Heitere Geschichten mit Pfiff - Marion Romana Glettner - E-Book

Heitere Geschichten mit Pfiff E-Book

Marion Romana Glettner

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Beschreibung

Oft kommt es anders, als man denkt.

Diese humorvollen Geschichten sind

mitten aus dem Leben gegriffen.

 

Ob ein Kater Socken klaut oder

Katzenfutter im Weihnachtspäckchen

verteilt werden …

 

Schmunzeln und Lachen

sind beim Lesen garantiert.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Marion Romana Glettner

Heitere Geschichten mit Pfiff

Für meine Leser*innenBookRix GmbH & Co. KG81371 München

Titel

Marion Romana Glettner

 

 

Heitere

Geschichten

mit Pfiff

Danksagung

 

Ein herzliches Dankeschön an:

 

Autorin: Uschi Gerster

 

Karikaturen: Thea Theil, Schöpfrat e.V., Pixabay

 

Covergestaltung: Wine van Velzen

für die Mithilfe.

Rechte

 

Die Personen und Handlungen dieses Buches sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

 

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Ähnlichkeiten mit wahren Begebenheiten und oder Person sind Zufall.

 

Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mithilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, ist ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Autorin untersagt.

 

Alle Rechte vorbehalten © Dezember 2020

Der Sturz

 Die Parkplatzsuche war in unserem Ort nicht so einfach. Ich stellte meinen Wagen oft am Ortsrand ab und ging den Rest des Wegs in die Stadt zu Fuß. An einem Mittwoch war es wieder soweit. Ich schloss meinen Citroen auf dem Parkplatz ab und sah auf meine Armbanduhr. Dabei erschrak ich und musste mich beeilen, um noch pünktlich zu meinem Termin im Zentrum zu sein. Ich nahm meine Beine in die Hand und spurtete los. An einer Ampel wurde ich gestoppt. Sie zeigte rot und viele Autos rasten aus beiden Seiten an mir vorüber. Ich starrte frustriert die rote Ampel an und wartete auf grün. Es war wie verhext. Inzwischen gesellte sich noch eine Frau zu mir und begann ein Gespräch. Endlich schaltete die Ampel um und wir überquerten den Zebrastreifen. Über die Straße schaffte ich es noch, stolperte über den Bordstein und knallte auf den Fußweg. Dabei lag ich der Länge nach auf dem Pflaster. Mein Körper schmerzte, besonders meine Knie und der Kopf. Die Dame blieb neben mir stehen und versuchte mir zu helfen.

„Oh, Gott. Oh, Gott. Ich würde ihnen gern helfen, aber ich habe einen Bandscheibenvorfall.“

 

Zumindest ließ sie mich nicht einfach nur liegen. Irgendwie versuchte ich aufzustehen und kam nur unter starken Schmerzen auf die Knie, aber weiter ging es nicht. In dieser Position kniete ich eine gefühlte Ewigkeit. Ich war froh, dass keine Autos auf den Straßen fuhren oder Publikumsverkehr war. Allein oder ohne fremde Hilfe würde ich nicht aus meiner fatalen Situation heraus kommen. Aber was sollte ich tun? Ein Mann mittleren Alters stand an der Ampel und wartete auf grün. Die Frau neben mir ging schnurstracks zu ihm und forderte ihn auf mir zu helfen. Hinter ihr her trottend stand er schließlich neben mir. Da war nichts mit Hilfe und er stand einfach nur da. Jetzt oder nie, schoss es mir durch den Kopf. Kurz entschlossen ergriff ich mit meiner rechten Hand ein Eisenrohr an einer Hauswand und mit der anderen Hand krallte ich mich an der Hose des Herrn fest. Danach versuchte ich mich mit aller Kraft hochzuziehen. Stück für Stück kam ich in die Senkrechte. Durch meine Kraftanstrengung rutschte die Hose des Mannes ihm in seine Kniekehle. Allerdings sagte er keinen Ton und würdigte mich keines Blickes. Endlich stand ich wieder, aber unsicher auf meinen Füßen. Bevor ich mich bei dem Mann bedanken konnte, raffte er seine Hose nach oben und rannte ohne ein Wort über den Fußweg und war verschwunden. Knie und Kopf schmerzten.

