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Die Chronik beschreibt die Entwicklung des Dorfes Lachendorf nordöstlich von Hannover in der Südheide von der Jungsteinzeit bis in das Jahr 2024. Ein Schwerpunkt wird auf die Zeit nach 1945 gelegt. In dieser Zeit entwickelte sich das Dorf von einer kleinen bäuerlichen Siedlung zum zentralen Ort einer großen Samtgemeinde.
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Seitenzahl: 228
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Liebe Lachendorferinnen und Lachendorfer, liebe Leserinnen und Leser der Ortschronik von Lachendorf,
es ist mir eine außerordentliche Freude, dass auf Initiative von Jörn Deecke eine neue Ortschronik entstanden ist, die einen umfangreichen Überblick über die Geschichte unserer schönen Gemeinde gibt.
Geschichte zu betreiben heißt, sich Vergangenes zu vergegenwärtigen in erinnernder Absicht; dem soll die Ortschronik dienen. Jörn Deecke hat versucht, eine objektive und auch spannende Darstellung zu bieten. Ihm ist es gelungen, eine Lachendorfer Chronik zu einem besonderen Leseerlebnis zu erstellen umfassend, breitgefächert, ansprechend und informativ.
Keine Geschichte kommt uns menschlich so nahe wie die Heimatgeschichte. Sie berührt uns bis hinein in die eigene Biographie. Umso mehr würde ich mich über ein reges Interesse von Bürgerinnen und Bürgern an der Lachen- dorfer Ortschronik freuen.
Ich wünsche den Leserinnen und Lesern frohe Stunden mit diesem Buch und hoffe, dass Sie die Kapitel und Seiten der Lachendorfer Ortschronik mit Freude lesen und eine persönliche Bereicherung daraus erfahren.
Ich danke dem Verfasser Jörn Deecke, der uns allen diesen historischen Rückblick in unsere wunderschöne Gemeinde ermöglicht hat.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Liebe Lachendorferinnen und Lachendorfer, liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich sehr, ein Teil der neuen Lachendorfer Ortschronik zu sein, und bedanke mich bei Jörn Deecke für sein Engagement und sein Interesse, eine neue Chronik zu entwerfen.
Geschichte ist gelebtes Leben, Veränderung und vergangene Ereignisse. (Walter Bartels)
Schon seit vielen Jahren bestand der Wunsch, die sehr wechselvolle Geschichte Lachendorfs, einschließlich dem Ollen Drallen Hoff, für die heutige Generation, aber auch für die Zukunft festzuhalten. In mühevoller Kleinarbeit und intensiver Forschung sowie unzähligen Gesprächen ist es dem Autor gelungen, besonders die letzten fünf Jahrzehnte hoch interessant darzustellen. Sie schließt damit an Martin Wittmanns Chronikbände I und II an. Mit Liebe zur Heimat und großer Begeisterung über die Geschichte, aber auch die Geschichten unseres Dorfes, hat er als Autor sich großes Lob verdient.
Wie wichtig und notwendig es ist, die Geschichte eines Dorfes festzuhalten, spürt man erst in den Gesprächen mit Zeitzeugen, die von früher berichten und sich oft als „lebende Geschichtsbücher" erweisen. Aber: Nur gesprochen ist alles bald weg! Denn auch hier gilt: „Im Gestern liegt das Morgen".
Die Lachendorfer Ortschronik zeigt vor allem die wichtigsten Entwicklungsphasen in der Vergangenheit. Auch die Nachkriegsgeschichte und der Wiederaufbau sowie Brauchtum, Heimatpflege werden näher beleuchtet, ohne den Anspruch auf Vollstän- digkeit zu erheben.
Diese Chronik kann auch für ehemalige Lachendorfer nicht nur Erinnerung, sondem auch eine stets begehbare Brücke zu ihrem Geburtsort darstellen. Für neue Lachen- dorfer ist sie eine Chance, ihre neue Heimat kennen und lieben zu lernen. Möge diese Chronik mit dazu beitragen, das Schaffen und Wirken der Vorfahren zu würdigen und die Bindung an unseren Ort intensivieren.
Ihre
Britta Suderburg(Samtgemeindebürgermeisterin)
Diese Chronik legt ihren Schwerpunkt auf die letzten fünf Jahrzehnte und schließt damit an Martin Wittmanns Chronikbände I und II an. Lachendorf hat eine geradezu stürmische Entwicklung genommen, die zeitnah festgehalten werden soll. Auch 2023 Erforschtes aus der Steinzeit wird hier veröffentlicht und für die Nachkommen aufbewahrt.
Einige persönliche Anmerkungen sollen mein nachhaltiges Interesse verdeutlichen: Nach meiner landwirtschaftlichen Ausbildung und Bewirtschaftung des elterlichen Hofes in Lachendorf nahm ich ein Pädagogik-Studium mit dem Schwerpunkt Geographie an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg auf. 1973 legte ich meine Examensarbeit in diesem Fach mit dem Thema „Die Zentralitätsverlagerung von Beedenbostel nach Lachendorf“ bei Herrn Prof. Dr. Arnold Schultze, Lüneburg, vor. Mein Interesse an der Entwicklung Lachendorfs hat seitdem nicht nachgelassen und führte angesichts des überaus starken Wachstums des Ortes in den letzten Jahrzehnten zu meinem Wunsch, dieses festzuhalten.
