Magischer Dreisesselberg - Marcus E. Levski - E-Book

Magischer Dreisesselberg E-Book

Marcus E. Levski

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Beschreibung

Der Dreisesselberg im Dreiländereck war immer schon ein besonderer Ausflugsort für Einheimische und Bergliebhaber. Namhafte Geomanten und Radiästheten wissen ebenso um die Kraft dieses Berges in einem Gebiet voller Sagen und Mythen. Durchstöbert man das Internet, so findet man einige Esoteriker und Fantasten, die den Dreisesselberg als ein zusammengebrochenes Bauwerk von einer früheren Zivilisation bezeichnen. Von vorgefundenen Klangsteinen und Hinterlassenschaften nichtmenschlichen Ursprungs ist ebenso die Rede. Wir begaben uns auf die Suche und wollen uns mit den wichtigsten Fragen auseinandersetzen: - Was steckt tatsächlich hinter diesen Erzählungen? - Was haben die Tempelritter damit zu tun? - Wie steht der Untersberg mit dem Dreisesselberg in Zusammenhang? - Was berichten Einheimische und die Geschichtsschreibung zu diesen Mythen? ... eine geomantische Expertise ... von neuen Sichtweisen und weiterführenden Gedanken

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Seitenzahl: 154

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Marcus E. Levski

Magischer Dreisesselberg

Von Klangsteinen und besonderen Plätzen im geomantischen fokus

„Magischer Dreisesselberg”

Ancient Mail Verlag Werner Betz

Europaring 57, D-64521 Groß-Gerau

Tel.: 00 49 (0) 61 52/5 43 75, Fax: 00 49 (0) 61 52/94 91 82

www.ancientmail.de

Email: [email protected]

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Umschlagfotos: Marcus E. Levski

Umschlaggestaltung: Marcus E. Levski

… von Klangsteinen und mystischen Plätzen

… eine geomantische Reise

Inhalt

Danksagung

Einführung

Der Dreisesselberg – ein Berg der Götter

Das Steinerne Meer und der nahegelegene Lusen

Die Entdeckung des sogenannten Klangsteins

Geomantische Eckpunkte am Olymp des Mühlviertels

Sehenswürdigkeiten mit Blick in den Böhmischen Wald

Sehenswürdigkeiten mit Blick rund das Steinerne Meer

Die Zerstörung des Olymps

Die Teufelsschüssel als Herzzentrum

Der Klangstein an der Teufelsschüssel

Der Thron der Zwerge

Von Kobolden, Zwergen und Trollen

Die Herzkapelle und der Heilige Gral

Die Kraft der Trinität

Der Untersberg als Gegenüber des Dreisesselberges

Die Portallinie

Die Wirkungskreise und Linien

Der äußere Wirkungskreis

Der Mönchberg

Der Ödriegel

Großer Arber

Der innere Wirkungskreis

Waldkapelle Maria Rast

Die Kirche Maria Trost bei Rohrbach

Stift Schlägl

Der innere Pulskreis

Der Russenstein in Schönberg

Der Herzkreis

Adalbert Stifter

Der Obelisk und seine Energie

Der Plöckensteinersee

Die sich kreuzenden Dreisessellinien

Keltenschanzen

Gedanken zu Megalithanlagen

Die Theorie des magischen Klangs

Andere Orte in Bayern

Lochsteine und Mystisches aus Waldmünchen

Der Untergrund von Furth bei Cham

Eine Lichterscheinung und heilige Steine

Wir sollten auch am Boden bleiben

Nachwort

Ortsindex

Quellangaben

Marcus E. Levski

Bedeutungslose Unendlichkeit offenbarte sich dem Suchenden auf seiner unglaublichen Reise. So war es geschehen, dass ihm seine Ahnen nicht weiter in eine Zukunft folgen konnten, die selbst er nicht zur Gänze verstand. Losgelöst von allen seelischen Verpflichtungen begab er sich nun auf einen Weg, den er jeden Tag auf ein Neues bedauern sollte, falls er in den Spiegel blickte.

