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Das moderne vegane Backbuch mit genussvollen Rezepten von La Veganista Nicole Just Schon gehört? La Veganista backt jetzt auch! Und beweist in ihrem neuen Buch einmal mehr: Vegan ja, Verzicht nein! Denn auch in der Backstube lässt es sich ganz wunderbar ohne Eier, Milch und Butter zaubern: Zutatentausch heißt der ebenso einfache wie geniale Trick, und schon gibt es saftigen Schokokuchen, üppige Cremetorte, fancy Cakepops oder knusprige Brötchen. Und keine Sorge, niemand muss dafür tagelang auf Suche nach seltenen Spezialzutaten gehen, denn bei La Veganista geht es wie immer wunderbar unkompliziert und alltagstauglich zu: Tierische Produkte werden durch ganz alltägliche vegane Produkte aus dem Bioladen oder Supermarkt um die Ecke ersetzt. Die Veganista-Garantie: Alles gelingt perfekt und schmeckt genial gut. Da vermisst keiner das Tier im Teig, versprochen! Das steckt im Buch: - Die Veganista-Backtipps: Welche Zutaten sind vegan, welche vielleicht nicht? Und warum? - Vegane Tauschbörse: Wie klappt Backen ohne Ei? - Grundrezept: Veganistas Alleskönner-Teig und Sahnecreme Kleine, süße Sünden: Muffins, Cupcakes, Cakepops & Co. Für die Kaffeetafel: Tartes, Rührteige und Obstkuchen Große Torten: Cremetorten, Festtagstorten und andere Schweinereien Herzhaft gebacken: Brote, Brötchen und Quiche Zu allen Rezepten: persönliche Tausch- und Küchentipps von La Veganista.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 165
der Duft nach frischem Hefekuchen, feinem Biskuit, dunkler Schokolade, frischen Früchten und aromatischen Gewürzen verwandelt jede Küche in eine kleine, feine Konditorei. Bei mir werden dann sofort Kindheitserinnerungen wach! Kein Spätsommer ohne frischen Obstkuchen, kein Geburtstag ohne eine wunderschöne Torte und natürlich kein Weihnachtsfest ohne duftende Plätzchen.
Backen ist Genuss mit allen Sinnen. Mit Freunden oder Familie bei Selbstgebackenem zusammenzusitzen tut der Seele gut. Aber kann das auch vegan funktionieren, ganz ohne tierische Zutaten, ohne Ei und Milch? Die Antwort: Ja! Es funktioniert sogar ganz fantastisch! Mit diesem Buch möchte ich Ihnen das beweisen und Ihnen zeigen, wie viel Spaß veganes Backen macht. Natürlich erkläre ich auch ganz genau, welche Alternativen zu den gewohnten Zutaten Ihnen dabei zur Verfügung stehen.
Bei meinem ersten veganen Backversuch – der schon einige Jahre her ist – war ich noch ziemlich unsicher: Wie soll ein Kuchen nur ohne Ei zusammenhalten? Dass ich auf diese Frage gleich eine ganze Handvoll Antworten finden würde, wusste ich damals noch nicht. Ich probierte viel, manches gelang, anderes nicht. Aber schon nach wenigen Monaten hatte ich eine große Palette an neuen Zutaten kennengelernt. Darunter fanden sich viele Neuentdeckungen, wie vegane Sahne oder Agar-Agar, ein pflanzliches Geliermittel. Aber ich begegnete auch altbekannten Zutaten wie Natron oder Zartbitterkuvertüre, die sich als echte Schätze für die Pflanzenbackstube erwiesen. Mein Problem war also nicht, Alternativen für Butter, Ei und Sahne zu finden, sondern mir angesichts der riesigen Auswahl die besten herauszupicken!
