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In seinem letzten Buch „Leben aus der Fülle des Neuen Bundes“ fordert der Autor den Leser heraus, aus der alten Denkweise herauszutreten und zu verstehen, was Jesus uns durch das Kreuz ermöglicht hat. Doch was genau bedeutet es für meinen Alltag, wenn Jesus sagt „Es ist vollbracht“? Kann ich ein Leben ohne Grenzen leben? Gott sagt ganz klar: JA! Das klingt radikal, aber ist wahr! Wenn du die Wahrheiten in diesem Buch annimmst und glaubst, wirst du erleben können, wie finanzielle, physische, spirituelle und emotionale Grenzen aus deinem Leben verschwinden werden. Der Autor lädt dich ein, dich auch in die Schule Gottes zu begeben und zu lernen, wie abenteuerreich und außergewöhnlich das Leben als Kind Gottes aussehen kann.
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Seitenzahl: 198
Reinhard HirtlerLeben ohne BegrenzungenErlebe den Neuen Bund in der Praxis Aufbruch-Verlag
Titel der Originalausgabe: Live Without Limits© Copyright 2018, Reinhard Hirtler All rights reserved (Alle Rechte vorbehalten)
© Copyright der deutschen Ausgabe 2018, Aufbruch-Verlag der Gemeinde auf dem Weg e.V. Waidmannsluster Damm 7 c-e 13507 Berlin Tel.: 030 / 85 79 19 444 E-Mail: [email protected]
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Die Bibelstellen sind, sofern nicht anders angegeben, zitiert aus: Bibeltext der Schlachter, Copyright ©2000 Genfer Bibelgesellschaft, Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2018 Übersetzung aus dem Englischen: Gabriele Puchner Satz: Aufbruch-Verlag Coverdesign: Tobias Martin ISBN: 978-3-926395-94-8
Brazlian Kids Kare Reinhard und Debi Hirtler sahen die große Not der vielen armen Kinder in Brasilien, die teilweise auf der Straße leben müssen. Als sie dieses furchtbare Leid sahen, brach es ihnen das Herz. Vier Monate lang weinte Reinhard jeden Tag um die Leben dieser Millionen von armen Kindern. Mädchen, die sich bereits mit sieben Jahren prostituieren, da sie nichts zum Essen haben, sowie Kinder, die täglich missbraucht werden, raubten ihnen den Schlaf.
Mein letztes Buch – Leben aus der Fülle des Neuen Bundes – hat vieler Leben kraftvoll verändert. Wenn du es nicht gelesen hast, würde ich dir empfehlen, das noch vor der Lektüre dieses Buches nachzuholen, das ich nicht schreibe, um damit Geld zu verdienen, sondern um es zu einem Segen für Gottes Volk werden zu lassen. Ich glaube, dass du – ohne das Buch „Das Leben aus der Fülle des Neuen Bundes” gelesen zu haben – dieses Buch nicht wirklich genießen, verstehen oder wirklich ausschöpfen kannst. Tatsächlich wirst du einige der Dinge die ich hier sage, unmöglich verstehen können, wenn du nicht ein klares Verständnis des Neuen Bundes hast, den Gott mit uns durch Christus geschlossen hat. Weil ich dich liebe, möchte ich nicht, dass du das volle Potential dieses Buches verpasst.
Nachdem ich begonnen hatte, über den Neuen Bund zu lehren und Menschen meine Predigten auf youTube hörten und das Buch lasen, bekam ich mehr feedback zu diesen Botschaften als auf alles, das ich je zuvor geschrieben oder gepredigt hatte. Ich erkannte, dass das Denken des Alten Bundes so tief in den Herzen und Köpfen des Volkes Gottes wurzelte, dass sie nun verwirrt waren darüber, wie sie diese Lehre praktisch umsetzen sollten.
