Leichenfund am Concordiasee - Marion Romana Glettner - E-Book

Leichenfund am Concordiasee E-Book

Marion Romana Glettner

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Leichenfund am Concordiasee Der 2. Fall der Hobbydetektivinnen Mona, Anne und Lisa aus dem Salzlandkreis. Im Salzlandkreis wurden einige Bankfilialen ausgeraubt. Zeitgleich taucht in der Region Falschgeld auf und es finden mehrere Hauseinbrüche statt. Kommissar Ben Schön übernimmt die Ermittlungen. Der Fund einer Leiche am Concordiasee lässt den Kommissar und die Polizei auf Hochtouren ermitteln. Mona, Anne und Lisa werden von einer Bekannten, bei der ebenfalls eingebrochen wurde, um Hilfe gebeten. Die drei wissbegierigen Damen beginnen mit ihren Ermittlungen und schon bald kommen sie den Tätern auf die Spur.

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Seitenzahl: 227

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Leichenfund am Concordiasee

Titel Seite2. SalzlandkrimiTitelPrologLeichenfund am Concordiasee

Titelseite

Leichenfund am Concordiasee

von

M.R. White

2. Salzlandkrimi

Ein herzliches Dankeschön an die Polizeischule Aschersleben sowie der Polizeidirektion Süd und Steffen Claus für die Unterstützung. Weiterhin möchte ich mich bei Bridget Nash, Thea Theil und Cornelia Roth für die Hilfestellung bedanken.

Die Personen und Handlungen dieses Buches sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Titel

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt.

Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, ist ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Autorin untersagt.

Alle Rechte vorbehalten © September 2021

Impressum:

Texte:© Copyright by Marion Romana Glettner

Umschlag:© Copyright by Wine van Velzen

Prolog

Ein älterer Mann mit Weste saß in den frühen Morgenstunden am Ufer des Condordiasees und angelte. Es war windstill und langsam hellte sich der Himmel auf. Der See war ruhig und das Wetter ideal, damit Fische anbissen. Ein Kescher und Eimer lagen im Gras. Der Mann starrte auf den Schwimmer und wartete darauf, dass ein Fisch anbiss. Plötzlich hörte er laute und streitende Männerstimmen. Danach folgten Knallgeräusche und Geschrei. Er wollte gerade nachsehen, was los war, als sein Schwimmer unter Wasser gezogen wurde. Ein Fisch hatte angebissen. Schnell zog er die Angel ein, aber der Fisch war im See verschwunden. Zur gleichen Zeit hörte der Angelsportler eine Autotür zuknallen, den Motor starten und Lichtkegel entfernten sich in Richtung Straße nach Aschersleben. Erbost darüber, dass sein Fang misslungen war, stand er auf und ging in die Richtung, woher der Streit kam. Auf einem Rasenstück am Uferbereich bemerkte der Angler zahlreiche Abdrücke auf der Erde. Plötzlich sah er einen Schuh. Im Gebüsch lag ein Mann. Schlief er? Er erschrak, als er die unnatürliche Lage des Körpers sah und vermutete, dass es eine Leiche war. Schlagartig erblasste er und fast wäre er vor lauter Angst getürmt. Der Petrijünger sah sich um und lauschte. War noch jemand hier, der ihm gefährlich werden konnte? Nichts war zu hören. Sein Herzschlag beruhigte sich etwas. Der Angler nahm mit seiner zittrigen Hand sein Handy aus der Westentasche und rief die Polizei an. Nach einer gefühlten Ewigkeit traf Kommissar Ben Schön von der Mordkommission mit seinen Leuten am Tatort ein und übernahm die Ermittlungen.

Leichenfund am Concordiasee

1. Kapitel

Kurz vor Mitternacht streiften zwei vermummte Gestalten durch ein Villenviertel in Staßfurt. Die Männer hielten sich zwischen Bäumen oder hinter Hecken versteckt. Es war sehr dunkel, da es sich um eine Nacht handelte, wo der Mond hinter den Wolken verschwunden war. Ein Tor quietschte, als die Unholde daran rüttelten. Heftig zogen sie daran, aber es blieb verschlossen und so schoben sie sich durch eine Lücke in der Buchsbaumhecke auf das Grundstück. Leise in gebückter Haltung schlichen sie über die Rasenfläche bis zum Haus. Nirgendwo fanden sie Einlass in das ausgespähte Anwesen. Alle Fenster waren fest verschlossen, keine Maus kam hier herein. Nicht einmal eine Katze schlich über das Grundstück. Es herrschte Totenstille, kein Schrei eines Käuzchens oder den eines anderen Tieres konnten sie wahrnehmen. Die Gangster umrundeten das Gebäude und wollten die Hintertür aufbrechen. Der Bewegungsmelder reagierte prompt und löste Alarm aus. Licht überflutetet das Grundstück, eine Sirene ging in hohen Tönen los. Erschrocken über die Helligkeit und die laute Sirene rannten sie über das Grundstück und retteten sich mit einem Sprung über die Hecke. Sie rannten die Straße entlang, bis sie beim abgestellten Wagen waren. Blitzschnell sprangen sie hinein und rasten davon.