Während meiner Recherchen stieß ich allerdings auch auf tierische Inhaltsstoffe, wo ich sie nicht vermutet hätte. Oder wäre Ihnen auf Anhieb klar gewesen, dass bunte Zuckerstreusel oder Fruchtsäfte unter Umständen nicht vegan, ja, nicht einmal vegetarisch sind? Dekostreusel oder -perlen werden nämlich oft mit Karmin gefärbt oder mit Schelllack überzogen – und beides sind tierische Zutaten. Worum es sich dabei genau handelt, warum selbst scheinbar harmlose Pflanzenmargarine manchmal nicht vegan ist und worauf Sie beim Einkauf außerdem achten sollten, das erfahren Sie darum im Glossar dieses Buches. Gleich am Anfang verrate ich außerdem, wie Sie tierische Zutaten ganz einfach durch rein pflanzliche ersetzen können und welche Besonderheiten es beim veganen Backen gibt. Aber das Wichtigste ist natürlich der Rezeptteil mit Anleitungen für sahnige Torten, fruchtige Tartes, schokoladige Kuchen, knusprige Kekse und saftige Quiches.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Nachbacken und Genießen!
Ihre
Knowhow für die vegane Backstube
Sie wollen ein bisschen genauer wissen, wie Backen ohne Butter, Eier und Milch gehen soll? Dann werfen Sie einen Blick auf meine veganen Back- und Tauschtipps auf den nächsten Seiten!
WILLKOMMEN IN DER VEGANEN BACKSTUBE!
Haben Sie das auch schon mal gehört: »Rein pflanzlich backen? Ohne Eier, Milch, Sahne, Butter, Gelatine und Honig? Was bleibt denn da noch?« Dazu kann ich nur sagen: Backen auf Veganista-Art ist eine Bereicherung, und der Genuss steht dabei im Vordergrund. Denn es geht natürlich nicht darum, nur noch »supergesundes Grünzeug« zu essen. Wer möchte schon ohne Schokoladentorten, Obsttartes und saftige Rührkuchen leben? Die Lieblingsrezepte lassen sich nämlich in der Regel einfach »veganisieren«. Welche Alternativen zu Milchprodukten und Eiern dabei zur Verfügung stehen, verrate ich Ihnen auf den folgenden Seiten. Nur so viel schon hier: Die meisten Zutaten bekommen Sie im Bioladen, immer mehr auch im normalen Supermarkt, seit dort Sojamilch, Tofu & Co. Einzug gehalten haben. Darüber hinaus gibt es natürlich Spezialversender im Internet, die eine riesige Auswahl an veganen Lebensmitteln bieten. Aber bei den allermeisten Rezepten in diesem Buch können Sie einfach losbacken, denn die Zutaten haben Sie entweder sowieso zu Hause, oder sie lassen sich beim ganz normalen Einkauf besorgen.
Apropos Einkaufen: Weißer Zucker oder brauner Zucker, das sind ja Gesundheitsglaubensfragen. Ich habe bei den Rezepten nur »Zucker« angegeben und überlasse es Ihnen, welchen Sie lieber verwenden möchten. Ich selbst nehme übrigens gern Rübenzucker, der meistens regional hergestellt wird und nicht erst von weither importiert werden muss wie Rohrzucker.
Oma sagt: »Wer billig kauft, kauft immer wieder.« Auf Qualität zu achten lohnt sich auf jeden Fall!
WENIG AUSSTATTUNG – FERTIG – LOS!
Wenn Sie alle Zutaten beisammen haben, kann es sofort losgehen. Eine High-Tech-Küchenausrüstung brauchen Sie für dieses Buch nicht. Die meisten Teige mische ich am liebsten ganz ohne Küchenmaschine oder Handrührgerät mit einem Kochlöffel. Gerade veganer Biskuit hat es gar nicht so gern, wenn er zu stark gemixt und geschlagen wird. Der Stiel des Holzlöffels erspart mir übrigens beim Kneten von Hefe- und Mürbeteigen klebrige Finger und ist schneller bei der Hand, als der Knethaken im Gerät steckt. Noch praktischer als der Kochlöffel ist ein Silikon-Küchenspatel, mit dem man nicht nur rühren, sondern auch jede Schüssel restlos auskratzen kann.
