Küchengemurmel - Christine Nöstlinger - E-Book

Küchengemurmel E-Book

Christine Nöstlinger

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Beschreibung

Humorvoll-bissige, witzig-ironische Geschichten über den Alltag unter Mitmenschen, Männern und Kindern Eine Frau sein ist kein Sport und schon gar nicht olympisch, aber oft schweißtreibend genug. Im Dauerlauf zwischen Haushalt und Beziehungskisten, zwischen Eheleben und Kindererziehung kann einem schon manchmal die Luft ausgehen, die frau zum Lachen braucht. Denn kein Problem, vor das einen der ganz normale Wahnsinn des Familienalltags stellt, ist so ernst, dass es sich nicht mit Humor lösen ließe. Das beweist Christine Nöstlinger auf ihre unnachahmliche Weise, voller Witz und Gelassenheit, mit einem liebevoll ironischen Blick auf das Leben und seine kleinen wie größeren Herausforderungen.

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Seitenzahl: 29

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Christine Nöstlinger

Küchengemurmel

Eine Frau sein ist kein Sport Teil 4

herausgegeben von Hubert Hladej

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografischeDaten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

2. Auflage 2011

© 2011 Residenz Verlagim Niederösterreichischen PressehausDruck- und Verlagsgesellschaft mbHSt. Pölten – Salzburg

Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.Keine unerlaubte Vervielfältigung!

ISBN ePub (Einzelgeschichte):978-3-7017-4261-5

ISBN ePub (Gesamtausgabe):978-3-7017-4245-5

ISBN Printausgabe:978-3-7017-1575-6

Inhalt

Küchengemurmel

Der Fluch des Topflappens

Gulasch ohne Zwiebel, Strudel ohne Mohn

Begnadetes Kochtalent

Der verzweifelte Feiertagseinkauf

Zwiegespräch mit einem Kuchen

Tafelspitz ohne Tafelspitz

Lieblingsspeisen und Grausgerichte

Probleme mit Resten und Familienmägen

Urgroßmutters Küche

Unter freiem Himmel

Tineidae, das liebe Haustier

Von Gästen und deren Bewirtung

Pomodori Secchi

Gesichtscreme für den Eiskasten-Marder

Lauter tolle Helfer!

Sehr lebenserleichternd

4. Küchengemurmel

Der Fluch des Topflappens

Dass kleine Ursachen große Wirkungen haben können, wurde mir neulich an einem unauffindbaren Topflappen klar.

Weil mir dieser fehlte, als ich den Topf mit den überbrühten Mandeln vom Feuer ziehen wollte, ergriff ich den Topfhenkel mit schutzlosen Fingern und zog mir am Zeigefinger und am Mittelfinger der rechten Hand je eine Brandblase zu.

Da man mit derart lädierten Fingern ziemlich ungeschickt hantiert, gelang es mir nur wenig später nicht, das scharfe Messer aus dem »Alleszerkleinerer«, mit dem ich die Mandeln zertrümmert hatte, sach- und fachgerecht zu entfernen.

Ich fügte mir am Daumen und am Ringfinger der rechten Hand zwei kleine, aber tiefe Schnittwunden zu.

Mit vier hansaplastverklebten Fingern eine Tortenform auszubuttern ist nicht jedermanns Sache. So holte ich ein transparentes Plastikding aus der Kredenz, in welchem man angeblich – ich hatte es noch nie ausprobiert – Kuchen, auch ohne zu fetten oder zu bröseln, backen kann, und füllte meine schaumige Mandelmasse ein.

Nach vierzig Minuten Backzeit stellte sich heraus, dass meine Mandeltorte zwar prächtig hochgegangen, aber nicht willens war, die transparente Plastikform zu verlassen.

Ich rüttelte verbittert, stocherte, klopfte und stürzte die klebende Angelegenheit ziemlich lange, bis ich endlich vier große und zwei kleine Kuchenbrocken auf dem Kuchengitter hatte, kratzte dann noch mit einer Spachtel den am Kuchenformboden festsitzenden Rest ab und schleuderte die »Wunderform« in die Abwasch.

Fluchend und leicht hektisch rührte ich sodann eine braune Buttercreme an und versuchte, meine diversen Kuchenbrocken mit der Creme wieder auf eine zylindrische Fasson zusammenzuleimen, was mir auch halbwegs gelang.

Als ich das gekittete Ding jedoch vom Kuchengitter auf die Tortenplatte heben wollte, packte ich – sei es wegen der Pflasterfinger, sei es wegen dem Frust in mir – zu unsensibel zu und hielt plötzlich eine Riesenportion cremigen Kuchenmatsch in den Händen, der diesen auch noch entfiel und zu Boden platschte und schließlich von mir, unter Zuhilfenahme von Schaufel und Besen, in den Mistkübel befördert wurde.

Woraus also ziemlich klar zu ersehen ist, dass es sich doch lohnt, ein bisschen nach dem Topflappen zu suchen!

Gulasch ohne Zwiebel, Strudel ohne Mohn

Viele Kinder haben ganz merkwürdige Abneigungen, was Nahrungsmittel anbelangt. Manche Mutter mehrerer Kinder sieht zum Beispiel mit gerunzelter Stirn beim Mittagessen jedes Kind einen anderen Bestandteil aus der Gemüsesuppe holen und auf dem Tellerrand oder Tischtuch ablegen. Der Tommi mag die Erbsen nicht, die Gabi mag die Fisolen nicht, der Xandi hat etwas gegen Karfiol und die Evi gegen Karotten.

Gottlob geben sich diese Marotten bei den meisten Kindern im Laufe der Jahre.