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** Die letzten vier Bände der prickelnden Lotus House-Reihe von Bestsellerautorin Audrey Calan zum attraktiven Sonderpreis. ** Endlose Liebe Als Moe von ihrem Ehemann verlassen wird, ist sie am Boden zerstört. Stück für Stück kämpft sie sich mit Hilfe ihrer Freunde zurück in ihr Leben - bis ihr ein zweites Mal der Boden unter den Füßen weggerissen wird und sie droht, diesmal endgültig unterzugehen. Das ist der Moment, in dem Clayton Hart auftaucht und ihr die Hand reicht. Sie kann dem Mann mit den tiefblauen Augen und dem muskulösen Körper nicht widerstehen. Doch kann sie ihm auch einen Platz in ihrer kleinen Welt schaffen - und in ihrem Herzen? Stille Sünden Von außen betrachtet, lebt Honor den Traum: Sie hat Geld, sie hat Glamour und zählt zu der High Society San Franciscos. Doch seit ihr Bruder gestorben ist, ist ihr all das nichts mehr wert und sie stürzt in ein tiefes Loch. Im Lotus House versucht sie, wieder zu sich selbst zu finden und begegnet dabei dem schönen und unglaublich attraktiven Nicolas Salerno. Mit seiner sinnlichen Ausstrahlung und seiner inneren Zuversicht gibt der Yogalehrer ihr die Kraft, wieder an ihre Zukunft zu glauben. Und mehr noch: Er entfacht eine Leidenschaft in Honor, die größer ist als alles, was sie bisher erlebt hat … Heimliche Sehnsucht Als die Meditationstrainerin Dara Jackson und der erfolgreiche Musikproduzent Silas McKnight aufeinandertreffen, sprühen die Funken. Voller Lust und Leidenschaft genießen sie einander in einer einzigen intensiven Nacht. So schön es war, so schnell ergreift Dara die Flucht, als sie hinter Silas' Geheimnis kommt. Der reiche Unternehmer ist der Mann, den jede Frau will, aber den keine haben kann – denn ihm wurde etwas genommen, was sich nie mehr ersetzen lässt. Dara stürzt sich in ihrer Sunflower Bäckerei in die Arbeit. Sie ahnt noch nicht, dass sie und Silas bald etwas verbinden wird, das stärker ist, als alles, was sie sich vorstellen kann … Heiße Leidenschaft Als die Besitzerin des Lotus House die Kündigung der Räumlichkeiten erhält, bricht ihre Welt zusammen. Sie konfrontiert den Besitzer, einen skrupellosen Geschäftsmann, mit ihrem Schicksal, und die beiden machen einen Deal: Er muss Zeit im Yogastudio verbringen und sie in seiner Geschäftswelt. Am Ende sind sie beide erleuchtet...
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Lotus House, Band 4 -7
AUDREY CARLAN schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien »Calendar Girl«, »Trinity« und »Dream Maker« stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.
Endlose Liebe
Als Moe von ihrem Ehemann verlassen wird, ist sie am Boden zerstört. Stück für Stück kämpft sie sich mit Hilfe ihrer Freunde zurück in ihr Leben - bis ihr ein zweites Mal der Boden unter den Füßen weggerissen wird und sie droht, diesmal endgültig unterzugehen. Das ist der Moment, in dem Clayton Hart auftaucht und ihr die Hand reicht. Sie kann dem Mann mit den tiefblauen Augen und dem muskulösen Körper nicht widerstehen. Doch kann sie ihm auch einen Platz in ihrer kleinen Welt schaffen - und in ihrem Herzen?
Stille Sünden
Von außen betrachtet, lebt Honor den Traum: Sie hat Geld, sie hat Glamour und zählt zu der High Society San Franciscos. Doch seit ihr Bruder gestorben ist, ist ihr all das nichts mehr wert und sie stürzt in ein tiefes Loch. Im Lotus House versucht sie, wieder zu sich selbst zu finden und begegnet dabei dem schönen und unglaublich attraktiven Nicolas Salerno. Mit seiner sinnlichen Ausstrahlung und seiner inneren Zuversicht gibt der Yogalehrer ihr die Kraft, wieder an ihre Zukunft zu glauben. Und mehr noch: Er entfacht eine Leidenschaft in Honor, die größer ist als alles, was sie bisher erlebt hat …
Heimliche Sehnsucht
Als die Meditationstrainerin Dara Jackson und der erfolgreiche Musikproduzent Silas McKnight aufeinandertreffen, sprühen die Funken. Voller Lust und Leidenschaft genießen sie einander in einer einzigen intensiven Nacht. So schön es war, so schnell ergreift Dara die Flucht, als sie hinter Silas‘ Geheimnis kommt. Der reiche Unternehmer ist der Mann, den jede Frau will, aber den keine haben kann – denn ihm wurde etwas genommen, was sich nie mehr ersetzen lässt. Dara stürzt sich in ihrer Sunflower Bäckerei in die Arbeit. Sie ahnt noch nicht, dass sie und Silas bald etwas verbinden wird, das stärker ist, als alles, was sie sich vorstellen kann …
Heiße Leidenschaft
Als die Besitzerin des Lotus House die Kündigung der Räumlichkeiten erhält, bricht ihre Welt zusammen. Sie konfrontiert den Besitzer, einen skrupellosen Geschäftsmann, mit ihrem Schicksal, und die beiden machen einen Deal: Er muss Zeit im Yogastudio verbringen und sie in seiner Geschäftswelt. Am Ende sind sie beide erleuchtet...
Audrey Carlan
Ullstein
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Sonderausgabe im Ullstein TaschenbuchAugust 2023© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2023
Endlose Liebe
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Stille Sünden
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Heimliche Sehnsucht
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Heiße Leidenschaft
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Titelei
Die Autorin / Das Buch
Titelseite
Impressum
Lotus Haus
Endlose Liebe
Widmung
Liebe Leserin, lieber Leser,
1. KAPITEL
2. KAPITEL
3. KAPITEL
4. KAPITEL
5. KAPITEL
6. KAPITEL
7. KAPITEL
8. KAPITEL
9. KAPITEL
10. KAPITEL
11. KAPITEL
12. KAPITEL
13. KAPITEL
14. KAPITEL
15. KAPITEL
16. KAPITEL
17. KAPITEL
18. KAPITEL
19. KAPITEL
20. KAPITEL
EPILOG
DANKSAGUNG
Danke
Lotus House
Stille Sünden
Widmung
1. KAPITEL
2. KAPITEL
3. KAPITEL
4. KAPITEL
5. KAPITEL
6. KAPITEL
7. KAPITEL
8. KAPITEL
9. KAPITEL
10. KAPITEL
11. KAPITEL
12. KAPITEL
13. KAPITEL
14. KAPITEL
15. KAPITEL
16. KAPITEL
17. KAPITEL
18. KAPITEL
19. KAPITEL
20. KAPITEL
EPILOG
Danke
Lotus House
Heimliche Sehnsucht
Widmung
Liebe Leserin, lieber Leser,
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
Epilog
Danksagung
Lotus House
Heiße Leidenschaft
Widmung
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
Epilog
Liebe Leserin, lieber Leser,
Dank
Anhang
Social Media
Vorablesen.de
Cover
Titelseite
Inhalt
Lotus Haus Endlose Liebe
Anahata ist Sanskrit und der Name des vierten Chakras in der Chakrenlehre. Das Wort bedeutet »unverletzt«. Der Name legt nahe, dass sich hinter all dem Schmerz und Kummer der Vergangenheit ein reiner, spiritueller Ort befindet, der völlig frei von Schmerzen ist.
In meinen dreißig Jahren auf dieser Erde hatte ich noch nie so viel Angst wie in dem Augenblick, als ich auf dem Boden eines Kinderzimmers saß, während das kleine Mädchen in einer Mischung aus Ballerina- und Barbie-Herzköniginnen-Kostüm herumstolzierte.
»Clay, du bist der König und ich die Königin, ja?« Lily setzte mir eine Plastikkrone auf. Ich blinzelte und blieb stumm sitzen, da drehte sie sich um, stemmte die Hände in die Hüfte und runzelte die Stirn. »Du musst Ja sagen.«
»Äh, ja.« Was für ein kranker Scheiß. Wie konnte ich mich nur so reinlegen lassen, dass ich auf Monets Tochter aufpassen musste, der ich auf gar keinen Fall jemals begegnen wollte, nachdem ich letztes Jahr von ihrer Existenz erfahren hatte. Damals wollte ich was von Monet. Ich hatte mich auf den ersten Blick in ihren sexy Körper, ihre langen schwarzen Haare und das einzigartige Gesicht verliebt. Und wir verstanden uns auf Anhieb. Bis ich von dem Kind erfuhr. Damit war die Sache für mich gelaufen. Ich wollte bestimmt nicht wieder in der gleichen Situation festhängen wie mit Stacey. Nie und nimmer. Die Schlampe hatte mich echt fertiggemacht. Daran hatte ich noch jahrelang zu knabbern gehabt.
