Mail-Match-Ing - Margit Koemeda - E-Book

Mail-Match-Ing E-Book

Margit Koemeda

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Beschreibung

Denise und Roberta, zwei Frauen, kurz vor dem Verfallsdatum, ergreifen das Wort. Sie hätten nicht einmal etwas dagegen, wenn Big Brother oder andere Geheimdienste zuhören würden, während sie sich über Gott und die Welt, ihre Mitmenschen und diverse Ärgernisse des Lebens auslassen. Manchmal sind ihre Äußerungen kryptisch, manchmal ausufernd. Selten politisch korrekt. Beziehungsprobleme, Ausbruchsfantasien, Sorgen mit den flügge gewordenen Kindern, beruflich schon fast auf der Abschussrampe, immer wieder kurz davor, sich von ihren jüngeren Mitarbeiterinnen und Kollegen überflügeln oder für dumm verkaufen zu lassen. Aber die beiden geben nicht auf. Sie kämpfen hartnäckig, manchmal augenzwinkernd, zeitweilig bissig und gemein, um ihre menschliche Würde und Selbstachtung nicht zu verlieren. Die beiden sind einerseits Freundinnen, was sie andererseits nicht da­ran hindert, Zickenkriege zu führen.

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Inhaltsverzeichnis

Der Parkplatz

Töchter

Bitte zurücktreten – der Zug fährt ab

Zicken

Kurzstrecke einfach

Ich bin dann mal weg

Hinter den Spiegeln

Geschenke

Tod – Geld – Leben

1

Der Parkplatz

ROBERTA: Hallo Deniiise, ich sitze in der Stille der Nacht bei weit offenen Fenstern, starre sehnsüchtig auf die silbrige Glätte des Sees, nicht wach und nicht schlafend. Ich schwitze und denke: War das alles im Leben?

DENISE: Ich schwitze auch, wahrscheinlich noch schlimmer als du zu Hause. Habe die Klimaanlage trotzdem ausgeschaltet. Sie macht zu viel Lärm.

ROBERTA: Ich sitze am Computer und schreibe Silben in die Nacht und hoffe, der Cyberspace tut mit und sie erreichen dich.

DENISE: Habe zum Glück mein Smartphone dabei – Nabelschnur zur Welt. Lasse mir gerade die Badewanne einlaufen.

ROBERTA: Schlafe heut Nacht unterm Sternenzelt, soweit der Sonnenschirm den Blick nach oben frei lässt, aber ohne Dach, nein, will nicht, dass mir etwas auf den Kopf fällt, es könnte flattern unter der leichten Decke oder krabbeln. Es ist heiß, schwer, faltig und schwitzig. Wie war das früher, als wir jung ins Bett fielen und SOFORT einschliefen?

DENISE: Sorry, ich muss in der Badewanne eingenickt sein. Hatte mein Handy auf die Ablage gelegt und dummerweise auf stumm geschaltet.

Cool, dass du im Freien übernachtest. Habe übrigens Arbeit mitgenommen.

Arbeit als Brandlöscher für meine Sehnsucht, verstehst du? Die Haut zu rösten am Strand, ist schon lange nicht mehr mein Ding. Ich sitze tagsüber unter einem Olivenbaum mit Blick aufs Meer – über mir ein Dom aus Zikadengeschrei – und redigiere Manuskripte.

ROBERTA: Meine Nerven, Denise!

Sei unvernünftig. Schmeiß diese grässlichen (sie sind immer grässlich), also diese unsäglichen Manuskripte in die Ecke, wirf etwas flatterndes Schrillbuntes über, nimm den Zikadenlärm mit in die Zivilisation des italienischen Dolce Vita und bestell einen pfirsichfarbenen Drink. Einen großen. Schlimmstenfalls nimmst du Heiner mit. Ein Drink unter sengender Sonne sollte genügen, aber halt dich unterm Sonnenschirm, sonst kommst du später nicht in den Genuss friedvoller Schläfrigkeit.

Wirklich, wenn du immer bloß machst, was Sache ist, hättest du gleich aufs Koffer-Packen verzichten und zu Hause bleiben können … um festzustellen, dass der Zikadenlärm ein Tinnitus ist.

Habe ich dir schon erzählt, dass ich die Baugenehmigung für meinen Parkplatz DOCH ENDLICH bekommen habe???

ROBERTA: Es ist 2.30 h und stockfinster. Ein steifer Wind rauscht ums Haus und es war ein echt harter Tag.

Ich habe dir einen Mail-Anhang geschickt. Mail-Anhang statt Kaffeekränzchen, aber der Effekt ist wohl derselbe, nicht wahr, Denise?

