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Ein Baby bringt das Leben ganz schön durcheinander – auch die Zeit mit Gott. Stille Zeit, Gottesdienste und Hauskreis lassen sich oft nur schwer mit den Bedürfnissen des Babys vereinbaren und nehmen zudem selten Bezug auf den Alltag einer übermüdeten Mama. Doch du brauchst in der Babyzeit nicht auf intensive Begegnungen mit Jesus zu verzichten! Dieses Buch lädt dich dazu ein, speziell durch deine Erfahrungen als frischgebackene Mama Gott besser kennen zu lernen. Mitten in den Herausforderungen der Babyphase wird Gottes Wort neu erlebbar und der Glaube in deinem Alltag greifbar.
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Seitenzahl: 372
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SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-22959-2 (E-Book)
ISBN 978-3-417-26897-3 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
© 2020 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: [email protected]
Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen
Weiter wurden verwendet:
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen. (ELB)
Das Buch. Neues Testament – übersetzt von Roland Werner, © 2009 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen. (DBU)
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (Lut 2017)
Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (NGÜ)
Hoffnung für alle ® Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis – Brunnen Basel. (Hfa)
Bibeltext der Schlachter Bibelübersetzung, Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung.
Alle Rechte vorbehalten. (SCHL)
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (GNB)
NeÜ bibel.heute © 2010 Karl-Heinz Vanheiden, www.derbibelvertrauen.de und Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg, www.cv-dillenburg.de
Zürcher Bibel © 2007 Verlag der Zürcher Bibel beim Theologischen Verlag Zürich. (ZUB)
Lektorat: Mirja Wagner
Gesamtgestaltung: Nakischa Scheibe Fotografie + Design
Autorenfoto: Yannik Glatthaar
ÜBER DIE AUTORIN
EIN PAAR WORTE VORWEG
GEBURT: NEUGEBOREN
ERSTER MONAT, ERSTE WOCHE: STAUNEN
ERSTER MONAT, ZWEITE WOCHE: BABYBLUES
ERSTER MONAT, DRITTE WOCHE: ABHÄNGIG
ERSTER MONAT, VIERTE WOCHE: HUNGER
ZWEITER MONAT, ERSTE WOCHE: HAUSHALT
ZWEITER MONAT, ZWEITE WOCHE: LÄCHELN
ZWEITER MONAT, DRITTE WOCHE: DRECK
ZWEITER MONAT, VIERTE WOCHE: FREIHEIT
ERSTES EXTRA: UNSER MÜTTERLICH-VÄTERLICHER GOTT
DRITTER MONAT, ERSTE WOCHE: TRAGEN
DRITTER MONAT, ZWEITE WOCHE: BÄUERCHEN
DRITTER MONAT, DRITTE WOCHE: IMPFEN
DRITTER MONAT, VIERTE WOCHE: SCHLAFEN
BIBELTEXTE AUSWENDIG LERNEN
VIERTER MONAT, ERSTE WOCHE: OBJEKTPERMANENZ
VIERTER MONAT, ZWEITE WOCHE: VERGESSEN
VIERTER MONAT, DRITTE WOCHE: SELBSTWAHRNEHMUNG
VIERTER MONAT, VIERTE WOCHE: VOM BITTEN
FÜNFTER MONAT, ERSTE WOCHE: GESTILLT
FÜNFTER MONAT, ZWEITE WOCHE: HERZ
FÜNFTER MONAT, DRITTE WOCHE: ELTERN EHREN
FÜNFTER MONAT, VIERTE WOCHE: EIN FLEISCH
ZWEITES EXTRA: CHRISTMAS SPECIAL
SECHSTER MONAT, ERSTE WOCHE: TIEFSCHLAF
SECHSTER MONAT, ZWEITE WOCHE: WUT
SECHSTER MONAT, DRITTE WOCHE: ALLER AUGEN …
SECHSTER MONAT, VIERTE WOCHE: TRÖSTEN
SIEBTER MONAT, ERSTE WOCHE: VERSAGEN
SIEBTER MONAT, ZWEITE WOCHE: BREI
SIEBTER MONAT, DRITTE WOCHE: POWERFRAU
SIEBTER MONAT, VIERTE WOCHE: VORBILDER
ACHTER MONAT, ERSTE WOCHE: ROBBEN
ACHTER MONAT, ZWEITE WOCHE: FREMDELN
ACHTER MONAT, DRITTE WOCHE: ADOPTION
ACHTER MONAT, VIERTE WOCHE: SCHUTZ
DRITTES EXTRA: DER EINFLUSS EINER MUTTER
NEUNTER MONAT, ERSTE WOCHE: GOTTES NANNY
NEUNTER MONAT, ZWEITE WOCHE: MARTA
NEUNTER MONAT, DRITTE WOCHE: FRÜCHTE DES GEISTES
NEUNTER MONAT, VIERTE WOCHE: GESCHWISTER
ZEHNTER MONAT, ERSTE WOCHE: KRABBELN
ZEHNTER MONAT, ZWEITE WOCHE: DANKEN
ZEHNTER MONAT, DRITTE WOCHE: SAUBER
ZEHNTER MONAT, VIERTE WOCHE: SCHMÜCKEN
ELFTER MONAT, ERSTE WOCHE: TELEFON
ELFTER MONAT, ZWEITE WOCHE: KIND AUFNEHMEN
ELFTER MONAT, DRITTE WOCHE: WELT ENTDECKEN
ELFTER MONAT, VIERTE WOCHE: WER BIN ICH?
VIERTES EXTRA: BIBLISCHE MÜTTER
ZWÖLFTER MONAT, ERSTE WOCHE: BARMHERZIG, GEDULDIG UND GNÄDIG
ZWÖLFTER MONAT, ZWEITE WOCHE: NICHT ZU KLEIN
ZWÖLFTER MONAT, DRITTE WOCHE: ZEITWAHRNEHMUNG
ZWÖLFTER MONAT, VIERTE WOCHE: IM GLAUBEN ERZIEHEN
ERSTER GEBURTSTAG
ANMERKUNGEN
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
MIRIAM SPECKMANN (Jg. 1985) lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Süd-Niedersachsen. Sie begeistert sich für Jesus, Theologie und gelebten Glauben. Neben Worten erschafft sie gern schöne Dinge mit ihren Händen – am liebsten aus Wolle oder Stoff.
Ein Baby bringt das Leben ganz schön durcheinander – auch die Zeit mit Gott. Stille Zeit, Gottesdienste und Hauskreis lassen sich oft nur schwer mit den Bedürfnissen des Babys vereinbaren und nehmen zudem selten Bezug auf den Alltag einer übermüdeten Mama.
Doch du brauchst in der Babyzeit nicht auf intensive Begegnungen mit Jesus zu verzichten! Dieses Buch lädt dich dazu ein, speziell durch deine Erfahrungen als frischgebackene Mama Gott besser kennenzulernen. Mitten in den Herausforderungen der Babyphase wird Gottes Wort neu erlebbar und der Glaube in deinem Alltag greifbar.
