Mama, Helga, Püppi und das Märchen vom Tröpfchen aus dem Regenbogen - Dietmar Krönert - E-Book

Mama, Helga, Püppi und das Märchen vom Tröpfchen aus dem Regenbogen E-Book

Dietmar Krönert

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Beschreibung

Aus einem düsteren, wunderlichen Trödlerladen bekommt die kleine Helga eine neue Puppe. Püppi, wie das silberne Namensschild um ihren Hals verrät, ist aber eigentlich eine recht alte Puppe mit einer langen Vergangenheit. Unter den fürsorglichen Händen ihrer neuen Puppenmama erwacht Püppi aber immer mehr zu neuem Leben. Und von der Mama ihrer Puppenmama Helga erfährt Püppi dann die Geschichte von dem Tröpfchen aus dem Regenbogen, das ebenso wie sie selbst zum Leben erweckt wird. Zwei Märchen, zauberhaft miteinander verknüpft und verflochten zu einer Geschichte für Jung und Alt; ein reizendes Plädoyer für die Fantasie.

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Seitenzahl: 25

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Ein Märchen für alle Altersklassen von 3 bis 99 Jahre

Ein Buch der Kinderbuchreihe »Hallo Guck«

Inhaltsverzeichnis

Püppi: Die Vorgeschichte

1. Hallo Püppi

2. Eine Kleinfamilie

3. Tröpfchen aus dem Regenbogen

4. Guten Morgen Helga, Püppi und Bärle

Nachwort

Püppi

Die Vorgeschichte

Gertrude, die in ihrer kleinen Wohnung auf ein arbeits- und entbehrungsreiches Leben zurückblickt, blieb nun am Ende kaum mehr, als mit der liebevoll gestalteten Puppe zu sprechen, die ihren Platz auf dem gemeinsamen, unmodern gewordenen Sofa hatte. Die Frau war einsam, anders kann man es nicht beschreiben.

Die Puppe sprach in der inneren Wahrnehmung Gertrudes mit ihr und zu ihr. Dabei halfen der alten Dame die nun immer stärker hervortretenden Erinnerungen an ihre beiden Kinder, als sie noch klein, laut und wissbegierig waren. Und so erklärte nun Gertrude auch der kleinen Puppe, die sie nach ihrer Tochter Iris nannte, die einfachen Weisheiten des Lebens.

Damit gab sie noch ein letztes Mal ihr Wissen um die Dinge, ihre Lebenserfahrungen und Erinnerungen weiter. Die Puppe hörte ihrer Puppenmama regungslos zu, schien alles begierig in sich aufzunehmen.

Sie erfuhr, wie anstrengend und ohrenbetäubend laut die Arbeit in der Wollspinnerei damals in Nagold gewesen war. Das Leben hatte ihr keine Alternativen geboten. Gertrude folgte ihrer Mutter in die Fabrik, weil es zum Arbeitsplatz nur wenige Minuten zu Fuß waren. Mit Watte in den Ohren brachte sie die ersten Arbeitsjahre hinter sich.

An einem ganz gewöhnlichen Arbeitstag, einem Mittwoch, wurde sie einundzwanzig Jahre alt und damit volljährig und schon bald darauf schwanger. Die beiden Anlässe gaben keinen Grund dafür ab, besonders gefeiert zu werden. Ganz im Gegenteil. Der Alte, sprich ihr Vater, warf sie aus dem Haus, als er von ihrer Schwangerschaft erfuhr.

Sie heiratete wenig später Werner, den Erzeuger von Iris, der ihr Leben nun ein wenig in eine andere Richtung lenkte. Das heißt, außer der Adresse änderte sich erst einmal nicht viel für sie.

Zum ersten gemeinsamen Weihnachtsfest bekam Gertrude von ihrem Mann eine Waschmaschine geschenkt. In diesen Nachkriegsjahren waren Haushaltsgegenstände als Geschenk für die treue Ehefrau durchaus gebräuchlich. Jedenfalls freute sie sich nicht nur pflichtgemäß darüber. Musste Gertrude von Stund an die Wäsche doch nicht mehr von Hand über dem Waschbrett im Blechzuber rubbeln, bis die Lauge ihre Hände ganz rot und die Haut brüchig werden lies. Und vor dem Aufhängen über der Wäscheleine im Garten, oder Winters auf der zugigen Bühne des ehemaligen Bauernhauses mitten in der Stadt, musste sie dann nicht mehr die Wäschestücke von Hand auswringen. Dafür gab es eine Wäscheschleuder, die man gut festhalten musste, damit die Maschine nicht wie verrückt geworden durch die Waschküche hüpfte. Wenn sie dann nach wenigen Sekunden die hohe Solldrehzahl erreicht hatte, lief das Ding relativ ruhig und gleichmäßig.