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Kryptowährungen sind, ob als langfristige Investition oder kurzfristiges Daytrading, steil auf Erfolgskurs. Allerdings haben Neu-Einsteiger Probleme, in diesem volatilen Markt Fuß zu fassen. Getrieben vom schnellen Geld setzen viele alles auf eine Karte und sind dann einer Achterbahnfahrt des Kurses ausgesetzt. Doch können bereits einfache Analysen Anfänger vor riskanten Investitionen schützen. Benjamin Rubin versorgt Sie in diesem Buch mit allem Wissen, das Sie benötigen, um vor Ihren Käufen selbst smarte Kursanalysen durchzuführen. Entdecken Sie in diesem 2 in 1 Sammelband unter anderem: • Die 6 ewig gültigen Trading-Grundsätze: Was Kryptotrader aus den Theorien von Charles Dow mitnehmen können. • Chartformationen verstehen und verarbeiten: Mit vielen Abbildungen und Interpretationen entwickeln Sie Schritt für Schritt das berühmte goldene Händchen. Extra: Diese Kennzahlen brauchen Sie für die optimale Chartanalyse! • Wie sieht intelligentes Risikomanagement aus? Nutzen Sie das geballte Insiderwissen des Autors, um klassische Fehler im Trading zu vermeiden und die perfekten Zeitfenster zu berechnen! • Sie haben keine Erfahrung mit Daytrading? Mit diesem Buch ändert sich das! Erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und kommen Sie mit maximalem Wissen und minimiertem Risiko mit Daytrading in Ihren finanziellen Flow! • Die 8 besten Daytrading-Strategien • Und vieles mehr!
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© Copyright 2024 - Alle Rechte vorbehalten.
Rechtliche Hinweise:
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt und nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt. Ohne die Zustimmung des Herausgebers darf der Leser keinen Inhalt dieses Buches ändern, verbreiten, verkaufen, verwenden, zitieren oder umschreiben.
Haftungsausschluss:
Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen dienen nur zu Bildungs- und Unterhaltungszwecken. Es wurden alle Anstrengungen unternommen, um genaue, aktuelle, zuverlässige und vollständige Informationen zu liefern. Die Leser erkennen an, dass keine rechtlichen, finanziellen, medizinischen oder professionellen Ratschläge erteilt werden. Durch das Lesen dieses Dokumentes stimmt der Leser zu, dass der Herausgeber unter keinen Umständen für direkte oder indirekte Verluste verantwortlich ist, die durch die Verwendung der in diesem Dokument enthaltenen Informationen entstehen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Fehler, Auslassungen oder Ungenauigkeiten.
Krypto Daytrading für Einsteiger
Technische Analyse von Kryptowährungen für Einsteiger
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Vorwort
1 Differenzierung von anderen Anlageprinzipien: Was ist Daytrading?
2 Der Start: Börse und Wallet wählen, mit Konto verknüpfen, Risiken minimieren und loslegen!
3 Kennzahlenanalyse: Was verraten die Kennzahlen einzelner Coins?
4 Technische Analyse: Muster in Charts, Timing des Investments
5 Die besten 8 Daytrading-Strategien!
Schlusswort
Verweise, Quellen und weiterführende Literatur
„Es geht nicht darum, ob man richtig oder falsch liegt, sondern darum, wie viel Geld man verdient, wenn man richtig liegt, und wie viel man verliert, wenn man falsch liegt“
- George Soros
Satz 1: „Daytrading ist zu riskant.“
Satz 2: „Der Markt für Kryptowährungen ist zu unberechenbar.“
Diese beiden Sätze oder zumindest einen davon wird man wohl häufiger zu hören bekommen, wenn man anderen von dem Vorhaben erzählt, mit Kryptowährungen daytraden zu wollen. Doch wie so oft sind diese Aussagen Verallgemeinerungen und werden dem tatsächlichen Sachverhalt nicht gerecht.
Die junge Geschichte kennt reichlich Personen, die beim Daytrading mit Kryptowährungen Erfolg hatten – und immer wieder aufs Neue haben. Sie minimieren die Risiken auf ein verträgliches Maß und maximieren im Gegenzug ihre Erfolgschancen. Hierfür interpretieren sie den Krypto-Markt und stellen kluge Prognosen an. Eine Auswahl erlesener Anlagestrategien stattet diese Personen mit allen notwendigen Instrumenten für verschiedenste Situationen aus: Sie können auf Kursverluste und Kursgewinne rechtzeitig reagieren, ebenso wie sie Nachrichten aus dem Krypto-Markt richtig interpretieren und daraus die passenden Schlüsse für ihr Trading ziehen können. Die Existenz erfolgreicher Daytrader zeigt deutlich, dass die anfänglichen beiden Sätze in diesem Vorwort und andere häufige Einwände inkorrekte und unvollständige Aussagen sind.
Was unterscheidet die erfolgreichen Daytrader von den Skeptikern, die sich nicht trauen, mit Kryptowährungen zu handeln?
An erster Stelle ist der Optimismus zu nennen, der die Grundlage jeder gelungenen Handlung ist: Menschen mit Erfolg kümmern sichnichtum irgendwelche pauschalisierte Einwände. Stattdessen nehmen sie Bücher, Fachmagazine oder andere seriöse Quellen zur Hand und informieren sich über ein Thema. Durch vielfältige Informationen eignen sie sich Fachwissen an, das sie zu erfolgreichem Daytrading befähigt.
Dieses Buch ist eine dieser angesprochenen seriösen Quellen. Es wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, bündelt eine große Menge praktischer Erfahrungen und stellt die besten Techniken, Prinzipien und Strategien fürs Daytrading mit Kryptowährungen vor. Es existieren keine geheimen Tricks, stattdessen kann jede Person durch das Lernen und Praktizieren zu einem erfolgreichen Daytrader werden. Dank der strukturierten und mit vielen Beispielen veranschaulichten Vorgehensweise ist dieses Buch ein guter Lehrer und Begleiter.
Die Vorteile, die Leserinnen und Leser durch dieses Buch erhalten, reichen weit. Es sind nicht nur Vorteile für die Leserinnen und Leser selbst, sondern auch Vorteile für deren Umfeld. Die Familie, der Freundeskreis, die Arbeitskollegen – sie alle profitieren in Gesprächen von dem weitergegebenen Wissen. Exakt das ist ein wichtiger Punkt, der leider häufig in Vergessenheit gerät: das gegenseitige Lernen und die Weitergabe von Wissen. Der Krypto-Markt beispielsweise ist nicht nur unberechenbar, weil es in der Natur eines jungen Marktes liegt. Er ist vor allem deswegen so unberechenbar, weil es auf dem Markt zahlreiche unwissende Anleger gibt. Diese Anleger reagieren oft übereilt auf negative oder positive Nachrichten und schicken die Kursverläufe der Kryptowährungen so auf eine Achterbahnfahrt. Durch das Lesen von Fachlektüre und die Weiterverbreitung des Wissens im persönlichen Umfeld können Leserinnen und Leser dazu beitragen, dass unwissende Anleger immer mehr zu einer Randerscheinung werden.
