Mehr Geld! Mit einem positiven Money Mindset zur finanziellen Freiheit - Überblick verschaffen, positives Denken und die Finanzen im Griff haben - Christian Eigner - E-Book
SONDERANGEBOT

Mehr Geld! Mit einem positiven Money Mindset zur finanziellen Freiheit - Überblick verschaffen, positives Denken und die Finanzen im Griff haben E-Book

Christian Eigner

0,0
19,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 19,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Finanzieller Erfolg beginnt im Kopf Über Geld spricht man nicht? Und glücklich macht es auch nicht? Doch! Dieser Ratgeber erklärt Ihnen, warum eine negative Einstellung gegenüber Geld handfeste Auswirkungen auf Ihren Kontostand hat – und wie Sie mithilfe eines positiven Money Mindsets, geordneter Finanzen und einer guten Anlagestrategie langfristig Ihr eigenes Vermögen aufbauen. Fragebögen, Übungen und Visualisierungen motivieren, das Thema anzugehen und dranzubleiben. Money Mindset - was ist das eigentlich? Dabei handelt es sich um unsere Denkweise über Geld, die ein individuelles, komplexes Gebilde aus Einstellungen ist. Je nachdem, ob es positiv oder negativ ist, beeinflusst es unsere finanziellen Entscheidungen. Eine positive Einstellung sorgt für finanziellen Erfolg, ein negatives Mindset behindert diesen Erfolg. Begeben Sie sich auf eine Reise – weg von begrenzenden Denkmustern und unstrukturiertem Handeln hin zu mehr finanzieller Freiheit. Dieses Buch hilft Ihnen, Ihre Einstellung zu Geld aus eigener Kraft zu verändern, Geld als etwas Positives anzusehen und es planvoll zu vermehren. Finden Sie heraus, wie Sie in 5 Schritten neue Wege in Sachen Geld gehen: 1. Eigene Geld-Biografie erforschen: Welche Rolle spielt Geld in Ihrem bisherigen Leben? 2. Geld neu framen: Hinterfragen Sie Ihre Einstellung zu Geld und ersetzen Sie negative durch positive Glaubenssätze 3. Einnahmen und Ausgaben checken: Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre eigenen Finanzen 4. Gewinnbringend anlegen: Suchen Sie sich passende Geldanlagen und lassen Ihr Geld für sich arbeiten 5. Mit Geld glücklich werden: Integrieren Sie neue Denk- und Handlungsweisen in Ihrem Leben

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 232

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



MEHRGELD!

MIT EINEM POSITIVENMONEY MINDSETZUR FINANZIELLEN FREIHEIT

CHRISTIAN EIGNER

INHALT

1Warum wir uns mit Geld so schwertun

Unser zwiespältiges Verhältnis zu Finanzen

Unser Money Mindset – wo kommt es her?

Was Geld ist – und wie wenig wir darüber wissen

2Finanzieller Erfolg beginnt im Kopf

Werden wir negative Glaubenssätze los!

Entscheiden wir, was Geld für uns bedeutet

Mindset reloaded: Ihre neuen Glaubenssätze

3Finanzen fest im Griff

Die Millionäre von morgen – das sind wir

Einnahmen erfassen und erhöhen

Ausgaben checken und Sparpotenziale finden

Sparpotenziale heben – Rotstift ansetzen

Warum wir ein Vermögen aufbauen müssen

4Machen wir mehr aus unserem Geld!

Sicherheit und Rendite: Bausteine fürs Vermögen

Bewährte Paketlösung: das Pantoffel-Portfolio

Anlagen zum Anfassen: die Welt der Sachwerte

5Der schöne Traum vom schnellen Geld

Geld vermehrt sich – aber nicht über Nacht

Wie wir falsche Fährten vermeiden

Rich dad, rich kids – warum Reiche reich sind (und bleiben)

6Glücklich mit mehr Geld

Geld als Stressfaktor? Braucht kein Mensch

So gelingt es, uns selbst zu überlisten

Geld sinnvoll einsetzen und sich wohlfühlen

Service

Stichwortverzeichnis

WARUM WIR UNS MIT GELD SO SCHWERTUN

Viele von uns kommen in Sachen Geld auf keinen grünen Zweig. Die Gründe sind mangelndes Wissen und eine seltsame Hassliebe. Schluss damit: Erforschen wir gemeinsam unser Money Mindset – und erfinden wir es neu.

