Lassiter 2282 - Jack Slade - E-Book

Lassiter 2282 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Ein Schuss krachte und das großkalibrige Geschoss riss dem ganz in Weiß gekleideten Mann die Melone vom Kopf. Der Hut beschrieb einen eleganten Bogen, ehe er einige Yards hinter den Männern im Staub landete.

Timothy Rockfield wandte sich entgeistert um und wich sofort ein paar Schritte zurück, als der bärtige Reiter in vollem Galopp mit erhobenem Karabiner auf ihn zukam.

"Ihr Bürger von Sodom! Das Schwert, das ihr fürchtet, das will ich über euch kommen lassen, spricht Gott der Herr!", rief der Mann auf dem riesigen schwarzen Pferd. "Wer sich gegen mich erhebt, der wird auf ewig in der Hölle brennen!"

Rockfield strich sich den Staub von seinem Anzug und nahm Haltung an. "Ich baue hier eine Stadt, Mister Siegel", sagte er. "Und sie werden mich nicht davon abhalten."

Er lächelte.

"Ein verdammt guter Schuss, Sir. Es sei denn, Sie wollten mir den Kopf wegblasen."

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Seitenzahl: 146

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

Cover

Impressum

Die Stadt der Sünde

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: San Julian/Bassols

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-2878-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Die Stadt der Sünde

Ein Schuss krachte und das großkalibrige Geschoss riss dem ganz in Weiß gekleideten Mann die Melone vom Kopf. Der Hut beschrieb einen eleganten Bogen, ehe er einige Yards hinter den Männern im Staub landete.

Timothy Rockfield wandte sich entgeistert um und wich sofort ein paar Schritte zurück, als der bärtige Reiter in vollem Galopp mit erhobenem Karabiner auf ihn zukam.

»Ihr Bürger von Sodom! Das Schwert, das ihr fürchtet, das will ich über euch kommen lassen, spricht Gott der Herr!«, rief der Mann auf dem riesigen schwarzen Pferd. »Wer sich gegen mich erhebt, der wird auf ewig in der Hölle brennen!«

Rockfield strich sich den Staub von seinem Anzug und nahm Haltung an. »Ich baue hier eine Stadt, Mister Siegel«, sagte er. »Und sie werden mich nicht davon abhalten.« Er lächelte. »Ein verdammt guter Schuss, Sir. Es sei denn, Sie wollten mir den Kopf wegblasen.«

John Siegels Augen schienen Blitze zu versprühen und sein Gesicht war verzerrt vor Zorn. Er stach mit dem Finger in die Luft. »Sie werden in der Hölle schmoren, Rockfield«, stieß er hervor.

Timothy Rockfield seufzte. »Das sagten Sie bereits, Mr. Siegel.« Er wandte sich zum Sheriff um, der so wirkte, als wäre der glänzende Stern noch ein Fremdkörper an seiner Brust. »Mr. Hudson, würden Sie bitte …?«

Der Sheriff trat vor und legte die Hand an den Colt. Sein Blick streifte das halbe Dutzend Reiter, das sich mit finsteren Mienen hinter Siegel aufgebaut hatte, bevor er deren Anführer ins Gebet nahm. »Mr. Rockfield hat dieses Land rechtmäßig erworben, John. Er kann hier tun und lassen, was ihm beliebt, solange er sich an die Gesetze hält. Was du eben gerade nicht getan hast. Also verschwinde, bevor ich dich festnehme und ins Gefängnis werfen lasse.«

Siegel lachte humorlos. »Du machst dich zum Büttel dieses gottlosen Gecken, Averell. Ich wusste schon immer, dass du nichts taugst!« Er spuckte verächtlich in den Staub. »Aber du wirst schon noch sehen, was du davon hast.«

»Vorsichtig, John«, sagte der Sternträger, und seine Stimme klang dabei gefährlich leise. »Pass auf, was du sagst.«

