Lebensretter - Wolfgang Link - E-Book

Lebensretter E-Book

Wolfgang Link

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Beschreibung

Ziel der vorliegenden Schrift ist es, Menschen ein Denkmal zu setzen, die Außergewöhnliches geleistet haben. Auch in schweren Zeiten, im Krieg oder drohenden Katastrophen haben sie teilweise unter Einsatz ihres Lebens und bis zur Erschöpfung Menschen vor dem Verderben bewahrt. Diese leuchtenden Vorbilder sollten vor dem Vergessen bewahrt werden. Von den Unzähligen, die diese Heldentaten vollbracht haben, können nur einige wenige exemplarisch dargestellt werden. Weitere Berichte findet man z. B. in Stille Helden, herausgegeben vom gleichen Autor (ISBN 3-8334-2296-3) Der Deutschen Lebensretter-Gesellschaft, den Deutschen Konservativen einschließlich Aktion Reiskorn, idea Spektrum, dem Maximilian-Kolbe - Werk und der Aktion Vergissmeinnicht sei ganz herzlich gedankt für die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Texten. Ein besonderes Dankeschön an Hildegard Rauer für das Tippen zahlreicher Kapitel, den Eheleuten Birgit und Heino Bruns für die sorgfältige Korrektur des Manuskriptes und David Zimmermann für das Einfügen von Bildern und die technische Überarbeitung. Möge auch Ihnen, liebe Leser, die bewundernswerten Taten der Lebensretter zu Herzen gehen!

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Impressum

Vorwort

Mutterliebe

Schwangere in Not

Professor Landsteiner, ein Helfer der Menschheit

Lehrer rettet seine Schüler vor dem Verderben

Knapp der Katastrophe entgangen

Ein Albtraum

Verschollen im Watt

Immer mehr Menschen ertrinken!

Todesmut in Reihe 19: Holland feiert seinen fliegenden Helden

Das Wunder vom Hudson River

.

Das Geiseldrama von Mogadischu

Der Engel von Sibirien

Eine bescheidene Heldin

.

Die Engel von Hamburg

Ein großartiger Beitrag zur Versöhnung zwischen Juden und Deutschen

Niederländer ehren Wehrmachts-soldaten

Zivilcourage rettete Tausenden das Leben

.

Trümmerfrau als Lebensretterin

Eine mutige Rede trägt zur Rettung des am Boden zerstörten Deutschlands bei

Die Luftbrücke 1: Die Rosinenbomber

Luftbrücke 2: Die Katastrophe

Luftbrücke 3: Berliner Kinder sterben in den Flammen

Luftbrücke 4: Der Beginn einer jahrelangen Freundschaft

Die Lebensretter von Ostberlin

Eine diplomatische Meisterleistung

Letzte Fahrt

Der Mann, der den Dritten Weltkrieg verhindert hat

Die unblutige Revolution

Anhang zur Aufführung der Oper Fidelio im Herbst 1989 in Dresden

Syrien: Frans van der Lugt- Märtyrer der Neuzeit

Syrien: Tagebuch des Maristen Sabe

Die Erfahrungen in drei Kontinenten

Nachwort

Vorwort

Ziel der vorliegenden Schrift ist es, Menschen ein Denkmal zu setzen, die Außergewöhnliches geleistet haben. Auch in schweren Zeiten, im Krieg oder drohenden Katastrophen haben sie teilweise unter Einsatz ihres Lebens und bis zur Erschöpfung Menschen vor dem Verderben bewahrt. Diese leuchtenden Vorbilder sollten vor dem Vergessen bewahrt werden.

Von den Unzähligen, die diese Heldentaten vollbracht haben, können nur einige wenige exemplarisch dargestellt werden. Weitere Berichte findet man z.B. in Stille Helden, herausgegeben vom gleichen Autor (ISBN 3-8334-2296-3)

Der Deutschen Lebensretter-Gesellschaft, den Deutschen Konservativen einschließlich Aktion Reiskorn, idea Spektrum, dem Maximilian-Kolbe - Werk und der Aktion Vergissmeinnicht sei ganz herzlich gedankt für die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Texten. Ein besonderes Dankeschön an Hildegard Rauer für das Tippen zahlreicher Kapitel, den Eheleuten Birgit und Heino Bruns für die sorgfältige Korrektur des Manuskriptes und David Zimmermann für das Einfügen von Bildern und die technische Überarbeitung.

