
Kapitel 33: Marco Luciani
Kapitel 34: Livasi
Kapitel 35: Luciani und Maria Antonietta
Kapitel 36: Livasi
Kapitel 37: Roberto
Kapitel 38: Luciani & Calabrò
Kapitel 39: Gabin
ZWEITER TEIL
Kapitel 40: Luciani und Fiammetta
Kapitel 41: Calabrò & Maria Antonietta
Kapitel 42: Luciani & Fiammetta
Kapitel 43: Maria Antonietta & Calabrò
Kapitel 44: Marco Luciani
Kapitel 45: Gabin
Kapitel 46: Marco Luciani
Kapitel 47: Luciani & Fiammetta
Kapitel 48: Maria Antonietta Calabrò
Kapitel 49: Luciani & Fiammetta
Kapitel 50: Maria Antonietta
Kapitel 51: Luciani und Maria Antonietta
Kapitel 52: Roberto
Kapitel 53: Luciani
Kapitel 54: Luciani und Fiammetta
Kapitel 55: Gabin
Kapitel 56: Luciani & Fiammetta
Kapitel 57: Mohamed
Kapitel 58: Marco Luciani
Kapitel 59: Luciani und Calabrò
Kapitel 60: Calabrò
Kapitel 61: Roberto
Kapitel 62: Calabrò und Luciani
Kapitel 63: Roberto
Kapitel 64: Antonino und Pasquale
Kapitel 65: Luciani
Kapitel 66: Flashback: Agnieszkas Tod
Kapitel 67: Flashback: Mohameds Tod
Kapitel 68: Flashback: Robertos Tod
Kapitel 69: Marco Luciani
Kapitel 70: Gabin
Kapitel 71: Luciani und Donna Patrizia
Kapitel 72: Fiammetta
Kapitel 73: Noureddine
DRITTER TEIL
Kapitel 74: Gabin
Kapitel 75: Marco Luciani
Kapitel 76: Sofia
Epilog
Nachwort
Marco Luciani
Marco Luciani stellte den Motor ab, nahm die Einkaufstüten und die Zeitungen vom Sitz, warf die Autotür zu und öffnete das Gartentor. Er war an jenem Morgen erstaunlich früh aufgewacht, wenn man bedachte, dass er den Großteil der Nacht kein Auge zugetan hatte. Bei dieser Julihitze, die sich schon morgens um halb acht bemerkbar machte, bestand keine Hoffnung, dass er noch einmal einschlafen würde, und so hatte er beschlossen, sich nicht noch eine Stunde im Bett herumzuwälzen, sondern vom Boschetto hinunter ins Zentrum zu fahren und ein paar Sachen zu besorgen.
Er durchquerte den Garten, öffnete die Glastür und fand seine Mutter am Küchentisch, wo sie Zeitung las.
»Hallo, Mama, alles in Ordnung?«
»Alles in Ordnung. Hast du an die Milch gedacht?«
»Klar«, sagte Marco Luciani und stellte den Einkauf auf den Tisch.
»Und an den Zucker?«
»Klar.«
»Sehr gut.«
»Hier nimm, ich habe auch die Zeitung gekauft, dann kannst du wenigstens die von heute lesen.«
»Ach ja, gut. Die Espressokanne steht bereit. Du musst nur den Herd anmachen. Ich schaue mir in der Zwischenzeit die Todesanzeigen an.«
Marco Luciani verdrehte die Augen. »O Mama, diese Manie, zu kontrollieren, wer gestorben ist.«
»Das ist keine Manie, Marco. Das ist eine nützliche Übung. Ich informiere mich, ob jemand von uns gegangen ist, den ich kenne.«
»Und selbst wenn du es weißt? Es schlägt dir nur aufs Gemüt, sonst nichts. Du sagst ›Der arme Herr Soundso ist gestorben‹ oder ›Eine meiner Schulkameradinnen ist tot‹, und das deprimiert dich.«
»Was redest du da? Wenigstens weiß ich Bescheid. Ich schicke ein Telegramm oder eine Karte. Und ich blamiere mich nicht.«
Sie breitete den »Secolo XIX« vor sich aus, setzte die Brille auf und fing an, die Todesanzeigen durchzugehen. »Der innigen Zuneigung seiner Lieben entrissen«, »Nach langer, geduldig ertragener Krankheit«, »Völlig unerwartet verstorben« … Es gab niemanden, den sie kannte, aber einen höchst merkwürdigen Namen: »Witwe Luminosa Pellegrini, geborene Gavazzi«. Sie holte die Schere aus dem Besteckkasten, schnitt die Anzeige von Luminosa Pellegrini aus, ohne auf die Proteste des Sohnes zu hören, der zerlöcherte Zeitungsseiten nicht ausstehen konnte, und schob sie in das schwarze Heft, das sie in einer Schublade in der Küche aufbewahrte. Seit Jahren hob sie die besonders hübschen oder merkwürdigen Namen gewidmeten Todesanzeigen auf, und ihre Sammlung war inzwischen ganz beachtlich.
