Lachendorf - Jörn Deecke - E-Book

Lachendorf E-Book

Jörn Deecke

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Beschreibung

Die Chronik beschreibt die Entwicklung des Dorfes Lachendorf nordöstlich von Hannover in der Südheide von der Jungsteinzeit bis in das Jahr 2024. Ein Schwerpunkt wird auf die Zeit nach 1945 gelegt. In dieser Zeit entwickelte sich das Dorf von einer kleinen bäuerlichen Siedlung zum zentralen Ort einer großen Samtgemeinde.

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Seitenzahl: 228

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Grußwort des Bürgermeisters zur Lachendorfer Ortschronik

Liebe Lachendorferinnen und Lachendorfer, liebe Leserinnen und Leser der Ortschronik von Lachendorf,

es ist mir eine außerordentliche Freude, dass auf Initiative von Jörn Deecke eine neue Ortschronik entstanden ist, die einen umfangreichen Überblick über die Geschichte unserer schönen Gemeinde gibt.

Geschichte zu betreiben heißt, sich Vergangenes zu vergegenwärtigen in erinnernder Absicht; dem soll die Ortschronik dienen. Jörn Deecke hat versucht, eine objektive und auch spannende Darstellung zu bieten. Ihm ist es gelungen, eine Lachendorfer Chronik zu einem besonderen Leseerlebnis zu erstellen umfassend, breitgefächert, ansprechend und informativ.

Keine Geschichte kommt uns menschlich so nahe wie die Heimatgeschichte. Sie berührt uns bis hinein in die eigene Biographie. Umso mehr würde ich mich über ein reges Interesse von Bürgerinnen und Bürgern an der Lachen- dorfer Ortschronik freuen.

Ich wünsche den Leserinnen und Lesern frohe Stunden mit diesem Buch und hoffe, dass Sie die Kapitel und Seiten der Lachendorfer Ortschronik mit Freude lesen und eine persönliche Bereicherung daraus erfahren.

Ich danke dem Verfasser Jörn Deecke, der uns allen diesen historischen Rückblick in unsere wunderschöne Gemeinde ermöglicht hat.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Grußwort der Samtgemeindebürgermeisterin zur Lachendorfer Ortschronik

Liebe Lachendorferinnen und Lachendorfer, liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich sehr, ein Teil der neuen Lachendorfer Ortschronik zu sein, und bedanke mich bei Jörn Deecke für sein Engagement und sein Interesse, eine neue Chronik zu entwerfen.

Geschichte ist gelebtes Leben, Veränderung und vergangene Ereignisse. (Walter Bartels)

Schon seit vielen Jahren bestand der Wunsch, die sehr wechselvolle Geschichte Lachendorfs, einschließlich dem Ollen Drallen Hoff, für die heutige Generation, aber auch für die Zukunft festzuhalten. In mühevoller Kleinarbeit und intensiver Forschung sowie unzähligen Gesprächen ist es dem Autor gelungen, besonders die letzten fünf Jahrzehnte hoch interessant darzustellen. Sie schließt damit an Martin Wittmanns Chronikbände I und II an. Mit Liebe zur Heimat und großer Begeisterung über die Geschichte, aber auch die Geschichten unseres Dorfes, hat er als Autor sich großes Lob verdient.

Wie wichtig und notwendig es ist, die Geschichte eines Dorfes festzuhalten, spürt man erst in den Gesprächen mit Zeitzeugen, die von früher berichten und sich oft als „lebende Geschichtsbücher" erweisen. Aber: Nur gesprochen ist alles bald weg! Denn auch hier gilt: „Im Gestern liegt das Morgen".

Die Lachendorfer Ortschronik zeigt vor allem die wichtigsten Entwicklungsphasen in der Vergangenheit. Auch die Nachkriegsgeschichte und der Wiederaufbau sowie Brauchtum, Heimatpflege werden näher beleuchtet, ohne den Anspruch auf Vollstän- digkeit zu erheben.

Diese Chronik kann auch für ehemalige Lachendorfer nicht nur Erinnerung, sondem auch eine stets begehbare Brücke zu ihrem Geburtsort darstellen. Für neue Lachen- dorfer ist sie eine Chance, ihre neue Heimat kennen und lieben zu lernen. Möge diese Chronik mit dazu beitragen, das Schaffen und Wirken der Vorfahren zu würdigen und die Bindung an unseren Ort intensivieren.

Ihre

Britta Suderburg(Samtgemeindebürgermeisterin)

Vorwort

Diese Chronik legt ihren Schwerpunkt auf die letzten fünf Jahrzehnte und schließt damit an Martin Wittmanns Chronikbände I und II an. Lachendorf hat eine geradezu stürmische Entwicklung genommen, die zeitnah festgehalten werden soll. Auch 2023 Erforschtes aus der Steinzeit wird hier veröffentlicht und für die Nachkommen aufbewahrt.

Einige persönliche Anmerkungen sollen mein nachhaltiges Interesse verdeutlichen: Nach meiner landwirtschaftlichen Ausbildung und Bewirtschaftung des elterlichen Hofes in Lachendorf nahm ich ein Pädagogik-Studium mit dem Schwerpunkt Geographie an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg auf. 1973 legte ich meine Examensarbeit in diesem Fach mit dem Thema „Die Zentralitätsverlagerung von Beedenbostel nach Lachendorf“ bei Herrn Prof. Dr. Arnold Schultze, Lüneburg, vor. Mein Interesse an der Entwicklung Lachendorfs hat seitdem nicht nachgelassen und führte angesichts des überaus starken Wachstums des Ortes in den letzten Jahrzehnten zu meinem Wunsch, dieses festzuhalten.