Mit zunehmender Zeit werden also professionellere Anleger den Krypto-Markt bestimmen, sodass die Kurschwankungen zurückgehen werden. Bis dahin aber bieten die Schwankungen den Daytradern gewisse Chancen. Zudem gibt es genügend ruhige Phasen, in denen Daytrader ihre Analysen sauber durchführen und gute Trading-Entscheidungen treffen können. Unterm Strich ist die Jugendlichkeit und die Unberechenbarkeit des Krypto-Marktes kein Problem, sondern eine Chance; DIE Chance, früh professionell einzusteigen, durch überlegte Entscheidungen erfolgreich zu traden und hohe Gewinne zu erwirtschaften.
Zahlreiche Daytrader konnten bereits von den Ratschlägen und Informationen in diesem Buch profitieren. Sie legten die durch die Öffentlichkeit aufgezwungenen Scheuklappen ab und begegneten dem Markt für Kryptowährungen unvoreingenommen. Dabei stellten sie u. a. fest, dass ein erheblicher Anteil der Kryptowährungen nicht nur Kryptowährungen sind, sondern umfassende Projekte. So könnte IOTA mit der Währung MIOTA beispielsweise für die Digitalisierung der Industrie bedeutend werden. Auch die Leserinnen und Leser dieses Buches werden begreifen, dass die Welt der Kryptowährungen ein umfassendes Konstrukt ist, das eben nicht nur aus dezentralisierten Zahlungen und Spekulationen an der Börse besteht. Im Endeffekt ist es ein aufregender Markt mit vielfältigen Zukunftspotenzialen. Sich mit diesem Markt unvoreingenommen zu befassen, wird fast schon zwangsläufig dazu führen, zu erkennen: Der Krypto-Markt ist vergleichbar mit aufstrebenden und bekannten Wachstumsunternehmen, die an der Wertpapierbörse ein hohes Ansehen genießen.
Was spricht also dagegen, an diesem vielversprechenden und schon ziemlich bekannten Markt mit ausgezeichneten Wachstumspotenzialen zu traden?
Gar nichts! Dieses Buch ist ein Versprechen, den Leserinnen und Lesern den Krypto-Markt näher zu bringen und vertraut zu machen – so lange und so ausführlich, bis die enormen Gewinnchancen bewusst werden und ergriffen werden können. In einer simplen Schritt-für-Schritt-Abfolge wird von den Grundlagen und Definitionen im ersten Kapitel über den Start in die Praxis im zweiten Kapitel bis hin zu Analyse- und Trading-Strategien in den Folgekapiteln eine umfassende Anleitung gegeben.
Natürlich ist es ebenso möglich, alles auf eigene Faust zu erlernen. Hierfür gibt es genug Quellen im Internet. Doch weil nicht jede Quelle sorgfältig verfasst ist, kommt es oft zum „Kleingedruckten-Effekt“: Irgendwo wird eine wichtige Information vorenthalten oder unpräzise formuliert – so, als stünde sie kleingedruckt und schwer auffindbar in einem mehrseitigen Dokument – und der angepeilte Erfolg bleibt aus. Es braucht also eine komplette Fachquelle, die keine Informationen auslässt und die den angehenden Trader von der ersten Frage bis zum ersten Trading-Gewinn begleitet. Genau deswegen wurde dieses Buch verfasst: Um Lücken in der Informationsübermittlung zu vermeiden und das Trading so sicher wie nur irgend möglich zu machen.
Es gibt viele Fachquellen, doch nicht alle kommen an den Umfang eines Buches heran. Unter den Büchern wiederum wurden die wenigsten von wirklich kompetenten und erfahrenen Personen geschrieben. Wieso also suchen und scheitern? Alles, was benötigt wird, steht in diesem Buch, und wartet darauf, Schritt für Schritt durchgearbeitet zu werden. Dieser Ratgeber ist der effizienteste Weg, um strukturiert an Wissen zu gelangen und dieses zum eigenen Trading-Erfolg zu nutzen. Noch dazu ist es sogar der kostengünstigste Weg im Vergleich zur Buchung von teuren Kursen oder Vorträgen bei vermeintlichen Experten. Alle großen Macher in der Finanzwelt, der Politik, dem Sozialwesen und in vielen weiteren Bereichen des Lebens haben Bücher gelesen, die ihren Erfolg positiv beeinflusst und ihr Leben facettenreicher gestaltet haben. Exakt dabei kann dieser Ratgeber helfen, indem er große Chancen in einem (noch) jungen Markt aufzeigt, um täglich Gewinne einzufahren!
Wie immer, wenn man Erfolg haben möchte, ist Wissen eine wesentliche Komponente: Das Wissen darüber, wie bestimmte Dinge wie z. B. der Markt für Kryptowährungen funktionieren. Das Wissen darüber, welche Einflussfaktoren es auf diesen Märkten gibt und wieso es zu bestimmten Änderungen kommt. Nicht zuletzt auch das Wissen darüber, was man selbst überhaupt gerade macht. Exakt beim letzten Punkt fangen wir an: Was ist Daytrading und wie mache ich es richtig?
Beim täglichen Handeln auf dem Kryptowährungsmarkt sind gewisse Grundsätze einzuhalten, damit es sich überhaupt lohnt. Daytrader müssen begreifen, dass beim Daytrading kein Weg daran vorbeiführt, höhere dreistellige oder geringe vierstellige Beträge einzusetzen. Wieso dies der Fall ist und was das Daytrading im Genaueren bedeutet – dieses Kapitel erklärt alles. Zudem werden Hinweise zu den wichtigen Einflussfaktoren auf die Kursverläufe gegeben sowie Besonderheiten des Krypto-Marktes erläutert.
Es liegt im Namen: „Daytrading“ bedeutet ins Deutsche übertragen „Tageshandel“. Kryptowährungen werden also innerhalb eines Tages gekauft und verkauft. Den deutlichen Gegensatz dazu bildet die Strategie der langfristigen Geldanlage. Letztere hat zum Ziel, Kryptowährungen zu kaufen und monatelang oder sogar jahrelang zu halten. Geboren wurden all diese Begrifflichkeiten nicht erst mit der steigenden Bekanntheit von Kryptowährungen. Daytrading, Hochfrequenzhandel, langfristige Geldanlagen – all diese Begriffe sind von der Wertpapierbörse bekannt.