Es gibt zwei Gründe für die Verwirrung der Menschen. Erstens haben die meisten Christen ihr gesamtes Leben so sehr in einer Version der Vermischung der zwei Bünde gelebt, dass es sich nun falsch anfühlt, völlig im Neuen Bund zu leben. Der zweite Grund ist, dass der Neue Bund so radikal ist und alles in unserem Leben verändert – und Veränderung ist gewöhnlich schwierig und oft drastisch.
Der Zweck dieses Buches ist es nicht, dich über den Neuen Bund zu lehren, sondern darüber, wie du praktisch darin leben kannst und alle Vorteile daraus genießen kannst. Ich wage es nicht, jemanden zu verurteilen, der nicht völlig im Neuen Bund lebt, habe ich doch selbst viele Jahre meines Lebens in einer Mischung beider Bünde gelebt. Ich wuchs in einer Gemeinde mit wundervollen Menschen auf, die Gott wahrhaftig liebten, und doch war die Basis ihrer Beziehung zu Gott Religion und das Gesetz.
Ich glaube wirklich, dass das Christenleben ohne Begrenzungen sein sollte. Den Neuen Bund zu verstehen und zu praktizieren wird die Begrenzungen von unserem Leben entfernen, die andere oder wir selbst uns auferlegt haben. Ich betrachte auch mich nicht als jemanden, der diese Ebene der Freiheit ohne Begrenzungen bereits vollständig erreicht hat, aber mein Herz hungert danach, dies völlig zu erfahren. Ich werde Grenzen niederreissen bis zu dem Tag, an dem Jesus zurückkehrt, und ich werde mich vollkommen von seiner Gnade abhängig machen.
Ich beginne dieses Kapitel absichtlich mit einer Frage. Die offensichtliche Antwort auf obige Frage lautet: „Ja. Nachdem Jesus es so gesagt hat, muss es vollbracht sein.“ Es geht mir weniger um die mentale Übereinstimmung oder Ablehnung in dieser Frage, ob es nun vollbracht sei, sondern darum, ob das nun deine tägliche Erfahrung ist oder nicht. In den letzten vier Jahrzehnten, in denen ich in vielen Nationen dieser Welt gedient habe, kam ich zur traurigen Gewissheit, dass die Mehrheit der Christen ihr Leben nicht so lebt, als sei es wirklich vollbracht. Ich nehme an du verstehst, dass, wenn wir sagen „Es istvollbracht“, wir uns auf die Worte Jesu am Kreuz beziehen, wie sie in Johannes 19,30 geschrieben stehen.
Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es istvollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.
Wenn diese Worte wahr sind und es wirklich vollbracht ist, dann muss das jeden einzelnen Bereich deines Lebens beeinflussen. Es beeinflusst die Art wie du betest, glaubst, dich selbst siehst, mit Menschen umgehst usw. Und wenn diese Worte wahr sind, dann bedeutet das, dass wir diesem vollkommenen Werk des Kreuzes nichts hinzufügen können. Das heißt auch, dass kein bisschen unserer Errettung von uns abhängt, außer dass wir es durch Glauben ergreifen müssen.
Lass mich dir ein praktisches Beispiel geben. Glaubst du, dass Gott dich finanziell nur dann segnen wird, wenn du seiner Gemeinde oder seinem Reich etwas gibst? Wenn das so ist, dann hast du dem vollendeten Werk am Kreuz etwas hinzugefügt und in deiner Erfahrung ist es nicht vollbracht. Ich glaube fest daran, dass es sehr wichtig ist, großzügig zu geben, aber Gott wird uns nicht segnen, weil wir großzügig geben. Wir können das auf jeden Bereich unseres Lebens anwenden. Genau deswegen habe ich dieses Buch mit einer Frage begonnen. Die Worte des Apostels Paulus in Epheser 2,8-9 bringen es wunderschön auf den Punkt, wenn er sagt:
Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und dasnicht aus euch - Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damitniemand sich rühme.