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EIN PAAR WORTE VORWEG
„Ich hab es ja vorher nicht glauben wollen, obwohl es alle gesagt haben, aber so ein Baby verändert wirklich alles!“, meinte neulich ein wenige Wochen alter Papa zu mir.
Nun, „wirklich alles“ sicher nicht ganz, aber meistens verändert ein Baby doch wesentlich mehr, als wir vorher gedacht hätten! Nicht nur unseren Alltag und unsere Schlafgewohnheiten, sondern auch unsere Beziehungen zueinander und zu unserer Umwelt – und unsere Beziehung zu Gott.
Mir ist es schon vor der Geburt meines ersten Kindes nicht gerade leichtgefallen, mir regelmäßig Zeit zum Bibellesen zu nehmen und länger mit Gott zu reden als nur durch meine alltagsbezogenen Stoßgebete. Als ich mich dann tagein, tagaus um ein wunderbares, aber auch forderndes kleines Baby gekümmert habe, verkümmerten diese Zeiten mit Gott immer mehr. Ich merkte, wie sehr mir intensive Zeiten mit ihm und mit seinem Wort fehlten. Manches Mal bestanden meine Gebete nur aus den Worten: „Gott, ich vermisse dich!“ Einige Zeit nach der Geburt unterhielt ich mich darüber mit einer erfahrenen Mutter. Sie empfahl mir ein englisches Andachtsbuch speziell für Mütter von Babys.1 Etwa einmal pro Woche nutzte ich einen der kostbaren ruhigen Momente, ließ mich aufs Sofa fallen und las eine der Andachten, anstatt das nicht endende Chaos um mich herum zu bekämpfen. So hat mich das Buch in meinem ersten Jahr als Mutter geistlich über Wasser gehalten und mir geholfen, bei Gott Kraft für meinen Alltag zu tanken.
Gleichzeitig hat Gott mir durch die Zeiten mit meinen beiden Babys (die um ein paar Jahre älter geworden sind, während ich dieses Buch geschrieben habe) geholfen, aber auch ganz neue Perspektiven auf ihn geschenkt. Bibelverse, die ich schon zigmal gelesen hatte, haben mich auf einmal angesprochen wie nie zuvor. (Und ich war froh, dass ich viele von ihnen schon gut genug kannte, um mich an sie zu erinnern, ohne erst in meiner Bibel danach suchen zu müssen.) Nicht nur die vielen Bibelstellen über Gottes Vaterliebe klingen ganz anders, wenn man selbst ein Kind hat. Man nimmt auch viele Dinge wesentlich bewusster wahr, wenn man mit einem Baby lebt. So kann das Babyjahr auch ein Augenöffner sein und die Beziehung zu Gott entscheidend stärken und vertiefen.
Ich hoffe, dass die Andachten in diesem Buch dich dabei unterstützen: Lass doch einmal pro Woche die Windelberge links und die Wäscheberge rechts liegen und nimm dir einen Moment Zeit, um auf Gott zu hören und zu entdecken, was er dir als Baby-Mama sagen möchte. Die Bibeltexte und Andachten in diesem Buch sind auf deine Lebenssituation abgestimmt und nehmen Bezug auf vieles, was du im Alltag erlebst. Vor allem aber sollen sie dir helfen, Zeit mit deinem liebevollen Papa im Himmel zu verbringen. Er stört sich weder an deinen vollgesabberten Schultern noch am dreckigen Geschirr der letzten Tage. Er weiß am besten, was du brauchst, wenn sich der Inhalt deines Kopfes anfühlt wie der Kürbisbrei auf dem Plastiklöffelchen.
Es ist mein tiefster Wunsch, dass dieses Buch dir dabei hilft, trotz des Gefühlschaos, des Schlafmangels und der Erschöpfung Gott besser kennen und mehr lieben zu lernen und in allem auf ihn zu vertrauen!
•In diesem Buch findest du pro Woche für das erste Lebensjahr deines Babys ein Kapitel – bis zum ersten Geburtstag. Ob du für dich einen festen Wochentag bestimmst, an dem du dir Zeit zum Lesen nimmst, oder ob du, je nach Situation, einen günstigen Moment wahrnimmst, an dem du gerade fünf Minuten Ruhe hast, ist dir überlassen.
•Die gewählten Themen orientieren sich in etwa an der Entwicklung deines Babys bzw. deiner Situation. Wenn du eine Weile nicht zum Lesen gekommen bist oder das Buch erst bekommen hast, als dein Baby schon etwas älter war, empfehle ich dir, direkt mit dem Kapitel einzusteigen, das für das Alter deines Babys gerade dran ist. Wenn du noch mehr Zeit übrig hast, kannst du die früheren Kapitel immer noch nachholen. Das ist besser, als wenn du für dich gerade passende Themen verpasst, weil du noch einen Berg alter Kapitel vor dir herschiebst.
•Spätestens nach drei Monaten habe ich damals den Überblick verloren, wie viele Monate und Wochen mein Baby gerade alt war. Wenn es dir ähnlich geht, nimm doch direkt einen Kalender mit Jahresübersicht zur Hand und trage dir zu jedem Kapitel das passende Datum in der entsprechenden Zeile am Kapitelanfang ein. Dann erkennst du später sofort, ob es schon Zeit für das nächste Kapitel ist oder an welcher Stelle du nach einer Lesepause wieder einsteigen kannst.
•Lesepausen sind normal, erst recht, wenn man ein Baby hat. Ein schlechtes Gewissen hat beim Bibellesen allerdings nichts verloren. Du kannst Gott weder damit beeindrucken noch enttäuschen, wie regelmäßig du in der Bibel liest (oder eben nicht). Du bist diejenige, die davon profitiert, und wenn du mal nicht zum Lesen kommst, bist du niemandem etwas schuldig (außer vielleicht dir selbst).
•Die Entwicklung eines jeden Babys ist sehr individuell. Wenn dich ein Thema besonders anspricht, weil es gerade dem Entwicklungsschritt deines Babys entspricht, kannst du natürlich auch ein Kapitel lesen, das nach meiner Einteilung zu einem anderen Zeitpunkt dran wäre.
•Es wird immer wieder vorkommen, dass etwas von dem, was ich geschrieben habe, nicht so ganz zu deiner Situation passt. Jedes Baby, jede Mama und jede Familiensituation sind anders. Vielleicht hast du so ein Ausnahmebaby, das von Anfang an durchschläft, und du kannst gar nicht verstehen, warum alle über Schlafmangel klagen. Vielleicht hat dein Baby auch eine Behinderung oder eine Krankheit und entwickelt sich einfach anders.
•Das Gleiche gilt für deine Lebensumstände. Als ich dieses Buch geschrieben habe, hatte ich natürlich auch die zukünftigen Leserinnen vor Augen: Vermutlich sind die Mehrheit gläubige Christinnen, gehören einer Gemeinde an und sind verheiratet. Viele werden wahrscheinlich stillen und zumindest einen Großteil wird während des ersten Jahres Elternzeit nehmen. Wenn das bei dir anders ist: Lass dich bitte nicht davon stören, wenn du dich mal nicht so recht angesprochen fühlst. Ich wollte die Lesbarkeit der Texte nicht behindern, indem ich das Geschriebene ständig relativierte durch ein „Vielleicht ist das bei dir aber gar nicht so …“ Am hilfreichsten wird es für dich sein, wenn du in solchen Fällen versuchst, nachzuvollziehen, wie es für jemanden in der angesprochenen Situation wohl sein könnte. Und vielleicht magst du dir ja Notizen machen, wie du den Text für deine Situation passend schreiben würdest?
•Der Kern jeder Andacht ist ein Bibeltext. Er soll im Mittelpunkt stehen. Nimm dir daher ruhig die Zeit, ihn noch ein zweites Mal zu lesen und etwas darüber nachzudenken, bevor du weiterliest. Meine Erläuterungen sollen dir helfen, den Text besser zu verstehen und die Verbindung zu deiner Situation zu erkennen. Gerade in den ersten Wochen habe ich meine Texte möglichst kurz gehalten und mich auf das Wesentliche konzentriert, damit du zum Lesen nicht länger brauchst als nötig. Ich habe dabei an das Kolostrum gedacht, die Vormilch, die dein Baby in den ersten Tagen bekommt: Es erhält davon nur eine ganz kleine Menge, aber dafür ist diese Milch vollgestopft mit ganz vielen stärkenden Nährstoffen.
•Manchmal beziehen sich meine Erläuterungen nur oder hauptsächlich auf einen einzelnen Vers. Da es mir aber wichtig ist, die Bibel im Zusammenhang zu lesen und nicht einzelne Aussagen zu verdrehen, weil sie aus dem Kontext gerissen sind, habe ich immer mehrere Verse wiedergegeben. Wenn die Betonung auf nur einem einzelnen Vers liegt, ist dieser hervorgehoben. Alle Hervorhebungen sind also grundsätzlich von mir.
•Den Abschluss jeder Andacht bildet die Rubrik „Zum Mitnehmen“. Hier findest du Fragen und Anregungen, um das Thema weiter zu vertiefen oder etwas praktisch umzusetzen und so mit in deinen Alltag zu nehmen. Suche dir einfach das heraus, was du für dich hilfreich findest. Du kannst auch im Laufe der Woche noch mal darauf zurückgreifen und dich so daran erinnern, was du über Gott gelernt hast.
•Im Buch gibt es zwölf Monate à vier Wochen – ein Jahr hat aber nicht nur 48, sondern 52 Wochen. In diesen vier Extra-Wochen gibt es drei Extra-Einheiten mit einem Überblick verschiedener Bibelstellen zum Thema Mutterschaft sowie ein Weihnachts-Extra, das du am besten einfach „dazwischenschiebst“, wenn Weihnachten vor der Tür steht. Und natürlich enthält das Buch jeweils eine Andacht zur Geburt und zum ersten Geburtstag.
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Datum:
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GEBURT: NEUGEBOREN
Vor Kurzem noch hast du an dir heruntergeschaut und einen prallen, großen Kugelbauch gesehen. Nun ist dein Bauch seltsam leer – und neben dir liegt auf einmal ein vollkommener, eigenständiger kleiner Mensch. Für dein Baby ist die Veränderung noch viel einschneidender.
Eben noch schwamm es im gleichmäßig warmen Fruchtwasser und spürte ansonsten auf seiner Haut höchsten die Innenseite der Fruchtblase oder die Nabelschnur. Es kannte neben Dunkelheit nur mildes, rot-violettes Licht, Geräusche wie das Klopfen deines Herzens oder das Gurgeln deines Magens und gedämpfte Töne von draußen. „Berührungen“ nahm es nur als veränderten Druck der Gebärmutterwand wahr, wenn es sich gestreckt hat oder du deinen Bauch gestreichelt hast.
Heute kann dein Baby seine Lungen mit Luft füllen, schreien und sich über die Lautstärke seines eigenen Schreis erschrecken. Es schmeckt den süßen Geschmack von Vormilch auf seiner Zunge und erfährt, wie sehr man sich anstrengen muss, um sie zu bekommen. Es muss selbst verdauen lernen und merkt, dass Mama anders riecht als Papa. Es kann die Augen öffnen und sich über einen Windhauch erschrecken. Es fühlt Stoff auf seiner Haut und eine Windel um seinen Po. Es kann frieren und schwitzen, gähnen, pupsen und niesen.
Was für ein grundlegender Unterschied, ob man geboren oder ungeboren ist!
1Eines Nachts kam ein Pharisäer mit Namen Nikodemus 2zu Jesus, der zu den führenden Juden zählte. „Meister“, sagte er, „wir alle wissen, dass Gott dich gesandt hat, um uns zu lehren. Die Wunder, die du tust, beweisen, dass Gott mit dir ist.“ 3Jesus erwiderte: „Ich versichere dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ 4„Was meinst du damit?“, rief Nikodemus aus. „Wie kann denn ein alter Mensch wieder in den Leib seiner Mutter zurückkehren und zum zweiten Mal geboren werden?“ 5Jesus erwiderte: „Ich sage dir: Niemand kommt in das Reich Gottes, der nicht aus Wasser und Geist geboren wird. 6Menschen können nur menschliches Leben hervorbringen, der Heilige Geist jedoch schenkt neues Leben von Gott her. 7Darum wundere dich nicht, wenn ich sage, dass ihr von Neuem geboren werden müsst. 8Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt oder wohin er geht. So kannst du auch nicht erklären, wie die Menschen aus dem Geist geboren werden.“
Johannes 3,1-8
Vielleicht hast du dich schon manchmal als „wiedergeborene Christin“ bezeichnet oder du hast andere von der „christlichen Wiedergeburt“ sprechen hören. Ist dir dabei bewusst gewesen, was für ein extremes Bild die Wiedergeburt (oder Neugeburt) eigentlich ist?
Wenn jemand Christ wird, ändert sich nicht einfach nur seine Religionszugehörigkeit. Der Heilige Geist behebt auch nicht bloß ein paar Probleme oder bessert ein paar Macken aus, sondern er schenkt eine ganz neue Identität. Wenn du von Neuem geboren bist, lebst du in einer völlig neuen Realität – so wie ein geborenes Baby unter anderen Bedingungen lebt als ein ungeborenes. Du bist zwar noch dieselbe Person, du steckst immer noch in demselben Körper, aber dennoch bist du eine andere Art von Wesen. So schreibt Paulus im Brief an die Korinther: „Wenn jemand zu Christus gehört, ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen!“ (2. Korinther 5,17; NGÜ).
Ein Baby kann den Sonnenschein, die Blätter der Bäume oder die Augen seiner Mama sehen. Als es noch ein Fötus war, hätte es sich das unmöglich vorstellen können. Genauso können wir das Reich Gottes nur erkennen, wenn wir von Neuem geboren sind; wenn der Heilige Geist uns neues Leben und eine neue Identität in Christus geschenkt hat. Nur er kann uns die Augen öffnen, sodass wir Gottes Handeln in dieser Welt erkennen lernen. Und nur durch ihn können wir ins Reich Gottes kommen und dabei sein, wenn Jesus seine zukünftige Herrschaft als vollkommener, liebevoller König antritt. Die Wiedergeburt ändert alles!
•Danke Gott dafür, dass du von Neuem geboren sein darfst und lobe ihn dafür, was das für dich bedeutet. Oder bist du dir da gar nicht so sicher? Dann mache dich daran, deine Fragen zu klären, sobald du dich von der Geburt erholt hast –es gibt nichts Wichtigeres in deinem Leben, nicht mal als frischgebackene Mama!
•Wie jede Geburt verläuft auch jede Wiedergeburt unterschiedlich. Wie war deine? Gab es eine oder mehrere „Hebammen“, die dir geholfen haben, den Schritt zu machen und dich von Gott verwandeln zu lassen?
•Vielleicht kommst du – wie ich – aus einem christlichen Elternhaus und bist allmählich in den Glauben hineingewachsen, ohne ein konkretes Bekehrungs- oder Wiedergeburtserlebnis benennen zu können. Auch dann kannst und musst du ganz genauso von Neuem, „aus Wasser und Geist geboren“ sein. Überlege einmal, wie anders dein Leben wäre, wie anders du denken, handeln und empfinden würdest, wenn du nicht von Neuem geboren wärst.
Deine Geburtserfahrung – ganz menschlich
•Ob wunderschön oder traumatisch, beides zugleich oder irgendwo dazwischen: Jede (körperliche) Geburt ist einzigartig und eine äußerst intensive Erfahrung. Nutze eine Schlafphase deines Babys und schreibe auf, wie die Geburt aus deiner Perspektive verlaufen ist. Die Erinnerungen können schnell verblassen und verwischen; dein Erfahrungsbericht kann dir später dabei helfen, dich an Einzelheiten zu erinnern, die Geburt zu verarbeiten, das Erlebte ins rechte Verhältnis zu setzen, Gott für das Gute zu danken und ihm das anzuvertrauen, was dich noch bedrückt.
•Ist alles ganz anders verlaufen, als du es gedacht und erhofft hattest? Ein negatives Geburtserlebnis zu verarbeiten braucht Zeit. Bring deine Enttäuschung, Wut, Trauer oder Scham vor Gott –aber setze dich nicht selbst unter Druck, dass du in den nächsten Wochen schon damit klarkommen musst.
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1.1
Datum:
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ERSTER MONAT, ERSTE WOCHE: STAUNEN
Die ersten Tage mit einem neuen Baby – erst recht mit dem ersten Baby – sind so intensiv und besonders, dass sie wie eine Ewigkeit erscheinen und zugleich wie im Flug vergehen. Unzählige Dinge werden dich beschäftigen – Geburtsverletzungen, Nachwehen, Milcheinschuss, nach Hause kommen, erste Besucher …
Hoffentlich hast du die Möglichkeit, dich viel auszuruhen und zu erholen. Und viel Zeit damit zu verbringen, einfach zutiefst fasziniert zu sein von diesem unglaublich kleinen, völlig hilflosen und doch so vollkommenen Menschen. Was gibt es Schöneres, als einfach dazuliegen und dieses kostbare Wesen – dein Kind! – zu betrachten: die entspannten Gesichtszüge, wenn es schläft; die unkoordinierten Bewegungen der so zarten Ärmchen und Beinchen; wie sich das kleine Gesichtchen mehr und mehr verzieht und sich schließlich zu einem Schrei der Empörung steigert; die wertvollen Momente, wenn es seine Augen öffnet …
Gerade in diesen ersten Tagen, in denen du diesen winzigen Menschen kennenlernst, der in deinem eigenen Körper gewachsen ist und der dir gleichzeitig noch so seltsam fremd erscheint, wird dir Gottes Schöpfung und Kreativität beeindruckend vor Augen geführt. Durch nichts konntest du beeinflussen, was für ein Kind in dir gewachsen ist, wie es aussieht, welches Temperament und welche Begabungen es mitbringt. Dein Baby ist Gottes Werk, jedes Fingerknöchelchen, jeden Zehennagel, jede Wimper hat er gemacht, jeden Herzschlag hat er im Blick!
11Bäte ich die Finsternis, mich zu verbergen,und das Licht um mich her, Nacht zu werden –12könnte ich mich dennoch nicht vor dir verstecken;denn die Nacht leuchtet so hell wie der Tagund die Finsternis wie das Licht.13Du hast alles in mir geschaffenund hast mich im Leib meiner Mutter geformt.14Ich danke dir,dass du mich so herrlich und ausgezeichnet gemacht hast!Wunderbar sind deine Werke,das weiß ich wohl.15Du hast zugesehen, wie ich im Verborgenen gestaltet wurde,wie ich gebildet wurde im Dunkel des Mutterleibes.16Du hast mich gesehen, bevor ich geboren war.Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben.Jeder Augenblick stand fest,noch bevor der erste Tag begann.
Psalm 139,11-16
Wahrscheinlich fällt es dir leicht, in das Lob mit einzustimmen, dass Gott dein Baby wunderbar geschaffen hat. Bring ihm deine Freude und deine Dankbarkeit!
Diese Psalmverse handeln aber auch von dir. Du bist kunstvoll und wunderbar geschaffen – keinen Deut weniger als dein Baby! Der Gott, der die Linien auf den Fingerkuppen deines Babys gezeichnet hat, hat auch dich bis ins kleinste Detail geplant und dich herrlich und wunderbar gemacht. Was siehst du in diesem Moment, wenn du in den Spiegel schaust? Einen noch recht dicken, hängenden Bauch, Augenringe und strähnige Haare? Oder ein Meisterwerk des allmächtigen Gottes, das gerade auf dem Höhepunkt seiner Schönheit ist, weil Gott es dazu gebraucht hat, einem Menschen das Leben zu schenken?
„Denn du bist es, der meine Nieren geschaffen […] hat“, heißt es in der Übersetzung der Zürcher Bibel in Vers 13. Die Nieren sind (gemeinsam mit dem Herzen und den Eingeweiden) nach dem hebräischen Verständnis der Sitz der Persönlichkeit und des Willens2 bzw. des Empfindens und des Gewissens3. David sieht in diesem Psalm also nicht nur auf die körperliche Seite, sondern auch auf den Charakter. Deine aufkeimenden Muttergefühle, die Bereitschaft zur liebevollen Hingabe, die Fähigkeit, intensive Gefühle auszuleben oder umwälzende Veränderungen zu meistern – all das hat Gott genial in dir erschaffen. Deswegen kennt und versteht er dich auch viel besser als du dich selbst. Und während er dein Kind in deinem Leib „gewoben hat“(Vers 13; ZUB), hat er in dir auch die Fähigkeit wachsen lassen, diesem Kind die Mutter zu sein, die es braucht, und die Herausforderungen der nächsten Wochen, Monate und Jahre zu bewältigen.
•Bist du mutig? Schau dich im Spiegel an und lies die Verse 13-16 laut. Wenn nötig, wiederhole Vers 14 mehrmals – so oft, bis du ihn ernst meinst! Du kannst ihn auch direkt mit Folienschreiber auf den Spiegel schreiben und zur Übung jeden Morgen beim Anziehen beten.
•Setze für „mich“ den Namen deines Kindes ein. Such dir den Vers aus, der dich am meisten anspricht, lerne ihn auswendig und benutze ihn immer wieder in den nächsten Tagen, um Gott zu loben, wenn du dein Baby betrachtest.
•Psalm 139 handelt in erster Linie davon, dass Gott sehr genau alle Dinge der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft weiß und alles in seiner Hand hält. Wenn du dir Sorgen machst oder dich überfordert fühlst, lies den Psalm vollständig durch. Denke in den letzten Versen, die von den Feinden Gottes handeln, nicht an bestimmte Personen, sondern eher an alles, was Gottes gute Pläne verhindern will.
•Gerade in Bezug auf Dankbarkeit sind wir leider sehr vergesslich. Lege dir ein Büchlein auf den Nachttisch und notiere dir jeden Tag ein paar Punkte, für die du dankbar bist und für die du Gott loben willst (oder schreib sie einfach direkt in dieses Buch). Schreibe auch einfache oder scheinbar selbstverständliche Dinge auf, die dir im Moment besonders wichtig geworden sind – wie zum Beispiel Wasser zum Duschen oder ein großes, weiches Bett.
•Nicht jeder Start ins Leben verläuft gut. Vielleicht ist dir mehr danach zu Mute, Gott dein Leid zu klagen, als zu staunen und ihn zu preisen. Die Psalmen sind ein gutes Beispiel dafür, dass Klage und Lob Gottes einander nicht ausschließen (zum Beispiel Psalm 9, 22, 42 und viele, viele andere). Wenn du enttäuscht, besorgt oder einfach überfordert bist, klage Gott offen und ehrlich deine Not – und preise ihn dennoch (wie in den meisten der klagenden Psalmen) sowohl für das Gute, das er dir getan hat, als auch für das, was er noch tun wird.
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1.2
Datum:
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ERSTER MONAT, ZWEITE WOCHE: BABYBLUES
Die körperliche Umstellung nach einer Geburt ist enorm. Der Hormonhaushalt muss völlig neu geordnet werden, der Körper muss sich von der Geburt erholen und gleichzeitig lernen, einen anderen Menschen über die Brust zu ernähren. Doch auch die emotionale Umstellung ist oft immens. Ich soll auf einmal Mutter sein? Wer ist dieses kleine Wesen da überhaupt; ich kenne das doch gar nicht – müsste ich als Mutter nicht übersprudeln vor Liebe?
Viele Mütter erleben gerade in den ersten Wochen Gefühle der Unsicherheit, Überforderung oder Angst. Auch Probleme „von außen“ können in dem nervlich fragilen Zustand unerwartet starke Reaktionen hervorrufen: ein eifersüchtiges Geschwisterkind, ein Ehemann, der die Vaterrolle nicht so erfüllt wie erwartet, gerade jetzt Schwierigkeiten im Freundes- oder Familienkreis …
Und auch, wenn von außen betrachtet alles gut läuft, muss doch innerlich längst nicht alles gut laufen. Als meine zweite Tochter Amelia ihre erste Lebenswoche erfolgreich hinter sich gebracht hatte, die erste Euphorie neuen Lebens abgeebbt war und der Alltag viel zu schnell wieder einigermaßen normal weitergehen musste, machte sich bei mir eine nicht wirklich begründete Traurigkeit und ein Gefühl der Sinnlosigkeit breit. Wozu eigentlich das alles? Warum mache ich das überhaupt? Ist mein Leben – und das meiner Kinder – nicht sowieso wertlos?
Nach einer Weile musste ich mir selbst eingestehen: Ja, auch ich hatte einen Babyblues. Ich dachte eigentlich, jemand der so rational und abgeklärt ist wie ich, bekommt so etwas gar nicht (oder höchstens nur ganz leicht), schon gar nicht beim zweiten Kind; und wenn doch, dann weiß ich ja, dass das nur an der Hormonumstellung liegt und komme schon damit zurecht. Aber allmählich wurde mir klar, wie überheblich und stolz ich gewesen war. Ich hatte wohl gedacht, ich wäre stärker oder zumindest „vernünftiger“ als so viele andere Mütter. Und da saß ich nun grundlos weinend auf dem Sofa und stellte fest: Ich war schwach, weinerlich und irrational.
6Ich hätte viele Gründe, stolz zu sein, und es wäre absolut kein Unsinn, sondern die reine Wahrheit. Doch das tue ich nicht. Ich will, dass niemand besser von mir denkt, als es meinem Leben und meiner Verkündigung entspricht, 7obwohl ich wunderbare Offenbarungen von Gott empfangen habe. Doch damit ich nicht überheblich werde, wurde mir ein Dorn ins Fleisch gegeben, ein Bote des Satans, der mich quält und mich daran hindert, überheblich zu werden. 8Dreimal habe ich zum Herrn gebetet, dass er mich davon befreie. 9Jedes Mal sagte er: „Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche.“ Und nun bin ich zufrieden mit meiner Schwäche, damit die Kraft von Christus durch mich wirken kann. 10Da ich weiß, dass es für Christus geschieht, bin ich mit meinen Schwächen, Entbehrungen, Schwierigkeiten, Verfolgungen und Beschimpfungen versöhnt. Denn wenn ich schwach bin, bin ich stark.
2. Korinther 12,6-10
Paulus spricht hier von einem „Stachel“ (ZUB) oder „Dorn“ (Vers 7) im Fleisch, den Gott ihm zugemutet habe, damit er, der große Apostel, dem Gott ganz besonders intensive Offenbarungen geschenkt habe (siehe vorhergehende Verse), nicht überheblich werde.