Angefangen hat es mit dem Hochgefühl, nachdem ich im Hotel die unsäglichen Pralinen zur Nacht zugunsten des täglich wechselnden WLAN-Codes ersetzt hatte. Tatsächlich hat die Hälfte der Gäste Zufriedenheit geäußert – Nummer fünf sagte gar, das Internet in diesem rückständigen Kanton sei ja eigentlich eher zum Wegbleiben, aber ich würde mir jedenfalls MÜHE GEBEN, ich fürchte, das war wirklich als Kompliment gemeint. Allerdings ist sein etwas knapper Charme entschuldigt, er ist nämlich Zürcher und zahlt bar – im Gegensatz zu den meisten, die die Kreditkarte zücken und genervt das Gesicht verziehen, weil es so lange dauert, bis der Drucker endlich die Rechnung ausspuckt.

Wie du weisst, bin ich übernächste Woche eingeladen und nun ja, ich habe mein bestes Kleid probiert … es liegt irgendwie so satt an – an den falschen Stellen – ich habe mir einen Whisky gegönnt, das Licht sanft gedämpft – es hat nichts gefruchtet. Jedenfalls bin ich in die Stadt gefahren und habe mir ein Kleid in dezentem Asche-Ton gekauft, für ein Vermögen.

Zimmer drei vierzehn Tage mit Frühstück.

Eigentlich ist es ein Zelt.

Dann hat der Gast von Nummer sieben zwei extra Kissen und einen Kühlschrank und einen weicheren Schreibstuhl verlangt (nun sitze ich hart, der Gast aus Nummer 107 hat Recht) und dann wollte er noch eine Fliegenklatsche. Wo kriegt man so etwas heutzutage noch her???? Was uns, meinen treuen Hoteldiener Jakob und mich, aber wirklich vor eine Herausforderung gestellt hat, waren die Sojakekse. Wir haben zwar glutenfreie, aber SOJAKEKSE! Echt, es gibt eine Grenze. Der kommt auch aus Zürich. Er zahlt nicht in bar. Ich hab ihm umgehend einen Zimmer-Aufschlag verrechnet, weil Saison ist, und er hat es noch nicht mal gemerkt, denn er findet uns dermaßen günstig; er reist nie ins Ausland, glücklicherweise.

Riesenseufzer.

Dann ist meine Tochter angekommen. Sie hält Hof in besagtem Zimmer. Ich habe einen Stammgast umbestellt. Selbstverständlich. Früchtekorb und eine schöne Flasche Rotwein. Wegen der Umstände. Gerne doch.

Nach Überschreiten der mütterlichen Schwelle beginnt die Retardierung mit hundert Metern pro Sekunde. Ich konnte mich beim gemeinsamen Abendessen in ihrem Zimmer (ich musste uns erst Platz schaffen, du glaubst gar nicht, wie viele Klamotten in einen Mini passen) gerade noch zurückhalten, ihr das Fleisch in mundgerechte Stücke zu schneiden.

Sie ist eine Suchende.

Dann wurde mir zwischen gegrilltem Fisch und Joghurt-Sorbet an Minzsauce die Welt erklärt. Zumindest der Teil, bei dem völlig überflüssiges Lernen eine Rolle spielt.

Und dann hat sie sich vor meinen Augen einen Joint angezündet.

Ich hoffe inbrünstig, sie fliegt nicht wieder von der Schule!

Das mit der Baugenehmigung erzähle ich dir ein anderes Mal.

Liebe Denise, du brauchst nicht zu antworten.

Es hat gut getan, einfach in die Nacht zu schreiben.

DENISE: Als ich dir neulich schrieb, dass ich nach Italien verreise, hast du wohl nicht genau gelesen. Ich bin NICHT auf Urlaub hier. Glaubst du ernsthaft, Heiner würde sich Zeit nehmen, mit mir ans Meer zu fahren?

Ich begleite Herrn Corradi. Du weißt, der ältere Herr, um den ich mich seit dem Tod seiner Frau ein bisschen kümmere.

Er traut sich die lange Autofahrt nicht mehr alleine zu. Vor allem in den Tunnels, bevor man ans Meer kommt, und entlang der Küste fühlt er sich unsicher. Er ist froh, wenn ich ihn chauffiere. Hier sitzt er nun tagein, tagaus in seinem klimatisierten Zimmer, beschäftigt sich mit Korrespondenzen, schreibt wohl auch an einem größeren Text, seinen Memoiren. Er ist dankbar, wenn ich ihm bei den Mahlzeiten Gesellschaft leiste. Er redet gern, und ich höre ihm zu. Ich darf ihm nur nicht widersprechen, sonst wird er böse.

Heute Morgen saß er schon unter der mit Wein bewachsenen Pergola an einem Tisch in der ersten Reihe mit Blick aufs Meer. Er war eingeschnappt, weil ich etwas verspätet war, versuchte es aber zu überspielen.