Unser zwiespältiges Verhältnis zu Finanzen

Geld schenkt uns Freiheit und Flexibilität. Doch statt es in positivem Licht zu sehen und gezielt zu vermehren, halten wir es für den Grund allen Übels. Zeit, Geld neu zu denken!

Erinnern Sie sich an Jule und Tim aus Ihrem Abi-Jahrgang? Sie immer freundlich und zugewandt, er tiefenentspannt und schlagfertig. Beide in allen Fächern unter den Besten, aber keine Streber. Auch außerhalb der Schule immer vorn dabei, ob beim Diskutieren oder beim Feiern. Sie hatte zu allem eine Meinung – er eine Lockerheit, die man selbst gern gehabt hätte. Was die beiden auch anpackten – es klappte gefühlt immer. Selbstzweifel? Fehlanzeige.

Natürlich hießen Jule und Tim an Ihrer Schule anders. Vielleicht gab es auch nur eine(n) von beiden oder gleich eine Handvoll – doch Leute wie sie kennt fast jeder: selbstbewusst, geradlinig, klar im Kopf. Jule und Tim wussten schon damals, was sie wollten.

Schnee von gestern? Von wegen! Während kürzlich auf dem Klassentreffen die meisten aus dem Jahrgang einfach 20 Jahre älter wirkten, standen zwei Leute im Mittelpunkt: Jule und Tim.

Beide wie früher souverän, entspannt und unerschütterlich auf sich und ihre Fähigkeiten vertrauend. Sie Ärztin mit zwei Kindern und Ferienhaus in Schweden – er Freiberufler im IT-Bereich mit beneidenswerter Work-Life-Balance und eigener Kneipe als Hobby. Von Geldsorgen keine Spur. Im Gegenteil: Wie beide zu vorgerückter Stunde verrieten, hatten sie bereits ein paar Jahre nach Ende des Studiums „genullt“, also ihre ersten 100 000 Euro angespart. Er mit Aktien großer Tech-Firmen, sie mit Fondsanteilen.

Auch wenn wir es ungern zugeben: In diesem Moment mischte sich Neid in unsere Bewunderung. 100 000 Euro! Weitaus mehr, als wir selbst jetzt auf der hohen Kante haben. Überhaupt reagieren wir auf finanzielle Erfolge anderer zunehmend sensibel: Seit Jahren geben wir im Job unser Bestes – als Ingenieur, Lehrerin oder Produktmanager. Davon leben wir gut, doch am Monatsende ist das Geld weg. Altersvorsorge? Sporadisch. Vermögensaufbau? Keine Chance. Immer öfter beginnt es sich dann zu drehen, das Gedankenkarussell: Wir müssten uns endlich um unsere finanzielle Zukunft kümmern! Dazu bräuchten wir mehr Geld. Das wir nicht haben. Aber brauchen wir Geld, um glücklich zu werden? Zu viel davon verdirbt den Charakter, das wussten schon die Großeltern. Die Hauptsache ist doch, dass unsere Liebsten und wir selbst gesund sind, oder? Das stand nicht nur für uns fest, sondern auch für unsere Freunde und Kollegen. Dachten wir zumindest.