An der Wertpapierbörse gibt es jene Anleger, die sich langfristig orientieren und bei einer Investition in mehrere DAX-Unternehmen hoffen, über fünf bis 10 Jahre einen Profit einzufahren. Sie investieren einmalig oder monatlich wiederkehrend Geldbeträge, um von den Wertsteigerungen ihrer Aktien zu profitieren.
Demgegenüber stehen die Daytrader (auch: High-Frequency-Trader, weil sie meist viele Geschäfte abwickeln und somit in hoher Frequenz handeln), die versuchen, kurzfristige Schwankungen der Wertpapierkurse im Tagesablauf vorherzusagen. Weil Trader kurzfristig agieren, können schon Kursentwicklungen von weniger als einem Prozent ausreichen, um einen deutlichen Profit oder Verlust einzufahren.
Beispiel
Lina S. verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Handel mit Wertpapieren und neuerdings auch mit Kryptowährungen. Sie hat keine Zeit, um Geld über mehrere Jahre anzulegen. Heute Morgen beginnt sie mit der Analyse der Kryptowährung MIOTA. Bei ihrem Blick auf die MIOTA-Chartverläufe stellt sie eine bestimmte Tendenz fest. Anhand eines zusätzlichen Chart-musters und durch den Abgleich mit Kennzahlen schlussfolgert sie, dass der Kurs in wenigen Minuten minimal ansteigen müsste. Sie kauft Währungseinheiten für 750 € und wenig später steigt der Kurs um 5 %. Dies bedeutet für sie einen Gewinn von 37,50 € mit minimalem Aufwand.
Daytrader haben grundsätzlich keine Zeit, keine Lust oder keinen anderen für sie bedeutenden Ansporn, um ihr Geld langfristig anzulegen. Sie analysieren und interpretieren kurzfristige Entwicklungen, um auf dieser Basis ihre Anlageentscheidungen zu treffen. Wenn man bedenkt, dass der An- und Verkauf nicht selten binnen weniger Minuten erfolgt, ist sogar die Behauptung eines „extrem“ kurzen Anlagehorizonts berechtigt.
Zur Wahrheit über das Daytrading und die dabei getroffenen Entscheidungen gehört, sich des spekulativen Charakters beim Daytrading bewusst zu werden. Anleger analysieren u. a. Muster in Charts (siehe 4 | Technische Analyse: Muster in Charts, Timing des Investments) und gleichen diese mit den Nachrichten, Kennzahlen sowie einigen anderen Indikatoren ab. Ob sich diese Muster jedoch fortsetzen, wie es in den Lehrbüchern steht, ist nicht gewiss. Die Märkte und deren Entwicklungen sind unberechenbar, hundertprozentig sichere Prognosen unmöglich.
Bei einer langfristigen Geldanlage hingegen ist das Ausmaß der Spekulation deutlich beschränkt: Ja, auch hier wird Geld angelegt und der Ausgang ist ungewiss. Eine alte Börsenweisheit besagt jedoch:
„Über einen langen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten wuchs die Wirtschaft in der Vergangenheit immer.“
Sinnbildlich gibt es grafische Darstellungen wie das Rendite-Dreieck des DAX, das optisch direkt sichtbar macht, dass Anleger bei einer gleichmäßigen Geldanlage in alle Unternehmen des Deutschen Aktien Index (DAX) über einen langfristigen Zeitraum in der Nachkriegszeit immer Gewinn gemacht hätten. [1] Das Prinzip, nach dem langfristig Geld angelegt wird, folgt der Risikostreuung:
1. Geld möglichst in mehrere Unternehmen investieren, die die Wirtschaft eines Industriestaates oder eines mächtigen Wirtschaftssektors abbilden.
2. Um das Risiko auf mehrere Vermögenswerte aufzuteilen, wird langfristig immer in mehrere Unternehmen investiert.
3. Langfristig dürfte sich die Wirtschaft immer positiv entwickeln, sodass sogar bei der Insolvenz eines der Unternehmen, in die investiert wurde, durch das Gesamtwachstum meist ein Gewinn bei der Geldanlage entsteht.
Dass diese Strategie aufgeht, ist nicht garantiert. Letzten Endes sind diese Strategie und ebenso alle anderen lang- und mittelfristigen Anlagestrategien zum Teil riskant. Aber sie sind eben weniger riskant als das Daytrading, bei dem man einen Vermögenswert – ob Krypto-Coin, Aktie oder Anleihe – aus der Menge herauspickt, um mit einem drei- oder vierstelligen Geldbetrag auf einen bestimmten Kursverlauf innerhalb weniger Minuten oder Stunden zu spekulieren.
Daytrading ist riskanter als die langfristige Geldanlage. Es gibt dennoch genug Personen, die sich damit erfolgreich ihren Lebensunterhalt verdienen oder zumindest Nebeneinkünfte erzielen. Also besteht kein Grund, sich pauschal gegen das Daytrading zu wehren, zumal es genug Ansätze gibt, um die Risiken zu mindern. Beispielsweise greift auch beim Daytrading eine gewisse Art der „Risikostreuung“: Dadurch, dass die meisten Daytrader es nicht nur bei einem Handel pro Tag belassen, sondern High-Frequency-Trader (auf Deutsch: Hochfrequenzhändler) sind, tätigen sie mehrere Trades pro Tag. Die Chance, Verluste aus einzelnen Trades auszugleichen, ist also gegeben und das Risiko auf mehrere Posten verteilt.
Zum Abschluss der Definition des Daytradings dient ein Vergleich der Daytrader mit langfristig orientierten Anlegern. Leitfragen dieses Vergleichs sind neben dem zeitlichen Horizont der Geldanlage außerdem die Durchführung der Analysen und die Höhe des eingesetzten Budgets.
Auf den ersten Blick scheint es so, als ob langfristig orientierte Anleger mehr analysieren müssen. Dieser Eindruck täuscht jedoch, denn nach der einmaligen Analyse fallen im weiteren Verlauf des Sparens bzw. Geldanlegens kaum mehr Analysen an. Wesentlich aktiver müssen die Daytrader sein, die bei jedem Trade – also meist mehrmals täglich – analysieren müssen.
Außerdem, da meist mit kleineren Wertentwicklungen zu rechnen ist, werden beim Daytrading höhere Einmalbeträge eingesetzt. Wie beim Beispiel von Lina S. aus der vorigen Box werden z. B. einmalig 750 € bewegt, um einen spürbaren Gewinn zu erwirtschaften. Demgegenüber steht Otto Normalverbraucher, der monatlich und langfristig anlegt, um deutlich geringere Geldbeträge auf einmal investieren zu müssen und mehr Sicherheit zu haben.
Hinweis!