Ich danke sehr der Verwaltung der Samtgemeinde Lachendorf, dem Katasteramt Celle, den Ärzten in unserer Samtgemeinde und den vielen Privatpersonen dafür, daß sie mir bereitwillig Informationen gegeben haben. Der Verwaltungsausschuß der Gemeinde Lachendorf hat in seiner Sitzung am 21.9.2023 einstimmig erlaubt, das Gemeindewappen für diese Chronik zu verwenden. Es wurde 1973 vom stellvertretenden Gemeindedirektor Heinrich Westermeyer entworfen.
Ich verwende die Rechtschreibung gemäß Der Große DUDEN von 1967 und das Generische Maskulinum, die mich die längste Zeit meines Lebens begleitet haben.
Lachendorf 2024
Jörn Deecke
1 Einwohnerzahlen Beedenbostels und seiner Umgebung ab 1821
1.1 Lachendorf ab 1821
1.2 Einwohner und Straßen 1926
1.3 Einwohner ab 1971
1.3.1 Wahlen 1973 – 2021
1.3.2 Bürgermeister bis heute (2024)
1.4 Verwaltung
1.4.1 Gemeindedirektoren
1.4.2 Verwaltungsänderungen 1963 und 1973
1.5 Gesundheitsfürsorge
1.5.1 Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte
1.5.2 Apotheken
1.5.3 Sozialdienste
1.5.4 Frischwassergewinnung und Abwasserentsorgung
1.5.5 Abfallentsorgung
1.6 Strom, Telefon, Internet
1.6.1 Strom, Fotovoltaik
1.6.2 Telefon
1.6.3 Internet
2 Lachendorf veränderte sich
2.1 Grenzeichen auf den Höfen
2.2 Wege nach Celle
2.3 Nach dem Brand von 1850
2.4 1945 und danach
2.4.1 Lachendorf wächst bis heute
2.4.2 Neue Straßen und die Numerierung der Gebäude
2.4.3 Der zentrale Bereich des Ortes
2.4.4 Veränderungen ab 2005 im Zentrum
2.5 Wohnbebauung
2.5.1 Bebauungspläne
2.5.2 Straßenbau und Straßenausbau
2.5.3 Regenwasserkanalisation
2.5.4 2021: Die Straßen und ihre Namen
2.5.5 Baugebiet „Südhang“
2.5.6 Die räumliche Lage der Straßen in Lachendorf
2.5.7 Straßen der eingemeindeten Orte
2.6 Gewerbegebiete
2.6.1 Nach dem Zweiten Weltkrieg
2.6.2 Gewerbegebiet „Bulloh“
2.6.3 Gewerbegebiet „Flottkamp“
2.6.4 Gewerbegebiet „Lachtecenter“
2.6.5 Gewerbegebiet „Kleines Bulloh“
2.6.6 Gewerbegebiet „Ortszentrum“
2.6.7 Gewerbegebiet „Stockauweg“
2.6.8 Gewerbegebiet „Sallohweg“
3 Einrichtungen
3.1 Rathaus
3.2 Olen Drallen Hoff und Bolzmann Dralle
3.3 Friedhof
3.4 Drögemüller-Brücke
3.5 Schürfeld-Brücke
3.6 Sporteinrichtungen, -vereine, Rotes Kreuz
3.6.1 Lachtestadion
3.6.2 Turn- und Sportverein
3.6.3 Tennis-Verein Lachendorf e.V.
3.6.4 Kanu-Club Lachendorf e.V.
3.6.5 Schützenverein Lachendorf 1881 e.V
3.6.6 Deutsches Rotes Kreuz
3.7 Überörtliche Einrichtungen
3.7.1 Kreisstraßenmeisterei in Lachendorf
4 Kindertagesstätten, Schulen
4.1 Kindertagesstätten
4.1.1 Kindergärten
4.1.2 Kinderkrippen
4.1.3 Kindertagesstätte Baumhaus, Südfeld 13
4.2 Öffentliche Schulen
4.2.1 IKARUS-Schule, Grundschule Lachendorf
4.2.2 Oberschule mit gymnasialem Zweig
4.2.3 IMMANUEL-KANT-GYMNASIUM
5 Vereine und Verbände
5.1 Kultur
5.1.1 Männergesangverein Lachendorf
5.1.2 Gemischter Chor Lachendorf
5.1.3 Kulturkreis Lachtetal e.V.
5.1.4 Partnerschaft Bricqebec / Lachendorf
5.2 Förderverein Lachendorfer Papiergeschichte e. V.
5.3 Kirchen
5.3.1 Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK)
5.3.2 Katholische Kirchengemeinde
5.3.3 Evangelische Gemeinde „Arche Noah“ der Landeskirche
5.4 Freiwillige Feuerwehr
5.4.1 Feuerwehrgerätehäuser
5.4.2 Ortsfeuerwehr Jarnsen, Luttern, Bunkenburg
5.4.3 Ortsfeuerwehr Gockenholz
5.5 Jagdgenossenschaften
6 Was schon länger zurückliegt
6.1 Archäologische Grabung auf dem Krümmel
6.2 Die Höfe
6.2.1 Die Feldflur vor Karl dem Großen
6.2.2 Kirchenzehnt und Abgaben
6.2.3 Der Amtshof in Beedenbostel
6.2.4 Zehntscheune in Lachendorf
6.2.5 Agrarreform im 19. Jahrhundert in Lachendorf
6.2.6 Generalteilung
