9,99 €
Die neue große Kwest in Kwertz Die Klassenfahrt ist vorbei, doch erholt ist niemand: Dario leidet unter den vielen Klassenarbeiten, das alljährliche Sportfest der Schule steht an und dann ist auch noch die Kreide alle! Immerhin sind die Gefährten aus dem "Lied der Sieben" fast vollzählig – nur ein noch unbekannter Held muss gefunden werden. Doch die Gruppe ist gespalten und auch Rumpel hängt lieber in Klopfkrund ab ... Also machen Dario und Lennard sich allein auf nach Kwertz: Dario will den Drachen Fafnir finden, bevor dieser in Blendheim ankommt und alle in Gefahr bringt, und Lennard forscht nach dem Ursprung der Stimme in seinem Kopf. Sie ahnen nicht, dass ihnen ein unerwarteter Feind folgt … KoboldKroniken 4. Drachenjagd im Dunkeln: Band 4 der erfolgreichen Kinderbuch-Reihe - Koboldstark: Ein fantastisches Abenteuer im Tagebuchstil mit vielen tollen Illustrationen sorgt für monstermäßigen Lesespaß bei Kindern ab 9 Jahren. - Leseförderung leicht gemacht: Die kurzen Texthäppchen sind ideal für Kinder, die nicht so viel lesen wollen oder können. - Spannende Abenteuer: Die KoboldKroniken verbinden die Themen Freundschaft, Schule, Games, Social Media und Fantasy. - Ein geniales Leseerlebnis: Von Daniel Bleckmann im trendigen Tagebuchstil geschrieben und von Thomas Hussung ("Das kleine böse Buch") cool illustriert.Die KoboldKroniken sind witzige Bücher im Tagebuchstil mit wenig Text, coolen Illustrationen und einer genialen App für Kinder ab 9 Jahren. Die Geschichten verbinden Lieblingsthemen wie Schule, Monster und Gaming mit Fantasy. Für alle Fans dieser interaktiven Bücher gibt es eine große KoboldKroniken-Welt mit vielen tollen Produkten wie Beschäftigungsbücher, Exit-Abenteuer, Spiele und Adventskalender.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Dunkler wird’s nicht!
Ich dachte, Sportfest und Dauerlauf sind schlimm, aber was in Kwertz auf mich – auf uns – wartet, ist das wohl gefährlichste Abenteuer bisher! Nur sind meine Freunde Lennard, Clara-mit-C und Selin gerade irgendwie abgelenkt … Obwohl ein Drache in der Koboldwelt gesichtet wurde! Und der ist sicher nicht da, um mit den Kobolden Drakkball zu spielen …
Zum Glück kann ich auf Rumpel und neue Gefährten zählen (Vorsicht! Einer ist richtig giftig!). Ob wir es schaffen, den wütenden Drachen zu finden und dem großen Geheimnis in den tiefsten Tiefen der Koboldwelt auf die Spur zu kommen?
Dort, wo sich kein Kobold hintraut – oder vielleicht doch? Aber ihr wisst es bereits: keine Spoiler!
Allein.
Ich bin allein …
Und um mich herum herrscht Dunkelheit. Richtig krasse Dunkelheit, sodass ich das Schwert in meiner Hand nur erahne, weil ich es fest umklammere. Kein Leuchtmoos weist mir den Weg. Nicht ein Glimmerpilz warnt mich vor den scharfen Kanten in diesem Tunnel. Nur von Weitem schimmert ein pinkfarbener Schein. Doch als ich näher her-angehe, erstirbt auch dieses letzte Licht.
Jetzt eine Glühelfe …
Geh weiter, Dario!
Du packst das! Auch allein!
Ich strecke das Schwert weit von mir. Die Klinge kratzt über den Fels.
Echt, so finster war Kwertzheymaklopfkrundsilvakyrrzweilokisteingrogacha-larkk noch nie. Blind stolpere ich um eine Biegung. Auf einmal schlägt mir Hitze entgegen. Eine Höllenhitze, fast wie im Gewächshaus meiner Eltern im Hochsommer. Mit schweißnasser Haut, jeder Atemzug brennt, taumele ich weiter. Der Tunnel endet in einer größeren Höhle, wie es sie in Kwertz zu Hunderten gibt. Aber in dieser sehe ich weder Kobolde noch deren Häuser. In dieser Höhle thront auf einem gewaltigen Schatz und umgeben von blubbernder Lava:
ein Drache!
Schatzdieb! Endlich bist du daaa!
Ich habe auf dich gewartet, Leone!
