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Zurück nach Kwertz! Im zweiten Band der KoboldKroniken stellen sich Dario und seine Freunde wieder dem Schulalltag. Clara-mit-C probt eifrig für das große Schultheaterstück und Kobold Rumpel mischt als getarnter Austauschschüler den Unterricht auf. Herr Altayr, der neue Englischlehrer, verhält sich zunehmend ... verdächtig - könnte auch ein Kobold in ihm stecken? Dario wird derweil von Albträumen geplagt. Ist Azzrar tatsächlich für immer verschwunden? War die erste Mission eigentlich nur der Auftakt zu einer viel größeren Suche, einer Suche nach Darios geheimer Familiengeschichte, nach einem verschwundenen Mädchen und einem sagenumwobenen Schatz?
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Kein Witz!
Mein bester Kumpel Lennard ist gerade wieder hier, da wartet schon das nächste Abenteuer in der Koboldwelt auf uns - also auf Lennard, Clara-mit-C, Rumpel und mich (Dario).
Auch wenn es sich vielleicht erst mal schräg anhört, aber Rumpel ist ein Kobold. Ein echter – der, der vorne auf diesem Skizzenbuch posiert!
Das neben ihm, das ist ein Heinzel. Was der mit unserer Kwertz-Quest am Hut – oder besser an der Mütze – hat, ob wir ENDLICH mehr über den Schatz herausfinden und von welcher albtraumhaften Kreatur wir verfolgt werden …
… LEST SELBST!
Daaariooo! Aufgewacht und mitgelacht!
Papas Stimme schallte durchs ganze Haus.
abgerissene Vorhangstange (mein neuer Mitbewohner hat versucht, daran Klimmzüge zu machen)
zweiter Lieblingsplatz
Lieblingsplatz
Wecker: Immer später als Papa
Was gibt es Schlimmeres als einen Montagmorgen im Herbst und Unterricht zur ersten Stunde? Richtig: Es ist ein Montagmorgen im Herbst, man hat zur ersten Stunde UND:
– draußen kübelt es – du hast die Mathehausaufgaben nicht, obwohl dein bester Kumpel der mit Abstand beste Schüler dieses Planeten ist – das hübscheste Mädchen der Schule interessiert sich nur für ihre Social-Media-Follower – dein Papa (der mit dem blöden Weckspruch) ist Lehrer auf deiner Schule – deine Mutter hat (mittlerweile) auch was mit Schule zu tun – dein neuer Kumpel ist …
ein Kobold!
Woher dieser Kobold kam und wie er mein bester (nichtmenschlicher) Freund wurde, das erzähle ich euch, werte Leserschaft, dann später – ist schon schlimm genug, dass Band II der KoboldKroniken mit der ausgelutschten Szene „Held steht morgens auf“ beginnt. Ich will euch hier nicht auch noch mit einer Wieder-holung der Geschichte von Band I langweilen; die meisten spulen so was eh vor.
Also, willkommen in meiner Welt. Ich bin Dario Leone:
Sohn Erstgeborener Bruder Enkel Schüler Kumpel Nerd App-Designer und vor allem: Zeichner!
Seit dem Sommer bin ich außerdem der Autor der KoboldKroniken. Nachdem der erste Band, wie ihr wisst, schnell mit Skizzen, Fotos und Mit-bringseln aus der Koboldwelt gefüllt war, musste nun (zwei Monate nach unserer ersten Kwertz-Quest) ein neues Skizzenbuch her. Tataaa: Ihr haltet es gerade in den Händen. Alles, was dieses Mal passiert ist, will … nein darf ich euch als offizieller „Chronist von Kwertz" nicht vorenthalten. Ich sage nur: Albtraumbäume, Kellergeister, eine verschollene Schatzkarte, Heinzel, Rebellion der Murlups, Krottenschrate, Toivel, Schmunzelzwerge. Nibelungengold-
Aber wie immer: Ich will nicht spoilern! Also Schluss mit dem Prolog, wir skippen das Intro.
