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Es ist Miki Takeo gelungen, vorerst aus Campeche zu entkommen. Nun strebt der Android nordwärts - und hat ein neues Ziel: Amarillo! Hier, in der verlassenen Siedlung der Unsterblichen, will er es wagen, seinem lange verstorbenen Sohn einen neuen Körper und eine zweite Chance zu geben. Den Speicherkristall mit dem Gedächtnisinhalt Aiko Tsuyoshis trägt er bei sich.
Doch nicht alles läuft nach Plan. Es beginnt damit, dass die Enklave bei weitem nicht so verlassen ist, wie er dachte...
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Seitenzahl: 148
Vollständige E-Book-Ausgabe
der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
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ISBN 978-3-8387-2307-5
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Titelbild:
Néstor Taylor/Bassols
Am 8. Februar 2012 trifft der Komet „Christopher-Floyd“ die Erde. Die Erdachse verschiebt sich und ein Leichentuch aus Staub legt sich für Jahrhunderte um den Planeten. Nach der Eiszeit bevölkern Mutationen die Länder und die Menschheit ist – bis auf die Bunkerbewohner – auf rätselhafte Weise degeneriert. In dieses Szenario verschlägt es den Piloten Matthew Drax, dessen Staffel beim Einschlag durch ein Zeitphänomen ins Jahr 2516 gerät. Nach dem Absturz wird er von Barbaren gerettet, die ihn „Maddrax“ nennen. Zusammen mit der telepathisch begabten Kriegerin Aruula findet er heraus, dass Außerirdische mit dem Kometen – dem Wandler – zur Erde gelangt sind und schuld an der veränderten Flora und Fauna sind. Nach langen Kämpfen mit den gestaltwandlerischen Daa’muren und Matts Abstecher zum Mars entpuppt sich der Wandler als lebendes Wesen, das jetzt erwacht, sein Dienervolk in die Schranken weist und weiterzieht. Es flieht vor einem kosmischen Jäger, dem Streiter, der bereits die Spur zur Erde aufgenommen hat!
Als der Streiter ankommt, versetzen die Gefährten einen Teil eines Steinflözes, der allem Lebendigen die Energie entzieht und es versteinert, mit dem Flächenräumer, einer Waffe der Hydriten am Südpol, in die Masse des Streiters. Im Flächenräumer entsteht alle 1000 Jahre durch die unkontrollierte Entladung der Energiespeicher eine Zeitblase.
Das Team nimmt den Kampf auf: Matt Drax, Xij Hamlet, die in sich die Geister unzähliger früherer Leben trägt, die Hydriten Gilam’esh und Quart’ol, der geniale Erfinder Meinhart Steintrieb und der Android Miki Takeo. Dazu stößt noch Grao’sil’aana, einer der letzten Daa’muren auf der Erde. Er hatte auf den 13 Inseln die Macht übernommen und die frisch gekrönte Königin Aruula in einer Höhle eingesperrt. Doch sie kommt frei und reist mit ihrem Freund Rulfan zum Südpol, um Matt zu warnen. Dabei sind die beiden entzweit: Im Kampf gegen Mutter, ein winziger Teil des lebenden Flözes, kam durch ihre Schuld Matts Tochter Ann ums Leben.
Zunächst gelingt es den Gefährten nicht, den Streiter zu vernichten: Der Flächenräumer ist nicht ganz aufgeladen. Der Schuss krepiert und erschafft eine neue Zeitblase! Durch die Schockwelle ist der Streiter für drei Stunden paralysiert, dann setzt er seinen Weg zur Erde fort. Als die kosmische Entität die Oberfläche des Planeten auf der Suche nach dem Wandler vernichtet, bleibt Matt, Xij und Grao nur die Flucht durch die neue Zeitblase.
Sie stellen bald fest, dass sie durch Parallelwelten reisen. Dabei geraten sie in den zeitlosen Raum zwischen den Welten, in dem Archivare technische Errungenschaften aller Epochen sammeln. Sie geben ihnen ein Gerät mit, das den Flächenräumer binnen Minuten aufladen kann: das Magtron. Sie kehren zu jenem Zeitpunkt zurück, als die Zeitblase entstand, und diesmal gelingt es, einen Teil des Flözes in den Streiter zu versetzen. Der versteinert – doch im Todeskampf schleudert er Mondtrümmer Richtung Erde.
Als Aruula und Rulfan im Flächenräumer ankommen, will die Kriegerin mit Grao abrechnen, doch Matt erreicht, dass er nur verbannt und in die Eiswüste geschickt wird.
