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Wer an der Börse Erfolg haben will, muss häufig schnelle, aber trotzdem gut überlegte Entscheidungen treffen. Das gilt in besonderem Maße beim Trading mit Kryptowährungen. Denn wie ein Blick in die Chats verrät, geht es in den Kursverläufen mehr als turbulent zu. Trotzdem ist das kein Grund, bei konventionellen Geldanlagen oder im vergleichsweise sicheren Rahmen der Wertpapierbörse zu bleiben. Im Gegenteil: Wer die Hintergründe und Mechanismen kennt, kann auf dem durchaus riskanten Kryptomarkt satte Erfolge einstreichen. Autor Benjamin Rubin, Wirtschaftswissenschaftler und selbst mit Kryptotrading zu einem satten Vermögen gekommen, geht sogar noch einen Schritt weiter. Wer den Weg durch den Krypto-Dschungel kennt, kann sogar mit einer gewissen Sicherheit und Erfolgswahrscheinlichkeit agieren - soweit das beim Trading möglich ist. In diesem Ratgeber zeigt Rubin, dass sich Techniken und Grundsätze von der Wertpapierbörse durchaus auf den Kryptomarkt übertragen lassen. Denn wer die Feinheiten der technischen Analyse beherrscht, agiert souveräner. Daher widmet sich Rubin intensiv, aber trotzdem leicht verständlich, den verschiedenen Verfahren. Ob kleine Candlestick-Muster oder komplexe Formationen in Charts - der Autor führt Anfänger in eine faszinierende Welt ein und hat auch jede Menge Hintergrundwissen für alle, die schon länger traden, parat. Damit der Erfolg beim Kryptotrading planbarer wird, legt er viel Wert auf Kennzahlen, Präzision bei Analysen, Prüfung verschiedener Parameter und Zeitfenster. Die Methodik ist auf die Besonderheiten beim Kryptotrading angepasst. Wer auf der Suche nach einer fundierten Methode und Anleitungen ist, um die persönlichen Finanzen zu optimieren, kommt an diesem Buch nicht vorbei.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Für den Anfang: Allgemeine Infos zum Markt und Trading
2. Alles dreht sich um Candlesticks: Lesen und Verstehen von Kerzencharts
3. Charles Dow wusste es früh: 6 ewige Trading-Grundsätze erklärt und geprüft
4. Die kleinen Verdächtigen: Aussagekräftige Muster in einzelnen Candlesticks
5. Arbeit fürs Auge: Chartformationen kennen und erkennen
6. Kennzahlen zur Unterstützung der Chartanalyse
7. 5 Tipps für die Praxis
8. Kompaktüberblick über die Fundamentalanalyse
Schlusswort
Quellen und weiterführende Literatur
Vorwort
Differenzierte und gut überlegte Entscheidungen bringen den Erfolg. So ist es grundsätzlich im Leben. Beim Trading mit Kryptowährungen gilt diese Regel ebenfalls. Auf dem Krypto-Markt geht es turbulent zu; die Rallyes in den Kursverläufen spiegeln die Turbulenzen nur allzu gut wider: Bei einem Blick auf die Charts wandern die Blicke regelmäßig von unten nach oben, mal steiler und mal weniger steil. Kursschwankungen sind also die Norm.
Die alles in allem – insbesondere im Vergleich zur Wertpapierbörse – starken Schwankungen schrecken nicht nur konventionelle und sicherheitsorientierte Anleger ab. Sogar so manch ein gestandener und eigentlich risikofreudigerer Daytrader lässt sich die Aufnahme des Tradings auf dem Krypto-Markt länger durch den Kopf gehen. Über allem steht dabei die Frage, ob auf diesem Markt überhaupt mit einer zuverlässigen Erfolgswahrscheinlichkeit getradet werden kann. Falls die Antwort auf diese Frage „Ja“ lautet, kommt direkt die nächste Frage hinterher: Wie kann ich auf diesem Markt mit der größten Sicherheit und Erfolgswahrscheinlichkeit traden?