6.2.7 Spezialteilung
6.2.8 Verkoppelung
6.2.9 Nutzung der ehemaligen Allmende
6.2.10 Die Bauern werden Eigentümer
6.2.11 Flurnamen in der Gemarkung Lachendorf
6.2.12 Gutachten zu den Flurnamen der Gemarkung Lachendorf
6.2.13 Veränderungen ab 2005 im Zentrum
6.3 DREWSEN SPEZIALPAPIERE
6.3.1 Belegschaft
6.3.2 Erzeugte Papiermenge und Produktentwicklung
6.3.3 Erweiterungen des Betriebsgeländes
6.3.4 Entwicklung seit 1970
6.3.5 Energiewende
6.4 Banken
6.4.1 Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg
6.4.2 Volksbank eG Südheide-Isenhagener Land-Altmark
6.5 Selbständige Gewerbetreibende 1973
6.5.1 Gasthof Tannenkrug
6.5.2 Gasthof Lindenhof
6.5.3 Bahnhofsgaststätte
6.5.4 Modehaus Dobberkau
6.5.5 Bäckerei Körner / Gaues
6.5.6 Wochenmarkt in Lachendorf
6.5.7 Krößmann Bau- und Gartengeräte
6.5.8 Landschlachterei Schröder
6.5.9 Landschlachterei Siegmann/Ostwald
6.5.10 Landmaschinen-Schlosserei Lüchau
6.5.11 Gärtnerei Rienas
6.5.12 Apotheke Boes
6.5.13 Fa. Hermann Otte, Eversen
6.5.14 Restaurant Highlander
6.6 Selbständige Gewerbetreibende 2022
7 Auch das gab es einmal
7.1 Oberst S. eingebrochen ~1945
7.2 Ilse H. ~1947
7.3 Walter Z. ~1949
7.4 Gustav M. ~1951
7.5 Kutschfahrt bei Gewitter ~1951
7.6 Robinson ~1954
7.7 Braken ~1959
Auf der folgenden Grafik, die die Einwohnerentwicklung Beedenbostels und der umliegenden Orte darstellt, ist gut zu erkennen, daß die Bevölkerung bis 1848 wenig wächst. Danach verdoppeln sich die Zahlen für Lachendorf bis 1910 etwa, während sie sich in den anderen Orten nur wenig ändern. Grund für den Lachendorfer Zuwachs wird der Anlauf der ersten Papiermaschine am 16. Februar 1846 gewesen sein, mit dem die Papiermühle den endgültigen Sprung ins Industriezeitalter getan hatte1. Dazu nahm man am 5. April 1877 die zweite Papiermaschine in Betrieb2 und investierte weiter. Lachendorfs Bevölkerung wuchs entsprechend bis auf fast 1.000 Personen im Jahre 19003.
Von 1910 bis 1939 blieben die Einwohnerzahlen in den Orten des Kirchspiels Beedenbostel weitgehend unverändert, bzw. wuchsen mit Ausnahme Höfers moderat. Dort begann man ab etwa 1910 mit dem Abteufen von je einem Schacht in Höfer und Habighorst, um Steinsalz und Kali zu fördern. Die neue Firma ‚Mariaglück‘ hatte 1922 eine Belegschaft von 281 Personen unter und über Tage, 1951 mit 420 Personen die Höchstzahl4. Einschließlich der Familienangehörigen vervierfachte sich die Bevölkerung etwa in dieser Zeit.
Der Beedenbosteler Gemeinderat hatte sich bis 1961 gegen Veränderungen, die von seinem Beschluß abhängig waren, erfolgreich gewehrt. Interessierte, die in Beedenbostel wohnen oder arbeiten wollten, fanden weder Baugelände noch Arbeitsplätze ausreichend günstig vor und wandten sich ab. Nach Meinung des Gemeinderates war Beedenbostel der historisch gewachsene zentrale Ort und würde es auch immer bleiben.5
In Lachendorf war man zugänglicher. Seit 1538 existierte ein gewerblicher Betrieb im Dorf, zu dem eine nach und nach größer werdende Anzahl von Arbeitern mit ihren Familien gehörte. Man war an Arbeitnehmer im gewerblichen Bereich gewöhnt, und in Lachendorf war vieles für Bauwillige optimal: Der Verwaltungschef seit dem 23.9.1946, Gemeindedirektor Bernhard Zeuner (1905-1966) als treibende Kraft, sorgte mit dem Gemeinderat dafür, daß die notwendigen kommunalen Einrichtungen wie Schulen, Straßen, Straßenbeleuchtung etc. rechtzeitig errichtet wurden oder sagte den Bauherren zu, daß damit in absehbarer Zukunft zu rechnen sei. Die Baulandverkäufer erhielten vor und nach der Währungsreform von 1948 anfänglich 60 bis 80 Pfennige für einen Quadratmeter6.
Das war damals sehr viel Geld. Die Gemeinde kaufte ganze Flurstücke auf, erschloß sie und gab sie zu Selbstkosten an die Bauwilligen weiter. Das verhinderte auch eine eventuelle Spekulation mit Verteuerung des Baulandes. Später legte man vor der Veräußerung über Bebauungsland Bebauungspläne. Am 22.8.2019 trat Bebauungsplan Nr. 46 in Kraft.7 Diese Zahl verdeutlicht die außerordentlich rege Bautätigkeit.
Industrie und Gewerbe mit vielen Arbeitsplätzen waren vorhanden, entstanden neu und expandierten. Grundstücke mit etwa 1.250 m2 für Wohnhäuser, in der überwiegenden Mehrzahl Einfamilienhäuser, konnten preiswert erworben werden. Die doch großen Bauplätze ermöglichten einen Gemüsegarten für den Bedarf einer Familie und stellten die Sicherheit für einen Kredit. Die Gemeinde kaufte immer wieder ganze Flurstücke von den Bauern, erschloß sie und gab sie mit den entstandenen Kosten möglichst preiswert an Bauwillige weiter. Die Nachfrage hält bis heute (2024) an.
Lachendorfs Einwohnerzahlen stiegen ab 1950 stark und fielen für Beedenbostel. Nachdem diese Entwicklung anhielt, wurde die Schaffung zentraler Einrichtungen davon beeinflußt. Z.B. ordnete der Schulrat mit Schreiben vom 3. Februar 1970 „die Umschulung der Klassen 1-3 aus Beedenbostel an die Mittelpunktschule in Lachendorf mit Wirkung vom 14. März 1970 an.“ „Die Schule wurde mit Wirkung vom 01.10.1950 dreiklassig […].“8 Die Schulschließung erfolgte gegen erheblichen Widerstand Beedenbostels.
Mit Wirkung vom 1.1.1973 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Bunkenburg, Gockenholz, Jarnsen und Lachendorf zur Einheitsgemeinde Lachendorf zusammengeschlossen. Der Gemeinderat Lachendorf entscheidet seitdem in Angelegenheiten auch dieser Dörfer. Sie hatten am 1.1.1973 zusammen 3.467 Einwohner.9
Abbildung 1 Einwohner Beedenbostels u. umliegender Orte 1821-189310,11
Abbildung 2 Einwohner Beedenbostels u. umliegender Orte 1893-197112, 13
Die folgenden sechs Listen nennen die Namen, Berufe und Adressen der 957 Einwohner Lachendorfs im Jahre 1926. Es fällt auf, daß für jede Adresse nur der Name einer Person angegeben wird: Genannt wird der „Haushaltsvorstand“. Zum Beispiel kann ich für meinen Großvater, Deecke, Georg, Landwirt, Bahnhofstraße 3, erstes Blatt, rechte Spalte, unten, festhalten, daß damals auf diesem Hof die Eigentümerin,
Hermine Deecke (1877-1969) geb. Lüßmann, ihr Ehemann, der oben genannte Georg Deecke (1870-1935), ihr Sohn, Georg Deecke (1905-1984), und mehrere Hausangestellte und Knechte lebten. Auch Friedrich Deecke, Landwirt, Oppershäuser Straße 18, hatte Familie und Angestellte. Lachendorf hatte also mehr Einwohner als auf dieser Liste genannt werden.
Abbildung 3 Einwohner Lachendorfs 1926 (6 Seiten)14
Abbildung 4 Lachendorf 194515
1926 gab es in Lachendorf folgende Straßen:
Ackerstraße:
‚
in den Ackern
‘; bis 1850 südlich der Ackerstraße keinerlei Bebauung
Ahnsbecker Str.:
nach Ahnsbeck
Altenceller Straße:
nach Altencelle, ein Feldweg bis nach 1945
Am Bärenblau:
‚am Bärenblau‘
; nach dem dortigen Flurnamen
Am Eichhof:
mit Eichen bestandene Höfe
Am Heuberge:
‚am Heuberge‘
; nach dem dortigen Flurnamen
Am Krughof:
dort lag die Gastwirtschaft „Lindenhof“, der Krug
Am Osterraden:
‚Osterraden‘
; nach dem dortigen Flurnamen
Am Westerfelde:
‚das Westerfeld‘
; nach dem dortigen Flurnamen
Bahnhofstraße:
erst nach 1904, der Eröffnung der Eisenbahn Celle-Wittingen
Gartenstraße:
ab etwa 1850 Zufahrt zu neuen Gärten
Grüne Straße:
im Sommer beidseitig grüne Eichen
Jarnser Straße:
nach Jarnsen, bis 1973 unbefestigt
Kirchstraße:
ab 1905 die einzige Kirche in Lachendorf
Lachtestraße:
Weg nördlich der Lachte von der Bahnhofstraße nach Beedenbostel
Mühlenstraße:
Straße südlich der Papiermühle
Neue Straße:
die neu erbaute Straße
Oppershäuser Str.:
nach Oppershausen
Rehrkampstraße:
‚der Rehrkamp‘
; nach dem dortigen Flurnamen
Römerweg:
nach Administrator Julius Römer‘, Chef der Papierfabrik bis 1852
Schulstraße:
ab 1875, dem Bau der zweiten Schule; heute
‚Up’n Äckern‘
Triftstraße:
Viehdrift […] wurden Wege des Viehtriebs genannt […] zu Tränken
Wiesenstraße:
nach den
‚Aller-Dreck-Wiesen‘
Die fehlende Bereitschaft Beedenbostels nach dem 2. Weltkrieg, Bauland abzugeben, und das gegenteilige Handeln Lachendorfs führten zu einem nachhaltigen Bevölkerungszuzug und der Ansiedlung von Gewerbe und Industrie in Lachendorf und nicht im alten zentralen Ort Beedenbostel16. Das Wachstum hält bis heute (2024) an.
Abbildung 5 Einwohnerzahlen des Samtgemeindegebietes ab 1900 17
Abbildung 6 Ergebnisse der Wahlen zum Samtgemeinderat Lachendorf18
Abbildung 7 Ergebnisse der Wahlen zum Samtgemeinderat Lachendorf19
Abbildung 8 Ergebnisse der Wahlen zum Samtgemeinderat Lachendorf19
Abbildung 9 Ergebnisse der Wahlen zum Gemeinderat Lachendorf19
Abbildung 10 Ergebnisse der Wahlen zum Gemeinderat Lachendorf20
Abbildung 11 Ergebnisse der Wahlen zum Gemeinderat Lachendorf20
bis 1871
Kötner (Wilhelm) Veth
1872 bis 1902
Heinrich Schumeier
1902 bis 1914
Fritz Thies
1914 bis 1919
Heinrich Knoop
1919 bis 1923
Gustav Thies
1923 bis 1925
Carl Drögemüller
1925 bis 1932
Gustav Thies
1932 bis 1934
Willi Müller
1934 bis 1945
Heinrich Koch
1945 bis 1946
Bernhard Zeuner
1946 bis 1955
Fritz Banse
1955 bis 1955
Karl Vogelsang
1955 bis 1956
Heinrich Drangmeister
1956 bis 1961
Otto Schumeier
1961 bis 1968
Kurt Neumann
1968 bis 1973
Wilhelm Trumann
1973 bis 1991
Heinrich Hinrichs
1991 bis 2001
Erwin Kriegel
2001 bis 2006
Reinhard Neumann
2006 bis 2016
Erwin Kriegel
2016 bis
Hartmut Ostermann
21
„… Am 1. April 1955 trat als letzte in den Bundesländern die Niedersächsische Gemeindeordnung (NGO) in Kraft, die sich an britischen Verwaltungsstrukturen orientierte. Sie sah die sogenannte „Zweigleisigkeit“ der Verwaltung vor: Während der Rat aus seiner Mitte einen für die Repräsentation zuständigen Bürgermeister wählte, gab es daneben noch einen hauptamtlichen, vom Rat gewählten Gemeindedirektor (bzw. Stadtdirektor oder Samtgemeindedirektor), der der Verwaltung vorstand. Mit der Reform des niedersächsischen Kommunalverfassungsrechts im Jahr 1996 wurde die NGO den anderen Gemeindeordnungen in Deutschland angepasst und die Eingleisigkeit eingeführt. Seitdem ist der Bürgermeister gleichzeitig Hauptverwaltungsbeamter. Ausdrücklich bestehen bleibt die alte Regelung der Zweigleisigkeit jedoch bei Mitgliedsgemeinden von Samtgemeinden.“22 Der Gemeinderat wählt den Bürgermeister dort für fünf Jahre. Wiederwahlen sind möglich. Ab 1973 änderte sich die Aufgabe des Gemeindedirektors nach Bildung der Samtgemeinden: Er wurde als Leiter der Samtgemeindeverwaltung und der Verwaltungen der Mitgliedsgemeinden Samtgemeindedirektor, später genannt Samtgemeindebürgermeister.
Vom 23.9.1946 bis 1966 leitete Bernhard Zeuner (1905-1966) die Verwaltung,
von 1967 bis 1995
Wilfried Hennies,
von 1995 bis 31.10.2021
Jörg Warncke,
ab 1.11.2021
Britta Suderburg (gewählt am 12.9.2021)
Ab 1963 ermöglichte die Niedersächsische Gemeindeordnung (NGO) die Bildung von Samtgemeinden, d.h., es konnten sich Gemeinden jeder Größe zu Samtgemeinden zusammenschließen. Jede Mitgliedsgemeinde blieb politisch selbständig. Sie hatte aber die Vorteile einer großen Gemeinde, was die Verwaltung betraf.
