Lieblingsplätze in Hohenlohe - Ute Böttinger - E-Book

Lieblingsplätze in Hohenlohe E-Book

Ute Böttinger

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Beschreibung

Hohenlohe ist nicht nur der Name eines bekannten Adelsgeschlechts, Hohenlohe steht auch für eine vielseitige Genießerregion. Als Feinschmeckerparadies wird dieser Landstrich im Nordosten Baden-Württembergs gerne beschrieben. Neben kulinarischen Leckerbissen stellt Ihnen Ute Böttinger auch Land und Leute vor. Auf einer Rundtour von Öhringen über Künzelsau und Bad Mergentheim bis nach Schwäbisch Hall zeigt sie manch versteckten Platz und neue Seiten beliebter Ausflugsziele. Tauchen Sie ein in malerische Städtchen und in die zauberhafte Natur - und erfahren Sie, wo Sie am besten essen und als Familie entspannt gemeinsame Zeit verbringen können!

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Seitenzahl: 130

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Lieblingsplätze in Hohenlohe

Ute Böttinger

Impressum

Autorin und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl ändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Möchten Sie ein Feedback geben, freuen sich Autor in und Verlag: [email protected]

Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten mit berücksichtigt, insofern dies durch die Aussage geboten ist.

Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Ute Böttinger:

Weingut Weihbrecht 14; Foto: Zweckverband Gewerbepark Hohenlohe 36; Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe/Niels Schubert 50; Adolf Würth GmbH & Co. KG 70, 166; Mustang Bekleidungswerke GmbH & Co. KG 72; Henry Doll 80, 110, 116; Daniel Heffner 84; Touristikgemeinschaft Hohenlohe e.V. 86; Bernhard Kuees 92; Fauna Wildpark GmbH 96; Solymar Therme 98;Thomas Weller 100; Wolfgang Schmidt 102; Jakobshof Markelsheim 104;Schlossverwaltung Weikersheim 106; Alexander Romppell 112; Uwe Stoeffler (Vermietungsagentur Hohenlohe/Tina Oestrich) 114; Café Bauer/Irina Meidlinger 120; Wolfgang Schmidt 130, 180; Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall 134, 144, 178; Christel Pfänder 136; Biermanufaktur Engel GmbH & Co. KG 140; Krimmers Backstub’ 154; Wolfgang Schmidt 156; Gemeinde Michelfeld 158; Peter Jost 160; Holger Kaag 162; Pixabay/maxmann 164; Großer Siederhof Schwäbisch Hall/Verein Alt-Hall e.V. 170; Geigenbauwerkstatt Hatting 172; Schwäbisch Hall Tourismus e.V./Jan Bürgermeister 176; Frank Borde 182; Experimenta Heilbronn/Matt Stark 184: Tim Erdmann 186

Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

1. überarbeitete Neuausgabe 2023

© 2013 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz unter Verwendung der Illustrationen von © SylwiaNowik – stock.adobe.com; © SimpleLine – stock.adobe.com; © Fiedels – stock.adobe.com; © scusi – stock.adobe.com; © Susanne Lutz; © vecti – stock.adobe.com; © VRD – stock.adobe.com; © scusi – stock.adobe.com