Das hier, liebe Roberta, ist definitiv nicht der Rahmen, in dem ich mich aufs Apero-Süffeln verlegen dürfte. Und Eis-Essen? Mein Gott, die ausgezeichnete Küche hier im Hotel greift meine Linie schon schlimm genug an, auch wenn ich jeden zweiten Tag auf den Primo Piatto verzichte.

Ich gratuliere dir übrigens zu deiner Parkplatzgenehmigung!

ROBERTA: Danke. Wie die Dinge so spielen, habe ich meinen mir unbekannten Widersacher im Gemeinderat neulich beim Begrüßungs-Apero der Neu-Zuzüger getroffen. Der findet ja neuerdings bei mir unten im Nebenzimmer statt.

Er hatte schon etwas von meinem blitzsauberen Meersburger Grauburgunder gekostet, und der schmeckte ihm schließlich so gut, dass er sich zunehmend entspannt dazu hinreißen ließ, sich zu mir zu beugen, »Werte Roberta, also, ich darf doch Roberta sagen?« (das fragen meiner Meinung nach nur Menschen, die das unter keinen Umständen tun sollten, aber seufz) also mit ein wenig Entgegenkommen würde er sich verwerten. Verwerten. Dann zwinkerte er mir mit einem Auge zu, sein Schnurrbart – dieser typische – , jedenfalls fing der an zu zittern und die Augen – ich schwöre es – begannen zu funkeln.

An diese Art von Baggerarbeit hatte ich nicht einmal im Traum gedacht.

Jedenfalls war einige Wochen später die Genehmigung im Briefkasten. Mit freundlichen Grüßen, so schrieb er, er spräche auch im Namen des Gemeinderates, und man sei ja so froh, dass es noch ein Hotel mit Stil gäbe hier im Ort.

Und schönen Dank übrigens für den kleinen Gruß aus dem Keller.

Die paar Flaschen schienen mir gut investiert.

Übermorgen wird bereits geteert.

Na, was sagst du???

ROBERTA: Sitze am Computer zwischen Stapeln von Rechnungen und Handwerker-Angeboten, kann nicht schlafen, und zum Wach-Sein bin ich zu müde.

Die Pasta mit Trüffel-Öl will nicht schmecken.

Wie geht es mit Heiners Kopfschmerzen? Hast du das Manuskript abgeben können wie geplant?

Was waren das noch für geruhsame Zeiten, als man auf die Post warten konnte.

Ein leerer Briefkasten verhieß Ruhe für einen Tag, bis Hoffen und Bangen gegen Mittag des nächsten neu entfacht wurden.

Jetzt starren wir unentwegt auf unsere Handys. Jede Minute, Sekunde, in der die ersehnte Nachricht nicht eintrifft, quält dich und lässt dir den Tag lang und sinnlos erscheinen.

Ich bin eine Gans.

Meine frühere Bekanntschaft hat die Eiszeit nicht überlebt.

Zu kleine Zeitfenster.

Aber der Parkplatz ist schön geworden.

DENISE: Auf welche Nachrichten hoffst du denn? Ist dir der Parkplatz nicht genug? Mein Chef fragt mich übrigens, ob ich im November mit ihm zu einem Kongress nach Brasilien reisen würde. Ich könnte doch, meint er, den Vortrag, den ich in Wien gehalten habe, dort noch einmal anmelden. Er wolle seine Ergebnisse aus den Langzeitverläufen präsentieren. Es wäre gut, wenn wir mit unserer Studie Präsenz markieren würden. Und übrigens kenne er einen Reiseveranstalter, der uns im Anschluss an die Tagung eine einwöchige Rundreise zusammenstellen könnte.

Ich war sprachlos. Seit seiner Scheidung steckt dieser Mann voller Überraschungen. Über das Alter, wo so etwas »gefährlich« werden könnte, sind wir, denke ich mal, hinaus. Trotzdem glaube ich, dass das Heiner zu weit gehen wird. Zuerst muss ich für mich klären, ob ich diese Reise machen will (Geld und so). Was würdest du tun?

Übrigens danke der Nachfrage, Heiners Kopfschmerzen sind nach wie vor ein Thema. Eine Stirnhöhlenentzündung oder ein Problem mit seinen Zähnen? Er beklagt sich in unregelmäßigen Abständen. Er solle zum Arzt gehen, schlug ich vor. Er hingegen meint, das werde von selber wieder besser.

ROBERTA: Natürlich fährst du.

Das Leben ist kurz.

Soll ich Heiner ein Zimmer hier im Haus anbieten? Im Winterhalbjahr ist wenig los, und er wäre dann von all den lästigen Haushaltspflichten befreit – das könnte er dir schon mal nicht vorwerfen.

Na, was meinst du?

Plündere dein Extrakonto und geh buchen.

DENISE: Ich fürchte, aus Porto de Galinhas wird nix – zu viel hier um die Ohren.

Aber danke für dein Zimmerangebot für Heiner. Täte ihm eventuell gut.

ROBERTA: Ich finde es überaus schade, dass du nicht fliegst.

Sind das nicht genau die Perlen, die der liebe Gott uns vor die Nase wirft?

Und wir heben sie nicht auf – missachten sie, weil wir länger schlafen wollen oder zu faul sind zum Bücken oder irgendwie zu viel um die Ohren haben …

Oder sind deine Gefühle für Heiner doch tiefer, als du dir selbst eingestehen willst?

Keine Lust, an fremden Gestaden nach Drinks zu schnipsen? Ja, das würdest du niemals tun, das gehört sich nicht, aber in Brasilien würdest du dich vielleicht trauen?

Es grüßt dich die in jedem Fall zu Hause Seiende!

DENISE: Eben, Roberta, die in »in jedem Fall zu Hause Seiende«. Würdest du an meiner Stelle wirklich fliegen? Ich glaube, ich muss mir Brasilien und meinen Chef getrennt vornehmen. Brasilien, keine Frage. Da will ich unbedingt mal hin. Aber mein Chef … das verlangt etwas mehr Sorgfalt.

Ich will es mir mit ihm unter keinen Umständen verderben. Der lange Flug zum Beispiel, ich würde ein Schlafmittel nehmen … und dann, stell dir das bloß vor, zu schnarchen beginnen. So will ich die Sache definitiv nicht ruinieren. Abgesehen davon, dass ich, wie wir wohl alle, im Schlaf wenig vorteilhaft aussehe. Und dann beim Erwachen, ungeduscht, ungeschminkt … diese unmöglichen Bordtoiletten. Du denkst natürlich an Business Class, aber dafür reicht es nicht, selbst wenn ich mein »Extrakonto« plündere. Habe den falschen Beruf.

Oder ich verknackse mir beim Betreten einer der vielen Rolltreppen den Fuß. Dann müsste ich mich unwillkürlich an seinem Arm festhalten, um nicht zu stürzen. Und das könnte er missverstehen.

Das hat übrigens alles nicht das Geringste mit Heiner zu tun.

ROBERTA: Ich muss Dir etwas gestehen.

Die Sache mit dem schnurrbarttragenden Mitglied des Gemeinderats ist, wie soll ich es ausdrücken, etwas weiter gediehen.

Zwischenzeitlich ist er aus der Baukommission ausgetreten. Er habe sich darin doch reichlich fremd gefühlt. Seine Amtszeit ging ohnehin dem Ende zu und er wolle sich wieder vermehrt anderen Dingen zuwenden. Interessanteren. Die Genehmigung war quasi ein Abschluss-Geschenk.

Er ist so belesen. So kultiviert. So freundlich. Beruflich macht er etwas mit Kommunikation und Meinungsforschung.

Seufz.

Es grüßt dich

Roberta

P.S. Das mit Heiner glaube ich dir nicht so recht. Und ja. Ich würde fliegen. Vielleicht.

DENISE: Ich fliege jedenfalls nicht. Mein Chef war überrascht. Dein Parkplatzwidersacher klingt interessant. Wenn jetzt seine Kommissionsarbeit zu Ende ist, wird er mehr Zeit haben. Hast du schon herausgefunden, ob er verheiratet ist? Kinder hat? Halt mich auf dem Laufenden!

ROBERTA: Das Leben kann so schön sein. Wenigstens für kurze, dem Alltag abgerungene wundersame lebensvolle Stunden.

Ich habe IHN getroffen.

Die zunehmende Dämmerung hüllte uns ein und wir haben einfach erzählt.

Heute habe ich die gesamte Tisch- und Bettwäsche sortiert, gewaschen und gebügelt, mit Lavendelsäckchen bestückt winterfest gemacht. Dabei gesungen. Jakob war etwas irritiert, aber er hat außer Lächeln keine weitere Reaktion gezeigt.

DENISE: So langsam werde ich neidisch. Was habt ihr euch denn ERZÄHLT? Wann hab ich zum letzten Mal jemanden getroffen, der mir zuhörte?

Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Fühle mich heute schon den ganzen Tag lausig. Unser Chef benimmt sich komisch. Dass ich nicht mit nach Brasilien reise, scheint ihm ziemlich egal zu sein. Damit hatte ich, ehrlich gesagt, nicht gerechnet. In Sitzungen ist er unkonzentriert; wenn ich ihm im Treppenhaus begegne, einsilbig. Er wirkt abwesend. Das nagt an mir. Seine besondere Aufmerksamkeit würde mir dieser Tage sehr gut tun. Der Sommer geht zu Ende. Die Nächte werden kalt …

Bitte schreib mir irgendetwas Aufmunterndes.