Wollte ich Kinder? Klar doch. Schon immer. Aber ich wusste nicht, wie ich den Teil von mir reparieren sollte, den Stacey mit ihren Lügen und Betrügereien gekillt hatte. Und jetzt saß ich hier und kümmerte mich um das Kind der Frau, die ich hatte abblitzen lassen, hatte eine Plastikkrone auf dem Kopf und spielte König.
Lily musterte mich mit strahlendem Lächeln. Wie zum Teufel sollte ich den Pfeil loswerden, der sich direkt in meine Eingeweide bohrte? Ich rieb über die Stelle und wunderte mich über das ungewohnte Gefühl.
Lily summte und tanzte durch ihr Zimmer. Sie hielt einen Zauberstab in der Hand, mit dem sie hin und wieder in der Luft herumfuchtelte. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was sie da machte, aber sie schien ihren Tanz sehr ernst zu nehmen, deshalb fragte ich nicht nach.
»King Clay …«, setzte sie an.
»Ich heiße Clayton, Kleines.« Mist, schon hatte ich ihr einen Kosenamen verpasst. Ich biss die Zähne fest zusammen und sah das Kind an. Verdammt, sie war echt süß. Genau wie ihre Mutter.
»Na, sag ich doch. Clay.« Sie sah mich an und verpasste mir einen Hieb auf die linke und dann auf die rechte Schulter. Da war ich wieder wach.
»Aua!« Lachend griff ich nach ihrer Waffe.
»Meins! Ich muss dich doch verzaubern und beschützen.« Ihre Stimme hob sich vor Aufregung.
Da musste ich lachen und nickte. »Na gut, aber nicht so doll.« Ich sprach mit leiser Stimme. Ich musste sie bei Laune halten, während ihre Mutter sich erholte. Ich wusste nur, dass Monet im Krankenhaus lag und Atlas mich gebeten hatte, auf Lily aufzupassen, während sie sie besuchten.
Sie lächelte und wiederholte den Vorgang, diesmal mit weniger Kraft. »Jetzt beschützt dich die Macht vom Geheimen Gartenreich!«
»Wovor muss ich denn beschützt werden?«, fragte ich und ließ mich auf das Spiel ein.
»Monster.«
Ich riss übertrieben die Augen auf, was ihr zu gefallen schien. »Im Garten gibt es Monster?«
Sie schnaubte und grunzte gleichzeitig. »Nein, du Dummerchen. Das Geheime Gartenreich habe ich doch auch verzaubert. Aber jetzt bist du sicher, sogar wenn du aus meinem Zimmer gehst!« Ihr Lächeln und die stolzgeschwellte Brust waren ein Anblick für die Götter.
»Und wieso willst du mich beschützen?«, fragte ich leise, und meine Beunruhigung wuchs mit jedem fröhlichen Lächeln, das sie mir schenkte.
Lily schürzte die Lippen. »Na, weil ich dich mag, und du magst meine Mom.«
Ich zuckte zurück. Bitte was? »Wie kommst du denn darauf, Kleines?« Ich kitzelte sie an der Seite, weil mir nichts anderes einfiel. Ablenken. Ablenken. Ablenken. Was hatte Trent noch über Kinder gesagt, dass sie immer wissen, was mit einem los ist? Sie waren die geborenen Mini-Privatdetektive.
Lily lachte lauthals los und machte einen Satz.
»Du hast dir die Fotos von ihr an der Wand so lange angeguckt und gelächelt. Du magst sie.« Lilys Tonfall war sachlich und viel selbstbewusster, als ich es von einem kleinen Kind erwartet hätte.
Aufmerksames kleines Aas. Das hatte ich wirklich gemacht, als ich durchs Haus gegangen war. Bevor Atlas losgefahren war, hatte er mich gebeten, Lily nach Hause zu bringen und mich um sie zu kümmern, weil sie nicht wussten, wie lange sie weg sein würden. Die Zeit hatte ich genutzt, um einen Blick auf die schöne Frau zu riskieren, auf die ich letztes Jahr gestanden hatte.
»Na ja, deine Mommy ist ja auch sehr hübsch.«
Sie nickte energisch. »Die hübscheste Prinzessin der ganzen Welt.«
»Und was bist du dann?« Ich strich ihr über das schwarze Haar und war erstaunt, wie weich es sich anfühlte. Lily war wahrscheinlich das niedlichste kleine Mädchen, das ich je gesehen hatte. Auch wenn ich nicht oft mit Kindern zu tun hatte. Eigentlich nur mit William, dem Sohn meines Kumpels Trent. Die Kleine hier würde sich gut auf dem Cover eines Elternmagazins machen, könnte ich wetten. Sie hatte viel vom asiatischen Aussehen ihrer Mutter, aber die einzigartigen blauen Augen und die hellere Haut hatte sie wahrscheinlich von ihrem Vater. Ich tippte auf einen Weißen mit blauen Augen. Wahrscheinlich der Drecksack von Ex-Mann.
Ihre hübschen Augen bohrten den Blick so angestrengt in mich, dass ich hätte schwören können, er würde bis auf den Grund meiner wohlbehüteten, angeschlagenen Seele reichen. Meine Frage beantwortete sie ehrlich und unverblümt.
»Na, ich bin die Queen, weißt du doch.« Das sagte sie so todernst, dass ich lachen musste.
Ich konnte nicht mehr an mich halten und brach in so heftiges Gelächter aus, dass ich nach hinten kippte und mir den Bauch hielt, bis der Anfall vorüber war. Mann, die Kleine war echt ein Brüller.
»Tut dir was weh?« Sie legte mir die Hand auf die Stirn. »Nicht heiß.«
»Guckst du, ob ich Fieber habe, Lily?«
Sie nickte, streckte die Zunge heraus und schob sie in den Mundwinkel, während sie eingehend mein Gesicht betrachtete. »Ja. Ich werd mal Arzt, und dann mach ich alle Leute auf der Welt wieder gesund. Und Tiere auch.«
Ich lächelte. »Na, da hast du dir ja ganz schön was vorgenommen. Aber wenn es eine schafft, dann du.« Ich stupste gegen ihre Nase.
Was war nur los mit mir? Die Kleine brachte völlig neue Seiten an mir zum Vorschein, von denen ich gar nichts gewusst hatte. Na ja, gehofft hatte ich es schon. Bevor der Scheiß mit Stacey passiert war, hatte ich vorgehabt, mir mit Kindern alle Mühe zu geben. Trents Sohn mochte mich. Aber bei diesem Kind hier war es irgendwie anders. Ich wollte mehr von ihr. Akzeptanz. Aufmerksamkeit.
Ich fuhr mir durchs Haar und ließ das merkwürdige Gefühl auf mich wirken.
Lily stand auf und hüpfte auf der Stelle. »Ich hab so Hunger. Mommy wollte Hähnchen machen. Kann ich Froot Loops haben?« Sie wechselte schneller das Thema, als ich gucken konnte.
Ich schüttelte den Kopf und sprang auf. Als sie meine viel größere Hand mit ihrer winzigen ergriff, bekam ich einen elektrischen Schlag. Überraschenderweise verspürte ich den Reflex, ihre Hand noch fester zu halten. Irgendwie fühlte es sich gut an, als könnte ich Hoffnung und Freude an der Hand halten. Ich schüttelte das merkwürdige Gefühl ab. Meine männlichen Freunde erzählten mir immer wieder, dass Kinder eine komische Wirkung auf einen hatten, dass sie dein Herz schneller erobern können als jede sexy Frau. Langsam glaubte ich, dass sie recht hatten.
»Na komm, Kleines. Dann schauen wir mal, was deine Mom in der Küche hat. Aber ich glaube nicht, dass Froot Loops ein gutes Abendessen sind.«
»Doch. Sehr gut. Und lecker!«
»Ach, dass es lecker ist, bezweifle ich gar nicht. Aber es ist keine ausgewogene Mahlzeit. Du musst was Gesundes essen, bevor du ins Bett gehst. Du musst doch morgen in die Schule. Das stimmt doch, oder?«
Sie schwenkte meinen Arm vor und zurück und führte mich in die Küche. »Ja, ich geh in die Vorschule.«
»Wow, dann bist du ja schon ein großes Mädchen. Wie alt bist du denn?« Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter. Klappte doch ganz gut mit dem Kind, vielleicht war ich sogar gut darin. Sie hatte noch nicht geweint und schien sich wohlzufühlen in meiner Gegenwart. Ja, ich hatte es voll drauf.
»Sechs«, sagte sie ganz trocken.
Ich wich zurück und musterte ihr Gesicht. Ihre kleine Lippe zuckte, und ihre Augen funkelten fröhlich.
»Du schwindelst! Bist du nicht. Außerdem ist man in der Vorschule noch nicht so alt.« Dachte ich wenigstens. Musste ich mal googeln, den Kram.
Sie haute mir auf den Oberschenkel und quietschte. »Ich bin fünf. Hatte letzte Woche Geburstag. Aber eigentlich bin ich sechs.«
»Geburtstag?«, verbesserte ich sie.