Mit dem Mondshuttle fliegen Drax und Takeo einem riesigen Mondmeteoriten entgegen – und der AKINA, einem Mars-Raumschiff, das führerlos auf die Erde zuhält. Matt will mit dem Schiff das Trümmerstück vom Erdkurs abbringen. Doch da rast von der Erde eine Atomrakete heran und zerlegt den Brocken. Sie kam aus Kourou in Französisch-Guayana. Doch bevor sie dorthin fliegen, muss Matt noch eine Entscheidung treffen: zwischen Aruula und seiner neuen Liebe Xij Hamlet. Als er sich für Letztere entscheidet, verlässt Aruula ihn und bleibt vorerst mit Rulfan und Vogler auf Canduly Castle.
In Kourou stoßen Matt, Xij und Miki Takeo auf eine Gesellschaft, die den Weltraumbahnhof der ESA in Schuss hält. Mit weitere Raketen wehren sie die meisten Trümmer ab. Doch einer schlägt neben Canduly Castle ein und bringt den Keller zum Einsturz. Aruula wird beinahe gelähmt, als sie Rulfans Familie mit ihrem Körper abschirmt. Gleichzeitig wird auch Matt verletzt: Indios mit Schlangen um den Hals überfallen Kourou, um Waffen zu erbeuten. Takeo bringt einen Peilsender an einem der Gewehre an. Das Signal führt nach Mexiko – erst nach Cancún an der Nordostküste, wo sie auf Roboter treffen, die die Schlangenmenschen überfallen, um deren Totemtiere zu rauben, und dann zur Westküste nach Campeche – wo das Mondshuttle von einer EMP-Ladung getroffen wird und abstürzt!
Auf der Flucht, bei der sie Takeo in einem Schlammloch zurücklassen, geraten Matt und Xij in die Gewalt eines Indiostammes, deren Mitglieder ebenso verzerrt sind wie die Umgebung. Als sie fliehen können, ist das Shuttle verschwunden und sie werden von den Robotern eines mysteriösen „Großen Herrn“ geschnappt. Er ist einer der Archivare, der 2521 hier strandete und das Schlangengift zum Überleben braucht, obwohl es sein Denken verändert.
Durch einen Hirnscan bei Matt erfährt der Archivar vom Magtron. Er will es haben, um das Tor in seine Dimension zu öffnen! Mit dem Shuttle fliegt er nach Schottland, wo Rulfan den Supermagneten für Matt aufbewahrt. Dort rettet er Aruula vor zwei gedungenen Mörderinnen, die von der neuen Königin der 13 Inseln ausgeschickt wurden. Zum Dank hilft sie Samugaar, wie sie ihn nennt, das Magtron zu erlangen – das ihm aber nichts nutzt ohne den Schlüssel, den Matt um den Hals trägt. Heimatlos geworden, schließt Aruula sich ihm an.
In der Zwischenzeit befreit der wieder erwachte Miki Takeo seine Gefährten und sie können sich getrennt absetzen, bevor der „Große Herr“ zurückkehrt. Miki nimmt Kurs auf Amarillo, um ein altes Vorhaben in die Tat umzusetzen …
Der verlorene Sohn
von Andreas Suchanek
Amarillo, Meeraka, 2517
Ein durchdringendes Summen erfüllte die Nacht, hallte an den Wänden wider und brachte die Metallverstrebungen des rostigen Gitterzauns zum Vibrieren. Keran presste seine Hände gegen die Ohren. Angsterfüllt suchte er mit seinen Blicken den Himmel ab, denn von dort kam das Geräusch.
„Sie kommen“, krächzte sein Dad heißer.
Ein Fleck geballter Schwärze löste sich vom Firmament und sackte zu Boden. Das Summen schwoll abrupt an, bevor es erstarb. Direkt vor ihnen landete ein Flugwagen und versperrte damit jedes weitere Vorankommen in der schmalen Gasse. Zwei grelle Lichtfinger tasteten durch die Nacht.
Keran wimmerte. Schützend legte seine Mum beide Arme um seine Schwester Meg und ihn. „Alles wird gut“, flüsterte sie. Eine Lüge, soviel verstand er längst.
Die Lichtbahnen erfassten seinen Dad. Keran schirmte seine Augen ab und lugte durch die gespreizten Finger. An der Seite des Flugwagens öffnete sich ein rechteckiger Bereich. Maschinen sprangen heraus. Maschinen auf zwei Beinen. Sie trugen klobige Lichtgewehre.
„Alles wird gut“, flüsterte seine Mutter erneut, bevor sie haltlos zu schluchzen begann. Ihre Arme umklammerten Meg und ihn wie einen Schraubstock.
Die Maschinen hielten inne. Ihre leblosen Augen starrten mitleidlos in die Nacht. Nach Augenblicken des Schweigens brachen sie die Stille mit den Worten: „Das Fleisch muss brennen!“
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