Möge auch Ihnen, liebe Leser, die bewundernswerten Taten der Lebensretter zu Herzen gehen!

Gengenbach, im November 2014

Mutterliebe

Für Monika

Eine junge Mutter von vier Kindern wünscht sich noch zusätzlich ein Pflegekind. Als sie beim Jugendamt anruft, erzählt eine Mitarbeiterin unter Tränen erstickter Stimme von einem neun Wochen alten Säugling. Er liege im Sterben. Seine Mutter habe ihn so misshandelt, dass er an einem Schädeltrauma, Gehirnblutungen und zahlreichen Knochenbrüchen leide. Der jungen Frau ging dies so zu Herzen, dass sie am nächsten Morgen Sterbebegleitung anbot. Sie wolle in der letzten Zeit seines Lebens noch alle Liebe geben. Der Kinderarzt gab dem Kind keine Überlebenschance. Wie durch ein Wunder, sicher auch durch die liebevolle Zuwendung, hat Hänschen* doch überlebt. Als seine leibliche Mutter ihn bei einem Besuch im Kinderheim erneut schlug und Elisabeth*, so heißt die Mutter der vier Kinder, davon erfuhr, kam ihr der Gedanke: Den nehmen wir als Pflegekind in unserer Familie auf. Ihr Wunsch war schon immer, eine Großfamilie zu haben. Gedacht, getan. Gemeinsam ging die Familie ins Heim. Jedes ihrer Kinder nahm den Kleinen in den Arm, und alle waren von der Idee angetan, ihn in die Familie aufzunehmen, ebenso auch Elisabeths Ehemann. Die Pflegeeltern waren sich des Risikos bewusst, das sie auf sich nahmen: Die Folgeschäden waren nicht vorhersehbar. Es bestand die Gefahr, dass Hans zeitlebens auf den Rollstuhl angewiesen ist.

Im Alter von fünf Monaten stellten sich epileptische Anfälle als Folge von Hirnblutungen ein. Alle vier Kinder gaben wie die Pflegeeltern viel Zuwendung, streichelten und fütterten ihn. Eine Reaktion blieb bis zum vierten Lebensjahr aus. Schließlich bewegte er ein Bein. Von da an ging es bergauf. Die Aufnahme eines Berner Sennenhund beschleunigte die Entwicklung: Er begann zu krabbeln und nach dem Tier zu greifen. Die Medikamente gegen Epilepsie konnten abgesetzt werden, da bis zum 18. Lebensjahr keine Anfälle mehr auftraten. Trotz erneuter Schläge durch die Rabenmutter in Gegenwart einer Mitarbeiterin des Jugendamtes verlief die weitere Entwicklung den Umständen entsprechend erfreulich: Hans besuchte zunächst den Kindergarten und wurde mit siebeneinhalb Jahren zusammen mit normalen Kindern eingeschult. Dieses Umfeld, vor allem die liebevolle Zuwendung der ganzen Adoptivfamilie waren seine Rettung. Trotzdem leidet er als junger Erwachsener an den Folgen der Misshandlung: Neben Wiederauftretens epileptischer Anfälle schmerzen ihn, insbesondere bei Wetterumschwung, die Stellen, an denen er Knochenbrüche davontrug. Er hat eine verlängerte Reaktionszeit. Sein räumliches Sehvermögen ist beeinträchtigt. Vor allem ist er seit dem Auftreten eines Gehirntumors charakterlich verändert. Er fragt: “Warum musste dies gerade mir passieren?” Er sieht, wie Menschen aus seinem Umfeld einen Beruf erlernen, heiraten. Er wird nie ein normales Leben führen können. Es bleibt zu hoffen, dass eine Spezialschule für Behinderte ihn zu einer einfachen Tätigkeit befähigt. Da Tiere sein Ein und Alles sind, wäre eine Aufgabe als Tierpfleger denkbar.