Dieser Ratgeber weist den Weg und zeigt, dass das Trading auch im Krypto-Markt simplen und bereits von der Wertpapierbörse bekannten Grundsätzen sowie Techniken unterliegt. Im gleichen Zuge macht dieser Ratgeber aber keine falschen Versprechungen: Wie es fürs Trading üblich ist, wird es absolute Sicherheit nie geben. Ein Restrisiko, gesetztes Geld zu verlieren, verbleibt. Um Risiken zu minimieren und Erfolgswahrscheinlichkeiten zu steigern, gibt es mit der technischen Analyse eine wichtige Unterstützung und Orientierung fürs Trading mit Kryptowährungen.
Die einzelnen Verfahren innerhalb der technischen Analyse umfassen u. a. das Erkennen kleinster Candlestick-Muster (siehe Kapitel 4) und komplexerer Formationen in Charts (siehe Kapitel 5). Kennzahlen (siehe Kapitel 6) stützen die Prognosen, die auf Basis der Muster und Formationen in Charts angestellt werden. Womit der Erfolg beim Trading mit Kryptowährungen steht und fällt, sind zum einen das Erreichen einer hohen Präzision der Analysen, zum anderen die Anpassung einiger analysierter Kennzahlen (z. B. RSI; siehe Kapitel 6) an die Besonderheiten des Krypto-Marktes.
Während an der Wertpapierbörse kleine Ungenauigkeiten in Analysen des Öfteren mal verziehen werden, ist auf dem Markt für Kryptowährungen jeder Trade mit größter Sorgfalt durchzuführen und einer Prüfung verschiedener Parameter zu unterziehen. Dieser Ratgeber lehrt die professionelle Synergie mehrerer Faktoren und Analyse-Parameter, wobei sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene unter den Leserinnen und Lesern profitieren und dazulernen werden.
Viele Menschen haben anhand der Methoden, Anleitungen und Grundsätze in diesem Buch gelernt, wie sie ihre persönlichen Finanzen und eigenen Fähigkeiten ausbauen können. Diese Perspektive eröffnet sich nun einer neuen Gruppe an Personen; nämlich jenen, die dieses Buch lesen und die technische Analyse für Kryptowährungen strukturiert erlernen.
Besser erkennen.
Besser analysieren.
Besser Entscheidungen treffen.
Besser verdienen.
Besser leben.
Dieser Ratgeber ist der Schlüssel. Gutes Gelingen beim Studium der Kapitel und beim Anwenden der Erkenntnisse!
1
Für den Anfang: Allgemeine Infos zum Markt und Trading
Leserinnen und Leser, …
1.die bereits Erfahrung im Trading und Ahnung vom Krypto-Markt haben;
2.und denen Begriffe wie „Bullenmarkt“, „Ordergebühren“ und „Blockchain“ bekannt sind
… dürfen dieses Kapitel überspringen und beim zweiten Kapitel starten. In Kapitel 2 geht es teilweise wie in Kapitel 1 um Grundlagen, aber bereits um vertiefende Grundlagen. Personen mit Vorkenntnissen und Erfahrungen finden ab dem zweiten Kapitel somit direkt einen lehrreichen und praktischen Anschluss, der zudem unterhaltsam ist.
Inhalte dieses ersten Kapitels sind die grundlegendsten Grundlagen: Was beeinflusst den Markt? Wie spielt der Markt? Welche Besonderheiten bietet der Markt für Kryptowährungen? Wie können Trader und Anleger den Markt am besten lesen und handeln? Zur Auffrischung ist das Lesen des Kapitels 1 sogar für erfahrene Trader vorteilhaft, weil es denkbar kurz ist und eventuell doch die ein oder andere überraschende Information beinhaltet. Also: Am besten ein paar Minuten Zeit nehmen, mit dem Lesen des Buches hier starten und chronologisch fortfahren!