Wenn wir unserer Errettung irgendetwas hinzufügen, dann ist es nicht mehr aus Gnade, sondern wir würden uns dann unser selbst rühmen können, weil wir unserer Errettung nachgeholfen haben. Gnade ist ein unverdientes Geschenk und es gibt nichts, das wir dem hinzufügen können, sonst wäre es keine Gnade mehr. Paulus drückt das in 1. Korinther 1,27-29 ganz wunderbar aus:
Sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisenzuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gotterwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedleder Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, wasnichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, damit sichvor ihm kein Fleisch rühme.
Vers 29 sagt uns, dass kein Fleisch sich in seiner Gegenwart rühme, weil es wirklich vollbracht ist, und das Werk des Kreuzes ist absolut vollkommen.
Wenn wir vor unserem geliebten Erretter stehen, der solch ein teures und perfektes Werk am Kreuz vollbrachte, dann werden wir freudig unsere Kronen vor seine Füße werfen und erkennen, dass all unsere Erfolge - wenn sie irgendeinen ewigen Wert haben - allein aus Glauben in das vollendete Werk kommen. Wenn wir in der Gemeinde so viel prahlen über die Erfolge diverser Dienste und das Lob, das an Menschen ergeht, sehen, dann frage ich mich, ob die Menschen wirklich glauben, dass es wahrhaftig vollbracht ist.
Wenn wir zurückgehen zu Epheser 2,8-9 dann müssen wir verstehen, dass Errettung nicht nur bedeutet, dass wir in den Himmel kommen, weil unsere Sünden vergeben sind. Wenn wir die Bibel studieren, wird schnell klar, dass das vollendete Werk am Kreuz die Heilung unserer Körper und Seelen beinhaltet, Wiederherstellung unserer Gebrochenheit, Schutz vor dem Feind, materiellen Wohlstand und viele andere Dinge. Bitte wirf einen ehrlichen Blick auf dein Leben und mache Inventur, um zu sehen, ob - in deiner täglichen Erfahrung - das Werk des Kreuzes wirklich vollbracht ist. Strahlt dein Leben Frieden, Freude, Versorgung und die Sicherheit bedingungsloser Akzeptanz, Gesundheit und Sieg aus? Sind sie Teil deines täglichen Lebens oder stattdessen Stress, Mangel, Krankheit, Gebrochenheit und Ängste? Wenn dem so ist, dann, in aller Ehrlichkeit, musst du mit hunderten Millionen anderer Christen weltweit die Fragen „Ist es vollbracht?“ mit „Nein“ beantworten. Nicht, dass das Werk des Kreuzes nicht vollendet ist, aber in der Erfahrung deines täglichen Lebens ist es nicht vollbracht.
Wenn wir das vollendete Werk des Kreuzes wirklich glauben und es erfahrungsgemäß leben, müssen wir aufhören zu erwarten, dass Gott in der Zukunft Wunder für uns tut. Wie ich in meinem Buch über den Neuen Bund erklärt habe, ist es wesentlich, die Bibel in der Grammatik zu lesen, in der sie geschrieben ist, um ein Leben ohne Begrenzungen zu führen. Die Dinge, die Gott als bereits geschehen erklärt hat, sollten wir nicht in die Zukunft verlagern. Kürzlich habe ich eine Audiobotschaft von einer lieben Freundin erhalten, deren Ehemann sehr krank ist und seit vielen Jahren leidet. Sie haben sich schließlich dazu entschieden, Gott für eine Wunderheilung zu vertrauen. Sie sagte mir, dass sie nun wirklich glaubt, dass Jesus ihren Mann eines Tages heilen wird. Das hört sich wunderbar an, bringt aber selten das gewünschte Resultat, da das Wunder in der Zukunft bleibt.