Ich danke sehr der Verwaltung der Samtgemeinde Lachendorf, dem Katasteramt Celle, den Ärzten in unserer Samtgemeinde und den vielen Privatpersonen dafür, daß sie mir bereitwillig Informationen gegeben haben. Der Verwaltungsausschuß der Gemeinde Lachendorf hat in seiner Sitzung am 21.9.2023 einstimmig erlaubt, das Gemeindewappen für diese Chronik zu verwenden. Es wurde 1973 vom stellvertretenden Gemeindedirektor Heinrich Westermeyer entworfen.

Ich verwende die Rechtschreibung gemäß Der Große DUDEN von 1967 und das Generische Maskulinum, die mich die längste Zeit meines Lebens begleitet haben.

Lachendorf 2024

Jörn Deecke

Inhaltsverzeichnis

1 Einwohnerzahlen Beedenbostels und seiner Umgebung ab 1821

1.1 Lachendorf ab 1821

1.2 Einwohner und Straßen 1926

1.3 Einwohner ab 1971

1.3.1 Wahlen 1973 – 2021

1.3.2 Bürgermeister bis heute (2024)

1.4 Verwaltung

1.4.1 Gemeindedirektoren

1.4.2 Verwaltungsänderungen 1963 und 1973

1.5 Gesundheitsfürsorge

1.5.1 Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte

1.5.2 Apotheken

1.5.3 Sozialdienste

1.5.4 Frischwassergewinnung und Abwasserentsorgung

1.5.5 Abfallentsorgung

1.6 Strom, Telefon, Internet

1.6.1 Strom, Fotovoltaik

1.6.2 Telefon

1.6.3 Internet

2 Lachendorf veränderte sich

2.1 Grenzeichen auf den Höfen

2.2 Wege nach Celle

2.3 Nach dem Brand von 1850

2.4 1945 und danach

2.4.1 Lachendorf wächst bis heute

2.4.2 Neue Straßen und die Numerierung der Gebäude

2.4.3 Der zentrale Bereich des Ortes

2.4.4 Veränderungen ab 2005 im Zentrum

2.5 Wohnbebauung

2.5.1 Bebauungspläne

2.5.2 Straßenbau und Straßenausbau

2.5.3 Regenwasserkanalisation

2.5.4 2021: Die Straßen und ihre Namen

2.5.5 Baugebiet „Südhang“

2.5.6 Die räumliche Lage der Straßen in Lachendorf

2.5.7 Straßen der eingemeindeten Orte

2.6 Gewerbegebiete

2.6.1 Nach dem Zweiten Weltkrieg

2.6.2 Gewerbegebiet „Bulloh“

2.6.3 Gewerbegebiet „Flottkamp“

2.6.4 Gewerbegebiet „Lachtecenter“

2.6.5 Gewerbegebiet „Kleines Bulloh“

2.6.6 Gewerbegebiet „Ortszentrum“

2.6.7 Gewerbegebiet „Stockauweg“

2.6.8 Gewerbegebiet „Sallohweg“

3 Einrichtungen

3.1 Rathaus

3.2 Olen Drallen Hoff und Bolzmann Dralle

3.3 Friedhof

3.4 Drögemüller-Brücke

3.5 Schürfeld-Brücke

3.6 Sporteinrichtungen, -vereine, Rotes Kreuz

3.6.1 Lachtestadion

3.6.2 Turn- und Sportverein

3.6.3 Tennis-Verein Lachendorf e.V.

3.6.4 Kanu-Club Lachendorf e.V.

3.6.5 Schützenverein Lachendorf 1881 e.V

3.6.6 Deutsches Rotes Kreuz

3.7 Überörtliche Einrichtungen

3.7.1 Kreisstraßenmeisterei in Lachendorf

4 Kindertagesstätten, Schulen

4.1 Kindertagesstätten

4.1.1 Kindergärten

4.1.2 Kinderkrippen

4.1.3 Kindertagesstätte Baumhaus, Südfeld 13

4.2 Öffentliche Schulen

4.2.1 IKARUS-Schule, Grundschule Lachendorf

4.2.2 Oberschule mit gymnasialem Zweig

4.2.3 IMMANUEL-KANT-GYMNASIUM

5 Vereine und Verbände

5.1 Kultur

5.1.1 Männergesangverein Lachendorf

5.1.2 Gemischter Chor Lachendorf

5.1.3 Kulturkreis Lachtetal e.V.

5.1.4 Partnerschaft Bricqebec / Lachendorf

5.2 Förderverein Lachendorfer Papiergeschichte e. V.

5.3 Kirchen

5.3.1 Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK)