Sein Name war jener, der ihm das Vermächtnis auf diesem Planeten, zu genau dieser Zeit mitgegeben hatte. Es war der Name eines Lehrers und Meisters gleicher Stellung. Kein anderer als sein altbekannter Freund und Großvater. In seiner Jugend wusste er mit der Verpflichtung noch nicht umzugehen und doch hatte er täglich ein Gefühl der unendlichen Reue verspürt. Möge deine Seele den Weg finden, der Gottes Bestimmung für dich zu sein scheint.

Für den scheinbar letzten, wahrhaften und gemeinsamen Augenblick an einem Platz, den selbst unsere Ahnen als einen Sitz der Götter bezeichneten.

Alles ist mit allem verbunden …

Danksagung

Ein großes Dankeschön an die Einheimischen im Dreiländereck, mit denen wir einige aufschlussreiche Gespräche führen durften.

Dem Geomanten Mag. Wolfgang Strasser, der mir ein paar sehr wichtige Gedankenanstöße zu diesem Buch gegeben hatte. Ohne ihn wäre dieses Buch niemals entstanden.

Mag. Gabriele Lukacs, die mit ihrem Wissen und ihrem geschulten Auge immer hilfreiche Entdeckungen macht.

Ing. R. Handl, der mir weitere Gedankenanstöße bei den Landschaftsgeometrien gegeben hat.

H. Riener, der mir tatkräftig bei der technischen Umsetzung geholfen hat.

F. Wögerbauer, einem Templer, der mir einen weiteren Gedankenanstoß zur Trinität und zur Burg Lockenhaus gegeben hat.

Einführung

Es waren die Recherchen zum Mysterium Untersberg, die mich veranlasst haben, dieses Buch zu schreiben. Mitten in meinen Romanrecherchen zur Buchreihe „Die goldene Stadt im Untersberg“ kontaktierte mich ein Einheimischer, der mir erzählte, dass es einen Berg an der oberösterreichischer Grenze gab, dessen Geschichte und Formgebung etwas absonderlich auf ihn wirkte.

Zögerlich und inmitten anderer Recherchen entschloss ich mich jedoch im Jahre 2019, diesen Berg tatsächlich anzusehen und musste feststellen, dass dieser sogenannte Dreisesselberg sowie dessen Umgebung mehr waren als nur eine plumpe Steinkulisse im Dreiländereck an der Deutsch-Österreichischen Grenze am angrenzenden Böhmerwald zur tschechoslowakisches Republik, die seit dem Jahre 1918 das Grenzgebiet zu Deutschland markiert. Diese Kulisse erzählt so manches aus der Vergangenheit.

Wie auch am Untersberg konnte man an diesem Dreisesselberg viele spannende Tatsachen vorfinden, die es zu erzählen gilt!

Es gibt unzählige Sagenbücher und Legenden aus diesem „Grenzgebiet“. Einem Landstrich zwischen Deutschland, Österreich und der Tschechei, der mehr mysteriöse Geschichten zu erzählen hat, als man glauben würde. Doch was macht dieses Grenzgebiet so mysteriös und weshalb gibt es in dieser Gegend so viel Mythen, Legenden und Sagenstoff?

Zugegeben – all diese Geschichten aufzurollen würde wohl den Rahmen sprengen. Es wären unzählige Bücher nötig, um alles zu erzählen, was an dieser Grenze so vor sich geht.

Dieses Buch stellt nicht wie gewohnt ein Zusammenspiel zwischen meinen Recherchen, Interviews und Erlebnissen sowie meiner Fantasie dar, sondern eher eine sachliche Expertise aus verschiedenen Themen rund um das Mysterium eines bestimmten Kraftplatzes, der mit dem Untersberg und vielen anderen Plätzen in Verbindung steht.

