Lernen von dem Besten - Karin Schmid - E-Book

Lernen von dem Besten E-Book

Karin Schmid

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Beschreibung

Karin und Dan Schmid laden anhand der Bibel ein, sich den Experten schlechthin für ein gelingendes Leben anzuschauen: Jesus Christus. Als wahrer Mensch und wahrer Gott kennt er alles, was uns beschäftigt und belastet, und kann deshalb die besten göttlichen Tipps geben. Egal, in welcher Situation wir gerade stecken: Jesus ist der Fachmann. Dieser kompakte Rundum-Ratgeber zu allen wichtigen Lebensthemen wie z. B. Identität, Sorgen, Stress, Gelassenheit, Vergebung, Angst, Vertrauen, Krankheit, Trauer, Depression und Freude zeigt, wie das Leben gelingt.

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Über die Autoren

Karin Schmid hat in der Schweiz Theologie studiert und ist Autorin mehrerer Bücher. Sie ist verheiratet mit Dan und hat zwei Kinder im Teenageralter. Heute arbeitet sie als Religionslehrerin und Gemeindepädagogin, außerdem ist sie freiberuflich als gefragte Referentin in der Schweiz und in Deutschland unterwegs. Darüber hinaus gehört sie zum freien Redaktionsteam der Frauenzeitschrift LYDIA.

Dan Schmid ist Theologe und leitender Pastor von einer internationalen Stadtkirche in Stuttgart sowie Coach für Gemeinden und Führungspersonen. Seit über zwanzig Jahren investieren die beiden leidenschaftlich gern ihr Leben in Gottes Reich und in Menschen, damit diese aufblühen können.

Inhalt

Das Beste für dein Leben!

Kapitel 1:

Kapitel 2:

Kapitel 3:

Kapitel 4:

Kapitel 5:

Kapitel 6:

Kapitel 7:

Kapitel 8:

Kapitel 9:

Kapitel 10:

Kapitel 11:

Kapitel 12:

Anhang

Das Beste für dein Leben!

Als wir letztes Jahr an einem sonnigen Frühlingstag einen großen Spaziergang auf der Halbinsel Mainau beim Bodensee machten, sprachen wir wieder einmal über Jesus und was wir schon alles von ihm gelernt haben. Wir wanderten den schönen Seeweg entlang, genossen die wunderschönen Blumen am Wegesrand, den Blick auf das weite Wasser, die frische Luft und natürlich die Zweisamkeit als Ehepaar.

Überall, wo wir vorbeikamen, waren Leute in ihren Gärten, die damit beschäftigt waren, alles für den kommenden Sommer vorzubereiten und ihr schönes Stückchen Land zu pflegen. Blühende Blumen und frisch gemähte Wiesen gaben ein fantastisches Bild. Die Natur präsentierte sich an diesem Tag von ihrer schönsten Seite. Auch die Tiere waren unterwegs. Möwen kreisten über dem ruhigen See und große Entenfamilien schwammen gemütlich auf dem Wasser. Es war eine herrliche Atmosphäre und eine wunderbare Stimmung, um sich über unser Glaubensleben auszutauschen und zusammen zu beten.

Wir waren auf dieser Insel unterwegs, weil unsere Kinder zu Hause eine Party mit ihren Freunden vom Teenagerkreis feierten und wir ihnen „das Feld überließen“.

Somit hatten wir zwei Tage Zeit, um uns als Paar zurückzuziehen, inspirieren zu lassen und über dieses Buch nachzudenken.

Als Pastorenehepaar sind wir intensiv mit Jesus verbunden und haben seine Hilfe und Kraft schon so oft in unserem Leben erfahren dürfen. Ohne ihn wären wir heute wahrscheinlich eher nicht mehr in dieser Einheit als Paar zusammen und hätten so manche Herausforderungen nicht überwinden können. Jesus ist unser Helfer und unser Retter, der uns noch keinen Tag enttäuscht hat. Seine Liebe ist so stark und der Friede, den er in unsere Herzen gebracht hat, ist größer als jede Schwierigkeit, mit der wir uns in unserem Leben schon konfrontieren mussten.

Durch unseren Beruf haben wir immer wieder Kontakt mit Menschen aus allen Nationen und merken, dass es ein Wunsch von vielen Christen ist, noch tiefer in die Beziehung mit Jesus hineinzuwachsen. Doch wie genau können sie das erreichen? Was braucht es, um Jesus immer ähnlicher zu werden und das eigene Glaubensleben in der göttlichen Liebe zu verwurzeln? Wie kann unser Leben im Sinne Jesu gelingen? In der Bibel lesen wir im Matthäusevangelium:

„Vertraut euch meiner Leitung an und lernt von mir, denn ich gehe behutsam mit euch um und sehe auf niemanden herab. Wenn ihr das tut, dann findet ihr Ruhe (und Sinn) für euer Leben“ (Matthäus 11,29).

Wir sind überzeugt, dass Jesus Leben im Überfluss bringen möchte. Er hat die Absicht, jeden einzelnen Menschen zu stärken und seine Kraft in dessen Leben wirksam werden zu lassen.