Nach der Gebiets- und Verwaltungsreform von 1972 waren Samtgemeinden zu bilden. Zu Samtgemeinden konnten sich nach der NGO (§71) nur Gemeinden mit 400 und mehr Einwohnern zusammenschließen. Die Organisation der Samtgemeinden, ob Einheitsgemeinde, Samtgemeinde oder eine Kombination aus beiden, blieb den Mitgliedsgemeinden überlassen. Die Landesplanung und Raumordnung schrieb Samt- oder Einheitsgemeinden oder eine Kombination aus beiden von mindestens 7.000 Einwohnern zwingend vor.
Am 1. Januar 1973 gaben die Gemeinden Bunkenburg, Gockenholz und Jarnsen ihre Selbständigkeit auf und bildeten mit der Gemeinde Lachendorf eine Einheitsgemeinde. Zum selben Zeitpunkt entstand die Samtgemeinde Lachendorf
aus den Einheitsgemeinden
Lachendorf
mit den Ortsteilen Bunkenburg, Gockenholz, Jarnsen,
Eldingen
(ab dem 16.1.1973) mit den Ortsteilen Eldingen, Bargfeld, Grebshorn, Heese, Hohnhorst, Luttern, Metzingen, Wohlenrode,
Hohne
mit den Ortsteilen Hohne, Helmerkamp und Spechtshorn,
und den Gemeinden
Ahnsbeck
und
Beedenbostel.
Die Grundidee der Gebiets- und Verwaltungsreform nach Aussage der wahlkämpfenden Kandidaten aller Parteien der Kommunalwahl am 25.3.1973 im Landkreis Celle:
Es sollte mehr Demokratie an der Basis, also in den Gemeinden, verwirklicht werden. Z.B. sollten Aufgaben, die vorher Sache der Landkreise waren, nach der Reform in der Zuständigkeit der Samtgemeinden sein. Dies galt für Regierungsbezirke und Landkreise entsprechend. Dazu war die Schaffung größerer Einheiten zwingend notwendig, um hauptamtliche Kräfte mit Aufgaben auslasten zu können.
Dieser Grundidee der Gebiets- und Verwaltungsreform folgt, daß alles, was im Samtgemeindebereich von Bedeutung ist, vom Samtgemeinderat bzw. von der Samtgemeindeverwaltung wahrgenommen wird. Der Samtgemeinderat setzt sich aus Vertretern des Samtgemeindebereichs zusammen. Die einzelnen Mitgliedsgemeinden haben die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit der Samtgemeindeverwaltung zu nutzen. Für die Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Lachendorf werden die auf ihre Gemeinde begrenzten Angelegenheiten durch ihre Ratsherren wahrgenommen.
In der Samtgemeinde Lachendorf hat die Einheitsgemeinde Lachendorf durch die hohe Einwohnerzahl ein Übergewicht, weil sie allein etwa die Hälfte der Mitglieder des Samtgemeinderates stellt. Zur Samtgemeinde gehörten mit den Zahlen vom 31.12.2021 die Gemeinden/Einheitsgemeinden:
•
Ahnsbeck
1.637
Einwohner
•
Beedenbostel
984
Einwohner
•
Eldingen
2.026
Einwohner
•
Hohne
1.695
Einwohner
•
Lachendorf
6.524
Einwohner
•
Samtgemeinde Lachendorf
12.846
Einwohner
23
Die Gemeindewappen in der Samtgemeinde Lachendorf:
Abbildung 12 Wappen der Gemeinden der Samtgemeinde Lachendorf24
Aus der Chronik der Gemeinde Beedenbostel über die ärztliche Versorgung in der gesamten Amtsvogtei, zu der auch Lachendorf gehörte: „Auf der Amtsberatungsversammlung am 7. März 1828 klagten mehrere Dorfgeschworene [Bürgermeister] darüber, daß sich in der ganzen Amtsvogtei Beedenbostel kein einziger Arzt befinde.“25 Kranke mußten zur ärztlichen Behandlung deshalb nach Celle.
Die ärztliche Versorgung Beedenbostels in den vergangenen zweihundertsechzig Jahren ist sehr ausführlich in der Chronik der Gemeinde Beedenbostel Band IV enthalten. Die hier vorliegende Lachendorfer Chronik bezieht Beedenbostels Versorgung mit Ärzten für die Zeit nach 1945 mit ein, um einen Vergleich zwischen dem alten und dem neuen zentralen Ort zu ermöglichen. Streng genommen wären die Angaben über Beedenbostel erst ab dem 1.1.1973 angebracht, dem Beginn der Samtgemeinde Lachendorf. Ab 1973 werden dann auch die anderen in der neuen Samtgemeinde tätigen Ärzte erfaßt.
In Bedenbostel praktizierten ab dem 2. Weltkrieg folgende Ärzte:
Dr. Hannes
Allgemeinmedizin
Dr. Gerhard Liman
Allgemeinmedizin
Dr. Mathias Liman
Allgemeinmedizin
Dr. Rainer Liman
Allgemeinmedizin
Dr. Stiegler
Allgemeinmedizin
26
Zu Lachendorf:
In Lachendorf ist dem Verfasser in Erinnerung, daß Dr. Braess in seinem Haus an der Celler Straße 2 praktizierte. An einen Besuch dieser Arztpraxis wurde der Verfasser später mit folgendem Bericht seiner Mutter erinnert: Dr. Braess, befreundet mit den Eltern des Verfassers, erhielt im Dezember 1945 Besuch vom fast vierjährigen Verfasser, den seine Mutter allein in die Praxis geschickt hatte. Gefragt, wer er denn sei, kam selbstsicher folgende Antwort: „Ich heiße Jörn Deecke. Mein Vater ist Bauer und wohnt bei uns!“ Der Grund für diese Auskunft: Der Vater war nach kurzem Kriegseinsatz und britischer Kriegsgefangenschaft seit wenigen Wochen wieder zu Hause.