Doch seit wir Jule und Tim wiedergesehen haben, nagt der Zweifel an uns. Andere Menschen gehen mit Geld offenbar anders um. Fühlten wir uns ihnen bislang nur deshalb zugehörig, weil wir nie mit ihnen über Geld sprachen? Oder haben wir bewusst weggehört? Auf einmal ist immer öfter die Rede von Sabbaticals, von längeren Pausen zwischen zwei Jobs und vom Vorhaben, früher in Rente zu gehen. Irgend etwas scheinen wir falsch gemacht zu haben. Offenbar können sich andere das leisten – warum nicht wir?

Bei Licht betrachtet kommen zwei Antworten infrage: Entweder verdienen die anderen mehr Geld als wir – oder sie machen mehr daraus. Ersteres lässt sich nicht sofort ändern, Letzteres sehr wohl. Dazu müssten wir dem Thema Geld jedoch Priorität einräumen, uns regelmäßig damit beschäftigen, es gewissermaßen gut finden. Wir müssten uns über unsere Einnahmen und Ausgaben klar werden, Sparpotenziale ausfindig machen und das eingesparte Geld dann profitabel anlegen.

Warum tun wir es nicht? Weil wir uns mit Finanzen zum einen nicht sonderlich gut auskennen. Zum anderen, weil sich etwas in uns dagegen sperrt. Geld macht keinen Spaß. Darüber zu reden ist uns unangenehm – sogar mit dem Partner oder der Partnerin, und erst recht im Freundeskreis. Wir fürchten, oberflächlich und unsympathisch zu wirken. Offenbar haben wir ein Problem mit Geld und offenbar sitzt es im Kopf. Das Thema ist negativ besetzt und zieht uns mental herunter. Kurzum: Unser „Money Mindset“ blockiert uns.

MONEY MINDSET: Das Money Mindset – unsere „Denkweise über Geld“ ist ein individuelles, komplexes Gebilde aus Einstellungen. Es bildet sich heraus durch äußere Einflüsse und selbst erworbene Überzeugungen. Je nachdem, ob es positiv oder negativ ist, beeinflusst es unsere finanziellen Entscheidungen. Ein positives Mindset ist eine Art Katalysator für finanziellen Erfolg, ein negatives Mindset kann diesen nachhaltig behindern.

DAS PRÄGT UNSER MONEY MINDSET

Unsere Einstellung zu Geld ist nicht zufällig, sondern das Ergebnis von Prägungen. Logische Folge: Wir können unser Mindset ändern.

Quelle: Grohmann, Antonia; Menkhoff, Lukas (2015): Schule, Eltern und finanzielle Bildung bestimmen das Finanzverhalten. In: Baake, Pio et al. (Hrsg.): DIW Wochenbericht 28, Berlin, S. 659. Eigene Bearbeitung

Fluch oder Segen? Was Geld für uns ist, entscheidet sich im Kopf

Das Money Mindset vieler Menschen ist eher grau als bunt. Das liegt oft an einer negativen Prägung in Bezug auf Geld, an fehlendem Wissen und der daraus resultierenden Unsicherheit. Die Folge sind negative Assoziationen. Jenseits konkreter Geldsorgen verbinden wir mit abstrakten Begriffen wie „Vermögen“ und „Reichtum“ nicht Freiheit und Flexibilität, sondern Gier und Egoismus. Wir sehen das Schlechte in der Welt und glauben, Geld sei die Ursache dafür. Kein Wunder, dass wir uns nur ungern mit Geld beschäftigen.

Das hat Folgen. Menschen mit negativem Mindset leben häufig finanziell von der Hand in den Mund, haben – wenn überhaupt – nur in Ansätzen eine Übersicht über ihre Einnahmen und Ausgaben, gleichwohl jedoch beständig Sorge, dass das Geld nicht reicht. Auch an ihre finanzielle Zukunft denken sie mit Unbehagen.

Sie erkennen sich in dieser Beschreibung wieder, wollen diesen Zustand jedoch nicht länger hinnehmen? Prima. Begeben wir uns auf eine Reise – weg von begrenzenden Denkmustern und unstrukturiertem Handeln hin zu mehr finanzieller Freiheit. Dieses Buch hilft Ihnen, