Während Lea als Gefangene des Morgensterns auf Hilfe hofft, scheint das Zerwürfnis der Lords of Lucifer unausweichlich. Kiran fordert die Gefolgschaft seiner verbliebenen Bandmitglieder ein, um Lea zu finden, aber Boris boykottiert Kirans Anführerschaft. Als Boris einen Club besucht, fällt ihm die schüchterne Suki auf, die er als leichte Beute ausmacht. Sie lässt ihn zunächst abblitzen, aber Boris bewahrt sie schließlich vor einer Vergewaltigung. Ihm wird allerdings schnell klar, dass Suki alles andere als ein willenloses Opfer ist …
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Seitenzahl: 96
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Alexa Kim
Lords of Lucifer (Vol 3)
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Inhaltsverzeichnis
Titel
1.
2.
3.
4.
5
6.
Epilog
Bisher erschienen von Alexa Kim
Impressum neobooks
Die eintönige Musik in diesem Laden geht mir auf die Nerven! Ich habe fast vergessen, warum ich überhaupt hierher gekommen bin, aber sobald ich anfange nachzudenken, fällt es mir wieder ein – Kirans beschissene Laune, Leas Verschwinden und Creeps Verrat!
Die Dinge, die passiert sind, hängen wie dunkle Wolken über der gesamten Band … wir brauchen außerdem einen neuen Bassisten, weil Creep sich verpisst hat und wir bald auf Tour gehen. Keine Ahnung, wie ein neuer Bassist Creeps Parts so schnell übernehmen soll, aber im Grunde genommen hat sowieso niemand Lust, zu touren - schon gar nicht mit einem neuen Bassisten. Das Management macht Druck, aber was wissen diese Menschen schon … Kiran ist angreifbar, weil er sich an eine menschliche Frau gebunden hat, die das Ding nicht aufgeben will, das sein Dämon in ihren Körper gepflanzt hat … Creep hat uns verarscht und mit der Dämonin Karina hintergangen - und alles, was unseren Lordmaster Kiran interessiert, ist seine Menschenfrau! Lea hat sich bezeichnenderweise gleich nach Creep aus dem Staub gemacht, und obwohl Kiran immer wieder seine dämonischen Fähigkeiten einsetzt, um sie zu finden, scheint sie wie vom Erdboden verschluckt. Wir wissen es alle, aber niemand spricht es aus. Jemand, der mächtig genug dazu ist, muss sie schützen, und ich kann mir nur einen vorstellen, der die Macht dazu hat – Creep! Für mich ist die Sache ziemlich eindeutig – die beiden sind zusammen durchgebrannt, und Lea hat Kiran verarscht …
Frustriert knalle ich das leere Glas auf die Bar und bestelle gleich noch einen Whiskey. Was mich neben all dem so richtig ankotzt, ist die Tatsache, dass Dämonen nicht betrunken werden können! An Tagen wie heute wünsche ich mir diese menschliche Schwäche, Probleme in Alkohol ersäufen zu können …
Mit fatalistisch nagender Wut im Bauch wandert mein Blick durch die Bar. Heute Nacht brauche ich ein Ventil für meinen Frust, und da Alkohol wegfällt, bleibt nur das, was uns unsere Verbannung eingebrockt hat – Frauen! Bestimmt hat auch Snake nichts gegen etwas Abwechslung. Ich mustere das Angebot in der Bar ausgiebig, aber keine der Frauen lässt meinen Schwanz auch nur zucken. Innerlich verfluche ich Lea. Sie hat mich verdorben … mit ihrer verdammten kleinen Seele. Keine von den Frauen hier kommt auch nur ansatzweise dem nahe, wonach ich mich sehne, seit ich von Leas Seele gekostet habe. Andererseits hat sie uns genauso getäuscht wie Creep … er und sie … wer hätte das denn ahnen können?!
Das hier ist definitiv nicht mein Abend! Meine Laune ist einfach gefährlich unterirdisch, und ich sollte verschwinden, bevor mein Dämon die Kontrolle übernimmt.
Ich will dem Barkeeper ein großzügiges Trinkgeld auf den Tresen knallen und gehen, als ich das Mädchen entdecke, das allein auf einem Barhocker sitzt und am Strohhalm ihres Cocktails kaut. Ich spüre sofort, dass sie anders ist als die anderen Frauen hier – die sind mit Freundinnen hier, mit ihren Typen oder mit irgendeiner Clique ... aber das Mädchen scheint allein zu sein, und ich kann meinen Blick nicht von ihr losreißen. Ihr Gesicht hat etwas seltsam Zerbrechliches, mädchenhaft und weich. Es wird umrahmt von dunklen glatten Haaren. Die Kleine ist schön wie eine Puppe, und mein Dämon ist entzückt!
Ich stehe auf und gehe zu ihr. Sie bemerkt mich erst, als ich neben ihr stehe. Ich hätte erwartet, dass mein Anblick sie verunsichert – ein riesiger Typ, mit hartem Gesicht und kalten Augen – statt der Glatze trage ich mittlerweile einen Iro und sehe dadurch aus wie ein Showwrestler. Meine Lederjacke spannt über meinen Oberarmmuskeln, und als ich vor ihr stehe, bemerke ich, dass sie mir kaum bis zur Brust reicht. Genau, was ich suche … Ich kann es kaum erwarten, meinen Schwanz in sie zu stoßen …
„Bist du allein?“, frage ich sie. Im Grunde genommen ist es mir egal, ob sie allein ist oder eine ganze Mannschaft an Bodyguards um sich hat – was Boris will, das bekommt er … und ich will sie unbedingt!
„Nicht interessiert ...“, antwortet sie und wendet demonstrativ den Blick ab.
Kurz überlege ich, meine Fähigkeit einzusetzen und sie zu manipulieren … bei Lea hat das wunderbar funktioniert, aber leider ist sie auch der Grund, weshalb meine Fähigkeiten der Manipulation einen schalen Nachgeschmack bei mir hinterlassen. Wonach es mich wirklich verlangt, ist eine Frau, die mich will … wie Lea Kiran gewollt hat. Mir ist klar, dass ich nicht der Typ bin, der Frauen mit seinem Anblick zum Schmelzen bringt … ich mache ihnen Angst. Aber der Kleinen hier scheinbar nicht ...
„Du kennst mich doch gar nicht ...“, versuche ich, sie in ein Gespräch zu verwickeln.
Dieses Mal ist ihr Blick leicht verärgert. „Richtig … und ich möchte dich auch nicht kennenlernen.“
Ich starre unverhohlen auf ihren Körper. Kleine Brüste und eine schmale Taille. Ich werde endgültig hart. Aber ihr Kleidungsstil passt überhaupt nicht hierher. Sie trägt Jeans und einen Pullover. Die anderen Frauen tragen Cocktailkleider oder wenigstens tief ausgeschnittene Tops und hohe Schuhe. Sweetie trägt dicke Winterboots, was mich daran erinnert, dass es Ende Januar ist, und es gestern fast fünfzig Zentimeter Neuschnee gegeben hat. Bei allen Dämonen der Hölle … ich kann es kaum erwarten, ihr die Jeans von den Hüften zu zerren und meinen Schwanz in sie hineinzustoßen ...
„Ist nicht gut für dich, hier alleine zu sein ...“, sage ich, als wäre nicht ich die größte Gefahr für sie.
Sie lässt ihren Strohhalm los und funkelt mich genervt an.
„Was du nicht sagst! Ich verrate dir was … nicht jeder steht auf Rockstars!“
„Du weißt also, wer ich bin?“, frage ich verwundert. Obwohl die meisten Frauen sich mir wenn überhaupt an den Hals schmeißen, um an Kiran ranzukommen, zieht der Rockstarbonus trotzdem. Nicht bei Schneewittchen hier … sie bleibt unbeeindruckt.
„Euer Management lässt ja keine Gelegenheit aus, diesen Planeten mit eurer schlechten Musik zu verseuchen ...“, stellt sie klar. „Einfache Riffs und Konsumtexte, mehr habt ihr nicht drauf.“
„Du verstehst was von Musik …?“, frage ich abfällig grinsend, weil ich ihre Masche durchschaue. Gar nicht so blöd, die Kleine … anstatt die typische Groupienummer abzuziehen, versucht sie sich interessant zu machen. Wäre zwar gar nicht nötig, weil ich ohnehin meinen Schwanz in sie stoßen will, aber ich gönne mir den Spaß, mitzuspielen.
„Im Gegensatz zu euch verstehe ich was von Musik ...“, antwortet sie, zieht einen Geldschein aus ihrer Hosentasche und knallt ihn auf den Tresen. „Noch einen schönen Abend … du findest bestimmt irgendeine hirnlos gackernde Pute zum Abschleppen.“
„Hey, warte mal ...“, sage ich und packe ihren Arm, als ihr Blick mich trifft, wie ein Tritt in den Magen.
„Lass mich los ...“, zischt sie, und ich gehorche im selben Augenblick wie an Fäden gezogen.
„Braver Dämon ...“, sagt sie mit einem spöttischen Lächeln, dreht sich um und lässt mich einfach stehen. Ihr Hintern in den engen Jeans hat einen unglaublichen Schwung, aber mein Schwanz hat sich soeben in den Winterschlaf verabschiedet.
Warum habe ich es nicht bemerkt?! Vielleicht, weil ich mit allem gerechnet habe, aber nicht damit! Eigentlich dürfte es gar nicht möglich sein … ist es aber … sie ist real! Nur für einen Moment war sie unvorsichtig und hat mich die Wahrheit erkennen lassen. Ich spüre plötzlich den Schmerz in meiner vernarbten Schulter und den verbrannten Rücken, als wäre die Wunde frisch und nicht bereits tausende von Jahren alt. Wir haben sie ausgelöscht … alle! Lange war unsere Aufgabe vor allem darauf beschränkt, sie aufzuspüren und zu vernichten …Halbengel … dieNephilim! Meine Narbe schmerzt, wenn einer von ihnen in der Nähe ist … und ich bin seit sechshundert Jahren keinem mehr begegnet! Wir haben sie alle umgebracht!
