Marzell und das jährliche Springturnier - Katharina Jordan - E-Book

Marzell und das jährliche Springturnier E-Book

Katharina Jordan

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Beschreibung

Es ist kein typischer Pferde-Roman, oder eine typische Tiergeschichte, sondern eine Actiongeladene Jugendgeschichte mit viel Herz und Romantik! Denn Marzell ist verliebt. Doch seine angebetete Liane soll sich mit einem anderen verloben. Marzell ist zwar ganz vernarrt in Pferde und den Springsport, doch ist er auch ein Ausnahmetalent im Programmieren...

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Katharina Jordan

Marzell und das jährliche Springturnier

Ein Aussenseiter

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Ein paar Worte vorweg

Pubertät ist, wenn Eltern schwierig werden

Galopp im Wald

Das Wunder von Aachen

Neuer Tag, neue Freunde

Minister Jäger

Anja, Tanja, Paris und keine Zeit für Schule

Graf von was?

Ferrari!

Marzell und Lotos

Rendevouz im Wald

Das Finale naht

Gerupfte Adler

Impressum neobooks

Ein paar Worte vorweg

Trotz realer Orte-, Marken- oder Ereignisse, bleibt die nachfolgende Geschichte reine Fiktion. Personen und Handlungen sind frei erfunden.

Abschließend noch eine Korrektur: Familie Graf von Zipelskie waren sehr nette Nachbarn.

„So lange man lebt, soll man hoffen.