Nur, damit es nicht unter den Tisch gerät: 750 € sind beim Daytrading sogar ein ziemlich geringer Betrag. Für gewöhnlich werden höhere Summen bewegt. Dabei kommen auch die sogenannten Hebel zum Einsatz: Je nachdem, um welchen Hebel es sich handelt – ob 10:1, 50:1 o. Ä. –, kann ein Vielfaches des eigentlich gesetzten Betrags investiert werden. Beispielsweise wird einem das 50-fache des eigenen Kapitals geliehen, um damit zu spekulieren. Professionelle Daytrader an der Wertpapierbörse bewegen beim Handel mit Hebeln nicht selten mehrere Hunderttausende oder Millionen Euro. Auch bei Kryptowährungen kann man mit Hebeln handeln, indem man an einer Wertpapierbörse spezielle Krypto-CFDs kauft.
In diesem Ratgeber wird aufgrund der hohen Risiken nur im folgenden Abschnitt 1.2 in Kürze auf die CFDs eingegangen, da es kein Thema für beginnende Daytrader ist. Die hohen Risiken entstehen aufgrund der Hebelwirkung: Bei einem Hebel von 10:1 bekommt man das Zehnfache des Kapitals geliehen. Gewinne können deutlich höher ausfallen, Verluste jedoch ebenso. Zwar ist es gesetzlich nicht mehr erlaubt, dass das verlorene Kapital z. B. zehnfach gehebelt wird, jedoch geht das eingesetzte Kapital aufgrund des Hebels dann komplett verloren, was beim Trading ohne Hebel nicht passieren kann.
Leserinnen und Leser, die mit Hebeln traden möchten und im Daytrading bereits Erfahrungen gesammelt und Erfolge verbucht haben, können sich gern aus anderen Quellen näher informieren. Die sonstigen Prinzipien der Analyse und des Tradings, wie sie in diesem Ratgeber in den Folgekapiteln ausführlich beschrieben werden, gelten aber ebenso für den Handel mit CFDs.
Das Trading mit Hebel ist nur eine der verschiedenen Arten des Daytradings. Abgesehen vom riskanten Handel mit Hebeln bestehen weitere Arten, von denen man Gebrauch machen kann. Einige davon sollen in diesem Unterkapitel Anklang finden, weil sie die Möglichkeit zu einer besonderen Art des Tradings eröffnen: der Spekulation auf Kursverluste. Um die Besonderheit dahinter zu verstehen, dient folgendes Beispiel: Mal angenommen, ein Daytrader geht auf Basis seiner Analysen davon aus, dass eine Kryptowährung an Wert verlieren wird. Einige Börsen bieten die Option, „eine Wette“ auf den negativen Kursverlauf zu platzieren. Sofern sich die Vermutung des Daytraders bestätigt, erhält dieser die Differenz zum vorigen Kursverlauf vergütet.
Für die Spekulation auf negative Kursverläufe gibt es wenige Angebote an reinen Krypto-Börsen. An Krypto-Börsen ist der An- und Verkauf von Währungseinheiten üblich, sodass sich für einen Gewinn die Kurse der gekauften Kryptowährungen stets positiv entwickeln müssen. Die Option, auf negative Kursverläufe zu spekulieren, gibt es meistens über Wertpapiere an der Wertpapierbörse oder im außerbörslichen Handel.
CFDs sind Contracts for Difference, auf Deutsch also Differenzkontrakte. Die Funktionsweise gleicht einem Tauschhandel: Der Anbieter des Differenzkontraktes und der Daytrader bzw. Anleger tauschen zum Beginn und Ende der Laufzeit des Differenzkontraktes Geld und einen Basiswert untereinander. Dieser Basiswert kann der Kursverlauf einer Kryptowährung sein.
Zu Beginn der Laufzeit des Vertrags erhält der Käufer des Kontraktes einen virtuellen Vermögenswert, der sich 1:1 wie der Kursverlauf der Kryptowährung entwickelt oder bei Hebeln in einem anderen Verhältnis. Der Anbieter des Vertrags bekommt im Gegenzug eine Geldsicherheit von dem Daytrader. Dann vergeht erstmal die Laufzeit des Differenzkontraktes.
Am Ende der vertraglich vereinbarten Laufzeit erfolgt die Abrechnung: Entweder liegt der Kurs der Kryptowährung über dem Kaufpreis zu Beginn des CFDs, er hat sich nicht verändert oder aber der Kurs der Kryptowährung ist gesunken. Wenn der Kurs gestiegen ist, dann macht der Käufer einen Gewinn, weil er seine hinterlegte Geldsicherheit zurückerhält und obendrein die Differenz zum vorigen Kurs. Bei einem Verlust des Kurses gewinnt der Verkäufer, weil er weniger Geld an den Käufer des Differenzkontraktes zurückzahlen muss – Grund: Der Kurs ist nun mal gefallen und der virtuelle Vermögenswert weniger wert.
Die Erklärung bis hierhin bildet zugleich den Schlüssel zur Antwort auf die Frage, wie ein Daytrader bei negativen Kursverläufen Profit macht: Er schlüpft selbst in die Rolle des CFD-Verkäufers. Hierfür muss der Daytrader glücklicherweise keine Differenzkontrakte selbst erstellen und den Vertrag aufsetzen, sondern kann von einer entsprechenden Option im Menü oder Dashboard bei spezialisierten Online-CFD-Brokern Gebrauch machen. [2]
Ebenso wie CFDs sind auch die Optionsscheine als Hebelprodukte nutzbar. Man kann sie als Wertpapiere an der Börse erwerben, sodass man für Krypto-Optionsscheine keinen Account an einer Krypto-Börse benötigt, dafür aber an einer Wertpapierbörse. Hierbei erhält man ein Wertpapier-Depot, das man zum Halten von Wertpapieren wie z. B. Aktien benötigt.
Ein Optionsschein ist zeitlich begrenzt. Beim Kauf eines Optionsscheins erhält der Käufer die Option, einen bestimmten Vermögenswert zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem vorab festgelegten Wert zu kaufen. [3] Sollte sich der Vermögenswert besser entwickeln als gedacht, dann kann die Option gezogen werden, woraufhin der Vermögenswert zu einem günstigeren Preis als seinem eigentlichen Kurswert erworben wird und zu einem höheren Preis verkauft werden kann. Auch ein frühzeitiger Verkauf des Optionsscheins ist möglich. Um all das besser zu verstehen, dient folgendes Beispiel als Hilfestellung:
Ein Trader erwirbt am 9. November einen Optionsschein für Bitcoins, wobei er 80 € Optionsprämie für den Erwerb zahlt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Wert eines Bitcoins bei 60.000 €.