An einem schönen sonnigen Märztag entdeckte meine Freundin Anne im Schaukasten neben dem Eingang zur Freizeitanlage am Löderburger See eine Einladung, für das jährliche Campertreffen. Solche Treffen gab es in jedem Jahr, einschließlich zahlreicher Veranstaltungen für Sonnenanbeter und Schwimmer.

„Interessante Neuigkeiten wird es geben“, dachte sie.

Einige der anwesenden Dauercamper unterhielten sich lautstark. Es mutete wie im Entenstall an, so laut war das Geschnatter aus den Parzellen. Dem Stimmengewirr nicht folgend, bekam Anne nur Wortfetzen mit, sie war in Eile.

„Möglicherweise erfahre ich heute Abend während des Treffens mehr“, überlegte meine Freundin.

Annes Borderdcolliehündin hütete das Grundstück am See und meine Freundin ging in ihrem blauen Jogginganzug gut gelaunt in Richtung Veranstaltungszelt. Bevor sie das Zelt erreichte, wurde sie von einigen Campern angesprochen. Es hatte sich natürlich herumgesprochen, dass Anne, Lisa und ich, als Hobbydetektivinnen im letzten Sommer bei der Lösung eines Kriminalfalles, der sich in unserer Gegend abspielte mitgeholfen hatten, die Täter zu überführen. Anne wurde von einer dicken Camperin vom Platz zur Seite genommen und angesprochen. Die Moppelige war total aufgeregt und ihr Gesicht puterrot. Die Hobbydetektivin Anne achtete nicht auf die Schwelle vor dem Zelt und wäre beinahe gestolpert. Gerade noch rechtzeitig bekam die Stolpernde einen Stofffetzen vom Eingang des Festzeltes zu fassen, um so den Sturz zu verhindern. Das fehlte ihr gerade noch, dass sie sich verletzte. Anne strich ihre Hose sauber und warf ihren blonden Pferdeschwanz in den Nacken.

„Was ist denn los?“, wollte Anne aufgeregt wissen.

„Stell dir einmal vor. Bei einem flüchtigen Bekannten in der Nachbarschaft sprang vor einigen Tagen die Alarmanlage am Haus an. Die Sirene hörte man noch drei Straßen weiter. Wenn du ein wenig Zeit hättest, würde ich es dir gern erzählen. Ich hörte auch von einigen Einbrüchen. In unserem Viertel tauchten dann Männer in Uniform auf, die an den Haustüren klingelten und fragten, ob man was gesehen oder beobachtet hätte. Sie erklärten, dass die Leute größere Mengen Bargeld sowie Schmuck nicht im Haus haben sollten und boten an, es an sich zu nehmen. Natürlich gegen ein Formular, auf dem gelistet wurde, was die Bewohner den Beamten in Obhut gaben. Später, wenn die Einbrecher gefangen worden waren, könnten sie ihr Hab und Gut auf dem Polizeirevier wieder abholen. Leider waren das keine echten Polizisten, denn sie haben sich nie wieder gemeldet“, erzählte Karin, eine Camperin vom See. Zu erwähnen wäre noch, dass diese Polizisten nur bei den älteren Menschen klingelten und dass sie anscheinend sehr dringlich auf sie eingeredet hätten. Anne stutzte.

Was sind das nur für arglose, dumme Menschen. Man sollte, man, bevor man Geld, Schmuck oder andere Wertgegenstände jemandem an der Haustür anvertraut, selbst wenn sie sich als Polizisten ausgeben, auf der Dienststelle anrufen und sich erkundigen, ob diese Personen auf dem Revier bekannt sind.

Insgeheim dachte sich Karin, dass Anne bessere Beziehungen zur Polizei habe und etwas mehr von den Ermittlungen erfahren würde. Annes Neugier war schnell geweckt. War das eventuell ein neuer Fall für unser Trio?

Die Sonne kitzelte mich an meinem freien Tag wach. In meiner Nase begann es zu kribbeln und meine Haut erwärmte sich. Genüsslich streckte ich mich im Bett aus, stand auf und lief in meinem blauen Schlafanzug und barfuß in die Küche, um mein Frühstück zuzubereiten. Während mein Ei kochte, der Kaffee durchlief und das Körnerbrötchen bräunte, schaute ich nach, ob die Sonntagszeitung bereits auf meinem Abtreter lag. Meine überaus neugierige Nachbarin brachte sie oft nach dem Gassigehen mit in die erste Etage und warf die News auf meinen Abtreter. Rasch entriegelte ich meine Wohnungstür, hob eilig die Lektüre auf, denn ich hoffte unentdeckt zu bleiben. Plötzlich öffnete sich die Tür gegenüber.