Siegel wendete sein Pferd. »Lasst uns von hier verschwinden, die Luft ist verpestet.«

»Hören Sie, Mr. Siegel«, sagte Rockfield und hob beschwichtigend die Hände. »Wir können doch immer noch gute Nachbarn werden. Ich schaffe hier Arbeit für viele Menschen, und ich werde der beste Kunde sein auf Ihrer Ranch. Mir ist zugetragen worden, dass Ihre Rinder die besten Steaks von ganz Nevada liefern. Lassen Sie uns miteinander reden, und wir finden eine Lösung für die Probleme, die Sie umtreiben.«

Siegel würdigte ihn keiner Antwort. Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt an den Bauhütten vorbei den Hang hinauf. Seine Begleiter folgten ihm in vollem Galopp.

Nachdenklich sah Rockfield den Reitern noch sekundenlang nach, bevor er seine Melone vom Boden aufhob und mit traurigem Blick auf die ausgefransten Löcher in dem teuren Filz starrte. »Ein Jammer«, murmelte er. »Dieses Modell hatte ich extra aus London kommen lassen.« Er steckte den Finger durch das Einschussloch und seine vollen Lippen kräuselten sich zu einer Miene des Bedauerns.

»Seien Sie froh, dass es nur Ihren Hut erwischt hat, Sir.« Der Sheriff rieb sich erleichtert die Stirn. »Beim nächsten Mal geht es vielleicht nicht so glimpflich aus.«

Rockfield wirkte überrascht. »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass der Gentleman mich umbringen wollte?«

Hudson hob den Blick gen Himmel und schüttelte den Kopf. Er hatte in den vergangenen Wochen schon des Öfteren feststellen müssen, dass der exzentrische Millionenerbe aus Kalifornien trotz seiner Intelligenz immer wieder eine bemerkenswerte Naivität an den Tag legte. »John Siegel ist ein exzellenter Schütze, Mr. Rockfield«, antwortete er. »Wenn er Sie hätte töten wollen, lägen Sie jetzt mit einem Loch in der Stirn auf der Straße.« Er hob die Hand. »Was aber nicht bedeutet, dass genau das noch passieren wird.«

Rockfield lachte amüsiert. Seine Stimme klang melodisch und einnehmend. Der Mann war vierunddreißig Jahre alt, aber sein faltenloses Gesicht und die Energie, die aus seinen tiefblauen Augen leuchtete, hätten die meisten Menschen dazu bewogen, ihn auf höchstens Anfang zwanzig zu schätzen. »Ich bitte Sie, Hudson! Mr. Siegel ist sauer, weil ich ihm das Land weggeschnappt habe, das er selbst gern erworben hätte. Dafür habe ich vollstes Verständnis! Aber mein Gebot an die Witwe Calhoun war nun einmal deutlich höher. Er wird sich schon irgendwann beruhigen, und wenn meine Stadt erst einmal steht, wird auch ihm aufgehen, dass sie ein Segen für diese Region sein wird. Kommen Sie!«

Er winkte dem Sheriff auffordernd zu, und die beiden Männer gingen an den Bauhütten vorbei den Hang hinab.

Zu beiden Seiten ihres Weges herrschte rege Betriebsamkeit. Dutzende von Zimmermännern und Handlangern errichteten hölzerne Skelette, an denen bereits erkennbar war, dass aus ihnen imposante Gebäude werden würden. Weiter unten waren die Arbeiten schon weiter fortgeschritten. Maler strichen die bereits fertigen Fassaden, und vier Männer waren gerade damit beschäftigt, ein buntes Schild über dem Eingang des zukünftigen Saloons anzubringen. Welcome toTim’s Best Place war in kunstvoll verschlungener Schrift darauf zu lesen.

Obwohl einiges noch im Rohbau befindlich war, ließ sich erkennen, dass hier eine beeindruckende Mainstreet entstand, die flankiert wurde von größtenteils zweistöckigen Häusern, vor deren Eingängen bereits die Boardwalks gezimmert wurden.