Der Trader hat die im Schein zugesicherte Option, am 15. Dezember einen Bitcoin für 62.000 € pro Coin zu kaufen. Zieht er diese Option, so erhält er den Bitcoin zu diesem Preis – unabhängig davon, wie sich der Kurs in der Zwischenzeit entwickelt hat.
Es gibt im weiteren Verlauf also drei mögliche Szenarien:
I. Der Kurs entwickelt sich schlechter als gedacht. Ein Bitcoin kostet am 15. Dezember 58.000 €. Die Wahrnehmung der Option würde sich nicht lohnen, weil laut Schein 62.000 € pro Bitcoin gezahlt werden müssten. Daher wäre eine Nicht-Wahrnehmung der Option und ein Kauf von Bitcoins zum tatsächlichen Kurswert von 58.000 € an der Krypto-Börse lukrativer.
II. Der Bitcoin-Kurs steigt auf 65.000 €. Am 15. Dezember entscheidet sich der Trader, die Option über 62.000 € wahrzunehmen. Daraufhin verkauft er die erworbenen Währungseinheiten zum teureren Marktpreis und macht dabei Gewinn.
III. Der Bitcoin-Kurs steigt und liegt am 15. Dezember ebenfalls höher als der Optionspreis, doch der Trader will keine Währungseinheiten erwerben. Stattdessen verkauft er den Optionsschein an einen anderen Trader. Denn der Wert des Optionsscheins steigt mit der Zunahme des Bitcoin-Kurses ebenfalls – und zwar in Abhängigkeit von seiner Restlaufzeit und der Höhe des Kurszuwachses.
Bei alledem hat der Daytrader die freie Wahl, einen Hebel einzusetzen oder nicht. Ohne Hebel wirkt sich der Kursverlauf der Kryptowährung im Verhältnis 1:1 auf den Optionsschein aus. Mit Hebel, wie etwa 10:1, kann der Daytrader den Gewinn verzehnfachen. Aus 5.000 € Kurszuwachs wie in unserem Beispiel würden dann 50.000 € Gewinn werden. Daytrader dürfen die Optionen verfallen lassen, wenn sie sich nicht lohnen.
Kosten verursachen lediglich die Optionsprämie und die ohnehin beim Wertpapierhandel anfallenden Gebühren. Die Optionsprämie wird individuell festgelegt. Geht man davon aus, dass in dem vorigen Beispiel die Optionsprämie 400 € betragen hätte, dann müsste der Daytrader mehr als 400 € Gewinn beim Ziehen der Option machen, damit er die Kosten wieder reinholt. Das Risiko einer Investition in Optionsscheine ist also auch in Abwägung der Optionsprämie zu treffen. Die Optionsprämie steigt bei der Nutzung von Hebeln.
Terminkontrakte haben einen zentralen Unterschied zu Optionsscheinen: die Verpflichtung. Bei den Optionsscheinen hatte der Halter des Scheins die Option, einen Vermögenswert zu vorab definierten Konditionen zu einem fest definierten Zeitpunkt zu erwerben. Bei Futures hingegen besteht eine Pflicht, den Vermögenswert zu erwerben. [4] Unabhängig davon, ob der Erwerb eines Futures also finanziell lukrativ ist oder nicht, muss dieser gekauft werden.
Sollte sich frühzeitig eine negative Kursentwicklung der zugrunde liegenden Kryptowährung bemerkbar machen, so kann durch eine Veräußerung des Futures ein Ausstieg erfolgen: Durch den Verkauf an der Börse wird die Pflicht zum Kauf eines Vermögenswerts an den Käufer abgetreten. Finanzielle Verluste sind dennoch vorprogrammiert, weil der Käufer nicht mehr den vorigen Wert des Futures bezahlen wird, da aufgrund des eingetretenen negativen Kursverlaufs die Erfolgsaussichten schlechter sind.
Aufgrund der bestehenden Pflichten zum Kauf wird in diesem Ratgeber von Futures ganz besonders abgeraten. Darüber hinaus eignen sich weder Futures noch Optionsscheine für das Daytrading, sondern eher für den Handel über mehrere Wochen oder Monate. Lediglich aus Gründen der Vollständigkeit wurden diese erwähnt.
Hinweis!
Sollte ein Trader selbst über Kryptowährungen verfügen und diese verkaufen wollen, so kann er dies ebenfalls über einen Future oder einen Optionsschein durchführen, bei dem er sich zum Verkauf des Basiswerts zum vereinbarten Zeitpunkt entscheidet. [4] Falls Trader an der Krypto-Börse ankaufen und mit dem Verkauf über CFDs, Futures und Optionsscheine spekulieren möchten, dann bieten die Formen des Handelns mit Hebeln im Abschnitt 1.2 sehr viel Spielraum. Diese Schritte sollten Trader jedoch erst dann gehen, wenn sie bereits über reichlich Erfahrung verfügen.
Anfang 2018 kam es zu einem Diebstahl an der Krypto-Börse Coincheck. Gestohlen wurden dabei XEM im Wert von rund einer halben Milliarde US-Dollar. XEM ist die Kryptowährung, die im Ökosystem NEM (New Economy Movement) zum Einsatz kommt. Es war der „größte Krypto-Hack aller Zeiten“, wie C. Bergmann in einem Beitrag auf BitcoinBlog.de berichtet. Der Diebstahl von der Börse Coincheck wirkte sich auf den Kursverlauf der Kryptowährung aus, die innerhalb kürzester Zeit von ca. einem US-Dollar pro Coin auf 77 Cent fiel. [5]
Geschehnisse wie diese zeigen, dass Kursverläufe von Kryptowährungen und anderen Vermögenswerten (z. B. Gold, Aktien) bestimmten Einflüssen unterliegen. Gewisse Einflüsse machen Chartanalysen für Daytrader komplett sinnlos. So hätte man im Chart von XEM im Januar 2018 die allerfeinste Chartformation (siehe Kapitel 4) entdecken können, deren Fortsetzung wahrscheinlich gewesen wäre. Aber mit dem Diebstahl bei Coincheck kam es zu einem Einfluss, der den Kurs entgegen jeder Chartformation und Chartprognose sinken ließ.
Tipp!
Um die relevanten Einflüsse auf den Kursverlauf von Kryptowährungen im Blick zu haben, sollten Daytrader die Tagesnachrichten, Websites der Krypto-Börsen und andere Informationsseiten über Kryptowährungen stets mehrmals täglich lesen.