5.3.2 Katholische Kirchengemeinde

5.3.3 Evangelische Gemeinde „Arche Noah“ der Landeskirche

5.4 Freiwillige Feuerwehr

5.4.1 Feuerwehrgerätehäuser

5.4.2 Ortsfeuerwehr Jarnsen, Luttern, Bunkenburg

5.4.3 Ortsfeuerwehr Gockenholz

5.5 Jagdgenossenschaften

6 Was schon länger zurückliegt

6.1 Archäologische Grabung auf dem Krümmel

6.2 Die Höfe

6.2.1 Die Feldflur vor Karl dem Großen

6.2.2 Kirchenzehnt und Abgaben

6.2.3 Der Amtshof in Beedenbostel

6.2.4 Zehntscheune in Lachendorf

6.2.5 Agrarreform im 19. Jahrhundert in Lachendorf

6.2.6 Generalteilung

6.2.7 Spezialteilung

6.2.8 Verkoppelung

6.2.9 Nutzung der ehemaligen Allmende

6.2.10 Die Bauern werden Eigentümer

6.2.11 Flurnamen in der Gemarkung Lachendorf

6.2.12 Gutachten zu den Flurnamen der Gemarkung Lachendorf

6.2.13 Veränderungen ab 2005 im Zentrum

6.3 DREWSEN SPEZIALPAPIERE

6.3.1 Belegschaft

6.3.2 Erzeugte Papiermenge und Produktentwicklung

6.3.3 Erweiterungen des Betriebsgeländes

6.3.4 Entwicklung seit 1970

6.3.5 Energiewende

6.4 Banken

6.4.1 Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg

6.4.2 Volksbank eG Südheide-Isenhagener Land-Altmark

6.5 Selbständige Gewerbetreibende 1973

6.5.1 Gasthof Tannenkrug

6.5.2 Gasthof Lindenhof

6.5.3 Bahnhofsgaststätte

6.5.4 Modehaus Dobberkau

6.5.5 Bäckerei Körner / Gaues

6.5.6 Wochenmarkt in Lachendorf

6.5.7 Krößmann Bau- und Gartengeräte

6.5.8 Landschlachterei Schröder

6.5.9 Landschlachterei Siegmann/Ostwald

6.5.10 Landmaschinen-Schlosserei Lüchau

6.5.11 Gärtnerei Rienas

6.5.12 Apotheke Boes

6.5.13 Fa. Hermann Otte, Eversen

6.5.14 Restaurant Highlander

6.6 Selbständige Gewerbetreibende 2022

7 Auch das gab es einmal

7.1 Oberst S. eingebrochen ~1945

7.2 Ilse H. ~1947

7.3 Walter Z. ~1949

7.4 Gustav M. ~1951

7.5 Kutschfahrt bei Gewitter ~1951

7.6 Robinson ~1954

7.7 Braken ~1959

1 Einwohnerzahlen Beedenbostels und seiner Umgebung ab 1821

Auf der folgenden Grafik, die die Einwohnerentwicklung Beedenbostels und der umliegenden Orte darstellt, ist gut zu erkennen, daß die Bevölkerung bis 1848 wenig wächst. Danach verdoppeln sich die Zahlen für Lachendorf bis 1910 etwa, während sie sich in den anderen Orten nur wenig ändern. Grund für den Lachendorfer Zuwachs wird der Anlauf der ersten Papiermaschine am 16. Februar 1846 gewesen sein, mit dem die Papiermühle den endgültigen Sprung ins Industriezeitalter getan hatte1. Dazu nahm man am 5. April 1877 die zweite Papiermaschine in Betrieb2 und investierte weiter. Lachendorfs Bevölkerung wuchs entsprechend bis auf fast 1.000 Personen im Jahre 19003.

Von 1910 bis 1939 blieben die Einwohnerzahlen in den Orten des Kirchspiels Beedenbostel weitgehend unverändert, bzw. wuchsen mit Ausnahme Höfers moderat. Dort begann man ab etwa 1910 mit dem Abteufen von je einem Schacht in Höfer und Habighorst, um Steinsalz und Kali zu fördern. Die neue Firma ‚Mariaglück‘ hatte 1922 eine Belegschaft von 281 Personen unter und über Tage, 1951 mit 420 Personen die Höchstzahl4. Einschließlich der Familienangehörigen vervierfachte sich die Bevölkerung etwa in dieser Zeit.

Der Beedenbosteler Gemeinderat hatte sich bis 1961 gegen Veränderungen, die von seinem Beschluß abhängig waren, erfolgreich gewehrt. Interessierte, die in Beedenbostel wohnen oder arbeiten wollten, fanden weder Baugelände noch Arbeitsplätze ausreichend günstig vor und wandten sich ab. Nach Meinung des Gemeinderates war Beedenbostel der historisch gewachsene zentrale Ort und würde es auch immer bleiben.5

1.1 Lachendorf ab 1821

In Lachendorf war man zugänglicher. Seit 1538 existierte ein gewerblicher Betrieb im Dorf, zu dem eine nach und nach größer werdende Anzahl von Arbeitern mit ihren Familien gehörte. Man war an Arbeitnehmer im gewerblichen Bereich gewöhnt, und in Lachendorf war vieles für Bauwillige optimal: Der Verwaltungschef seit dem 23.9.1946, Gemeindedirektor Bernhard Zeuner (1905-1966) als treibende Kraft, sorgte mit dem Gemeinderat dafür, daß die notwendigen kommunalen Einrichtungen wie Schulen, Straßen, Straßenbeleuchtung etc. rechtzeitig errichtet wurden oder sagte den Bauherren zu, daß damit in absehbarer Zukunft zu rechnen sei. Die Baulandverkäufer erhielten vor und nach der Währungsreform von 1948 anfänglich 60 bis 80 Pfennige für einen Quadratmeter6.

Das war damals sehr viel Geld. Die Gemeinde kaufte ganze Flurstücke auf, erschloß sie und gab sie zu Selbstkosten an die Bauwilligen weiter. Das verhinderte auch eine eventuelle Spekulation mit Verteuerung des Baulandes. Später legte man vor der Veräußerung über Bebauungsland Bebauungspläne. Am 22.8.2019 trat Bebauungsplan Nr. 46 in Kraft.7 Diese Zahl verdeutlicht die außerordentlich rege Bautätigkeit.