Weder du noch ich können uns mit Paulus in Bezug auf göttliche Offenbarungen oder geistliche Erkenntnis vergleichen, das wäre wohl sehr überheblich. Aber meine Schwachheit ist bestimmt nicht kleiner als die von Paulus. Und so gilt Gottes Antwort auch für mich (und dich): „Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche“ (Vers 9). Der einzig richtige Umgang mit Schwachheit ist, mich an Gott zu klammern und mich bei ihm auszuheulen. Schwäche ist ein Segen, wenn sie mir meinen Stolz und meine Überheblichkeit nimmt und mich ganz zurück auf Gott wirft.
Gott sagt an dieser Stelle allerdings nicht: „Wenn du in deiner Schwachheit zu mir kommst, werde ich dich stark machen.“ Erwarte nicht, dass du zu Gott betest und dein Babyblues danach sofort weg ist. Gott wird dich durch diese Zeit hindurchtragen und dir die Kraft schenken, die du wirklich brauchst, aber das muss nicht so aussehen, wie du es dir vorstellst. Worauf es ankommt, ist, dass du dich nicht in Selbstmitleid suhlst (wie ich es so gerne mache), sondern an Gott festhältst, ihm ehrlich dein Herz ausschüttest und so gut es geht darauf vertraust, dass er es gut machen wird, wann und so, wie er es will. Auch wenn du im Moment nicht sehen kannst, wie seine Kraft in dir mächtig sein soll, so ist seine Gnade alles, was du wirklich brauchst. Meistens sind die „Heultage“ nach ein paar Tagen schon wieder vorbei – seine Gnade aber bleibt.
•Wenn du zu den Glücklichen gehörst, die keinen Babyblues erleben, danke Gott dafür – und bitte ihn, dich nicht stolz oder überheblich anderen Müttern gegenüber werden zu lassen.
•Auch in der zweiten Woche solltest du noch möglichst viel liegen und deinem Körper Ruhe gönnen. Wenn es dein Baby zulässt, mache eine CD mit schöner Lobpreismusik an, die du länger nicht gehört hast, lege dich einfach aufs Sofa und hör zu. Wenn dir die Tränen kommen, lass sie laufen.
•Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, braucht nicht im Dunkeln umherzuirren, denn er wird das Licht haben, das zum Leben führt“ (Johannes 8,12). Wenn sich über deinem Gemüt dunkle Wolken zusammenbrauen, setze dich an ein sonniges Fenster oder zünde eine Kerze an und bitte Jesus, deine Seele zu erleuchten.
Wichtig
Wenn deine Gefühle stärker sind oder länger anhalten, als es dir normal erscheint, sprich unbedingt mit deiner Hebamme darüber. Auch eine Wochenbettdepression ist keine Seltenheit, und dann solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
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1.3
Datum:
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ERSTER MONAT, DRITTE WOCHE: ABHÄNGIG
Kaum jemand kann uns besser vor Augen führen, was es heißt, abhängig zu sein, als ein Säugling. Wenn sich nicht Mama oder Papa (oder ein anderer lieber Mensch) um den kleinen Wurm kümmern, ist er völlig aufgeschmissen und hilflos. Nicht ein einziges seiner Bedürfnisse kann er selbst stillen. In dem Alter schaffen es Babys für gewöhnlich noch nicht einmal, den eigenen Daumen zum Mund zu führen und sich durch Nuckeln etwas Trost zu verschaffen. Seine einzige Hoffnung ist es, durch Weinen auf sich aufmerksam zu machen. Und so ist eines der ersten Dinge, die ein Baby lernt: Ich brauche meine Mama und meinen Papa.
Manchmal ist diese Verantwortung, die wir für ein Baby haben, recht beängstigend. Aber andererseits hat diese Abhängigkeit auch etwas sehr Schönes an sich. Gerade weil unser Baby so hilflos ist, helfen wir ihm gern und stellen unsere eigenen Bedürfnisse zurück: Fängt unser Baby an zu weinen, sind wir sofort zur Stelle, und nicht selten kriegen wir einen Schweißausbruch, wenn wir ihm nicht sofort helfen können. Wir tun alles dafür, damit es unserem Baby gut geht – und zwar gerade deshalb, weil es das noch nicht selbst kann. Jedenfalls sähe meine Reaktion anders aus, wenn meine Fünfjährige herumschreien und lautstark fordern würde, dass ich ihr das Glas mit Milch an den Mund halten solle, weil sie gerade keine Lust hat, das selbst zu machen …
Als meine Töchter jedoch noch Neugeborene waren, fand ich es schön und berührend, wenn sie einfach völlig entspannt auf meinem Arm hingen und gar nicht erst versuchten, ihre Minimuskeln für irgendetwas einzusetzen. Sie „hingen“ einfach „ab“ – und waren eben abhängig: „[…] denn ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Johannes 15,5; Lut 2017) ging mir dazu manches Mal durch den Kopf.
Klar, theoretisch ist mir bewusst, dass ich in allen Dingen auf Gottes Wirken in mir angewiesen bin – ob beim Frucht bringen (das ist der Kontext, in dem Jesus diesen Satz sagt), bei meiner Erlösung oder wenn es die Erhaltung meines Lebens betrifft. Aber viel zu selten fühle ich mich wirklich so hilflos und abhängig von Gott wie mein Neugeborenes von mir. Vielleicht geht es mir zu gut, denke ich manchmal. David erlebte da etwas anderes.
7Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ich werde von allen ausgelacht und verachtet! 8Wer mich sieht, macht sich über mich lustig, lacht höhnisch und schüttelt den Kopf: 9„Ist das der Mensch, der sich auf den Herrn verlässt? Dann soll der Herr ihn doch retten! Wenn der Herr ihn so sehr liebt, soll er ihn auch befreien!“ 10Du hast mich sicher aus dem Mutterleib geholt und mich gelehrt, dir zu vertrauen, als ich noch ein kleines Kind war. 11Seit meiner Geburt bist du mein einziger Halt und mein Gott seit Beginn meines Lebens. 12Entferne dich jetzt nicht von mir, denn die Not ist nah und keiner ist da, der mir hilft.
Psalm 22,7-12
Psalm 22 ist voll von Schmerz und Not. David beschreibt eine abgrundtiefe Situation, in der es ihm körperlich und seelisch miserabel geht. Anstatt Mitleid zu zeigen, machen sich die anderen nur über ihn lustig, sogar über seinen Glauben. Aber David weiß tief in seinem Innern, dass er nur von Gott Hilfe erwarten kann. Mit dem Bild eines kleinen Säuglings vor Augen erinnert er sich, wie hilflos er schon zu Beginn seines Lebens war – und wie abhängig von Gott.
Gott selbst war es, der ihn aus dem Mutterleib geholt hat. (Gerade eine schwierige Geburt erinnert uns daran, dass es wirklich Gottes Wirken braucht, damit ein Kind gesund und sicher das Licht der Welt erblickt.)