Ausrollen lassen sich Mürbe- und Hefeteige sehr gut zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie. So spare ich mir zusätzliches Mehl, das den Teig trocken machen könnte. Besonders nachhaltig ist die Folie allerdings nicht. Abhilfe schafft da eine rutschfeste, antihaftbeschichtete Backunterlage – vielleicht eine der besten Investitionen für Backbegeisterte. Solche Matten lassen sich leicht reinigen und sind vielseitig einsetzbar, beispielsweise als Plätzchenunterlage. Ich lasse zusätzlich Teige darauf ruhen und verwende sie auch, wenn ich Fondant ausrolle.
Nusspasten und feincremige Füllungen für Quiches und Kuchen lassen sich ganz einfach selbst herstellen. Voraussetzung dafür ist ein guter Pürierstab oder Standmixer. Falls Sie so ein Gerät anschaffen möchten, achten Sie beim Kauf unbedingt auf die Qualität der Verarbeitung, einfache Reinigung und möglichst hohe Wattzahlen. Denn die Leistung zählt: Wer beispielsweise Nussmuse püriert, muss mit einem Mixer geringerer Leistung unter Umständen mehr Wasser zugeben, damit sie glatt werden.
Vegane Zutaten? Die meisten kannte schon Oma.
KLEINE KUCHEN GANZ GROSS
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber kleinere Kuchen finde ich oft nicht nur hübsch, sondern für kleinere Haushalte auch ziemlich praktisch. Wenn Sie also in kleineren Formen backen möchten, als bei den Rezepten angegeben, dann nutzen Sie am besten eine der vielen Umrechnungstabellen für Backformen, die Sie im Internet finden. Ich backe oft und gern Törtchen mit nur 16 oder 18 Zentimeter Durchmesser und verschenke sie.
Ach ja: In diesem Buch beziehen sich, wenn nicht anders beschrieben, die Ofentemperaturen immer auf Ober- und Unterhitze. Rühr- und Hefeteige gelingen jedoch auch mit Umluft wunderbar. Falls Sie also einen Umluftofen besitzen, ziehen Sie von der im Rezept angegebenen Temperatur einfach ungefähr 10 Prozent ab. Hefeteigen stelle ich gern eine feuerfeste, mit Wasser gefüllte Form mit in den Umluftofen. Das lässt sie besser aufgehen und verhindert ihr Austrocknen. Richtig knusprig wird’s so allerdings nicht. Darum nehme ich das Wassergefäß in den letzten 10 bis 15 Minuten aus dem Ofen.
Aber nun, liebe Veganistas, genug Theorie – Ausprobieren ist wichtiger und natürlich auch viel genüsslicher als Studieren. Also: Ran an die Rührschüsseln!
Wie funktioniert eigentlich Backen, wenn Eier wegfallen? Schliesslich erfüllen die traditionell in Kuchen, Torten und Cremes zwei ganz verschiedene Funktionen: sie lockern, aber sie binden auch. Zum Glück können das vegane Lebensmittel genauso gut! Noch einen Joker stelle ich auf > vor: veganen »Eischnee«.
VEGANE ZAUBER-EI
Binden, Feuchthalten und Lockern auf einmal? Das geht ganz ohne Magie. Ein Esslöffel Natur-Sojaghurt ersetzt in Biskuitböden und Rührkuchen ein Ei. Zwei bis drei Esslöffel Apfelmus oder eine halbe Banane binden ebenfalls wie ein Ei und machen Teige schön saftig. In herzhaften Quiche- oder süßen Tartefüllungen sorgt ein Esslöffel Nussmus, aufgekocht oder vor dem Backen mit 50 bis 100 ml Wasser püriert, für Bindung.