Die im Anschluß an Dr. med. Braess in Lachendorf praktizierenden Ärzte/Zahnärzte sind in etwa nach dem Beginn ihrer Tätigkeit geordnet:
Herbert
Haberkorn,
Zahnarzt
Dr. med.
Mischel,
Hausarzt
Dr. med. Sigfrid
Meier,
Hausarzt
Dr. med.
Panum,
Hausarzt
Dr. med.
Hosoya,
Hausarzt, übernahm die Praxis von Dr. Panum
Dr. med. Heiko
Ullrich,
Hausarzt, übernahm die Praxis von Dr. Hosoya.
Dr. med. Carsten-Heinrich
Woltmann,
Hausarzt vom 15.11.1978 bis 1.1.2010.
Ulrich
Kaiser
eröffnete am 1.10.1984 eine Facharztpraxis mit gastroenterologischem Schwerpunkt in der Ackerstraße 16. Seine Praxis wird als gastroenterologische Facharztpraxis von
Dres.
Süttmann, Matzat
und Frau
Borngräber
weitergeführt; s.u.
Dr. med. Sigfrid
Meier
verkaufte 1983 seine 1963 erbaute Praxis mit Wohnhaus am Heidkamp 9 an
Dr. med. Gerd
Molsen,
Hausarzt. Er praktizierte ab 2.5.1984 allein. Als seine Frau,
Dr. med. Gabriele
Molsen,
Hausärztin, am 1.1.1985 dazu kam, betrieben sie eine Gemeinschaftspraxis. Nach Um- und Erweiterungsbauten von 2002 bis 2004 wurde den beiden Ärzten,
Dr. med. Heiko
Ullrich,
Hausarzt, und
Dr. med. Uwe de Groot, Hausarzt, eine Tätigkeit als Weiterbildungsassistenten ermöglicht. Anschließend traten beide in die Gemeinschaftspraxis ein. Dres. Molsen beendeten ihre Tätigkeit als niedergelassene Ärzte 2019. Ab 2010 war eine zusätzliche Erweiterung dieser Praxis durch
Christine
Dollries,
Gynäkologin, und
Dr. Andrea
Kuhls,
Kinderärztin, erfolgt. Zur gleichen Zeit entstanden Zweigpraxen in Ahnsbeck und Eldingen.
2021 arbeiteten in Lachendorf folgende Ärzte; einige nur an bestimmten Wochentagen:
Johann-Georg von Dewitz
Allgemeinmedizin
Dr. med. Catherine Hollerbach
Allgemeinmedizin
Dr. med. Heiko Ullrich
Allgemeinmedizin
Silke Weißbrich
Allgemeinmedizin
Oliver Weißbrich
Allgemeinmedizin
Dr. med. Andrea Kuhls
Pädiatrie
Christine Dollriess
Orthopädie, Unfallchirurgie, Gynäkologie, Naturheilverfahren
Dr. med. Constantin Dollries
Orthopädie
Dr. med. Lena Goldammer
Augenmedizin
Dr. med. Dieter Goldammer
Augenmedizin
Dr. med. Simone Larseille
Hals-, Nasen-, Ohrenmedizin
Dr. med. Victor Helmstädter
Hals-, Nasen-, Ohrenmedizin
Dr. med. dent. Sönke Trumann
Zahnmedizin
Dr. med. dent. Saskia van Alven
Zahnmedizin
Dr. med. dent. Matthias Kage
Zahnmedizin
Lilia Martynenko
Allgemeinmedizin
Dr. med. Tilman Matzat
Inneres, Proktologie
Marlen Borngräber
Inneres
Medea Glowienka
Inneres
Dr. med. Ulrich Süttmann
Inneres, Proktologie
Dr. med. Hartmut Pauka
Inneres
Oliver Ehlers
Inneres, Pneumologie
2021 arbeiteten in Hohne folgende Ärzte:
Dr. med. Thomas Lang
Arzt
Dr. med. vet. Susanne Lier
Tiermedizin
Dr. med. vet. Stefanie Huthmann
Tiermedizin
2021 arbeiteten in Eldingen folgende Ärzte:
Dr. med. Alexandra von der Wense
psychosomatische Medizin, Psychoanalyse, Psychotherapie, Coaching
Thilo Dahnke
Zahnmedizin
Die folgenden Tabellen wurden vom Verfasser aufgrund der Angaben der Ärzte erstellt:
2013 wurde die Zentralität Lachendorfs durch die Inbetriebnahme des Ärztehauses im Zentrum Lachendorfs an der Ackerstraße erheblich gestärkt. Die vorher im Dorf an mehreren Orten praktizierenden Ärzte konnten mit einer zentralen Verwaltung Praxiskosten senken und mit ausreichend Parkplätzen, einer neuen Apotheke und weiteren einschlägigen Betrieben für Patienten an Attraktivität gewinnen.