Elisabeth und ihre Familie wollten trotz der oben geschilderten Probleme noch ein weiteres Kind aufnehmen. Peter*, das zweite Adoptivkind, litt, verursacht durch Alkohol- und Drogeneinnahme der Mutter während der Schwangerschaft am Alkoholsyndrom. Seine frühe Kindheit war unglücklich: Bei der Unterbringung in sechs verschiedenen Pflegefamilien, dazwischen bei den leiblichen Eltern erlebte er nie Liebe und Geborgenheit, im Gegenteil: Die sechste Pflegefamilie stellte ihn kurzerhand zusammen mit Gepäck vor dem Jugendamt ab. Elisabeth nahm ihn zunächst für eine Woche in die Ferien mit. Dank ihrer Herzenswärme entwickelte sich rasch eine innige Beziehung. Die Anrede mit ”Mama” zeigte: Er hatte sie als gute Mutter angenommen. Trotz Zerstörungswut, einer Folge des Alkoholsyndroms, ging ein Viertel Jahr lang alles gut. Dann stellten sich anomale Verhaltensweisen wie Zündeln, Zerschneiden der eigenen Kleider, Ausbüxen und Diebstahl ein. Trotz dieser enormen Belastungen sieht und fördert seine Pflegemutter seine positiven Seiten: Sein liebevolles Wesen, seine sanftmütige Art, seine Vorliebe für Kirchenbesuche wurden durch die warmherzige Atmosphäre bei den Pflegeeltern verstärkt.

Auch wenn laut Aussagen eines Psychologen 80 Prozent der Menschen mit Alkoholsyndrom es nicht schaffen, ein normales Leben zu führen, rät er: “Gebt nicht auf!” Dennoch: Peter braucht eine Eins- zu- Eins- Betreuung, die für ihn mitdenkt. Er kann nicht unbeaufsichtigt sein. Es ist zu hoffen, dass er in einer Behindertenwerkstätte eine Anstellung findet.

Elisabeth ist seit knapp 10 Jahren Witwe. Seitdem ruht die gesamte Verantwortung allein auf ihren Schultern. Ihr gütiges Wesen, ihre strahlenden Augen zeigen: Sie bejaht auch heute noch ihre freiwillig gewählte Aufgabe. Gäbe es mehr solcher liebevollen Mütter, so wären die Kinder viel ausgeglichener und den Belastungen des Lebens besser gewachsen. Es wäre ein Segen für unsere Gesellschaft. Sicherlich würde diese große Frau das Bundesverdienstkreuz verdienen.

* Namen geändert

Schwangere in Not

Meiner Patentante Trudel gewidmet

Ein totes Baby, weggeworfen in eine Mülltonne, schockierte Maria, ebenso auch die Bekenntnisse von Schwangeren in Not, die nach einer Abtreibung in tiefe Depressionen gefallen sind und ihren Kurzschluss bitter bereut haben. Entsetzt war sie beim Anschauen eines Filmes über Abtreibung. In allen Einzelheiten wurde gezeigt, wie der werdende Mensch, dessen Organe bereits alle ausgebildet waren, während der Tötung vor Schmerzen sich wand , sich an der Gebärmutter festklammerte, bevor er zerstückelt in die Mülltonne geworfen wurde. Das ist Mord! dachte sie. Dagegen muss ich etwas tun! Sie engagierte sich in der Telefonberatung für Schwangere in Not. Mit viel Einfühlungsvermögen verstand sie es, werdenden Müttern in scheinbar ausweglosen Situationen zu helfen und ja zu ihrem Kind zu sagen.

Im Lauf der Tätigkeit erhielt sie einen verzweifelten Anruf von einer 27jährigen Frau, Mutter von zwei Kindern. Ihr Mann drängte sie mit brutalen Methoden zur Abtreibung, als sie das dritte Kind erwartete. So boxte er sie in den Bauch. Sie dagegen wollte das Kind zur Welt bringen. Nach dem Gespräch war sie erleichtert. Ihr Entschluss stand fest: Ja zum werdenden Leben, nein zu einem solch lieblosen, lebensverachtenden Mann.

Völlig verzweifelt rief eine 15jährige werdende Mutter an. Sie stammte aus einem strengen Elternhaus. Ihre Eltern ließen ihr nur die Wahl zwischen Abtreibung und Rauswurf aus ihrem Elternhaus, eine schier ausweglose Lage. Maria wusste Rat: Die Unterbringung im Haus des Lebens rettete nicht nur das Kind vor der Tötung, sondern gab dem Mädchen Wärme und Geborgenheit. Damit wurden ihr neue Perspektiven für ihr weiteres Leben eröffnet.

Professor Landsteiner, ein Helfer der Menschheit

Meinen verehrten Professoren Hans Mohr, Peter Sitte und Otti Wilmanns in Dankbarkeit gewidmet