Begleiten Sie mich auf eine geomantische und mystische Reise über das Dreiländereck bis hin zum Untersberg und staunen Sie über die Synchronisation und den Zusammenhang mit obskuren Dingen, die Sie hierbei erfahren können.

„Alles ist mit allem verbunden“

„Wir wollen unsere unfassbare und geomantische Reise am Dreiländereck beginnen.“

Der Dreisesselberg – ein Berg der Götter

Ein Berg der Götter – so wird der Dreisesselberg im Nationalpark des Bayerischen Waldes mit Anschluss an die Bergkette vom Kaitersberg über den Rachel und den Lusengipfel genannt. Ein Berg, der bekannt ist für seine mächtigen und bizarren Felsformationen, aber auch für seine undurchdringlichen Wälder und seine Sagen und Legenden. Über Jahrhunderte hinweg haben solche Berglandschaften die Menschen immer wieder dazu inspiriert, Hexen- und Geister-Sagen zu erzählen. So hatte Johann Wolfgang von Goethe eine Szene des Faust an solch einem Felsen des Dreiländereckes in einer finsteren Walpurgisnacht spielen lassen.

Die höchsten Felsgipfel auf dem Bergrücken sind der Dreisesselberg, der Hochstein und der Plöckenstein. Ein Berg, der an der Deutsch-Österreichischen Grenze am angrenzenden Böhmerwald zur tschechoslowakisches Republik liegt und sich bis in das Mühlviertel erstreckt. Ein Gebiet nördlich der Donau in Österreich, das im Hochmittelalter als Nordwald bekannt war und noch keine geschlossenen Siedlungsstrukturen aufzuweisen hatte.

Es ist insbesondere die Sage der drei Könige, die im 17. Jahrhundert den Namen des Dreisesselberges geprägt hat. Der Volksmund erzählt sich die Sage von der einstigen Versammlung der Könige von Bayern, Böhmen und Österreich auf dem Gipfel des Dreisesselbergs, um über ihre Reichsgrenzen zu verhandeln. Bereits von den keltischen Druiden wurde dieser Berg genutzt. Sagen reichen üblicherweise viele tausend Jahre zurück und erzählen Ereignisse aus längst vergangener Zeit.

Im Jahre 2019 besuchten wir den Dreisesselberg im Nationalpark des Bayerischen Waldes. Ein Berg, der bekannt ist für seine Felsformationen sowie seinen Wald, der 1999 durch einen Orkan verwüstet wurde und sich erst langsam wieder erholt. Ebenso bekannt ist diese Region für ihre Sagen und Legenden. Es ist das „Dreiländereck“ von Österreich, Deutschland und Böhmen mit dem mysteriösen Steinernen Meer.

Neben unzähligen Schalensteinen, den Teufelsschüsseln, entdeckten wir auch ein rätselhaftes Relikt aus der Nazizeit, nämlich ein Denkmal, das ursprünglich in den Stein gemeißelt war, jetzt allerdings nur noch als kaum erkennbarer Abdruck vorhanden ist. Eine völlig neue Entdeckung gelang uns mit dem Auffinden eines von Kollegen benannten „Ton- und Frequenz-Steins“.

Ein tonnenschwerer, nur auf drei Punkten aufliegender und daher frei schwingender Steinquader, der durch Anschlagen mit einem Klöppelstein ähnlich einem Hohlraumkörper zum Tönen gebracht werden kann. Eine Theorie meiner Kollegin Gabriele Lukacs zu diesem Stein besagt, dass es sich dabei um einen sogenannten Phonolith oder einen Litophon handeln soll, also einem Klangstein aus Granit.

Diese Entdeckung und Theorie dürfte in dieser Gegend bislang unbekannt, zumindest noch nie publiziert sein. Wenn es nun auch tatsächlich so wäre …

Wir wanderten über beeindruckende Steinhalden inmitten des Toten Waldes. Über ein Meer von Steinblöcken gigantischen Ausmaßes. Die ersten Gedanken bei diesem Anblick?