Industrie und Gewerbe mit vielen Arbeitsplätzen waren vorhanden, entstanden neu und expandierten. Grundstücke mit etwa 1.250 m2 für Wohnhäuser, in der überwiegenden Mehrzahl Einfamilienhäuser, konnten preiswert erworben werden. Die doch großen Bauplätze ermöglichten einen Gemüsegarten für den Bedarf einer Familie und stellten die Sicherheit für einen Kredit. Die Gemeinde kaufte immer wieder ganze Flurstücke von den Bauern, erschloß sie und gab sie mit den entstandenen Kosten möglichst preiswert an Bauwillige weiter. Die Nachfrage hält bis heute (2024) an.

Lachendorfs Einwohnerzahlen stiegen ab 1950 stark und fielen für Beedenbostel. Nachdem diese Entwicklung anhielt, wurde die Schaffung zentraler Einrichtungen davon beeinflußt. Z.B. ordnete der Schulrat mit Schreiben vom 3. Februar 1970 „die Umschulung der Klassen 1-3 aus Beedenbostel an die Mittelpunktschule in Lachendorf mit Wirkung vom 14. März 1970 an.“ „Die Schule wurde mit Wirkung vom 01.10.1950 dreiklassig […].“8 Die Schulschließung erfolgte gegen erheblichen Widerstand Beedenbostels.

Mit Wirkung vom 1.1.1973 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Bunkenburg, Gockenholz, Jarnsen und Lachendorf zur Einheitsgemeinde Lachendorf zusammengeschlossen. Der Gemeinderat Lachendorf entscheidet seitdem in Angelegenheiten auch dieser Dörfer. Sie hatten am 1.1.1973 zusammen 3.467 Einwohner.9

Abbildung 1 Einwohner Beedenbostels u. umliegender Orte 1821-189310,11

Abbildung 2 Einwohner Beedenbostels u. umliegender Orte 1893-197112, 13

1.2 Einwohner und Straßen 1926

Die folgenden sechs Listen nennen die Namen, Berufe und Adressen der 957 Einwohner Lachendorfs im Jahre 1926. Es fällt auf, daß für jede Adresse nur der Name einer Person angegeben wird: Genannt wird der „Haushaltsvorstand“. Zum Beispiel kann ich für meinen Großvater, Deecke, Georg, Landwirt, Bahnhofstraße 3, erstes Blatt, rechte Spalte, unten, festhalten, daß damals auf diesem Hof die Eigentümerin,

Hermine Deecke (1877-1969) geb. Lüßmann, ihr Ehemann, der oben genannte Georg Deecke (1870-1935), ihr Sohn, Georg Deecke (1905-1984), und mehrere Hausangestellte und Knechte lebten. Auch Friedrich Deecke, Landwirt, Oppershäuser Straße 18, hatte Familie und Angestellte. Lachendorf hatte also mehr Einwohner als auf dieser Liste genannt werden.

Abbildung 3 Einwohner Lachendorfs 1926 (6 Seiten)14

Abbildung 4 Lachendorf 194515

1926 gab es in Lachendorf folgende Straßen:

Ackerstraße:

in den Ackern

‘; bis 1850 südlich der Ackerstraße keinerlei Bebauung

Ahnsbecker Str.:

nach Ahnsbeck

Altenceller Straße:

nach Altencelle, ein Feldweg bis nach 1945

Am Bärenblau:

‚am Bärenblau‘

; nach dem dortigen Flurnamen

Am Eichhof:

mit Eichen bestandene Höfe

Am Heuberge:

‚am Heuberge‘

; nach dem dortigen Flurnamen

Am Krughof:

dort lag die Gastwirtschaft „Lindenhof“, der Krug

Am Osterraden:

‚Osterraden‘

; nach dem dortigen Flurnamen

Am Westerfelde:

‚das Westerfeld‘

; nach dem dortigen Flurnamen

Bahnhofstraße:

erst nach 1904, der Eröffnung der Eisenbahn Celle-Wittingen

Gartenstraße:

ab etwa 1850 Zufahrt zu neuen Gärten

Grüne Straße:

im Sommer beidseitig grüne Eichen

Jarnser Straße:

nach Jarnsen, bis 1973 unbefestigt

Kirchstraße:

ab 1905 die einzige Kirche in Lachendorf

Lachtestraße:

Weg nördlich der Lachte von der Bahnhofstraße nach Beedenbostel

Mühlenstraße:

Straße südlich der Papiermühle

Neue Straße:

die neu erbaute Straße

Oppershäuser Str.:

nach Oppershausen

Rehrkampstraße:

‚der Rehrkamp‘

; nach dem dortigen Flurnamen

Römerweg:

nach Administrator Julius Römer‘, Chef der Papierfabrik bis 1852

Schulstraße:

ab 1875, dem Bau der zweiten Schule; heute

‚Up’n Äckern‘

Triftstraße:

Viehdrift […] wurden Wege des Viehtriebs genannt […] zu Tränken

Wiesenstraße:

nach den

‚Aller-Dreck-Wiesen‘

1.3 Einwohner ab 1971

Die fehlende Bereitschaft Beedenbostels nach dem 2. Weltkrieg, Bauland abzugeben, und das gegenteilige Handeln Lachendorfs führten zu einem nachhaltigen Bevölkerungszuzug und der Ansiedlung von Gewerbe und Industrie in Lachendorf und nicht im alten zentralen Ort Beedenbostel16. Das Wachstum hält bis heute (2024) an.

