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Essay aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1.5, Universität Luzern (Soziologie), Veranstaltung: Kommunikationssoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Essay von Thomas Eglin, eingereicht an der Universität Luzern im Frühjahrsemester 2019, analysiert die unterschiedlichen Perspektiven der wissenschaftlichen und massenmedialen Beobachtung des Klimawandels. Im Rahmen der Vorlesung „Einführung in die Kommunikationssoziologie“ wird untersucht, wie beide Funktionssysteme – Wissenschaft und Massenmedien – Objektivität und Wahrnehmung des Klimawandels generieren. Ausgehend von Niklas Luhmanns Systemtheorie werden die spezifischen Codes und Funktionsweisen der beiden Systeme beleuchtet. Während das wissenschaftliche System auf den binären Code wahr/unwahr setzt und strenge empirische Methoden anwendet, operieren die Massenmedien nach dem Code Information/Nichtinformation und arbeiten selektiv nach Nachrichtenwerten wie Aktualität, Konfliktpotenzial und Dramatisierung. Der Essay zeigt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse über den Klimawandel oft komplex und methodisch fundiert sind, aber in den Massenmedien vereinfacht und dramatisiert werden, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Dabei werden die wissenschaftlichen Daten nach massenmedialen Kriterien aufbereitet, was zu einer eigenen Realität des Klimawandels führt. Diese mediale Darstellung hat entscheidenden Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung und Diskussion des Themas. Eglin veranschaulicht dies am Beispiel der Berichterstattung über den Anstieg des Meeresspiegels, bei dem wissenschaftliche Befunde der NASA von den Medien dramatisiert und mit provokativen Schlagzeilen versehen werden, um Aufmerksamkeit zu erregen. Der Unterschied in der Objektivität und Zielsetzung beider Systeme wird deutlich: Während die Wissenschaft auf methodische Korrektheit und intersubjektive Nachvollziehbarkeit setzt, zielen die Massenmedien auf größtmögliche Publikumswirksamkeit ab. Im Fazit kommt der Essay zu dem Schluss, dass sowohl die wissenschaftliche als auch die massenmediale Beobachtung des Klimawandels jeweils eigene Realitäten schaffen und die Wahrnehmung des Klimawandels in der Gesellschaft maßgeblich durch die mediale Darstellung geprägt wird. Eglin betont, dass die mediale Thematisierung zwar die öffentliche Debatte anregt, jedoch oft zulasten der wissenschaftlichen Differenziertheit und Genauigkeit geht.
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