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Es ist unumstritten, dass Diabetiker ein Problem mit dem Kohlenhydratstoffwechsel haben. Mittlerweile genauso unumstritten ist, dass sich mit einer konsequenten Low-Carb-Ernährung dauerhaft stabile Blutzuckerwerte erreichen und in vielen Fällen sogar die Medikamenteneinnahme reduzieren lassen! Zucker- und Fettstoffwechsel kommen durch Low Carb ins Gleichgewicht und fast nebenbei purzeln auch noch die Pfunde – ganz ohne das Gefühl von Diät und Verzicht. Ernährungsmediziner Dr. Jürgen Voll und der bekannte Fernseh-Low-Carb-Koch Wolfgang Link stellen Ihnen auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse eine maßgeschneiderte Ernährungsform für Diabetiker vor. Dazu gibt es vielfältige Rezepte für köstliche, kohlenhydratbewusste und stoffwechselfreundliche Gerichte. Bessere Blutzuckerwerte zu erzielen kann so verblüffend einfach sein. Jeder Diabetespatient sollte es einmal versuchen! - 29 köstliche Rezepte gegen hohe Blutzuckerwerte - Informationen zu Diabetestherapien und was bei der Umstellung auf Low Carb zu beachten ist - Wertvolle Low-Carb-Tipps für den Diabetikeralltag - Mit vielen Rezeptklassikern wie Sauerbraten, Kasseler oder Fischpfanne – speziell für Diabetiker
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Seitenzahl: 61
Wolfgang Link | Dr. Jürgen Voll
29 kohlenhydratarme Rezepte zurBlutzuckerregulation
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1. Auflage 2021
© 2021 by systemed im riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
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Fax: 089 652096
Die Originalausgabe erschien 2016 im systemed Verlag.
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Redaktion: Susanne Bader, Weißach
Abbildungen: Studio Reiner Schmitz, München; fotolia.com
Foodstyling: Marcel Sumpf, München
Layout und Satz: A flock of sheep, Lübeck
eBook: ePUBoo.com
ISBN Print 978-3-95814-045-5
ISBN E-Book (PDF) 978-3-95814-328-9
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95814-329-6
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Diabetes in Zahlen
Wenn der Zuckerstoffwechsel aus dem Ruder läuft
Wie lässt sich eine Insulinresistenz feststellen?
Diabetes und seine Folgen
Das große Ziel: Dauerhaft stabile Blutzuckerwerte
Low-Carb → LOGI
Low-Carb/LOGI im Alltag
Die LOGI-Pyramide
Zuckerersatzstoffe
Für welche Mikronährstoffe besteht bei Diabetikern ein erhöhter Bedarf?
Low-Carb-Ernährung und Diabetesmedikation
Diabetes und Sport
Rezepte
Frühstück
• Gebratene Avocado und Birne mit Quarkcreme
• Omelett mit Salatfüllung
• Macadamia-Frischkäse-Creme
• Pochierte Eier mit Kürbis-Chutney
• Sonntagsfrühstück mit selbst gebackenen Brötchen
Fleisch
• Kasseler-Wirsing-Eintopf
• Gebackenes Schnitzel in Gemüsekruste
• Gebratene Wildschweinsteaks auf Rosenkohlblättern und gratinierter Nektarine
• Bayrischer Weißwurstsalat
• Zwiebelsteak mit Romanescogemüse
• Schweinefilettaschen mit gebratenen Dillgurken
• Sauerbraten mit Rotkohl und gebratenem Sellerie
Geflügel
• Geflügelsuppe »Asia«
• Rosenkohl-Hähnchen-Pfanne mit Pekannüssen
• Entenbrust auf geschmortem Wirsing mit Paprika-Walnuss-Gemüse
• Gefüllte Putenroulade mit gebratenem Kürbisgemüse
• Gebackener Rotkohl-Zucchini-Auflauf mit Geflügelhackfleisch
Fisch
• Apfel-Kohlrabi-Suppe mit Lachsstreifen
• Mediterraner Salat mit Sardellen
• Würzige Forellenpfanne
Vegetarisches
• Omas Gemüsesuppe mit Parmesaneierstich
• Gurkensuppe mit geräuchertem Tofu
• Pochierte Eier auf Porree-Pilz-Bett
• Zucchinirösti mit Pilzragout
Kuchen & Desserts
• Joghurtmuffins
• Kefir-Smoothie mit Beeren
• Bodenloser Käsekuchen mit Beerenjoghurt
• Mandelcrêpes mit Pfirsichmus
• Zitronen-Quark-Mousse mit Himbeersauce
Diabetes entwickelt sich mit einer dramatischen Geschwindigkeit zur Epidemie des 21. Jahrhunderts. Derzeit sind laut Internationaler Diabetes Federation (IDF) weltweit schätzungsweise über 387 Millionen Menschen betroffen. In den nächsten 20 Jahren wird die Zahl der Diabetiker rund um den Globus voraussichtlich auf fast 600 Millionen ansteigen.
Hierzulande befinden sich etwa sechs Millionen Menschen aufgrund eines diagnostizierten Diabetes in ärztlicher Behandlung. Von diesen sind etwa 90 Prozent an einem Typ-2-Diabetes erkrankt, der vermehrt im höheren Lebensalter auftritt und mit Übergewicht und Bewegungsmangel einhergeht. Besonders alarmierend ist jedoch, dass sich der sogenannte »Altersdiabetes« inzwischen auch zunehmend unter Kindern und Jugendlichen verbreitet. Im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes, bei dem sich das körpereigene Immunsystem gegen die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse richtet, entwickelt sich der Typ-2-Diabetes schleichend und bleibt aufgrund fehlender und unspezifischer Symptome meist lange unerkannt. Die Dunkelziffer ist demzufolge hoch und die Zahl der Betroffenen wird in Deutschland auf weitere zwei bis fünf Millionen Menschen geschätzt! Dies ist von besonderer Bedeutung, da sich nicht nur beim diagnostizierten Diabetes, sondern auch bereits im Falle einer unentdeckten Zuckerkrankheit Folgeerkrankungen entwickeln können.