»Sag ich doch. Geburstag. Du hörst nicht zu.«
Mann, die Kleine war zum Schießen. In der Küche kletterte sie auf einen Barhocker, stützte das Kinn in die Hände und sah mir zu.
»Und, was gibt es jetzt?«
Sie hatte ja keine Ahnung, dass ich rein zufällig kochen konnte. Weil ich gut in Form war, mich gesund ernährte und mein Geld als Personal Trainer der Stars verdiente, die in der Gegend um San Francisco lebten, musste ich wissen, wie man den Körper am besten mit Nährstoffen versorgte. Hier hatte ich es allerdings mit einem Kind zu tun, das lieber Froot Loops als Hähnchen essen wollte, also musste ich mir was Gesundes einfallen lassen, das mit dem süßen Frühstück mithalten konnte.
Ich öffnete den Kühlschrank und checkte den Inhalt ab. Monet hatte viel Essen für gerade mal zwei Leute. Massenhaft frisches Obst und Gemüse. Die letzte Frau, mit der ich mich getroffen hatte, hatte kaum Interesse am Einkaufen gehabt. Wahrscheinlich, weil ich mich immer darum gekümmert habe. Und um alles andere auch. Die unerwünschten Erinnerungen an diese Zeit meines Lebens stellten sich mit aller Gewalt wieder ein. Das war Jahre her. Ich dachte, ich wäre drüber weg, aber in dem häuslichen Umfeld fiel mir alles wieder ein. Alles, was ich hinter mir lassen wollte. All die längst begrabenen Träume kamen wieder zum Vorschein, als ich in der fremden Küche stand und die Tochter einer Frau beobachtete, die ich letztes Jahr angegraben und dann stehen lassen hatte.
Clay, du interpretierst viel zu viel in die Situation rein. Entspann dich, Alter. Entspann dich, und mach der Kleinen was zu essen.
»Magst du Möhren?«, fragte ich sie endlich.
Sie nickte, also holte ich ein paar Babykarotten aus der Tüte, wusch sie in der Spüle ab und legte sie auf eine Serviette. »Die kannst du knabbern, solange ich dir was zu mampfen koche.«
Sie zog die Brauen zusammen. »Mampfen?«
»Ein anderes Wort für essen.«
Lily biss in eine Karotte und kaute geräuschvoll. »Mampf mampf mampf.«
Ich lachte leise und holte das aufgetaute Hähnchen aus dem Kühlschrank. Dann entdeckte ich etwas Käse und hatte eine gute Idee. Als das in Streifen geschnittene Hähnchen in der Pfanne brutzelte, rieb ich den Käse und kippte eine Tüte Nudeln in den Topf.
»Iff wiebe Nudewn!« Lily sprach mit dem Mund voll Möhre.
»Ach ja?« Ich lachte. Irgendwie wusste ich, dass ich die Kleine für mich gewinnen konnte. Atlas hatte mit seinen aufmunternden Worten recht gehabt, als er sie in meine Obhut übergeben hatte. Lily war ein unkompliziertes Kind und lustige Gesellschaft. Mir wurde ganz schwer ums Herz, als ich daran dachte, dass ich das alles auch hätte haben sollen. Vor langer Zeit … wenn meine Ex nicht so ein verlogenes Miststück gewesen wäre.
Ich schüttelte den Kopf. Ich würde mich nie wieder von einer Frau verarschen lassen. Ganz sicher nicht.
»Ist das Käse?«, fragte Lily aufgeregt.
»Ja. Weißt du schon, was das wird?«
Sie schüttelte den Kopf, leckte sich aber die Lippen, als ich ein kleines Stück Cheddar über ihren Mund hielt. Sie machte den Mund auf, verputzte es und klatschte in die Hände.
»Selbst gemachte Makkaroni mit Käse und Hähnchen, damit du auch Eiweiß bekommst.«
Sie klappte den Mund auf, und ihre Wangen färbten sich rosa. Dann klatschte sie erneut. »Makkaroni mit Käse liebe ich auch! Du bist der Beste, Clay!«
»Kleines, ich heiße Clayton. Clay-ton«, betonte ich extra.
»Sag ich doch!« Sie schmollte, was echt süß war. Es erinnerte mich daran, wie ich ihre Mutter zum ersten Mal gesehen hatte, als Mila vor über einem Jahr hier eingezogen war. Damals fand ich sie einfach umwerfend. Das war immer noch so, aber ich war ihr um jeden Preis aus dem Weg gegangen. Sie war genau das, was ich mir zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben gewünscht hätte, aber als ich von dem Kind erfahren hatte, kam ich einfach nicht damit klar. Als ich jetzt so vor Lily stand, brach es mir ein bisschen das Herz. Ich hätte schon viel länger Zeit mit diesem coolen kleinen Mädchen verbringen können. Vielleicht hätten ihre Mutter und ich inzwischen schon …
Nein, aufhören. Schluss mit dem Was wäre, wenn. So konnte ich nicht mehr leben. Wenn ich etwas wollte, würde ich es mir nehmen. Mit Vollgas aufs Ganze gehen. Die Zeit mit Lily brachte mich auf allerhand Ideen für die Zukunft.
Während ich eine kleine Portion für Lily in eine Schale füllte und mir selbst eine große genehmigte, schalt ich mich innerlich, weil ich Angst gehabt hatte, mich mit einer Frau zu treffen, die ein Kind hatte. Lily war toll. Lieb und witzig. Da fragte ich mich, was mit Monets Ex nicht stimmte. Wenn er noch eine Rolle in ihrem Leben spielen würde, hätten Atlas und Mila ihn angerufen, damit er sich um Lily kümmert, statt sich auf mich zu verlassen.
»Sag mal, Lily, wo ist eigentlich dein Daddy?«, fragte ich und spießte eine Nudel und ein Stück Hähnchen auf.
Sie sah mich an und zuckte die Schultern. »Hab keinen mehr.«
Ich runzelte die Stirn und spürte den Ärger in mir aufsteigen. »Wieso das denn?«
Sie antwortete mit dem Mund voller Nudeln. »Er wollte mich nicht.«
Eiskalte Wut kroch mir über die Haut. »Hat er das zu dir gesagt?«, fragte ich und bemerkte, dass ich da mit einer Fünfjährigen ein Thema anschnitt, das mich gar nichts anging.
»Nein. Mommy hat gesagt, dass er sie nicht mehr will, aber Mommy lieben doch alle. Sie ist die Besteste.« Sie schob sich noch mehr Nudeln in den Mund.
Sie sagte es zwar nicht direkt, aber für sie schien die Tatsache, dass alle ihre Mutter liebten, zu bedeuten, dass sie selbst der Grund war, warum ihr Vater abgehauen war.
Was für ein dreckiger Wichser.
Ich spannte den Kiefer an und drehte mich um, da sah ich eine schattenhafte Gestalt im Flur. Instinktiv sprang ich durch die Küche, stellte mich vor Lily und hob die Fäuste. Ich würde jeden Eindringling mit bloßen Händen zusammenschlagen, damit er den kleinen Engel in Ruhe ließ.
»Wer ist da?«, brüllte ich und gab mir Mühe, besonders bedrohlich zu klingen. Lily duckte sich hinter mir und drückte ihre Stirn gegen mein Hemd.
»Alter! Ich bin’s doch.« Atlas kam lachend in die helle Küche und zog seinen Mantel aus. »Mann, bei den Muskeln und wie du dich aufgebaut hast, kann ich ja froh sein, dass du nicht auf mich losgegangen bist wie ein Nilpferd!« Er lachte leise, kam näher und drückte meine Schulter. Meine Anspannung verflog langsam.
Atlas ging um mich herum, wuschelte Lily durchs Haar und küsste sie auf den Scheitel. »Na, Zwerg, was gibt’s denn Schönes?«
»Makkaroni mit Käse!«, antwortete sie, wieder mit vollem Mund.
Okay, Kinder waren nicht immer süß. Sie konnten auch ekelhaft sein.
»Ist noch was da?«, wollte Atlas wissen und rieb sich den Bauch.
Schweigend ging ich um die Bar herum, holte noch eine Schale und füllte sie für meinen Freund, während mein Ärger sich verflüchtigte.
Atlas schaltete einen Cartoon ein. »Hey, Zwerg. Du kannst hier drin beim Essen Fernsehen gucken, okay? Clay und PowPow gehen ins Wohnzimmer.«
»Okay!« Ihre Augen waren bereits auf ein eckiges gelbes Wesen geheftet, das unter Wasser lebt. Ich sah kurz zu, wie das Rechteck einen Seestern mit dem Pfannenwender schlug.
Ich schüttelte den Kopf, um das merkwürdige Bild loszuwerden. Die Cartoons waren auf jeden Fall anders als früher.
Atlas nahm die Schale entgegen, und wir gingen zusammen nach nebenan.
Er nahm einen großen Bissen und aß einen Moment lang.
»Wie geht es Monet? Was ist passiert?«, sprudelten die Fragen nur so aus mir heraus.