„Sie haben eine große Beule am Kopf und bluten“, sagte die Frau zu mir.

 

Vorsichtig tastete ich meine Stirn ab und erschrak. Die Stirn war extrem geschwollen und bemerkte, wie Blut rann. Die Dame verabschiedete sich und wünschte mir alles Gute. Mein Termin war leider geplatzt und begab mich dafür in ärztliche Behandlung.

Das schwarze Schwein aus Frohse

 Es gibt doch für Kinder nichts Schöneres, als wenn Eltern Geschichten aus ihrer Kinderzeit erzählen. So und nicht anders ging es auch mir. Meine Mutter verbrachte ihre Kindheit bis zur Einschulung in Frohse. Dieser Ort war für seine eigensinnigen Menschen bekannt. Noch heute ruft man: „Achtung, wir fahren jetzt durch Frohse. Bitte schnallen sie ihre Rücksäcke nach vorn und halten ihre Taschen zu.“ Heute ist es nicht mehr so.

 

Meine Mutter erzählte mir folgende Begebenheit.

 

In den ersten Nachkriegsjahren litten die meisten Menschen unter Hunger. Besonders in den größeren Städten bekam man nur begrenzt Lebensmittel zu kaufen. Deshalb wurden Lebensmittelkarten ausgeteilt. Auf denen war für die Personen, die in einem Haushalt lebten, die Ansprüche auf Fett, Zucker, Mehl, Fleisch, Eier und so weiter in Gramm oder Stück angegeben. Bei jedem Einkauf wurde ein Schnipsel abgetrennt, je nach dem, was man kaufen konnte.

 

Für Leute, die die Möglichkeit hatten, sich Hühner, Schweine oder anderes Vieh zu halten, gab es eine Meldepflicht, wie viel Tiere jeder hatte. Dann wurde ausgerechnet, wie viel Eier man zum Beispiel abzuliefern hatte. Die Familie meiner Mutter versteckte manchmal einige Hühner im Waschkessel. Einfach Deckel drauf. Drin war es dunkel und die Hühner deshalb ruhig. So wurden die Hühner nicht mitgezählt. Wer ein Schwein schlachten wollte, musste sich von der Stadt eine Schlachterlaubnis holen. Die Haut vom Schwein und eine bestimmte Kilozahl an Fleisch und Speck musste für die Versorgung der anderen Leute abgegeben werden.

 

Wäre da nicht der Ideenreichtum der Frohser. Abend wurde in der guten Stube geplant, wie man heimlich, also schwarz schlachten konnte. Alles wurde gut vorbereitet. Die Mutter musste mit ihrer Freundin und Puppen draußen spielen, damit sie nicht im Weg standen oder etwas ausplappern konnten. Solche Verstöße wurden damals hart bestraft.

 

Die Mutter und die Freundin saßen auf der Bordsteinkanteundd spielten vor sich hin. Pfeifend kam der Dorfpolizist die Straße herunter.

 

„Was spielt ihr hier auf der Straße. Das ist doch gefährlich. Geht lieber auf den Hof.“

 

Die beiden Mädchen lachten und antworteten: „Dort können wir nicht hin. Die schlachten ein schwarzes Schwein.“

 

Der Polizist verkniff sich ein Lachen und ging auf den Hof.

 

Er rief: „Du kannst doch die Mädchen nicht hören lassen, dass ihr schwarz schlachtet. Sie haben es mir gerade auf der Straße erzählt.“

Das war gerade noch einmal gut gegangen und der Polizist schlich sich mit einem deftigen Schlachtpaket nach Hause.