ISBN 978-3-8392-7624-2

Inhalt

Impressum

  Ein Land zum Schwelgen und Lieben

Vorwort: Eine Kostprobe

  1 Einmal ins Paradies und zurück

Bretzfeld: Weinberglage Himmelreich in Siebeneich

  2 Kunstvoll in die Pedale treten

Bretzfeld: Brettachtal-Radweg

  3 Von Rebellen zu Räubern

Mainhardt: Gögelhof im Mainhardter Wald

  4 Natur spielerisch erleben

Mainhardt: Fuxipfad

  5 Blootz, Wurstsalat und Wildgulasch

Mainhardt: Biergarten Zum alten Forsthaus in Mönchsberg

  6 Seltenes, Kurioses und Leckeres

Mainhardt: Café im Trödelmarkt ZeitRaum

  7 Mit Charme und Kultstatus

Pfedelbach: Freibad Untersteinbach

  8 Dem Rebensaft aufs Dach steigen

Pfedelbach: Lehrpfad Wein Wege in Heuholz

  9 Rostbraten mit Spätzle, was sonst?

Pfedelbach: Gasthof Zum Löwen in Harsberg

  10 Wasser und Wein des Fürsten

Pfedelbach: Schloss und Herrschaftskelter

  11 Brennen für den Brand

Pfedelbach: Destillatmanufaktur Mozer

  12 Hier feiert nicht nur der Wein

Öhringen: Marktplatz

  13 Vom Würzgärtlein zur grünen Oase

Öhringen: Hofgarten

  14 Höhenrausch!

Öhringen: Kletterturm

  15 Da muss man hin!

Öhringen: Hohenloher Scheune in Cappel

  16 Geschichten aus aller Welt

Öhringen: Wohnmobilpark Heicamp mit Gaststätte Wunderbar

  17 Volldampf voraus!

Zweiflingen: Gartenbahn der Dampfbahnfreunde Friedrichsruhe

  18 Baden in Gold

Zweiflingen: Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe

  19 Weitsicht am römischen Wall

Zweiflingen: Limes-Blick am Pfahldöbel

  20 Kleinkunst, Musik und Kabarett

Neuenstein: Kulturbahnhof Neuenstein

  Knabenkraut, Eisvogel und Rotmilan

Natur: Paradiesisches Land auf Erden

  21 Blühende Pracht

Waldenburg: Naturschutzgebiete in den Waldenburger Bergen

  22 Dem Himmel ein Stück näher

Waldenburg: Altstadt

  23 Sagenhafte Landschaft

Neuenstein: Kupfertal bei Neufels

  24 Schillernde Kunstlandschaft

Künzelsau: Skulpturengarten Carmen Würth Forum in Gaisbach

  25 Allerlei Tradition

Künzelsau: Wochenmärkte am Unteren Markt

  26 Naturnahes Planschen

Künzelsau: Kocherfreibad an den Wertwiesen

  27 Ein Stern für besondere Herzlichkeit

Künzelsau: Hotel-Restaurant Anne-Sophie

  28 Hohenloher Schnaps und eine Jeans

Künzelsau: Mustang-Museum

  »’s Land wie d’ Leit«

Kultur: Pioniere, Weltkonzerne und Mundart

  29 Theater auf der Stauferburg

Künzelsau: Schloss Stetten

  30 Genussvoll wandern

Ingelfingen: Georg-Fahrbach-Weg in Criesbach

  31 Rosen auf der Burg

Forchtenberg: Schlossruine

  32 Ins Licht gerückt

Forchtenberg: Museum Kocherwerk

  33 Auf dem Wasser gehen

Forchtenberg: Tiroler See bei Schleierhof

  34 Ruhestätte des eisernen Götz

Schöntal: Kloster Schöntal

  35 Grenzenlos nasses Vergnügen

Schöntal: Jagstwehr beim Kloster

  36 Ein Kleinod am Pfad der Stille

Dörzbach: Kapelle St. Wendel zum Stein

  37 Hochkultur, die glücklich macht

Dörzbach: Theater

  38 Meisterwerk

Bad Mergentheim: Stuppacher Madonna

  39 Die mit den Wölfen spricht

Bad Mergentheim: Wildpark

  40 Magnesium, Calcium und Lithium

Bad Mergentheim: Solymar Therme

  41 Tauberschwarz, der Anspruchsvolle

Bad Mergentheim: Weinort Markelsheim

  42 Kuschelfaktor Zweiplus!

Bad Mergentheim: Jakobshof Lehr in Markelsheim

  43 Barockgarten und duftendes Gewächs

Weikersheim: Schlossgarten

  44 In Zeiten der Dürre

Mulfingen: Lourdesgrotte in Zaisenhausen

  45 Den Kräutern auf der Spur

Mulfingen: Jagsttalwiesenwanderung

  46 Kulinarischer Stern im Paradies

Mulfingen: Landgasthof-Hotel Jagstmühle in Heimhausen

  47 Refugium der Ruhe

Blaufelden: Alte Schule in Herrentierbach

  48 Rätselhaftes und ein gedeckter Tisch

Langenburg: Grabungsmuseum in Unterregenbach

  49 Auf Rosen gebettet

Langenburg: Schloss Langenburg

  50 Nicht nur der Adel liebt Wibele

Langenburg: Café Bauer

  51 Luxusherberge für Jakobspilger

Langenburg: Mawell Resort