„Wie können diese Gesteinswelten entstanden sein? Natürlich sehen sie nicht aus. Aber können Menschenhände diese Brocken jemals gestemmt, bearbeitet und transportiert haben?“ Fragen über Fragen, die ich auf den folgenden Seiten beantworten möchte. 

Schon aus der Ferne erblicken wir die auffälligen Steintürme, die aussehen wie übereinandergestapelte Daunendecken. Diese sogenannte „umstrittene“ Wollsackverwitterung wirkt imposant, fast unwirklich und es ist schier unglaublich, dass die Natur solche Formen zustande bringt.

Physikalische und chemische Prozesse haben diese Steine so gebildet, wie man sie heute bestaunen kann. Meist sind es die grobkristallinen, massigen Gesteine aus Granit und Sandstein, die solch eine erstaunliche Verwitterungsform entstehen lassen. Die Entstehung dieser bizarren Felsformationen soll Eiszeitlichen Ursprungs sein, diese Theorie ist jedoch bis heute noch umstritten.

Dieser Ort wird zu Recht als der Olymp des Mühlviertels und als Sitz der Götter bezeichnet! (Eine Namensgebung des Geomanten und Buchautors Günter Kantilli). Wer das Steinerne Meer überquert, dem drängen sich unwillkürlich Gedanken darüber auf, wie wohl diese bizarre Gesteinswelt entstanden sein mag. Manche Erzählungen berichten von einem Sitz der Götter, die verantwortlich sind für diese bizarre Gesteinsformation.

Die Geologen jedoch erklären die Entstehung folgendermaßen:

Das Mühlviertel besteht vorwiegend aus kristallinen Gesteinen der böhmischen Masse und war im Erdaltertum (Paläozoikum) einst ein mächtiger Gebirgszug von 5.000 m Höhe. Durch Erosion wurde das einstige Hochgebirge bis an seine Wurzeln abgetragen. 

Obwohl der Böhmerwald während der letzten Eiszeiten nur kleine Klargletscher aufwies, führten arktische Dauerfrostbedingungen zur Ausbildung von Frostschuttdecken und den charakteristischen Blockmeeren: Dabei wurden die feinen Gesteinsbestandteile abgeschwemmt und die großen kantigen Blöcke blieben liegen. 

Einige Menschen beflügeln die Fantasie der Interessierten mit einem unglaublichen Szenario aus der Urzeit. Und manche Steinfreunde glauben, eine ganz andere Erklärung gefunden zu haben. So finden wir einen Zeitungsartikel von Sebastian Wallner (Tips Redaktion) über einen einheimischen Hobbyforscher, der als schräger Vogel beschrieben wird.

Dieser Hobbyforscher ist der Ansicht, dass diese Steinfelder Überreste eines riesigen, in sich zusammengefallenen Megalithbauwerks sind. Seine Ansichten werden in diesem Zeitungsbericht dadurch untermalt, dass dieser in solchen Gesteinsformationen künstlich geschaffene Strukturen sieht, die teils aus natürlichem Gestein oder auch Gesteinsmischungen bestehen und sich ähnlich wie unser Beton verhalten.

Es wird hier anscheinend vermutet, dass eine gigantische Zerstörung einer ehemaligen Megalithanlage auf dem Bergrücken stattgefunden hat. Den herumliegenden Steinen nach muss eine gewaltige Explosion stattgefunden haben, um diese Zerstörung zu verursachen. Millionen von quadratischen, rechteckigen und pyramidenförmigen Granitblöcken liegen hier oben.