Denn das Leben ohne Hoffnung ist nichts

Und der Herr Gott ist voller Gnade!“

Bibel

Marzell und das jährliche Springturnier

Ein Außenseiter

Pubertät ist, wenn Eltern schwierig werden

„Wo steckt er denn jetzt schon wieder!? Elisabeth sag mir nur das, denn immer, wenn der Junior gebraucht wird ist er nicht da!“, fragte am frühen Abend Franz seine Frau, als er erneut suchend ins Haupthaus des ziemlich großen Pferdehofes, der am Rand der Kaiserstadt Aachen zu finden war, hinein kam. Elisabeth ihrerseits hörte ihrem Mann gelassen zu, denn sie kannte bereits auswendig seine sprunghaften Launen. Es fing bei Franz stets dann an, wenn er glaubte, dass sein Sohn sich von der Arbeit weg drückte, oder eben das versuchte. Dann aber wand sich Elisabeth von ihrem Elektroherd um, schaute sich ihren Mann kopfschüttelnd an, erwiderte ihm genauso gelassen, wie sie ihm interessiert zuhörte. Sogleich sollte Franz seine Frau reden hören: „Er übt mit seinem Pferd in der großen Scheune! Du weißt es doch auch schon, dass er zu unserem Regionalen-Pferdespringturnier hin will!“ Franz seinerseits hörte seiner Frau reichlich verärgert zu, erwiderte ihr genauso reichlich trotzig: „Ich warte nur ab, bis er seine tägliche Arbeit getan hat, dann ziehe ich ihm das Fell über die Ohren!“ Elisabeth ihrerseits hörte bereits lustig schmunzelnd ihrem Mann zu und erwiderte ihm genauso lustig schmunzelnd: „Ach komm schon Franz! Bleib bloß auf dem Teppich! Du bist doch nur ein Bauer, mehr nicht! Lass deinen Jungen üben! Übrigens er ist es nicht unsere einzige Sorge – an die anderen zwei sollst du auch nicht zu denken vergessen! Außerdem: Du weißt doch selbst auch sehr gut Bescheid, dass ein viel versprechendes Turnier-fähiges Pferd mehr in die Kasse einbringt, als eins, das noch trainiert werden soll und keine Erfahrungen hat! Übrigens: Hast du es gestern Abend auch schon im Radio gehört, dass unsere Sparkasse erneut ein Turnier für die Anfänger mit einem beachtlichem Preis von 15.000 EU veranstaltet und einen Pokal gibt’s dazu auch noch zu gewinnen! Marzell hat das alles gestern beim Abendessen genau gehört, und genau das ist der Grund, warum er sich urplötzlich so sehr mit seinem Pferd anstrengt! Ein Turnier will vorbereitet werden! Er träumt doch schon so lange davon einmal auf ein Turnier zu gehen! Mit diesem Geld kann er sein Studium selbst finanzieren! Zumindest hat er sein Taschengeld für die 5 Jahre, während er studiert!“ Franz hörte seiner Frau ganz genau zu, erwiderte ihr reichlich kaltblütig: „Das hat er mir auch schon letztes Jahr gesagt, dass er das unbedingt will! Und was passierte dabei, hm!? Das weißt Du ganz genau, nämlich nichts anderes, als dass er sich erkältet hat, nachdem sich die Jungs im Eisstadion am Wochenende zuvor ausgetobt haben, während sie Eishockey spielten. Er lag mir nachher zwei bittere Wochen mit hohem Fieber im Bett und konnte nun doch nicht zum Turnier hin gehen! Anschließend war er untröstlich, heulte mir zwei weitere bittere Wochen tagtäglich wie ein kleines Baby das tun würde und, das noch unbedingt seine Nuckel bräuchte und reagierte darauf nicht wie ein erwachsener Mann!“ Dennoch, kaum sagte Franz sein letztes Wort, da schaute ihn Elisabeth schon fast vernichtend an und zuckte dabei reichlich unzufrieden mit ihrer rechten Mundecke. Das genügte Franz völlig, rasch seine Taktik, laut der bitteren Erfahrung, die er bereits hatte, zu überdenken. Allein deswegen sagte er genauso blitzschnell reichlich überzeugend zu seiner Frau, damit sie bloß zur Ruhe kommen würde und nicht prompt erneut wegen ihres über alles geliebten Marzell mit ihm drauflos stritt - voll Dampf, so zu sagen. Als Elisabeth ihren Mann zu ihr ziemlich einlenkend sagen hören sollte: „Aber meinetwegen, wenn er das unbedingt will! Hat er Dir überhaupt schon gesagt, Elisabeth, was er nach dem Gymnasium machen will? Denn in zwei Jahren ist es so weit! Sein Klassenlehrer hat mich auch schon nach der letzten Eltern-Versammlung im Gymnasium gefragt, was er eigentlich studieren will! Ist es denn nun jetzt Landwirtschaft, oder ist es Sportmedizin? Seine Noten sind einfach glänzend, aber unser Junior scheint zum Studium gleichgültig zu sein! Alles was ihn überhaupt noch interessiert ist es sein Pferd Lotos!“ Elisabeth hörte ihrem Mann zwar sehr aufmerksam zu, erwiderte ihm jedoch urplötzlich etwas völlig unerwartetes - zumindest nicht das, was Franz gerade von ihr erwartet hat. Als Franz seine Frau fragen hören sollte: „Und Liane? Ist sie nicht bildhübsch!? Jeder Mann würde maßlos stolz sein, sie zu heiraten! Oh ja und wie sie vor dem Traualtar aussehen würde, in der Kirche. Das wage ich kaum auszudenken!“ Franz hörte seiner Frau zu, schüttelte dabei nun doch total ungläubig mit seinem Kopf, erwiderte ihr dann ohne zu lange zu überlegen: „Ein sehr schöner Traum. Wohl wirklich ein sehr schöner Traum für unseren Junior, dennoch unerreichbar, so wie ich das bereits sehen kann! Ich weiß welche Liane du meinst! Doch wohl die Tochter des Sparkassen-Vorsitzenden Liane von Kleefeld! Nicht übel. Wirklich nicht übel! Junior hat einen ausgezeichneten Geschmack! Das gebe ich wirklich zu, Elisabeth! Aber um das Mädel zu heiraten, da muss man nicht ein Sohn eines Bauern sein, sondern ein Sohn eines Industriellen - und zwar von ganz oben! Hör also auf damit, die Luftschlösser zu bauen! Bleib selbst doch mal auf dem Teppich!“ Elisabeth ihrerseits schaute sich lustig schmunzelnd ihren Mann an, erwiderte ihm dann reichlich kämpferisch: „Abwarten, mein Lieber, abwarten! Wir werden sehen was kommt! Sicher ist, dass die beiden jetzt schon in einander verknallt sind - aber richtig! Ich meine in einander verliebt! Schau Dir die beiden doch ganz genau an, Franz! Ich meine damit, dass du doch nicht gerade blind bist!