Was? Diese Ausgeburt der Hölle, dieser geschuppte Schrecken, er kennt nicht nur meinen Namen, er hat sogar auf mich gewartet? Zugegeben, ich komme mir jetzt wichtig vor. Wie ein Promi, ein berühmter Star aus Kwertz.
Ich drehe mich um. Aber da ist niemand, der mich sieht, der mir zujubelt. Niemand, der bei mir ist. Ich bin allein. Allein mit dem Drachen. „Fafnir, dein Ende ist gekommen!“, rufe ich so laut, wie es mir in dieser Back-ofenhölle möglich ist. Dabei richte ich die Schwertklinge heldenmäßig auf das Urvieh. Doch mein ganzer Arm zittert. Der Drache gibt ein verächtliches Schnauben von sich, hebt den Kopf von seinem Münzenberg und … oha … macht sich groß! „Du bist ein Wurm, Schatzdieb! Ich werde dich zermalmen!“ Er lacht auf (es klingt, als würde ein ganzes Fußballstadion mich auslachen), und es ist so laut, dass mein Kopf unter diesem Dröhnen fast zerspringt. Auf einen Schlag wird die Hand, mit der ich mein Schwert festhalte, seltsam leicht.
Das Schwert … es zerfließt zu Farbe!?
Erneut drehe ich mich um, meine Augen suchen nach Lennard, nach Clara-mit- C und nach Selin. Sie sind nicht hier. Und auch meine Koboldkumpels Rumpel und Talugo sind nicht zu sehen.
Rumpel, wo steckst du?
Das „Lied der Sieben“ muss gesungen werden!
Es ist nicht Rumpel, der antwortet, sondern Alberich, der aus der Ferne jammert.
„Es endet, doch nicht heuteee“, donnert der Drache wieder. Er schnellt in die Luft, stößt über den Lavasee hinweg und in Richtung eines angrenzenden Tunnels. Sein Schuppenleib ist allerdings viel zu fett für die Tunnelöffnung, sodass die Felswände erzittern. Es hört sich an, als würde Glas reißen und dann zersplittern … Schon regnen die ersten Tropfsteine herab.
Wir sehen uns wieder, Leoneeee!
Schatzdiiiiieb!
Mit einem letzten kopfzerschmetternden Brüllen verschwindet der Drache aus der Höhle. Und die Decke stürzt ein. Felsen regnen herab, sie funkeln wie Glasbrocken, lassen Goldmünzen aus-einanderspritzen und platschen auch in die Lava. Die Höhlendecke reißt immer weiter auf. Strahlen von Sonnenlicht stechen wie Speere in die Unterwelt. Ich sehe Teile von Gebäuden herabstürzen. Da! Herr Weißmann, mein Klassen-lehrer, fällt in die Höhle und ruft:
Dario! Es war Hausaufgabe, beide Welten zu retten!
Ich antworte, doch in dem Getöse geht mein Rufen unter. Stattdessen sehe ich auf einmal … meine Mamma?! Sie hetzt aus der Höhle, hält einen weißen Stein fest umklammert. Mein Papa rennt nur ein paar Meter hinter ihr. Ich will ihnen etwas zurufen, doch sie sind schon wieder weg. Und dann höre ich eine Stimme, direkt an meinem Ohr:
Lui è sotto di noi! – Er ist unter uns! Aber ich kann dir nicht mehr helfen, mein lieber Enkel. Meine Geschichte ist zu Ende erzählt!
Ein großes Trümmerstück kommt auf mich zu. Es ist die hässliche Wand der Pausenhalle der Gebrüder-Grimm-Gemeinschaftsschule, meiner Schule; die Wand mit dem alten Graffiti. Ich weiß, ich kann nicht mehr ausweichen.
Ich öffnete die Augen und setzte mich auf.
Und wo sind alle?
Kopfschmerzen. Megakopfschmerzen. Als trampelten tausend Trolle durch meinen Schädel. Vorsichtig neigte ich den Kopf. Nicht gut! Die Trolle purzelten umher, und mir wurde schwindelig. Ganz langsam sank ich wieder zurück auf mein schweiß-nasses Kopfkissen und starrte an die weiße Krankenhausdecke. Die Dunkelheit, der Drache, die einstürzende Höhle – es war alles nur ein Traum gewesen! Herr Weißmann, meine Eltern, Nonno, meine Freunde – niemand war da! Ich war ganz allein
im Krankenhaus.
Noch während ich damit kämpfte, die letzten Traumbilder aus meinem Kopf zu verdrängen, ging die Tür auf. Vom Bett aus konnte ich nicht sehen, wer hereinkam, aber ich kannte diese Schritte.
Rio! Du bist wach!
Frieda, was …? Boah, mein Kopf!
Du hast eine Gehirn-Schüttelung.