„Hallo Mona, musst du heute nicht in den Radiosender?“, überraschte mich meine dicke Nachbarin.

Ihr bissiger Terrier stürmte zähnefletschend auf mich zu. Das Tier ging auf alles los was Beine hatte. Ich mag Hunde, aber dieser war nicht erzogen und hörte auch nicht. Sein Frauchen war die Neugier in Person und mischte sich überall ein. Aus diesem Grund war ich nur freundlich und kurz angebunden.

„Nein,heute nicht“, war meine Antwort und ich schloss die Tür.

Ich vernahm noch, wie meine Nachbarin ihren Rüden anbrüllte.

„Schnäuzelchen komm her! Die Tante mag uns nicht!“

Meine Nachbarin schmiss die Tür mit einer Wucht zu, wobei die Pfosten vibrierten. Hatte sie wieder hinter der Tür gesessen und spioniert? Nach diesem Auftritt war ich froh wieder meine Ruhe zu haben und begab mich in die Küche. Der Kaffee war durchgelaufen und das Brötchen duftete herrlich. Erst mal in Ruhe frühstücken und dabei die Zeitung lesen, danach könnte der Tag beginnen. Bei meiner zweiten Tasse Kaffee fiel mein Blick auf einen Bericht. Beinahe hätte ich mich vor Aufregung an dem heißen Gebräu verschluckt. Wie gebannt hefteten sich meine Augen an den Artikel:

„BANKRAUB IM SALZLANDKREIS!“

Schon wieder? Das konnte doch nicht wahr sein. Das war mittlerweile der zweite Überfall in unserer Region. Nun war es an der Zeit, dass die drei Detektivinnen Mona, Anne und Lisa wieder in Aktion traten und den zweiten Fall lösten. Natürlich wieder in Zusammenarbeit mit Kommissar Ben Schön, mit dem wir seit einigen Jahren befreundet waren. Umgehend nahm ich den Telefonhörer zur Hand und wählte zuerst die Telefonnummer von Anne. Denselben Anruf erhielt Lisa von mir, auch sie war neugierig, doch ich ließ die Katze noch nicht aus dem Sack.

„Wir treffen uns morgen nach dem Mittagessen wie immer am Löderburger See, oder habt ihr keine Zeit?“, sprudelte ich aufgeregt los.

„Um was geht es denn?“, erkundigte sich Anne neugierig.

„Es ist wichtig und ich erzähle es Dir und Lisa morgen. Nach dem Mittagessen fahre ich zum See“, legte ich fest.

Lisa und Anne platzten beinahe vor Neugier, als wir uns wie verabredet auf dem Campingplatz trafen. In unserem ersten Fall konnten wir bereits Kommissar Schön bei der Aufklärung eines Mordfalles helfen. Damals wurde im Lausehügel bei Güsten eine unbekannte männliche Leiche gefunden. Während Kommissar Ben Schön mit dem LKA Magdeburg zusammen arbeitete, ermittelten wir Undercover in einem Schönheitssalon und in der Erotikszene. Nebenbei deckten wir eine Einbruchsserie auf und fanden die Drahtzieherin des Mordes. Wir sollten uns aus weiteren Ermittlungen heraus halten, weil Anne in Gefahr geriet, aber hier war wohl wieder unsere Initiative gefragt.

Gleich nach dem Mittagessen zog ich mir meine Jeans und ein Shirt an. Vorsichtshalber packte ich meinen weichen Lieblingspullover in die Tasche. Oft war es frisch am See und mir war schnell kalt. Dieser Situation wollte ich entgehen, bibbernd auf fremde Sachen angewiesen zu sein. Zumal mir Annes Sachen um die Schultern viel zu weit waren. Mit einem Stoffbeutel in der Hand, in dem ich Knabbergebäck und Mineralwasser dabei hatte, ging ich frohgelaunt die Treppe hinunter und um den Block, wo mein Auto parkte. Ich setzte mich in meinen Toyota, startete und machte mich auf den Weg zum Treffpunkt. Die Sonne schien und die Luft war angenehm warm auf meiner Haut. Kurz hinter Winningen kurbelte ich mein Autofenster runter, um die herrliche frische Luft zu genießen. Riesige gelbe Rapsfelder flogen an mir vorbei, die Laubbäume zeigten die ersten Knospen und säumten die Straße. Herrlich! Der Himmel war blau, außer ein paar winzigen weißen Federwölkchen. Ich musste mich auf den Verkehr konzentrieren, da einige Fahrer hinter mir zu dicht auffuhren. Ich ließ mich nicht beirren und fuhr vorschriftsmäßig weiter. Ab der Kreuzung zum Flugplatz Cochstedt führte mich die Straße nach Schneidlingen steil bergab. An dieser Stelle hatte es schon etliche Unfälle gegeben. Ich traute meinen Augen nicht, als mich einige Fahrzeuge an diesen Stellen rasant überholten. Beinahe hätte es einen Zusammenstoß zwischen zwei entgegengesetzten Wagen gegeben. Automatisch trat ich auf die Bremse, wobei das hinter mir fahrende Fahrzeug mir bedrohlich nahe auffuhr. In der Senke kam die Tankstelle in Schneidlingen in Sicht. Dahinter auf einem eingezäunten Grundstück grasten Pferde, welch friedlicher Anblick. Ein hübscher Apfelschimmel erregte mein Aufsehen. Ich fuhr weiter in Richtung Staßfurt. Bis zum See war es nicht mehr weit. Ein braunes Hinweisschild deutete mir den Weg. Fast hätte ich es übersehen.