“ Mit ihrem letzten Wort fing Elisabeth an den Tisch zum Abendessen zu decken, sagte nichts mehr ihrem Mann, sondern machte das Radio an. Es spielte gerade einen schönen Tango. Bereits in der nächstbesten Sekunde kam urplötzlich Marzell in die Küche rein, ging gezielt zu seiner Mutter, gab ihr sein Liebesküsschen, stibitzte dabei ganz geschickt eine kleine Hähnchenkeule von der soeben vorbereiteten Platte und versuchte dabei selbstverständlich genauso rasch zum Fernseher im Wohnzimmer zu verschwinden. Elisabeth ihrerseits gab ihrem Sohn genauso geschickt ihren Klaps auf den Po und kicherte dabei lustig drauflos. Marzell seinerseits umarmte genauso unerwartet liebevoll seine Mutter im Esszimmer, das eine gemeinsame halbrunde Nische mit dem ziemlich großen sowie auch geräumigen Wohnzimmer hatte. Dabei tanzte er genauso urplötzlich eine ziemlich geschickte Kehre mit seiner Mutter - sehr wohl passend zum Tango, der gerade im Radio gespielt wurde. Elisabeth ihrerseits kicherte erneut vergnügt drauf los, dennoch gab sie ihrem Sohn völlig unerwartet erneut einen Klaps auf den Po und sagte zu ihm lustig lachend: „Lass mich los! Ich bin nicht Deine Liane! Und hör’ endlich auf mir die Hähnchenkeulen von der Platte zu klauen! Du bist nicht der Einziger der das mag!“ Marzell seinerseits kicherte vergnügt, setzte sich erst gemütlich auf das Sofa, schaltete das ziemlich große flache Fernsehen ein, das ihm gegenüber auf dem Teppich neben dem großen Vogelkäfig da stand, in dem der große bunte Ara Nick auf seiner Stange saß und genüsslich an seiner Nuss naschte. Marzell schaute sich flüchtig schmunzelnd Nick an, der sich sogleich auch reichlich neugierig zum Fernseher wand um die Fernsehübertragung des Springturniers mit zu ansehen. Während sich Marzell das Fernsehprogramm ansah, fing er dabei genüsslich an, seine stibitzte Hähnchenkeule zu naschen. Bereits nach wenigen Sekunden konnte Marzell deutlich im Sportkanal ein jährliches internationales Springturnier in Aachen sehen, das gerade Live übertragen wurde. Zu seiner maßlosen Überraschung sah Marzell völlig unerwartet seinen langjährigen Schulfreund Maik aus der Klasse, die zuvor dasselbe Gymnasium beendet hat und der mit einem ihm völlig unbekannten Pferd gerade sehr geschickt, sowie auch überzeugend in der - bis jetzt - kürzesten Zeit fehlerlos gesprungen war. Das Publikum fing im Stadion an total begeistert zu applaudieren. Nick der die Übertragung aufmerksam verfolgte, rief bei jedem von Maiks Sprüngen „Ah! Hoch mit dem Arsch! Hoch mit dem Arsch!“ Der Fernsehreporter sprudelte während des Kommentars fast über von unzähligen Komplimenten, die ausgerechnet seinem Freund galten. Damit nicht genug: Bereits wenige Minuten nach dem Auftritt sprach derselbe Reporter mit Maik, der bereits während des laufenden Turniers eine einmalige Chance hatte, dieses Jahr den Pokal zusammen mit dem dazugehörenden Geldpreis, der selbstverständlich als zusätzlicher Grund den Ehrgeiz zu fördern, garantiert nicht zu verachten war, zu gewinnen. Marzells Aufmerksamkeit stieg dabei an die äußerste Grenze des Möglichen. Er hat zum erstem Mal nun doch verstanden, dass er nicht nur zahlreiche Gerüchte in der Stadt während des Disco Besuchs zusammen mit seinen Freunden hörte, dass sein Freund Maik bereits längst zu der Militärakademie nach Dresden ging um zu lernen - per schriftlicher Einladung derselben Akademie und das bitte 5 Jahren lang. Zum Schluss würde er also doch zum Polizeimeister werden und hatte obendrein bereits seinen ersten internationalen Erfolg zu feiern, außer dass Maik am Computer ein ausgezeichneter Programmierer war. Schon zu Schulzeiten beeindruckte er alle Lehrer mit seinen einmaligen Fähigkeiten, sowie Marzell das bereits ebenfalls konnte. Sie amüsierten sich auch miteinander sehr oft im Internet. Kurioser Weise befürworteten weder Marzells Eltern noch die zahlreichen Lehrer im Gymnasium, das Marzell zur Zeit gerade in der elften Klasse besuchte, dass Marzell programmierte und das obwohl er Programmieren in seiner Freizeit sehr mochte und zwar nicht weniger als den Chemiestunden im selben Gymnasium beizuwohnen. Außer, dass er sich in seiner Freizeit ebenfalls total begeistert um den Springsport kümmerte. Außerdem spielte Marzell ganz gerne nebenbei sozusagen zusammen mit seinen beiden Brüdern auch Eishockey. Allerdings war das bei Marzell ein zwischenzeitliches Interesse, das garantiert nichts zu sagen hatte. So wie im Sommer schwimmen zu gehen, oder eben Fahrrad zu fahren um sich von dem innerlichen Kummer den Marzell, eben wegen seines über alles geliebten Pferdesports zur Zeit hatte, zu zerstreuen, und das obwohl Marzell auch ganz gerne zusammen mit Liane eine Zeitlang zur Tanzschule ging um Tanzen zu lernen. Vor allem sorgte die Tanzschule dafür, dass sich die beiden Jugendlichen dort kennen gelernt haben, denn sie besuchten verschiedenen Gymnasien in Aachen. Im Gymnasium während des Sportunterrichts lernte Marzell auch Karate, so wie Marzell im Verein nur zu gern Taekwon-Do, den überall verbotenen Straßenkampf, zu kämpfen lernte und im Schützenverein des Dorfes, in dem sein Vater auch dabei war, zusammen mit seinen beiden Brüder gar nicht so übel zu schießen lernte, denn sein Vater ging nur zu gern auf die Jagd und während des jährliches Urlaubs in Schweden fischen. „Du warst eben sehr ungezogen.“, schimpfte Elisabeth mit Nick, der sie nur verwundert ansah und laut schreiend protestierte. „Küss mich, Liebling, küss mich!“, krächzte Nick. Enttäuscht, nichts erreicht zu haben rannte Elisabeth aus dem Zimmer. Zur Belohnung bekam Nick von Marzell noch eine Nuss.