STARKE HELFER
Sahnigen Cremes und Puddings gibt Speisestärke (aus Weizen, Kartoffel oder Mais) Halt. Noch mehr Bindung verleihen Pfeilwurzel-, Johannisbrotkern- oder Guarkernmehl. Diese drei lassen sich sparsamer dosieren als Speisestärke, sind backstabil und schmecken nicht hervor. Für Gelees und zur Bindung von kalten Cremes müssen sie zuvor nur mit etwas Flüssigkeit aufgekocht werden. Bis auf eine Ausnahme: Johannisbrotkernmehl bindet sogar kalt, kein Erhitzen notwendig! Schauen Sie doch mal ins Glossar (auf >), um mehr über diese Helfer zu erfahren!
DAS OMEGA-3-EI
In herzhaftem Gebäck, Broten und Füllungen geben Leinsamen Bindung und ganz nebenbei eine Extraportion Omega-3-Fettsäuren. 1 Esslöffel geschrotete oder 1 1/2 Esslöffel ganze Leinsamen, mit 2 Esslöffeln warmem Wasser angerührt, quellen innerhalb von Minuten zur Ei-Alternative. Wen die dunklen Samen stören, der nimmt gelbe Goldleinsaat. Ähnlich gut funktioniert das mit Flohsamen oder Chiasamen. Beide finden Sie häufig in Bioläden oder Reformhäusern. Wer da nicht fündig wird, bestellt sie im Internet.
IMMER SCHÖN LOCKER!
Natron ist toll! Es erzeugt beim Backen Kohlensäure und lässt Gebäck wunderbar luftig aufgehen. Auf 500 Gramm Mehl genügen 3 bis 4 gestrichene Teelöffel davon mit 2 bis 3 Teelöffeln Essig oder Zitronensaft. Die Säure aktiviert das Natron, schmeckt aber später nicht hervor. Backpulver ist ein fertiges Gemisch aus Natron und Säure. Ich verwende es gern in flüssigkeitsarmen Mürbeteigen. Wenn Sie Backpulver lieber mögen, können Sie die in den Rezepten angegebene Säure natürlich auch weglassen und das Natron 1 : 1 durch Backpulver ersetzen.
DAS PRICKEL-EI
In Biskuitmassen, die klassischerweise sehr viele Eier enthalten, lassen es Veganistas einfach sprudeln: Die Kohlensäure in Sprudelwasser lockert nämlich und macht Teige leicht und fluffig. In Verbindung mit etwas Natron und Sojaghurt gelingen leckere Tortenböden. Blättern Sie doch mal zum Biskuit-Grundrezept (>) und legen Sie sofort mit Ihrer ersten veganen Torte los!
HMM, WIE EI!
Seidentofu, Naturtofu oder Kichererbsen helfen dabei, Cremes und Füllungen ein Mundgefühl zu verleihen, das verblüffend an eihaltige Gerichte erinnert. Pürieren Sie diese Zutaten dafür gut durch! Anschließend darf herzhaft abgeschmeckt werden, zum Beispiel mit dem veganen Küchenwunder Kala Namak. Dieses indische Schwefelsalz bekommen Sie in Feinkostgeschäften oder im Internet. Warum Sie es lieben werden? Es schmeckt und riecht tatsächlich nach Ei! Die typische gelbe Färbung erzielen Sie durch eine Messerspitze gemahlene Kurkuma (Gelbwurz) in Teigen und Füllungen.
Diese trickreiche Schaumschlägerei macht auch in der veganen Backstube Makronen und Windbeutel möglich.
SCHÖN LUFTIG
50 g Tapiokastärke* (Asienladen)
1 gestrichener TL Johannisbrotkernmehl* oder Guarkernmehl* (beide Bioladen)
4 EL kalte aufschlagbare Pflanzensahne*
FÜR 180G »EIWEISS«
Zubereitungszeit: ca. 10 Min.
Pro 100 g ca. 190 kcal, 0 g EW, 9 g F, 31 g KH
1 Die Tapiokastärke und das Johannisbrot- oder Guarkernmehl in eine Schüssel geben und vermischen. 120 ml Wasser zugießen und die Mischung mit den Quirlen des Handrührgeräts erst auf niedriger Stufe verrühren, dann ca. 5 Min. auf hoher Stufe aufschlagen. Dabei mit dem Handrührgerät kreisförmige Bewegungen in der Schüssel machen, um möglichst viel Luft einzuarbeiten.
2 Sobald die Masse deutlich lockerer geworden ist und Fäden zieht, die kalte Sahne dazugeben und alles noch einmal 5 Min. aufschlagen. Die Masse sollte deutlich luftiger und voluminöser geworden sein.
MEINE KÜCHENPRAXISTIPPS
Diese Mischung ersetzt 4 Hühnereiweiße.
Falls sich beim Verrühren der Stärke mit Wasser Klümpchen bilden, können Sie einfach alles kurz mit dem Pürierstab glatt pürieren.
Wenn die Masse einige Stunden oder über Nacht im Kühlschrank durchziehen darf, wird sie noch stabiler.
Guarkernmehl ist ein hitzestabiles, pflanzliches Verdickungsmittel aus dem Bioladen. Eine sehr gute Alternative ist das ebenfalls pflanzliche Xanthan, das leider nur über das Internet erhältlich ist. Mit 1 gehäuften TL Xanthan auf 50 g Tapiokastärke gelingt die Masse noch stabiler.
Ich liebe Sahne, Schokolade und Milch – solange sie rein pflanzlich sind. Die hier vorgestellten veganen Alternativen ersetzen in Ihrem Lieblingskuchen herkömmliche Zutaten. Und das schmeckt richtig gut! Viele Produkte gibt es übrigens im nächsten Supermarkt zu kaufen. Keine Ausreden mehr – ab in die Küche, liebe Veganistas!
MILCH OHNE MUH
Pflanzliche Milchalternativen gibt es mittlerweile fast überall. Aber nicht alle eignen sich zum Backen: Einige Reis- und Getreidemilchsorten enthalten Enzyme und binden keine Stärke – Pudding bleibt damit dünn wie Wasser. Auf der sicheren Seite sind Sie mit Sojamilch. Eine leckere Alternative dazu ist Haselnuss- oder Mandelmilch, mit der Teige oft aber etwas kompakter und nicht ganz so fluffig geraten. Das kann aber auch Vorteile haben: So bleibt alles saftig.
SAHNE MUSS SEIN!
Pflanzliche Sahne aus Soja, Hafer oder Dinkel gibt es in vielen Supermärkten. Aber nicht alle Sorten eignen sich für alles: Ob sich ein Produkt aufschlagen lässt, steht auf dem Etikett. Bezeichnungen wie »zum Kochen« oder »cuisine« weisen darauf hin, dass es sich um reine Kochsahne handelt. Übrigens: Einige aufschlagbare Sahnesorten verlangen zusätzlich nach Sahnefestiger. Bei den Rezepten in diesem Buch werden aber anstelle des Sahnefestigers meist andere Bindemittel (zum Beispiel Stärke) verwendet – es ist also kein zusätzliches Tütchen nötig, falls nicht ausdrücklich angegeben!
FÜR SCHOKOHOLICS!
Zartbitterschokolade und -kuvertüre sind oft vegan. Der oft aufgedruckte Hinweis »kann Spuren von Milch enthalten« ist nur für Allergiker interessant. Wenn Sie hellere Schokolade brauchen, dann greifen Sie am besten zu Sorten, die Reismilch enthalten (gibt’s im Bioladen). Oder Sie mischen dunkle und weiße vegane Schokolade bis zur gewünschten Helligkeit und Süße. Vegane weiße Schokolade und Kuvertüre finden Sie im Internet, seltener im Bioladen.
ALLES IN BUTTER!
Butter lässt sich durch pflanzliche Margarine und Öle ersetzen. Aber Achtung: Nicht jede Margarine ist vegan, und manchen Bestandteilen sieht man ihre tierische Herkunft nicht auf den ersten Blick an. Ausführlichere Informationen dazu gibt es im Internet. Wenn Sie mit Ölen backen möchten, greifen Sie am besten auf hitzestabile, geschmacksneutrale Bratöle zurück. Damit können Sie in den meisten Rezepten dieses Buches die Margarine ersetzen (die angegebene Menge um ca. ein Viertel reduzieren).
ALLROUNDTALENT KOKOSMILCH
Kokosmilch kann Sahne oder Milch ersetzen. Achten Sie beim Kauf auf Sorten ohne Bindemittel, in denen der Kokosnussanteil über 60 % liegt. Gekühlt setzt sich darin ganz oben pures Kokosmus ab, das sich, zurück auf Zimmertemperatur gebracht, sogar wie Sahne aufschlagen lässt! Sollte es dabei ausflocken, helfen ein bis zwei Teelöffel Pflanzenmilch.
QUARK? ABER (SO-)JA!
Pflanzlicher Quark lässt sich kinderleicht selbst herstellen. Ich schlage ein feines Sieb mit Küchenpapier aus und gebe 500 Gramm Sojaghurt hinein. Das Sieb hänge ich in eine Schüssel und lasse den Joghurt 24 Stunden zugedeckt im Kühlschrank abtropfen. Das ergibt ca. 260 Gramm Sojaquark! Für eine sehr feuchte Creme, ähnlich einer Crème fraîche, genügt eine Abtropfzeit von 8 bis 12 Stunden. Achten Sie beim Sojaghurt-Kauf auf ungesüßte Sorten. Die lassen sich herzhaft und süß verarbeiten und ganz nach Belieben selbst süßen und aromatisieren.
Cremig, süss, standfest: diese Sahnecreme ist meine Gheimwaffe für eine ordentliche Torte!
HMM, SAHNIG!
500 ml kalte aufschlagbare Pflanzensahne*
1–1 1/2 TL Agar-Agar*
1/2–1 TL Pfeilwurzelstärke*
1/2 TL Bourbonvanillepulver
FÜR 500G SAHNECREME
Zubereitungszeit: ca. 15 Min.
Kühlzeit: ca. 5 Std.
Pro 100 g ca. 295 kcal, 1 g EW, 22 g F, 23 g KH
1 Zunächst die Aufschlagbarkeit der Sahne testen. Dafür die Hälfte der Sahnemenge mit den Quirlen des Handrührgeräts auf höchster Stufe aufschlagen. Wird die Sahne innerhalb von 1 Min. deutlich fester und lässt sich in höchstens 4 Min. schön standfest aufschlagen, sind für die weitere Verarbeitung nur 1 TL Agar-Agar und 1/2 TL Pfeilwurzelstärke nötig. Falls nicht, müssen Sie von beiden Zutaten jeweils die größere der angegebenen Mengen verwenden.
2 Das Vanillepulver unter die aufgeschlagene Sahne heben und die Creme kühl stellen. Agar-Agar und Pfeilwurzelstärke in die übrige Sahne einrühren. Die Mischung in einem Topf zum Kochen bringen und 2 Min. bei mittlerer Hitze unter Rühren kochen. Die Mischung vom Herd ziehen und lauwarm abkühlen lassen, dabei hin und wieder umrühren.
3 Die lauwarme Agar-Agar-Sahne-Mischung unter Rühren in die geschlagene, gekühlte Sahne gießen. Alles erneut mit den Quirlen des Handrührgeräts 1 Min. auf höchster Stufe luftig aufschlagen. Die Creme zugedeckt mind. 5 Std. (oder über Nacht) im Kühlschrank fest werden lassen.
