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Hohenlohe ist nicht nur der Name eines bekannten Adelsgeschlechts, Hohenlohe steht auch für eine vielseitige Genießerregion. Als Feinschmeckerparadies wird dieser Landstrich im Nordosten Baden-Württembergs gerne beschrieben. Neben kulinarischen Leckerbissen stellt Ihnen Ute Böttinger auch Land und Leute vor. Auf einer Rundtour von Öhringen über Künzelsau und Bad Mergentheim bis nach Schwäbisch Hall zeigt sie manch versteckten Platz und neue Seiten beliebter Ausflugsziele. Tauchen Sie ein in malerische Städtchen und in die zauberhafte Natur - und erfahren Sie, wo Sie am besten essen und als Familie entspannt gemeinsame Zeit verbringen können!
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Seitenzahl: 130
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Lieblingsplätze in Hohenlohe
Ute Böttinger
Autorin und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl ändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Möchten Sie ein Feedback geben, freuen sich Autor in und Verlag: [email protected]
Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten mit berücksichtigt, insofern dies durch die Aussage geboten ist.
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Ute Böttinger:
Weingut Weihbrecht 14; Foto: Zweckverband Gewerbepark Hohenlohe 36; Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe/Niels Schubert 50; Adolf Würth GmbH & Co. KG 70, 166; Mustang Bekleidungswerke GmbH & Co. KG 72; Henry Doll 80, 110, 116; Daniel Heffner 84; Touristikgemeinschaft Hohenlohe e.V. 86; Bernhard Kuees 92; Fauna Wildpark GmbH 96; Solymar Therme 98;Thomas Weller 100; Wolfgang Schmidt 102; Jakobshof Markelsheim 104;Schlossverwaltung Weikersheim 106; Alexander Romppell 112; Uwe Stoeffler (Vermietungsagentur Hohenlohe/Tina Oestrich) 114; Café Bauer/Irina Meidlinger 120; Wolfgang Schmidt 130, 180; Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall 134, 144, 178; Christel Pfänder 136; Biermanufaktur Engel GmbH & Co. KG 140; Krimmers Backstub’ 154; Wolfgang Schmidt 156; Gemeinde Michelfeld 158; Peter Jost 160; Holger Kaag 162; Pixabay/maxmann 164; Großer Siederhof Schwäbisch Hall/Verein Alt-Hall e.V. 170; Geigenbauwerkstatt Hatting 172; Schwäbisch Hall Tourismus e.V./Jan Bürgermeister 176; Frank Borde 182; Experimenta Heilbronn/Matt Stark 184: Tim Erdmann 186
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
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1. überarbeitete Neuausgabe 2023
© 2013 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz unter Verwendung der Illustrationen von © SylwiaNowik – stock.adobe.com; © SimpleLine – stock.adobe.com; © Fiedels – stock.adobe.com; © scusi – stock.adobe.com; © Susanne Lutz; © vecti – stock.adobe.com; © VRD – stock.adobe.com; © scusi – stock.adobe.com