ROBERTA: Seltsam, mit deinem Chef. Meinst du, er ist einfach enttäuscht wegen deiner Absage? Und will es nicht zeigen?

Seit wann stören dich kalte Nächte? Der Sternenglanz? Funkelnde Lichter am Horizont?

Was hältst du davon, ihm heute zur blauen Stunde Tee und Kekse zu bringen?

Vielleicht hat er Kummer? Ist mit seinen Kindern alles in Ordnung?

Es muss gar nichts mit dir zu tun haben, wenn er auf einmal so eigenartig ist.

Wieso fragst du ihn nicht einfach? Traust du dich nicht? Das kann ich fast nicht glauben …

Verlass dich auf deine Wirkung. Welcher Mann kann dir schon widerstehen? Kauf Tee und tu für den Notfall noch etwas Stärkeres ins Handtäschchen. Ich drücke dir die Daumen!

DENISE: Tut mir Leid, Roberta, das mit Tee und Keksen ist nicht meine Art. Die ›Schachspielerin‹ in mir möchte, ohne fragen zu müssen, herausfinden, was in meinem Chef vorgeht.

ROBERTA: Ich habe aufgehört zu schreiben und die Haustreppe geschrubbt.

Aber ich bin immer noch verwirrt.

Wenn du eine Schachspielerin bist, sind dann deine Männer Bauern? Hat dein König dieselbe Farbe?

Bist du die Dame im Spiel, oder schiebst du die Figuren über das Brett?

DENISE: Ich fühle mich missverstanden von dir und bin irritiert. Wir spielen in Beziehungen doch immer mit Nähe und Distanz. Wenn einer einen Schritt nach vorne tut und seine Partnerin sagt sofort »Ja«, dann ist der Tanz zu Ende, bevor er begonnen hat. Wenn er einen Schritt vorwärts macht, weicht sie aus, dann tritt er zurück, und sie folgt ihm, aber immer nur so weit, dass der oder die andere nie sicher sein darf, den Partner zu besitzen.

Ich finde deine Geradlinigkeit unerotisch.

Du hast Recht, dass eine nicht zu unterschätzende Qualität meiner Ehe darin besteht, dass wir einander Freiräume lassen. Trotzdem wünsche ich mir manchmal mehr Aufmerksamkeit von Heiner. Vielleicht auch nur, weil zurzeit die von meinem Chef fehlt.

Du hast ebenfalls Recht, dass ich diejenige war, die die Reise nach Brasilien abgelehnt hat. Aber glaube mir, so gut kenne ich meinen Chef nun doch, um sagen zu können, dass es ein Desaster geworden wäre, wenn ich zugesagt hätte.

ROBERTA: Gestern Abend hatte ich wieder eine Verabredung mit meinem Parkplatz-Mann! Nach drei Tagen Grün-Tee, Arbeit und Joggen verbrachte ich zwei geschlagene Stunden im Bad und warf dann mein neues Zelt über. Zum ausgezeichneten weißen Bordeaux aßen wir Käse mit Cracker. Es war sehr warm und gemütlich. Der Abend flog nur so dahin.

Bilder in Zeitlupe, tief in meine Seele eingebrannt.

Später habe ich ihn sozusagen als Experten in Sachen Flirt mit Hindernissen beigezogen.

Das Reiseziel Brasilien hab ich unerwähnt gelassen, zu offensichtlich und gefährlich.

Aufgrund meiner Schilderungen hält er dich für kapriziös, von Tanz war nicht die Rede, aber er war der Meinung, dass die Einladung spektakulär halbherzig und die Absage voraussehbar gewesen war. Warum sich nicht einfach in einem Hotel treffen? In Ulm gibt es ein neues Hotel an der Donau mit Spa und Tiefgarage, die mit einem riesigen Einkaufszentrum verbunden ist. Empfehlenswert, meinte er.

Aber es würde natürlich eine gewisse Planung voraus setzen.

DENISE: Moment! Hotel in Ulm mit Spa? – Du hast mit Paul über mich gesprochen?! Und du warst GESTERN mit ihm essen???!! Paul ist dein Parkplatzwidersacher!???????!

Ich hatte dir – ebenfalls GESTERN!! – eine Mail geschrieben, die ich allerdings nicht abschickte, weil ich mir zu blöd vorkam. Aber jetzt schick ich dir den Text. Vielleicht magst du mal reinschauen.

Und dann bin ich gespannt auf deine Antwort.

Ich glaube, ich habe eine Dummheit begangen. Zum Glück ist Heiner auf Geschäftsreise. Er kommt erst am Wochenende wieder.

Ich habe mich von der Arbeit abgemeldet und werde wohl auch morgen Home Office machen. Dann ist Wochenende.

Hier mein gestriges Mail: Mir brummt der Schädel. Und meine Füße passen in keinen normalen Schuh.