Wozu soll das denn gut sein?, dachte Marco Luciani, sagte es aber nicht, denn die Antwort kannte er bereits: »Bald wird es die auch nicht mehr geben, sie werden ein System erfinden, das dir, wenn jemand stirbt, eine SMS oder etwas in der Art schickt, da werden dann Ort und Uhrzeit der Beerdigung drinstehen, und von all den menschlichen Existenzen wird keine Spur übrig bleiben.«
Donna Patrizia hob den Blick auf die lange, spindeldürre Silhouette ihres Sohnes, der damit beschäftigt war, den Einkauf wegzuräumen und die Kaffeetassen hervorzuholen, und sie fragte sich, wie sehr der Name auf seinen Charakter abgefärbt hatte. Er war immer zuverlässig und streng gewesen, hatte stets die Regeln eingehalten, wie die deutsche Mark. Er hatte nie gelernt, das Leben zu genießen oder zumindest laufen zu lassen und es zu nehmen, wie es kam.
Marco Luciani griff sich einen Keks aus Reismehl, und genau in dem Moment, als er ihn zum Mund führte, hörte er aus dem Schlafzimmer das Kriegsgeheul des neuen Hausherrn. Alexander der Große war erwacht.
Der Graf
»Agnese, hast du die Kamee meiner Mutter gesehen? Ich kann sie nirgendwo finden.«
Darauf hätte ich wetten können, dachte Agnieszka und schaute ihn möglichst unschuldig an. »Nein. Ist sie denn nicht in der Nachttischschublade?«
»Tatsächlich war sie da immer drin. Aber jetzt ist sie verschwunden, schau.«
»Sie haben sie nicht zufällig weggeräumt, und jetzt erinnern Sie sich nicht mehr, wohin?«
»Warum hätte ich das tun sollen? Ich wollte sie hier griffbereit haben.«
Agnieszka zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Bei der Perlenkette hatten Sie auch gesagt, sie sei verschwunden. Stattdessen war sie in der Kommode im Wohnzimmer. Erinnern Sie sich?«
»Hmm«, sagte er, wenig überzeugt.
»Erinnern Sie sich nicht, Herr Graf? Sie legen Ihre Sachen dauernd in ein neues Versteck, und dann vergessen Sie es. Das ist nicht das erste Mal.«
»Was?«
»DAS IST NICHT DAS ERSTE MAL!«, schrie sie. »Immer tauber und bekloppter«, fügte sie dann im Flüsterton hinzu. »Ich muss ihn ausschimpfen wie einen kleinen Jungen, und dann darf ich ihn obendrein noch siezen.« Sie hatte ihn immer, selbst im Moment größter Intimität, gesiezt, während er sie stets duzte.
Graf Guinigi Moncalvo, der, den Rücken an ein Kissen gelehnt, im Bett saß, musterte sie misstrauisch. Du bist es, die mir das Zeug klaut, dachte er, du hast schon immer lange Finger gemacht. Ich bin selbst schuld, dass ich bei den ersten Malen so getan habe, als wäre nichts gewesen. Genau. Aber bei den ersten Malen zahltest du mir es mit Zinsen zurück, als wir noch jünger waren. Oder besser gesagt, ich war es schon nicht mehr, aber sie war mit vierzig noch eine Wucht gewesen, nicht so wie jetzt. Und im Bett … im Bett war sie ein Teufel. Er lächelte verbittert, alles, was ihm noch blieb, waren die Erinnerungen und ein paar Wertsachen, die diese polnische Schlampe nach und nach würde verschwinden lassen.
»Was haben Sie gesagt, dass es war?«
»Was?«
»Das Ding von Ihrer Mutter. Das verschwunden ist.«
»Die Kamee. Die Kamee von Mama. Und von Großmutter, davor. Das heißt, vielleicht sogar von der Urgroßmutter.«
Ja, von der Herzogin vom goldenen Schiss, dachte Agnieszka. »Machen Sie sich keine Gedanken. Ich werde heute einmal ordentlich saubermachen. Und Sie werden sehen, dass sie wieder zum Vorschein kommt.«
Er nickte, wenig überzeugt. Er war schon wieder müde, auch wenn er lange geschlafen und nur ein leichtes Mittagsmahl zu sich genommen hatte. Vielleicht war die Hitze daran schuld, oder die Medizin, die der Arzt ihm gegeben hatte, war zu stark, er wurde ganz belämmert davon. Er musste es ihm sagen oder von sich aus die Dosis reduzieren. Ob es wohl angezeigt war, aus dem Bett zu steigen, sich den Morgenrock anzuziehen und sich wenigstens in den Sessel in der Bibliothek zu setzen? Ich könnte etwas lesen, dachte er. Das Problem war, dass er sich nicht mehr lange auf ein Buch konzentrieren konnte und dass er sich schon am nächsten Tag an nichts mehr von dem erinnerte, was er gelesen hatte. Tabula rasa. Er konnte aus reinem Vergnügen am Augenblick der Lektüre lesen. Ein Gedicht, zum Beispiel. Er versuchte, sich eines aus der Schulzeit in Erinnerung zu rufen. Leopardi und Foscolo waren seine Favoriten gewesen. Früher einmal lernte man sie auswendig, und er konnte sie alle, wirklich alle, auch die ganz langen, wie die »Sepolcri«. »Im Schatten des Atems und in den Urnen«, fing er an. Nein, nicht des Atems. Der Seufzer. Die Toten atmen nicht, sie seufzen, aus Sehnsucht nach der Schönheit des Lebens. »Im Schatten der … nein, von … Zypressen. Was haben die Seufzer mit dem Schatten zu tun? Im Schatten von Zypressen und in Urnen – und dann kam etwas – ist da denn der Schlaf des Todes weniger hart?« Mir fehlen ein paar Wörter dazwischen, dachte er. Und wie geht es dann weiter?
Er blieb im Bett liegen und grübelte, während seine Lider immer schwerer wurden. Er versuchte, dagegen anzugehen, wollte einen Schluck Tee vom Nachtschränkchen nehmen, aber der Schlaf mit seinen Samtfingern hatte ihn sich bereits gegriffen.
»Herr Graf, ich gehe. Herr Graf?«
Sie schüttelte ihn sanft, »HERR GRAF, ICH GEHE!«
Guinigi Moncalvo schlug ein Auge auf, kaute ein wenig leer. »Hmm? Hä?«
»Brauchen Sie etwas? Es ist sieben Uhr, ich gehe jetzt.«
»Es ist schon sieben? Wieso hast du mich so lange schlafen lassen?«
»Sie sind müde, Sie brauchen den Schlaf. Jetzt aber sollten Sie aufstehen und wenigstens etwas zu Abend essen. Ich habe einen Topf auf dem Herd gelassen, er ist schon warm. Haben Sie verstanden? SIE MÜSSEN NICHT EINMAL DAS GAS AUFDREHEN. ER IST SCHON WARM!«
»Ja, ja, ich habe verstanden«, sagte er und stieg aus dem Bett. Ihm war ein bisschen schwindlig, aber der Kontakt mit dem kühlen Fußboden weckte ihn schließlich auf.
Agnieszka half ihm, den Morgenmantel überzuziehen, dann trat sie auf die Schwelle der Zimmertür. »Ich gehe. Ach übrigens«, sagte sie und kam noch einmal zurück, »ich habe die Kamee Ihrer Mutter gefunden.«
»Was?«
»DIE KAMEE IHRER MUTTER! Ich habe sie wieder in die Nachttischschublade gelegt«, sagte sie und zeigte ihm die Brosche.
Er schaute sie an, ohne etwas zu verstehen. »Hä. Was hat die Kamee meiner Mutter damit zu tun?«
Sie verdrehte genervt die Augen. »Sie hatten gesagt, Sie hätten sie verlegt. Dass sie nicht mehr an ihrem Platz sei.«
»Wie, sie war nicht mehr an ihrem Platz? Sie ist immer hier, ich hebe sie immer hier auf.«
Agnieszka seufzte. »Okay, Sie sind jetzt ein bisschen durcheinander, aber es wird Ihnen schon wieder einfallen. SIE HATTEN MIR GESAGT, SIE HÄTTEN SIE VERLOREN. ICH HABE SIE IN DER KOMMODENSCHUBLADE GEFUNDEN. ICH HABE SIE WIEDER AN IHREN PLATZ GELEGT.«
Er antwortete mit einem ausdruckslosen Blick, am Ende lächelte er, als wollte er sich entschuldigen. »Ich habe nicht verstanden.«
»Ist gut, das macht nichts. Wir sehen uns morgen. DAS ABENDESSEN STEHT IN DER KÜCHE BEREIT.«
Agnieszka rannte fast hinaus, denn wäre sie nur eine Minute länger geblieben, dann hätte sie ihm den Schädel eingeschlagen. Zum Glück schlief er mittlerweile so gut wie den ganzen Tag, denn es war fast nicht mehr auszuhalten mit ihm. Und dabei war er noch gar nicht so alt. Er war zweiundachtzig, viele Leute in diesem Alter waren geistig noch richtig fit. Der Graf dagegen war inzwischen fast völlig weggetreten, und ihn allein zu lassen wurde langsam zu einem echten Risiko. Sie ging zu Fuß nach Hause, wie sie es seit zwanzig Jahren bei jedem Wetter tat, sommers wie winters. Von der Villa des Grafen bis zu ihrem Häuschen waren es drei Kilometer, und es hatte Nächte gegeben, in denen sie lieber bei ihm geblieben wäre. Aber er hatte ihr das nie vorgeschlagen, und sie hatte ihn nie darum gebeten, nicht einmal in den langen Jahren, in denen sie ein Liebespaar gewesen waren. Sie war oft mitten in der Nacht, nachdem sie sich geliebt hatten, aus dem Bett aufgestanden und bei Schneefall zu Fuß nach Hause gegangen. Ohne dass er je versucht hätte, sie zurückzuhalten, ohne dass er sich je erboten hätte, sie mit dem Auto zu bringen. Er war der Graf, sie war die Dienerin. Punktum.
Sie hatte ihn nicht eine Minute geliebt, diesen Bastard. Oder vielleicht doch. Sie wusste es schon gar nicht mehr, und es spielte sowieso keine Rolle mehr. Sie beschleunigte ihren Schritt, während sie an die Geschichte mit der Kamee dachte. Er war zwar weggetreten, hatte aber unerwartete lichte Momente.
Sie kam nach Hause, hängte in der Diele die Schürze an den Nagel, streifte die Schuhe ab und schlüpfte in die Pantoffeln. Dann zog sie das kleine, in Zeitungspapier gewickelte Päckchen aus ihrer Handtasche. Die Perlenohrringe waren wunderschön, von erlesener Eleganz, für wahre Herrschaften. Sie wusste nicht, ob sie der Gräfin Anna oder der Urgroßmutter Olimpia gehört hatten, sicher war nur, dass sie jetzt ihr gehörten, so wie die goldenen Manschettenknöpfe, in die zwei sich aufbäumende Greifvögel geprägt waren. Der Bastard hatte sich nur an die Kamee erinnert, und so hatte sie diese an ihren Platz zurücklegen müssen. Aber mit denen hier war alles glattgegangen. Sie würde sie noch eine Weile hierbehalten, für den unwahrscheinlichen Fall, dass er nach ihrem Verbleib fragte, dann würde sie sie, wie immer, an einen Antiquitätenhändler in Genua verkaufen, der gut bezahlte. Und das würde noch lange nicht reichen, um des Grafen Schuld abzutragen.
Marco Luciani
Vor dem Kaffeeautomaten herrschte dichtes Gedränge. Kommissare und Inspektoren der Mordkommission, ein paar Kollegen vom Raub, ein paar Gerichtsbeamte kommentierten den soundsovielten Fall von einem Kerl, der seiner Ex, den zwei Kindern und der Schwiegermutter das Licht ausgeblasen und sich am Ende erschossen hatte.
»Warum können Männer nicht akzeptieren, wenn man sie verlässt?«, fragte Roberta, eine hübsche Blonde aus dem Einwanderungsbüro. »Das ist absurd, womöglich war das so eine Ehe, in der es tagein, tagaus nur Zoff gab, in der beide fremdgingen und sich vor den Kindern die schlimmsten Sachen an den Kopf warfen. Aber als sie ihn schließlich verlassen hat, kam ihm das wie ein tödlicher Affront vor, der nur durch Blut wieder abgewaschen werden konnte.«
»Das ist schwer zu beurteilen, wenn man den spezifischen Fall nicht kennt«, sagte Inspektor Calabrò.
Die andere schnaubte: »Was willst du denn da beurteilen? Die sind doch einer wie der andere, diese Fälle. Ich habe noch nicht einen erlebt, bei dem die Frau ihren Mann umgebracht hat. Schön wär’s, wenn’s das wenigstens ein einziges Mal gäbe. Stattdessen sind die Frauen so bescheuert, dass sie sich lieber selbst umbringen, und das war’s. Frauen akzeptieren eine Niederlage in der Liebe, Männer nicht. So sieht’s aus.«
»Liebe«, erwiderte Calabrò, »was für ein hehres Wort. Das hat mit Liebe nichts zu tun. Das hat mit der Situation zu tun, in der sich einer wiederfindet. Unbezahlte Rechnungen. Die Miete. Gas und Strom. Die Schule. Einer, der sechzehnhundert Euro im Monat verdient, oder auch zweitausend, wenn die Frau ihn verlässt, dann steht er plötzlich ohne Kinder und ohne Wohnung da, und die Hälfte seines Einkommens hat er Monat für Monat seiner Ex zu überweisen.«
»Es wimmelt nur so von solchen Familien, die Opfer der Alimente geworden sind«, nickte Oberwachtmeister Antonio Iannece.
Roberta schaute sich ungläubig um. »Das meint ihr doch nicht im Ernst, oder? Das heißt, eurer Meinung nach liegt die Schuld jetzt bei dieser armen Frau? Und dem Irren, der das Blutbad angerichtet hat, dem Ärmsten, kann man keinen Vorwurf machen?«
»Das habe ich nicht gesagt. Ich sage nur, dass die Frau sich womöglich einen Neuen sucht, der sie aushält, aber du kannst sicher sein, dass sie das Geld von ihrem Ex trotzdem will. Und der steht dann mit achthundert Euro im Monat da. Wie soll er sich damit über Wasser halten?«
»Mit der Parkbank als Floß«, sagte Iannece, »oder gleich unter der Brücke.«
»Oder er soll gleich von der Brücke springen.« Die barsche Stimme von Kommissar Luciani, der auf der Türschwelle erschienen war, unterbrach die Diskussion. Seine Miene war finster, vielleicht verstand deshalb niemand den Witz.
»Was ist los?«, fragte er angesichts des Auflaufs.
»Guten Tag, Commissario. Wäre ein Kaffee genehm?«, begrüßte Iannece ihn als Erster.
»Was ist los?«, wiederholte Marco Luciani, der zu Hause schon eine ganze Espressokanne hinuntergestürzt hatte, ohne jede Wirkung.
»Nichts, wir sprachen von einem, der gestern in Turin die ganze Familie ausgelöscht hat«, antwortete Calabrò.
»Hat er sich danach wenigstens selbst umgebracht?«
»Ja.«
»Dann hat er seine Schuld gegenüber der Gesellschaft beglichen. Wenn ihr nichts Besseres zu tun habt, könnt ihr euch den alten Fällen widmen.«
Kommissare und Inspektoren der Mordkommission warfen sich einen Blick zu und lösten die Versammlung auf. Wenn der Commissario mit einer derart miesen Laune aufkreuzte, suchte man sich besser eine Beschäftigung, möglichst außerhalb der Dienststelle, und möglichst weit weg.
Marco Luciani betrat sein Büro. Mit den Worten: »Ich möchte, dass mir mindestens eine Stunde lang keine Anrufe durchgestellt werden«, schloss er die Tür hinter sich, dann setzte er sich auf seinen Drehstuhl und atmete tief durch. In Wahrheit war er überhaupt nicht schlecht gelaunt, jedenfalls nicht so schlecht, aber er konnte keine Zeit mit Tratsch verlieren, und er wollte niemanden in seiner Nähe. Er hatte eine Nacht hinter sich, in der Alessandro ihm, wenn es hoch kam, drei Stunden zerstückelten Schlafes gestattet hatte, und er wusste selbst nicht, wie er es bis nach Genua geschafft hatte, ohne am Steuer einzuschlafen.
Er ließ die Jalousien runter, schaltete den Computer ein, für den Fall, dass jemand plötzlich hereinkommen sollte, legte die Arme auf den Schreibtisch, die Wange auf die Arme, wie er es unter Aufsicht der Schwestern im Kindergarten hatte machen müssen. Doch während er damals ums Verrecken nicht einschlief und sich eine Stunde regungslos langweilte, schloss er jetzt die Augen, und es dauerte keine Minute, ehe er in einen tiefen Schlaf gesunken war.
»Commissario. Commissario!«
Luciani fuhr aus dem Schlaf hoch, richtete sich auf und bereitete sich darauf vor, Iannece ins Zimmer zu rufen. Aber Iannece, sein Assistent, Fahrer und Faktotum, war bereits eingetreten und betrachtete ihn in einer Mischung aus Vorwurf und Mitleid.
»Commissario. Geht es Ihnen nicht gut?«
Luciani schlug die Augen auf, brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen, wo er sich befand, dann gähnte er und wischte sich einen Speichelfaden von der Wange. Meine Herren, habe ich gut geschlafen, dachte er. Aber wie lange schon?
»Entschuldige, Iannece. Ich habe gerade am Computer gearbeitet, und da muss ich kurz eingedöst sein. Ist es bei uns nicht üblich anzuklopfen?«
»Ich habe ja auch geklopft. Zuerst habe ich die klassischen drei Mal geklopft, und dann noch zehn Mal. Sie haben aber nicht geantwortet, und da bin ich eingetreten. Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen das sage, aber Sie können so nicht weitermachen.«
»Mir geht es hervorragend, Iannece. Ich habe nur heute Nacht fast nicht geschlafen.«
Lucianis Assistent wollte etwas über Väter, Mütter und Hausmänner sagen, doch dann zog er es vor zu schweigen. Die Tatsache, dass Kommissar Luciani ein Kind bekommen hatte, war der klassische Elefant im Wohnzimmer: Alle wussten, dass er da war, aber da der Hausherr ihn ignorierte, fühlten auch alle anderen sich verpflichtet, so zu tun, als gäbe es ihn nicht.
»Entschuldigen Sie, wenn ich Sie gestört habe, Commissario. Ihr Nachbar ist da, das heißt, der ehemalige Nachbar. Er wollte Sie sprechen, ich sagte ihm, er solle ein andermal wiederkommen, er meint aber, es sei dringend.«
»Hmm. Und was will er?« Luciani gähnte, streckte seine langen Arme und rieb sich die Augen. »Okay, lass ihn kommen.«
Iannece warf ihm einen merkwürdigen Blick zu.
»Was ist los?«
Noch ein merkwürdiger Blick und ein Finger, der auf seinen Kopf zeigte.
»Darf man erfahren, was los ist?«
»Ihre Haare sind hier ganz plattgedrückt, Commissario. Das sollten Sie richten, sonst merkt man, dass Sie geschlafen haben.«
Marco Luciani errötete und trat vor ein Bild, um sich in dessen Glas zu spiegeln. Sein Haar, das ungewöhnlich lang gewachsen war, schien an der linken Schläfe von einer Granate frisiert worden zu sein. Er dankte Iannece mit einem Schulterklopfen und einem Blick, der so viel bedeutete wie: »Wehe, wenn du mich verpfeifst«, dann richtete er seine Frisur, so gut es ging, und stellte sich auf die Begegnung mit dem Neapolitaner ein.
Der Graf
Graf Guinigi saß auf der Terrasse und betrachtete die Sterne. Er hatte den ganzen Tag geschlafen, und jetzt fühlte er sich besser. Wacher, hellsichtiger und mit ausreichend Energie, um sich seiner Passion zu widmen. Es war eine frische, duftende Nacht, und der Himmel bot ein noch berauschenderes Schauspiel als gewöhnlich. Er richtete das Teleskop auf den Kometen Garrad, der ihm seit einigen Tagen Gesellschaft leistete, dann ging er Mars begrüßen, der sich im Sternbild des Stieres befand. Ungewöhnlich war dieser Anblick des Roten Planeten neben Aldebaran, der seinerseits in einem zarteren Rot schimmerte. Im Osten war Vega, der hellste Stern der Leier stand fast im Zenit, und der Schwan stieg majestätisch aus dem See der Milchstraße auf. Jenseits der Nördlichen Krone leuchtete Arktur, im Sternbild des Bärenhüters. Im Süden die Waage und der Skorpion, mit Antares. Einer der angenehmen Aspekte des Landlebens, in dieser abgelegenen Villa, war das Fehlen von Lichtverschmutzung. In der Stadt hätte er ein ähnliches Schauspiel niemals betrachten können, ein Schauspiel, das ihm seit Jahren das Kino, das Fernsehen und jede andere Form der Zerstreuung ersetzte. Auf dem Dach seiner Villa stand jeden Abend ein anderes Stück auf dem Programm, und nie wurde es langweilig. Dieser Juli verhieß, in der letzten Dekade, eine besondere Aktivität der Perseiden. In der Laurentinacht am 11. August würde es keine Sternschnuppen geben, eher schon am 29. Juli, wenn pro Stunde zwanzig der südlichen Delta-Aquariden vorüberziehen würden.
Es ist ein Privileg, in eine bedeutende Familie hineingeboren zu werden, dachte Graf Guinigi. In einem schönen Haus aufzuwachsen, die besten Schulen zu besuchen, sich an Schönheit und Komfort zu gewöhnen. Es ist, als setztest du dich auf einen Sessel, der nach und nach deine Form annimmt, dich umfängt und einhüllt. Doch es ist auch eine Verdammnis. Auch die Umarmung der zartesten aller Geliebten tendiert auf lange Sicht dazu, dich zu ersticken, wenn nicht zu zerquetschen. Und wenn du dich freimachen willst, dann wird jeder andere Sessel dir unbequem vorkommen, weil er deine Form nicht hat. Wer auf einem Holzschemel aufwächst, der kann sich über sein Unglück beklagen, klar, aber alles Gute, was ihm im Leben widerfahren wird, wird er bis ins Letzte auskosten. Ein Strohstuhl wird ihn glücklich machen, ein Sessel mit kariertem Stoffbezug wird ihm gar wie das Paradies erscheinen. Das Glück existiert nicht, aber wenn es etwas gibt, das ihm ähnelt, dann wird es eher derjenige erleben, der von unten kommt und aufsteigt, als derjenige, der sich von Anfang an auf dem Gipfel befindet.
Seine Lebensumstände, um die viele ihn beneideten, waren in Wahrheit die eines Mannes, der alles verlieren kann. Generationen großer Männer waren ihm vorausgegangen, einige hatten es sogar in die Geschichtsbücher geschafft, und da wir in der Überzeugung aufwachsen, die Geschichte verlaufe auf einer linearen Achse ab, welche auf Besserung und Fortschritt gerichtet ist, womöglich hin und wieder von einem Zwischenfall wie Krieg oder Hungersnot unterbrochen, nun, so erwarteten alle in seiner Familie, dass er seine Vorfahren gar noch übertreffen würde. Er sollte der Welt eine neue wissenschaftliche Entdeckung verkünden, einen Essay schreiben, der in die Schulbücher aufgenommen wurde, ein hohes Staatsamt bekleiden oder schlichtweg das Vermögen der Familie mehren. Doch die Geschichte ist kein unaufhörlicher Fortschritt, die Geschichte ist ein Meer, in dem die Wellen einander übersteigen können, neue Länder erobern, sich aber, zu Zeiten der Ebbe, auch wieder zurückziehen können. Er hatte versucht, gegen die Gezeiten zu schwimmen, vor allem um seine Mutter nicht zu enttäuschen. Er hatte viel und erfolgreich studiert, hatte sich verschiedenen Beschäftigungen und Arbeiten gewidmet. Er war immer und überall gescheitert, aus Nachlässigkeit oder Unerfahrenheit, und immer war er, tief im Innern, unglücklich gewesen. Erst viel später, als er mit sich allein geblieben war, ohne Eltern und ohne Kinder, hatte er sich im Spiegel betrachtet und verstanden, was er wirklich aus seinem Leben machen wollte. Und die Antwort war: nichts. Absolut nichts. So hatte er aufgehört zu schwimmen, hatte sich auf den Rücken gelegt, die Arme ausgebreitet und sich von der Strömung treiben lassen. Und je weiter er sich vom Ufer entfernte, von der Erde, die er ohnehin niemals hätte erobern können, um so größer wurde das Gefühl der Erleichterung, das ihn beseelte. »Und scheitern ist mir süß in diesem Meer«, hatte er gedacht, indem er die Verse Leopardis auf sich selbst bezog.
Jenseits der sechzig war jedes Jahr ein gutes Jahr gewesen. Die fleischlichen Begierden hatten sich gelegt, und damit die Notwendigkeit, immer schwierigeren Frauen oder immer kostspieligeren Prostituierten nachzujagen. Seine polnische Dienerin reichte, um die Intermezzi körperlichen Verlangens zu befriedigen, und ihm blieb alle Zeit der Welt, um sich der Lektüre, den Studien, der Betrachtung der Sterne von der Terrasse seiner Villa aus zu widmen. Er sah fast nie irgendwen, den Kontakt zu entfernten Verwandten hatte er absichtlich einschlafen lassen, und für die wenigen Freunde früherer Zeiten galt dasselbe. Ohne Arbeit, ohne Frau, ohne Kinder, aber mit ausreichend Geld, um die hundert zu erreichen, war er sich selbst genug, er fühlte sich wohl in seiner Haut, er war einer der wenigen vollkommen freien Menschen, deren Bekanntschaft er jemals hatte machen können. Und er konnte sich nichts vorstellen, was dem Begriff von Glück näher gekommen wäre.
An seinem 75. Geburtstag hatte er beschlossen, die letzte Neugierde, die letzte geistige Herausforderung zu befriedigen, nachdem er diese bewusst aufgeschoben hatte wie das Sahnehäubchen, das man erst am Ende des Desserts löffelt. Es hatte fünf lange Jahre gedauert, ehe er eine Antwort bekommen hatte, aber am Ende hatte sich ihm sein Schatz, wie er ihn für sich nannte, in all seiner Herrlichkeit dargeboten. Das Einzige, was ihm noch zu tun blieb, war, die Entdeckung der Welt zu verkünden, Ruhm und Ehre einzuheimsen und zu guter Letzt zum Ruhm seiner illustren Vorfahren emporzusteigen, ausgerechnet er, der entschieden hatte, den Hauptzweig der Familie verdorren zu lassen.
Er betrachtete Merkur, den Schutzgott der Diebe und Betrüger, der zu Monatsbeginn besonders hell strahlte, und er konnte nicht umhin, an Agnieszka zu denken, und an den Schatz, den er besser in Sicherheit bringen sollte. Die Menschen werden von Habgier, Neid und Zorn beherrscht, während die Sterne keine Heuchelei kennen, die Sterne tun nicht so, als wären sie etwas, was sie nicht sind. Es gibt nichts Älteres, Verlässlicheres, Tröstlicheres als die Sterne. Indem er sich aufgemacht hatte, die Sterne zu entdecken, hatte er sich selbst entdeckt. Denn er war wie sie, eine kalte Flamme, die in der Ferne brennt.
Marco Luciani
Der Neapolitaner trat ein, wobei er sich umsichtig bewegte und bei jedem Schritt eine kleine Verbeugung machte. Er hatte jahrelang im Stockwerk unter dem Kommissar gewohnt, ehe ihr Mietshaus in der Altstadt Genuas en bloc verkauft und saniert worden war. Man hatte die Bewohner auf die Straße gesetzt, und Luciani sah sich gezwungen, wieder bei seiner Mutter in Camogli einzuziehen.
»Setz dich, Pasquale. Wie geht’s?«
»Alles klar, Commissario. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich einfach so hereinplatze, aber ich war gerade in der Nähe … Störe ich?«
»Eigentlich haben wir ziemlich viel zu tun …«, seufzte Marco Luciani und dachte an das unterbrochene Schläfchen, »aber für einen Freund ist immer Zeit.«
»Danke, Commissario. Im Grunde wollte ich dir nur deine Post vorbeibringen. Ich bin mal wegen meiner am Haus vorbei, und da habe ich gesehen, dass auch ein bisschen was für dich da war …«
»Ahh, tausend Dank, ich müsste auch ab und zu dort vorbeigehen, aber ich finde nie die Zeit.«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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