Zwei Dutzend Fuhrwerke, voll beladen mit Bohlen und Paneelen, war vor den Baustellen geparkt, und die Handwerker trugen das bereits fertig bearbeitete Holz von den Kutschen hinüber zu den Männern, die dafür zuständig waren, es an die Zimmerleute weiterzureichen.

Rockfield lächelte zufrieden. »Ich habe die meisten dieser Jungs mitgebracht aus San Diego, wissen Sie?«, sagte er zu Sheriff Hudson. »Das sind Leute, die genau wissen, was sie tun. Wir haben unten in Kalifornien im letzten Jahr eine halbe Stadt innerhalb von nur ein paar Wochen aus dem Boden gestampft.«

Plötzlich sprang Rockfield ein paar Schritte vor zu einem der Fuhrwerke. Mit vor Begeisterung leuchtenden Augen wartete er darauf, dass der Sheriff ihm folgte. Er streichelte eine der dicken Holzbohlen, die auf der Ladefläche lagen, und lächelte den Sternträger an. »Fühlen Sie mal, Mr. Hudson«, sagte er.

Der Marshal runzelte die Stirn, dann tat er wie geheißen.

»Und? Was fühlen Sie?« Rockfields Augen blitzten vor Erwartung.

»Hm, nun ja«, brummte Hudson und kam sich dämlich vor, weil er ein totes Stück Holz streichelte. »Das ist eine Holzbohle, oder nicht?«

»Ja und nein, Mr. Hudson«, sagte Rockfield und schmunzelte. »Das ist nämlich bestes Hickory-Holz, verstehen Sie? Darauf werden Ihre Enkelkinder noch wandeln können.« Er klopfte auf die Bohle. »Bei dem Klima hier wäre es nicht unbedingt nötig gewesen, dieses edle Material zu verwenden, aber was ich hier bauen will, das soll für die Ewigkeit sein!«

»Mr. Rockfield, Sir!«

Rockfield wandte sich um und lächelte erfreut, als er den verschwitzten Vorarbeiter auf sich zukommen sah. »William! Einen Moment, bitte.« Umständlich zog Rockfield einen weißen Lederhandschuh aus seiner Rocktasche und zog ihn über, bevor er dem Handwerker enthusiastisch die Hand schüttelte. Hudson rollte mit den Augen.

»Alles in Ordnung, Will?«, fragte Rockfield.

»Soweit schon, Sir«, antwortete der hochgewachsene Bursche und strich sich das blonde Haar aus der verschwitzten Stirn. »Allerdings gehen uns bald die Eisenwaren aus. Wir brauchen Nägel, Krampen, Schrauben …«

»Schon gut, Will. Mach dir keine Sorgen! Ein Transport aus Reno ist bereits unterwegs hierher und sollte spätestens in zwei Tagen eintreffen.«

»Sehr gut, Sir!« William tippte sich salutierend an die Stirn und grinste, bevor er zurück auf die Baustelle ging.

»Sehen Sie, Sheriff?« Rockfield lächelte, während er seinem Vorarbeiter nachblickte. »Lauter glückliche Menschen.«

»Hmhm«, brummte Hudson und beobachtete konsterniert, wie Rockfield vorsichtig den Handschuh abstreifte und ihn dann achtlos zu Boden fallen ließ. Der Blick des Sheriffs fiel auf die ausgebeulte Tasche des Millionärs und er vermutete, dass sich dort mindestens ein halbes Dutzend dieser Handschuhe befand. Offensichtlich hatte Rockfield einen Sprung in der Schüssel, wenn er nicht in der Lage war, jemandem die nackte Hand zu reichen.

»Gehen wir noch ein paar Schritte, Mr. Hudson«, sagte Rockfield.