An manchen Stellen sieht es tatsächlich so aus, als ob riesige Gebäude in sich zusammengefallen wären. Könnten hier tatsächlich Gebäude eingestürzt sein? Zerstörungen solchen Ausmaßes findet man unter anderem auch in der Felsenstadt Petra in Jordanien oder in Sodom und Gomorrha (radioaktive Reststrahlung in gefundenen menschlichen Skeletten deuten auf ca. 4.300 Jahre vor unserer Zeit!) oder in alten Schriften wie den indischen Veden, wo von einem Atomkrieg die Rede ist.

Eine seltsame Notiz, die in solch einem Zusammenhang zu denken gibt: In einem Grenzbegehungs-Protokoll aus dem Jahre 1593 galt ein ähnliches Gebiet in der Nähe als Rest eines eingefallenen Riesenschlosses. (Weiteres im Kapitel „Das Steinerne Meer.“) Steckt demnach ein Funken Wahrheit in dieser Überlieferung?

TIPP:

Wo: Bei Schwarzenberg/Mühlviertel OÖ. Die Straße ist bis zum Parkplatz gut ausgebaut.

Weg: Vom Parkplatz bis zur Aussichtsplattform am Dreisesselberg sind es noch ungefähr 700 Meter auf asphaltierter (!) Straße.

Essen: Berggasthof Dreisessel: http://www.dreisessel.com/

„Von steinernen Mythen, Legenden und Fakten.“

Das Steinerne Meer und der nahegelegene Lusen

Am besten erklimmt man diesen Bergkamm auf dem Dreisesselberg von der österreichischen Seite, aus dem Ort Schwarzenberg. Freilich führt auch eine Straße auf den Gipfel bis zum Dreisesselberg-Gasthaus.

Gehen wir nun weiter über die beschriebene Wanderroute, erkennen wir beeindruckende Steinhalden inmitten des Toten Waldes und des Bergabhangs. Diese Steinhalden werden „Steinernes Meer“ genannt. Eine Namensgebung, die dieser gigantischen Steinlandschaft mehr als gerecht wird.

Diese riesigen Granit-Felsblöcke, die den Gipfel und den Abhang des Berges vollständig bedecken, machen ihn zu einer geologischen Sehenswürdigkeit. Im Jahre 2015 hatte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) dieses Blockmeer aus hartem, feinkörnigem Granit mit dem Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ ausgezeichnet. Geologische Prozesse durch Erosion während der Eiszeit haben dieses Steinerne Meer geformt.

Das Steinerne Meer sowie der nahegelegene Lusengipfel sind zwei der geschichtsträchtigsten Orte in den Bergen zum Bayerischen Wald. Auf einer Landkarte aus dem Jahre 1569 ist der markante Platz bereits unter seinem jetzigen Namen eingetragen. Dieses Steinerne Meer, wie wir es heute nennen, wurde durch viele Sagen erklärt. So gibt es beispielsweise auch den Hinweis auf Riesen, die zur Entstehung der Lusen und seiner Steinkappe beigetragen haben:

„Im Bayerischen Walde wie im Böhmerwalde lebten einstmals Riesen. Auf dem Reichenstein in Böhmen hatte einer derselben ein gar starkes und prächtiges Schloss. Er besaß aber auch ein reizendes Töchterlein. (Ich weiß nicht, ob man bei Riesentöchtern die Verkleinerungssilbe anwenden darf)

Dasselbe ging nun einmal in den Waldungen seines Vaters spazieren. Mit Unwillen gewahrte es die vielen Steinblöcke und Felstrümmer, welche ganze Flächen bedeckten und es auf seinem Gange hinderten. Rasch entschlossen hob es seine Schürze auf und fing an, einen ganzen Berg von Felsstücken einzulesen. Es wollte dieselben aus dem Reiche seines Vaters fort und in das benachbarte Bayern tragen. Auf dem Wege rissen ihm aber die Schurzbänder und die Steine kollerten zu Boden. Das geschah hart über der Grenze bereits auf bayerischem Gebiete. Die Riesenmaid wollte die Schurzbänder wieder zusammenbinden; nun aber waren sie leider zu kurz und so musste sie die Steine liegen lassen. „Was schadet es auch?“ sprach sie. „Der Steinhaufen gibt gerade eine schöne Grenzmark.“ Daraus ward der Lusen.