Dieses Konzept des Wartens auf unser Wunder ist ein Konzept des Alten Bundes und legt unserem Leben Begrenzungen auf, die Gott niemals beabsichtigte. Mit jedem Tag, an dem das Wunder nicht eintrifft und wir uns selbst zu überzeugen suchen, dass morgen unser Tag sein wird, werden unsere Herzen mehr frustriert und enttäuscht. Wir versuchen ständig, etwas zu erreichen, das in Wahrheit bereits geschehen ist. Die Zukunft, die alles beinhaltet, das du jemals brauchen wirst, hat bereits vor 2000 Jahren begonnen. Die geistliche Welt ist eine ewige Welt, ohne Anfang oder Ende. Sie ist nicht durch Zeit begrenzt.
Während wir lernen, alle Begrenzungen von unserem Leben zu entfernen, müssen wir lernen aufzuhören, für unser erwünschtes Wunder in die Zukunft zu blicken, sondern vielmehr in die Vergangenheit und auf das vollendete Werk am Kreuz vor 2000 Jahren. Oftmals beginnen Christen ihr Leben an einem Punkt begrenzter Errettung, der nur die Vergebung der Sünden und die Garantie des Himmels beinhaltet anstatt allem, das Christus bereits für sie getan hat. Über Jahrzehnte ihres Christenlebens machen sie nur langsame Fortschritte während sie hart daran arbeiten, Sünde zu überwinden, Gott zu vertrauen und reife Christen zu werden. Von Anfang an werden sie gelehrt, dass all diese Dinge in der Zukunft liegen und dass sie sie erwerben müssen. Solch ein Glaubenssystem ist eine Missachtung des vollendeten Werkes am Kreuz. Unsere Zukunft hat bereits vor 2000 Jahren begonnen und alles, was wir lernen müssen, ist, wie man durch Glauben darin lebt. Erlaube mir, dies durch eine wohlbekannte Schriftstelle aus Jesaja 53,5 zu verdeutlichen:
Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt,wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm,damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wirgeheilt worden.
Einige Bibelübersetzungen verlegen den Vers über Heilung in die Vergangenheit, während andere ihn in der Gegenwartsform schreiben. In meiner Recherche zur ursprünglichen Grammatik fand ich es als vollendete Tat geschrieben, daher müssen unsere Herzen es als eine abgeschlossene Sache umarmen, denn die Zukunft (welche das Heilungswunder ist, auf das du wartest) hat schon vor langer Zeit begonnen und ist eine fertige Sache. Es gibt nichts, was Gott noch tun muss. Wir müssen die Begrenzungen abweisen, die der Unglaube uns auferlegt.
Jesus selbst hat dieselbe Schriftstelle in einem interessanten Zusammenhang in Matthäus 8,16-17 zitiert:
Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessenezu ihm, und er trieb die Geister aus mit einem Wort und heiltealle Kranken, damit erfüllt würde, was durch den ProphetenJesaja gesagt ist, der spricht: „Er hat unsere Gebrechenweggenommen und unsere Krankheiten getragen.“
Jesus ging umher und heilte jeden, der krank war, um zu zeigen, dass diese Prophezeiung sich erfüllte. Wenn wir zu 1. Petrus 2,24 gehen, sehen wir, dass Petrus denselben Vers zitiert und ihn ganz klar in die Vergangenheit rückt:
Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf demHolz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit lebenmögen; durch seine Wunden seid ihr heil geworden.
Ich möchte, dass du diese Wahrheit wirklich im Herzen ergreifst. Jesaja der Prophet sagte voraus, was geschehen würde. Jesus hat es vor 2000 Jahren erfüllt und nun schauen wir zurück und genießen die Wohltaten. Hier sehen wir also, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenkommen. Die Zukunft deines Wunders hat in Wirklichkeit begonnen, als sie vor Tausenden von Jahren durch Jesaja prophezeit wurde. Vor zweitausend Jahren, durch das Leben und Sterben von Jesus, wurde es tatsächlich erfüllt und von diesem Moment an hat es in der Tat dir gehört.