ISBN 978-3-8392-7624-2
Impressum
Ein Land zum Schwelgen und Lieben
Vorwort: Eine Kostprobe
1 Einmal ins Paradies und zurück
Bretzfeld: Weinberglage Himmelreich in Siebeneich
2 Kunstvoll in die Pedale treten
Bretzfeld: Brettachtal-Radweg
3 Von Rebellen zu Räubern
Mainhardt: Gögelhof im Mainhardter Wald
4 Natur spielerisch erleben
Mainhardt: Fuxipfad
5 Blootz, Wurstsalat und Wildgulasch
Mainhardt: Biergarten Zum alten Forsthaus in Mönchsberg
6 Seltenes, Kurioses und Leckeres
Mainhardt: Café im Trödelmarkt ZeitRaum
7 Mit Charme und Kultstatus
Pfedelbach: Freibad Untersteinbach
8 Dem Rebensaft aufs Dach steigen
Pfedelbach: Lehrpfad Wein Wege in Heuholz
9 Rostbraten mit Spätzle, was sonst?
Pfedelbach: Gasthof Zum Löwen in Harsberg
10 Wasser und Wein des Fürsten
Pfedelbach: Schloss und Herrschaftskelter
11 Brennen für den Brand
Pfedelbach: Destillatmanufaktur Mozer
12 Hier feiert nicht nur der Wein
Öhringen: Marktplatz
13 Vom Würzgärtlein zur grünen Oase
Öhringen: Hofgarten
14 Höhenrausch!
Öhringen: Kletterturm
15 Da muss man hin!
Öhringen: Hohenloher Scheune in Cappel
16 Geschichten aus aller Welt
Öhringen: Wohnmobilpark Heicamp mit Gaststätte Wunderbar
17 Volldampf voraus!
Zweiflingen: Gartenbahn der Dampfbahnfreunde Friedrichsruhe
18 Baden in Gold
Zweiflingen: Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe
19 Weitsicht am römischen Wall
Zweiflingen: Limes-Blick am Pfahldöbel
20 Kleinkunst, Musik und Kabarett
Neuenstein: Kulturbahnhof Neuenstein
Knabenkraut, Eisvogel und Rotmilan
Natur: Paradiesisches Land auf Erden
21 Blühende Pracht
Waldenburg: Naturschutzgebiete in den Waldenburger Bergen
22 Dem Himmel ein Stück näher
Waldenburg: Altstadt
23 Sagenhafte Landschaft
Neuenstein: Kupfertal bei Neufels
24 Schillernde Kunstlandschaft
Künzelsau: Skulpturengarten Carmen Würth Forum in Gaisbach
25 Allerlei Tradition
Künzelsau: Wochenmärkte am Unteren Markt
26 Naturnahes Planschen
Künzelsau: Kocherfreibad an den Wertwiesen
27 Ein Stern für besondere Herzlichkeit
Künzelsau: Hotel-Restaurant Anne-Sophie
28 Hohenloher Schnaps und eine Jeans
Künzelsau: Mustang-Museum
»’s Land wie d’ Leit«
Kultur: Pioniere, Weltkonzerne und Mundart
29 Theater auf der Stauferburg
Künzelsau: Schloss Stetten
30 Genussvoll wandern
Ingelfingen: Georg-Fahrbach-Weg in Criesbach
31 Rosen auf der Burg
Forchtenberg: Schlossruine
32 Ins Licht gerückt
Forchtenberg: Museum Kocherwerk
33 Auf dem Wasser gehen
Forchtenberg: Tiroler See bei Schleierhof
34 Ruhestätte des eisernen Götz
Schöntal: Kloster Schöntal
35 Grenzenlos nasses Vergnügen
Schöntal: Jagstwehr beim Kloster
36 Ein Kleinod am Pfad der Stille
Dörzbach: Kapelle St. Wendel zum Stein
37 Hochkultur, die glücklich macht
Dörzbach: Theater
38 Meisterwerk
Bad Mergentheim: Stuppacher Madonna
39 Die mit den Wölfen spricht
Bad Mergentheim: Wildpark
40 Magnesium, Calcium und Lithium
Bad Mergentheim: Solymar Therme
41 Tauberschwarz, der Anspruchsvolle
Bad Mergentheim: Weinort Markelsheim
42 Kuschelfaktor Zweiplus!
Bad Mergentheim: Jakobshof Lehr in Markelsheim
43 Barockgarten und duftendes Gewächs
Weikersheim: Schlossgarten
44 In Zeiten der Dürre
Mulfingen: Lourdesgrotte in Zaisenhausen
45 Den Kräutern auf der Spur
Mulfingen: Jagsttalwiesenwanderung
46 Kulinarischer Stern im Paradies
Mulfingen: Landgasthof-Hotel Jagstmühle in Heimhausen
47 Refugium der Ruhe
Blaufelden: Alte Schule in Herrentierbach
48 Rätselhaftes und ein gedeckter Tisch
Langenburg: Grabungsmuseum in Unterregenbach
49 Auf Rosen gebettet
Langenburg: Schloss Langenburg
50 Nicht nur der Adel liebt Wibele
Langenburg: Café Bauer
51 Luxusherberge für Jakobspilger
Langenburg: Mawell Resort