Als Jesus auf der Erde war, kamen viele Menschen, um ihm zuzuhören (vgl. Lukas 6,18). Menschen verschiedener Herkunft waren fasziniert von seinen Worten und spürten in seiner Gegenwart Kraft, Liebe und Geborgenheit. Arme und reiche Menschen, gebildete Leute sowie Personen vom Rande der Gesellschaft konnten von Jesus lernen und von der Begegnung mit ihm für ihr ganzes Leben profitieren. Als beispielsweise die Jünger von Emmaus unterwegs waren, sagten sie zueinander:

„Hat es uns nicht tief berührt, als er unterwegs mit uns sprach und uns die Heilige Schrift erklärte?“ (Lukas 24,32).

Genau diese tiefe Berührung wünschen sich auch viele Christen heute. Dieses Buch soll ein Schlüssel sein, um tiefer in die Beziehung mit Jesus hineinwachsen und ihm letztendlich ähnlicher werden zu können. Der Sohn Gottes ist damals auf die Welt gekommen, um ein Feuer auf dieser Welt zu entfachen (vgl. Lukas 12,49). Genauso möchte Jesus noch heute unsere Herzen für ihn in Brand stecken. Er ist wie ein Licht auf unserem Weg zu einem gelingenden Leben.

In den folgenden zwölf Kapiteln zu jeweils einem aktuellen Lebensthema möchten wir aufzeigen, wie Jesus Christus uns helfen kann, die Hindernisse und Herausforderungen des Lebens in göttlicher Kraft zu überwinden. Wir sind überzeugt, dass Jesus einen guten Plan für jeden Menschen hat und er uns freisetzen möchte, damit wir das tun können, was Gott für uns vorbereitet hat. Jesus selber sagt im Johannesevangelium:

„Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Johannes 7,38).

Genau das wünschen wir uns für euch, liebe Leserinnen und Leser. Gott hat die Absicht, uns Freiheit und Gunst zu schenken, sodass wir ein Segen und „Wohlgeruch“ für unser Umfeld sein können.

In der Vorbereitung auf dieses Buch haben wir noch mal die vier Evangelien gelesen und dabei entdeckt, dass Jesus alles, was wir zum Leben brauchen, im Vaterunser zusammengefasst hat. Aus diesem Grund werden wir in jedem Kapitel eine Zeile des Vaterunsers noch mal genauer betrachten. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als wir dabei realisierten, dass die zwölf Zeilen des Vaterunsers exakt zu den zwölf Lebensthemen passten, die wir uns vorher überlegt hatten. Also, lernen wir anhand diesen Gebets, wie wir das Beste aus unserem Leben machen können – und wie Jesus, der Beste, uns dabei hilft.

Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern Gottes Segen und viel Freude!

Karin und Dan Schmid

Kapitel 1:

Unsicherheit überwinden – Identität finden

Unser Vater im Himmel …

Damit wir in unserem Leben als Christen die Wege gehen können, die Gott für uns vorbereitet hat, ist es wichtig zu wissen, wer wir sind und zu wem wir gehören. Wir haben deshalb zur Inspiration die vier Evangelien erneut komplett durchgelesen und uns alle Bibelstellen notiert, die zu diesem Thema etwas Wichtiges zu sagen haben. Wenn wir erfahren, wie Jesus sich selbst und seinen Vater sieht, dann können wir daraus wertvolle Erkenntnisse über unsere eigene Identität ziehen.

Wie denkst du über dich selbst? Welche Gedanken kommen dir, wenn du dich im Spiegel betrachtest? Fühlst du dich gut oder zweifelst du eher an dir? Unsicherheit und Unzufriedenheit über uns selbst können ganz schnell in unser Leben kommen und uns negativ beeinflussen. Als Jesus seinen Jüngern das Vaterunser lehrte, sagte er Folgendes:

„Euer Vater weiß genau, was ihr braucht, schon bevor ihr ihn um etwas bittet. Ihr sollt deshalb so beten: Unser Vater im Himmel (Matthäus 6,8-9).

Dieses Gebet von Jesus beinhaltet alles, was wir brauchen. Unglaublich, welche Kraft in diesem kompakten Gebet von Jesus steckt! Bereits mit der ersten Zeile wird eine tiefe Wahrheit zum Thema Identität ausgesprochen. Jesus proklamiert es laut und deutlich: Gott ist unser Vater! Und genau diese Wahrheit wollen wir uns in diesem ersten Kapitel gemeinsam anschauen.

2016 war Dan mit einer kleinen Reisegruppe von kirchlichen Leitern in Amerika unterwegs. Sie besuchten verschiedene Gemeinden in Alabama und ließen sich für ihren Dienst in Europa inspirieren. Zehn Tage waren sie gemeinsam mit einem Mietwagen unterwegs, und als sie am Ende ihrer Reise gerade dabei waren, den Mietwagen wieder an den Vermieter zurückzugeben, da passierte das Unfassbare: Als Dan den Papierkram erledigte, konnte ihm eine unbekannte Person seine Tasche mitsamt seinem Pass entwenden. Es muss in Windeseile passiert sein, denn kein Teilnehmer der Reisegruppe bemerkte den Diebstahl.

So stand Dan später ohne seinen Pass am Flughafen von Alabama und die kleine Reisegruppe machte sich ohne den Pastor auf den Heimweg nach Deutschland. Niemandem konnte er beweisen, dass er Dan Schmid ist, der einfach nur nach Hause wollte. Seine Identität war nicht mehr nachweisbar. Er war total verunsichert und fühlte sich wie ein verloren gegangener Unbekannter.

Wie sind wir und wie geht es uns, wenn wir elementare Dinge im Leben verlieren, die uns vorher ausgemacht haben, wie beispielsweise den Job oder das eigene Haus? Oder wie fühlen wir uns, wenn wir keine Leistung mehr erbringen können, weil wir krank oder schwach geworden sind? Wer bist du ohne deine Ausbildung, ohne dein Studium, ohne deinen Ehepartner oder ohne deine Kinder?

Wir merken immer wieder, wie sich Christen und oftmals gerade auch Menschen, die im Dienst für Gott unterwegs sind, tief im Innern verunsichert fühlen, wenn es um ihre eigene Identität geht. Sie zweifeln an ihren Fähigkeiten, die Gott in sie hineingelegt hat, oder sie fühlen sich in gewissen Situationen mit sich selbst überfordert. Worte wie „Ich schaffe das nicht!“, „Ich kann das nicht!“ oder „Keiner mag mich, wie ich wirklich bin“ können unser Leben ganz schön auf den Kopf stellen und die Gefahr besteht dabei, dass wir uns ins Schneckenhaus zurückziehen und uns vor uns selbst und den anderen Menschen verstecken.

Wer definiert unser Sein und wer hat das Sagen über unser wahres Ich? Dieser Frage wollen wir auf den Grund gehen und herausfinden, was Jesus dazu zu sagen hat.

Als ich, Karin, vor drei Jahren an einer langwierigen Herzbeutelentzündung erkrankt war, fühlte ich mich wie eine lahme Ente. Meine Kraft war neun Monate lang stark reduziert und ich konnte oft nur mit langsamen Schritten von A nach B schleichen. Mein Körper war sehr schwach und ich war auch danach noch mehrere Monate nicht mehr imstande, Sport zu treiben.

Äußerlich schwach zu sein, muss noch lange nicht bedeuten, dass man innerlich nicht die Welt gewinnen kann.

Genau in dieser Zeit war jedoch unser großer Umzug in ein anderes Haus geplant. Ich hatte kaum die Kraft, Kisten zu packen, und konnte nur ganz langsam die wichtigsten Vorbereitungen treffen. Am Umzugstag selbst durfte ich keine Kisten tragen und musste lernen zuzusehen, wie meine Freunde und Verwandten den schwer beladenen Wagen ausräumten und all die Möbel und Kisten die Treppe hoch zu unserem neuen, wunderschönen Zuhause trugen. Ich war innerlich von unserem neuen Haus total begeistert, hatte aber äußerlich keine Kraft. Ich konnte keine große Leistung erbringen und fühlte mich wie auf dem Abstellgleis. Genau hier finden wir den Schlüssel für das Thema Identität: Äußerlich schwach zu sein, muss noch lange nicht bedeuten, dass man innerlich nicht die Welt gewinnen kann.

Manchmal fühlen wir uns eben wie auf diesem Abstellgleis. Wir können nicht mehr die gewohnte Leistung bringen, oder andere Menschen kritisieren uns ungerechtfertigter Weise und knallen uns ihre unreflektierte Meinung an den Kopf.

Worte können uns tief verletzen und unseren Selbstwert zerstören. Wir fühlen uns in diesen Momenten nicht mehr gebraucht und ausgegrenzt. Negative Gedanken wie Selbstzweifel, Unsicherheit oder gar Verzweiflung können sich in unserem Innern breitmachen und unser Leben maßgebend beeinflussen.

Wir Menschen denken zu oft, dass wir selbst stark sein müssen. Unsere Umwelt lehrt uns genau das. Dan war vor zwei Jahren in Afrika unterwegs. Er besuchte dort Gemeinden und den Stamm der Massai, so lernte er dort viele Menschen kennen. Er erfuhr, wie früher die jungen Männer in diesem Stamm zuerst aus eigener Kraft einen Löwen töten mussten, damit sie als echte Kämpfer in den Stamm aufgenommen werden konnten. Sie mussten ihre Stärke beweisen.

Bei Jesus müssen wir nicht selbst stark sein, um angenommen zu werden, sondern seine Stärke möchte durch uns wirksam werden.

Ein Vater der Liebe

„Unser Vater“ – mit diesen Worten starten wir das Gebet, das Christen auf der ganzen Welt beten. Jesus selbst gab uns dieses Gebet und ich bin mir sicher, er setzte bewusst das Wort „unser“ ein. Wir könnten ja auch beten: „Mein Vater im Himmel“ oder: „Du Vater im Himmel“. Das Wort „unser“ hat jedoch eine tiefe Bedeutung. Gott ist eben nicht nur der Vater von ein paar auserwählten, extravaganten Menschen, sondern er ist der Vater von allen Menschen, die an ihn glauben. Gott erachtet dich als kostbar und wertvoll, deshalb darfst du zu seiner Familie gehören.

Und Gott ist nicht nur der Vater von uns Menschen, sondern eben auch von Jesus Christus. Als Christenheit sind wir somit eine große göttliche Familie und gehören alle zusammen. Und für unseren himmlischen Vater gibt es nichts Größeres, als seine Kinder von ganzem Herzen zu lieben.

Als unsere Kinder klein waren, hatte Dan sein Büro in unserem Haus und arbeitete dort täglich für seine Pastorenstelle. Mir war es damals ein großes Anliegen, dass Dan in Ruhe arbeiten konnte, deshalb ging ich oft mit den Kindern nach draußen. Wir machten große Spaziergänge oder spielten stundenlang im nahe gelegenen Wald. Doch gegen Abend war es endlich so weit, wenn der Papa zwei freie Stunden hatte, dann durften die Kinder ins Büro rennen und bei ihrem Vater auf dem Schoss sitzen. Sie erzählten ihm von unserem abenteuerlichen Tag und ihr Daddy hörte ihnen ganz gespannt zu.

Danach setzten sie sich oft noch zu dritt ans Klavier und spielten und sangen gemeinsam fröhliche Kinderlieder. Es war jedes Mal eine wunderbare Stimmung im Haus und die Kinder waren sehr glücklich über diese „Qualitätszeit“ mit ihrem Vater. Sie spürten viel Liebe und Geborgenheit.

Nicht alle Menschen haben einen leiblichen Vater, der sich wirklich für sie interessiert hat. Vielleicht hast du viele negative Gedanken, wenn du an deinen eigenen Vater denkst. Möglicherweise hat er sich dir gegenüber nicht gerade vorbildlich verhalten und dich mit Worten und Taten verletzt.

Jesus ist jedoch auf diese Welt gekommen, um uns die Herrlichkeit seines Vaters zu zeigen, der auch deiner sein möchte:

„In dem Sohn zeigt sich die göttliche Herrlichkeit seines Vaters“ (Hebräer 1,3a).

Gott ist ein Vater der Liebe, der seine Menschenkinder über alles liebt und der nur das Beste für uns alle möchte. Und diese Herrlichkeit wird durch das Leben seines Sohnes Jesus widergespiegelt. Wer in einer intensiven und tief verwurzelten Beziehung mit diesem Vater lebt, der kann eine unglaublich große innere Stärke entwickeln. Unser Vater im Himmel braucht unsere Leistung nicht, er sehnt sich vielmehr nach Herzen, die sich an seine Liebe erinnern und die dadurch innerlich so stark werden, dass sie jeden Angriff von außen überwinden können.

Als unsere Tochter Julia ungefähr drei Jahre alt war, da sagte sie einmal am Tisch zu mir: „Mama, ich zerplatze gleich, so lieb habe ich dich!“ Heute ist unsere Tochter 17 Jahre alt und unsere Liebe zueinander ist immer noch sehr stark. So schrieb sie mir letztes Jahr zu Weihnachten: „Liebe Mama! Du hast so ein gutes Herz. Ich kann immer mit meinen Problemen zu dir kommen. Ich liebe dich über alles! Deine Julia“

Für eine Mutter ist ein solcher Brief das schönste Geschenk, das ein Kind ihr machen kann. Menschliche Liebe kann so schön sein, doch leider ist unsere Liebe auch zerbrechlich. Eltern können ihre Kinder plötzlich nicht mehr verstehen und andersherum, Freundschaften brechen auseinander und Paare trennen sich. Doch die göttliche Vaterliebe zu dir ist komplett anders. Sie ist perfekt und sie übersteigt alles. Und sie gibt dir deine wahre Identität!

Das Zeichen der Liebe

Als Jesus auf dieser Erde lebte, ließ er sich selbst auch taufen. Wir lesen im Matthäusevangelium:

„In diesem Augenblick öffnete sich der Himmel über ihm, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabkommen und sich auf ihm niederlassen. Gleichzeitig sprach eine Stimme vom Himmel: ,Dies ist mein geliebter Sohn, über den ich mich von Herzen freue‘“ (Matthäus 3,17).

Wie gerne wären wir bei diesem Ereignis dabei gewesen. Der Himmel hat sich unerwartet für alle geöffnet und jeder bekam einen kurzen Einblick in die himmlische Welt. In diesem Moment machte der himmlische Vater seinem Sohn eine öffentliche Liebeserklärung und deklariert damit klipp und klar die Identität von Jesus Christus: Er ist geliebt!

Jesus war nicht mehr länger einfach nur eine Nebenfigur in diesem Land, denn nun hatten es viele Menschen mit ihren eigenen Ohren gehört: Er ist der geliebte Sohn des allmächtigen Gottes! Und diesen kostbaren Sohn schickte unser Vater im Himmel auf die Erde, um uns zu zeigen, wer er wirklich ist. Wir lesen in der Bibel:

„Denn Gott ist Liebe. Gottes Liebe zu uns ist für alle sichtbar geworden, als er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit wir durch ihn leben können“ (1. Johannes 4,8-9).

Dein Vater im Himmel ist tatsächlich pure Liebe und wenn er über seinen Sohn Jesus sagt, dass er ihn liebt und sich „von Herzen über ihn freut“, dann muss er sich auch über dich und mich genauso freuen. Du bist ihm wichtig, deshalb setzt er alles daran, mit dir in gutem Kontakt zu sein.

Schon im Alten Testament können wir es lesen:

„Gott freut sich, wenn er an dich denkt“ (Zefanja 3,17).

Dein Vater im Himmel hat dich also voll im Blick und seine Liebe ist perfekt. Er denkt an dich. Wie oft vergessen wir es, unsere Freunde mal wieder anzurufen, oder wir verpassen einen Geburtstag von einem Verwandten. Gott ist anders, er denkt jede Sekunde an uns – und er freut sich über uns.

Je mehr du deinen unbezahlbaren Wert in Gottes Augen entdeckst, desto kostbarer wirst du dein Leben erachten – und dich selbst.

