Logik + Mystik Band 3 - Robert König - E-Book

Logik + Mystik Band 3 E-Book

Robert König

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Beschreibung

Logik + Mystik ist ein Werk der Philosophie in mehreren Bänden. Seit Jahrtausenden wird von den Philosophen ein einziger, grundlegender und absoluter Ursprung der Philosophie bestimmt: die Verwunderung. Doch was ist Verwunderung? Sie ist in einem Wort: selbst zu philosophieren. Niemand kann bloß "über" Philosophie sprechen, sich in ihr belehren lassen oder einen anderen im Philosophieren nachahmen. Man kann entweder nur verwundert selbst philosophieren oder aber hat mit Philosophie gar nichts zu tun. Logik + Mystik fordert daher seine LeserInnen zu genau diesem Philosophieren auf. Es handelt von der einzigen und absolut freien philosophischen Erkenntnishandlung des Menschen. Sich wahrhaft zu verwundern, ist kein unbestimmtes Gefühl, sondern höchster, freiester und geisterfülltester Erkenntnisakt. Diese vollkommenste Wissensform, nämlich immer nur: selbst zu philosophieren, ist das Thema der sog. Mystik. Doch schwebt die Mystik dabei nicht im luftleeren Raum. Es gibt keine rasche Abkürzung zu ihr und sie besteht auch nicht in einer sentimentalen esoterischen Privateinsicht. Sie wird allein durch ihr eigenes Sichbegreifen und damit ihre eigene Wissenschaft verfügbar gemacht. Diese Wissenschaft, d.h. der Weg zur und der Akt der Mystik, ist: die Logik. Logik und Mystik ergänzen einander zur Freiheit der Verwunderung. Die Bände von Logik + Mystik fordern in ihren Teilen zum Selbstphilosophieren, d.h. zum Sichverwundern, auf. Die einzelnen Teile der Bände, die sog. "Mirabilien" (Verwunderlichkeiten) sind (auch von einem Band zum anderen) sowohl untereinander verbunden, als auch jeweils in ihrer ganz eigenen Logik entwickelt und selbstgenügsam. Jede Mirabilie hat ihr genuines logisches Thema, doch führen sie alle in dieselbe Mystik der Verwunderung hinein. Natürlich bleibt auch so eine Zusammenfassung äußerlich und oberflächlich, wenn die LeserInnen nicht selbst mit den Mirabilien philosophieren und damit selbst an Logik + Mystik teilnehmen und mitarbeiten. Das Buch braucht, um Philosophie zu werden, dich. Verwundere dich also. Du bist willkommen.

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Robert König hat Philosophie, Theologie, Geschichte und Klassische Philologie an der Universität Wien studiert und hält ein Doktorat der Philosophie. Er lehrt und forscht in Wien an den Fakultäten für Philosophie und für Theologie.

Gebrauchsanweisung

Wer von einem Buch ein Vorwort fordert, fordert Gebrauchsanweisung, Entstehungsgeschichte, Zielbeschreibung, Sinnerklärung, Werbung und Zusammenfassung in einem. Er möchte vorab wissen, womit er es zu tun habe, wie er denn damit tue und wozu. Bücher haben sich daran gewöhnt, zuerst allerlei buntes Pfauengefieder anlegen zu müssen, ehe sie überhaupt beginnen.

Nun denn: Es handelt sich bei den vorliegenden Büchern der Logosmystik um Bücher der Philosophie. Die Bücher üben sich in der einzigen und grundlegenden philosophischen Handlung: der Verwunderung. Ihre Teile tragen dieses stets wiederkehrenden Themas wegen den Namen: Mirabilien (Verwunderlichkeiten). Die Mirabilien sind einerseits durch mehr oder weniger offensichtliche Hinweise und Ankerpunkte untereinander verbunden. Es genügt andererseits jede einzelne Mirabilie allein sich selbst und bedarf der anderen nicht. Jede Mirabilie ergibt sich von jeder anderen aus, zugleich haben sie nichts miteinander zu tun. Sie bauen, wenn man in ihrem Studium denn möchte, aufeinander auf, lassen sich aber ebenso zyklisch, linear, systematisch, selektiv oder in Fetzen zerstückelt studieren.

Logik + Mystik besteht also in einer Einladung, mit seinen Mirabilien selbst zu philosophieren. Dieser Umgang heißt Verwunderung und ist in seiner Vielfalt zugleich der einzige philosophische Akt und Inhalt der Mirabilien. Logik + Mystik spricht mithin nicht über Philosophie, es fordert zum Philosophieren heraus. Denn bloß über Philosophie kann man gar nicht sprechen – und mehr lässt sich in einem philosophischen Vorwort auch nicht sagen.