Mein Chef hat gestern die Nachricht erhalten, dass unser Manuskript, in dem jahrelange Arbeit steckt, von unserer Traumzeitschrift angenommen wurde. Er schrieb es mir nicht per Mail, sondern stand plötzlich in meinem Büro. Hoher Impakt-Faktor, was unser Ranking hochschrauben wird. Er liegt bei 43.7 und ich bei 38.3. Ob er noch zu Lebzeiten die 50-er Marke knacken wird?

Jedenfalls schlug er vor, dass wir das feiern sollten. Ich stimmte zu und überließ ihm die Wahl des Lokals.

Wir begannen mit Weißwein, gingen dann zu Caipirinha über … ich erinnere mich noch, dass ich die vielen Limetten und Eiswürfel frustrierend fand. Der Zucker hatte sich vielleicht noch nicht aufgelöst. Aber bei mir war definitiv zu wenig Cachaca drin. Irgendwann wurde mir der Kopf trotzdem schwer. Und es erschien mir nur natürlich, ihn an Pauls Schulter zu lehnen.

Ich musste daran denken, wie oft wir uns gezofft hatten in den zurückliegenden Jahren, rivalisiert, gefetzt, einander gekränkt UND Vorwürfe gemacht. Aber in diesem Augenblick empfand ich eine tiefe Zufriedenheit.

Ich weiß nicht mehr, wann wir die Bar verließen. Und wie. Irgendwann saßen wir in Pauls Auto. Es regnete in Strömen.

Ich erinnere mich auch nicht mehr, wie ich nach Hause gekommen bin, wahrscheinlich mit einem Taxi. Werde mein Auto beim Institut abholen müssen. Ich vermute und hoffe, dass es immer noch dort steht.

Jedenfalls gab es einen Augenblick, in dem ich hochzufrieden über mein regelmäßiges Pilates-Training war. Paul hatte mich in eine gefährliche Schieflage gebracht. BMW 500-Dings, Limousine, glaube ich. Dass man bei allem technischen Fortschritt den Schaltknüppel nicht anders platzieren kann! Mercedes bietet da, glaube ich, bessere Lösungen.

Meine heutige Therapiestunde habe ich abgesagt. Muss erst zusammensetzen, was genau passiert ist. Und einem Mann werde ich das sowieso nicht erzählen.

Paul küsst gut. Er schmeckte tausendmal besser als diese knauserigen Caipi-Mischungen! Irgendwann muss sich meine Hand unter sein Hemd verirrt haben, meine Fingerkuppen tasteten Seidiges mit einer Spur Wolle. Icebreaker, dachte ich …

Natürlich spürte ich meine Knochen. Kardanwelle – keine Ahnung, weshalb mir plötzlich dieser Fachausdruck eingefallen war – , mein Rücken musste sich darüber drapieren. Das war eine Herausforderung, da können die Sitze mit noch so weichem Leder gepolstert sein. Jedenfalls war mir klar, dass ich nicht mehr 16 bin. Kurzzeitig war ich empört, dass mir so etwas zugemutet wurde … aber dann … wurde ich wieder friedlich.

Muss ich mich jetzt schämen, Roberta?

Mein Kopf dröhnt. Und wenn das nicht bald aufhört, wird er zerspringen. Ich trinke seit dem Aufstehen sehr viel Mineralwasser und halte die Fenster geöffnet. Aber obwohl es inzwischen aufgehört hat zu regnen, mag ich keinen Schritt vor die Haustür gehen. Meine Augen sind verdammt lichtempfindlich.

ROBERTA: Therapiestunde. Icebreaker. Paul. Institut. Der schmerzende Rücken. Essen – nein es war eher leichte Kost. Und nur eine Flasche Wein. Verständlicherweise. Er sah etwas angegriffen aus, aber, das günstige Licht, du verstehst schon.

Kein Kind von Traurigkeit. Keiner von uns. Glücklicherweise.

Jedenfalls hab ich ihn nach dem Lesen deiner Mail angerufen und ein wenig geplaudert. Ich hätte ein bisschen gegoogelt. Habe ihn nach seinem Institut und beruflichen Handicap gefragt. Die 50-er Marke, du verstehst. Er war etwas pikiert. Dann brachte ich die Caipis ins Spiel. Viele Caipis.

Dann schwiegen wir eine Zeitlang.

Du weißt Bescheid, sagte er. Es tut mir leid. Es ist nicht, wie du denkst.

Ich habe Denise heute früh von dir erzählt. Also nicht alles. Nichts Wichtiges. Angedeutet, nichts Persönliches. Du kennst Denise???

Ich habe aufgelegt und mein Handy ausgeschaltet. Es liegt im Safe. Ich muss zuerst wieder klar werden.

Draußen ist eine Gesellschaft von siebenunddreißig Leuten, die alle im Haus übernachten.