Marzell hat inzwischen keine üble Sammlung an Büchern in seinem Zimmer, die sich mit Pferden beschäftigten, aber auch mit Programmieren. Die Wänden in Marzells Zimmer wurden mit den zahlreichen Pferdebildern und Bildern von Reit-Springturnieren geschmückt sowie auch mit einem riesig großen Foto seines Idols, das ihn in seiner ganzen Größe abgebildete und aus den einzelnen Blättern des ‚Bravo’ Jugend-Magazins zusammengestellt wurde. Das Poster, das neben seinem Kleiderschrank an der Wand von Marzells Zimmer hing beeindruckte alle seine Mitschüler enorm. Auf dem Boden von Marzells Zimmer lag sogar ein Teppich mit zwei Pferdeköpfen auf dem hell-beigen Teppichboden. Sogar Marzells Bettwäsche zeigte ein springendes weißes Pferd. Sein hellgraues Lieblings-Sweatshirt mit dazu gehörender Mönchs-kapuze hatte ebenfalls einen weißen Pferdekopf auf der Brust aufgedruckt. Marzell selbst saß immer noch vorm Fernseher und schaute sich die Fernseh-Live-Übertragung des Sportturniers weiter an. Als er urplötzlich vom jemandem angerufen wurde. Marzell stutzte total ungläubig, holte sein kleines Handy aus seiner Jeanstasche raus, betätigte die Empfangtaste, lauschte ein paar Sekunden und hörte urplötzlich die ihm nur zu gut bekannte Stimme, die keinem anderem als seinem langjährigen Freund Maik gehörte. Marzell fiel dabei aus allen Wolken, erwiderte dem Maik auf seinen strahlendes Gruß nicht weniger freudestrahlend: „Hey, Maik, wie geht’s Dir alter Knabe!? Ich hab gerade Deinen bombastischen Auftritt im Fernsehen bestaunt - rein zufällig so zu sagen! Wow, war das vielleicht super anzusehen! Besser gesagt Doppel-Wow um dem einigermaßen gerecht zu sein! Einfach atemberaubend, echt Alter! Ich könnte so etwas ganz bestimmt nie schaffen! Außer wie im Traum vielleicht! Wie hast Du es überhaupt geschafft so weit zu kommen, hä!? Das ist die neugierige Frage die es zu beantworten gibt!“ Maik seinerseits hörte lustig schmunzelnd Marzell zu, erwiderte ihm genauso lustig schmunzelnd: „Dann hast du es auch gesehen wie ich Dir mit meinem rechten Auge zuzwinkerte, hä!?“ Marzell seinerseits ließ nicht zu sehr lange auf sich warten, lachte glücklich drauflos und erwiderte Maik immer noch lustig lachend: „Und ob ich das gemerkt habe! Ich dachte mir dabei nur, dass es galt Deiner Flamme und nicht mir, oder meinetwegen Deinen Fans! Kommst Du am Sonntag bei uns im Dorf vorbei!?“ Maik seinerseits hörte Marzell gelassen zu und erwiderte ihm sachlich: „Nein, Nein! Leider nicht, alter Freund! Mam’ war deswegen auch schon maßlos enttäuscht! Stell Dir so etwas nur vor, dass sie nur deswegen hier her gekommen ist, nur um mich sozusagen zu umarmen! Hör zu, Marzello, ich hab eine Idee! Kannst du vielleicht am Sonntag hier her vorbei kommen!? Dann könnte ich Dich meinem Betreuungs-Offizier vorstellen, denn wir haben auch schon nicht nur einmal von Dir in der Akademie geredet und Deinen sagenhaften Fähigkeiten in Sachen programmieren! Ich hab ihm so regelrecht, so gut ich nur konnte, alle Ohren voll gesungen! Also, was ist!? Wir zahlen Dir den Eintritt. Ich erwarte Dich bei den Kassen - und zwar alle beide!“ Marzell hörte Maik total überrascht zu, erwiderte ihm nach kurzem Überlegen: „Es ist einfach überwältigend, Maik! Ist das der Grund, warum du urplötzlich in der Militäruniform Deinen Auftritt machst!? Und zu Deiner Einladung würde ich ganz gern vorbei kommen! Ich muss nur beim meinem Vater fragen, ob er am Sonntag etwas Bestimmtes vorhat, außer die Pferde zu füttern!“ Noch während Marzell zu seinem Freund gesprochen hat, schaute er sogleich erwartungsvoll seinen Vater an, der ihm urplötzlich wohl wollend mit seinem Kopf zustimmend zunickte. Marzell legte deswegen rasch seine linke Hand auf den Handy fragte seinen Vater genauso rasch: „Bringst du mich zum Stadion, Vater!? Es ist Maik, der mit mir gerade redet!“ Der alte Franz schaute sich seinen Sohn ein paar Sekunden lang an, doch erwiderte ihm dann nur mit einem stummen bestätigenden Kopfnicken. Marzell strahlte sofort drauflos, sagte Maik sogleich: „ Bist du noch da, Maik! Vater kommt auch mit. Er bringt mich auch zum Stadion. Mit unserem silbergrauen Mercedes, den kennst du auch schon, glaub ich! Wann genau sollen wir vorbei kommen? Wann hast du deinen Auftritt am Sonntag!?“ Maik erwiderte Marzell freudestrahlend: „ Ich springe in der Endrunde etwa gegen 14 Uhr! Das ist schon fest im Computer eingetragen! Ich weiß nur noch nicht ganz genau, wer alles am Sonntag gegen mich springen wird! Du weißt es doch selbst auch schon, Marzello, das ist Wortwörtlich eine wirklich spannende Geschichte! Nur deswegen sind wir noch nicht im Hotel! Meinst du, ihr schafft es bis dahin hier zu sein!? Ihr sollt aber ein bisschen mehr Zeit zum Fahren mitnehmen! Stell Dir so etwas nur vor, Marzello, dass die Stadt über den Rand voll ist. Sozusagen ‚fällt keine Nadel runter‘ auf den Straßen. Genau wegen des Springturniers! Das kann ich mir auf jeden Fall ganz locker so vorstellen!“ Marzell seinerseits hörte erneut Maik zu, und erwiderte ihm gelassen: „Ich kann mir auch eine ganze Menge vorstellen, Alter, aber ich glaube schon, dass wir doch zeitig kommen werden, denn wir stehen auch am Sonntag sehr früh auf, um die Pferde zu füttern!“ ,Maik reagierte, wie Maik reagieren würde. Er lachte sogleich freudestrahlend drauflos und jolte jubelnd Marzell ins Handy, fast so wie seine zahlreichen Fans das machten, die die ihm gerade während des Auftritts auf den Tribunen des Aachener-Stadions zu jubelten und extra seinetwegen, nicht nur aus Dresden, sondern bundesweit nach Aachen angereist waren. Marzell seinerseits sagte dann zum Schluss nur noch zu Maik: „Also dann bis Sonntag, Maik! Viel Vergnügen beim Turnier!