  52 Exklusiv Heiraten

Langenburg: Gut Ludwigsruhe

  53 Lernort Bauernhof

Gerabronn: Die kleine Schweineschule in Michelbach

  54 Präriefeeling

Schrozberg: Humpferranch Standorf

  55 Buntes Markttreiben auf freiem Feld

Rot am See: Muswiese in Musdorf

  56 Historisches Herz

Kirchberg a. d. Jagst: Vom Schloss in die Altstadt

  57 Alte Gebetsbücher und eine Schriftkapsel

Wallhausen: Synagoge in Michelbach an der Lücke

  58 Tierisches Wandern

Fichtenau: Eselhof Rötlein

  59 Hopfen und Malz sind nicht verloren

Crailsheim: Biermanufaktur Engel

  60 Blootz auf die Hand

Crailsheim: Gasthaus Rössle in Saurach

  61 Heimat des Mohrenköpfles

Wolpertshausen: Sonnenhof

  Biomilch, Landgockel und Slow Food

Kulinarik: Vom Bauernland zur Genießerregion

  62 Jeder Tag ist ein Thema

Braunsbach: Gasthof Zum Löwen

  63 Spektakuläres Bauwerk

Geislingen: Kochertalbrücke und Brückenmuseum

  64 Der Bäcker mit dem Podcast

Untermünkheim: Krimmers Backstub’

  65 Bevor die Wurst zum Brot kommt

Schwäbisch Hall: Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen

  66 Geleitet auf historischen Spuren

Michelfeld: Kulturlandschaftspfad Gnadental

  67 Gott am See

Schwäbisch Hall: Starkholzbacher See

  68 Mit der Nase im Wind

Schwäbisch Hall: Berg Einkorn

  69 Kunstschätze auf dem Berg

Schwäbisch Hall: Großcomburg und Kleincomburg

  70 Alte Meister unterm Dach

Schwäbisch Hall: Johanniterkirche

  71 Saftiger Braten mit Bierprobe

Schwäbisch Hall: Brauereiausschank Zum Löwen

  72 Der Reichtum der Salzsieder

Schwäbisch Hall: Kuchen- und Brunnenfest auf dem Grasbödele

  73 Kleine Werkstatt und großer Sommer

Schwäbisch Hall: Geigenbauwerkstatt Hatting

  74 Oase mit Veggie-Kulinarik

Schwäbisch Hall: Anlagencafé

  75 Wiesen, Felder, Wälder

Bühlertann: Bühlertalwanderweg

  76 Alles Heumilchkäse!

Bühlertann: Gasthof Ochsen und Dorfkäserei Geifertshofen

  77 Wasser marsch!

Obersulm: Breitenauer See

  78 Die ganze Welt an einem Ort

Heilbronn: Experimenta – Das Science Center

  79 Wandeln auf Kopfsteinpflaster

Rothenburg o. d. Tauber: Historische Altstadt

  80 Spiegelkarpfen und Schwarzfederhuhn

Dinkelsbühl: Hotel-Restaurant Deutsches Haus

Karte

  Ein Land zum Schwelgen und Lieben

Vorwort: Eine Kostprobe

Vom dicht besiedelten Großraum Stuttgart kommend, nehme ich auf der A6 in Richtung Nürnberg die Ausfahrt Öhringen. Und es ist immer das gleiche Gefühl. Egal, ob ich im frühen Sommer entlang der sattgrünen Wiesen und gelb blühenden Rapsfelder fahre, das Fenster herunterkurble, um die reine Luft zu atmen, oder aber im tiefsten Winter das schneebedeckte Land durchstreife, das durch das Weiß noch grenzenloser wirkt – ich tauche ein in eine unglaubliche, fast grenzenlose Weite, passiere Dörfer, bin angekommen und daheim. Und das, obwohl ich gar keine waschechte Hohenloherin bin, sondern eine Reingeschmeckte! Dennoch kenne ich diesen Landstrich im Nordosten Baden-Württembergs nun schon seit etlichen Jahren. Aber nicht wie meine Westentasche, denn es gibt immer noch viel zu entdecken. Vor allem beim Wandern, Radfahren oder auch im Kanu, denn dazu lädt diese Region geradezu ein.

Die Grenzen werden auch heute noch heiß diskutiert, doch versteht man unter Hohenlohe im Wesentlichen die fränkischsprachige Gegend rund um die Flüsse Kocher, Jagst sowie Tauber und damit den Hohenlohekreis, den südlichen Abschnitt des Main-Tauber-Kreises und den östlichen Landkreis Schwäbisch Hall sowie einen kleinen Bereich der Grenzregion zu Bayern. Auf Tausende Quadratkilometer kommen – im Verhältnis – nicht viele Einwohner, dafür bleibt viel Raum für die Natur: Streuobstwiesen, Weinberge, Steinhalden und Bachklingen, Wald- und Hügellandschaften, Feuchtwiesen und Heideflächen. Was für eine Vielfalt an Landschaftsformen! Und was für ein Paradies für Pflanzen und Tiere!