Ich sitze am PC und schreibe dir, starre Löcher in die Luft und vertändle die Zeit.

Das ist es, was die Liebe aus uns macht.

Nun gilt es, Farbe zu bekennen. Bisher ist ja noch nichts passiert. Nicht wirklich.

Die Zeit der Unschuld ist allerdings vorbei.

DENISE: Du hast sicher bemerkt, dass auch ich Zeit brauchte, um mich wieder zu fassen. Habe keinen Tropfen Alkohol angerührt übers Wochenende. Und bin zu Hause geblieben. Am Sonntagabend kam Heiner zurück, gut gelaunt. Glücklicherweise. Er erzählte von Oslo und dass er sich mit seinem Geschäftspartner vor Ort ausgezeichnet verstanden habe. Über den Flug regte er sich allerdings auf, lausiger Service bei einer dieser Billiglinien. Alles andere sei ausgebucht gewesen. Ich hörte ausnahmsweise aufmerksam zu und stellte Fragen, wenn er Pausen machte. Und war froh, dass Heiner mich so wieder in die Normalität zurückzog.

Ermuntert von diesem erfreulichen Anfang, gelang es mir heute Morgen, unser Institut schwungvoll zu betreten. Einige saßen bereits an ihren Schreibtischen und klebten mit den Augen an ihren Notebooks; die meisten Türen standen offen. Pauls Türe war zu. Ob er da war oder nicht, keine Ahnung. Ich hatte auch keine Nachricht von ihm. Teambesprechung dann heute am frühen Nachmittag. Bevor ich hinging, hatte ich kurzzeitig das Gefühl, dass meine Jeans gleichzeitig zu eng und zu weit und mein T-Shirt zerbeult und fleckig sei, obwohl ich es am Morgen frisch aus dem Schrank gezogen hatte.

Die Sitzung verlief sachlich. Niemand faselte. Wir schafften es, alle Diskussionspunkte in der vorgegebenen Zeit abzuhandeln, was ungewöhnlich ist. Ich schaute Paul an wie einen Fremden, weil der, der hier die Diskussion leitete, mit dem von voriger Woche nicht einmal entfernt verwandt zu sein schien.

Er wurde im Verlauf der Sitzung, hatte ich den Eindruck, zunehmend heiterer und lockerer. O. k., dachte ich mir, Vertrauen ist wirklich nur ein Gefühl, bei klarem Verstand besehen, eine Dummheit. Und: Einverstanden, letzte Woche gehört zu einem anderen Film. Diese Woche wird wieder gearbeitet und, wenn nötig, auch wieder gefetzt, gezofft, geschrien und verletzt.

Unsere kleine private Feier bereue ich in keinster Weise.

Und wie geht es dir? Du hast dir vermutlich mehr versprochen von Paul. Er ist ein Verräter. Oder ein Knallkopf. Oder beides. Machst du mir einen Vorwurf? Ich hatte, ehrlich, nicht die geringste Ahnung. Meine Füße passen zum Glück wieder in alle Schuhe. Ich brauche keine Sonnenbrille mehr, wenn ich vor die Haustüre gehe, mein Kopf denkt wieder klar. Das macht mich froh.

ROBERTA: Warum sollte ich dir einen Vorwurf machen? Im Gegenteil, ich finde es bewundernswert, wie gut du den Übergang zurück zur beruflichen Sachlichkeit gefunden hast. Das Institut ist genau der richtige Ort, um sich zu fetzen, zu zoffen, zu schreien und gegenseitig zu verletzen. Vor allem, wenn am Ende eine gute Arbeit herauskommt.

Ich habe ein eher bewegtes Wochenende hinter mir.

Der obligatorische Blumenstrauß hatte beinahe monströse Ausmaße: Herbstlaub, Rosen und Hortensien, GOTT SEI DANK keine! Lilien – fand gerade noch Platz in der Hotelhalle und wurde während des Aus-Checkens von der mittel bis schwer verkaterten Gesellschaft in den höchsten Tönen gelobt.

Mein Handy – frisch auf Empfang nach der Dunkelhaft – hörte überhaupt nicht mehr auf zu vibrieren.

Der Verfasser der Nachrichten auf allen erdenklichen akustischen und elektronischen Kanälen stand dann am frühen Abend kleinlaut in meinem Büro, inklusive Champagner (rosa, Laurant Perrier, Jahrgang) und zwei Gläsern. Eine der Entschuldigungen, bei denen er durchaus eine gewisse Kreativität in verschiedenen Sprachen an den Tag legte, war auf Suaheli. Ja, klar. Jakob warf uns einen etwas verwunderten Blick zu, verständlicherweise: zwei spätmittelalterliche Erwachsene, die sich in einem Winz-Büro über einer Flasche rosa Blumen-Champagner halb tot lachen.