“ Mit seinem letztem Wort klappte Marzell sein kleines Handy zu, stand von seinem Platz auf, ging ganz gezielt zum Esstisch im Esszimmer, nahm am Esstisch platz und fing zu essen an. Anschließend schaute sich Marzell von dort aus immer noch total begeistert die Fernsehübertragung an. In diesem Moment stürmten von draußen seinen anderen beiden Brüder Max und Benjamin ins Haus rein. Einer wie der anderer hielten es überhaupt nicht fürs nötig zuerst ihren Händen zu waschen sondern dicht am Tisch da stehend griffen sie mit ihren Händen blitzschnell nach den leckeren Hähnchenkeulen. Max biss sogleich hungrig ins seine Hähnchenkeule schaute sich dabei seinen Vater flüchtig an, der nur strafend mit seinem Kopf schüttelte. Sogleich sagte er seinen beiden Söhnen: „Benehmt euch! Habt ihr Zufallsweise eure Hände schon mit Seife gewaschen, nachdem ihr die Pferde sauber geschrubbt habt!? Oder wurde auch das wieder vergessen - wie ihr immer alles zu vergessen pflegt, sobald euch beiden etwas nicht passt!? Kenne ich schon!“, Max verzog seinem Vater nur eine unzufriedene Schnute zur Schau, wand genauso blitzschnell sein Gesicht zum großen Fernseher um fast genauso wie er zuvor seine Hähnchenkeule von der Platte blitzschnell schnappte, schaute er von seinem Platz das Springturnier an. Sekunden später kam er zu seinem Vater ins Esszimmer rein gestürmt: “Pa fahren wir am Sonntag zum Springturnier nach Aachen!? Ich hab im Radio gehört, dass unser Maik in der Endrunde dabei ist! Franz hätte sich beinahe verschluckt, als die Tür krachend aufgestoßen wurde. Laut hustend sah er die Jungs an. Wow, einfach überwältigend! Hier ist was los! Einfach bombastisch! Alle Reporter, die man hört, schwärmen wie aus einem Mund! Er ist einfach super heftig, kann ich mir vorstellen! Ist das zu fassen? Mal wieder einer aus unserem Dorf, der das Springturnier gewinnen kann!? Bitte, Pa, mach doch den Kindern ne kleine Überraschung zum Sonntag! Außerdem: Ich hab noch nie hautnah eine echte Militäruniform gesehen, außer die von Opa, die es auf dem Foto zu sehen gibt! Bitte Papa, hä?“, bettelte Max drauf los, wie ein kleiner Junge das tun würde. Elisabeth ihrerseits schaute sich das Geschehen bereits schon lustig schmunzelnd an, sagte dabei kurioser Weise reichlich ernst zu den beiden Brüdern: „Habt ihr beiden etwa nicht gehört, was euer Vater zu euch sagte!? Oder habt ihr eure Ohren mit Wachs voll gestopft, weil es euch beiden gerade so passte!? Hopp! Worauf wartet ihr noch!? Macht schon, verschwindet, aber rasch und wascht zu erst euere Hände mit Seife!“ Max hörte seinerseits seiner Mutter unwillig zu, zog ihr blitzschnell eine reichlich trotzige Schnute, erwiderte ihr dabei total entgeistert: „Ja, Mama! Du bist ein widerlicher Spielverderber! Gar kein Gefühl hast du zu den lieben Kindern! Immer dasselbe hört man von Dir! Immer nur diese praktische Ernsthaftigkeit gibt von Dir zu hören! Buh! Ma, aber dürfen wir, die lieben Kinder am Sonntag nach Aachen zum Springturnier fahren, hä!? Bitte, Ma! Ich kann garantiert dabei Maiks neueste Uniform Haut nah sehen!“, Elisabeth hörte Max kopfschüttelnd- und dennoch gleichzeitig ganz genau zu, was genau ihr Sohn ihr von einer Sekunde zur nächsten, Nonstop sozusagen, auftischte - vor allem fast atemlos, vor lauter unsagbarer Begeisterung, die die beiden Jungs gerade hatten. Das war für Elisabeth kaum zu übersehen, denn sonst sollte sie garantiert blind sein oder aber eben gefühllos zu den eigenen Zwillingen, die sie nicht weniger liebte, als Marzell. Allein daher zwinkerte Elisabeth ihrem Mann lustig schmunzelnd mit ihrem rechter Augenbrauen zu. Urplötzlich erwiderte Elisabeth dem Max völlig unerwartet, dennoch reichlich überzeugend: „Frag den Vater ob er mit euch nach Aachen fährt!?“ Max seinerseits ließ sich von Mutters Antwort nicht entmutigen, schon gar nicht locker zu lassen seinen Wunsch der Woche sozusagen durchzusetzen, sondern schaute sich dabei blitzschnell seinen Vater erwartungsvoll an. Franz seinerseits schaute sich seine Frau lustig schmunzelnd an erwiderte dabei dem Max urplötzlich reichlich überzeugend, so wie auch reichlich ernst zugleich: „Nur wenn ihr euch alle beide anständig benehmt, dann ja! Und vor allem rasch eure Hände mit der Seife sauber wascht, sonst könnt ihr das ganze Abenteuer am Wochenende mit dem Spring-Turnier bestimmt vergessen! Klar so weit!? Also dann los! Abmarsch und zwar alle Beide! Hände waschen - Hopp! Wie lange soll ich noch auf euch warten, bis das Essen vielleicht kalt wird - oder was!? So weit kommt’s auch noch!“ Kaum hörten die beiden Zwillings-Brüder was sie alles am Wochenende erwartete, da sahen sich beiden Zwillings-Brüder blitzschnell, wie verabredet, einander an und sogleich ließen sie genauso wie verabredet ohne eine Sekunde länger zu zögern ihre Hähnchenkeulen auf den Teller fallen. Anschließend verschwanden sie so schnell es ging ins Badezimmer. Bereits nach wenigen Minuten kamen sie wieder, setzten sich ganz brav an den Tisch, fingen dabei anständig zu essen an. Dennoch: kaum war das Mittagessen zu Ende, da spielten alle drei Brüder miteinander drauflos: „Ene, mene, Miste – es rappelt in der Kiste! Ene, meine Meck – und Du bist weg!“ Während sie alle drei ganz laut los zusammen redeten, klatschten alle drei Brüder lustig lachend mit einander ihre Hände wie beim Abzähl-Reim ab, den sie stehst einpaar mal nach dem Essen wiederholten. Eben, weil es Spaß machte und nichts gekostet hat. Franz schaute seine drei Söhne lustig schmunzelnd an, schüttelte dabei nur genauso lustig schmunzelnd mit seinem Kopf. Das war so in der Art zu verstehen: ‚ich hab immer noch kleinen Kinder hier. Einige Dinge ändern sich wohl nie! Gut zu wissen!’