Als ich zur Schule ging, erlebte ich leider an manchen Tagen Mobbing in meiner Klasse. Ich wurde oft ausgelacht und mit Worten gedemütigt. Diese negativen Erlebnisse ließen mein Selbstwertgefühl in den Keller sinken und ich entwickelte mich zu einer unsicheren und verängstigten Jugendlichen. Das Leben ist manchmal nicht fair und negative Umstände können Selbstzweifel in unserem Leben hervorrufen. Aber wir ermutigen dich, nicht länger auf die negativen Stimmen von diesen Menschen zu hören. Wir Christen sollten mehr auf die Worte von Jesus hören und diese tief in unserer Seele verankern, denn seine Worte sind wie Balsam für sie und getränkt von der Liebe Gottes. Jesus sagt uns:

„Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst“ (Matthäus 22,3; Hervorh. d. V.).

Der Sohn Gottes fordert uns auf, uns selbst zu lieben. Doch genau das ist manchmal gar nicht so einfach. Deshalb ist es so wichtig zu wissen, wie der Vater im Himmel über uns denkt. Nicht alle Gedanken, die wir haben, entsprechen der Wahrheit. Ganz schnell können sich Lügen über uns selbst in unserem Leben breitmachen.

Ich hatte damals den negativen Stimmen meiner Mitschüler Raum in mir gegeben und so wurden sie zu negativen Gedanken über mich selbst, die sich tief in meinem Innern verankerten. Doch dann erkannte ich, wie mein Vater im Himmel über mich denkt, und ich brach alle diese Lügen im Namen Jesu. Ich entdeckte meine wahre Identität und erlebte eine ganz neue Freiheit.

Gottes Liebe ist in dein Herz ausgegossen und aufgrund dieser Liebe darfst du dich selbst so annehmen, wie du bist – denn Gott hat dich wunderbar und einzigartig erschaffen (vgl. Psalm 139). Du bist wertgeschätzt von deinem himmlischen Vater und in der Bibel lesen wir:

„Unauslöschlich habe ich deinen Namen auf meine Handflächen geschrieben“ (Jesaja 49,16).

Ja, so wertvoll bist du in Gottes Augen, dass er deinen Namen in seine Handfläche geschrieben hat. Du bist nicht einfach nur irgendeine Nummer auf dieser Erde, sondern ein kostbares Einzelstück. Du kannst dir Gottes Liebe niemals erarbeiten, du darfst sie einfach als Geschenk annehmen. Je mehr du deinen unbezahlbaren Wert in Gottes Augen entdeckst, desto kostbarer wirst du dein Leben erachten – und dich selbst.

Der ewige Stern

Wenn wir erkennen möchten, wer Jesus wirklich ist, dann sollten wir uns zunächst den Anfang seiner Geschichte hier auf Erden noch einmal anschauen. Wie uns wahrscheinlich allen bestens bekannt ist, wurde Jesus in einem einfachen Stall in Bethlehem geboren. Seine Mutter Maria brachte ihn nach einer rund 100 km langen Reise in ärmsten Verhältnissen zur Welt.

Als Zeichen der Ankunft des Messias ließ Gott einen großen Stern über dem Stall von Bethlehem aufgehen, und alle Menschen konnten diesen hell strahlenden Himmelskörper sehen. Sogar die drei Weisen aus dem Morgenland konnten den Stern aus weiter Ferne sehen und folgten ihm, bis sie beim Stall ankamen und das Kind in der Krippe anbeten konnten.

Uns fasziniert dieses Bild aus der Weihnachtsgeschichte, wie Hirten und Gelehrte vor Jesus niederknien. Jedem war klar: Das ist der Sohn Gottes! Die Weisen würdigten ihn als König, indem sie ihm kostbare Geschenke brachten. Bevor sie den Weg zum Stall fanden, hatten die Gelehrten jedoch noch eine bemerkenswerte Begegnung mit dem König Herodes. Anfänglich suchten die Weisen aus dem Morgenland den frisch geborenen Jesus nämlich im Palast. Der Stern war für sie das Zeichen, dass ein König in Israel geboren sein musste – und diesen vermuteten sie natürlich im Palast. Die obersten Priester erklärten ihnen dann die alttestamentliche Stelle:

„Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sein wird, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist“ (Micha 5,1; Lutherbibel).

In dieser Schriftstelle erfahren wir auch, dass Jesus schon immer da war und für immer bleiben wird. Genau das ist seine Identität. Er ist der Ewige. Der große Stern über dem Stall leuchtet für einen ewigen König. Stell dir das einmal vor, du kennst einen ewigen König und du gehörst zu seiner ewigen Königsfamilie!

„Jesus Christus ist und bleibt derselbe, gestern, heute und in alle Ewigkeit“ (Hebräer 13,8).

Wir Menschen denken und leben innerhalb einer begrenzten Zeit, deshalb betrachten wir die Dinge vor einem beschränkten Horizont. Wenn wir jedoch die Ewigkeit im Blick haben, wird sich unser Blickwinkel verändern.

Jesus leuchtet für immer und auch wir Menschen können wie die Sterne strahlen. Gott gibt uns einen wunderbaren Auftrag:

Er möchte uns für sein Reich einsetzen. Aber wir können diesen Auftrag nur erfüllen, wenn wir tief im Herzen wissen, was unser Auftrag überhaupt ist und wer wir sind. In der Bibel lesen wir:

„Die Weisen und Verständigen aber werden so hell strahlen wie der Himmel. Und diejenigen, die vielen Menschen den richtigen Weg gezeigt haben, leuchten für immer und ewig wie die Sterne“ (Daniel 12,3).

