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Aktuell wird die Teilnahmeverweigerung für die größte Herausforderung in der Umfrageforschung gehalten. Die vorliegende Studie dagegen sieht Scheinantworten als den ‚worst case‘ an. Homogenes Antwortverhalten steht dabei im Fokus. So mag eine Befragte zunächst vielfältige Antworten geben, später aus Ermüdung jedoch in die Mitte der Antwortskala tendieren oder Antworten verweigern. Jeder Befragte hat einen anderen ‚Stil‘ gleichförmigen Antwortens. Mit Blick auf die aggregierten Daten – der übliche Blickwinkel in Forschung und Medien – zeigt sich so ein scheinbar heterogenes Meinungsbild, beispielweise „20% stimmen zu, 35% lehnen ab“, etc. Analysen einer Fallstudie belegen, dass homogenes Antworten stark in Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Fragestellung bzw. mit dem Ermüdungsgrad der Befragten stehen kann. Die Auswertung solcher Daten ist möglich, doch entsprechende Befunde und Handlungsempfehlungen laufen Gefahr, bedeutungslos oder sogar falsch zu sein. Deshalb sollten die psychologischen Konsequenzen der Interviewdauer bei der Konzeption und Auswertung von Befragungen mehr Berücksichtigung finden, um so deren Aussagekraft für Forscher und Unternehmen zu erhöhen.
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