Der Markt: ein Kennenlernen
Gegenstand dieses Kapitels sind grundlegende Informationen zum Markt. Die geschilderten Informationen tragen zu einem besseren Verständnis der kommenden Inhalte und Zusammenhänge auf dem Markt bei. Wichtige Vokabeln werden in den folgenden Absätzen vorgestellt und aufgelistet. Diese Vokabeln sind elementar, um überhaupt traden zu können und Nachrichten auf Anhieb zu verstehen.
Von Bären und Bullen
Auf dem Markt für Kryptowährungen sind wie an der Wertpapierbörse die beiden Begriffe Bärenmarkt und Bullenmarkt präsent. Aus der Nutzung dieser beiden Begriffe leiten sich einige weitere Vokabeln ab, die Trader auswendig kennen müssen.
Von einem Bärenmarkt ist die Rede, wenn ein Abwärtstrend anhält. Sofern die Kurse vieler (insbesondere der wertvollsten) Kryptowährungen fallen und länger andauernde Kursgewinne unwahrscheinlich erscheinen, ist ein Bärenmarkt gegeben. Wie lange die Phase der Kursverluste andauern muss, damit ein Bärenmarkt vorliegt, ist strittig. Zwischendurch kommt es immer wieder zu kleinen Kursgewinnen, die als Korrekturen bezeichnet werden. Für einen Bärenmarkt sollte ein Abwärtstrend mindestens zwei Monate andauern und einen wesentlichen Teil des Krypto-Marktes betreffen. Die Trader und Anleger, die zur Bildung des Bärenmarktes beitragen, werden als pessimistisch eingestuft und als Bären bezeichnet.
Bullenmärkte sind das Gegenstück zu Bärenmärkten. Hier dominieren als Trader und Anleger die sogenannten Bullen, die mit ihrem Optimismus die Kurse in die Höhe treiben. Der daraus resultierende Aufwärtstrend weist zwischendurch kleinere Kursverluste auf, die einer Kurskorrektur entsprechen und von den Bären verursacht werden. Sobald sich die Bullen infolge positiver Nachrichten, der allgemeinen Marktlage und ihres Optimismus durchgesetzt haben und der Aufwärtstrend mindestens zwei Monate anhält, kann von einem Bullenmarkt gesprochen werden.
Gelernte Vokabeln
Bärenmarkt
-
mind. 2 Monate andauernder Abwärtstrend im gesamten Markt
Bären
-
pessimistische Trader und Anleger, die den Bärenmarkt vorantreiben
bärisch
-
Begriff für negative Stimmung/Lage während des Bärenmarktes
Bullenmarkt
-
mind. 2 Monate andauernder Aufwärtstrend im gesamten Markt
Bullen
-
optimistische Trader und Anleger, die den Bullenmarkt vorantreiben
bullisch
-
Begriff für positive Stimmung/Lage während des Bullenmarktes
Marktstimmung und Psychologie
Von Bären- und Bullenmärkten aus lässt sich eine Brücke zum Thema „Marktstimmung und Psychologie“ schlagen, weil sowohl die Stimmung als auch die Psychologie des Marktes ausschlaggebend für die Entstehung von Bären- und Bullenmärkten sind. Beeinflusst wird die Marktstimmung u. a. durch:
•Nachrichten
•Marktmanipulation
•Liquidität an der Börse
•Umfragen
•einschneidende Ereignisse
Nachrichten
Unter die Nachrichten fallen grundsätzlich sämtliche Meldungen an die Öffentlichkeit, die im Zusammenhang mit Kryptowährungen stehen. Je mehr Reichweite eine Quelle hat (die Bekanntheit, Anzahl der Leser und Seriosität der Quelle prägen deren Reichweite; Anm.), umso mehr Einfluss haben die Nachrichten in der Regel auf den Kursverlauf einer bestimmten Kryptowährung oder die Kursverläufe mehrerer Währungen.