Gott hat eine Aufgabe für dich auf dieser Welt. Genau du wirst gebraucht und Gott möchte dich an dem besten Platz für dich einsetzen. Auch Jesus hatte seine Aufgabe auf dieser Welt: Er ist gekommen, um uns Menschen zu dienen.

Jesus ist der Sohn Gottes

Einer der größten Streitpunkte um Jesus war die Frage, ob er wirklich der Sohn Gottes ist. Die Menschen fragten ihn immer wieder: „Wer bist du wirklich?“ Sein „Lifestyle“ und seine guten Taten irritierten sie. Jesus erklärte seinen Jüngern und den Pharisäern seine Identität ganz genau. Wir lesen dazu im Markusevangelium:

„Die Hohepriester stellten ihm eine weitere Frage: ,Bist du der Christus, der von Gott erwählte Retter, der Sohn Gottes?‘ ,Ja, der bin ich‘, antwortete Jesus“ (Mk 14,61; weitere Belegstellen: Mt 16,16; Mk 8,29).

Die Pharisäer waren von dieser glasklaren Antwort total überrascht, denn für die damaligen Schriftgelehrten war das eine eindeutige Gotteslästerung. „Das geht doch nicht!“, dachten sie. Und tatsächlich konnten sie die wahre Identität von Jesus nicht erkennen, deshalb verurteilten sie ihn zum Tod am Kreuz. Doch ein römischer Soldat, der die Kreuzigung miterlebt hatte, kam schließlich ins Nachdenken. Wir lesen im Markusevangelium:

„Der römische Hauptmann, der gegenüber vom Kreuz stand, hatte mit angesehen, wie Jesus starb, und rief: „,Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen!‘“ (Markus 15,39).

Plötzlich erkannte er die wahre Identität von Jesus. Jesus Christus gehört in die Familie Gottes, und sein Auftrag auf dieser Welt war es, den Weg ans Kreuz zu gehen. Und in seiner Identität liegt eine große Kraft und Macht, denn es handelt sich tatsächlich um den Sohn des allmächtigen Gottes.

Das sollten wir in der Tiefe der Bedeutung erkennen: Wenn wir an Jesus Christus glauben, dann haben wir Kontakt mit einer unglaublich großen Kraftquelle. Jesus ist kein toter Gott, er ist derjenige, dem die ganze Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist (vgl. Matthäus 28,18).

Genau das ist seine Identität als Sohn Gottes. Und wenn du an diesen Jesus glaubst und sein Heiliger Geist in dir wohnt, dann steckt diese Kraft in dir selbst. In Jesus Christus bist du in alle Ewigkeit geliebt und gestärkt!

Jesus wusste also ganz genau, wer er war; unsere Frage an dich ist: Weißt du auch, wer du wirklich bist? Jesus war sich seiner Identität sicher und niemand konnte ihn aufhalten, seine Bestimmung zu leben. In der Bibel lesen wir:

„Gott selbst hat unser und euer Leben auf ein festes Fundament gestellt, auf Christus, und uns mit seinem Geist erfüllt“ (2. Korinther 1,21).

Menschen können uns verlassen, Situationen können sich ändern, Kräfte können schwinden, aber dein festes Fundament in Jesus Christus wird sich in Ewigkeit nicht ändern.

Wer an Jesus Christus glaubt, der hat ein festes Fundament in seinem Leben und an dieser felsenfesten Grundlage kann niemand rütteln. Selbst wenn in deinem Leben einmal „alle Stricke reißen“, bleibt dieses feste Fundament bestehen und schenkt dir Sicherheit und Ruhe. Menschen können uns verlassen, Situationen können sich ändern, Kräfte können schwinden, aber dein festes Fundament in Jesus Christus wird sich in Ewigkeit nicht ändern.

Damit meinen wir nicht, dass wir nicht auch mal traurig oder enttäuscht sein können. Darum geht es nicht. Es geht vielmehr um unsere grundlegende Sicherheit, die wir in Jesus haben. Jesus Christus ist der Sohn Gottes und deshalb ist er der Mächtigste, den wir jemals auf dieser Erde gesehen haben. Er hat nicht nur einen kleinen Machtbereich – nein –, er hat alle Macht. Dein Fundament ist demnach die größte Kraft dieser Erde!

Aber warum gibt es dann trotzdem so viele Christen, die sich geschwächt und unsicher fühlen? Wir denken, das liegt daran, dass sie noch nicht erfahren haben, welche Kraft und Macht wirklich in Jesus Christus liegt. Sie stehen zwar auf diesem Fundament, weil sie an ihn glauben, und sie gehen vielleicht sogar regelmäßig in die Kirche, aber die Verbindung zu diesem Fundament wurde noch nicht wirklich aktiviert. Und deshalb kann auch noch nicht die vollständige Kraft Jesu in ihr Leben fließen.

Es ist nett zu wissen, dass Jesus Christus ein gutes Fundament ist, aber es wird dich nicht zur Entfaltung bringen, wenn du bei diesem Gedanken stehen bleibst. Jesus hat mehr für dich vorbereitet. Er möchte so stark in deinem Leben werden, dass du es in Ruhe und Sicherheit genießen kannst.