Wo sind Mamma und Papa?
Unten. Sie kaufen Kuchen für dich! Du brauchst ganz viel Kuchen, Rio!
Eine Gehirnerschütterung? Trotz der Kopfschmerzen versuchte ich, mich zu erinnern. Wann? Wodurch? Ich wusste nichts mehr. War mir wirklich eine ganze Höhle auf den Kopf gefallen?
Ich brauchte jetzt erst mal Ruhe. Von Kwertz und meinem Job als … Stöhnend drehte ich mich zur Seite und blickte auf den Krankenhausnachttisch.
Ihr seht: Nie ohne meine Mütze! Wo die halbe Schule denkt, ich hätte einen Mützentick, wissen zumindest die Eingeweihten (= Lennard, Clara-mit-C, Selin und ihr, werte Leserschaft), dass es sich hierbei um den nimmervollen Beutel eines Heinzelkobolds handelt, inklusive dem Nibelungenschatz, den ich seit Abenteuer Nummer 2 an der Backe … äh … Stirn habe.
Dario? Darf ich reinkommen?
Eine Stimme vor der Tür – ich erkannte sie sofort und setzte mich auf.
Zuerst fühlte ich mich geehrt, dass mein Klassenlehrer mich im Krankenhaus besuchen kam. Aber dann bemerkte ich, dass ich einen oberpeinlichen gelben Häschen-Schlafanzug trug. Das ist nicht meiner! Wie komme ich in diesen Schlafanzug?
Du hattest einen Unfall, Dario. Beim Klosterwaldlauf. Ein Schulunfall. Vermutlich hat dich ein Fahrradfahrer umgefahren. Seltsam. Der Klosterwald ist für Eschen-felder Bürger am Tag unseres Sportfestes eigentlich gesperrt. Lennard, Clara und Selin, sie haben den Unfall gemeldet. Kollege Altayr hat dich dann aus dem Wald getragen, und Frau Sanders hat sofort den Krankenwagen gerufen.
Der Klosterwaldlauf … Eine leise Erinnerung flammte in mir auf. Aber da war noch etwas. Das Gefühl von Verlust …
Das … das tut mir leid. Ich wollte keinen Ärger …
Schon gut! Aber wenn du wieder gesund bist, musst du mir unbedingt erzählen, was du und deine Freunde den ganzen Tag im Klosterwald veranstaltet habt.
Den ganzen Tag?
Nun, der Klosterwaldlauf fand wie immer vormittags statt. Dein Unfall aber wurde erst am späten Nachmittag gemeldet. Ihr seid wohl – wie soll ich es sagen – falsch abgebogen …
Eine schnarrende Stimme unterbrach unser Gespräch.
Ich will, dass Herr Weißmann und meine Schwester bleiben.
Nein! Ich brauche Ruhe! Ich muss dir unbedingt Blut abnehmen.
Blut abnehmen …?! Natürlich: Mein Blut!
Merkt euch diese Stelle! Ihr wisst ja, ich will nicht spoilern.
Werte Leserschaft: Ich glaube, ich sollte diesen Prolog hier mal beenden und ein ganzes Stück zurückspulen … Ach so: Wer noch keinen Plan hat, wer hier überhaupt schreibt: Ich bin Dario Leone, und das sind die KoboldKroniken. Ich bin sozusagen der offizielle „Chronist von Kwertz“, der Koboldwelt unter meiner Schule. Zusam-men mit meinem besten Freund Lennard, seiner Schwester Clara-mit-C, Selin aus der Parallelklasse, meinem Koboldkumpel Rumpel sowie (seit dem letzten Ausflug) mit Klabauter Talugo durchstreife ich seit einiger Zeit diese geheime Welt und schreibe und male alles mit, was uns begegnet. Ich kann euch versprechen: Dieses vierte Skizzenbuch wird mit Abstand das schwärzeste! Ich sag nur:
Kreidealarm, Klosterwaldlauf, Stress mit Mad & Dozer, Duergar, Swurfmulle, ein Blobbelwobbel, Trollohrenkneifer, die grottigen Grotten von Grogacha, Flirrwisch-Sümpfe, ein wahrlich helden-hafter Horn-Jäger, Krottenschrate (ziemlich viele dieses Mal), Höhlenwespen, ein Horror-Labor, ein alter Feind, Toivel, Stimmen in der Finsternis, eine mysteriöse Putzfrau, viele Spiegel
… aber, wie gesagt: Ich will nicht spoilern!
Auf geht’s! Blättert um!
Diesmal war mein Skizzenbuch nicht mit in Kwertz. Zur Abwechslung sieht es deswegen auch nicht so abgenutzt aus.
