Konrad, der Konfliktlöser - Clever streiten und versöhnen - Sigrun Eder - E-Book

Konrad, der Konfliktlöser - Clever streiten und versöhnen E-Book

Sigrun Eder

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Beschreibung

Konrad mag keinen Streit. Doch seine kleine Schwester Hannah und Mitschülerin Meeta schaffen es mit links, ihn auf die Palme zu bringen. Wodurch sich die Wogen wieder glätten und was Konrad über richtiges Streiten lernt, wird in "Konrad, der Konfliktlöser" vermittelt. Zusätzlich werden Strategien vorgestellt, die das Erkennen, Vorbeugen und Lösen von Konflikten erleichtern. Die Mit-Mach-Seiten laden Kinder ab 8 Jahren dazu ein, ihr persönliches Konfliktverhalten besser wahrzunehmen sowie gezielt zu optimieren. Soziale Konflikte sind meist sehr belastend. Am schwierigsten ist aber, dass sie sehr schnell eskalieren können und damit auch eine friedliche Lösung in weite Ferne rückt. Das gilt für Groß und Klein. Daher erfahren auch Erwachsene, wie Konflikte ablaufen und wie sie geklärt werden können. Außerdem wird gezeigt, worauf es bei der Entwicklung einer familiären Konfliktkultur ankommt. Gewaltloses Konfliktmanagement ist insbesondere in der pädagogischen, psychologischen und psychotherapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein Dauerbrenner. Auch hierzu liefert "Konrad, der Konfliktlöser" Gesprächsstoff und bietet zusätzlich passendes Material für das therapeutische Setting. *** Weitere gute Tipps von Konrad gibt es in den ergänzenden Mit-Mach-Heften "Konrad der Konfliktlöser EXTRA - Clever streiten und versöhnen daheim und unter Freunden" und "Konrad der Konfliktlöser EXTRA - Clever streiten und versöhnen in der Schule und woanders". Mit dem Buch "Zoff in der Schule - Das Bilder-Erzählbuch für cleveres Streiten und Versöhnen" können auch schon Kinder ab 6 Jahren an das Thema Konfliktmanagement herangeführt werden. *** Die SOWAS!-Reihe im Internet: www.editionriedenburg.at/buecher/sowas

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Seitenzahl: 62

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Ähnliche


Inhalt

H

ALLO DU

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RGER MIT

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ANNAH

Gewusst wie! Konflikte lösen

Z

OFF IN DER

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CHULE

Gewusst wie! Konflikte lösen

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ENN ES ZUM

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ONFLIKT KOMMT

: I

NFORMATIONEN FÜR DICH

!

Was ist ein Streit?

Was ist ein Konflikt?

Womit kann ein Konflikt beginnen?

Wie verläuft ein eskalierender Konflikt?

Was bewirken Konflikte?

Warum tragen manche mehr Konflikte aus?

Welche Einstellungen gegenüber Konflikten gibt es?

Wie können Konflikte ausgetragen werden?

Wann wird aus einem Konflikt Gewalt?

Was verschlimmert einen Konflikt?

Was beruhigt einen Konflikt?

Welche Fähigkeiten zur Konfliktlösung sind nützlich?

Auflösung der Fragen

M

IT

-M

ACH

-S

EITEN FÜR

K

INDER

Wann spürst du Frieden in dir?

Was bringt dich auf die Palme?

Wie zeigst du deine Meinung?

Wie hast du einen Konflikt verschlimmert?

Welche Konflikte hast du häufig?

Welchem Drehbuch folgst du?

Wie verhältst du dich meistens?

Was kommt zum Vorschein?

Welcher Konflikt-Typ bist du?

Wie fühlst du dich nach einem Konflikt?

Wovor hast du Angst?

Wie verstehst du dein Gegenüber besser?

Wie möchtest du dich künftig verhalten?

Welche Fähigkeiten wünschst du dir?