Atlas hob die Hand. »Ihr geht’s gut. Na ja, gut nicht. Sie musste operiert werden. Und der Typ, der ihr das angetan hat … Mann, das war ihr Ex Kyle.«
»Willst du mich verarschen? Was hat er ihr angetan? Hat er sie vergewaltigt?« Die Wut, die mich vorhin bei Lilys Worten über ihren Vater erfasst hatte, kehrte mit voller Wucht zurück.
Er schüttelte den Kopf, und ich spürte eine Welle der Erleichterung. »Nee, hat sie mit dem Messer angegriffen.«
Ich zuckte zurück, und meine Hände zitterten so, dass ich fast die Schale fallen ließ. »Was? Erzähl bitte«, presste ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Wenn ein Mann einer Frau wehtat, sollte ihm das eine Tracht Prügel und Knast einbringen. Aber wenn er sie mit dem Messer angriff … für solche Typen war es nicht mal in der Hölle heiß genug.
»Der Typ war maskiert und hat damit gedroht, sie umzubringen. Als sie weglaufen wollte, hat er sie verfolgt. Er hat sie eingeholt und ihr den ganzen Rücken aufgeschlitzt. Er hat sie quasi filetiert, Mann. Allein am Rücken musste sie mit über achtzig Stichen genäht werden.«
»Ach du Scheiße!«, platzte ich heraus. Vor meinem inneren Auge sah ich Bilder der schönen Frau vorbeiziehen, der ich im Yogastudio begegnet war und deren Fotos ich hier im Haus betrachtet hatte. Dazu gesellte sich die Vorstellung von ihr in einem Krankenhausbett. Dabei bekam ich einen sauren Geschmack auf der Zunge, und mir verging der Appetit.
»Nachdem er sie mit dem Messer verletzt hatte, hat er sie zu Boden gerissen, wobei sie sich die Knie, Ellbogen und Hände aufgeschrammt hat. Dann hat er ihr das Messer in den Hals gebohrt und ihr eine oberflächliche, sieben Zentimeter lange Schnittwunde verpasst, bevor jemand eingegriffen hat.«
Ich setzte mich mit zitternden Knien auf die Armlehne des Stoffsofas. »Scheiße!« Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. »Das ist echt krass.« Mein Beschützerinstinkt regte sich und trieb mich an, etwas zu unternehmen, ihre Ehre zu verteidigen und irgendwen zu verprügeln.
Atlas nickte. »Ja. Deshalb bleiben wir auch eine Weile hier. Damit sie in Sicherheit ist, bis sie den Mistkerl schnappen. Ich schwöre bei Gott, wenn der mir je über den Weg laufen sollte …«
»Seh ich genauso. Der sollte sich lieber aus der Stadt verpissen.«
»Wie lief es eigentlich mit Lily?« Atlas grinste.
Bei dem Themenwechsel musste ich ganz automatisch lächeln. »Es war lustig. Sie ist ein liebes Kind. Kein Wunder, dass du die Kleine magst.«
»Na ja, ich werd ja bald selber eins haben …« Er kratzte sich den Nacken und sah durch seine wuscheligen braunen Haare zu mir hoch.
»Willst du damit sagen, dass du Mila Mercado geschwängert hast?« Ich schmunzelte.
»Allerdings! Wir haben es heute beim Arzt bestätigt bekommen. Sie ist in der zehnten Woche.«
»Das ist großartig. Ich freu mich für euch.« Ich freute mich wirklich für ihn, weil er eine Frau gefunden hatte, die er liebte, und jetzt eine Familie mit ihr gründen wollte. Außerdem war Mila keine verlogene Schlampe, die ihn abzocken und ihm das Leben versauen wollte.
Ich knirschte kurz mit den Zähnen und erinnerte mich, dass das mit Stacey lange her war und es okay – ja, sogar gesund – war, mich für meinen Freund und seine Frau zu freuen. Das tat ich wirklich. Aber ich wollte auch unbedingt selbst an diesem Punkt meines Lebens ankommen. Ich war dreißig. Die Zeit verging wie im Flug, und ein Jahr ging ins nächste über. Ich arbeitete, traf mich mit den Jungs, boxte mit meinem Kumpel Nick, wenn ich Zeit hatte, und machte Yoga. Frauen kamen und gingen, aber mehr als ein paar Dates oder ein paar Nächte gab es bei mir nicht zu holen. Nach allem, was mir passiert war, fühlte es sich einfach nicht richtig an, mehr zu wollen. Hier bei Lily zu sein und von noch einem meiner Freunde zu hören, dass er die Richtige gefunden hatte, erinnerte mich daran, was ich verpasste.
»Und jetzt muss sie mich heiraten«, sagte Atlas, belud seine Gabel mit Essen und zappelte wie ein verliebter Idiot.
»Meinst du, sie wird dich heiraten, nur weil du sie geschwängert hast? Schon vergessen, wie das bei Trent und Genevieve war? Er hat sie erst nach einem Jahr vor den Altar gekriegt.«
Atlas schüttelte den Kopf. »Quatsch, auf keinen Fall. Mila hat mir versprochen, dass sie mich heiratet, wenn sie schwanger wird. Wahrscheinlich gehen wir diese Woche noch zum Amt.«
»Nee, oder?« Hochzeit und ein Baby unterwegs … und das alles in einer Woche. Manche hatten echt verdammt viel Glück.
Er zuckte die Schultern. »Wir haben ja außer den Leuten vom Lotus House, Moe und Lily niemanden, da ist eine Blitzhochzeit doch genau das Richtige für uns. Ich wäre ja für Vegas, aber Mila reagiert im Moment total empfindlich auf Rauch und wäre sauer, weil sie nichts trinken kann.«
»Das verstehe ich. Na ja, was auch immer ihr machen wollt, sagt Bescheid. So oder so darf man euch wohl gratulieren.« Ich gab ihm einen Klaps auf den Oberarm und drückte ihn, um ihm meine Unterstützung zu signalisieren.
»Und ob.«
»Bist du aufgeregt, oder hast du Schiss?« Ich war neugierig, wie mein langjähriger Freund wohl auf seine baldige Vaterschaft reagierte.
Als ich dachte, ich würde Vater werden, hatte ich mich riesig gefreut. Ich hatte mir schon immer eine große Familie gewünscht. Mein Bruder und ich waren altersmäßig so weit auseinander, dass wir genauso gut Vater und Sohn sein könnten. Meine Eltern hatten ihn mit zwanzig bekommen und waren schon Ende dreißig, als ich geboren wurde. Als meine Mom mich mit nach Hause brachte, war mein Bruder bereits auf dem College, also war ich ziemlich allein. Weil mein Vater beim Militär war, sind wir oft umgezogen, deshalb sah ich meinen Bruder nicht oft und hatte auch keine dauerhaften Freunde. Alle Freunde, die ich jetzt hatte, hatte ich erst als Erwachsener kennengelernt. Von denen, die in der Nähe wohnten, waren Atlas und Trent meine engsten Freunde.
»Sowohl als auch«, gab er zu. »Mila und ich haben beide weder Geschwister noch erwähnenswerte Väter. Aber wir haben uns und wünschen uns eine eigene Familie. Dazu gehören auch Moe und Lily. Sie ist inzwischen wie eine Schwester für mich, und die Kleine da drüben habe ich echt lieb.« Er zeigte in Richtung Küche, von wo ich Lily mit dem Trickfilm mitsingen hörte. Irgendwas mit Piraten.
Ich nickte. »Verstehe ich gut. Eine Familie zu haben ist wichtig.«
»Wie sieht es denn bei dir aus?«
»Wie sieht was bei mir aus?«, entgegnete ich instinktiv.
»Bis du auch bereit für was Ernstes?« Er verzog die Lippen zu einem albernen Lächeln.
Zum ersten Mal überhaupt sah ich Atlas in die Augen und sagte die Wahrheit. Die echte Wahrheit, die ich all die Jahre hinter meiner Player-Fassade verborgen hatte. »Schon lange.«
Er machte große Augen. »Im Ernst?«
»Ja. Ich wollte schon immer eine eigene Familie. Irgendwo Wurzeln schlagen. Nachdem Trent sich hier dauerhaft niedergelassen hat, bin ich auch hiergeblieben. Dann habe ich dich, Dash und Nicholas kennengelernt und mir einen guten Freundeskreis aufgebaut. Beruflich läuft es hier auch gut. Ich reise nur noch mit Trent, wenn er eine Verletzung hat oder etwas mehr Aufmerksamkeit braucht, weil seine Frau versucht, ihn zu mästen.«
Atlas lachte. »Alter, diese Genevieve. Die kann echt verdammt gut kochen!«
»Stimmt. Konnte ich mich schon oft genug von überzeugen. Und seit sie Will bekommen haben, versuche ich noch mehr Zeit mit ihnen zu verbringen und als Onkel aktiv zu sein, genau wie du bei Lily.«
»Verrückt, oder?«
»Was?«
Atlas legte den Kopf schief. »Ich weiß nicht. Wie sehr es einen verändert, gute Menschen in seinem Leben zu haben. Ich war noch nie so glücklich wie jetzt. Na ja, abgesehen von der Scheiße mit Moe natürlich.«
Monet. Beim Gedanken daran, dass die Frau verletzt war, ballte ich die Hände zu Fäusten.