Wie die Aktienkurse an der Wertpapierbörse unterliegen auch die Kurse von Kryptowährungen Schwankungen. Diese Schwankungen lassen sich simpel anhand der Preisbildung erklären: Der Preis für die Einheit einer Kryptowährung oder eine Aktie ist nicht festgeschrieben. Er entsteht durch den Handel zwischen Käufer und Verkäufer, wobei der Verkäufer den Verkaufspreis festlegt. Ist der Käufer bereit, diesen Preis zu zahlen, so überweist er den Betrag und erhält im Tausch den jeweiligen Vermögenswert. Der Preis muss nicht dem aktuellen Kurswert entsprechen, sondern kann genauso gut darüber oder darunter liegen. So entstehen steigende oder fallende Kurse:
Es gibt Negativschlagzeilen über eine Kryptowährung? In diesem Fall werden Verkäufer grundsätzlich bereit sein, ihre Währungseinheiten zu einem geringeren Preis zu verkaufen, um sie schnell loszuwerden und die Verluste zu minimieren. Die Kurse sinken.
Positive Schlagzeilen: Die Entwickler eine Kryptowährung erschließen neue Kooperationen mit Firmen im Ausland, was das Handelsvolumen und die Nutzungshäufigkeit der Kryptowährung steigert. Angesichts des wachsenden Handelsvolumens werden Verkäufer auf einen höheren Verkaufspreis bestehen. Die Kurse steigen.
Abgesehen hiervon gibt es unerklärliche Schwankungen, für die es keinerlei Schlagzeilen oder Neuigkeiten über eine Kryptowährung bedarf. Schon allein die Willkür der Anleger, selbsterfüllende Prophezeiungen, eine generell negative/positive Marktstimmung und andere Faktoren können dazu führen, dass der Kurs im Laufe eines Tages steigt oder sinkt. Manchmal sind die Kursschwankungen minimal, manchmal immens.
Insbesondere der letzte Stichpunkt sollte intensiver beleuchtet werden, da er für Daytrader von wesentlicher Bedeutung ist. Zunächst sei die Frage gestellt, wieso dieser Aspekt speziell für Daytrader eine Rolle spielt: Wie bereits bekannt, spekulieren Daytrader auf minütliche oder stündliche Veränderungen im Kursverlauf von Kryptowährungen. Diese werden u. a. von den unvorhersehbaren Wendungen des Tages geprägt. Die Ursachen für diese Wendungen, nochmal zur Erinnerung, sind: Willkür der Anleger, generell positive/negative Marktstimmung, selbsterfüllende Prophezeiung und weitere Gründe. Unter einer selbsterfüllenden Prophezeiung ist eine Aussage zu verstehen, die sich nur dadurch bewahrheitet, dass sie ausgesprochen worden ist.
Beispiel
Der US-amerikanische Tech-Unternehmer Elon Musk machte im ersten Halbjahr 2021 Werbung für den Dogecoin und kritisierte den Bitcoin. [6] Dadurch beeinflusste er den Markt. Denn eine prominente Person, die stark mit dem Finanzmarkt in Verbindung gebracht wird, hat auf diesemMarkt einen großen Einfluss. Dieses machte sich Musk zunutze. Der Kurs des Bitcoin sank und der des Dogecoin, eigentlich eine Spaßwährung, stieg. Einige Monate danach ist von der von Musk angekündigten Entwicklungsoffensive rund um den Dogecoin nichts zu sehen, sodass man ihm sogar eine Manipulation des Marktes unterstellen könnte. Durch seine großspurigen Ankündigungen wurde der Kursverlauf mehrerer Kryptowährungen tatsächlich beeinflusst – allerdings nicht aufgrund von Marktfakten, sondern aufgrund seiner Aussagen, mit denen er die generelle Marktstimmung veränderte.
Daytrader sind also nicht nur im Hinblick auf potenziell den Kurs beeinflussende Tagesschlagzeilen aufgerufen, sich auf dem Laufenden zu halten. Auch die Äußerungen von Stars und bekannten Personen können – dafür müssen deren Äußerungen nicht korrekt sein und können großspurig wie bei Musk sein – Schwankungen des Kursverlaufs verursachen.
Bereits kleinste Botschaften, die bekanntwerden, sind in die Analysen vor Trading-Entscheidungen miteinzubeziehen. Manchmal muss nicht mal eine Analyse erfolgen: Wenn z. B. eine positive Schlagzeile über eine Kryptowährung die Runde macht und sich die positive Schlagzeile noch nicht im Kursverlauf widerspiegelt, können Daytrader direkt und ohne Analysen relativ sicher einen Kauf der Währungseinheiten tätigen. Dadurch sind sie die ersten, die von dem bevorstehenden Kursanstieg profitieren. So oder so: Schwankungen sind einer der größten Einflussfaktoren fürs Daytrading, während Anleger mit langfristigem Zeithorizont sich um solche kleinen Tagesschwankungen nicht mal ansatzweise Sorgen machen müssen.
Wussten Sie schon?
An der Wertpapierbörse ist Marktmanipulation strafbar. Elon Musk ist diesbezüglich kein unbeschriebenes Blatt, wurde er doch bereits wegen Marktmanipulation im Zusammenhang mit Tesla von mehreren Personen verklagt. [7] Auf dem Markt für Kryptowährungen gibt es keine Gesetze, die die Falschverbreitung von Informationen verbieten würden. Bis sich die gesetzliche Lage auf dem Krypto-Markt diesbezüglich nicht ändert, ist wirklich allen Nachrichten und Aussagen von VIPs im Rahmen des Tradings viel Beachtung zu schenken.
Zu Beginn einige Definitionen: Es gibt die Bären und Bullen. Bären sind pessimistische Anleger, die Kursverluste erwarten. Durch ihre Aktivitäten und Erwartungen sinken die Kurse auf Märkten. Bullen dagegen sind Optimisten und agieren dementsprechend, sodass es zu steigenden Kursen kommt. Wer sich durchsetzt, prägt den Markt. Welche der beiden Gruppen sich durchsetzt, spiegelt sich in der sogenannten Tendenz (genauer: Börsentendenz) wider. Als alternative Begriffe existieren die französischen Wörter „Hausse“ (auf Deutsch: Anstieg) für den Bullenmarkt sowie „Baisse“ (auf Deutsch: Abnahme) für den Bärenmarkt.
Wie merkt man sich das? Ein hilfreicher Trick ist das Verhalten der Tiere: Während der Bulle mit seinen Hörnern von unten nach oben stößt, bewegt der Bär seine Pranke abwärts. Dies spiegelt die Bewegungen des Marktes wider. Wer sich auch die französischen Wörter merken möchte, kann es mit folgender Eselsbrücke versuchen: „Der Bär baisst.“ Das falsch geschriebene „Beißen“ verweist dabei auf die französische Bezeichnung „Baisse“ für den Bärenmarkt mit sinkenden Kursen. [8]
Grafisches Beispiel
Nachdem die Begriffe geklärt sind, ist die Zeit reif für die Praxis. Wie machen sich Bären- und Bullenmärkte in einem Chart bemerkbar?