Seltene Orchideen, Wildblumen und Kräuter wachsen auf den Böden der Region. In Tauber, Kocher und der Jagst schwimmen viele verschiedene Fischarten, an den Ufern brütet der Eisvogel, und der Rotmilan zieht stolz am Himmel seine Kreise über dem weiten Hohenloher Land. Wasseramsel und Feuersalamander fühlen sich an Bachklingen in den kühlen Wäldern pudelwohl, Schmetterlinge tummeln sich auf Wacholderheiden.

Aber wissen Sie, was das Schönste ist? Sie gehen einfach früh am Morgen los, per pedes und mit einem Rucksack, und lassen sich von den Begegnungen des Tages überraschen – ob in der wunderschönen Natur oder in einem der vielen kleinen Dörfer mit den Hohenlohern. »Sou, kummsch alloonich doher«, könnte eine Frage lauten, die Ihnen gestellt wird. Schließlich sind die Hohenloher in punkto Dialekt nicht weniger selbstbewusst als die bayrischen Nachbarn. Und bitte: Es ist ein fränkischer Schlag, titulieren Sie deshalb niemals einen Hohenloher mit »Schwabe«, auch wenn die Region zu Württemberg zählt. Und noch etwas Wissenswertes: Der Hohenloher ist deswegen als schlitzohrig bekannt und benannt, weil er so gekonnt liebenswert seine Mitmenschen auf den Arm nehmen kann. Wie? Das müssen Sie schon selbst herausfinden!

Entdecken Sie auch unbedingt, was es mit Hohenlohe als »Genießerregion« auf sich hat – so das Lob der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg. Die Hiesigen wissen nur allzu gut, dass in ihrer Heimat überall feinste und beste lukullische Verführungen lauern. Man stolpert über Blootz und Holunderblütensekt, verfängt sich genüsslich im Hohenloher Ziegenfrischkäse oder im Schwäbisch-Hällischen Landschweinschinken, strandet in einer der vielen ausgezeichneten Küchen, um sich schließlich willenlos der Speisekarte zu ergeben.

Soweit eine erste Kostprobe von Hohenlohe. Habe ich Ihnen den Mund wässrig gemacht? Ja? Dann kommen Sie doch einfach mit auf einen Spaziergang zu meinen ganz persönlichen Lieblingsplätzen in meiner Heimat. Garantiert: Dieser Landstrich ist ein Potpourri an Naturschätzen, kulturellen Highlights, kulinarischen Köstlichkeiten, historischen Orten und – nicht zuletzt – vielen einzigartigen Geschichten.

Nein, Sie müssen nicht alle meine Lieblingsplätze unterschreiben. Vielleicht machen Sie welche zu Ihren, vielleicht entdecken Sie eigene und die Region für sich. Ob Reisende oder Einheimische – alle finden ihre Hohenloher Lieblingsplätze!

Blick von Waldenburg, dem »Balkon Hohenlohes«

  1 Einmal ins Paradies und zurück

Bretzfeld: Weinberglage Himmelreich in Siebeneich

Dass oben im Himmelreich die Trauben nicht so oft erfrieren, es weniger hagelt und nachts nicht so stark abkühlt, stellte man in Siebeneich schon früh fest und schrieb es in der Ortschronik nieder. Die Weinberge im Bretzfelder Ortsteil sind sonnenverwöhnt und ziehen sich, gleich einer Perlenschnur, weit hinauf zu den sieben Eichen und dem angrenzenden Wald.

Dort oben eröffnet sich ein herrlicher Blick bis weit ins Brettachtal. Per pedes können Sie sich alleine auf den sechs Kilometer langen Rundweg durch die Reben machen oder aber Sie buchen eine Wanderung mitsamt einem Event. Spezialistin für die Thementouren ist Regina Weihbrecht. Die zertifizierte Weinerlebnisführerin bietet gleich mehrere Ausflüge ins Himmelreich: mit dem Pferdeplanwagen und entspannten 2 PS oder mit einem ganz kriminellen Trip, der mit dem vermeintlichen Ableben im Himmelreich endet. Bei der Wanderung gilt es schließlich, einen Mord aufzudecken. Das klappt mit einem spritzigen Crémant als Starter am Weingut Weihbrecht und den anschließenden Stopps mit Krimilesung und Fingerfood ganz gut. Aufgedeckt wird das mörderische Tun bei einer Henkersmahlzeit in der Besenwirtschaft des Weinguts Weihbrecht in Schwabbach (www.weingut-weihbrecht.de).