Wie bleibst du gelassen?

Wie kannst du sagen, was dich beschäftigt?

Welche Gewalt ist das?

Wie schaffst du es ohne Gewalt?

I

NFORMATIONEN FÜR

E

RWACHSENE

Veränderungspotenzial von Konflikten

Konfliktkultur als Kulturtechnik

Familiäre Konfliktkultur

Konflikte im Anmarsch

Konfliktfeld Familie

Sich mit dem anderen auseinandersetzen

Elterliche Präsenz

Gewaltfreie Erziehung

G

LOSSAR

W

EITERFÜHRENDE

I

NFORMATIONEN

Ansprechpartner

Literatur

HALLO DU!

Ich bin Konrad. Hast auch du manchmal Ärger und kommt es dann zum Streit? Dann bist du hier genau richtig!

Meine Schwester Hannah bringt mich regelmäßig auf die Palme. Erst neulich hat sie ein Poster von mir verunstaltet. Willst du die ganze Geschichte wissen? Dann lies doch gleich weiter!

Vielleicht interessiert dich auch, was mir vor Kurzem in der Schule passiert ist. Es gab mächtig Zoff – und eine neue Freundschaft! Auch diese Geschichte findest du hier.

Wenn du wissen möchtest, wie man Konflikte meistern kann, ohne ihnen aus dem Weg zu gehen oder sich zu prügeln, dann verrate ich dir ein paar Tricks. Mit ein bisschen Übung fällt es dir bald leicht, Konflikte auszutragen und so clever zu lösen, dass danach alles wieder im Lot ist.

Ganz gleich, ob in der Familie, in der Schule oder wo es sonst Konflikte gibt: Manchmal braucht man einfach das geeignete Rezept, um Auswege zu finden. Am besten ist daher, du probierst die Rezepte schon vor dem Hochkochen eines Konflikts aus. So weißt du Bescheid und behältst auch in schwierigen Situationen den Durchblick.

Viele gute Ideen wünscht dir deinKonrad

Ärger mit Hannah

Eine Geschichte zum (Vor-)Lesen

Konrad ist zehn Jahre alt. Er lebt mit seinen Eltern und seiner sechs Jahre alten Schwester Hannah in einem Reihenhaus.

Obwohl Hannah ein eigenes Zimmer hat, geht sie manchmal heimlich in das von Konrad. Aber das passt Konrad überhaupt nicht. „Kleine Schwestern können echt nerven“, beschwert er sich deshalb häufig bei seinem Freund Fred.

An diesem Sonntagmorgen ist es wieder einmal so weit: Während Konrad mit seinem Vater im Garten arbeitet, läuft Hannah in den ersten Stock und wirft einen kurzen Blick aus dem Fenster. Sie will sichergehen, dass Konrad beschäftigt ist. Dann schleicht sie sich auf Zehenspitzen in sein Zimmer.

Zunächst durchstöbert sie seine Schubladen und sein Geheimversteck hinter dem Kleiderschrank. Dort findet sie aber nur einen verstaubten Wollpullover, den Konrad wohl zu kratzig fand.

Als sie zum Schreibtisch ihres Bruders schlendert, sieht sie etwas Neues: ein Poster mit Konrads Lieblingsstar! Konrad hat bereits alles vorbereitet, um es später an die Wand zu hängen: Klebestreifen, Schere – und natürlich das Poster.

Hannah findet das Poster ein wenig langweilig. Deshalb nimmt sie einen roten Stift und malt dem Popstar eine Brille vor die Augen, einen Ohrring ans linke Ohr und einen riesigen Bart ins Gesicht.

Ins Malen vertieft vergeht die Zeit wie im Flug.