Als die Riesentochter heiratete, erbaute ihr der Vater auf dem Gipfel des Lusen eine hohe Burg und gab ihr zum Geleite einen Schutzgeist mit, der seine Behausung in einer Höhle des Berges aufschlug. Die Riesentochter lebte mit ihrem Gemahl in Saus und Braus und ihr größtes Vergnügen war, nach Menschenkindern zu jagen und sie bei ihren wilden, ausgelassenen Gelagen grausam zu Tode zu martern.

Oft erschien ihr der Schutzgeist und warnte sie, allein vergebens. Sie trieb es immer toller. Einmal gab sie wieder ein Festgelage. Um sich und ihre Gäste zu ergötzen, hatte sie ein Dutzend Menschen einfangen lassen, die sie unter dem tosenden, rohen Gelächter der Anwesenden peitschen ließ, bis sie ihr Leben aushauchten. Da ertönte plötzlich ein furchtbarer Donner; das Schloss erzitterte in seinen Grundfesten und stürzte mit schrecklichem Krachen in sich zusammen, alles begrabend. Mit zornsprühenden Augen erschien der Schutzgeist auf dem Trümmerfelde und verfluchte die Stätte, die noch heute öde und unfruchtbar ist.“

(Nacherzählt von Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen, www.sagen.at)

Die ersten Gedanken bei diesem Anblick des Steinernen Meeres wechseln zwischen Fantasie und logischem Verständnis. „Wie können diese Gesteinswelten tatsächlich entstanden sein?“ Bei genauerem Hinsehen kann man feststellen, dass hier nur die Fantasie die Herrschaft über diese Fragen übernehmen kann. Kein Wunder! Dieser unverwüstliche Granit verleiht dem Berg seine mystische Aura, die wir bei näherer Untersuchung mit 11.500 Boviseinheiten ebenso erklären konnten.

Abb. 1: Das Steinerne Meer

Sehr viele sogar teuflische Sagen und Mythen ranken sich um diese seltsamen Gebilde. Aufgrund der unzähligen Granitblöcke auf dem Gipfel des Berges spricht man vom „Steinernen Meer“.

Ein weiteres Indiz für einen Zusammenhang mit dem Teufel und dem Steinernen Meer finden wir am nahegelegenen Lusengipfel. Der Lusen ist der sechsthöchste Berg im Grenzgebiet Bayerischer/Böhmischer Wald. Hier an diesem „Lusen“ finden wir dieselbe gigantische Szenerie aus mit grün-gelber Schwefelflechte überzogenen Granitfelsblöcken vor wie am Steinernen Meer.

Das Besondere an diesem „Lusen“ ist auch sein Name, der nach aktuellen Forschungen keltischer aber auch vorkeltischer Herkunft sein könnte. Die mystischen Granitfelsblöcke, die sich aus über 20 qm² auf diesem Berg ausbreiten, wurden laut einer Legende vom Teufel errichtet. Hierzu gibt es ebenso eine teuflische Sage vom Lusengipfel:

„Der Volksmund erzählt sich, dass der Teufel einen Goldschatz unter den Granitfelsblöcken versteckt haben soll. In Wahrheit ist der Felsgipfel eine geologische Sehenswürdigkeit, die den Lusen unverwechselbar macht. Wie der Lusen entstand: Einmal trug der Teufel alle Schätze der Welt zusammen. Wie er die Schätze auf einem gewaltigen Haufen beisammen hatte, deckte er sie mit Felsen zu und schleppte Steine her und allweil mehr Steine her und türmte sie aufeinander.