Abbildung 13 Ärztehaus in Lachendorf27
Tierärzte: Lachendorf wurde durch Mediziner tierärztlich versorgt, in deren Wirkungsbereich der Ort lag. Anders als bei den Menschen kommt der Tierarzt bei Tieren wie Rindern,
Pferden, Schweinen, … auf die Höfe zu ihnen. Nur leicht transportierbare Kleintiere suchen den Tierarzt in seiner Praxis auf. Deshalb sind die Kunden einer Tierarztpraxis in einem größeren Bereich zu finden. Die Tierärztliche Gemeinschaftspraxis in Lachendorf arbeitet z. B. zwischen Hannover und Gifhorn.
An den Tierarzt Dr. Mester in Beedenbostel erinnert sich Hubert Teschner28, ehemaliger Bürgermeister Beedenbostels. Eine angeheiratete Enkelin dieses Tierarztes, Elke Benecke29, geb. Hauer, geboren in Jarnsen, berichtet von ihren Schwiegereltern, Dr. Ruth Mester und Dr. Benecke. Sie hatten die Praxis Dr. Mesters etwa 1940 übernommen und bis etwa 1970 betrieben. Der Verfasser hat beide als Tierärzte auf dem elterlichen Hof in Lachendorf erlebt.
Dr. Mester
1910 bis
1940
in Beedenbostel
Dr. Benecke ab ca.
1940 bis ca.
1970
in Beedenbostel
Dr. Wirth
1970 bis ca.
2000
in Hohne
Dr. Brammer
1990 bis
2017
in Hohne
Dr. Wiswe
1991 bis
2018
in Lachendorf
Dr. Lier + Dr. Huthmann ab 2017
in Hohne
Dr. Harke + Dr. Betje Kauenhowen ab 2017 in Lachendorf und Scharnhorst
Dr. Birgit Wiswe betrieb von 1991 bis 2018 in Lachendorf, Im Bulloh 15, eine Kleintierpraxis.30
Abbildung 14 Kleintierpraxis Dr. Wiswe in Lachendorf, Im Bulloh 1530
Abbildung 15 Tierärztliche Gemeinschaftspraxis am Kuhlenkamp31
Dr. Betje Harke und Dr. Christian Harke eröffneten 2017 eine tierärztliche Gemeinschaftspraxis mit dem Namen „Tierärzte Südheide“ in Lachendorf.
Die Apotheke in Beedenbostel gab es dort seit 1863. Wolfgang Boes verlegte sie 1961 von Beedenbostel, Gardinenstraße, nach Lachendorf, Ackerstraße. Das rasant wachsende Lachendorf hatte damals etwa 2.000 Einwohner.
Abbildung 16 ehemalige Apotheke Boes; heute „Oliven-Apotheke“ in Lachendorf32
Als Lachendorf 1991 auf über 4.000 Einwohner gewachsen war, eröffnete Herr Fischer-Weise in der Bahnhofstraße 17 im Dezember 1991 die „Lachte-Apotheke“ und betrieb sie bis einschließlich Dezember 2013. Die Zahl der pharmazeutischen Mitarbeiter erhöhte sich im Laufe der Jahre auf fünf.
Abbildung 17 Lachte-Apotheke33
Nach dem Verkauf des Unternehmens aus Altersgründen an Herrn Mehran Arjomand Kermanie e.K. eröffnete der sie im selben Jahr als „Oliven Apotheke“ und schloß sie 2020. Er hatte inzwischen die Apotheke Boes erworben und ihr den Namen „Oliven-Apotheke“ gegeben, in der etwa 14 Angestellte arbeiten.
Die „Bären-Apotheke“34, im 2013 fertiggestellten Ärztehaus in der Ackerstraße 9a betreibt Herr Ahmed El-Hawari e.K. Sie hat etwa 13 Beschäftigte und macht es durch ihre Lage den Patienten leichter, nach dem Arztbesuch die verschriebenen Medikamente zu erwerben. (s. Foto oben, „Ärztehaus“).
In den vergangenen Jahrhunderten gab es bei Geburten und für Kranke, die einen Arzt nicht aufsuchen konnten, kaum ärztliche Versorgung. In der Regel kümmerten sich Familienangehörige um ihre Gebärenden und die Alten und Kranken zu Hause. Alleinstehende Personen waren auf Hilfe von Nachbarn angewiesen und/oder fielen der „Armenkasse“ der Gemeinde zur Last.
Die Henriettenschwester (ausgebildet am Henriettenstift in Hannover), Luise Schulz, wirkte segensreich von 1931 bis 1965 im Bezirk Beedenbostel, zu dem auch ab dem 1.10.1933 Lachendorf gehörte. Schwester Margot Lindenau unterstützte sie ab 1964 von Lachendorf aus. Von 1967 bis 1971 half Schwester Martha Koch aus Ahnsbeck.35