Nach wenigen Minuten und einigen engen Kurven stellte ich meinen Toyota auf dem Parkplatz neben dem Campingplatz ab und sah, dass die Autos von Anne und Lisa bereits dort parkten. Gleich neben der Parkfläche befand sich ein hoher Zaun, welcher das Freizeitgelände umgab. Einige Meter am Zaun entlang befand sich ein großes Eisentor, wodurch die Camper fahren durften. Dort stellte ich mich hin und stieß einen lauten Pfiff aus. Annes Borderdcolliehündin Blacky machte sich bemerkbar und kündigte mich an. Schwanzwedelnd kam sie an das Tor gerannt und sprang vor laute Freude im Kreis. Anne kam mit einem Schlüsselbund in der Hand lächelnd hinterher gelaufen, schloss das Tor auf und wie immer war die Begrüßung herzlich. Kaum wurde das Tor geöffnet, sprang die Hündin an mir hoch und freute sich auf ein Leckerli, welches ich gewohnheitsmäßig in meiner Hosentasche verstaut hatte. An den Garagen und Wohnwagen vorbei folgte ich Anne und Blacky auf einem breiten Kiesweg zu ihrem Grundstück mit Wohnwagen. Schon als ich vor ihrem Gartenzaun stand, nahm ich die vielen üppig blühenden Blumen in den Töpfen wahr. Es sah wunderschön und bunt aus. Als gelernte Gärtnerin besaß meine Freundin Anne einen grünen Daumen. Rings um die Anlage grünte und blühte alles. Entlang des Zaunes hatte sie Schilf als Sichtschutz angepflanzt, was gut war gegen neugierige Nachbarn. Am Grundstücksrand standen große Blumentöpfe mit vielen Pflanzen wie Geranien, Hornveilchen und Petunien. Als wir am Vorzelt ankamen, sah ich Lisa bereits auf der brauen Bank sitzen und ihren mitgebrachten Salat putzte. Verschmitzt sah sie mich an, denn sie wusste, was ich von Salat hielt. Auf dem Tisch in der Nähe des Ufers standen bereits zwei Gläser mit einer Flasche Saft und Mineralwasser. Anne bemerkte meinen fragenden Blick, begab sich umgehend in das Vorzelt und kam anschließend mit einem weiteren Glas für mich zurück. Blacky bekam von ihrem Frauchen einen Knochen. Die Hündin verzog sich in eine Kuhle hinter einem Baum und das Knacken des Knochens war nicht zu überhören.

„Komm und setz dich zu uns“, wurde ich aufgefordert.

„Ich ziehe mich kurz im Wohnwagen um. Ist das ok für euch?“

Mit meiner Tasche ging ich in Annes Vorzelt, packte den Inhalt auf den Tisch auf der linken Seite und zog mich um. Über meinen neuen blauen Bikini zog ich vorsichtshalber das T-Shirt. Anschließend ging ich zurück zu meinen Freundinnen. Gemütlich saßen wir in unserer Freizeitkleidung am Tisch und hielten Smalltalk. Eine plötzlich auftretende Windbö ließ Lisa frösteln, eilig legte sie sich ihren mitgebrachten weiten Pullover um die Schulter. Am Horizont stieg bereits die Sonne höher und die Luft würde sich schon bald erwärmen.

„Nun spann uns nicht auf die Folter“, begann Anne und sah mich fragend an.

Blacky kam zu mir gelaufen, lag zu meinen Füßen und sah mich an, so als ob sie mir zuhören wollte. Ich erzählte von dem Bericht aus der Zeitung und von den Einbrüchen. Gespannt stützten meine Freundinnen ihre Arme auf dem Tisch ab und hörten interessiert zu. Ich nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas und die Hündin zeigte die Zunge, als wollte sie mir sagen, dass sie auch Durst hatte. Kurz entschlossen stand ich auf, holte Schlabberwasser aus der kleinen Küche und goss es meiner vierbeinigen schwarzweißen Freundin in eine Schüssel. Sofort schleckte sie alles leer. Also doch.