Abbildung 5 Einwohnerzahlen des Samtgemeindegebietes ab 1900 17

1.3.1 Wahlen 1973 – 2021

Wahl am25.03.197303.10.197627.09.198105.10.198606.10.1991CDU2.8911.1353.6198.4527.371SPD1.7171.1022.5345.5056.543Bündnis 90/Die GrünenUnabhängige Bürger5041.822FDP5311643671.055629Wählergemeinschaft233226712319RepublikanerDie LinkeAGL211298gültige Stimmen5.3722.4016.95716.52616.684

Abbildung 6 Ergebnisse der Wahlen zum Samtgemeinderat Lachendorf18

Wahl am15.09.199609.09.200110.09.200611.09.201111.09.2016CDU5.9675.6155.2404.4385.238SPD6.2125.2534.7195.1304.063Bündnis 90/Die Grünen6415051.104Unabhängige Bürger2.4882.6169712.5533.322FDP8561.7412.3551.9252.312Wählergemeinschaft6487641.3251.1691.241Republikaner509Die Linke334491AGLgültige Stimmen17.32116.49414.61015.54917.771

Abbildung 7 Ergebnisse der Wahlen zum Samtgemeinderat Lachendorf19

Wahl am12.09.2021CDU4.930 25,4%SPD3.652 18,8%Bündnis 90/Die Grünen2.158 11,1%Unabhängige Bürger3.178 16,4%FDP2.587 13,3%Unabhängige Liste1.291 6,6%AfD1.269 6,5%Die Linke252 1,3%Einzelkandidat Bokelmann117 0,6%gültige Stimmen19.437

Abbildung 8 Ergebnisse der Wahlen zum Samtgemeinderat Lachendorf19

Wahl am03.10.197627.09.198105.10.198606.10.1991CDU1.1233.6033.5002.795SPD1.1142.6593.0332.996Bündnis 90/Die GrünenUnabhängige Bürger918FDP160376399306Wählergemeinschaft283Die LinkeAGL128gültige Stimmen2.3977.0496.9327.015

Abbildung 9 Ergebnisse der Wahlen zum Gemeinderat Lachendorf19

Wahl am15.09.199609.09.200110.09.200611.09.201111.09.2016CDU2.5662.4762.1892.0322.365SPD3.0172.4172.6452.9232.436Bündnis 90/Die Grünen354358698Unabhängige Bürger1.1941.2699391.2321.788FDP416463818574980WählergemeinschaftDie Linke164247AGLgültige Stimmen7.5476.9836.5916.9258.514

Abbildung 10 Ergebnisse der Wahlen zum Gemeinderat Lachendorf20

Wahl am12.09.2021CDU2.38625,7 %SPD1.76018,9 %AfD6076,5 %GRÜNE1.14912,4 %FDP1.17212,6 %DIE LINKE.1341,4 %UB2.08122,4 %Stimmberechtigte5.229-Wähler3.189-Ungültige Stimmzettel341,1 %Gültige Stimmen9.289-

Abbildung 11 Ergebnisse der Wahlen zum Gemeinderat Lachendorf20

1.3.2 Bürgermeister bis heute (2024)

bis 1871

Kötner (Wilhelm) Veth

1872 bis 1902

Heinrich Schumeier

1902 bis 1914

Fritz Thies

1914 bis 1919

Heinrich Knoop

1919 bis 1923

Gustav Thies

1923 bis 1925

Carl Drögemüller

1925 bis 1932

Gustav Thies

1932 bis 1934

Willi Müller

1934 bis 1945

Heinrich Koch

1945 bis 1946

Bernhard Zeuner

1946 bis 1955

Fritz Banse

1955 bis 1955

Karl Vogelsang

1955 bis 1956

Heinrich Drangmeister

1956 bis 1961

Otto Schumeier

1961 bis 1968

Kurt Neumann

1968 bis 1973

Wilhelm Trumann

1973 bis 1991

Heinrich Hinrichs

1991 bis 2001

Erwin Kriegel

2001 bis 2006

Reinhard Neumann

2006 bis 2016

Erwin Kriegel

2016 bis

Hartmut Ostermann

21

1.4 Verwaltung

1.4.1 Gemeindedirektoren

„… Am 1. April 1955 trat als letzte in den Bundesländern die Niedersächsische Gemeindeordnung (NGO) in Kraft, die sich an britischen Verwaltungsstrukturen orientierte. Sie sah die sogenannte „Zweigleisigkeit“ der Verwaltung vor: Während der Rat aus seiner Mitte einen für die Repräsentation zuständigen Bürgermeister wählte, gab es daneben noch einen hauptamtlichen, vom Rat gewählten Gemeindedirektor (bzw. Stadtdirektor oder Samtgemeindedirektor), der der Verwaltung vorstand. Mit der Reform des niedersächsischen Kommunalverfassungsrechts im Jahr 1996 wurde die NGO den anderen Gemeindeordnungen in Deutschland angepasst und die Eingleisigkeit eingeführt. Seitdem ist der Bürgermeister gleichzeitig Hauptverwaltungsbeamter. Ausdrücklich bestehen bleibt die alte Regelung der Zweigleisigkeit jedoch bei Mitgliedsgemeinden von Samtgemeinden.“22 Der Gemeinderat wählt den Bürgermeister dort für fünf Jahre. Wiederwahlen sind möglich. Ab 1973 änderte sich die Aufgabe des Gemeindedirektors nach Bildung der Samtgemeinden: Er wurde als Leiter der Samtgemeindeverwaltung und der Verwaltungen der Mitgliedsgemeinden Samtgemeindedirektor, später genannt Samtgemeindebürgermeister.