52 Exklusiv Heiraten
Langenburg: Gut Ludwigsruhe
53 Lernort Bauernhof
Gerabronn: Die kleine Schweineschule in Michelbach
54 Präriefeeling
Schrozberg: Humpferranch Standorf
55 Buntes Markttreiben auf freiem Feld
Rot am See: Muswiese in Musdorf
56 Historisches Herz
Kirchberg a. d. Jagst: Vom Schloss in die Altstadt
57 Alte Gebetsbücher und eine Schriftkapsel
Wallhausen: Synagoge in Michelbach an der Lücke
58 Tierisches Wandern
Fichtenau: Eselhof Rötlein
59 Hopfen und Malz sind nicht verloren
Crailsheim: Biermanufaktur Engel
60 Blootz auf die Hand
Crailsheim: Gasthaus Rössle in Saurach
61 Heimat des Mohrenköpfles
Wolpertshausen: Sonnenhof
Biomilch, Landgockel und Slow Food
Kulinarik: Vom Bauernland zur Genießerregion
62 Jeder Tag ist ein Thema
Braunsbach: Gasthof Zum Löwen
63 Spektakuläres Bauwerk
Geislingen: Kochertalbrücke und Brückenmuseum
64 Der Bäcker mit dem Podcast
Untermünkheim: Krimmers Backstub’
65 Bevor die Wurst zum Brot kommt
Schwäbisch Hall: Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen
66 Geleitet auf historischen Spuren
Michelfeld: Kulturlandschaftspfad Gnadental
67 Gott am See
Schwäbisch Hall: Starkholzbacher See
68 Mit der Nase im Wind
Schwäbisch Hall: Berg Einkorn
69 Kunstschätze auf dem Berg
Schwäbisch Hall: Großcomburg und Kleincomburg
70 Alte Meister unterm Dach
Schwäbisch Hall: Johanniterkirche
71 Saftiger Braten mit Bierprobe
Schwäbisch Hall: Brauereiausschank Zum Löwen
72 Der Reichtum der Salzsieder
Schwäbisch Hall: Kuchen- und Brunnenfest auf dem Grasbödele
73 Kleine Werkstatt und großer Sommer
Schwäbisch Hall: Geigenbauwerkstatt Hatting
74 Oase mit Veggie-Kulinarik
Schwäbisch Hall: Anlagencafé
75 Wiesen, Felder, Wälder
Bühlertann: Bühlertalwanderweg
76 Alles Heumilchkäse!
Bühlertann: Gasthof Ochsen und Dorfkäserei Geifertshofen
77 Wasser marsch!
Obersulm: Breitenauer See
78 Die ganze Welt an einem Ort
Heilbronn: Experimenta – Das Science Center
79 Wandeln auf Kopfsteinpflaster
Rothenburg o. d. Tauber: Historische Altstadt
80 Spiegelkarpfen und Schwarzfederhuhn
Dinkelsbühl: Hotel-Restaurant Deutsches Haus
Karte
Vom dicht besiedelten Großraum Stuttgart kommend, nehme ich auf der A6 in Richtung Nürnberg die Ausfahrt Öhringen. Und es ist immer das gleiche Gefühl. Egal, ob ich im frühen Sommer entlang der sattgrünen Wiesen und gelb blühenden Rapsfelder fahre, das Fenster herunterkurble, um die reine Luft zu atmen, oder aber im tiefsten Winter das schneebedeckte Land durchstreife, das durch das Weiß noch grenzenloser wirkt – ich tauche ein in eine unglaubliche, fast grenzenlose Weite, passiere Dörfer, bin angekommen und daheim. Und das, obwohl ich gar keine waschechte Hohenloherin bin, sondern eine Reingeschmeckte! Dennoch kenne ich diesen Landstrich im Nordosten Baden-Württembergs nun schon seit etlichen Jahren. Aber nicht wie meine Westentasche, denn es gibt immer noch viel zu entdecken. Vor allem beim Wandern, Radfahren oder auch im Kanu, denn dazu lädt diese Region geradezu ein.
Die Grenzen werden auch heute noch heiß diskutiert, doch versteht man unter Hohenlohe im Wesentlichen die fränkischsprachige Gegend rund um die Flüsse Kocher, Jagst sowie Tauber und damit den Hohenlohekreis, den südlichen Abschnitt des Main-Tauber-Kreises und den östlichen Landkreis Schwäbisch Hall sowie einen kleinen Bereich der Grenzregion zu Bayern. Auf Tausende Quadratkilometer kommen – im Verhältnis – nicht viele Einwohner, dafür bleibt viel Raum für die Natur: Streuobstwiesen, Weinberge, Steinhalden und Bachklingen, Wald- und Hügellandschaften, Feuchtwiesen und Heideflächen. Was für eine Vielfalt an Landschaftsformen! Und was für ein Paradies für Pflanzen und Tiere!