»Wann ist sie wieder gesund?«
»Weiß ich noch nicht. Ich bin gegangen, bevor sie mit dem Arzt gesprochen hat. Mila ist bei ihr und will auch nicht weg. Also bleibe ich heute bei dem Zwerg. Aber sie ist verschmust, das kriege ich schon hin.«
»Du schläfst bei ihr?«, fragte ich erschrocken. Auf ein Kind aufpassen war das eine, aber mit ihm in einem Bett schlafen?
»Äh, ja. Ihre Mom ist verletzt, und ihr Dad ist ein verdammter Psycho. Das Haus hat keine Alarmanlage … noch nicht. Die Kleine ist unser Leben. Wir schlafen im Bett ihrer Mom, und ich werde das Haus verbarrikadieren, falls der Irre es auf Lily abgesehen hat.«
Beim Gedanken daran, Lily könnte auch nur einen Kratzer abbekommen, hatte ich das Gefühl, als würden mir Hunderte winziger Ameisen über die Haut krabbeln. »Da hast du recht. Was dagegen, wenn ich noch bleibe, bis ihr ins Bett geht?«
In Wahrheit wollte ich nicht zugeben, dass ich darauf hoffte, dass Mila anrief und Atlas von Monets Fortschritten berichtete, bevor ich ging. Ach was, ich konnte ja auch auf der Couch schlafen.
Als mir der Gedanke einmal gekommen war, konnte ich ihn nicht mehr abschütteln. »Weißt du was? Wenn ich so drüber nachdenke, vielleicht sollte ich mich auf die Couch hauen. Dann habt ihr heute Nacht einen Aufpasser mehr.«
Atlas’ Grinsen war unbezahlbar. »Du willst wissen, wie es Moe geht.«
»Klar, ich will wissen, ob es ihr gut geht. Ihr und Lily.«
»Du stehst auf sie. Das hast du schon vor einem Jahr, und jetzt immer noch. Aber irgendwas ist jetzt anders. Erst wolltest du nicht mal mit ihr ausgehen. Und jetzt willst du bei ihr auf dem Sofa pennen und aufpassen, dass ihrem Kind nichts passiert?«
»Ich mag die Kleine eben, okay?« Ich zuckte die Achseln.
»Na logisch. Sie ist toll, aber das ist es nicht. Ihre Mom magst du auch.«
»Sie ist hübsch und mit meinen Freunden befreundet. Ich will einfach, dass sie wieder gesund wird. Können wir das jetzt beenden?« Ich drehte mich um und brachte meine inzwischen kalten Nudeln mit Hähnchen wieder in die Küche.
Hinter mir hörte ich ein männliches Lachen und Husten. »Wie du willst, Alter. Mach dir ruhig weiter was vor, das ändert nichts daran.« Er folgte mir. »Ist noch Hähnchen da? Das Zeug ist echt lecker«, sagte er mit geschlossenem Mund, als würde er immer noch kauen.
»Erstick doch dran«, knurrte ich, und er lachte hustend los.
Zugegebenermaßen fühlte ich mich schon besser, weil er sich verschluckt hatte.
»Monet und Clayton sitzen auf dem Baum …«
»Werd erwachsen«, sagte ich.
»Keine Lust.«
»Wenn du Vater werden willst, solltest du es lieber schnell lernen!«, gab ich zurück und stellte mein Essen in die Mikrowelle, um es aufzuwärmen.
Da wurde er hellhörig. »Mila hat schon gesagt, dass sie dafür sorgen wird, dass ich ein guter Vater werde. Außerdem glaube ich sowieso, dass alles gut wird, was wir beide machen. Mit ihr zusammen kriege ich das schon hin.«
Ich lehnte mich gegen die Arbeitsplatte und sah meinen Freund an. »War doch nur Spaß. Du wirst das großartig machen, Atlas. Vor allem, weil du es willst, darauf kommt es nämlich an. Es geht darum, sich mehr um das Kleine zu kümmern als um sich selbst. Das wird schon. Ich glaube an dich, Mann.«
»Darf ich in die Badewanne?«, quietschte Lily hinter Atlas. Sie hatte die Hände wie zum Gebet gefaltet. »Biiiitte! Mit Schaum! Ihr könnt doch auch mit rein!« Ihre blauen Augen funkelten, und sie hüpfte zwischen Atlas und mir auf und ab.
Wir sagten beide kein Wort. Ich hatte ja vorhin schon Angst, aber der Wunsch hier versetzte mich echt in Angst und Schrecken. Als Aufsichtsperson komplett angezogen neben einer Fünfjährigen zu schlafen mochte ja noch gehen, aber mit ihr baden? Äh, nee.
»Das überlass ich dir, Kumpel«, platzte ich heraus.
Atlas fuhr zusammen. »Zwerg, das ist keine so gute Idee. Wenn Tante Mimi morgen kommt oder deine Mommy wieder da ist, kannst du baden. Versprochen. Heute lassen wir das lieber. Wie wär’s mit Eis?«, schlug er vor.
»Geschickt abgelenkt, Atlas.« Ich lachte. »Echt geschickt.« Ich lachte leise weiter, klopfte ihm auf den Rücken und dankte ihm so stumm für seine umsichtige Reaktion.
»Nicht einfach, der beste Onkel aller Zeiten zu sein, das sage ich dir.« Er feixte.
Wenn das Herzchakra offen ist, können wir vergeben, unsere Lungen sind frei, und unser Immunsystem ist gesund. Die höheren Chakren können nur durch das Herz erreicht werden. Ein schweres Herz ist voller Verbitterung und Wut über versagte Emotionen, aber auch voller Schuldgefühle.
»Sie sollten es langsam angehen lassen, Dr. Holland.« Die Schwester hielt mich am Arm fest und half mir, vom Bett aufzustehen. Ich zuckte zusammen, atmete ein paarmal tief durch und versuchte, den quälenden Schmerz in allen Gliedern auszuhalten.
Ich war seit fast zwei Tagen im Krankenhaus und hatte genug. Echt. Hier hielten mich keine zehn Pferde mehr. Ich wollte nach Hause, zu meinen Sachen, meinem Bett, meinen Klamotten, der Ruhe meines Schlafzimmers und vor allem zu meinem kleinen Mädchen. Sie brauchte ihre Mommy. Das schlechte Gewissen packte mich, als ich daran dachte, dass sie alleine war und sich wahrscheinlich Sorgen machte. Außerdem hatte sie den Großteil des gestrigen Abends mit Clayton Hart verbracht. Urgs! Das war bestimmt für keinen von beiden besonders angenehm.
Ich stand zitternd da und konnte mich wegen des stechenden Schmerzes in meinem Rücken nicht rühren. »Mein Gott, tut das weh.« Die Worte kamen mir mit einem überraschenden Keuchen über die Lippen.
Mila hielt mich am anderen Arm fest.
»Vielleicht sollten Sie sich lieber wieder setzen«, riet der Arzt, der am anderen Ende des Bettes stand.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, geht schon. Ich bin nur ungeduldig. Sie haben meinen Entlassungsbrief ja schon unterschrieben. Jetzt erklären Sie mir bitte, was ich bei meiner Heilung beachten muss. Ich möchte wirklich nach Hause.«
»Wie Sie wünschen.« Der Arzt betrachtete eine Weile sein Tablet, dann klemmte er es sich unter den Arm.
Mila stellte mir meine Loafer hin, und ich schob vorsichtig die Füße hinein.
»Sie müssen in zwei Wochen wiederkommen, um die Fäden ziehen zu lassen. Die Wunden müssen noch mindestens drei Tage trocken bleiben. Also bitte nur Katzenwäsche. Die Wunden dürfen nicht unter Wasser gelangen. Der Schnitt war zwar nur oberflächlich, aber bei so einer großen Wunde wird die Heilung sicher sehr unangenehm. Ich habe Ihnen ein Breitbandantibiotikum verschrieben, um Entzündungen zu vermeiden, außerdem ein Mittel zur Muskelentspannung und ein schwaches Schmerzmittel. Nehmen Sie die letzten beiden bitte nur sporadisch, und versuchen Sie sie bis nächste Woche abzusetzen.«
Ich nickte und hörte aufmerksam zu, während mir Mila vorsichtig einen dicken Pulli um die Schultern legte. Die Arme in die Ärmel zu stecken, kam nicht infrage. Die Wärme des vertrauten Stoffes umgab mich, und ich seufzte, das tröstliche Zuhause schon zum Greifen nah.
»War das alles?« Ich schaute zu dem Arzt hoch.