Daher zurück zur Gebrauchsanweisung. Die Mirabilien können freilich linear studiert werden. Es empfiehlt sich aber zugleich, bei Missfallen von Sprache, Thema, Melodie, Rhythmik oder Gestus der einen Mirabilie, vielleicht gleich zu einer anderen zu wechseln. Nicht jede Mirabilie wird jeden auf die gleiche Art oder überhaupt verwundern. Auch steht man im Verlaufe des Studiums von Logik + Mystik vielleicht nicht schlecht da, wenn man von einer Mirabilie aus die anderen aufzusuchen lernt, als würde man aus je verschiedener Position und hierdurch je verschiedener Richtung je ein anderes Schlaglicht auf die Logosmystik richten. Die Mirabilien, auch die anderer Bände, werden dabei in je anderem Lichte zeigen, was Logik + Mystik selbst ist. Man sollte daher mit den Mirabilien experimentieren und je mehr von ihnen man heranzieht, umso reicher wird ihre Erfahrung. Das gilt nicht nur für den vorliegenden Band, sondern für sämtliche Bände von Logik + Mystik. Denn sie sind alle ein großer Mirabilienkreis und nur aus äußerlichen Belangen technischer Produktion überhaupt in Bände aufgeteilt. Mehr noch, man sollte sich in ihrem Studium bestenfalls selbst darauf vorbereiten, an der Logosmystik mitzuwirken – in welcher Form man wolle. Wer sich einem Buch nähert, übernimmt schließlich damit immer eine Verantwortung.

Die Lektüre ist jedenfalls keine, mit der man konsumentisch, berieselnd, buchgelehrt oder überblicksartig umgehen kann. Sie verlangt gedrosseltes Tempo, mehrere Wiederholungen, Pausen, wo vielleicht vorweg keine gemacht worden wären, Beschleunigungen, wo man sie nicht gewohnt ist. Bei manchen Wortschöpfungen ist länger zu verweilen, um sie bedeutsam zu machen, andere hingegen werden sich in ihrem Sinn rasch von selbst ergeben. Die Logosmystik nötigt Zeit, Kraft und Geduld ab. Sie schenkt dafür aber Verwunderung – und obendrein dies, dass es einen größeren und höheren Schatz für den philosophierenden Menschen nicht gibt.

Die Logosmystik ist daher ihrer Natur nach ein Grenzgang. Wer ein Grenzgänger des Denkens wird, wird immer auch ein Grenzgänger der Sprache und die Sprache dadurch entsprechend komplex sein. Es ist nicht die Aufgabe der Philosophie, gefällig, einfach, kurz und rasch nachschwätzbar zu sein, einen Inhalt möglichst für den Gebrauch aufzubereiten oder sich tunlichst an vermarkterische Rahmenbedingungen einer despotischen Konsumentengemeinschaft zu halten. Philosophie wird nicht konsumiert. Sie ist auch kein Entertainment oder Zeitvertreib. Wenn sie Philosophie sein will, wird sie wundernd getan.

Daher dringt sie auch mit ihrer Sprache und Form in Gebiete vor, die für ein bloßes Nutzbarmachen ewig unbekannt und unverständlich bleiben. Philosophie ist schwierig, fordernd, irritierend – und hierin liegt ihr Potential, nicht ihr Mangel. Sie erlaubt in ihrer Tiefe, auch nicht zu begreifen, nicht zu verstehen, nicht zu wissen und wirft den Philosophierenden erst hierin auf sich und sein Mitwirken zurück. Erlaube dir diese Irritation, aber lass dich nie von ihr einschüchtern. Gestatte dir die Frage, was denn all das überhaupt soll. Fort mit dem Verstandeszwang. Fort mit den hastig getriebenen Verwertbarkeitserwartungen. Wenn ein Mensch das Sprechen erlernt, erlernt er zunächst auch seine Melodie, Rhythmik und seine Gestimmtheit. Erst viel später folgen Bedeutungen, Inhalte, Nutzen und Zwecke. Geh mit Logik + Mystik in genau diesem Geist um, wenn du einmal in den Mirabilien verloren bist. Dein Verlust birgt erst den kommenden Gewinn.

Du kannst.

Was du also in den Mirabilien nicht begreifst oder kennst, darüber gehe hinweg. Es wird in anderer Sprache oder Form wiederkehren und dir dort vielleicht von selbst klar werden. Oder du kehrst später an den Ort deiner ursprünglichen Entfremdung zurück, dann aber um die nötigen Wurzeln gewachsen, sodass du in einst karger Erde nun fruchtbar Blüten treiben kannst. Und falls nicht, ist es eben nicht oder noch nicht für dich. Womöglich kannst du es selber ohnehin bereits weitaus besser sagen und wenn du es doch andere oder mich für dich sagen lassen möchtest, so verwundere dich auch hieran. Denn du bist in deinem Wurzeln ein Teil der Mirabilien, vergiss es nie.

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