„Setzt dich wieder zu uns“, meinte Lisa und die Freundinnen rückten ihre Stühle etwas beiseite.

„Und wo überall?“, wurde ich von Anne und Lisa gefragt.

Unter sechs Augen führten wir unser geheimes Gespräch, weil es immer neugierige Ohren gab. Oft dachten die lieben Nachbarn, dass wir es nicht bemerkten. Selbst sprachen sie sehr laut und lärmten. Das Radio dröhnte laut aus irgendeinem Zelt und die Kinder tobten herum. Ohne Rücksicht auf andere Camper wurde gefeiert bis in die Morgenstunden. Manchmal konnten wir hören, was gerade im Fernsehen lief. Wenn wir uns unterhielten, wurden die Geräusche und Gespräche aber leise, denn die Neugierde siegte und die angrenzenden Leute lauschten. Heute sollte der Buschfunk nicht gefüttert werden.

„In der Presse stand, dass in Aschersleben und Giersleben in Banken eingebrochen wurde“, fuhr ich fort.

„Was?“, reagierte Anne erschrocken und krempelte ihre Ärmel hoch.

Das konnte doch nicht sein. Lisa kraulte das schwarz-weiße Fell der Hündin und vor Erregung bekam Anne rote Wangen.

„Davon weiß ich nichts. So etwas spricht sich doch herum“, meinte sie.

„Was meint ihr? Wollen wir versuchen, den Fall zu lösen?“, murmelte ich in die Runde.

„Klar. Das wäre dann unser zweiter Fall. Allerdings müssen wir noch mit Kommissar Ben Schön sprechen.“

„Hoffentlich erzählt er uns etwas über die Banküberfälle. Das könnte schwierig werden.“

Im ersten Fall hatten die Privatdetektivinnen dem Kommissar bei einem Mordfall geholfen und sind nun mit ihm befreundet. Allerdings sollten wir uns künftig zurück halten, weil Anne fast umgebracht wurde.

„Kommt, wir laden den Kommissar für morgen an den See ein. Das Wetter soll herrlich werden. Vielleicht kommt auch die Gerichtsmedizinerin Monika Müller mit“, regte ich an.

„Gute Idee, Mona. Das machen wir“, kam die Zustimmung meiner Freundinnen.

Ich hatte bereits mein schwarzen Handy in der Hand und wählte Bens Nummer. Nach dem zweiten Klingelton wurde abgehoben und mein Herz klopfte vor Aufregung. Ob der Kommissar wohl morgen kommen würde?

„Hallo Ben. Schön, dass ich dich erreiche. Störe ich?“, fragte ich vorsichtig nach.

Vor Aufregung strich ich mir durch mein kurzes dunkles Haar.

„Hallo Mona. Du störst nicht. Was gibt es denn? Habt ihr wieder einen Fall?“, wollte er neugierig wissen und wünschte, dass es nicht so war.

Während ich einen Kloß im Hals hatte, ahnte er bereits die Antwort. Hatte er mich durchschaut? Ich hoffte nicht. Mein Handy hatte ich laut gestellt, damit meine beiden Hobbydetektivinnen mithören konnten.

„Ich wollte fragen, ob du morgen Lust hast an den See zu kommen. Vielleicht kommt Monika ebenfalls mit“, forschte ich vorsichtig nach.

„Nun bin ich aber neugierig und komme gern. Wir sehen uns dann am See“, versprach der Kommissar.

Lisa und Frau Doktor Müller sagten ebenfalls zu. Was war nur mit unserer blonden Hobbydetektivin los?

„Was hast du?“, fragte ich Anne.

„Ich wurde von einer Camperin angesprochen, ob ich ihr helfen könnte“ , antwortete die Hobbykriminalistin und spielte mit ihrem blonden Pferdeschwanz.

Dabei rollte sie ihr blondes Haar immer um einen Zeigefinger.

„Um was geht es denn?“, fragte nun auch Lisa.

„Lasst uns erst einmal ins Wasser springen. Dann grille ich uns etwas Leckeres. Später erfahrt ihr alles aus erster Hand“, kommentierte Anne, stand auf und lief über ihre Stufen am Grundstück in den See. Typisch Anne. Anne war eine Wasserratte. Lisa und ich liefen in den Wohnwagen und zogen uns um. Neugierig sah uns die Hündin hinterher. In schnittigen Bikinis und Badelatschen nahmen wir den Weg zum Sandstrand und die Hündin wollte mit. Sie lief hinter uns her.

„Du kannst nicht mit. Pass auf das Grundstück auf“, sprach ich Blacky an.