(In) Mathe stinkt (es)!
Sieben Tage früher …
Eigentlich mag ich es, wenn es zu Hause morgens still ist. Leider kommt das nur vor, falls:
a.) meine Eltern schon bei der Arbeit sind (beide arbeiten an meiner Schule … eine Runde Mitleid bitte!) und meine Schwester bereits die Kita aufmischt.
Ich habe leider nur selten zur zweiten Stunde Schule.
b.) es Wochenende ist und meine Familie noch schläft.
Früher war es morgens echt ruhig. Aber seit Frieda morgens allein aufsteht und weiß, wie man den Fernseher anschaltet, wecken mich ständig Marshall, Skye und andere Hunde.
Heute war zum Glück mal wieder a.) dran, aber schon während ich aus dem Badezimmer wankte, nervte mich die Stille.
Hallo? Jemand zu Hause?
So hockte ich allein am Frühstückstisch, und nur das Kauen meines „Kobold-Krunches“ (sind die eigentlich „Made in Kwertz“?) hallte durch das leere Haus. Mein Blick fiel auf die Kommode. Eingerahmt von einem schiefen Stapel Gartenzeitschriften und der neuen Ladestation von Papas Handy (er hatte sein Telefon dennoch wieder zu Hause vergessen) schaute mich – schluchz, Tränenalarm – ein Foto an:
Salvatore Leone – einst bester Pizzabäcker der Stadt, Entdecker der Koboldwelt, mein geliebter Nonno – er war nicht mehr unter uns.
Italienisch für „Opa“
Es tut mir leid, dass ich mein viertes Skizzenbuch nicht mit was Schönem beginnen kann, aber so ist er nun mal, der verdammte „Kreis des Lebens“. Dieser Spruch meiner Eltern war natürlich nur ein schwacher Trost. Seinen geliebten Opa zu verlieren ist … ich kann das noch immer nicht richtig in Worte fassen. Anfangs konnte ich es gar nicht glauben, dass Nonno gestor-ben war; vor allem so plötzlich. Dann machte mich sein Tod auf einmal richtig wütend und ich warf so einiges an die Wand meines Zimmers. Danach habe ich tagelang geheult; logisch, aber es tat auch gut. Und jetzt … ach, ich weiß auch nicht.
Die Beerdigung von Nonno war vor knapp einer Woche gewesen. Natürlich waren wir alle extrem traurig, es wurde aber auch viel gelacht. Jamal und Calvino haben das Best-of von Opas Pizzen gebacken, und wir haben uns gegenseitig Geschichten aus Nonnos langem und insgesamt echt schönem Leben erzählt.
Nonno war nun nicht mehr unter uns, und damit war‘s auch vorbei mit den Geschichten über Kwertz. Allerdings: Eine letzte Geschichte war noch nicht auserzählt.
Nonnos letzter Wille war nirgends zu finden gewesen.
Und so hatten Mamma und Papa seit Nonnos Tod nach dessen Testament gesucht. Ich kratzte die verbliebenen Flocken aus der Müslischale. Seit unserem letzten Abenteuer in der Koboldwelt war ich somit
opalos
und
koboldlos.
Rumpel war nach der Klassenfahrt an die Nordsee im Eisennest geblieben. Aufpassen, chillen und die neuesten geklauten Geräte aus der Menschenwelt testen (Whirlpool, Massagesessel, Spielekonsole usw.).
Und Talugo? Der Kobold vom Klan Klabauter kümmerte sich nach sei-ner Heldenaktion bei der Drakkball-meisterschaft nun um die All-Klan- Boldschaft – er hatte als Trainer bzw. Kapitän der Drakkball-Mann-schaft also alle Hände voll zu tun.
So war ich, der „Chronist von Kwertz“, abgeschnitten von jeglicher Info aus der Koboldwelt und damit arbeitslos. Halt! Ein Lebenszeichen hatte es von Rumpel nach unserer Klassenfahrt noch gegeben. Und ehrlich gesagt machte mir diese Nachricht weiterhin große Sorgen.
Hatte Azzrar ihr Ziel erreicht und den Drachen Fafnir gefunden und ein-gefangen? Dio mio! Rumpels Flirrwisch war schon vor zwei Wochen in mein Zimmer geschwirrt! Aber seitdem hatte ich keine weiteren Kwertz-News mehr erhalten. Ich ließ den Löffel in die leere Müslischale fallen und packte beides in die Spülmaschine. Seit Rumpel-Rémys Abwesenheit (mein „französischer Austauschschüler“ hatte angeblich die Gast-Familie gewechselt) funktionierten zumindest all unsere technischen Geräte wieder einwandfrei.