Marktmanipulation
Der Marktmanipulation sind sämtliche Maßnahmen zuzuordnen, die einzelne Personen oder Gruppierungen ergreifen, um den Kurs einer oder mehrerer Kryptowährungen zu manipulieren. Dies kann beispielsweise über Falschaussagen erfolgen: Sollte eine Person, die einen hohen Einfluss hat und am Krypto-Markt bekannt ist, falsche oder unsichere Behauptungen über eine Kryptowährung aufstellen, dann ist es eine marktmanipulierende Maßnahme. Oftmals tun dies Personen, weil sie selbst spekulieren und an der Marktreaktion verdienen möchten.
Wussten Sie schon?
An den Wertpapierbörsen ist Marktmanipulation laut der Marktmissbrauchsverordnung (EU) Nr. 596/2014 vom 3. Juli 2016 in der EU verboten. Nicht nur falsche, sondern auch irreführende Signale bezüglich eines Wertpapiers sind untersagt. Andere Staaten und Verbände mehrerer Staaten haben vergleichbare Gesetze. Die Strafe für Marktmanipulation kann millionen- bis milliardenschwer sein. Für Einzelpersonen gelten Strafen von bis zu 5 Mio. €, während für Unternehmen höhere Obergrenzen festgelegt sind. Die Schwere des Vergehens entscheidet über das Ausmaß der Strafe.
Liquidität
Die Liquidität an der Börse wird für jede Kryptowährung separat erfasst. In dieser Kennzahl spiegelt sich wider, „wie gern“ eine Kryptowährung gehandelt wird. Eine Kryptowährung, die sich an der Börse gut verkaufen lässt, gilt als liquide. In diesem Fall finden Käufer und Verkäufer schnell zusammen und die Kryptowährung kann zu einem fairen Preis verkauft werden.
Ersichtlich wird die Liquidität aus dem Verhältnis von Kauforders (Call) zu Verkaufsorders (Put). Mit einer Order gibt man einen Auftrag zum Kauf oder Verkauf einer Währung. Bei einer liquiden Börse gibt es ein großes Angebot an Calls, um die Puts umzusetzen. So können Trader eine Währung schnell verkaufen, was für die Realisierung von Gewinnen aus dem Trading wichtig ist. An einer nicht liquiden Börse müssen Trader die Währung aufgrundweniger Calls eher mit einem Verlust verkaufen oder auf einen Käufer längere Zeit warten, während die Kurse immer weiter sinken und die gehaltenen Währungseinheiten an Wert verlieren.
Umfragen
Umfragen unter Anlegern sind auf dem Krypto-Markt bisher (Stand: Juli 2021) eine Seltenheit gewesen. Auffällige Ergebnisse bei einer Umfrage könnten Präferenzen und Abneigungen der Anleger aufzeigen, die sich auf den Kursverlauf einer oder mehrerer Kryptowährungen negativ oder positiv auswirken.
Einschneidende Ereignisse
Zu einschneidenden Ereignissen zählen solche, die die gesamte Wirtschaft, Politik oder andere Bereiche des Lebens betreffen. Diese können sich auf die Finanzmärkte auswirken, wozu auch der Krypto-Markt zu zählen ist. Durch die Corona-Pandemie wurden die Finanzmärkte weltweit geschockt, wodurch es zu immensen und schnellen Kursverlusten an nahezu allen Märkten kam.
Für den Krypto-Markt können bei einschneidenden Ereignissen Sonderregeln gelten, denn weil die Kryptowährungen staatlich nicht reguliert sind, besteht eine gewisse Widerstandskraft gegen bestimmte politische Einflüsse. Trader haben bei jedem Ereignis zu beurteilen, ob dieses den Krypto-Markt wirklich betrifft.