MEINE KÜCHENPRAXISTIPPS
Die Sahne ist ca. 4 Tage im Kühlschrank haltbar und reicht zum Umhüllen von einer Torte (Ø 26–28 cm).
Der Aufschlagtest vor der eigentlichen Zubereitung der Sahnecreme ist wichtig: Einige Pflanzensahnesorten sind zwar aufschlagbar, allerdings nur unter Verwendung von Sahnefestiger (das ist auf der Packung angegeben). Diese Produkte werden beim Aufschlagen eher luftig als standfest, sodass sie sich nicht so gut zum Füllen von Torten eignen.
Diese kleinen, feinen Sachen machen Lust auf mehr. Kein Problem: bei Lieblingsmuffins, Cupcakes und Dinkelwaffeln dürfen alle gern ein zweites Mal zugreifen!
Der geht immer: mein Lieblingsrührteig verwandelt sich nach Lust und Laune in Muffins, Kuchen oder Tortenböden.
WUNDERBAR WANDELBAR
250 g Dinkelmehl (Type 1050)
200 g Zucker
2 gestrichene TL Natron
1/2 TL Bourbonvanillepulver
1 Prise Salz
50 ml neutrales Pflanzenöl
100 ml Sojamilch*
150 g Sojaghurt*
2 TL Apfel- oder Weißweinessig*
AUSSERDEM
ggf. 12 Papiermuffinförmchen
neutrales Pflanzenöl für die Form oder das Muffinblech
FÜR 1 MUFFINBLECH (12 MUFFINS) ODER 1 KASTENFORM (25 CM, 12 STÜCKE)
Zubereitungszeit: ca. 20 Min.
Backzeit: ca. 20 Min. (Muffins), ca. 50 Min. (Kastenkuchen)
Pro Muffin bzw. Stück ca. 186 kcal, 4 g EW, 5 g F, 31 g KH
1 Den Backofen auf 180° vorheizen. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen.
2 Öl, Sojamilch, Sojaghurt und Essig hinzugeben und alles mit einem Rührlöffel oder den Quirlen des Handrührgeräts rasch zu einem glatten Teig verrühren, der zähflüssig vom Löffel tropft.
3 Je nach Wunsch 12 große Papiermuffinförmchen in die Mulden eines Muffinblechs setzen oder eine Kastenform einfetten. Den Teig einfüllen und das Gebäck im Backofen (Mitte) backen: Muffins 15–20 Min., einen Kastenkuchen 40–50 Min. Es soll gut aufgegangen sein und leicht gebräunt aussehen. Fertig ist es, wenn an einem hineingesteckten Holzstäbchen kein Teig mehr hängen bleibt.
MEINE RÜHRTEIGIDEEN
Für einen Obstkuchen die Teigmenge halbieren und mit abgeriebener Schale und Saft von 1/2 Bio-Zitrone würzen. 500–700 g Früchte (zum Beispiel Äpfel, Birnen, Kirschen, Beeren oder Zwetschgen) waschen und je nach Sorte entkernen, schälen und/oder klein schneiden. Eine Springform (Ø 26 cm) einfetten, den Teig hineinfüllen und mit dem Obst belegen. Den Kuchen bei 180° (Mitte) im Backofen 25–30 Min. backen.
Für einen nussigen Kuchen ersetzen Sie 100 g der Mehlmenge durch gehackte Mandeln oder Haselnüsse.
Die Herzen von Schokoholics schlagen höher, wenn Sie 70 g Bitterschokolade* (mind. 55 % Kakaoanteil), gehackt oder im Wasserbad geschmolzen, unter den Teig heben.
Für einen weihnachtlichen Kuchen würzen Sie den Teig mit 1 walnussgroßen Stück frischem Ingwer, geschält und gerieben, 1 gehäuften TL Zimtpulver und 150 g Sultaninen.