„Aufgewacht und mitgelacht!“ zur zweiten Reise nach
Kwertzheymaklopfkrundsilvakyrrzweilokisteingrogachalarkk!
Wieso kann ich mir so was merken, aber nicht, wie man den Konjunktiv II bildet?
Ich habe dieses Mal echt versucht, besser auf mein Skizzenbuch aufzupassen. Aber auch dieses Buch hat die Koboldwelt nicht wirklich gut überstanden.
Verrückte neue Welt
„Dario, hast du alle Hausaufgaben erledigt? Du hast doch das ganze Wochen-ende wieder nur Monster gemalt.“ Während mein Papa das sagte, schaute er tatsächlich auch hinter die Tassenstapel auf dem Küchenregal. „Was ist mit dem Schränkchen neben deinem Bett?“, nuschelte ich müde und löffelte meine Frühstücksflocken. „Ich lege mein Handy nie ins Schlafzimmer!“, entgegnete Papa beim Aufziehen der Besteckschublade. Schon erwartete ich die übliche Rede zu gesundheits-schädlichen Handystrahlen.
Du solltest dir auch so ’ne Smart-watch kaufen, so eine, wie du sie Mamma geschenkt hast. Damit pinnt sie ihr Handy immer an.
Nicht noch mehr Schnickschnack, der irgendwann urplötzlich den Geist aufgibt!Nein, wer suchet, der findet.
Ich schreibe „Mamma“ immer mit zwei „m“, weil meine (wie man so schön sagt) Wurzeln in Italien liegen.
Schon wieder so ein Papa-Spruch.
Ich rollte mit den Augen und aß mein „KoboldKrunch“ weiter.
Wussten die Frühstücks-flocken- Hersteller etwa von Kwertz?
Papas verschwundenes Handy war kein Einzelfall. In letzter Zeit waren bei uns zu Hause übermäßig viele Gegenstände spurlos verschwunden.
- Haargummis, Rotstifte von Papa - Handspiegel, Autoschlüssel von Mamma - Actionfigur, Bügelperlen von Frieda - Pinsel, Filzstifte und Wasser- farben- Plättchen von mir
Außerdem funktionierten eine Menge Geräte urplötzlich nicht mehr:
Toaster(Kann man verkraften.)
Spülmaschine(Bitter. Vor allem, weil ich nun meistens Spüldienst machen musste.)
Plasma-TV(Auch bitter. Aber nicht so schlimm wie die Spülmaschine.)
WLAN-Router(Absolute Katastrophe. Die Nerven meiner Eltern lagen blank.)
Das Universum, das Schicksal, die Geister der Ahnen – alles schien sich gegen die Familie Leone verschworen zu haben. Nur ich allein hatte den Durchblick, was im Hause Leone vor sich ging. Mit „Geistern“, wie Mamma vermutete, lagen meine Eltern gar nicht mal so falsch.
Was soll‘s, fahre ich eben ohne Handy zur Schule.
Mamma und Frieda sind schon los?!
Das war mehr Feststellung als Frage. Ich kannte die Antwort; die Obstreste auf dem Stuhl meiner kleinen Schwester hatten es mir verraten.
Erfolglos durchgesuchte Gartenzeitschriften.
Eigentlich hätten meine Eltern seit ein paar Tagen morgens gemeinsam aus dem Haus gehen können.
Warum das so ist, enthülle ich in Kapitel 3.
„Was ist jetzt mit den Hausaufgaben, Dario? Ich will nicht, dass Kollege Anton-Mümmert mir im Lehrerzimmer wieder einen Spruch drückt.“
Keine Sorge, Papa!
bloß keinen Augenkontakt
dreiste Lüge
Fokus auf fast leere Müslischale
hektische rote Flecken im Gesicht (fragt nicht, was passiert, wenn ich mit Mädchen rede …)
„Gut. Soll ich euch beide noch mitnehmen oder wollt ihr wieder mit dem Fahr-rad fahren?“, fragte Papa, bereits auf der Türschwelle. „Wo ist Rémy über-haupt? Ich hoffe, der liegt nicht noch im Bett und träumt von Frankreich?“ „Nein, schon gut. Wir versuchen … ich meine, wir nehmen wieder die Räder“, rief ich zurück und war erleichtert, als Papa endlich die Haustür hinter sich schloss.