Gelernte Vokabeln
Call
-
Auftrag zum Kauf
liquide
-
zahlungsfähig
Liquidität
-
Zahlungsfähigkeit; wie schnell sich ein Vermögenswert verkaufen lässt
Order
-
Auftrag zum Kauf oder Verkauf
Put
-
Auftrag zum Verkauf
Besonderheiten des Marktes für Kryptowährungen
Die Besonderheiten des Marktes für Kryptowährungen bestehen hauptsächlich in zweierlei; nämlich zum einen in den Freiheiten, die der Markt im Vergleich zu anderen Finanzmärkten genießt, und zum anderen in den potenziellen Gefahren, dass diese Freiheiten verloren gehen. Eine Freiheit erschließt sich aus der Möglichkeit der Marktmanipulation: Der Krypto-Markt ist gesetzlich nicht oder kaum reguliert, sodass Marktmanipulation nicht strafbar ist. Trader müssen ihre Analysen nach Nachrichten und Posts von Influencern besonders vorsichtig anfertigen, weil der Markt auf die Nachrichten eventuell empfindlich reagiert. Da Freiheiten wie die Marktmanipulation nicht im Sinne der Anleger und Finanzwirtschaft sind, wird von staatlicher Seite aus manchmal über Regulierungen gesprochen, doch die Umsetzung ist nicht so einfach …
Regulierungen sind deswegen schlecht umsetzbar, weil Kryptowährungen keine staatlich und gesetzlich anerkannten Zahlungsmittel sind. Es steht Personen und Gewerben frei, sich mit Kryptowährungen bezahlen zu lassen. Diese Freiheit kann in demokratischen Systemen nicht genommen werden. Die Angst vor staatlichen Regulierungen geht dennoch um und kann – sofern z. B. in den Nachrichten ein Gerücht über Regulierungen auftaucht – eine negative Marktstimmung verursachen, die die Kurswerte der Kryptowährungen in einen Bärenmarkt treibt. Eines wird aber nie möglich sein: die Kryptowährungen abzuschaffen oder abzuschalten. Denn sie sind fast ausnahmslos dezentral organisiert und lassen sich von keiner Behörde kontrollieren.
Exakt der Aspekt der Dezentralität verschafft dem Markt die Besonderheit, dass er sich gegensätzlich zu anderen finanziellen Märkten entwickeln kann. So ist es z. B. nicht unwahrscheinlich, dass im Zuge von Finanzcrashs die Aktienmärkte auf Talfahrt gehen, aber die Kryptowährungen als vermeintlich sicherer Vermögenswert, der sich nicht zentral steuern lässt, an Wert gewinnen. Somit können einschneidende Ereignisse, die andere Märkte zum Crash bringen, den Krypto-Markt sogar fördern. Dies mag womöglich paradox klingen, ist aber aufgrund der Dezentralität eine plausible Folge. Die Kryptowährungen können nicht durch politische oder wirtschaftliche Maßnahmen einer zentralen Instanz destabilisiert werden.
Zuletzt ist eine weitere Besonderheit des Marktes für Kryptowährungen, dass diese mittlerweile weitaus mehr als bloße Währungen sind. Viele sind Bestandteil komplexer Systeme, die weit über den Zahlungszweck hinausgehen. Dies verschafft Kryptowährungen bzw. den damit verbundenen Systemen die Perspektive, in Industrien, im Internet, in der Logistik und in vielen weiteren Bereichen eingesetzt zu werden.
Beispiel
Die Entwickler der Kryptowährung MaidSafeCoin haben in der Art und Weise, wie das Internet heutzutage funktioniert, Probleme erkannt. Sie sehen das Internet zurzeit als einen Ort, an dem die Daten und das Verhalten der Nutzer von Unternehmen sowie Regierungen zu oft ausspioniert werden. Außerdem werden in einzelnen Staaten Inhalte zensiert und der Bevölkerung nicht zur Verfügung gestellt. Dies entspricht nicht mehr der ursprünglichen Idee, dass das Internet eine Plattform zum internationalen und interkulturellen Austausch ist. Die Entwickler des MaidSafeCoin wollen das Internet mit dem MaidSafe-Netzwerk und einem speziellen Browser dezentralisieren und schufen u. a. den innerhalb dieses Netzwerks verwendbaren MaidSafeCoin.