Ich präsentiere: meine Lieblingsmuffins! Die Kombination von Ingwer und Orange ist einfach der Hit.
FLUFFIG-FRUCHTIG!
FÜR DEN TEIG
1 walnussgroßes Stück frischer Ingwer
3 Orangen
250 g Dinkelmehl (Type 1050)
200 g Zucker
2 gestrichene TL Natron
1/2 TL Bourbonvanillepulver
1 Prise Salz
50 ml neutrales Pflanzenöl
80ml Sojamilch*
150 g ungesüßter Sojaghurt*
2 TL Apfel- oder Weißweinessig*
AUSSERDEM
Margarine* für das Muffinblech oder 12 Papiermuffinförmchen
FÜR 1 MUFFINBLECH (12 MUFFINS)
Zubereitungszeit: ca. 25 Min.
Backzeit: ca. 20 Min.
Pro Stück ca. 190 kcal, 4 g EW, 5 g F, 32 g KH
1 Den Backofen auf 180° vorheizen. Das Muffinblech fetten oder die Papierförmchen hineinsetzen.
2 Den Ingwer schälen und fein reiben. Die Orangen bis ins Fruchtfleisch schälen, sodass auch die Haut entfernt wird, und die Fruchtfilets zwischen den Segmenthäutchen herausschneiden. Dabei den Saft auffangen. Die Orangenfilets fein würfeln.
3 Für den Teig Mehl, Zucker, Natron, Vanillepulver und Salz gut vermischen. Ingwer, Orangensaft und die übrigen Teigzutaten zur Mehlmischung geben und alles mit einem Rührlöffel oder den Quirlen des Handrührgeräts rasch zu einem glatten Teig verrühren. Zum Schluss die Orangenwürfel unterheben.
4 Den Teig in die Mulden des Muffinblechs füllen. Die Muffins im Backofen (Mitte) 15–20 Min. backen, bis sie gut aufgegangen und leicht gebräunt sind und an einem hineingesteckten Holzstäbchen kein Teig mehr kleben bleibt. Die Muffins herausnehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Kirschen krönen saftigen Schokoteig – so darf der Sommer gern immer aussehen!
SCHÖN SAFTIG
FÜR DEN TEIG
70 g Bitterschokolade* (mind. 55 % Kakaoanteil)
300 g Dinkelvollkornmehl
1 leicht gehäufter TL Natron
1/2 TL Bourbonvanillepulver
70 g Agavendicksaft*
30 ml neutrales Pflanzenöl
1 TL Apfel- oder Weißweinessig*
150 g ungesüßter Sojaghurt*
200 ml Sojamilch*
FÜR DIE FÜLLUNG
220 g Sauerkirschen (ersatzweise 200 g TK-Sauerkirschen, aufgetaut, abgetropft)
50 ml Kirschsaft (ersatzweise Wasser)
1 EL Kirschwasser (nach Belieben)
3 EL Agavendicksaft*
1/2 TL Agar-Agar*
1 Msp. Guarkernmehl*
40 g Mandeln
AUSSERDEM
neutrales Pflanzenöl für das Muffinblech
FÜR 1 MUFFINBLECH (12 MUFFINS)
Zubereitungszeit: ca. 35 Min.
Backzeit: ca. 15 Min.
Pro Stück ca. 215 kcal, 6 g EW, 16 g F, 29 g KH
1 Den Backofen auf 180° vorheizen. Die Mulden des Muffinblechs fetten. Für den Teig die Schokolade grob hacken. Die übrigen Teigzutaten rasch zu einem glatten Teig verrühren und die Schokosplitter unterheben.
2 Den Teig auf die Mulden des Muffinblechs verteilen und die Muffins im Backofen (Mitte) 12–15 Min. backen (Stäbchenprobe), herausnehmen und auskühlen lassen.
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