Vom 23.9.1946 bis 1966 leitete Bernhard Zeuner (1905-1966) die Verwaltung,

von 1967 bis 1995

Wilfried Hennies,

von 1995 bis 31.10.2021

Jörg Warncke,

ab 1.11.2021

Britta Suderburg (gewählt am 12.9.2021)

1.4.2 Verwaltungsänderungen 1963 und 1973

Ab 1963 ermöglichte die Niedersächsische Gemeindeordnung (NGO) die Bildung von Samtgemeinden, d.h., es konnten sich Gemeinden jeder Größe zu Samtgemeinden zusammenschließen. Jede Mitgliedsgemeinde blieb politisch selbständig. Sie hatte aber die Vorteile einer großen Gemeinde, was die Verwaltung betraf.

Nach der Gebiets- und Verwaltungsreform von 1972 waren Samtgemeinden zu bilden. Zu Samtgemeinden konnten sich nach der NGO (§71) nur Gemeinden mit 400 und mehr Einwohnern zusammenschließen. Die Organisation der Samtgemeinden, ob Einheitsgemeinde, Samtgemeinde oder eine Kombination aus beiden, blieb den Mitgliedsgemeinden überlassen. Die Landesplanung und Raumordnung schrieb Samt- oder Einheitsgemeinden oder eine Kombination aus beiden von mindestens 7.000 Einwohnern zwingend vor.

Am 1. Januar 1973 gaben die Gemeinden Bunkenburg, Gockenholz und Jarnsen ihre Selbständigkeit auf und bildeten mit der Gemeinde Lachendorf eine Einheitsgemeinde. Zum selben Zeitpunkt entstand die Samtgemeinde Lachendorf

aus den Einheitsgemeinden

Lachendorf

mit den Ortsteilen Bunkenburg, Gockenholz, Jarnsen,

Eldingen

(ab dem 16.1.1973) mit den Ortsteilen Eldingen, Bargfeld, Grebshorn, Heese, Hohnhorst, Luttern, Metzingen, Wohlenrode,

Hohne

mit den Ortsteilen Hohne, Helmerkamp und Spechtshorn,

und den Gemeinden

Ahnsbeck

und

Beedenbostel.

Die Grundidee der Gebiets- und Verwaltungsreform nach Aussage der wahlkämpfenden Kandidaten aller Parteien der Kommunalwahl am 25.3.1973 im Landkreis Celle:

Es sollte mehr Demokratie an der Basis, also in den Gemeinden, verwirklicht werden. Z.B. sollten Aufgaben, die vorher Sache der Landkreise waren, nach der Reform in der Zuständigkeit der Samtgemeinden sein. Dies galt für Regierungsbezirke und Landkreise entsprechend. Dazu war die Schaffung größerer Einheiten zwingend notwendig, um hauptamtliche Kräfte mit Aufgaben auslasten zu können.

Dieser Grundidee der Gebiets- und Verwaltungsreform folgt, daß alles, was im Samtgemeindebereich von Bedeutung ist, vom Samtgemeinderat bzw. von der Samtgemeindeverwaltung wahrgenommen wird. Der Samtgemeinderat setzt sich aus Vertretern des Samtgemeindebereichs zusammen. Die einzelnen Mitgliedsgemeinden haben die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit der Samtgemeindeverwaltung zu nutzen. Für die Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Lachendorf werden die auf ihre Gemeinde begrenzten Angelegenheiten durch ihre Ratsherren wahrgenommen.

In der Samtgemeinde Lachendorf hat die Einheitsgemeinde Lachendorf durch die hohe Einwohnerzahl ein Übergewicht, weil sie allein etwa die Hälfte der Mitglieder des Samtgemeinderates stellt. Zur Samtgemeinde gehörten mit den Zahlen vom 31.12.2021 die Gemeinden/Einheitsgemeinden:

Ahnsbeck

1.637

Einwohner

Beedenbostel

984

Einwohner

Eldingen

2.026

Einwohner

Hohne

1.695

Einwohner

Lachendorf

6.524

Einwohner

Samtgemeinde Lachendorf

12.846

Einwohner

23

Die Gemeindewappen in der Samtgemeinde Lachendorf:

Abbildung 12 Wappen der Gemeinden der Samtgemeinde Lachendorf24

1.5 Gesundheitsfürsorge

1.5.1 Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte

Aus der Chronik der Gemeinde Beedenbostel über die ärztliche Versorgung in der gesamten Amtsvogtei, zu der auch Lachendorf gehörte: „Auf der Amtsberatungsversammlung am 7. März 1828 klagten mehrere Dorfgeschworene [Bürgermeister] darüber, daß sich in der ganzen Amtsvogtei Beedenbostel kein einziger Arzt befinde.“25 Kranke mußten zur ärztlichen Behandlung deshalb nach Celle.

Die ärztliche Versorgung Beedenbostels in den vergangenen zweihundertsechzig Jahren ist sehr ausführlich in der Chronik der Gemeinde Beedenbostel Band IV enthalten. Die hier vorliegende Lachendorfer Chronik bezieht Beedenbostels Versorgung mit Ärzten für die Zeit nach 1945 mit ein, um einen Vergleich zwischen dem alten und dem neuen zentralen Ort zu ermöglichen. Streng genommen wären die Angaben über Beedenbostel erst ab dem 1.1.1973 angebracht, dem Beginn der Samtgemeinde Lachendorf. Ab 1973 werden dann auch die anderen in der neuen Samtgemeinde tätigen Ärzte erfaßt.

In Bedenbostel praktizierten ab dem 2. Weltkrieg folgende Ärzte:

Dr. Hannes

Allgemeinmedizin

Dr. Gerhard Liman

Allgemeinmedizin

Dr. Mathias Liman

Allgemeinmedizin

Dr. Rainer Liman

Allgemeinmedizin

Dr. Stiegler

Allgemeinmedizin

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Zu Lachendorf:

In Lachendorf ist dem Verfasser in Erinnerung, daß Dr. Braess in seinem Haus an der Celler Straße 2 praktizierte. An einen Besuch dieser Arztpraxis wurde der Verfasser später mit folgendem Bericht seiner Mutter erinnert: Dr. Braess, befreundet mit den Eltern des Verfassers, erhielt im Dezember 1945 Besuch vom fast vierjährigen Verfasser, den seine Mutter allein in die Praxis geschickt hatte. Gefragt, wer er denn sei, kam selbstsicher folgende Antwort: „Ich heiße Jörn Deecke. Mein Vater ist Bauer und wohnt bei uns!“ Der Grund für diese Auskunft: Der Vater war nach kurzem Kriegseinsatz und britischer Kriegsgefangenschaft seit wenigen Wochen wieder zu Hause.

Die im Anschluß an Dr. med. Braess in Lachendorf praktizierenden Ärzte/Zahnärzte sind in etwa nach dem Beginn ihrer Tätigkeit geordnet:

Herbert

Haberkorn,

Zahnarzt

Dr. med.

Mischel,

Hausarzt

Dr. med. Sigfrid

Meier,

Hausarzt

Dr. med.

Panum,

Hausarzt

Dr. med.

Hosoya,

Hausarzt, übernahm die Praxis von Dr. Panum

Dr. med. Heiko

Ullrich,

Hausarzt, übernahm die Praxis von Dr. Hosoya.

Dr. med. Carsten-Heinrich

Woltmann,

Hausarzt vom 15.11.1978 bis 1.1.2010.

Ulrich

Kaiser

eröffnete am 1.10.1984 eine Facharztpraxis mit gastroenterologischem Schwerpunkt in der Ackerstraße 16. Seine Praxis wird als gastroenterologische Facharztpraxis von

Dres.

Süttmann, Matzat

und Frau

Borngräber

weitergeführt; s.u.

Dr. med. Sigfrid

Meier

verkaufte 1983 seine 1963 erbaute Praxis mit Wohnhaus am Heidkamp 9 an

Dr. med. Gerd

Molsen,

Hausarzt. Er praktizierte ab 2.5.1984 allein. Als seine Frau,

Dr. med. Gabriele

Molsen,

Hausärztin, am 1.1.1985 dazu kam, betrieben sie eine Gemeinschaftspraxis. Nach Um- und Erweiterungsbauten von 2002 bis 2004 wurde den beiden Ärzten,

Dr. med. Heiko

Ullrich,

Hausarzt, und

Dr. med. Uwe de Groot, Hausarzt, eine Tätigkeit als Weiterbildungsassistenten ermöglicht. Anschließend traten beide in die Gemeinschaftspraxis ein. Dres. Molsen beendeten ihre Tätigkeit als niedergelassene Ärzte 2019. Ab 2010 war eine zusätzliche Erweiterung dieser Praxis durch

Christine

Dollries,

Gynäkologin, und

Dr. Andrea

Kuhls,

Kinderärztin, erfolgt. Zur gleichen Zeit entstanden Zweigpraxen in Ahnsbeck und Eldingen.

2021 arbeiteten in Lachendorf folgende Ärzte; einige nur an bestimmten Wochentagen:

Johann-Georg von Dewitz

Allgemeinmedizin

Dr. med. Catherine Hollerbach

Allgemeinmedizin

Dr. med. Heiko Ullrich

Allgemeinmedizin

Silke Weißbrich

Allgemeinmedizin

Oliver Weißbrich

Allgemeinmedizin

Dr. med. Andrea Kuhls

Pädiatrie

Christine Dollriess

Orthopädie, Unfallchirurgie, Gynäkologie, Naturheilverfahren

Dr. med. Constantin Dollries

Orthopädie

Dr. med. Lena Goldammer

Augenmedizin

Dr. med. Dieter Goldammer

Augenmedizin

Dr. med. Simone Larseille

Hals-, Nasen-, Ohrenmedizin

Dr. med. Victor Helmstädter

Hals-, Nasen-, Ohrenmedizin

Dr. med. dent. Sönke Trumann

Zahnmedizin

Dr. med. dent. Saskia van Alven

Zahnmedizin

Dr. med. dent. Matthias Kage

Zahnmedizin

Lilia Martynenko

Allgemeinmedizin

Dr. med. Tilman Matzat

Inneres, Proktologie

Marlen Borngräber

Inneres

Medea Glowienka

Inneres

Dr. med. Ulrich Süttmann

Inneres, Proktologie

Dr. med. Hartmut Pauka

Inneres

Oliver Ehlers

Inneres, Pneumologie

2021 arbeiteten in Hohne folgende Ärzte:

Dr. med. Thomas Lang

Arzt

Dr. med. vet. Susanne Lier

Tiermedizin

Dr. med. vet. Stefanie Huthmann

Tiermedizin

2021 arbeiteten in Eldingen folgende Ärzte:

Dr. med. Alexandra von der Wense

psychosomatische Medizin, Psychoanalyse, Psychotherapie, Coaching

Thilo Dahnke

Zahnmedizin

Die folgenden Tabellen wurden vom Verfasser aufgrund der Angaben der Ärzte erstellt:

2013 wurde die Zentralität Lachendorfs durch die Inbetriebnahme des Ärztehauses im Zentrum Lachendorfs an der Ackerstraße erheblich gestärkt. Die vorher im Dorf an mehreren Orten praktizierenden Ärzte konnten mit einer zentralen Verwaltung Praxiskosten senken und mit ausreichend Parkplätzen, einer neuen Apotheke und weiteren einschlägigen Betrieben für Patienten an Attraktivität gewinnen.