Warm anziehen sollten Sie sich beim jährlichen Event im Himmelreich. Wenn die Rebstöcke sich im Frühjahr noch verhalten zeigen, lassen die Bretzfelder Weingüter die Reben glühen. »Wenn der Berg für den Wein brennt«, heißt dann das Motto im Himmelreich. Mit rund drei Kilometern Wegstrecke und zehn Stationen mit Speis und – natürlich reichlich und ausgezeichnetem – Rebensaft wird gewandert. In der Dunkelheit versteht sich. In Szene gesetzt sind die Weinberge mit vielen Fackeln und stimmungsvollem Licht.

Einkehren, unbedingt! Auf dem Siebeneicher Boden des Himmelreichs: beim Besen der Familie Banzhaf oder bei einem der Events des Weinguts Weibler (www.weibler.de).

1

Weinberglage Himmelreich

Ausgangspunkt:

Alte Kelter Siebeneich

Himmelreichstraße 2

74626 Bretzfeld-Siebeneich

www.tourismus-bw.de/touren

 

Weinausschank

Familie Banzhaf

Wengertstraße 16 

74626 Bretzfeld-Siebeneich

07946 1530

www.besen-banzhaf.de

  2 Kunstvoll in die Pedale treten

Bretzfeld: Brettachtal-Radweg

Auf gut 21 Kilometern fast ohne Steigung radeln, links und rechts vorbei an Streuobstwiesen, Weinbergen und der schönen Uferlandschaft der Brettach – das bietet der ausgewiesene Hohenlohe Brettachtal Radweg. Von Bretzfeld-Geddelsbach am Parkplatz an der Kelter starten Sie am besten, um in Neuenstadt am Kocher zum Ziel zu kommen.

Zwischen Geddelsbach und Bretzfeld dürfen Sie zudem kunstvoll in die Pedale treten. Auf diesem Streckenabschnitt begegnen Sie schließlich Dutzenden Objekten, Skulpturen und in Szene gesetzten Naturmaterialien. 2012 wurde das von der Gemeinde Bretzfeld zusammen mit Künstlern initiierte Konzept Landart Bretzfeld installiert. Werke verschiedener Urheber säumen den Radweg. Ein Siebenmeilenstiefel aus Sandstein des Künstlers Wolfgang Steck ist mit 1,20 Meter Höhe und 200 Kilogramm Gewicht ein markantes Wegzeichen. Ebenso das Hexenhaus von Hans A. Graef. Dass man da auch mal gerne vom Sattel steigt, um die Kunstinstallation näher zu betrachten, ist erwünscht.

Vor allem mehr als einen Blick wert ist das außergewöhnliche Projekt Kunstversteck Pulvermühle. Auf dem ehemaligen Gelände einer Munitionsfabrik liegen verschiedene Werke verborgen, die eine besondere Verbindung zum Wald und dem bis in die 1990er-Jahre wirtschaftlich bedeutenden Standort haben. Frank Rehm vom Bretzfelder Kunstverein räumt zwar ein, dass die Werke nach dieser Zeit nun in die Jahre gekommen seien, jedoch: »Bei einigen gehört ja auch der Verwitterungsprozess dazu.« Andere hingegen werden wiederbelebt.

Beschwingt von der Kunst fahren Sie einfach in Neuenstadt weiter. Hier trifft der Brettachtal- auf den Kocher-Jagst-Radweg.

2

Brettachtal-Radweg

Startpunkt: Parkplatz Kelter Geddelsbach

U. Brettachtalstraße 6

74626 Bretzfeld

www.heilbronnerland.de/tour/brettachtal-radweg

 

Bretzfelder Kunstverein e.V.

www.bretzfelder-kunstverein.de

  3 Von Rebellen zu Räubern

Mainhardt: Gögelhof im Mainhardter Wald

Mit dem Schwert geköpft, die Körper auf ein Rad geflochten und die Häupter auf Pfähle gesteckt – so schaurig war die Hinrichtung und damit das Ende der berüchtigten Mainhardter Räuberbande. Diebstahl, Post- und Straßenraub gingen im ausgehenden 18. Jahrhundert auf ihr Konto.