Schnell verging die Zeit bis zum Sonntag. Bereits am frühem Morgen waren alle drei Jungs aufgeregt, wie die junge Vögel zur ihre Paarungszeit. Marzell konnte es kaum abwarten, wann sein Vater endlich, endlich nach Aachen zum Stadion fahren würde, um seinen Freund Maik sehen zu können - sowie seine beiden Zwillings-Brüdern ebenfalls. Marzell kam es vor, als dauere es in voller Absicht unendlich lange, bis sie los fahren würden und das obwohl er und seine beiden Brüder sich unglaublich beeilt haben um die Pferde zu füttern und dann erst sich rasch sauber anzogen um ins Stadion zu fahren. Marzell zwang sich selbst genauso rasch zu innerlicher Ruhe, wie er sich umgezogen hat, um seinen beiden Brüder nicht komisch aufzufallen. Nur damit sie nicht anfangen würden über ihn belustig zu lästern - diesmal sehr wohl begründet. Allein deshalb schaltete er sich im Wohnzimmer das Fernsehen an, um sich etwas Ruhe zu verschaffen. bis sein Vater endlich zu ihnen sagen würde, dass es los gehe. Dennoch: Kaum setzte sich Marzell hin, um sich selbst etwas Ruhe zu verschaffen, da gesellten sich zu ihm, wie gerufen, schon seine beiden Brüder und fingen unverzüglich an auf dem Sofa des Wohnzimmers, auf dem Marzell gerade saß, herumzutoben. Irgendwann wurde es Marzell nun doch zu viel des Guten, von seinen beiden Brüdern auf einmal zu genießen. Schon wollte er etwas die beiden Brüder sagen, als völlig unerwartet sein Vater zu ihnen ins Wohnzimmer kam. Er schaute sich dabei kopfschüttelnd seine rumtobenden Söhne lustig schmunzelnd an. Doch sagte er kurioser Weise mit ziemlich streng klingender Stimme: „Das reicht jetzt mit dem Rumtoben, Jungs! Los! Abmarsch! Alle drei! Steigt rasch in den Wagen ein! Nehmt euch vorher etwas zu trinken mit! Wir fahren los, bevor es wirklich zu knapp mit der Zeit wird! Ich hab gerade im Radio gehört, dass die Stadt tatsächlich bis zum Rand voll ist. Da fällt keine Nadel runter - Eben wegen des Spring-Turniers! Also dann beeilt euch!“ Marzell seinerseits hörte freudestrahlend seinem Vater zu, nahm die Fernbedienung vom Couchtisch in seine rechte Hand und schaltete sofort das Fernsehen aus. Benjamin schaute sich schauspielernd total entrüstet Marzell an, sagte urplötzlich lustig mit dem rechtem Auge zwinkernd Max an: „Oh je, Marzello! Wie schade! Ich hätte den Film gerne weiter geguckt, Pa’! Es war echt spannend!“ Jedoch: kaum erblickten die beiden Brüder den strengen Gesichtsausdruck auf Vaters Gesicht, da beeilten sie sich rasch, wie um die Wette, in den Wagen einzusteigen. Dennoch vergaßen die beiden Brüder auch dabei nicht wie selbstverständlich ihren eigenen ewigen Kuddelmuddel zu veranstalten. Sie vergaßen genauso selbstverständlich nicht jeder seine Mineralwasser-Flasche mit Orangen-Geschmack mitzunehmen. Das alles hätte höchstwahrscheinlich noch eine ganze Stunde mit dem Einsteigen gedauert, wer während der Fahrt wo genau sitzen würde, wenn die Jungs nicht rechtzeitig gemerkt hätten, dass ihr Vater bereits im Anmarsch war, um sich ebenfalls in den Wagen zu setzten und dann los zu fahren. Marzell nahm wie selbstverständlich neben seinem Vater platz. Die beiden Brüder setzten sich stöhnend hinten hin, denn jeder von ihnen würde nur zu gern vorne fahren wollen. Franz schaute sich seine Söhne erneut kopfschüttelnd an, sagte zu ihnen erneut genauso streng: „Jungs, jetzt ist aber genug, mit dem Rum-toben! Benehmt euch, wir fahren los!“ Freudestrahlend setzten sich die beiden Brüder urplötzlich ganz brav auf ihre Plätze, schnallten ihre Sicherheitsgurte an. Franz wartete dabei ab, bis die Jungs sich sicher angeschnallt hatten und fuhr sogleich in die Stadt los. Während der Fahrt klingelte urplötzlich Marzells Handy. Marzell stutzte, schaute sich seinen Vater mit seinem Seitenblick an, der sich gerade auf die Fahrt konzentrierte. Dann, aber nahm er sein Handy aus der Brusttasche heraus, betätigte seine Empfangtaste, legte sogleich den Hörer an das rechte Ohr um hören zu können. Bereits in der nächstbesten Sekunde hörte Marzell die fein klingende Stimme, die niemand anderem, als seiner geliebten Liane gehörte. Marzell glaubte nicht richtig gehört zu haben. Allein deswegen fragte er Liane reichlich neugierig: „ Hey Süße, was gibt’s!?“ Liane reagierte wie erwartet, fragte sogleich erwartungsvoll bei Marzell: „Hey, Marzello, kommt ihr alle drei heute Abend in die Disco!? Hast du es auch schon gehört, Marzello!? Es tritt wieder unsere Lieblings-Band ‚Unheimlich’ auf! Musik Live, nicht wie immer aus der Konservendose! OH ja, und da kommt noch eine besondere Überraschung dazu: Sitzt du gut, du kannst nicht runter fallen? Hör zu, es tritt der Baron höchstpersönlich, mit seinem neuesten Titel auf! Ich bin nichts wie gespannt ihn zu sehen!“ Marzell hörte reichlich interessiert Liane zu, erwiderte ihr dann reichlich zögernd: „Ich weiß nicht ganz genau! Ich muss zuerst Vater fragen, ob er uns fährt. Wenn nicht, dann nicht! Denn jetzt fahren wir zum Spring-Turnier. Kommst du auch vorbei!? Unser Maik springt heute in der Endrunde! Er ist übrigens auch aus unserem Dorf und von unserem Pferdehof!“ Liane hörte Marzell reichlich interessiert zu, fragte ihn genauso reichlich neugierig: „Ist das wahr!? Sag das noch mal! Hab ich das richtig gehört, dass Maik auf dem Turnier dabei ist!? Aber heute ist doch die Endrunde!“ Springt er etwa auch!? Wow! Es ist einfach bombastisch! Ich, Ich weiß nicht ob ich noch eine Eintrittskarte ins Stadion kriege! Es wäre wirklich Jammerschade, wenn ich das verpasse müsste! Ich weiß, dass Maik sehr gut springen kann!