Bitte hör auf, in der Zukunft nach dem zu suchen, was Gott für dich tun soll. Das legt deinem Leben zu viele Begrenzungen auf. Vielmehr, schau zurück auf die mächtigen Worte, die Jesus ausrief: „Es ist vollbracht!“ Von diesem Zeitpunkt an wurde deine Zukunft in deine Gegenwart verlegt. Wir sind nicht nur gefährdet, uns selbst zu limitieren, sondern legen sogar Gott Begrenzungen auf, der allmächtig ist, wenn wir diese Wahrheiten nicht verstehen. Der Psalmist sagt uns in Psalm 78,41:
Dieser Vers sollte eine heilige Furcht vor Gott in unsere Herzen legen. Wie kann der unbegrenzte Gott limitiert sein? Obwohl er all-mächtig ist, hängt das, was wir von seinem Wirken in unserem Leben erfahren, nicht von ihm, sondern von uns ab. Er hat bereits entschieden, uns ein überfließend gesegnetes Leben zu geben, in dem wir alle Vorteile seiner Güte genießen dürfen. Wir sind diejenigen, die ihn durch unsere Traditionen, unser natürliches Denken - welches der nicht erneuerte Sinn ist - und durch den Unglauben in unserem Herzen einschränken.
Ich habe Christen oft um einen offenen Himmel beten hören. Sie verwenden Konzepte des Alten Testaments wie „Zerreiße den Himmel und komm herunter, oh Herr.“ Sie sprechen über bestimmte Gebiete oder Länder, wo der Himmel offener sein soll als an anderen Orten. Sie sprechen über einige Länder, die unter einem verschlossenen Himmel seien. Nach meinem Verständnis ist das eine schreckliche Annahme und verleugnet das vollendete Werk des Kreuzes. Im kommunistischen China - wo Christen fürchterlich verfolgt und gequält werden, ja sogar den Märtyrertod sterben - könnte man annehmen, einen verschlossenen Himmel zu finden. Wie auch immer, als dieses kommunistische Land begann, sich der westlichen Welt zu öffnen, kamen viele lebendige Christen hervor. Ein Missiologe (Jemand, der Missionen studiert) sagte, dass 20 und mehr Prozent der Bevölkerung in China lebendige Christen seien. Wenn die Himmel wirklich verschlossen wären, wie könnte dann so ein gewaltiges Wirken Gottes möglich sein? Ich weiß, dass manche Menschen dem Evangelium gegenüber offener sind als andere, aber das hat nichts mit einem offenen oder verschlossenen Himmel zu tun.
In den 80er Jahren bin ich immer wieder in kommunistische Länder gereist, die für das Evangelium geschlossen waren. In den Köpfen vieler Christen im Westen sind die Himmel über diesen Ländern verschlossen. Überraschenderweise fanden wir einige große Gemeinden mit radikal hingegebenen Christen dort, die Christus furchtlos nachfolgten. Wenn wir die Annahme akzeptieren, dass es Orte gibt, an denen der Himmel noch nicht offen ist, dann legen wir unserem Leben schreckliche Begrenzungen auf. Wie der Titel dieses Buches bereits sagt, gibt es keine Begrenzungen. Wir müssen die Überzeugung umarmen, dass die Himmel offen sind.
Wenn das Werk des Kreuzes wirklich beendet ist, dann wurden beim Ausruf der Worte Jesu „Es ist vollbracht!“ die Himmel aufgerissen und sind seither offen geblieben. Von diesem Moment der Zeitgeschichte an hat jedes Kind Gottes absolut freien Zugang zum Himmel und der Gegenwart Gottes, und zwar ständig. Jeder Christ lebt unter einem offenen Himmel, ob er es glaubt oder nicht. Die biblische Wahrheit ist absolut und endgültig, ob wir dies als Realität erleben, das ist eine andere Geschichte.