Er lächelte sanft und drückte mir leicht die Hand. »Sie werden wieder ganz gesund. Nach ein paar Monaten oder einem Jahr werden die Narben auch kaum noch auffallen.«
Aber ich würde immer wissen, dass sie da sind. Immer, wenn ich einen Bikini oder ein trägerloses Kleid anzog, würde man sie sehen. Die Narbe an meinem Hals würde nicht leicht zu verbergen sein. Das würde Fragen aufwerfen, und was zum Teufel sollte ich darauf antworten?
Ja, mein Ex-Mann hasst mich so sehr, dass er mich umbringen will, und als Beweis hat er mir diese hübschen Erinnerungen hinterlassen.
Als Psychiaterin wusste ich, dass es lange dauern würde, bis meine Seele und mein Geist sich davon erholt hatten, ganz zu schweigen von meinem Körper. Aber in diesem Moment wollte ich, in erster Linie als Frau und erst in zweiter als Ärztin, dass es endlich vorbei war. Ich wollte nach Hause, meine Tochter in den Arm nehmen, Kyles dreckige Hände von meinem Körper waschen, ins Bett gehen und so tun, als wäre das alles nie passiert.
Ein für alle Mal so tun, als hätte ich nie einen Psychopathen geliebt, geheiratet und mich schließlich wieder von ihm scheiden lassen.
Mila hielt meine Hand, als wir die zwei Stufen zu meiner Haustür hinaufgingen. Es war später Nachmittag, kurz vor sechs. Die altmodischen Laternen leuchteten auf, und die Brise aus der Bucht rauschte durch die Blätter der großen Eiche, die meinem Haus in Berkeley Schatten spendete. Ich holte tief Luft und erinnerte mich, dass ich am Leben, hier und in Sicherheit war. Der schale Geruch von Desinfektionsmitteln aus dem Krankenhaus hing immer noch an mir, als Mila mich durch die Tür schob, aber davon ließ ich mir die Laune nicht verderben. Nicht jetzt, wo ich gleich mein kleines Mädchen wiedersehen würde.
Als wir hereinkamen, wehte uns der Duft von Knoblauch entgegen, und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Krankenhausessen war nicht gerade für seine kulinarischen Qualitäten bekannt, und mein Aufenthalt hatte da keine Ausnahme gebildet. Was auch immer da gerade gekocht wurde, es roch himmlisch.
Ein quietschendes Lachen drang an mein Ohr, und mein Herz schlug schneller. Mein Spatz war in der Nähe. Die Wolke der Glückseligkeit und das angenehme Gefühl, zu Hause zu sein, legten sich wie Balsam auf meine geschundene Seele. An Milas Hand betrat ich die Küche und war sprachlos.
Ich hatte damit gerechnet, dass es Atlas war, der meine Tochter dazu brachte, zu lachen wie eine Hyäne. Irrtum. Es war kein Geringerer als Clayton Hart. Der gut aussehende Mann, in den ich mich letztes Jahr verguckt hatte. Wir hatten uns kennengelernt, super verstanden, und dann hatte er auf einmal gekniffen. Wenn wir uns im Lotus House begegneten, gab er sich immer alle Mühe, mir aus dem Weg zu gehen. Ich war davon ausgegangen, dass seine Gefühle sich geändert hatten … und jetzt stand er in meiner Küche und brachte mein Kind zum Lachen. Wo um alles in der Welt war ich denn hier gelandet? In der Twilight Zone?
Clayton stand in einem hautengen schwarzen Sport-Shirt und Jeans am Herd, die jede Kurve seiner beeindruckend gestählten Rückseite zur Geltung brachten. Er hatte uns noch nicht bemerkt, also genoss ich den Anblick, wie er die Hüften im Takt von George Michaels »Faith« hin und her schwang, das aus einem Handy auf der Arbeitsplatte schallte. Und natürlich war meine Lily mittendrin, vertieft ins Tanzen, klatschte und rief jedes Mal laut »Faith«, wenn der Popstar aus den Achtzigern das Wort sang.
Mila und ich traten näher und sahen zu. Mal abgesehen davon, dass der Song alles andere als geeignet für eine Fünfjährige war – immerhin sang der Mann darüber, Körper zu berühren und gefesselt zu werden –, so wie Mr Hart seinen Allerwertesten schüttelte, hätte wohl jede Nonne die Seiten gewechselt und statt dem lieben Gott im Himmel lieber diesen Mann hier auf Erden angebetet.
Mein lieber Mann, war der sexy, und Junge, bewegen konnte er sich auch!
Beim Refrain wirbelte Clayton herum und tat für meine Tochter so, als würde er in ein Baguette singen. Kann sein, dass ich da ein bisschen dahinschmolz.
»King Clay kann am bestesten tanzen!« Sie klatschte und schwang die Schultern hin und her, während sie ihren kleinen Hintern auf dem Barhocker schüttelte.
»Baaaaabbbyyyy …«, schmetterte Clayton und drehte sich endlich um. Er riss die Augen auf und zog die Brauen in Richtung seiner blonden Igelfrisur, als er uns da stehen und die Show genießen sah.
Das hatte ich in meinem Zuhause wirklich nicht erwartet. Aber auf einer Skala von eins bis zehn lag der Unterhaltungswert dieses Mannes bei elf. Er hatte offensichtlich nichts von seinem Sex-Appeal eingebüßt. Von vorn sah sein T-Shirt sogar noch besser aus, wie es sich über die üppigen Brust- und Bauchmuskeln spannte. Dort, wo das T-Shirt auf den Bund der Jeans traf, konnte ich sogar die Kuhlen zwischen den Bauchmuskeln erkennen. Obwohl ich mich fühlte wie vom Laster überfahren, reagierte mein Körper instinktiv auf den Anblick eines solchen Prachtkerls. Meine Nippel zogen sich unter dem dünnen Oberteil zusammen, das Mila mir mitgebracht hatte – ohne BH. Ich würde eine ganze Weile keinen tragen können. Mein Mund fühlte sich an wie Sandpapier, und mein Schädel pulsierte im Takt der Musik.
Clayton starrte mich unverhohlen an. Sein Blick schien mich von oben bis unten zu mustern, bis er an meinen Augen hängen blieb. »Ich hatte noch nicht mit euch gerechnet.«
»Das heißt wohl, du hast nicht damit gerechnet, erwischt zu werden, wie du dir zusammen mit einem Popgott die Seele aus dem Leib singst, um eine Prinzessin zu unterhalten«, kommentierte Mila trocken das Offensichtliche.
»Ich bin die Königin, Mimi!«, krähte Lily und tanzte wie eine Wahnsinnige.
»Die Queen, meine ich doch.« Sie verbeugte sich dramatisch. »Verzeihung, Eure Hoheit.« Mila stieg auf das Spiel meiner Tochter ein.
Clayton wandte nicht mal den Blick ab. Nein, er konzentrierte sich ausschließlich auf mich. »Ich hab beschlossen, hierzubleiben und aufzupassen, während Atlas Klamotten für sich und Mila holt.« Er nahm sein Handy und schaltete die Musik aus.
Mein schmerzender Kopf dankte es ihm, aber ich schwieg. Stattdessen schluckte ich die Emotionen runter, die in mir aufstiegen, und hielt mich am Türpfosten fest. Beim Gedanken an alles, was passiert war, und dazu noch dem Anblick hier, fühlte ich mich auf einmal total erschöpft. Ich holte tief Luft und versuchte, höflich zu sein. »Das war sehr nett von dir. Ich, äh, kann dir gar nicht genug danken, dass du geholfen hast und eingesprungen bist, als das alles passiert ist … ähm …«
Clayton stellte sich vor mich hin und ergriff meine Hände. »Monet, ich …« Er unterbrach sich, als wüsste er nicht, was er sagen soll, dann seufzte er. »Ich bin froh, dass es dir gut geht. Das habe ich doch gern gemacht. Lily ist ein tolles Kind.« Er lächelte leicht, und ich sah zu, wie seine vollen Lippen sich verzogen. In einem anderen Leben fragte ich mich, wie es sich wohl anfühlen würde, sie zu küssen. Wenn ich irgendwann zwischen letztem Jahr und heute mit ihm geredet und ihm gezeigt hätte, dass ich interessiert war, wäre jetzt vielleicht alles anders. Jetzt wollte er sicher nichts mehr von einer geschiedenen Frau wissen, die von ihrem kranken Ex für alle Zeiten gezeichnet worden war.
Ich schüttelte die Benommenheit ab, tätschelte seine Hand und war froh, dass er meine Tochter erwähnte. Wer meiner Kleinen Komplimente machte, hatte bei mir sowieso einen Stein im Brett. »Danke! Das ist sie wirklich.«
»Mann, Clay, was duftet denn hier so gut?« Mila hob den Deckel von einem Topf auf dem Herd und schnupperte. »Den müssen wir uns warmhalten, Moe. Der Mann kann kochen!«
Clayton antwortete nicht, sondern starrte mich weiter an, wobei sein Blick von meinem Gesicht zu meinem Hals und dem Verband wanderte. Seine kristallblauen Augen verdunkelten sich schlagartig, und er spannte den Kiefer an.