Seltene Orchideen, Wildblumen und Kräuter wachsen auf den Böden der Region. In Tauber, Kocher und der Jagst schwimmen viele verschiedene Fischarten, an den Ufern brütet der Eisvogel, und der Rotmilan zieht stolz am Himmel seine Kreise über dem weiten Hohenloher Land. Wasseramsel und Feuersalamander fühlen sich an Bachklingen in den kühlen Wäldern pudelwohl, Schmetterlinge tummeln sich auf Wacholderheiden.
Aber wissen Sie, was das Schönste ist? Sie gehen einfach früh am Morgen los, per pedes und mit einem Rucksack, und lassen sich von den Begegnungen des Tages überraschen – ob in der wunderschönen Natur oder in einem der vielen kleinen Dörfer mit den Hohenlohern. »Sou, kummsch alloonich doher«, könnte eine Frage lauten, die Ihnen gestellt wird. Schließlich sind die Hohenloher in punkto Dialekt nicht weniger selbstbewusst als die bayrischen Nachbarn. Und bitte: Es ist ein fränkischer Schlag, titulieren Sie deshalb niemals einen Hohenloher mit »Schwabe«, auch wenn die Region zu Württemberg zählt. Und noch etwas Wissenswertes: Der Hohenloher ist deswegen als schlitzohrig bekannt und benannt, weil er so gekonnt liebenswert seine Mitmenschen auf den Arm nehmen kann. Wie? Das müssen Sie schon selbst herausfinden!
Entdecken Sie auch unbedingt, was es mit Hohenlohe als »Genießerregion« auf sich hat – so das Lob der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg. Die Hiesigen wissen nur allzu gut, dass in ihrer Heimat überall feinste und beste lukullische Verführungen lauern. Man stolpert über Blootz und Holunderblütensekt, verfängt sich genüsslich im Hohenloher Ziegenfrischkäse oder im Schwäbisch-Hällischen Landschweinschinken, strandet in einer der vielen ausgezeichneten Küchen, um sich schließlich willenlos der Speisekarte zu ergeben.
Soweit eine erste Kostprobe von Hohenlohe. Habe ich Ihnen den Mund wässrig gemacht? Ja? Dann kommen Sie doch einfach mit auf einen Spaziergang zu meinen ganz persönlichen Lieblingsplätzen in meiner Heimat. Garantiert: Dieser Landstrich ist ein Potpourri an Naturschätzen, kulturellen Highlights, kulinarischen Köstlichkeiten, historischen Orten und – nicht zuletzt – vielen einzigartigen Geschichten.
Nein, Sie müssen nicht alle meine Lieblingsplätze unterschreiben. Vielleicht machen Sie welche zu Ihren, vielleicht entdecken Sie eigene und die Region für sich. Ob Reisende oder Einheimische – alle finden ihre Hohenloher Lieblingsplätze!
Blick von Waldenburg, dem »Balkon Hohenlohes«
Dass oben im Himmelreich die Trauben nicht so oft erfrieren, es weniger hagelt und nachts nicht so stark abkühlt, stellte man in Siebeneich schon früh fest und schrieb es in der Ortschronik nieder. Die Weinberge im Bretzfelder Ortsteil sind sonnenverwöhnt und ziehen sich, gleich einer Perlenschnur, weit hinauf zu den sieben Eichen und dem angrenzenden Wald.
Dort oben eröffnet sich ein herrlicher Blick bis weit ins Brettachtal. Per pedes können Sie sich alleine auf den sechs Kilometer langen Rundweg durch die Reben machen oder aber Sie buchen eine Wanderung mitsamt einem Event. Spezialistin für die Thementouren ist Regina Weihbrecht. Die zertifizierte Weinerlebnisführerin bietet gleich mehrere Ausflüge ins Himmelreich: mit dem Pferdeplanwagen und entspannten 2 PS oder mit einem ganz kriminellen Trip, der mit dem vermeintlichen Ableben im Himmelreich endet. Bei der Wanderung gilt es schließlich, einen Mord aufzudecken. Das klappt mit einem spritzigen Crémant als Starter am Weingut Weihbrecht und den anschließenden Stopps mit Krimilesung und Fingerfood ganz gut. Aufgedeckt wird das mörderische Tun bei einer Henkersmahlzeit in der Besenwirtschaft des Weinguts Weihbrecht in Schwabbach (www.weingut-weihbrecht.de).