Traurig drehte sie sich um und legte sich in eine Kuhle auf dem Grundstück. Wir gingen in Badelatschen den Weg an den Campingwagen vorbei bis zu einer braunen Bank. Sie stellten gerade neben der Bank ihre Latschen ab, als Lisa stutzte.

„Was ist los“, fragte ich.

„Irgendwer beobachtet uns. Ich spüre die Blicke.“

Verdutzt sah ich mich um. Nur Badegäste, Kinder spielten laut auf dem Rasen mit einem Ball und im Wasser waren Wassersportler und Schwimmer zu sehen. Viel Lärm und Lachen von Badegästen und Campern.

„Komm ins Wasser“, meinte ich und zog Lisa mit mir mit.

Wir tobten und lachten im See bis, unsere Mägen knurrten. Anne hörte das grummelnde Geräusch, schwamm bis zum Steg an ihrem Grundstück und ging die Steinstufen hinauf, um den Grill anzuzünden. Sie schaute entsetzt auf ihre Füße, welche grün waren. Was war das? Ein Blick zurück ins Wasser zeigte, woran es lag. Auf dem Grund des Wassers befanden sich überall Algen. Ein großer grüner Teppich hatte sich vor Annes Seeeinstieg ausgebreitet. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Nachdem sich Anne abgetrocknet und umgezogen hatte, hörte sie von den Nachbarn Lockrufe ausstoßen. Nun neugierig geworden, schaute sie aus dem Vorzelt. Mit einem Schlag wurde ihr klar, woher der riesige und ekelige Algenteppich kam. Die Nachbarn fütterten ein Schwanenpaar mit fünf Jungen. Klar, die ließen ihre Hinterlassenschaften ab und so bildeten sich die Algen. Das würde viel Arbeit bedeuten, alles zu beseitigen.

Nun wurde aber schnell der Grill angeschmissen. Alle hatten sicher Hunger. Es würde einige Zeit dauern, bis wir essen konnten. Mein Hungergefühl war so stark, dass ich mich entschloss, ebenfalls aus dem Wasser zu steigen. Einige Camper und Gäste hatten das Knurren in meinem Magen bestimmt schon gehört. Lisa ging es ähnlich wie mir und sie folgte mir.

„Ich habe einen riesigen Hunger“, sagte ich zu Lisa und gemeinsam gingen wir barfuß den Sandstrand bergauf bis zu einer Bank, wo unsere Badelatschen auf uns warteten.

Einige Camper saßen vor ihren Wohnwagen auf Stühlen und grillten bereits. Der deftige Fleischgeruch stieg uns in die Nase, ein lautes Grummeln in unseren Mägen war das Ergebnis. Ein Blick durch das Schilf zeigte uns, dass Anne am Grill hantierte.

„Es dauert noch etwas. Der Salat steht noch im Kühlschrank und hilft vorerst gegen den Riesenhunger“, rief sie uns zu.

Annes Camperfreunde mussten es gehört haben und luden uns winkend zu sich ein.

„Kommt zu uns. Möchtet ihr etwas essen?“, wurden wir gefragt und angelächelt.

Hatten sie unser Magenknurren gehört? Hoffentlich nicht. Die Einladung ließen wir uns nicht zweimal sagen. Wir bewegten uns in Badelatschen auf die Einladenden zu. Fast wäre ich über ein Grasbüschel gestolpert, konnte mich aber gerade noch abfangen. Lisa packte mich noch rechtzeitig am Arm, bevor ich fiel. Ich war so hungrig, dass ich nicht auf den Weg achtete. Die Camperfreunde holten uns Stühle aus ihrem Wohnwagen und stellten sie draußen an den Tisch. Wir setzten uns und bevor wir etwas sagen konnten, lagen bereits Schmorwürste und Steaks auf den Tellern. Auch Ketchup und Getränke luden zum Schmausen ein. Wir konnten uns kaum beherrschen, aber das Essen lockte zu sehr. Unsicher warf ich einen Blick in die Richtung von Annes Grundstück. Nichts war zu hören. Wir mussten uns zusammennehmen, um nicht das Fleisch gierig in uns reinzuschlingen. Es mundete herrlich und das Besteck klapperte beim Essen. Auf das Bier verzichteten wir, weil wir noch Auto fahren mussten und da tranken wir generell keinen Alkohol. Lisa warf gerade einen neugierigen Blick auf diverse leckere Salate, als Annes Ruf ertönte.

„Das Essen ist fertig!“, schallte es zu uns herüber.

Eilig standen wir auf, bedankten wir uns bei den Campern für das Essen und gingen zurück auf Annes Grundstück. Wie es aussah, hatte sie uns nicht gesehen, wie wir bei den Campern schlemmten. Leise öffnete ich die braune Holztür am Zaun von Annes Grundstück und steuerten auf das Vorzelt zu. Lisa folgte mir grinsend. Als ich mich zu ihr umsah, bemerkte ich an ihrem Mund Reste von Ketchup.