Ich drückte seine Hände, die mich immer noch festhielten. »Mir geht es gut. Danke, dass du dir Sorgen machst. Aber das wird schon wieder, ehrlich.«
»Und ob, dafür werde ich sorgen«, knurrte er. Dann riss er die Augen auf, als hätte er das eigentlich gar nicht laut sagen wollen. »Ich meine …«
Ich schüttelte den Kopf und tätschelte ihm wieder die Hand. »Schon gut. Es gibt noch mehr gute Kerle wie dich, die meinem Ex gerade am liebsten eine reinhauen würden.« Ich wollte den Moment mit Humor auflockern, aber ich konnte nicht lachen. Es ging einfach nicht.
Clayton räusperte sich. »Hast du Hunger? Lily und ich haben Truthahnfleischbällchen mit Spaghetti gemacht.«
Beim Gedanken an richtiges Essen lief mir das Wasser im Mund zusammen. »Ja, ich bin am Verhungern.«
Diese einfache Antwort schien ihn zu erfreuen, wenn man nach seinem Megawattstrahlen ging. »Sehr schön! Ich habe nämlich ein wahres Festmahl zubereitet! Setz dich, mach es dir gemütlich.«
Er legte mir vorsichtig eine Hand um die Schulter und führte mich ins Wohnzimmer, damit ich mich auf die Seite des Sofas setzen konnte, von der aus ich mit dem linken Arm gut an den kleinen Tisch kam, der danebenstand. Eine kleine Geste, die mir trotzdem viel bedeutete. Er hatte meinen Zustand erfasst und tat alles, damit ich es bequem hatte. Wie nett von ihm.
Ich schloss die Augen und ließ mich langsam nieder, wobei ich aufpasste, mich nicht an die Wunde zu lehnen. Ich hätte mich festhalten sollen, denn genau in dem Moment brauste Hurrikan Lily auf mich zu. Mein Rücken schmerzte heftig, als sie mir auf den Schoß sprang, wie sie es immer tat.
»Mommy!«, schrie sie und hüpfte auf mir herum.
»Uff, mein Gott …« Ich biss die Zähne fest zusammen und schloss die Augen, um nicht in Tränen auszubrechen.
Clayton kam mir sofort zu Hilfe. Er zog Lily von mir runter und hielt sie in seinen starken Armen. »Hey, Süße.« Er rieb die Nase an ihrem Hals, was mich erschreckte. »Mommy hat sich am Rücken wehgetan. Weißt du noch, wie Onkel Atlas dir erzählt hat, dass deine Mommy einen Unfall hatte und sich wehgetan hat?«
Sie nickte ein paarmal.
»Na ja, deswegen hat sie jetzt Auas, und die sind ganz schön empfindlich. Also solltest du vielleicht nicht auf ihr rumspringen. Probier doch mal, sie ganz vorsichtig zu drücken und ihr einen Kuss zu geben, ja?«
»Okay, King Clay! Mach ich!« Sie zappelte, und er setzte sie vor mir ab.
Sie stellte sich zwischen meine Knie und legte mir die Hände auf die Wangen. »Hast du dir wehgetan?«
»Ja, mein Spatz, das habe ich.« Meistens versuchte ich, Lily gegenüber ehrlich zu sein. Sie war zwar erst fünf Jahre alt, aber sie sollte wissen, dass sie ihrer Mommy vertrauen konnte.
»Ich mach es wieder gut«, versprach sie, wie nur Kinder es können.
Ich hielt sie im Arm und schaute hoch zu dem Mann, der uns beobachtete. Unsere Blicke begegneten sich über den Kopf meiner Tochter hinweg, und ich formte mit den Lippen ein »Danke«, damit er wusste, dass ich seine Sorge und seine Geduld mit Lily zu schätzen wusste.
Er nickte und verschwand wieder in Richtung Küche.
»Mommy, hast du gehört? Ich mach es wieder gut. Ich, Queen Lily.« Diesmal sagte sie es lauter und mit einer Überzeugung, die ich gut kannte, weil sie ihren Tatendrang und ihre Zielstrebigkeit von mir hatte.
»Das machst du doch schon, Baby. Das machst du doch schon.« Ich vergrub meine Nase an ihrem Hals. Das Haferflocken- und Lavendelbad mischte sich mit dem natürlichen Duft meiner Tochter, und ich sog alles in mich auf. Als ich sie im Arm hielt, prasselten die Geschehnisse der letzten vierundzwanzig Stunden wie ein Wolkenbruch der Gefühle auf mich ein.
Wut auf Kyle, weil er mich verletzt hatte.
Angst, weil ich nicht nur mein Leben, sondern auch meine Tochter hätte verlieren können.
Wie ungerecht es war, dass die Kleine keinen richtigen Vater hatte, der sich um sie kümmerte.
Unbehagen, weil Kyle entkommen war. Es war noch nicht vorbei. Noch lange nicht.
Ich zitterte und weinte beim Gedanken daran, was Kyle gedroht hatte, im Fall meines Todes mit meiner Tochter zu machen. Ich betete zu Gott, weil er mir gnädig gewesen war und damit er sie und mich beschützte.
Nur in einem Punkt hatte Kyle recht gehabt. Lily war nicht seine Tochter, und das würde sie auch nie sein. Ich umklammerte sie so fest, dass sie aufschrie.
»Mommy … du tust mir weh.«
Ich schluckte und zwang mich, sie loszulassen, und mein Herz raste wie verrückt. »Tut mir leid, Spatz. Mommy hat dich einfach ganz doll lieb.« Meine Stimme brach, und ich wischte mir schnell die Tränen ab.
Lily küsste mich auf die Stirn, lächelte und flitzte davon. In dem Moment schwor ich mir, dass meine Tochter ein normales, glückliches und sorgloses Kind bleiben würde. Es schien ihr nichts auszumachen, dass ich eine Weile fort gewesen war oder dass Clayton sich um sie gekümmert hatte. Ein völlig Fremder, der auch noch hier übernachtet und uns Essen gekocht hatte. Es kam mir vor, als hätte er ihr Herz im Sturm erobert oder sie seins.
Clayton kam wieder ins Wohnzimmer und stellte ein Tablett auf den Couchtisch vor mir und ein Getränk auf den Beistelltisch an der Seite. Dann schob er den Tisch näher heran, damit ich mich nicht so weit vorbeugen musste. Ich sah aufmerksam zu, wie die Muskeln in seinen Ober- und Unterarmen sich bei jeder Bewegung am Tisch wölbten und hervortraten. Er hob den Kopf und ertappte mich dabei. Das Schlitzohr zwinkerte mir zu und schnalzte mit der Zunge.
Echt sexy.
Anscheinend ließen mich die Schmerzmittel durchdrehen. Oder meine Hormone spielten verrückt. Ich schloss die Augen, um das Bild seiner männlichen Stärke loszuwerden und seinen Charme abzuwehren, damit ich mich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrieren konnte. Essen, Katzenwäsche, mit Lily kuscheln, Bett, und zwar genau in der Reihenfolge.
Als ich die Augen wieder aufmachte, war er weg. Aber er hatte einen dampfenden Teller Spaghetti mit Fleischbällchen und eine Schale Salat für mich dagelassen.
Er kehrte mit einer Serviette zurück. »Ich wusste nicht, wie viel Hunger du hast, deshalb habe ich dir eine ordentliche Portion gegeben. Ich habe genug gemacht, und von der Soße wird noch was übrig bleiben, woraus ich Lasagne machen könnte. Ein Essen weniger, um das du dich kümmern musst.«
Was war hier los? Was machte er überhaupt hier?
»Clayton, das ist echt toll. Aber ich verstehe gar nicht …« Ich brach wieder in Tränen aus, weil mich meine Gefühle überwältigten. Hier saß ich unter Schmerzen und total lädiert, und dieser gut aussehende Mann war einfach …
»Was verstehst du nicht?« Er kniete sich vor mir hin und legte seine Hand auf mein Knie.
Ich zuckte zusammen und holte tief Luft, als seine große Hand meine abgeschürfte Haut berührte, die trotz Pyjamahose und Verband sehr empfindlich war.
Ich presste unter Schmerzen hervor: »Warum bist du so nett zu mir? Du kennst mich doch gar nicht, und letztes Mal …«
»Da war ich ein Idiot. Das habe ich mittlerweile abgelegt«, murmelte er. Ganz vorsichtig widmete Clayton sich meiner Pyjamahose und schob den Stoff langsam bis zum Knie hoch. Der Verband war blutgetränkt.
Clayton stöhnte. »Meine Güte, Monet. Den sollte ich wechseln.«
»Du?«, stieß ich hervor.
Er nickte. »Es sei denn, Mila oder Atlas haben eine medizinische Ausbildung.«
»Ich habe eine medizinische Ausbildung«, erinnerte ich ihn.
»Ja, aber du solltest dich gerade nicht bücken. Ich habe einen Abschluss in Sportmedizin und Fitness. Ich war sogar kurz Sanitäter, bevor ich meiner Berufung im sportlichen Bereich der Gesundheit gefolgt bin.«
Das hatte ich gar nicht gewusst. Ich fragte mich, ob Atlas oder Mila es wussten.