Damit man von einem Bullen- oder Bärenmarkt sprechen kann, müssen Kursanstiege bzw. -abnahmen über einen längeren Zeitraum andauern: In diesem Chart mit dem XEM-Kurs wird ersichtlich, dass vom November 2017 bis Anfang des Jahres 2018 ein starker Bullenmarkt herrschte. Daraufhin folgte ein Bärenmarkt, der sich bis April 2018 hielt, ehe es ab April 2018 bis Mai 2018 zu einem kleineren Bullenmarkt kam.
Diese Zeiträume werden den meisten Leserinnen und Lesern wohl sehr gut bekannt sein, da es die Zeiträume des generellen Krypto-Hypes waren: Nahezu alle Kryptowährungen verbuchten Ende 2017 ausnahmslos steigende Kursverläufe. Der Hype wurde immer wieder befeuert, weil die Bullen überwogen.
Je länger ein Bullenmarkt andauert, umso wahrscheinlicher ist es jedoch, dass immer mehr Bullen zu Bären werden und in Kombination mit den bereits vorhandenen Bären für eine abwärts verlaufende Börsentendenz sorgen, ehe es zu einem klar sichtbaren Bärenmarkt kommt. So lief es auch zwischen November 2017 und Mai 2018.
Erkenntnisse
Was lernen Daytrader aus dem Bullen- und Bärenmarkt?Im Zweifelsfall sollte jeder Daytrader bei der Chartanalyse so tippen, wie es die aktuelle Markstimmung vorgibt: Herrscht ein gut erkennbarer Bullenmarkt, dann wird eher optimistisch auf einen Wertzuwachs im Kursverlauf getippt. Falls es einen klar sichtbaren Bärenmarkt gibt, so ist im Zweifelsfall mit einem negativen Kursverlauf zu rechnen.
Und was ist mit den Phasen, in denen es weder einen Bären- noch einen Bullenmarkt gibt; also bei längeren Seitwärtsbewegungen des Kurses? Dann sollte umso mehr auf die Analysen vertraut werden, wobei die Chartanalyse und die Chartformationen unverzichtbare Indikatoren für Daytrader sind. Außerdem erlangen die Tagesnachrichten in Bezug auf eine bestimmte Kryptowährung in Phasen von Seitwärtsbewegungen der Kurse mehr Bedeutung – mögen diese Nachrichten noch so klein und unscheinbar klingen. Denn in dieser Phase, in der es keine klare Tendenz gibt, wie sie im XEM-Kurs in der Grafik oben beispielsweise zwischen Dezember 2018 und Dezember 2019 zu erkennen ist, sind die Schwankungen noch schwerer einzuschätzen als sonst. Da sind Tagesnachrichten eine willkommene Hilfe, um Entwicklungen möglichst sicher zu prognostizieren.
Ein spannendes Unterkapitel. Wie schon in Abschnitt 1.3.1 | Schwankungen zu lesen war, unterliegt der Markt für Kryptowährungen wenigen Gesetzen bzw. Regulierungen durch die Gesetzgeber. Dies hat offenkundige Nachteile, weil Marktmanipulationen und Insiderhandel im Gegensatz zur Wertpapierbörse einfach und ungestraft möglich sind.
Allerdings haben die fehlenden gesetzlichen Regulierungen auch ihre Vorteile: So sind beispielsweise Marktmanipulationen zum eigenen Vorteil nutzbar. Wenn eine einflussreiche Person bezüglich einer Kryptowährung Negativschlagzeilen streut, kann ein Daytrader auf einen negativen Kursverlauf spekulieren und damit Gewinn machen. In diesem Fall sind sogar große Gewinne denkbar, denn die Verläufe der Kurse reagieren in der Regel stark auf Negativ- und Positivnachrichten.
Bei den gesetzlichen Regulierungen geht es nicht nur um Marktmanipulationen und Insiderhandel. Es steht eine Frage im Raum, die vor allem die langfristig orientierten Geldanleger elektrisiert: Was passiert, wenn Kryptowährungen gesetzlich als Zahlungsmittel akzeptiert und immer häufiger genutzt werden?
In einer Welt, in der Kryptowährungen neben Euro und Dollar als weitverbreitetes Zahlungsmittel dienen, sind die Wachstumspotenziale der Kursverläufe immens. Man stelle sich vor, eine Kryptowährung würde in Hotels, Kinos, Shopping-Meilen und weiteren Situationen akzeptiert: Der Wert dieser Währung würde stark zunehmen und die Währung an Stabilität erlangen. Das Vertrauen in die Währung würde ebenfalls wachsen. Eine Person, die ihr Geld langfristig anlegt, kann binnen der nächsten Jahrzehnte eventuell sogar das Hundertfache ihres eingesetzten Kapitals als Rendite erlangen, wenn – das ist die Voraussetzung – die Kryptowährungen, in die investiert wurde, an Akzeptanz gewinnen und in breiten Bevölkerungsschichten genutzt werden.
Für Daytrader spielen diese Aussichten erstmal keine Rolle. Daytrader sind dazu angehalten, auf die täglichen Entwicklungen rund um die gesetzlichen Regulierungen zu achten. Ein paar hilfreiche Leitfragen hierbei sind:
Ist in irgendeinem wirtschaftlich relevanten Land oder einer Wirtschaftszone (z. B. China, USA, EU) heute eine Nachricht bezüglich nachteiliger oder vorteilhafter Regulierungen für den Krypto-Markt bekannt geworden?
Haben sich Chefs von Zentralbanken, Personen in den Finanzministerien und/oder andere mit dem Gesetz oder dem Finanzmarkt in Verbindung stehende Personen heute oder in letzter Zeit negativ über eine bestimmte Kryptowährung oder den gesamten Markt geäußert und/oder mit Regulierungen gedroht?
Werden eventuell in anderen Bereichen, die in einem indirekten Zusammenhang zu Kryptowährungen stehen, Gesetze erlassen, die sich nachteilig auf den Kursverlauf der Kryptowährungen auswirken? Ein Beispiel hierfür wären Erlasse zum Stromverbrauch, die vom Bundesministerium für Umwelt initiiert werden könnten. Diese wären eine denkbare Konsequenz, um die negativen Auswirkungen von Kryptowährungen mit einem PoW-Konsensmechanismus (u. a. Bitcoin) auf die Umwelt einzuschränken.
Wussten Sie schon?