Als Jesus zwölf Jahre alt war, durfte er mit seinen Eltern von Nazareth nach Jerusalem zum Passahfest reisen. Jedes Jahr feiern die Juden dieses Fest zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten. Mose hatte sie damals aus der Sklaverei in die Freiheit nach Israel geführt und das war für das Volk Israel ein großes Wunder. Aus diesem Grund feiern die Israeliten bis heute das Passahfest.

Wir waren selbst als Familie vor zwei Jahren um diese Zeit in Israel und wir erlebten, wie dieses Fest gefeiert wird. Zur Zeit der Bibel dauerte das Passahfest sieben Tage lang und jede Familie opferte ein Lamm zur Ehre Gottes. Als Maria und Josef sich von den Feierlichkeiten wieder auf den Heimweg machen wollten, da merkten sie plötzlich, dass ihr Sohn Jesus verloren gegangen war. Sie suchten ihn in der ganzen Stadt und fanden ihn letztendlich im Tempel. Dort diskutierte er mit den Schriftgelehrten und war in eine theologische Diskussion vertieft.

Als Maria Jesus fragte, warum er dort geblieben war, antwortete Jesus seiner Mutter:

„Habt ihr denn nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?“ (Lukas 2,49).

Es war und ist seine Bestimmung, mit seinem Vater verbunden zu sein. Jesus gehört unzertrennlich mit seinem Vater sowie mit dem Heiligen Geist zusammen. Zu dritt bilden sie eine Einheit. Die Trinität ist ein Zeichen größter Verbundenheit. Sie sind drei und doch eins. Jesus wusste ganz genau, dass sein Platz im Haus seines Vaters ist. Er gehört zu seinem Papa und will in tiefer Verbundenheit mit ihm sein.

Wir Menschen wissen manchmal nicht so genau, wo unser Platz ist. Vielleicht fühlen wir uns teilweise sogar absolut fehl am Platz. Aber Gott hat für jeden Menschen einen Ehrenplatz in seinem Herzen und auf dieser Erde. Du bist wichtig, gehörst dazu und hast deshalb die Möglichkeit, jederzeit mit deinem Vater im Himmel in tiefer Verbindung zu leben.

Es kommt nicht darauf an, wo du wohnst oder in welcher Situation du gerade stehst, du gehörst zur Familie Gottes und dein Platz darin steht fest.

Je mehr wir diese Wahrheit in unseren Herzen verankern können, desto mehr Sicherheit und Geborgenheit werden wir erfahren. Es kommt nicht darauf an, wo du wohnst oder in welcher Situation du gerade stehst, du gehörst zur Familie Gottes und dein Platz darin steht fest. Je mehr du dir dieses Platzes bewusst wirst, desto mehr wirst du die Beziehung zu deinem Vater vertiefen. In seiner Gegenwart ist Sicherheit, Ruhe und Kraft.

Als ich vor einigen Monaten angefangen habe, an diesem Buch zu schreiben, zog ich mich für einige Tage in die Stille zurück. Ich befand mich in einem Hotelzimmer in einem kleinen Erholungsort in den Bergen. In diesem Zimmer stand ein kleines rotes Sofa. Während einer Gebetszeit zeigte Gott mir ein inneres Bild und ich „sah“ plötzlich, wie eine Person auf diesem Sofa saß. Ich konnte nur die Umrisse dieser Person sehen, aber ich wusste, es war Jesus. Ich hatte so stark den Eindruck, dass Jesus mir seine Nähe zeigte. Diese innere Begegnung dauerte nur einen ganz kurzen Moment, danach war das Sofa wieder leer. Es war ein wunderschöner und eindrücklicher Moment in meinem Leben. Jedes Mal, wenn ich danach in mein Zimmer kam, sagte ich mit einem Blick zum Sofa erst mal: „Hallo Jesus!“

Wenn wir doch tatsächlich glauben, dass Gott allgegenwärtig und immer bei uns ist, dann wäre dies ein ganz selbstverständliches Verhalten. Egal, wo du dich gerade befindest, du darfst wissen: Der dreieinige Gott ist bei dir! Jesus sitzt neben dir im Zug, er befindet sich in deinem Wohnzimmer, in deinem Büro oder auch auf dem Beifahrersitz in deinem Auto. Wenn wir dies in der Tiefe unseres Herzens erfassen können, dann wird immer mehr von der göttlichen Kraft in unserem Alltag sichtbar werden.

„Der Vater hat mich gesandt und mir gesagt, was ich reden und verkünden soll“ (Johannes 12,49).

Jesus hat so eine enge Beziehung zu seinem Vater, dass jedes Wort geklärt ist. Sie sind eine Einheit. Da gibt es keine Missverständnisse und auch keine kurzfristige Meinungsänderung. Es ist alles geklärt.