Der Sheriff nickte gleichmütig, und sie lenkten ihre Schritte hinab in die Senke, an deren Ende sich der flache Damm für die Bahnstrecke von Westen nach Osten zog. Kerzengerade durchschnitt er den Horizont.

Jenseits der zukünftigen Bahnlinie erstreckten sich die ausgedehnten Ländereien von John Siegel, der bis vor kurzem der uneingeschränkte Herrscher über die Region gewesen war.

Diesseits des Dammes hatte Timothy Rockfield vor ein paar Monaten mehrere hundert Hektar Land von einer Frau erworben, deren verstorbener Mann Siegels größter Widersacher gewesen war. Sein Tod war bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt worden, und die Witwe von Arthur Calhoun hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, Siegel ihr Land zu überlassen. Nun war Rockfield der rechtmäßige Eigentümer und hatte der Witwe über den großzügigen Kaufpreis für das Land hinaus auch ein Stadthaus in San Francisco überschreiben lassen.

Am Fuße des Bahndammes wurde bereits eine Station errichtet, und links davon waren Handwerker damit beschäftigt, das Dach eines massiven Ziegelbaus fertigzustellen. An eine Kutsche gelehnt standen stabile Stahlgestelle, die vermutlich in den nächsten Tagen zu Zellen werden würden.

»Sehen Sie, Sheriff? Das wird Ihr Office werden. Ich schätze, in ein oder zwei Tagen können Sie ihr Büro bereits besichtigen.« Rockfield zwinkerte seinem Begleiter zu und grinste verschmitzt. »Der Saloon und ihr Office werden die beiden ersten Gebäude sein, die wir fertigstellen. Schien mir sinnvoll, oder was meinen Sie?«

Hudson nickte. »Das sieht wirklich gut aus, Mr. Rockfield.«

»Aber?« Rockfield hob die Augenbrauen. »Na los, jetzt sagen Sie schon, was Ihnen im Kopf herumspukt!«

Der Sheriff warf dem Millionär einen kurzen Blick zu, bevor er wieder hinunterstarrte auf den Bahndamm. Er zögerte einen Moment, bevor er antwortete. »Sie haben hier in der Gegend keine Freunde, Sir«, brummte er schließlich. »Und ich weiß nicht, ob ich Ihr Freund sein möchte.«

Rockfield lachte. »Schon gut, Mr. Hudson. Dafür habe ich durchaus Verständnis.« Dann wurde der Mann im weißen Anzug plötzlich ernst. »Aber Sie sollten Folgendes in Betracht ziehen: Ich bezahle Sie, und deswegen sind Sie im Moment mein Sheriff. Wenn diese Stadt erst einmal entstanden ist, könnten Sie immer noch mein Sheriff sein. Aber irgendwann werden die Bürger dieser Stadt Sie wählen. Glauben Sie mir, dann wird sich zeigen, ob Sie auf der richtigen Seite standen.«

Der Millionär verschränkte die Hände hinter dem Rücken und blickte sinnierend in den hellblauen Himmel. Hudson registrierte, dass Rockfield trotz der Hitze nicht zu schwitzen schien.

»Seien Sie versichert, Mr. Hudson«, sagte Rockfield leise, als spräche er zu sich selbst. »Uns stehen aufregende Zeiten bevor.«

Daran hatte Averell Hudson keinerlei Zweifel.

***

Lassiter atmete tief durch, bevor er sich kopfüber in den Teich stürzte. Mit kräftigen Schwimmbewegungen tauchte er auf den Grund hinab, stieß sich dann vom Boden ab und tauchte prustend wieder auf. Das kühle Wasser des kleinen Teiches war eine Wohltat nach dem langen Ritt durch die Wüstenhitze. Er kraulte ein paar Yards hinüber zum anderen Ufer und wusch sich dann den Schweiß und den Staub von seinem nackten Körper.