Er ist, wie du bereits angedeutet hast, ein Knallkopf.

Ich auch.

Wie war das mit den Perlen? Was wäre das Leben ohne die eine oder andere Dummheit, nicht wahr, Denise, das verstehst du doch sicher am besten?

Und lass Heiner herzlich grüßen!

2

Töchter

DENISE: Hallo, Roberta, wo und wie läutest du das Wochenende ein? Ich bin auf dem Heimweg. Mein Arbeitstag war lang.

Oben auf dem Berg gab es eine Theaterinszenierung von »Babettes Fest«. Als ich diese Novelle vor Jahren zum ersten Mal las, beeindruckte sie mich. Heute also eine Bühnenfassung. Ein Mann und eine Frau und eine lange, prächtig gedeckte Tafel. Das Publikum wurde eingeladen, dort Platz zu nehmen. Zweimal. Und tatsächlich wurden Speisen serviert, Wein und Champagner kredenzt. In anderen Theatern, überall auf der Welt, davon bin ich überzeugt, wäre der Sturm auf die Bühne überwältigend gewesen, aber nicht so in der Zwingli-Stadt. Weil immer noch Plätze frei waren, gab ich mir einen Schubs und schritt auf die lange Tafel zu.

Es gelang der Regie und »Babette« tatsächlich, die Teilnehmenden in Tanja Blixens Feierlichkeit hineinzuversetzen. Und die Schauspielerin, die ich seit Jahren verehre, spielte ihre Rolle mit solcher Würde, Grazie und Herzlichkeit, dass sie die Welt für eine kurze Zeit zu verzaubern vermochte, ihre Gäste und auch mich vorübergehend zu besseren Menschen machte.

Man brachte Gläser zum Klingen, prostete wildfremden Menschen zu, lächelte, trank und aß. Stell es dir vor – du sitzt plötzlich selbst auf der Bühne!

Auf meinem Weg zum Bahnhof fühlte ich mich glücklich. Die dunklen Ecken auf dem Weg hinunter ängstigten mich nicht. Und ich empfand die Gleichgültigkeit der mir begegnenden Männer als Wohltat. Ein älter werdendes Gesicht, ein nicht mehr junger Körper sind ein Geschenk! Endlich bin ich frei von den Begehrlichkeiten anderer, kann die Welt aus mir heraus betrachten, ohne von irgendjemandem behelligt zu werden.

Die Luft war frisch, aber da ich rasch ging, nicht kalt. Hinter erleuchteten Fenstern bewegten sich oder saßen Menschen. Bürgerliche Behaglichkeit. Gediegene Speiselokale, schön gedeckte Tische. Ich kam auch an ein paar aufgerissenen Müllsäcken vorbei. Jugendliche lungerten um große Container herum. Drei saßen kiffend vor einem Hauseingang. Ein Betrunkener taumelte und stieß eine Glasflasche von der Mauerbrüstung, dass es klirrte. Vorbeigehende drehten sich um. Ein dabei Stehender half dem Betrunkenen wieder auf.

Aber in ihren Grundfesten ist diese Stadt total solide. Häuser und Treppen aus Stein. Rücklagen und Ersparnisse im Überfluss, so dass gegen Verfall und Zerrüttung jederzeit angegangen werden kann. Und so sind auch diese kleinen menschlichen Abweichungen von der grundsätzlich beinharten Ordnung in dieser Stadt nichts anderes als ephemere Oberflächenerscheinungen, die spätestens am nächsten Morgen durch die Stadtreinigung weggeblasen sein werden.

Am Bahnhof fuhr gerade mein Zug ein, der mich nach Hause bringen würde, und er verließ, nachdem alle erwarteten Lautsprecherdurchsagen gemacht waren, auf die Minute pünktlich die Stadt.

ROBERTA: Was soll ich von einem Theaterstück halten, das das Publikum zum Essen einlädt und die andern dabei zuschauen lässt? Müssen wir neben dem Buchen von Reisen und dem E-Banking jetzt auch noch das Theater selber machen? Wieso soll ich es gut finden, mit jemand völlig Fremdem auf einer Bühne sitzend zu essen?

Ich weiß auch nicht, ob ich diesen vielen grauen Stein als bedrückend oder eher als beruhigend empfinden soll.

Warum ärgerst du dich andererseits über die omnipräsente, wohlgefällige Sicherheit, die höchstens durch ein paar harmlose Kiffer beeinträchtigt wird? Sogar den Betrunkenen wird aufgeholfen. Was wünschst du dir stattdessen? Angst, Dreck und Korruption? Mehr unpünktliche Züge?

In einem gebe ich dir allerdings recht: Die Sicherheit eines alternden Körpers macht frei, in mehr als nur einer Hinsicht. Du erscheinst mir subversiv rebellisch. Was ist los? Kein Mann in Sicht außer Heiner?