“ Marzell hörte total begeistert Liane zu, schaute sich dabei mit seinem Seitenblick seinen Vater hoffnungsvoll an. Franz verstand seinen Sohn wie im Fluge und nickte ihm deswegen einverstanden mit seinem Kopf. Marzell strahlte sogleich über seinen ganzes Gesicht. Sogleich erwiderte er Sekunden später Liane: „Bist du noch da, Süße!? Vater sagt, dass wir kommen werden! Besorgst du uns gute Plätze in der Disko, bevor alles voll ist!?“ Liane strahlte augenblicklich überglücklich und erwiderte Marzell rasch freudestrahlend: „Aber sicher! Übrigens, Marzello, meine Schwester Tina und mein Bruder Daniel kommen auch mit! Hör zu, ich frage Mam’-, oder eben meinen Vater, ob wir es doch noch zum Stadion schaffen werden? Obwohl ich sagen muss, dass es alles ziemlich kurzfristig ist! Aber…, aber wenn unser Maik heute tatsächlich springt, so fließt mir jetzt schon das Wasser im Mund zusammen, um das zu erleben! Dann lasse ich das mit dem Lesen sein. So war’s das dann! Stell dir so etwas Grauenvolles nur vor, Marzello, man hat uns eine Aufgabe gegeben, bis zum Freitag 150 Seiten durchzulesen, wenn man nicht fertig ist, bekommt man mächtig Ärger! Die ganze Klasse ist maßlos entrüstet mit der neuen Literatur-Lehrerin! Solch eine widerliche Zicke, wie sie ist haben wir schon lange nicht gesehen! Sie ist nicht nur geschmacklos, sondern auch widerlich in ihrem ganzen Wesen! Außerdem glaubt sie doch wohl vollen Ernstes nicht, dass wir uns nur auf die Literatur konzentrieren. So was Geschmackloses! Meine Mam’ hat dabei auch große Augen gemacht, was ich durchpauken soll! Sie sagt, dass sie keinen solchen drastischen Aufgaben zu erledigen hatten und sie hat auch dieses Gymnasium hier im Aachen beendet - das weiß ich genau! Übrigens genau deswegen gibt’s nächste Woche die Eltern-Versammlung im Gymnasium!“ Marzell hörte Liane zu, erwiderte ihr nur ganz knapp: „Wie widerlich! Es ist schlimmer, als Latein zu pauken! Übrigens Montag ist bei uns gleich eine Doppelstunde zum Wachwerden! Sprache der Götter wie es so schön heißt!“ Liane fiel dabei wie aus allen Wolken und erwiderte Marzell lustig lachend: „Ihhh, Marzello, das ist schlimmer, als eine Folter! Übrigens haben wir am Donnerstag diese Woche ebenfalls eine Doppelstunde zu genießen - oder zu quälen. Vielleicht – ‚weiß nicht so genau! Meinetwegen schon lieber eine Deutsch-Doppelstunde!“ Marzell verzog augenblicklich sein hübsches Gesicht zur widerlichen Schnute erwiderte Liane lustig kichernd: „Am Liebsten ist mir die Sportstunde zu genießen, würde ich ganz spontan sagen wollen! Das beherrsche ich wenigstes besser! Ganz besonders mit meinem Pferdchen Lotos, das kann bei mir zum Beispiel Stunden lang dauern ohne zu übertreiben! OK, Süße, wir sehen uns. Bis bald!“ Marzells Brüder Max und Benjamin hörten Marzell mit Liane reden, fingen sofort an gemeinsam wie aus einem Mund reichlich aufdringlich drauflos zu johlen: „Marzello ist verknallt! Marzello ist verknallt!“ Marzell verdrehte sich dabei reichlich theatralisch seine beiden Augen. Währenddessen schaute er sich hilfesuchend seinen Vater Franz an, der sogleich zu den beiden Brüdern sagte: „Hört mir jetzt endlich auf wie die kleinen Kinder rumzutoben! Benehmt euch endlich! Wie oft soll ich euch beiden das heute noch sagen!? Wir sind gleich da!“ Beide Brüder reagierten wie erwartet und schauten sich total entrüstet ihren Vater an. Überraschender Weise wurden alle beide Zwillinge dennoch sogleich still. Doch nur deshalb, um nicht sofort einen maßlosen Ärger zu bekommen - wohl verdient diesmal. Es dauerte tatsächlich nicht mehr zu sehr lange, bis Franz seinen Wagen in der Nähe des Stadions parken konnte. Für Marzell dauerte es dennoch unglaublich lange, bis sie an einer der zahlreichen Kassen dran gekommen waren. Urplötzlich konnte Marzell Maik sehen, der ihm total begeistert mit seiner rechten Hand winkte. Marzell glaubte nicht richtig gesehen zu haben, dennoch erkannte er blitzschnell seinen langjährigen Freund, der ihm erneut total begeistert mit seiner rechten Hand winkte. Marzell seinerseits nickte dem Maik freudestrahlend mit seinem Kopf, deutete dennoch gleichzeitig mit seinem Kopf auf seinen Vater, der ihnen die Eintrittskarten zum Springturnier gerade vor der Kasse da stehend bezahlte. Endlich, nach Scheinweise unendlich dauernden 5 Minuten des Wartens, konnten die beiden Freunde sich wieder nach zu langer Trennung umarmen. Endlich, endlich nachdem Marzell Maiks enge-, aber auch gleichzeitig freudige Umarmung lösen konnte, schauten sich die beiden Freunde freudestrahlend an. Maik fand als Erster seine Sprache wieder, fragte sogleich, ohne die kostbare Zeit, die vor seinem Auftritt ohnehin schon sehr knapp war, zu vergeuden bei Marzell: „Wie geht’s Dir, du alter Pirat!? Stocherst du immer noch total begeistert im Computer herum - oder hast du Deine Leidenschaft bereits rettungslos den Pferden zugewandt!? Vorstellbar wäre das, denn bei Dir weiß man nie, was als Nächstes passieren könnte!“ Marzell holte zuerst tief Luft, um überhaupt sprechen zu können und erwiderte dabei lustig schmunzelnd rasch auf Maiks Frage: „Ich mag beides! Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht so richtig entscheiden, was ich am Liebsten mag!“ Maik seinerseits kicherte sogleich vergnügt, erwiderte Marzell kurzgebunden: „Wie schade, und ich dachte mir, dass Liane Deine Größte Leidenschaft aus allen sei - oder!?“ Marzell hörte Maik immer noch lustig schmunzelnd zu, verzog ihm sogleich reichlich irritierend seinen hübsches Gesicht zu einer widerlichen Schnute. Nur mit einem einzigen Zweck, sogar seinem besten Freund nicht seine wahren Gefühle zu Liane preis zu geben und sie so lange es möglich war, nur für sich selbst zu behalten. Maik seinerseits, sei nicht blöd, verstand seinen Freund wie im Fluge. Höchstwahrscheinlich allein deswegen kicherte er schon vergnügt vor sich hin. Dennoch wechselte Maik urplötzlich drastisch das Thema und fragte Marzell gezielt-, so wie auch neugierig zugleich: „Weißt du eigentlich auch schon was genau du nach dem Gymnasium machen willst!?