Gelernte Vokabeln
Crash
-
wirtschaftlicher Zusammenbruch mit schweren Folgen
dezentral
-
(Verantwortung/Kontrolle) nicht von einer Stelle ausgehend
Regulierung
-
direkte Eingriffe des Staates in Marktabläufe durch Gesetze
Trading-Tools zum besseren und leichteren Verständnis des Marktes
Zuallererst ein Hinweis zur Differenzierung: Trading-Tools sind etwas anderes als Trading-Bots. Der Begriff „Bot“ stammt von „Robot“ ab und meint ein Programm, das automatisiert handelt. Dieses automatisierte Trading kann – je nach Qualität des Bots – individualisiert werden. Dadurch ist u. a. Trading gemäß eigens ausgewählter Strategien möglich, wenngleich dem Trading die menschliche Intuitionsfähigkeit fehlt. Aus diesem Grund und weil es keinen Trading-Bot gibt, der alle relevanten Trading-Indikatoren berücksichtigen würde, ist ein Einsatz von Trading-Bots auf keinen Fall sinnvoll.
Hinweis!
Zahlreiche Anbieter von Trading-Bots bieten ein- und denselben Bot unter verschiedenen Bezeichnungen an. Die Folge ist, dass es für die Nutzer danach aussieht, als würden verschiedene Bots angeboten werden, obwohl es tatsächlich nur ein Programm ist, das vom Entwickler unter verschiedenen Namen vertrieben wird. Die Anbieter täuschen die Nutzer also teilweise. Viele Entwickler zielen außerdem nur darauf ab, dass sich Personen zur Nutzung des Bots bei bestimmten Börsen oder Tradern anmelden, sodass die Entwickler als Belohnung hohe Provisionen erhalten. Das Versprechen, dass ein Bot zu fünfstelligen oder noch höheren monatlichen Verdiensten verhilft, ist nicht mehr als Lug und Trug.
Bei Trading-Tools stellt sich ein anderer Sachverhalt dar. Diese sind Software, die den Trader bei der Durchführung seiner Handlungen unterstützt. Nützliche Software ermöglicht u. a. das Eintragen von Trendlinien in Charts, die Markierung von Chartformationen sowie die Auswertung von Kennzahlen. Ferner gibt es Browser-Anwendungen wie CRYPTO PANIC, die sämtliche Nachrichten, die den Krypto-Markt betreffen, aus den verschiedensten Quellen zusammentragen und übersichtlich chronologisch geordnet aufführen. Dank dieser Unterstützung verpassen Trader keine wichtigen und potenziell den Kurs beeinflussenden Nachrichten.
Trading-Tools sind in der Anwendung deswegen sinnvoll, weil sie Tradern dabei helfen, ihr persönliches Trading umzusetzen. Sie führen keine Trades automatisiert durch, sondern lassen dem Trader die Kontrolle über sein Geld. Zu den beliebtesten Tools gehören:
•TradingView (Tool zur Chartauswertung)
•OnchainFX (Tool zur Kennzahlenanalyse)
•CryptoCompare (Tool zur Kennzahlenanalyse)
•CoinMarketCal (Kalendertool)
•CryptoMiso (Tool zur Prüfung der Aktivitäten in Netzwerken von Kryptowährungen)
Gelernte Vokabeln
Bot
-
Roboterprogramm, das automatisiert Handlungen durchführt
Software
-
Programm
Tool
-
Werkzeug; in der Computersprache: Software, Programm
Technische Grundzüge der Kryptowährungen und neueste Entwicklungen
Wer Geld in einem Markt anlegen will, sollte den Markt kennen.