»Lassiter, du Schelm!« Die amüsierte Stimme ließ ihn herumfahren, und er erkannte Ramona am gegenüberliegenden Ufer des Teiches. Sie lächelte verführerisch. »Du möchtest hier ganz allein das Wasser genießen. Wie egoistisch von dir!«

Der Mann der Brigade Sieben grinste ihr zu und hob die Hände.

Der Treck hatte an dieser Stelle Rast gemacht, weil man sich nicht sicher sein konnte, wie bald auf ihrem weiteren Weg durch die Wüste noch einmal eine Wasserstelle zu finden war. Lassiter hatte bereits vor einer Stunde dafür gesorgt, dass die Tiere getränkt und ihre Wasservorräte aufgefüllt wurden. Nun hatte er gedacht, dass ein ungestörtes Bad nicht schaden konnte.

Doch Ramona hatte offensichtlich andere Pläne.

Obwohl nur ein paar dürre Mezquitebäume sie von den anderen trennten und man das Stimmengewirr bis zum Teich hören konnte, ließ die junge Frau sich nicht beirren. Rasch schlüpfte sie aus ihren Kleidern, bis sie völlig nackt vor ihm am Ufer stand.

Lassiters Augenbrauen hoben sich unmerklich, als sein Blick über ihre üppigen Rundungen fiel. »Ramona«, murmelte er, während er spürte, dass sich beim Anblick der wunderschönen Frau etwas in ihm zu rühren begann. »Meinst du wirklich, dass das jetzt eine gute Idee ist?«

Mit grazilen Bewegungen stieg die junge Frau in den Teich hinab und schwamm ihm entgegen. »Natürlich, mein Großer!«, rief sie lachend. »Es gibt doch nichts Schöneres, als es im kühlen Wasser zu tun, oder nicht?«

Mit ein paar kräftigen Schwimmstößen war sie bei Lassiter und sank in seine kräftigen Arme. Als sich ihr weicher Körper an ihn drängte und er die harten Knospen ihrer Brüste an seinen Rippen spürte, merkte er, wie sich trotz des kalten Wassers die Hitze in seinen Lenden auszubreiten begann. Ramona strich ihm das Haar aus dem Gesicht und küsste ihn voller Leidenschaft. »Ich wollte dich schon, als ich dich das erste Mal sah«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Und ich habe genau gesehen, dass es dir genau so ging.«

Die Sonne zauberte glänzende Lichter auf das Wasser, das von ihren vollen Brüsten abperlte, und Lassiter konnte nicht widersprechen. Die rassige Schwarzhaarige war ihm sofort ins Auge gefallen, als er ihr in der vergangenen Woche zum ersten Mal begegnet war. Ramona war die Chefin einer illustren Gesellschaft aus Prostituierten, Kellnern und Unterhaltungskünstlern, die neben Handwerkern und gut bewaffneten Sicherheitskräften das Personal des Trecks bildeten, den er in die Wüste von Nevada begleitete. Offenbar hatte es sich ein kalifornischer Millionär in den Kopf gesetzt, mitten in der Einöde eine Stadt zu errichten.

Ramona streichelte seine Brust und küsste ihn, während ihre Hand tiefer fuhr und fand, wonach ihr der Sinn stand.

»O Lassiter«, hauchte sie und lächelte. »Ich fühle, wir sind uns einig, oder etwa nicht?«

Lassiter zog die junge Frau an sich und küsste ihren Hals. Der Duft von Zedern stieg ihm in die Nase, als er ihren Rücken streichelte. Ihr weicher Körper fühlte sich wunderbar an. Ramona lachte leise, als seine Hände tiefer wanderten und auf ihrem Hintern landeten, wo Lassiter sofort damit begann, mit kräftigen Fingern ihre Pobacken zu massieren.