Warm anziehen sollten Sie sich beim jährlichen Event im Himmelreich. Wenn die Rebstöcke sich im Frühjahr noch verhalten zeigen, lassen die Bretzfelder Weingüter die Reben glühen. »Wenn der Berg für den Wein brennt«, heißt dann das Motto im Himmelreich. Mit rund drei Kilometern Wegstrecke und zehn Stationen mit Speis und – natürlich reichlich und ausgezeichnetem – Rebensaft wird gewandert. In der Dunkelheit versteht sich. In Szene gesetzt sind die Weinberge mit vielen Fackeln und stimmungsvollem Licht.
Einkehren, unbedingt! Auf dem Siebeneicher Boden des Himmelreichs: beim Besen der Familie Banzhaf oder bei einem der Events des Weinguts Weibler (www.weibler.de).
1
Weinberglage Himmelreich
Ausgangspunkt:
Alte Kelter Siebeneich
Himmelreichstraße 2
74626 Bretzfeld-Siebeneich
www.tourismus-bw.de/touren
Weinausschank
Familie Banzhaf
Wengertstraße 16
74626 Bretzfeld-Siebeneich
07946 1530
www.besen-banzhaf.de
Auf gut 21 Kilometern fast ohne Steigung radeln, links und rechts vorbei an Streuobstwiesen, Weinbergen und der schönen Uferlandschaft der Brettach – das bietet der ausgewiesene Hohenlohe Brettachtal Radweg. Von Bretzfeld-Geddelsbach am Parkplatz an der Kelter starten Sie am besten, um in Neuenstadt am Kocher zum Ziel zu kommen.
Zwischen Geddelsbach und Bretzfeld dürfen Sie zudem kunstvoll in die Pedale treten. Auf diesem Streckenabschnitt begegnen Sie schließlich Dutzenden Objekten, Skulpturen und in Szene gesetzten Naturmaterialien. 2012 wurde das von der Gemeinde Bretzfeld zusammen mit Künstlern initiierte Konzept Landart Bretzfeld installiert. Werke verschiedener Urheber säumen den Radweg. Ein Siebenmeilenstiefel aus Sandstein des Künstlers Wolfgang Steck ist mit 1,20 Meter Höhe und 200 Kilogramm Gewicht ein markantes Wegzeichen. Ebenso das Hexenhaus von Hans A. Graef. Dass man da auch mal gerne vom Sattel steigt, um die Kunstinstallation näher zu betrachten, ist erwünscht.
Vor allem mehr als einen Blick wert ist das außergewöhnliche Projekt Kunstversteck Pulvermühle. Auf dem ehemaligen Gelände einer Munitionsfabrik liegen verschiedene Werke verborgen, die eine besondere Verbindung zum Wald und dem bis in die 1990er-Jahre wirtschaftlich bedeutenden Standort haben. Frank Rehm vom Bretzfelder Kunstverein räumt zwar ein, dass die Werke nach dieser Zeit nun in die Jahre gekommen seien, jedoch: »Bei einigen gehört ja auch der Verwitterungsprozess dazu.« Andere hingegen werden wiederbelebt.
Beschwingt von der Kunst fahren Sie einfach in Neuenstadt weiter. Hier trifft der Brettachtal- auf den Kocher-Jagst-Radweg.
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Brettachtal-Radweg
Startpunkt: Parkplatz Kelter Geddelsbach
U. Brettachtalstraße 6
74626 Bretzfeld
www.heilbronnerland.de/tour/brettachtal-radweg
Bretzfelder Kunstverein e.V.
www.bretzfelder-kunstverein.de
Mit dem Schwert geköpft, die Körper auf ein Rad geflochten und die Häupter auf Pfähle gesteckt – so schaurig war die Hinrichtung und damit das Ende der berüchtigten Mainhardter Räuberbande. Diebstahl, Post- und Straßenraub gingen im ausgehenden 18. Jahrhundert auf ihr Konto.