Und wie er mit dem hochmächtigen Berg fertig war, so war das der Lusen, und der Teufel setzte sich darauf und verschnaufte sich, und sein Schweif reichte weit über die Wälder und Möser und die Schwanzquaste lag gerad vor der Fürstenhuter Kirche. Da musste der dortige Pfarrer sich hüten, dass er nicht darauf trat. Denn der Teufel ist kitzlich.“

(Nacherzählt aus dem Sagenbuch von Hans Watzlik, Böhmerwald-Sagen, Budweis 1921, Böhmerwalder Dorfbücher, 5. Heft)

Eine weitere Sage berichtet über einen Kirchenbau.

„Demnach wollten Siedler eine Kirche am Gipfel des Lusen erbauen. Doch hatten diese nicht mit dem Teufel gerechnet, den diesem passte dies ganz und gar nicht. Der Teufel nahm große Steine und wollte diese mit einem Sack auf die Kirche hinabwerfen sodass diese Zerstört wird.

Als dieser seinen ersten Stein gegen das Mauerwerk der Baustelle katapultieren wollte, läutete plötzlich eine Kirchenglocke vom Kloster in St. Oswald und der Teufel erschrak. Er ließ alle Steine herabfallen und der Trümmerhaufen des Lusen machte sich breit. Noch heute sagt man das in schwülen Nächten man die Schwefelflechten leuchten sehen kann und so das Gold der Hölle sichtbar wird.“

Ähnliche Erzählungen und Zusammenhänge mit dem Teufel finden wir auch im Gebiet des Dreisesselberges. Einige Orte in dieser Gegend werden sogar in Verbindung mit früheren Opfer- und Kultstätten aus der Keltenzeit gebracht. Viele Fragen drängen sich hier auf: Diese bizarren Formationen können nicht natürlich gewachsen sein. Zu geometrisch sind die Blöcke zerteilt. Sie liegen willkürlich herum, wie von Riesenhand wild herumgeworfen. Kann es sein, dass ein Berggipfel eingestürzt und über den Abhang gerutscht ist? Ein Bild, das wiederum unserer Fantasie entsprungen ist.

Kann es sein, dass auf dem Gipfel oder auf dem Berg ein Megalithbau von einer alten Zivilisation erbaut wurde und dieser eingestürzt ist? Wohl auch mehr Fantasie als Fakten, aber dennoch die Meinung mancher Einheimischen. Doch gibt es tatsächlich mögliche Indizien für so ein Bauwerk in genau so einer Steinlandschaft.

Abb. 2: Der Lusengipfel

Wie bereits beschrieben, fanden wir den Hinweis in einem Grenzbegehungs-Protokoll aus dem Jahre 1593. Hier wird beschrieben, dass dieses Gebiet des Lusengipfels als Rest eines eingefallenen Riesenschlosses gilt.

„Das erste Nachtlager im Böhmerwald beim Wirt in der Wildnis unter dem eingefallenen Riesenschloss des Lusenberges.“

(Mitteilung von Frau Ingeborg Seyfert aus Bot. Arbeits- und Schutzgem. Bayer. Wald e.V. & Naturw. Ver. Passau e.V.)

Weshalb sollte in einem offiziellen Grenzbegehungsprotokoll so eine Beschreibung enthalten sein?

Interessant ist auch die Sage vom Teufel, die mit einem Schloss im Zusammenhang steht:

„... Da ertönte plötzlich ein furchtbarer Donner; das Schloss erzitterte in seinen Grundfesten und stürzte mit schrecklichem Krachen in sich zusammen, alles begrabend. Mit zornsprühenden Augen erschien der Schutzgeist auf der Trümmerhalde und verfluchte die Stätte, die noch heute öde und unfruchtbar ist …

Eine andere Sage über die Entstehung des Lusen berichtet, dass an dieser Stelle durch den Fluch eines Klausners ein Höllenfuhrwerk zusammenbrach, auf welchem der Böse Steine geladen hatte, um damit die raue Straße zu seinem Reiche zu pflastern.“