Scheinbar nicht alle … Mein Blick verfolgt sie. Sie hat mich manipuliert – sie weiß, dass Dämonen Halbengel jagen, aber als ich sie gepackt habe, hat sie ihre Deckung, fallen lassen, um mich abzuwehren. Sie hat geglaubt, dass ich sie in Ruhe lassen, weil ich allein bin … woher soll sie wissen, dass es genau das Gegenteil bewirken würde.
Sie spricht eine Gruppe von Typen an und stellt sich zu ihnen. Ihr ist klar, dass es für sie gefährlich ist, allein zu sein, jetzt wo ich weiß, was sie ist und setzt darauf, dass ich kein Aufsehen erregen will, solange zu viele Menschen in der Nähe sind.
Damit hat sie recht. Es sind einfach zu viele. Ich könnte diese Typen innerhalb einer einzigen Sekunde in einen glimmenden Haufen Asche verwandeln, aber wahrscheinlich würden mir Einige entkommen, bevor ich ihre Erinnerung manipulieren kann.
Also bestelle ich mir einen neuen Drink und warte auf eine bessere Gelegenheit. Mein Verlangen liegt irgendwo zwischen dem Wunsch, sie auf der Stelle auszulöschen und der Idee, sie leiden zu lassen für das, was ihre Art mir angetan hat. Und plötzlich kommt mir noch ein anderer Gedanke. Nephilim können andere ihrer Art aufspüren … sie könnte Lea und ihr Balg für uns finden!
Es dauert keine fünf Minuten, bis einer der Typen zur Bar kommt, um ihr einen Drink zu bestellen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass er eine Spritze mit einer klaren Flüssigkeit aus der Innentasche seiner Jacke zieht und sie in den Drink spritzt, bevor er sich umdreht, um ihr das Getränk zu bringen. Ich grinse. Liquid Extasy ... Sie hat sich offenbar genau die falschen Typen ausgesucht. Aber warum ist sie so unvorsichtig? Die manipulativen Fähigkeiten von Nephilim sind größer als unsere. Warum also hat sie die fünf Idioten nicht unter Kontrolle? Wenn ich ein netter Kerl wäre, würde ich sie warnen – aber ich bin kein netter Kerl … ich bin ein ziemlich mieser Typ. Außerdem spielt mir das Liquid Ecstasy sehr in die Hände. Geduldig sehe ich zu, wie sie an ihrem Drink nippt und langsam aber sicher die Kontrolle über sich selbst verliert. Es ist ihr klar, aber sie kann nichts dagegen tun und stützt sich auf einen der Typen. Scheinbar hilfsbereit greift er ihr unter die Arme, um sie Richtung Toilette zu schieben. Die anderen Typen warten sicherheitshalber zwei Minuten, bevor sie ihnen folgen.
Ich bezahle meinen Drink und gehe ebenfalls Richtung Toiletten. Die meisten der Gäste machen mir Platz, sobald sie mich sehen, die anderen stoße ich zur Seite. Manchmal hat es auch Vorteile, so auszusehen, wie ich ...
Vor den Toiletten sorge ich mit einer einfachen Manipulation dafür, dass die Gäste der Bar finden, dass es eigentlich viel cooler ist, draußen in den Schnee zu pinkeln, als die Toiletten zu benutzen. Als das erledigt ist, will ich die Tür öffnen, stoße aber von Innen auf Widerstand. Einer der Idioten lehnt sich von Innen gegen die Tür. Mit einem mitleidigen Lächeln versetze ich der Tür einen Tritt, und sie fliegt auf.
„Ich hoffe, ich störe nicht ...“, sage ich und blicke in überraschte Gesichter, die sich allerdings schnell wieder fangen.
„Du kannst mitmachen … kannst sie sogar als Erster haben ... kleine Party … sie bekommt nichts mit und wir haben Spaß ...“. schlägt einer von ihnen vor.
Er kniet zwischen den Beinen des Halbengels und ist dabei, die Knöpfe ihrer Jeans zu öffnen. Engelchen liegt ausgeknockt auf dem dreckigen Toilettenboden. Mann … entweder hat dieser Halbengel einen schlechten Tag, oder sie ist ein kümmerliches Exemplar ihrer Art. Sie wird ihren Zweck trotzdem erfüllen, und nur deshalb werde ich verhindern, dass diese Schweine sie anfassen.
Derjenige, der die Tür zugehalten hat, erfasst die Situation als Einziger. In seinem Gesicht zeichnet sich Panik ab. „Hey Mann, ist doch keine große Sache … wir wollen nur etwas Spaß ...“
„Für Spaß bin ich immer zu haben ...“, antworte ich grinsend. Den entsetzten Blicken aller Fünf entnehme ich, dass mein Dämon sich zeigt.
„