Diejenigen, die sie erleben, sind solche, die diese Wahrheit durch ihren unnachgiebigen Glauben ergriffen haben. Wie 1. Korinther 4,20 uns sagt:
Denn das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern inKraft!
Diejenigen Christen, die das nicht glauben, zimmern sich oft eine Theologie für ihren mangelnden Glauben zurecht, was nicht nur sehr gefährlich sondern auch zerstörerisch ist. Es gibt zwei Dinge, die uns der Erfahrung, unter einem ständig offenen Himmel zu leben, berauben wollen, - Mangel an Wissen und Unglaube. Nur weil wir keine diesbezüglichen Erlebnisse haben, heißt das nicht, dass wir biblische Wahrheiten verändern können. Zum Beispiel können wir nicht eine Theologie entwickeln, die uns sagt, dass Gott nicht immer jeden heilen will, nur weil das unsere Erfahrung ist. Wir müssen uns darum bemühen, unsere Erfahrung mit dem Wort Gottes in Einklang zu bringen.
Du kannst ein Multimillionär sein, aber wenn du nicht weißt, dass das Geld auf deinem Konto ist, kannst du zu Tode hungern, obwohl du reich bist. Ich kann dir eine Million Riels in bar geben, aber wenn du nicht glaubst, dass das Geld echt, sondern eine Fälschung ist, wirst du nicht im vollen Vertrauen damit einkaufen gehen. Ich habe in einigen sehr dunklen Orten dieser Welt gedient, wo Unterdrückung stark spürbar war und die Himmel verschlossen schienen. Durch Glauben habe ich auf den Himmel zugegriffen und ihn auf die Erde gebracht.
Im Jahr 2005 haben meine Frau Debi und ich in Österreich gedient. Die Menschen kamen aus verschiedenen Gemeinden und Denominationen, einige von eher religiösem Hintergrund, und versammelten sich, um uns zu hören. Als wir zur Versammlung gingen, sagte ich zu Debi: „ Wenn ich mit der Predigt fertig bin, werden wir beide diesen Menschen prophetisch dienen.“ Zu dieser Zeit lebten wir nicht mehr in Österreich, sondern in den USA, und waren Teil einer Bewegung, die für ihren starken prophetischen Dienst bekannt war. Wir lebten in einer kleinen Stadt, wohin viele Christen absichtlich zogen, weil dieses Gebiet dafür bekannt war, unter einem offenen Himmel zu sein. Debi war an die Atmosphäre bei den Versammlungen in den USA gewöhnt und mochte sie, im Gegensatz zu der eher bedrückenden Atmosphäre hier im Österreichischen. Als die Zeit gekommen war, um prophetisch zu dienen und ich meine Frau ermutigte zu prophezeien, sagte sie mir, dass es ihr unmöglich sei, prophetische Worte zu hören, weil der Himmel verschlossen sei. Ich sagte einfach: „Dann reiß ihn durch deinen Glauben auf!“
Ich habe dieselbe Bedrückung in dieser Versammlung gespürt wie sie, und als ich sagte: „Reiß ihn auf“, hatte ich schon verstanden, dass wir den Himmel nicht aufreißen können, denn er ist ja schon offen. Sie wusste daher, dass ich meinte, auf den für unser Gefühl verschlossenen Himmel durch Glauben zuzugreifen, da er ja in Wahrheit offen ist, und ihn auf der Erde freizusetzen. Als sie das tat, hat Gott sie wunderbar gebraucht, um über viele Menschen zu prophezeien.
Als Jesus diese wichtigen Worte am Kreuz, „Es ist vollbracht“, sagte, wurden die Himmel aufgerissen und blieben offen. Alles, was du in der Bibel liest, muss durch diesen Vers gelesen und verstanden werden, einschließlich der Lehren Jesu. Die verschiedenen Evangelien geben uns verschiedene Aspekte und Blickwinkel der Kreuzigung und der letzten Momente Jesu. Lass uns zuerst nochmals Johannes 19,30 anschauen, das Evangelium in dem niedergeschrieben steht, dass Jesus ausrief: „Es ist vollbracht!“
Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es istvollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.