Kommt nicht zu spät!
Vom eigenen Papa morgens zur Schule mitgenommen zu werden und diese dann auch noch gemeinsam mit ihm zu betreten, das war nicht so cool. Wir gehen uns, wann immer möglich, an der Gebrüder-Grimm-Gemeinschafts-schule (kurz: GGG) aus dem Weg.
Der Hauptgrund, warum ich meinen Papa an diesem Morgen möglichst schnell aus dem Haus haben wollte, schlummerte tatsächlich noch. Nur eine Etage unter der Küche.
Darf ich vorstellen:Rémy Petitvert, der Austausch-schüler aus Frankreich, der in Wirklichkeit ganz anders hieß und auch kein Austauschschüler war, geschweige denn Franzose. Er war noch nicht mal ein Mensch …
Ich fand ihn wie immer UNTER dem Bett.
Aufstehen, Rumpel! Wir kommen zu spät zur Schule.
Jap, das ist er: Mein neuer Freund, der Kobold! Rémy, alias Rumpel Krauschatten vom Klan der Kraumantel, sorgte nicht nur für tägliches Chaos, er war auch die Ursache für all die verloren gegangenen Gegenstände und herumspinnenden Geräte.
Iff leih‘ nur auff.
Ko‘olde und Technikkra‘, vertragn sich nich‘.
Kissen
Mit meinen halbgaren Bildbearbeitungskenntnissen und ein wenig Koboldmagie hatten wir einen französischen Schülerausweis gefälscht. So konnte Rumpel- Rémy sich als einer der Austauschschüler ausgeben, die gerade zu Gast an unserer Schule waren.
Selbst meine Eltern glaubten diese Lüge …
Doch Rumpel war nicht das einzige „Problem“, das nach der epischen Rettung meines bestens Kumpels Lennard hier in Blendheim geblieben war. Eines Tages war, in einer „schönen Mathestunde“, urplötzlich das Gesicht eines Krottenschrates am Fenster unseres Klassenraums aufgetaucht!!
So nennen die Kobolde die Welt der Menschen.
Mit diesen Kreaturen hatten wir in Klopfkrund schon unsere Erfahrungen gemacht. Puh, die waren alles andere als lustig gewesen.
Dass einer von ihnen uns nun bis an die GGG nach Eschenfeld gefolgt war, das durfte einfach nicht sein!
Die nächsten Tage hielten wir pausenlos Ausschau nach dem Eindringling.
Ich hatte ständig das Gefühl, auf den Schulfluren von einem Krotten-schrat angesprungen zu werden.
Das Öffnen der Spinde wurde zu einem stressigen Glücksspiel: Lauerte der Schrat vielleicht hier?
Doch der Krottenschrat aus der Mathestunde blieb verschwunden. Und hätte in meinem Keller kein Kobold gehaust, die Welt von Kwertz wäre von Tag zu Tag mehr aus meinen Gedanken verschwunden.
Rumpel hatte nun wieder die Rémy-Gestalt angenommen. Besser so! Denn man konnte nie wissen, ob Paketlieferdienste oder neugierige Nachbarn einen Blick durchs Fenster warfen.
Schule? Schon wieder?
Ja, so läuft das hier oben. Immerhin müssen wir zwei Tage pro Woche nicht hin.
Kool! Dann machen wir heute so ‘n Tag.
Haha, das geht nicht! Wir dürfen uns die freien Tage leider nicht aussuchen.
Blöde Schule!
Ich warf Rumpel-Rémy eine Banane rüber, die so braun war, dass ich sie auf keinen Fall mehr gegessen hätte.
Für einen Kobold konnte Essen nicht süß genug sein.