Unser Zuckerstoffwechsel ist sehr komplex reguliert. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Blutzuckerspiegel können für den Organismus lebensbedrohlich werden. Daher ist es oberstes Ziel des Körpers, den Blutzucker in engen, ungefährlichen Grenzen zu halten. Für die Senkung des Blutzuckerspiegels ist das Hormon Insulin verantwortlich, das in den Betazellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Es gibt an Leber- und Muskelzellen, die mit entsprechenden Rezeptoren ausgestattet sind, das Signal, Glukose (Traubenzucker) in das Zellinnere aufzunehmen, um sie dort zu speichern oder für die Muskelaktivität zu nutzen.
Bei einer Störung des Zuckerstoffwechsels spricht man von Prädiabetes bzw. Diabetes. Diese kann sowohl in einer geringeren Empfindlichkeit der Zellen für das Hormon Insulin (Insulinresistenz) als auch in einer zunehmend geringer werdenden Produktion von Insulin begründet sein (siehe dazu Info auf Seite 6). Dies führt zu längerfristig bis dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten, die letztendlich für zahlreiche Folgeerkrankungen verantwortlich sind.
Von Diabetes spricht man, wenn folgende Grenzwerte überschritten werden:
ein nüchtern gemessener Blutzuckerwert im venösen Blut von 126 mg/dl oder höher oder
ein zu einem x-beliebigen Zeitpunkt am Tag gemessener Blutzuckerspiegel, der im venösen Blut bei 200 mg/dl oder darüber liegt (siehe dazu auch oraler Glukosetoleranztest
Seite 7
) oder
ein HbA
1c
(»Blutzuckerlangzeitgedächtnis« → spiegelt den Blutzuckerverlauf der letzten Wochen wider) über 6,5 Prozent.
Wenn die Körperzellen nach einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit nicht mehr wie gewohnt auf das von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttete Insulin reagieren, spricht man von einer Insulinresistenz. Sie ist nur zum Teil genetisch bedingt. Übergewicht (vor allem Fettansammlungen im Bauchbereich), Fehlernährung und Bewegungsmangel haben einen erheblichen Anteil daran, dass die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin abnimmt.
Je kohlenhydratreicher eine Mahlzeit ist, umso mehr ist die Bauchspeicheldrüse gefordert, die Insulinproduktion zu steigern, um die Zellen doch noch zur Zuckeraufnahme zu bewegen und so den Blutzuckerspiegel wieder auf ein normales Niveau zu senken. Hohe Insulinspiegel setzen jedoch nicht nur einen erheblichen Mehraufwand der Bauchspeicheldrüse voraus, sondern erschweren auch die Gewichtsreduktion, da sie die Fettspeicherung (aus Nahrungsfetten und überschüssigen Kohlenhydraten) fördern und gleichzeitig den Fettabbau hemmen. Das lässt den Körper noch unempfindlicher für Insulin werden. So kommt ein »metabolisches Perpetuum mobile« in Gang, in dessen Verlauf sich die Kapazität der Bauchspeicheldrüse erschöpft und die Blutzuckerwerte nicht mehr dauerhaft gesenkt werden können.
Besonders tückisch: Eine Insulinresistenz macht zunächst keine Beschwerden. Allerdings gibt es einige Warnzeichen, die auf eine Insulinresistenz deuten – etwa ein Zuwachs an Fettpolstern im Bauchbereich, erhöhte Triglyzeridwerte oder auch ein erhöhter Blutdruck.
Wichtig zu wissen: Eine Insulinresistenz und dadurch bedingte hohe Insulinspiegel sind durchaus keine harmlose Störung, sondern ein ernsthaftes Gesundheitsproblem mit weitreichenden Folgen. Denn schädigende Entzündungsprozesse an den Gefäßen finden nachweislich schon im vordiabetischen Stadium statt.
Mit einer Low-Carb-Ernährung lässt sich die Insulinresistenz durchbrechen.
Das Ausmaß der Insulinresistenz lässt sich über den sogenannten HOMA-Index (= engl. Homeostasis Modell Assessment) abschätzen. Hierbei werden sowohl der Nüchternblutzucker als auch der (Nüchtern-)Insulinspiegel bestimmt. Aus beiden lässt sich der HOMA-Index berechnen:
HOMA
x Insulin (in μU/ml) / 405
Vereinfacht ausgedrückt spiegelt der HOMA-Index wider, wie viel Mehrarbeit die Bauchspeicheldrüse im Nüchternzustand leisten muss, um den Blutzucker im normalen Bereich zu halten. Dies hängt von der Wirksamkeit des Insulins ab.
Ein HOMA-Index von 2,0 besagt, dass das Insulin in Relation zum Nüchternblutzucker auf das Doppelte des Üblichen erhöht ist. Anders ausgedrückt wirkt das Insulin nur halb so gut, wie es eigentlich sollte. Ab einem HOMA-Index von über 2,5 spricht man von einer mäßigen, ab einem HOMA-Index über 5,0 bereits von einer schweren Insulinresistenz.