“ Marzell seinerseits hörte dem Maik ganz genau zu schüttelte dabei nur reichlich zögernd mit seinem Kopf, erwiderte Maik ziemlich unsicher: „Weiß nicht so genau! Mein Klassenlehrer meint, dass aus mir ein Tierarzt oder Sportmediziner oder eben ein Landwirt werden soll!“ Maik hörte Marzell ganz genau zu, fiel bei Marzells Worten aus allen Wolken. Er schüttelte dabei nur fassungslos mit seinem Kopf erwiderte dem Marzell gering schätzend: „Wie war das soeben!? Hab ich mich etwa verhört - oder ist heute ein schwarzer Freitag, Marzello!? Hör du bloß damit auf, Kumpel! Du und den Kühen unter den Schwanz gucken! Hör auf mit dem Unsinn - auf der Stelle! Ich kriege dabei noch einen Herzanfall! Du lernst doch nicht etwa deswegen Latein!? Wie widerlich, allein das zu hören! Hör zu, Marzello, ich weiß was du bist, Kumpel! Du bist ganz klar - mit Abstand sozusagen - der beste Programmierer weit und breit! Du…, du weißt nicht was du weiter machen willst!? Ich glaube das einfach nicht. Dabei hast du sogar mir zu schaffen gemacht! Heilige Mutter Gottes! Junge, wach auf aus diesem üblen Traum! Das habe ich ganz bestimmt nicht gehört! Pass auf: Wir haben unser kleines Problemchen für Dich mit gebracht! Stell Dir vor, Marzello, dass wir bereits einen ganzen bitteren Monat in der Militärakademie dran gearbeitet haben - und was passiert? Das kannst Du Dir in Deinem kühnsten Traum nicht vorstellen, dass wir in der Militärakademie sozusagen vor eine Wand gestoßen sind und es scheint kein Tritt weiter möglich zu sein! Weißt du was ich angestellt habe? Ich habe unserem Lehrer in der Militärakademie gesagt, dass wir heute auf dem Turnier hier in Aachen sind und du uns höchstwahrscheinlich helfen kannst! Sieh Dir das nur an. Ich hab die Seite auf dem Bildschirm extra für Dich vorbereitet! Kannst du uns vielleicht verraten wie es weiter geht!? Ich hab herum gestochert bis ich nicht mehr wusste! Es ist hoffnungslos, Marzello, oder so gut wie durch die Wand zu gehen! Was meinst Du dazu!?“ Marzell hörte Maik ganz genau zu, schaute sich die bereits geöffnete Seite des Laptops an, stutzte als ob er nicht richtig gesehen habe, schüttelte allein deswegen reichlich ungläubig mit seinem Kopf, als hätte er gerade urplötzlich mitten am Tage ein Gespenst gesehen. Allein deswegen schon schaute Marzell sich seinen Freund noch mal, diesmal reichlich verärgert an und sagte zu ihm dann dennoch kurz gebunden: „Können wir uns vielleicht zuerst hinsetzten, Kumpel!? Ich meine: Damit ich das etwas genauer ansehen kann!? Irgendwie kommt es mir alles seltsam vor, als ob ich etwas Vergleichbares schon gesehen hätte!“ Maik hörte Marzell zuerst ganz genau zu und nickte ihm sogleich einverstanden, wie auch gleichzeitig total begeistert mit seinem Kopf. Rasch gingen die beiden Jungs, begleitet vom Major der Militärakademie, an einen der Tische in der hinteren Ecke des Eingangs zum Stadion, nicht weit weg von der Bratwürstchenbude. Schon legte Maik seinen Laptop auf den Tisch, machte ihn dabei richtig auf, sah währenddessen Marzell heran kommen. Doch ausgerechnet in diesem Moment drängte sich ganz dicht an Marzell ein ziemlich groß gewachsener, ungepflegter Straßenschläger heran, fasste Marzell von hinten an seinem Arm um ihn anzugreifen. Marzell, der es seit je her hasste, irgendwie-, wenn überhaupt angefasst zu werden, schleuderte kurz gebunden mit einer blitzschnellen kreisenden Handbewegung den ihm völlig unbekannten Straßenschläger zu Boden. Maik seinerseits schaute sich total ungläubig das Geschehen an, reagierte sogleich sehr beeindruckt und pfiff viel sagend durch seine zusammengepressten Zähne. Dicht neben ihnen stehendes Publikum des Stadions erschreckte sich mächtig, sprang völlig erschrocken und vor allem wild schreiend zur Seite. Maik schaute sich den ihm gänzlich unbekannten Straßenschläger an, schüttelte dabei verständnislos mit seinem Kopf, glaubte dabei seinen Augen kaum noch, denn ganz offensichtlich, dass er es nicht wusste, dass Marzell nicht nur Karate sondern bereits Taekwon-Do, beherrschte und das bitte schön glänzend. Maik erholte sich rasch von der sehr überraschenden Aktion seinen Freundes und sagte dabei zu Marzell lustig lachend: „Mann! Du bist wirklich sehr, sehr gefährlich, Marzello! Au!“ Jedoch bevor Marzell seinem Freund etwas erwidern konnte, da musste Marzell bereits in der nächstbesten Sekunde mit Entsetzten die Stadionpolizei auf ihn zu rennen sehen. Marzell blieb dennoch ruhig da stehen wo er gerade war, ließ sich von dem reichlich unerwarteten Anblick, der heran eilenden Polizisten mit den bereit gehaltenen Gummiknüppeln, um jeden Moment los zu schlagen, kaum beeindrucken. Im selben Moment kam rasch Marzells Vater heran, schaute sich den liegenden Straßenschläger an, schüttelte dabei nur lustig schmunzelnd mit seinem Kopf und sagte dabei zu Marzell: „Ist das zu fassen, Junior, Du bist gerade fünf Minuten in der Stadt und schon geht der Ärger mit Dir los! Gut gemacht, mein Junge! Lass Dich nicht von dem Abschaum der Straße einschüchtern! So weit kommt’s noch! Aber sei vorsichtig, übertreib’s nicht unnötig während Du kämpfst! Ich hab genau gesehen wie es war! Hab keine Angst, ich spreche mit der Polizei!“ Im selben Moment kam an sie auch schon der Major der Militärakademie heran, der zusammen als Betreuungsoffizier mit Maik auf dem Turnier dabei war.