„Konsensmechanismus“ ist ein wichtiger technischer Begriff im Zusammenhang mit Kryptowährungen. Um neue Blöcke zu erstellen oder Transaktionen zu bestätigen, müssen die Knotenpunkte innerhalb einer Blockchain einen Konsens erzielen. Dies kann mittels verschiedener Mechanismen geschehen, wobei der Proof of Work (PoW) am aufwendigsten ist. Hierbei wird für die Rechenarbeit mehr Energie als bei anderen Konsensmechanismen verbraucht, was aufgrund des hohen Stromverbrauchs und daraus resultierenden CO2-Ausstoßes als umweltschädlich gilt. Daher könnten Regulierungen des Bundesministeriums für Umwelt durchaus Auswirkungen auf den Kursverlauf von Kryptowährungen nehmen – selbst dann, wenn sie nicht direkt mit den Kryptowährungen in Verbindung stehen.
Bei all den Debatten um Regulierungen steht jedoch eines fest: Das Abschalten von Kryptowährungen ist nicht möglich. Eine Kryptowährung scheitert – falls überhaupt – nur an mangelnden Nutzerzahlen. Staaten haben lediglich einige Optionen, indirekt zu regulieren, wie es im Mai 2021 in China der Fall war: Die chinesische Notenbank verbot die Nutzung von Kryptowährungen zu Zahlungszwecken. Es sei Zahlungsdienstleistern und Produktverkäufern nicht mehr erlaubt, Zahlungen in Form digitaler Währungen entgegenzunehmen. Als Folge dessen brachen die Kurse der Kryptowährungen massiv ein. Beispielsweise verbuchte der Bitcoin am Tag der Verkündung der Neuigkeit einen Kursverlust von rund 25 %. [10] Generell ist die chinesische Regierung den Kryptowährungen nicht wohlgesonnen – der Grund: die mangelnden Regulierungsmöglichkeiten.
Letzten Endes steht also die Erkenntnis, dass sich Kryptowährungen sowie die Transaktionen damit nicht regulieren lassen. Was jedoch sehr wohl regulierbar ist, ist der Markt. Verbote, Vorschriften zur Offenlegung bestimmter Daten und weitere Maßnahmen können den Markt für Kryptowährungen aus Anlegersicht mal zum Positiven und mal zum Negativen beeinflussen. Daytrader sollten Berichte über erwogene Regulierungen des Marktes aufmerksam lesen und deren Konsequenzen einschätzen.
News sind der Schlüssel, um Schwankungen der Kursverläufe zu verstehen und – noch wichtiger – eventuell voraussagen zu können. Zwar existiert nie eine Gewissheit, ob sich die Kursverläufe infolge einer guten Neuigkeit derart positiv entwickeln, wie es prognostiziert worden ist. Für den Daytrader ist allerdings das Ausmaß der positiven Entwicklung unerheblich, denn aufgrund des hohen eingesetzten Kapitals erwirtschaftet er schon bei einem minimalen Kursanstieg Gewinne.
Beispiel
Heino S. hört davon, dass das Entwicklerteam der Kryptowährung Dash im südamerikanischen Raum eine neue namhafte Kooperation geschlossen hat, die aller Wahrscheinlichkeit nach zu höheren Nutzerzahlen und Transaktionsumfängen im Dash-Netzwerk führen wird. Er liest die Nachricht um 14:22 Uhr am Mittag. Sofort blickt er in den Chart, sieht erste minimale, positive Regungen, erkennt ein paar bestätigende Indikatoren und kauft für 1.200 € Dash-Währungseinheiten. „Das wird einen enormen Gewinn geben, denn so eine gute Nachricht muss den Kurs massiv nach oben treiben!“, denkt sich Heino. Seine Vermutung bestätigt sich nicht ganz, der Kursgewinn beträgt zwischenzeitlich nur 8 % und sinkt dann sogar auf 5 %. Bei 5 % entscheidet sich Heino, die Währungseinheiten wieder zu verkaufen. Trotzdem hat er insgesamt 60 € Gewinn gemacht – mit gerade mal ein paar Minuten Arbeit. Wenn Heino etwas mehr Kapital eingesetzt hätte, würde er bei derselben prozentualen Entwicklung des Kursverlaufs mit 5.000 € Einsatz 250 € Gewinn machen.
Dieses Beispiel zeigt, dass Daytrader tatsächlich keine allzu hohen Kursgewinne brauchen. Demnach schadet es kaum, wenn euphorisch positive Nachrichten nicht zu den erwarteten Kursgewinnen führen. Für die Prognosen der Daytrader und kleine Gewinne reicht es schon aus, wenn infolge einer positiven Nachricht kleinste Steigerungen im Kursverlauf eintreten.
Für ein möglichst risikofreies und ertragreiches Trading führt kein Weg daran vorbei, News und Nachrichten aus aller Welt in Trading-Entscheidungen miteinzubeziehen. Dabei ist Handlungsschnelligkeit gefragt: Greift man die Beispiel-Box von eben mit der positiven Nachricht aus dem Dash-Netzwerk auf, dann sollte klar sein, dass die anderen Marktakteure ebenfalls die News lesen und darauf reagieren. Will man die Gewinnpotenziale ausnutzen, so sollte man als Daytrader möglichst eine der ersten Personen sein, die auf Nachrichten reagiert und entsprechend Käufe bzw. Verkäufe tätigt. Zu späte Reaktionen können dazu führen, dass man geringere Gewinne mitnimmt oder sogar Verluste einfährt.
Als Ergänzung zu den News sind die Entwicklungen rund um eine Kryptowährung fürs Trading relevant: Was schreiben die Entwickler-Teams der Kryptowährungen auf ihren Websites? Wurden besondere Erfolge erzielt? Stehen neue Partnerschaften im Raum? Gibt es negative Nachrichten, weil sich z. B. im Rahmen eines Hard Forks Teile des Netzwerks abspalten?
Wussten Sie schon?
Unter einem Fork versteht man im Kontext von Kryptowährungen eine „Abgabelung“. Während Soft Forks vergleichbar mit Updates des Netzwerks und im Prinzip eine gute Nachricht sind, verhält es sich mit Hard Forks anders. Bei dieser „harten Abgabelung“ kommt es zur Spaltung eines Netzwerks, in Folge derer sich eine Kryptowährung in zwei Kryptowährungen teilt. [Schreder; S. 81ff] Zu Hard Forks kommt es, wenn sich die Teilnehmer eines Netzwerks bei einem Streitthema nicht einigen können und beschließen, getrennte Wege zu gehen. Steht ein Hard Fork bevor oder wurde ein Hard Fork vollzogen, dann sind Kursverluste so gut wie sicher und es sollte von Tradings abgesehen werden.
Womöglich kommt bei den Leserinnen und Lesern langsam die folgende Frage auf: Wie stelle ich sicher, dass ich auf dem neuesten Stand bin und möglichst vor allen anderen Anlegern wichtige Neuigkeiten erhalte?
I.Regel: Ohne Smartphone geht nichts! Um schnelle Entscheidungen treffen zu können, muss das Lesen von Nachrichten an jedem Ort und zu jeder Zeit möglich sein.