Jesus ist wie unser Bruder, denn auch du und ich sind Kinder Gottes. Uns steht die Beziehung zu demselben Vater offen, und durch diese Verbindung haben wir die Möglichkeit, Support für unser Leben zu bekommen. Das bedeutet, wenn du an dir zweifelst und du zum Beispiel glaubst, dass du nicht fähig bist, die richtigen Worte zu finden, dann kann Gott, der Vater, dir zur richtigen Zeit die richtigen Worte schenken. Du musst gar nicht immer selbst wissen, was du sagen sollst. Entscheidend ist vielmehr, dass du in der Verbindung mit Gott stehst und dir von ihm deine Energie und deine Weisheit abholst. Und genau das bedeutet loslassen und sich ganz in Gottes Hand fallen zu lassen. Du vertraust nicht auf dich selbst, sondern nimmst deine gesamte Stärke aus deinem Vertrauen in deinen Gott und deiner engen Verbundenheit mit ihm. Die Verbindung von Jesus und seinem Vater war so stark, dass Jesus sich in allen Bereichen von ihm führen lassen konnte. Zwischen ihnen war eine Herzensbeziehung, die so voller Liebe war, dass Stolz und Egoismus keinen Raum einnehmen konnten. Jesus erklärte:

Je mehr wir uns von der Liebe Gottes prägen lassen und Gottes Wegweisungen befolgen, desto mehr werden wir auf sicheren Wegen gehen und entspannter unser Leben genießen können.

„Denn mir geht es nicht darum, meinen eigenen Willen zu tun, sondern ich erfülle den Willen Gottes, der mich gesandt hat“ (Johannes 5,30).

Jesus stellte sich niemals selbst in den Mittelpunkt und er badete auch niemals im Selbstmitleid. Er stellte vielmehr jederzeit Gott, seinen Vater im Himmel, in den Mittelpunkt seines Lebens und ließ sich von ihm inspirieren und leiten. Jesus wandelte in der Liebe Gottes und aus dieser Kraft heraus lebte er sein Leben mit allen Konsequenzen. Je mehr wir uns von der Liebe Gottes prägen lassen und Gottes Wegweisungen befolgen, desto mehr werden wir auf sicheren Wegen gehen und entspannter unser Leben genießen können.Jesus sagt uns deshalb:

„Wer meine Gebote annimmt und danach lebt, der liebt mich wirklich. Und wer mich liebt, den wird mein Vater lieben“ (Johannes 14,21).

Bei Jesus geht es immer um eine Herzensbeziehung der Liebe. Es handelt sich nicht um ein Gesetz, das wir Menschen krampfhaft erfüllen sollen, oder um eine Leistung, mit der wir die Liebe Gottes verdienen könnten. Jesus wünscht sich vielmehr, dass die Liebe, die Gott in unsere Herzen gegossen hat, von uns zu ihm zurückfließt.

Im Leben als Christ geht es nicht darum, selbst stark zu sein, sondern darum, sich in die Liebe Gottes zu verwurzeln und aus dieser Verbundenheit heraus seine Stärke zu entwickeln.

Unser Lebensstil und alle unsere Handlungen sollen sich geprägt von der Liebe Gottes zum Positiven verändern. Jesus hat uns dazu das Beispiel gegeben und wir können ihm nacheifern und seinem Vorbild folgen. Je mehr du dich von deinem Vater im Himmel geliebt weißt, desto mehr wirst du dich schätzen lernen und merken, wie Gott dich führen und leiten möchte. Im Leben als Christ geht es nicht darum, selbst stark zu sein, sondern darum, sich in die Liebe Gottes zu verwurzeln und aus dieser Verbundenheit heraus seine Stärke zu entwickeln.

„In seiner Liebe sollt ihr fest verwurzelt sein; auf sie sollt ihr bauen“ (Epheser 3,17).

Wer nur auf sich selbst vertraut, der kann in seinem Leben zwar viel Gutes erfahren, aber wird niemals in die göttliche Dimension der Freisetzung und inneren Ruhe eintauchen. Die größte Kraft liegt in der Liebe von unserem himmlischen Vater und wenn unser Leben in dieser Liebe verwurzelt ist, dann kann uns nichts mehr langfristig aus der Bahn werfen.

Dazu bestimmt, Gott zu dienen

Die Frage ist nicht, ob Gott uns Menschen ruft und uns einen Auftrag geben möchte. Die Frage ist, ob wir auf seinen Ruf hören und unsere Bestimmung Stück für Stück leben möchten? Wir Christen sind Berufene und dürfen mehr und mehr in unsere Bestimmung kommen. Und wenn Jesus einen Auftrag gibt, dann geht er immer selbst voraus. Er sagte zu seinen Jüngern:

„Kommt, folgt mir nach!“ (Markus 1,17)

Es gibt keinen Weg, den wir gehen müssen, auf den unser liebender Vater in seinem Sohn Jesus Christus nicht schon seine segensreichen Fußspuren gesetzt hat.

Wir begegnen immer wieder Menschen, die Angst vor einer Berufung oder einer Aufgabe haben. Aber eigentlich dürfen wir ganz entspannt sein, denn Jesus geht uns immer voraus. Du musst dir den Weg nicht selbst bereiten, sondern darfst Jesus folgen, denn er selbst ist unser Weg. Deshalb achte auf die Fußspuren von ihm, und dann folge ihnen nach. Es gibt keinen Weg, den wir gehen müssen, auf den unser liebender Vater in seinem Sohn Jesus Christus nicht schon seine segensreichen Fußspuren gesetzt hat.

Als ich ungefähr 20 Jahre alt war, war es mein größter Traum, nach Afrika zu reisen und dort den armen Menschen zu helfen. Ich arbeitete damals im Bereich der Medizin und mein Ziel war es, eine Weiterbildung als Hebamme zu machen. Ich bereitete mich vor, machte ein Praktikum im Kreißsaal und lernte verschiedene Sprachen, darunter auch Italienisch. Ich bestand die Aufnahmeprüfung für die Ausbildung, doch dann kam alles anders.