Gott selbst war es, der ihn durch die Liebe und Fürsorge seiner Mutter das Urvertrauen gelehrt hat. („Ja, du bist es, […] der mir Vertrauen einflößte an meiner Mutter Brüsten“, übersetzt die Elberfelder in Vers 10.)
Gott selbst ist es, von dem er schon immer abhängig war, und für immer ist und sein wird. An wen sonst sollte er sich wenden in seiner tiefsten Not? Von klein auf hat David die Nähe Gottes erfahren, der ihm so viel Gutes geschenkt hat, und darum hat er auch jetzt die Zuversicht, ihn anzuflehen: „Entferne dich jetzt nicht von mir“ (Vers 12).
Wenn dein Baby nach dir um Hilfe schreit, lässt du nicht lange auf dich warten. Wie viel mehr wird Gott den Hilfeschrei seiner Kinder erhören. In Vers 22 nimmt der Psalm eine starke Wendung: „Du hast mich erhört!“ David beendet den Psalm mit einem ausgiebigen Lob Gottes für seine Rettung. Auch wenn wir nicht alles verstehen, dürfen wir doch wissen: Von ihm abhängig zu sein ist das Beste, was uns passieren kann.
•Wenn du das nächste Mal dein Baby beim Trinken betrachtest, danke Gott dafür, dass du der Mensch sein darfst, durch den dein Baby Urvertrauen lernt. Bitte Gott, dass es dadurch erfährt, wie abhängig es von ihm ist, sodass es sich sein Leben lang an ihn wendet und nur von ihm Hilfe erwartet.
•Ist es für dich ein Trost, von Gott abhängig zu sein? Oder versuchst du, deine eigenen Minimuskeln anzustrengen und selbst etwas zu schaffen – ohne Gott?
•Bitte Gott um Kraft, Weisheit und Liebe, um deinem Kind eine gute Mutter zu sein. Bitte auch für deinen Mann darum, sodass er ein guter Vater sein kann.
•Wenn du etwas Zeit hast, lies Psalm 22 ganz. Dann lies im Anschluss noch Matthäus 27. Wie viele Parallelen findest du?
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1.4
Datum:
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ERSTER MONAT, VIERTE WOCHE: HUNGER
Was macht dein Baby, wenn es eine Weile nicht getrunken hat? Es schaut sicher nicht auf die Uhr und sagt sich: „Oh, schon wieder vier Stunden rum; ich müsste mal wieder trinken, um meinen Rhythmus einzuhalten.“ Es sagt sich auch nicht: „Ach, wäre das schön, wenn ich doch gelegentlich ein bisschen Milch bekommen könnte!“ Nein, wenn es hungrig wird, will es seine Milch jetzt, sofort, unbedingt, und es tut alles, was es kann (also schreien), um sie zu bekommen. Wenn du es dann an die Brust nimmst (oder ihm ein Fläschchen gibst), trinkt es begierig, so viel es kann, manchmal sogar mehr. Eine Weile ist es glücklich und zufrieden – und wird nicht lange danach schon wieder unruhig, weil es noch mehr Milch haben will …
23Euer neues Leben hat keinen vergänglichen, sondern ewigen Ursprung, nämlich das lebendige und ewig bestehende Wort Gottes. 24Der Prophet hat gesagt: „Menschen sind wie Gras, das verdorrt; ihre Schönheit verblasst so schnell wie die Schönheit wilder Blumen. Das Gras verdorrt und die Blumen welken. 25Aber das Wort des Herrn hat ewig Bestand.“ Und dieses Wort ist die Botschaft, die euch verkündet wurde.
1Trennt euch deshalb von aller Bosheit und jeder Form von Betrug. Entscheidet euch gegen alle Heuchelei und Eifersucht und üble Nachrede. 2So wie ein Säugling nach Milch schreit, sollt ihr nach der reinen Milch – dem Wort Gottes – verlangen, die ihr benötigt, um im Glauben zu wachsen3und das Ziel der Erlösung zu erreichen. Denn ihr habt erfahren, wie freundlich der Herr ist.
1. Petrus 1,23–2,3
„Schon wieder?!“, habe ich in den ersten Wochen oft gedacht, wenn mein Baby vor allem abends ständig wieder quengelig wurde und auf meinem Arm den Kopf in eine ganz eindeutige Richtung drehte. Die Kleinen können den Hals einfach nicht voll genug kriegen. Und genau so, sagt Petrus, sollten wir auf Gottes Wort begierig sein. Bibellesen als eine langweilige Pflichterfüllung, weil man als Christ eben „Stille Zeit“ halten muss? Für Petrus unvorstellbar!
Warum verlangt ein Neugeborenes (das ist dein Baby offiziell bis zum Alter von vier Wochen) immer wieder so lautstark nach Muttermilch? Weil sie seinen Hunger stillt, weil sie alles enthält, was es zum Wachsen braucht, weil das Neugeborene sich an Mamas Brust so geliebt und geborgen fühlt wie nirgendwo sonst, und weil gerade die Milch der ersten Wochen so süß und superlecker ist. Wenn wir von Gottes Wort „getrunken“ und geschmeckt haben, wie lecker das Evangelium ist, wenn wir dadurch erlebt haben, wie freundlich der Herr ist (Vers 3), dann wollen wir mehr davon. Und zwar immer wieder! Anders als bei einem Baby bleibt dieses Verlangen bei uns jedoch bestehen, wir wachsen zwar im Glauben (Vers 2), aber wir wachsen aus diesem Bedürfnis nicht heraus. Egal, wie lange es schon her ist, dass wir von Neuem geboren wurden, dass wir mit Jesus gemeinsam unterwegs sind: Erst wenn wir das Ziel erreicht haben und bei ihm sind, erst dann wird seine Gegenwart uns mehr geben, als wir je verlangen könnten.
Falls dir der Appetit auf Gottes Wort etwas verloren gegangen ist, könntest du vielleicht mal schauen, mit welcher Einstellung du in der Bibel liest. Wenn du Gottes Wort zum Beispiel nur als moralische Richtlinie liest oder als Sammlung alter Weisheiten und nicht als die Möglichkeit, Gott besser kennenzulernen und deine Beziehung zu ihm zu stärken, wird es deinen Hunger möglicherweise nicht stillen. Er liebt dich unverdient, er hat sein Leben für dich gegeben, um dir wahres Leben zu schenken und dich als Königskind adoptiert. Ist das nicht stärkend und ermutigend? Oder ist das Problem vielleicht gerade, dass du Gott innerlich kleingemacht hast, weil du ihn darauf reduziert hast, dass er dich liebt und alles für dich tut? In der Bibel geht es nicht um dich, sondern um Gott. Er ist so viel mehr und so viel größer, als wir ihn uns vorstellen können. Bleibe beim Lesen offen dafür, dass Gott ganz anders ist, als du dachtest – vielleicht schockierend anders.