Knechte, Tagelöhner, Salzträger, Bürstenbinder – kurz »arme Teufel« genannt – rotteten sich damals im Mainhardter Forst zusammen. Hier kreuzten sich zwei wichtige Handelswege, der eine aus Stuttgart und der andere aus Heilbronn kommend, die nach Nürnberg führten. Beutezüge auf Vorbeireisende waren äußerst lukrativ. Die einstige Bande bestand aus drei Gruppen: den Ammertsweilern, den Neuhüttenern und der Fuchsschwänzer Rotte. Kopf der Räuber war ein Herbergswirt aus Mainhardt, der im Hintergrund die grausigen Fäden zog. Ihr Schicksal wurde schließlich auf dem Gögelhof besiegelt.

Von 2004 bis 2014 erzählte die lokale Laienspielgruppe im Freilichttheater auf dem Mainhardter Gögelhof mit dem Stück Die Räuber vom Mainhardter Wald dieses verbürgte historische Kapitel. Seit 2019 wird mit Aufstand im Mainhardter Wald die Vorgeschichte der Räuberbande erzählt. Kostüme und Requisiten lassen bei den Aufführungen die damalige Zeit lebendig werden. Rund 100 Darsteller wirken am alljährlichen Freilichtspektakel mit. Und die Besucher können, dürfen und sollen dabei richtig mitgehen, schließlich ist auch dieses Stück als Stationentheater konzipiert. Mittendrin im Geschehen werden die Zuschauer über die Wiese geführt, etwa zu den Waschweibern in ihren historischen Gewändern oder zum kleinen eingezäunten Friedhof.

Die Räuberwiese können Sie auch außerhalb der Spielsaison besuchen. Oder Sie machen einfach mit der Mainhardter Erlebnisrunde eine Wanderung durch die schöne Landschaft. Da liegt der Gögelhof auf dem Weg.

3

Laienschauspiel Mainhardter Wald e.V.

Gögelhof

74535 Mainhardt

0160 95976297

www.laienschauspiel-mainhardt.de

  4 Natur spielerisch erleben

Mainhardt: Fuxipfad

Ein richtiges Paradies zum Spielen und gleichzeitig zum Lernen ist der Fuxipfad der Gemeinde Mainhardt. Bei Mönchsberg auf dem Wanderparkplatz beginnt die Strecke, die von einer Fuchspfote zur anderen führt, so der Name der Wegstationen.

Unternehmen Sie unbedingt die zusammengefasste rund 10 Kilometer lange Tour. Die beiden mit jeweils knapp fünf Kilometern kleineren Abschnitte sind sicherlich auch eine Option, aber wirklich: Das große Paket lohnt sich, und die Route lässt sich im Rahmen eines Familientagesausflugs – Vesper einpacken! – gemütlich erwandern.

Und für die 19 Fuchspfoten sollten Sie sich wirklich Zeit nehmen. Gleich die erste Station, die Träumerliege, lädt zum Entspannen ein. »Lege dich auf die Liege und lausche. Schon nach kurzer Zeit hörst du die Geräusche der Tiere und des Waldes«, verspricht der Wegepunkt. Dagegen wird beim wurzeligen Abstieg in die Olga-Schlucht Koordination und Gleichgewichtssinn herausgefordert. Und beim Fühlfinder, dem Haltepunkt fünf, gilt es, Baumrinde um Baumrinde zu ertasten, erraten und zuzuordnen. Eine weitere Lerneinheit im grünen Klassenzimmer ist der Weitsprung, bei dem man sich mit den einheimischen Tieren misst und versuchen soll, ihre Fährten nachzuahmen. Und so erkenntnisreich geht es schließlich den ganzen Pfad entlang: Wecke den Specht, Unterwasserwelt,Geheimnisvoller Kling- und Summstein oder eine Wasserstation, die geradezu einlädt, nach Lust und Laune zu matschen und planschen.

Die Kombination aus Spaß, Spiel und Information ist ein Kind der Gemeinde Mainhardt und wurde mit Unterstützung des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald sowie des Staatlichen Forstamts Schwäbisch Hall eingerichtet.

Auch unterhaltsam und quasi fast um die Ecke: der Dachsi Naturerlebnispfad