Sie führte ihn in sich ein und stöhnte erstickt auf, als sie seine Härte in sich spürte, dann stieß sie Lassiter auf den Rücken, bevor sie mit langsamen Bewegungen ihr Becken kreisen ließ. Ramona keuchte, und die Lust ließ ihr Herz schneller schlagen. Ganz eng drängte sie sich an ihn. Lassiter schloss die Augen und ließ es geschehen. Seine tastenden Hände fanden ihre Brüste und liebkosten sie sanft, während die junge Frau auf ihm ritt.

Sie neigte sich zu ihm hinab und umfasste seinen Nacken, bevor sie ihn leidenschaftlich küsste. Ihre Lippen öffneten sich, und ihrer beiden Zungen vollführten einen wilden Tanz miteinander. Ramonas Atem schmeckte nach Zimt und einem Hauch von Anis.

Lassiters Hände glitten ihren Rücken hinab und umfassten ihre Hüften. Er hob sie etwas empor und zog sie gleich darauf mit einer kräftigen Bewegung wieder zu sich herab. »Ja … o ja!«, keuchte sie. »Du fühlst dich so gut an, Lassiter. Gib mir mehr! Tiefer, tiefer, stoß mich ganz fest!«

Ihr Hintern hob und senkte sich in zunehmender Geschwindigkeit. Lassiter umfasste ihn wieder und streckte sich, um noch tiefer in sie eindringen zu können. Die Hitze loderte in ihm auf, als er spürte, wie die Muskeln in ihrem Unterleib sich um ihn zusammenzogen, als wolle sie ihn verschlingen. Ramonas schwarze Mähne streichelte sein Gesicht, als sie ihren Kopf in Ekstase von links nach rechts warf. Immer schneller wurde nun der Rhythmus ihrer Bewegungen, und Lassiters Puls begann zu galoppieren wie ein Mustang in der Steppe.

Ramona stöhnte, ihr Atem hob und senkte sich unter ihrem Busen. Die vollen Brüste wippten über Lassiters Gesicht auf und ab. Dann ging ein Zittern durch Ramonas Körper. Sie schrie plötzlich auf und bog ihren Rücken durch, erstarrte für Sekunden, als sie zu einem atemlosen Höhepunkt kam.

Ein tiefer Seufzer entwich ihrer Kehle, bevor sie sich keuchend auf seine Brust fallen ließ. »O mein Gott, war das schön«, flüsterte sie. »Ich würde jetzt gern bis in alle Ewigkeit so liegen bleiben. Bitte lass ihn in mir drin, Lassiter, nur noch ein paar Augenblicke!«

Lassiter streichelte ihren Rücken und küsste sie sanft. Dann hörte er plötzlich ein mehrstimmiges Kichern vom anderen Ufer des Teiches und hob den Kopf.

»Ramona!«, rief die rothaarige Esther lachend. »Das ist gemein! Du willst den großen Burschen doch wohl nicht ganz für dich allein?!«

Ramona rollte mit den Augen, entzog sich ihm nur widerwillig und winkte über die Schulter den anderen Mädchen zu. Ihr Blick war immer noch von der Leidenschaft der Liebe verschleiert, die sie soeben genossen hatte, doch sie hob herausfordernd die Augenbrauen. »Esther hat vermutlich recht, oder was meinst du?«

Lassiter seufzte, als er den drei jungen Frauen über Ramonas Schulter hinweg dabei zusah, wie sie sich hastig entkleideten. Er küsste Ramona zärtlich, streichelte ihre Brüste und strich ihr das nasse Haar aus der Stirn. »Wer könnte dazu schon Nein sagen …«

***

Als Lassiter eine knappe Stunde später den Hügel hinauf schlenderte, empfing ihn Ruben Steele mit einem breiten Grinsen. »Ich hoffe, Sie haben sich nicht zu sehr verausgabt, Lassiter«, sagte er. »Heute haben wir einen Ritt durch die Hölle vor uns – hundert Meilen durch die Wüste, das wird kein Zuckerschlecken.«

»Nur keine Sorge, Steele«, brummte der Mann der Brigade Sieben. »Sind wir bereit zum Aufbruch?«