»Clayton, ich versichere dir, dass ich alleine klarkomme.« Der Mann sollte mich auf keinen Fall für schwach halten. Ich kam seit Jahren ohne Mann zurecht, und das würde sich in dieser Situation auch nicht ändern.
Er hob ruckartig den Kopf, den er über meine Wunde gebeugt hatte. »Das hast du schon bewiesen, indem du das hier lebend überstanden hast. Du bist nicht allein. Du hast viele Menschen, die dir helfen wollen. Lass dir von uns helfen.«
»Aber warum willst du mir helfen? Für dich bin ich doch ein Niemand.«
Er legte mir eine Hand auf den Oberschenkel und drückte zu, eine freundschaftliche Geste, keine sexuelle. »Meine Schöne, du bist jemand. Jemand, den ich gerne näher kennenlernen würde.« Er schenkte mir ein sexy Lächeln.
Er findet mich schön. Hatte ich das richtig verstanden, oder waren die Schmerzmittel noch besser, als ich gedacht hatte?
Da kam Mila gefolgt von Hurrikan Lily herein. »Äh, ja, alles in Ordnung hier?« Sie stemmte die Hände in die Hüften und schmunzelte über den Anblick, der sich ihr bot.
Clayton ließ seine Hand auf meinem Bein. Er rieb sie sogar noch hin und her und erinnerte mich so daran, wo seine Hand war. »Ich vergewissere mich nur, dass unser Mädchen es bequem hat. Alles gut bei dir?«
Ich schluckte und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen und zu nicken. Sie waren dunkelblau und funkelten aufgeregt. Ich wollte gar nicht wissen, was das bedeutete. Nicht jetzt, wo ich keine Ahnung hatte, wo oben, unten, links oder rechts war. Er stand auf, zwinkerte mir wieder zu und legte sich Lily über die Schulter.
»Queen Lily, bereit für Spaghetti mit Fleischbällchen?«
»Ja, King Clay!«, quietschte sie und hielt sich an seinem Brustkorb fest so gut sie konnte.
Der einzige Mann, den ich so locker mit ihr umgehen gesehen hatte, war Atlas, und der hatte sich ihre Zuneigung erst verdienen müssen. Natürlich war ihm das mit seinen Albernheiten und seiner unbefangenen Art prima gelungen, aber Clayton hatte nach gerade einmal zwei Tagen, also wenigen Stunden, das Unmögliche geschafft. Meine Kleine hatte sich ihm geöffnet. Nicholas, unser Freund aus dem Yogastudio, hatte bei Lily große Fortschritte gemacht, und sie mochte ihn, aber eigentlich war er ihr egal. Clayton war aufgetaucht und hatte sie über Nacht von sich überzeugt. Ich wusste zwar nicht, was das über ihn als Mann aussagte, aber es machte ihn auf jeden Fall nicht unattraktiver. Aber das spielte sowieso keine Rolle. Er hatte letztes Jahr schon nichts von mir wissen wollen, da sah es in meinem jetzigen Zustand bestimmt nicht besser aus. Nachdem er heute gegangen war, würde ich ihn wahrscheinlich nie wiedersehen.
Als er und Lily das Zimmer verlassen hatten, stürzte sich Mila sofort auf mich. »Du bist jetzt also unser Mädchen. Hmmm, sehr interessant.«
Ich verdrehte die Augen. »Denk nicht mal daran.«
Sie zog den Kopf zurück und hob abwehrend die Hände. »Wer, ich? Ich doch nicht!«, spöttelte sie dramatisch.
»Mila, hör auf. Da ist gar nichts. Er will nur nett sein und einer Frau helfen, die Opfer von Gewalt geworden ist. So was machen nette Männer.« Ich seufzte, weil ich wusste, dass das stimmte. Claytons plötzliches Interesse an mir würde sich in Luft auflösen, sobald er ging. Sollte es auch.
»Wenn das nichts ist, dann ist mein Arsch auch nichts, und wir wissen beide, dass mein Arsch nicht nichts ist. Ganz im Gegenteil! Ich habe gerade gesehen, wie ein Mann sich alle Mühe gegeben hat, sich um dich zu kümmern. Und zwar ein verdammt heißer Muskelprotz mit irre blauen Augen, die er gar nicht von dir lassen konnte.«
Ich ignorierte ihr Geplapper, nahm meine Gabel und stach ein Stück von einem golfballgroßen Fleischbällchen ab. Aus seiner Mitte stieg Dampf empor und schlug mir in einer Wolke aus Knoblauch und Oregano entgegen. Ich probierte einen Bissen und seufzte mit dem Mund voll perfekt gewürztem Fleisch. Es war weich, heiß und wahnsinnig geschmackvoll.
»Und kochen kann er auch noch. Lass uns diese Kleinigkeit mal nicht vergessen, nicht dass ich das könnte.«
Nachdenklich kaute ich und probierte noch ein paar Bissen. »Das stimmt allerdings. Der Mann kann kochen. Aber was macht er hier? Das verstehe ich einfach nicht.«
Mila drehte das Gesicht zum Himmel. »Lieber Gott, bitte sag mir, dass meine beste Freundin nicht wirklich so blöd ist. Hast du ihr etwa nur ganz viel Allgemeinwissen und gar keinen gesunden Menschenverstand mitgegeben?« Sie wartete einen Moment und starrte die weiße Decke an. »Nichts? Du sagst nichts dazu? Na schön.« Mila seufzte, schürzte die Lippen und wandte sich wieder mir zu. »Moe, wenn Männer eine Frau mögen, dann tun sie alles Mögliche für diese Frau. Zum Beispiel auf ihr Kind aufpassen, sich um sie kümmern und für sie und ihre beste Freundin Essen kochen.«
Ich zeigte mit der Gabel auf sie. »Ich weiß schon, worauf du hinauswillst, aber das ergibt doch keinen Sinn. Letztes Jahr hat er mich angegraben und sich dann … Puff … in Luft aufgelöst. Außerdem meinen die Mädels vom Lotus House, dass er ein Frauenheld ist. So was kann ich nicht brauchen. Und Lily auch nicht. Außerdem, guck mich doch mal an.« Ich biss mir auf die Lippe und wollte gar nicht daran denken, was Kyle mir dieses Mal angetan hatte. Als hätte es nicht gereicht, mir das Herz zu brechen und meiner Tochter den Vater zu nehmen.
»Ich sehe dich. Was meinst du?«
»Verstehst du nicht? Selbst wenn alles verheilt ist, werde ich immer Narben zurückbehalten und immer einen Ex haben, der mich umbringen wollte und die Tochter nicht will, die wir bekommen haben. Ich werde nie gut genug sein. Wenn es nicht daran liegt, dann halt an irgendwas anderem.«
»Lilys Vater ist ein Samenspender. Vergiss das nicht.«
»Darum geht es doch nicht, Mila.« Ich legte die Gabel hin und klammerte mich mit zitternden Händen an meine Oberschenkel, um mich für den Schmerz und die Verzweiflung zu wappnen, die mich schon wieder heimsuchten.
Mila rutschte auf dem Sofa zu mir rüber und ergriff meine Hand. »Das verstehe ich doch. Aber ich sage dir auch, dass alles wieder gut wird. Die Fäden werden gezogen, die Polizei wird die miese Ratte schnappen, und das Leben wird weitergehen. Und wer sagt, dass das Leben nicht mit einem sexy Fitnesstrainer weitergehen kann, der es kaum erwarten kann, ins Spiel seines Lebens eingewechselt zu werden?«
Ich lachte und küsste ihre Hände. »Du bist eine gute Freundin. Zwar nicht ganz dicht, aber die beste.«
»Klar bin ich die besteste. Da brauchst du nur Lily fragen.« Sie grinste, und ich erwiderte ihr Lächeln.
Clayton kam mit einem zweiten dampfenden Teller herein und stellte ihn vor Mila auf den Tisch. »Hau rein«, sagte er zu ihr.
»Wenn du ihn nicht willst, kann ich ihn dann haben?«, flüsterte Mila, nahm ihren Teller und fing beim Anblick des köstlichen Mahls förmlich an zu sabbern.
Als ich plötzlich loskicherte, blieb Clayton auf dem Weg zurück in die Küche wie angewurzelt stehen. Er legte mir die große, warme Hand auf die gesunde Schulter und drückte zu. »Schön, dich lachen zu hören, meine Schöne.«
Ich schloss die Augen und ließ die kleine Berührung gerade so weit ins Bewusstsein dringen, dass ich meine Stärke aufrechterhalten konnte. Später, wenn ich allein im Bett lag, würde ich es wieder vergessen, weil sich alles ändern würde, egal, was jetzt passierte. Irgendwann würde er merken, dass ich nicht so ein toller Fang war. Wie letztes Jahr würde er sich dann vom Acker machen, genau wie Kyle, und was würde dann aus mir?
Was würde aus Lily?