„Warte einmal. Du hast Ketchup am Mund“, meinte ich leise zu Lisa.

Ich zog Lisa zu mir ins Vorzelt, wo unsere Sachen lagen, nahm ein Tempotaschentuch aus meiner Tasche und wischte ihr den Ketchup aus dem Gesicht. Nicht, dass Anne bemerkte, dass wir heimlich etwas genascht hatten. Anne rief uns von draußen etwas zu.

„Bringt ihr bitte das Geschirr und Bestecke mit?“, hörten wir unsere Freundin, welche am Grill stand und das Fleisch wendete.

„Du nimmst die Teller und ich das Besteck“, forderte ich Lisa leise auf.

Die Hündin ahnte, dass es bald etwas zu fressen gab. Sie rannte laut bellend zwischen uns und Anne hin und her, als ob sie sagen wollte, dass wir schneller laufen sollten. Mit vollen Händen eilten wir an den Tisch und stellten alles ab. Wir verteilten Geschirr und Besteck, die Gläser standen bereits an unseren Plätzen. Das Fleisch duftete nebenan auf dem Grill und der Rauch zog gerade nach oben in die Zweige des Laubbaumes.

„Setzt euch. Sicher habt ihr großen Hunger!“, meinte Anne.

„Ich muss euch etwas erzählen“, meinte unsere Freundin vom Grill.

Sie berichtete die Sache mit den Schwänen. Nun aber erzählte sie so laut, dass es die Nachbarn hören mussten. Dabei sah uns Anne forschend an, als ob sie bemerkt hatte, dass wir bereits geschlemmt hatten. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, ließ mir allerdings nichts anmerken. Anne hatte schließlich noch nichts gegessen. Hoffentlich hatte sie nichts bemerkt und verdächtige Spuren hatte ich beseitigt.

Damit es nicht auffiel, schlugen wir bei den Speisen zu. Unter unserem Tisch zu unseren Füßen lag Blacky und wartete artig auf Knochen von den Steaks und Stückchen von den Schmorwürsten. Nach dem ausführlichen Gelage wollten wir gerade den Tisch abräumen, als plötzlich eine Frau mittlerem Alters an der Gartentür stand und zu uns sah.

„Hallo Anne!“, ertönte eine aufgeregte Stimme zu uns.

Neugierig drehten wir uns um. Was wollte die Frau? Was gab es so dringendes zu berichten, dass sie uns stören musste? Fast hätte Lisa die Teller fallen lassen, so erschrocken war sie.

„Hallo Karin, komm herein“, rief Anne.

Die gewichtige Dame betrat das Grundstück und Anne stellte sie uns als Camperin vor, welche unsere Hilfe benötigte.

Die uns Unbekannte nickte uns flüchtig zu. Was wohl so viel heißen sollte, dass wir ebenfalls zuhören sollten. So kannten wir unsere Freundin Anne nicht. Neugierig hörten wir zu, was es so interessantes zu berichten gab. Karin wusste nicht richtig, wie sie beginnen sollte und rang mit ihren Händen. Anne half ihr beim Einstieg.

„Das ist Karin, eine Camperin. Sie bat mich um Hilfe, besser gesagt um unsere.“

Nun wurden wir hellhörig. Noch ein weiterer Fall?

Zuerst stellten wir uns vor.

„Anne kennst du sicher. Sie ist auch Hundetrainerin, was du vielleicht nicht weißt. Lisa ist Allgemeinärztin aus Magdeburg und ich wohne in Aschersleben und arbeite bei Radio Hbw. Wir lieben Krimis und wenn uns etwas interessiert, helfen wir manchmal der Polizei.“

Die Blondine schluckte erst vor Aufregung und begann schließlich zu berichten.

„Wurde bei dir eingebrochen? Wenn ja, was wurde denn gestohlen?“, fragten wir nach.

„Nichts. Das ist es ja. Ich habe nachgesehen, auch im Tresor.“

„Du hast einen Tresor?“

„Ja, da sind Schmuck und Geld deponiert. Aber in der Wohnung standen auch wertvolle Dinge, die hatte der Einbrecher stehenlassen. Auch in anderen Häusern in der Nähe, gab es Einbruchsversuche.“

„Ja, es waren zwei Polizisten in Uniform hier und haben sich alles angesehen, sowie ein Protokoll aufgenommen. Es wird gegen unbekannt ermittelt, aber viel Hoffnung machten mir die Polizisten nicht.“

„Unser Viertel ist gut situiert, will ich mal sagen, also ich meine, keine Fabrikarbeiter oder so, leben da. Die Häuser waren alle teuer und auch die Einrichtungen haben eine Stange Geld gekostet. Die Leute, die da wohnen, können es sich auch leisten, wenn ihr versteht, was ich meine.“

„Wir Frauen treffen uns manchmal zu Hauspartys. Immer bei einer anderen Familie“, betonte die Camperin.