Johannes sagt uns, dass Jesus diese Worte rief, seinen Kopf senkte und starb. Dann erzählt er uns weiter, dass seine Beine nicht gebrochen wurden, aber dass er mit einem Speer gestochen wurde und sein Körper beerdigt wurde.
Lass uns nun die Erzählung von Matthäus in Kapitel 27,50-51 anschauen:
Jesus aber schrie nochmals mit lauter Stimme und gab denGeist auf. Und siehe, der Vorhang im Tempel riss von oben bisunten entzwei, und die Erde erbebte, und die Felsen spaltetensich.
Johannes erzählt uns, dass er rief und dann starb, gibt uns aber keinen Bericht darüber, was nachher geschah, während Matthäus ein klareres Bild zeichnet. Matthäus sagt uns nicht, was er ausgerufen hat, sondern nur, dass er etwas geschrien hat unmittelbar bevor Er starb. Beide Evangelien sagen uns, dass es letzte Worte Jesu gab, bevor er starb.
Lass uns nun den Bericht von Markus in Kapitel 15,37-38 anschauen:
Jesus aber stieß einen lauten Schrei aus und verschied. Undder Vorhang im Tempel riss von oben bis unten entzwei.
Während alle drei Evangelium darin übereinstimmen, dass Jesus unmittelbar, nachdem er die letzten Worte ausgesprochen hatte, starb, berichten nur Matthäus und Markus davon, was unmittelbar danach geschah, nämlich dass der Schleier des Tempels von oben nach unten entzweigerissen wurde. Gott war derjenige, der seinem Volk abverlangt hatte, diesen Vorhang überhaupt zu konstruieren, um das Heilige vom Allerheiligsten zu trennen, als sie die Stiftshütte in 2. Mose 26,33 bauten:
Und hänge den Vorhang unter die Klammern. Und die Ladedes Zeugnisses sollst du innerhalb des Vorhanges setzen; undder Vorhang soll für euch eine Scheidewand sein zwischen demHeiligen und dem Allerheiligsten.
Das Allerheiligste war der Ort, an dem sich die Gegenwart Gottes zeigte. Nur der Hohepriester durfte einmal im Jahr unter besonderen Bedingungen hineingehen. Es würde zu lange dauern, um eine Auslegung über dieses wundervolle Thema hier und jetzt zu bringen. Hebräer 6,19-20 sagt uns:
Diese Hoffnung halten wir fest als einen sicheren und festenAnker der Seele, der auch hineinreicht ins Innere, hinter denVorhang, wohin Jesus als Vorläufer für uns eingegangen ist,der Hoherpriester in Ewigkeit geworden ist nach der WeiseMelchisedeks.
In Hebräer 9,24-25 lesen wir:
Denn nicht in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, in eineNachbildung des wahrhaftigen, ist der Christus eingegangen,sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor demAngesicht Gottes zu erscheinen; auch nicht, um sich selbstoftmals als Opfer darzubringen, so wie der Hohepriester jedesJahr ins Heiligtum hineingeht mit fremdem Blut.
Wir können klar erkennen, dass das Allerheiligste ein Schatten (Typ) des Himmels selbst ist, wo Gott auf seinem Thron sitzt. Als daher der Vorhang zum Allerheiligsten zerrissen wurde, wurde auch der Himmel, der vorher ebenfalls verschlossen gewesen war, nun aufgerissen. Dieser Vorhang war geschätzte 18 Meter hoch, 9 Meter breit und 10 cm dick. Geschichtsschreiber und Gelehrte jenes Tages sagten, dass es 300 Priester brauchte, um ihn bloß ein wenig zu bewegen und dass nicht einmal ein Erdbeben den Schleier hätte zerreißen können.