Abbildung 13 Ärztehaus in Lachendorf27

Tierärzte: Lachendorf wurde durch Mediziner tierärztlich versorgt, in deren Wirkungsbereich der Ort lag. Anders als bei den Menschen kommt der Tierarzt bei Tieren wie Rindern,

Pferden, Schweinen, … auf die Höfe zu ihnen. Nur leicht transportierbare Kleintiere suchen den Tierarzt in seiner Praxis auf. Deshalb sind die Kunden einer Tierarztpraxis in einem größeren Bereich zu finden. Die Tierärztliche Gemeinschaftspraxis in Lachendorf arbeitet z. B. zwischen Hannover und Gifhorn.

An den Tierarzt Dr. Mester in Beedenbostel erinnert sich Hubert Teschner28, ehemaliger Bürgermeister Beedenbostels. Eine angeheiratete Enkelin dieses Tierarztes, Elke Benecke29, geb. Hauer, geboren in Jarnsen, berichtet von ihren Schwiegereltern, Dr. Ruth Mester und Dr. Benecke. Sie hatten die Praxis Dr. Mesters etwa 1940 übernommen und bis etwa 1970 betrieben. Der Verfasser hat beide als Tierärzte auf dem elterlichen Hof in Lachendorf erlebt.

Dr. Mester

1910 bis

1940

in Beedenbostel

Dr. Benecke ab ca.

1940 bis ca.

1970

in Beedenbostel

Dr. Wirth

1970 bis ca.

2000

in Hohne

Dr. Brammer

1990 bis

2017

in Hohne

Dr. Wiswe

1991 bis

2018

in Lachendorf

Dr. Lier + Dr. Huthmann ab 2017

in Hohne

Dr. Harke + Dr. Betje Kauenhowen ab 2017 in Lachendorf und Scharnhorst

Dr. Birgit Wiswe betrieb von 1991 bis 2018 in Lachendorf, Im Bulloh 15, eine Kleintierpraxis.30

Abbildung 14 Kleintierpraxis Dr. Wiswe in Lachendorf, Im Bulloh 1530

Abbildung 15 Tierärztliche Gemeinschaftspraxis am Kuhlenkamp31

Dr. Betje Harke und Dr. Christian Harke eröffneten 2017 eine tierärztliche Gemeinschaftspraxis mit dem Namen „Tierärzte Südheide“ in Lachendorf.

1.5.2 Apotheken

Die Apotheke in Beedenbostel gab es dort seit 1863. Wolfgang Boes verlegte sie 1961 von Beedenbostel, Gardinenstraße, nach Lachendorf, Ackerstraße. Das rasant wachsende Lachendorf hatte damals etwa 2.000 Einwohner.

Abbildung 16 ehemalige Apotheke Boes; heute „Oliven-Apotheke“ in Lachendorf32

Als Lachendorf 1991 auf über 4.000 Einwohner gewachsen war, eröffnete Herr Fischer-Weise in der Bahnhofstraße 17 im Dezember 1991 die „Lachte-Apotheke“ und betrieb sie bis einschließlich Dezember 2013. Die Zahl der pharmazeutischen Mitarbeiter erhöhte sich im Laufe der Jahre auf fünf.

Abbildung 17 Lachte-Apotheke33

Nach dem Verkauf des Unternehmens aus Altersgründen an Herrn Mehran Arjomand Kermanie e.K. eröffnete der sie im selben Jahr als „Oliven Apotheke“ und schloß sie 2020. Er hatte inzwischen die Apotheke Boes erworben und ihr den Namen „Oliven-Apotheke“ gegeben, in der etwa 14 Angestellte arbeiten.

Die „Bären-Apotheke“34, im 2013 fertiggestellten Ärztehaus in der Ackerstraße 9a betreibt Herr Ahmed El-Hawari e.K. Sie hat etwa 13 Beschäftigte und macht es durch ihre Lage den Patienten leichter, nach dem Arztbesuch die verschriebenen Medikamente zu erwerben. (s. Foto oben, „Ärztehaus“).

1.5.3 Sozialdienste

In den vergangenen Jahrhunderten gab es bei Geburten und für Kranke, die einen Arzt nicht aufsuchen konnten, kaum ärztliche Versorgung. In der Regel kümmerten sich Familienangehörige um ihre Gebärenden und die Alten und Kranken zu Hause. Alleinstehende Personen waren auf Hilfe von Nachbarn angewiesen und/oder fielen der „Armenkasse“ der Gemeinde zur Last.

Die Henriettenschwester (ausgebildet am Henriettenstift in Hannover), Luise Schulz, wirkte segensreich von 1931 bis 1965 im Bezirk Beedenbostel, zu dem auch ab dem 1.10.1933 Lachendorf gehörte. Schwester Margot Lindenau unterstützte sie ab 1964 von Lachendorf aus. Von 1967 bis 1971 half Schwester Martha Koch aus Ahnsbeck.35