„Wir nehmen aber nicht wieder dieses bösartige Tret-Radrad zur Schule, oder?“, fragte er nervös. Ich schüttelte den Kopf. Es wurde zwar verdammt knapp, noch pünktlich zur Schule zu kommen, wenn wir zu Fuß gingen, aber Rumpel auf meinem alten Fahrrad, das hatte schon einmal unglücklich geendet:
Vom Helden zum Schüler
Natürlich kamen wir zu spät. Das lag einerseits daran, dass die Fußgänger-ampel, verschreckt durch Rumpels bloße Anwesenheit, auf Dauerrot stand …
… und daran, dass der Kobold sich zudem in dem Birkenwäldchen vor der Schule noch minutenlang mit einem Baum unterhalten musste.
Endlich auf dem Schulhof angekommen, hielt ich meinen Koboldfreund auf dem Weg zum Klassenraum kurz zurück. „Lass mich gleich reden, Rum… Rémy, ok? Richtiges Zuspätkommen in der Schule folgt … Regeln.“
Darios Regeln des Zuspätkommens (Keine klassischen Ausreden – siehe Kategorien rechts)
1. Vermeide Wiederholungen (sowohl bei den Lehrern, bei denen du zu spät kommst, als auch bei deinen Ausreden)2. Besser 10–15 als nur 1–2 Minuten zu spät kommen (erhöht die Glaubwürdigkeit)3. Mach ein betroffenes/beschämtes Gesicht beim Betreten des Klassenraums und entschuldige dich (z. B.: „Guten Morgen Herr B., verzeihen Sie die Verspätung, ich (Grund einfügen), es kommt nicht wieder vor!“)4. Biete Wiedergutmachung an (z. B.: „Ich fasse dafür zur nächsten Stunde die Gründe zusammen, die zur Französischen Revolution von 1789 führten und präsentiere sie!“)5. Zeige dich während der restlichen Stunde von deiner besten Seite (Lehrer vergessen schnell den Anfang der Stunde)6. Komme nicht zeitgleich mit anderen Schülern, es sei denn Nr. 77. Nutze die Gemeinschaftsausrede (Bus/S-Bahn kam nicht. Achtung, es gibt Lehrer, die beim Verkehrsunternehmen nachfragen!)
Mögliche Ausreden (nach Kategorien):
- Technik-Fails: Elektro-Auto sprang nicht an, Fahrradkette sprang ab (unbedingt Hände schmutzig machen), mein Handywecker hat nicht geklingelt, weil ich aus ökologischen Gründen das Telefon neuerdings nachts ausschalte. – Klugscheißer: Altersbedingte Hormonschwankungen haben meine circadiane Rhythmik (= innere Uhr) durcheinandergebracht (Achtung, funktioniert nur bei Lehrern ohne Plan!). – Familie: Musste Schwester/Bruder noch zur Kita bringen, wollte dann dort die Pantoffeln nicht anziehen, er/sie hat einen Bockanfall bekommen, der ganze Kindergarten war in Alarm; musste noch warten, bis der Altenpfleger für Opa kam; habe das angenommene Paket für alte Nachbarin noch abgegeben, die hat mich dann noch totgequatscht. – Vergessenes Material: Habe Gemüsesticks, Referat, Tablet, mein Buch für die Pause (!) verges-sen und bin noch mal umgedreht. – War Zeuge/Ersthelfer bei einem Verkehrsunfall.
Frau Schnierkowski, unsere Deutschlehrerin, steht vor allem auf Ausreden der Kategorie „Familie“.
„Ich sag einfach, wir hätten uns verspätet, weil uns Sprachbarrieren im Weg standen.“ Rumpel-Rémy nickte abwesend, schaute aber sehnsüchtig auf die abgesperrte Baustelle mit dem Schulklo.
Ein leichter Schauer lief über meinen Rücken. Dies war unser altes Schlacht-feld, hier hatte sie stattgefunden, die „Große Klo-pperey“, unser heldenhafter Final Battle gegen Azzrar.
Azzrar: die fiese Koboldprinzessin, Tochter des Königs der Kobolde (König Do-Sohn-des-Ri), von diesem höchst-persönlich in die Men-schenwelt verbannt.