Nachdem die Gartenarbeit erledigt ist, läuft Konrad hoch in sein Zimmer. Endlich hat er Zeit, sein lang ersehntes Poster aufzuhängen. Doch als er die Zimmertür öffnet, bleibt er wie angewurzelt stehen. Eine Sekunde später brüllt er:

„Sag mal, spinnst du, Hannah? Du blöde Kuh hast mein Poster kaputt gemacht! Verschwinde aus meinem Zimmer!“

Erschrocken springt Hannah auf und läuft schluchzend hinaus.

Konrad ist traurig. Schließlich hat er das Poster von seinem Taschengeld bezahlt. Und nun ist es für immer zerstört.

„Am liebsten würde ich Hannahs Spielzeug auch kaputt machen, ihr eine Ohrfeige geben oder sie bei Mama und Papa verpetzen, damit sie richtig viel Ärger bekommt“, überlegt er. „Oder ich rede ab heute kein einziges Wort mehr mit ihr. Genau, das mache ich!“, entscheidet Konrad dann, und gleich geht es ihm ein bisschen besser.

Beim Mittagessen sitzen sich Hannah und Konrad gegenüber. Dabei vermeiden sie es, sich anzublicken.

„Was ist los?“, fragt Mama, aber Konrad schmatzt nur und murmelt: „Nichts.“ Hannah merkt, dass Konrad etwas ausheckt, und fühlt sich unwohl in ihrer Haut. Sie hat Angst, dass ihr Bruder sie bei den Eltern verrät. Doch Konrad tut nichts dergleichen.

Nach dem Essen geht Konrad schnurstracks in sein Zimmer. Hannah folgt ihm eilig, zupft ihn am Ärmel und will mit ihm reden. Doch Konrad behandelt sie wie Luft. Hannah möchte den Streit* zwar beenden, doch sie hat keine Chance. Das ist zu viel für die kleine Hannah, und dicke Tränen kullern über ihre Wangen.

Traurig zieht sich Hannah in ihre Kinderburg zurück. Während sie im Dunkeln sitzt, merkt sie, wie verzweifelt und wütend sie ist.

Irgendwann hat Hannah genug von diesen Gefühlen. Sie beschließt: „Ich muss es wieder gutmachen, vielleicht redet Konrad dann wieder mit mir.“

Auf der Suche nach einer zündenden Idee beißt sie sich auf ihre Lippe, kneift die Augen zusammen und murmelt: „Was würde ich mir wünschen, wenn ich Konrad wäre? Womit hätte ich eine Freude?“

Nach wenigen Minuten weiß sie es: „Das ist es!“, ruft sie froh und läuft zu ihrem Schreibtisch. Dort holt sie aus der ersten Schublade ihre großen Zeichenblätter und aus der zweiten die Filzstifte. Sie setzt sich hin und fängt an, konzentriert zu malen. Schließlich will sie Konrads Popstar so genau wie möglich nachzeichnen. Dabei verwendet sie vor allem Konrads Lieblingsfarbe grün.

Nach einer Weile legt Hannah die Stifte beiseite. Das Kunstwerk ist vollendet! Gleichzeitig melden sich erste Zweifel, und Hannah fragt sich: „Was wird Konrad wohl dazu sagen? Wird er mich auslachen?“

Hannah ist unsicher. Trotzdem entscheidet sie sich, mutig zu sein und es herauszufinden.

Als Hannah fertig ist, nimmt sie das Bild vorsichtig am oberen Rand und geht damit zum Zimmer ihres Bruders. Doch Konrad reagiert nicht auf ihr Klopfen. Leise öffnet Hannah die Tür einen Spalt. Sie sieht Konrad am Schreibtisch sitzen, den Kopf hat er in die Hände gestützt.

Langsam geht sie zu ihm hin und zeigt ihm ihre Zeichnung. Dann sagt sie ihm das, was sie sich vorher schon gut überlegt hat: „Konrad, es tut mir wirklich leid, dass ich dein Poster kaputt gemacht habe. Deshalb habe ich dir ein neues gezeichnet – mit extra viel Grün. Bitte rede wieder mit mir.“