Knechte, Tagelöhner, Salzträger, Bürstenbinder – kurz »arme Teufel« genannt – rotteten sich damals im Mainhardter Forst zusammen. Hier kreuzten sich zwei wichtige Handelswege, der eine aus Stuttgart und der andere aus Heilbronn kommend, die nach Nürnberg führten. Beutezüge auf Vorbeireisende waren äußerst lukrativ. Die einstige Bande bestand aus drei Gruppen: den Ammertsweilern, den Neuhüttenern und der Fuchsschwänzer Rotte. Kopf der Räuber war ein Herbergswirt aus Mainhardt, der im Hintergrund die grausigen Fäden zog. Ihr Schicksal wurde schließlich auf dem Gögelhof besiegelt.
Von 2004 bis 2014 erzählte die lokale Laienspielgruppe im Freilichttheater auf dem Mainhardter Gögelhof mit dem Stück Die Räuber vom Mainhardter Wald dieses verbürgte historische Kapitel. Seit 2019 wird mit Aufstand im Mainhardter Wald die Vorgeschichte der Räuberbande erzählt. Kostüme und Requisiten lassen bei den Aufführungen die damalige Zeit lebendig werden. Rund 100 Darsteller wirken am alljährlichen Freilichtspektakel mit. Und die Besucher können, dürfen und sollen dabei richtig mitgehen, schließlich ist auch dieses Stück als Stationentheater konzipiert. Mittendrin im Geschehen werden die Zuschauer über die Wiese geführt, etwa zu den Waschweibern in ihren historischen Gewändern oder zum kleinen eingezäunten Friedhof.
Die Räuberwiese können Sie auch außerhalb der Spielsaison besuchen. Oder Sie machen einfach mit der Mainhardter Erlebnisrunde eine Wanderung durch die schöne Landschaft. Da liegt der Gögelhof auf dem Weg.
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Laienschauspiel Mainhardter Wald e.V.
Gögelhof
74535 Mainhardt
0160 95976297
www.laienschauspiel-mainhardt.de
Ein richtiges Paradies zum Spielen und gleichzeitig zum Lernen ist der Fuxipfad der Gemeinde Mainhardt. Bei Mönchsberg auf dem Wanderparkplatz beginnt die Strecke, die von einer Fuchspfote zur anderen führt, so der Name der Wegstationen.
Unternehmen Sie unbedingt die zusammengefasste rund 10 Kilometer lange Tour. Die beiden mit jeweils knapp fünf Kilometern kleineren Abschnitte sind sicherlich auch eine Option, aber wirklich: Das große Paket lohnt sich, und die Route lässt sich im Rahmen eines Familientagesausflugs – Vesper einpacken! – gemütlich erwandern.
Und für die 19 Fuchspfoten sollten Sie sich wirklich Zeit nehmen. Gleich die erste Station, die Träumerliege, lädt zum Entspannen ein. »Lege dich auf die Liege und lausche. Schon nach kurzer Zeit hörst du die Geräusche der Tiere und des Waldes«, verspricht der Wegepunkt. Dagegen wird beim wurzeligen Abstieg in die Olga-Schlucht Koordination und Gleichgewichtssinn herausgefordert. Und beim Fühlfinder, dem Haltepunkt fünf, gilt es, Baumrinde um Baumrinde zu ertasten, erraten und zuzuordnen. Eine weitere Lerneinheit im grünen Klassenzimmer ist der Weitsprung, bei dem man sich mit den einheimischen Tieren misst und versuchen soll, ihre Fährten nachzuahmen. Und so erkenntnisreich geht es schließlich den ganzen Pfad entlang: Wecke den Specht, Unterwasserwelt,Geheimnisvoller Kling- und Summstein oder eine Wasserstation, die geradezu einlädt, nach Lust und Laune zu matschen und planschen.
Die Kombination aus Spaß, Spiel und Information ist ein Kind der Gemeinde Mainhardt und wurde mit Unterstützung des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald sowie des Staatlichen Forstamts Schwäbisch Hall eingerichtet.
Auch unterhaltsam und quasi fast um die Ecke: der Dachsi Naturerlebnispfad