„Entschuldige bitte, was sind Hauspartys?“, fragte Anne vorsichtig nach.

„Wir Damen treffen uns gelegentlich und laden Frauen ein, die zum Beispiel auf teure Unterwäsche oder Schmuck stehen. Die Anbieter für solche Verkaufspartys haben wir auf der Straße getroffen.“

„Also, solch eine Art Tupperparty? Kann es nicht sein, dass eine der Frauen den Diebstahl begangen hat?“, fragten wir neugierig.

„Nein, das glaube ich nicht. Die Frauen, die Schmuck oder Reizwäsche anbieten sind so nett und sehen absolut vertrauenswürdig aus. Wir probieren bei einem Gläschen Sekt alles aus und kaufen dann einige Produkte. Aber ich las in der Presse von Betrügern, die mit einem Ketten-Ketten-Trick Frauen abzocken.“

Davon hatten wir noch nie gehört.

„Da wurden Frauen auf der Straße angesprochen und in ein Gespräch verwickelt.“

„Ja und?“

„Manchmal wurde nach dem Weg gefragt. Unter vorgetäuschter Dankbarkeit wurde Körperkontakt hergestellt und dabei Schmuck gestohlen. Die Opfer bemerkten es erst viel später und bis dahin waren die Täter verschwunden.“

2. Kapitel

Die beiden seit Jahren befreundeten Bauarbeiter saßen in der glühenden Mittagshitze auf einer Baustelle in Aschersleben. Das Thermometer zeigte genau wie gestern 36° an, es war unerträglich heute zu arbeiten. Die Missgelaunten öffneten ihre Lunchboxen mit den eingepackten Broten. Der Käse war bereits am Rand angetrocknet, die Wurststücke sahen traurig aus und die Tomatenviertel waren lasch. Sogar das Brot war trocken und schmeckte nicht. Die übellaunigen Männer waren wütend auf ihre Arbeit und ihren Vorarbeiter, immer in der Hitze für wenig Lohn zu schuften, war nicht ihr Ding.

„Ich habe die Schnauze voll von dieser Drecksarbeit. Bei der Gluthitze für einen Hungerlohn schuften, aber was soll ich tun? Ich brauch ja die Kohle. Unser Capo mault auch ständig, dass nicht alles schnell genug geht. Leider brauche ich die Knete, für meine Freundin, die hohe Ansprüche stellt“, nörgelte Blondi.

Mit seinen schweißigen, von der Arbeit übersäten schwieligen Händen nahm er seine Wasserflasche und trank, dabei rann ihm der Schweiß über sein Gesicht.

„Recht hast du. Mich kotzt diese Schwerstarbeit auch an. Aber wie soll man an Knete kommen? Meine Madame möchte reisen, am liebsten weit weg, da reicht Malle nicht. Ich würde ja gerne im Geld schwimmen. Dann könnte ich meiner Perle so einiges bieten. Aber so, mit diesem Hungerlohn?“

„Das wäre es doch. Endlich reich zu sein“, meinte sein Kumpel.

„Aber wie sollen wir das anstellen?“

Der kräftige Arbeiter wischte sich mit dem Hemdsärmel den Schweiß von der Stirn. Die beiden Männer sahen sich an und grübelten vor sich hin.

„Wir sind doch auf unterschiedlichen Baustellen in der Region beschäftigt. Lass uns doch mal sehen, ob sich ein lohnendes Objekt findet. Diesen Scheißjob mache ich garantiert nicht ewig“, nörgelte der Maurer.

Dabei sah er seinen verschwitzten Freund mit zusammengekniffenen Augen herausfordernd an. Sie saßen auf den Holzbalken am Straßenrand und hingen ihren Hirngespinsten nach. Sie tranken den Rest ihrer Wasserflaschen mit einem Zug leer. Ein paar Stunden bis zum Feierabend mussten sie noch durchhalten. Am Ende eines jeden Arbeitstages wurden die Baufahrzeuge auf den vorgesehenen Parkflächen abgestellt. Der kräftige Arbeiter setzte sich auf den Radlader und sein Kumpel schwang sich auf den Bagger. Gemeinsam tuckerten sie in Richtung des Abstellplatzes.

„Morgen ist auch noch ein Tag und vielleicht haben wir dann eine Idee, wie wir an Geld kommen, ohne viel zu schuften“, meinte Blondi.

„Vielleicht haben wir mal Glück und versuchen es in einer Lotterie, die erzählen ja immer was von einem Mega-Los.“

„Ach komm. Das ist Schwachsinn. Der Alte regt mich auf“, knurrte sein schlanker Freund.