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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: König Artus Vorbild und Witzfigur, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der „Historia regum Britanniae“ erweist Geoffrey von Monmouth (Galfridus Monemutensis) einer Ära der britischen Geschichte Reverenz, die von der modernen Forschung, wohl nicht zu Unrecht, mit dem Prädikat ,,Dark Ages" belegt wird. Gemeint ist der Zeitraum zwischen dem Verfall römischer Macht in der ehemaligen Provinz Britannia im 4. Jahrhundert und der Etablierung der angelsächsischen Königreiche im 6./7. Jahrhundert. Es lässt sich kaum etwas Konkretes über diese Jahre sagen, denn bis zu diesem Zeitpunkt war die Geschichte Britanniens von den Römern in Dokumenten festgehalten worden. Die zu dieser Zeit dort lebenden Heiden hielten ihre Bräuche und Rituale nicht in schriftlicher Form fest. Eine Symbiose aus Sagen, Mythen und Realität wurde über Generationen hinweg mündlich weitergegeben. Die Verlegenheit, in der sich die Historiographie befindet, wenn es gilt, ein möglichst präzises Bild jener Epoche zu zeichnen, wird bei der Lektüre einschlägiger Darstellungen zu dieser Zeit deutlich. Es entsteht tatsächlich der Eindruck eines düsteren Zeitalters, geprägt vom Abwehrkampf der Kelten gegen Angeln, Sachsen, Scoten und Pikten, einhergehend mit der Zerstörung urbaner und agrarischer Strukturen, dem Rückzug des Christentums und der Flucht ganzer Bevölkerungsteile auf das Festland. Dem steht ein ,,Bestseller" des Mittelalters gegenüber, Geoffrey von Monmouths „Historia regum Britanniae“. Der Gelehrte des 12. Jahrhunderts schildert die Geschichte der britischen Könige als ein grandioses Epos. Die Vitalität der Arthurlegende zeigt sich bis heute in populären Bearbeitungen in Film und Literatur, aber auch in Publikationen wissenschaftlichen und halbwissenschaftlichen Charakters. Geoffrey steht nicht am unmittelbaren Anfang dieser Tradition, doch die „Historia regum Britanniae“ machte die Gestalt Arthurs greifbar, legte den Grundstein für einen der großen Mythen des Abendlandes. Im Folgenden soll weniger der historische Wahrheitsgehalt als vielmehr die Konstruktion dieses ,,Mythos" analysiert werden. Diese Konstruktion wird darauf folgend mit dem Film „ King Arthur“, welcher diesen Mythos Jahrhunderte später thematisiert, verglichen. Wichtig dabei ist es, die Ansätze, die den Keim späterer Traditionen bereits in sich trugen. So entwickelt sich Arthur sehr schnell von einer (pseudo-) historischen, räumlich und zeitlich relativ klar definierten Figur zu einer enthistorisierten Gestalt, die im Mittelpunkt eines universellen mythologischen Systems steht.
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Mit der „Historia regum Britanniae“ erweist Geoffrey von Monmouth (Galfridus Monemutensis) einer Ära der britischen Geschichte Reverenz, die von der modernen Forschung, wohl nicht zu Unrecht, mit dem Prädikat ,,Dark Ages" belegt wird. Gemeint ist der Zeitraum zwischen dem Verfall römischer Macht in der ehemaligen Provinz Britannia im 4. Jahrhundert und der Etablierung der angelsächsischen Königreiche im 6./7. Jahrhundert. Es lässt sich kaum etwas Konkretes über diese Jahre sagen, denn bis zu diesem Zeitpunkt war die Geschichte Britanniens von den Römern in Dokumenten festgehalten worden, und nun war dem nicht mehr so. Die zu dieser Zeit dort lebenden Heiden hielten ihre Bräuche und Rituale sowie die Fakten ihrer Gegenwart nicht in schriftlicher Form fest. Eine Symbiose aus Sagen, Mythen und Realität wurde über Generationen hinweg mündlich weitergegeben. Die Verlegenheit, in der sich die Historiographie befindet, wenn es gilt, ein schlüssiges und möglichst präzises Bild jener Epoche zu zeichnen, wird bei der Lektüre einschlägiger Darstellungen zu dieser Zeit deutlich. Es entsteht tatsächlich der Eindruck eines düsteren Zeitalters, geprägt vom verzweifelten Abwehrkampf der Kelten gegen Angeln, Sachsen, Scoten und Pikten, einhergehend mit der Zerstörung urbaner und agrarischer Strukturen, dem Rückzug des Christentums und der Flucht ganzer Bevölkerungsteile auf das Festland.1Dem steht ein ,,Bestseller" des Mittelalters gegenüber, Geoffrey von Monmouths „Historia regum Britanniae“. Der Gelehrte des 12. Jahrhunderts schildert die Geschichte der britischen Könige als ein grandioses Epos. Die Vitalität der Arthurlegende zeigt sich bis heute in populären Bearbeitungen in Film und Literatur, aber auch in Publikationen wissenschaftlichen und halbwissenschaftlichen Charakters. Geoffrey steht nicht am unmittelbaren Anfang dieser Tradition, doch die „Historia regum Britanniae“ machte die Gestalt Arthurs greifbar, legte den Grundstein für einen der großen Mythen des Abendlandes.
Im Folgenden soll weniger der historische Wahrheitsgehalt als vielmehr die Konstruktion dieses ,,Mythos" analysiert werden. Diese Konstruktion soll dann mit „ King Arthur“, ein Film, welcher diesen Mythos Jahrhunderte später thematisiert, verglichen werden.
1Ashe, Geoffrey: König Artus. Die Entdeckung Avalons. ECON Verlag GmbH. Düsseldorf (1996). Seite 42 ff.