Oder versuchst du, deinen Hunger nach Liebe, Kraft, Ruhe oder Sinn durch andere Dinge zu stillen als durch die Nähe zu Gott? Menschliche Beziehungen, Anerkennung, Beliebtheit, Erfolg, der Wunsch nach Freiheit, Selbstverwirklichung – hat irgendetwas in deinem Leben den Platz eingenommen, der nur Gott zusteht?
Vielleicht geht es dir aber auch eher so, dass dein Hunger durchaus da ist, es dir aber schwerfällt, Zeit zu finden, um in Ruhe zu „essen“. Das ist nicht verwunderlich in einer Zeit, in der man froh sein kann, wenn man sein Abendessen ungestört beenden kann. Neue Lebensumstände brauchen oft auch eine neue Art, die Beziehung mit Gott zu gestalten. Nimm dein Muttersein doch zum Anlass, verschiedene neue Wege auszuprobieren, wie du Gottes Wort hören und genießen kannst. Unter „Zum Mitnehmen“ findest du diesmal eine ganze Reihe von Ideen und Anregungen dazu. Probiere einfach aus, was für dich gut funktioniert, und frage doch einfach mal andere Mütter aus deiner Gemeinde, was ihnen hilft, Gottes Wort zu hören und zu genießen.
Diese Ideen können dich in den nächsten Wochen und Monaten begleiten.
•Hören ist mit Baby oft einfacher als Lesen. Besorge dir eine Hörbibel. Die gibt es in verschiedenen Übersetzungen zu kaufen. Einige findet man aber auch kostenlos zum Download oder zum Online-Hören.
•Viele Gemeinden stellen ihre Predigten inzwischen online zur Verfügung. Eine Predigt anzuhören ist oft einfacher als den reinen Bibeltext, weil sie ja sowieso schon dafür gedacht ist, dass man sie hört. Lade dir einige Predigten auf einen MP3-Player oder dein Smartphone herunter, lege dein Baby in den Kinderwagen und geh mit Gottes ausgelegtem Wort im Ohr spazieren. Auch bei der Hausarbeit kann man gut nebenbei eine Predigt anhören. Selbst wenn man zwischendurch abgelenkt ist, findet man meist leicht wieder ins Thema zurück.
•Suche dir wenigstens einen Tag in der Woche aus, an dem du die Schlafenszeit deines Babys ausschließlich dazu nutzt, um in der Bibel zu lesen und mit Gott zu reden – egal, wie viel Chaos um dich herum herrscht.
•Bevor du dich zum Stillen deines Babys hinsetzt, lege eine aufgeschlagene Bibel gut sichtbar neben dich. So kannst du stillen (bzw. die Flasche geben) und gleichzeitig „geistlich gestillt“ werden.
•Suche dir ein schönes, inhaltsreiches Lied (wie zum Beispiel „In Christ Alone / In Christus“ von Stuart Townend), drucke es aus und hänge es gut sichtbar in der Wohnung auf. Singe es und lerne es auswendig, während du Hausarbeiten erledigst.
•Lerne Bibeltexte auswendig – einen Vers pro Tag. Wie mir das in der Babyphase geholfen hat, kannst du im Kapitel „Bibeltexte auswendig lernen“, Seite 79, nachlesen.
•Schreibe Bibelverse auf Zettel und hänge sie gut sichtbar in der Wohnung auf (zum Beispiel am Badezimmerspiegel). So kannst du im Alltag immer wieder über sie nachdenken. Wenn du dich an sie gewöhnt hast, nimm sie wieder ab und lege sie für eine Weile in die Schublade. Schau sie dir etwas später wieder an und erinnere dich an das, was du durch sie gelernt hast.
•Bibel-Apps können eine echte Hilfe sein. Wahrscheinlich hast auch du dein Smartphone öfter bei dir als deine Bibel …
•Bitte eine Freundin oder eine andere liebe Person, von der du weißt, dass sie regelmäßig in der Bibel liest, dir gelegentlich einen Textabschnitt aufs Smartphone zu senden, der sie gerade besonders angesprochen hat.
•„Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist; wohl dem, der auf ihn traut!“ (Psalm 34,9; SCHL). Bitte eine gute Freundin, deine Mutter oder eine liebe Person aus deiner Gemeinde um einen besonderen Gefallen: Frage sie, ob sie dir eine Packung Pralinen oder Ähnliches besorgt und zu jeder einzelnen einen Bibelvers zufügt, der sie besonders anspricht. Während du dann die Schokolade in deinem Mund schmelzen lässt, kannst du über diesen Vers nachdenken und dir Gottes Wort auf der Zunge deiner Seele zergehen lassen. Oder du sammelst schon mal Verse, um einer anderen Frau ein solches Geschenk zu machen, die in den nächsten Wochen oder Monaten ein Baby erwartet.
•Wenn es dir schwerfällt, zur Ruhe zu kommen und dich zu konzentrieren oder deine Gedanken zu sehr schwimmen, um viel zu lesen, hilft es dir vielleicht, einen einzelnen Bibelvers künstlerisch zu gestalten. Für alle, die lieber anmalen als selbst zu malen, gibt es verschiedene Bibelverse-Malbücher für Erwachsene. Mir persönlich gefallen am besten die (überwiegend englischen) Kunstwerke von Lorien Atwood, die man unter https://firewheelpress.com (zuletzt aufgerufen am 19.07.2019) kaufen und herunterladen kann (auch mit kostenlosen Designs zum Ausprobieren). Extra für die Leserinnen dieses Buches gibt es unter https://firewheelpress.com/german (zuletzt aufgerufen am 19.07.2019) auch zwei Designs auf Deutsch.4 Beim Ausmalen der Muster kann man über den Bibelvers nachdenken und beten und findet leichter zurück, wenn man gedanklich abschweift.
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2.1
Datum:
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ZWEITER MONAT, ERSTE WOCHE: HAUSHALT
Als ich mit meiner ersten Tochter Paula schwanger war, sammelten sich in mir viele Träume an, was ich alles gerne endlich tun würde, wenn ich zu Hause sein und keine anderen Verpflichtungen mehr haben würde, als das Baby zu versorgen und den Haushalt zu schmeißen. Ich hatte das Mensaessen der Uni ziemlich satt und wollte gerne nur noch selbst kochen (natürlich frisch, vollwertig und bio). Ich wollte endlich selbst Brot und öfters Kuchen backen und häufiger Gäste zum Essen einladen. Die Kleidung für mein Baby wollte ich am liebsten selbst nähen, stricken und häkeln und außerdem eine neue Fremdsprache lernen, endlich freiberuflich übersetzen und die nächste Einheit im theologischen Fernstudium durcharbeiten. Schon bevor Paula geboren wurde, war mir klar, dass es recht utopisch war, das alles umzusetzen. Wie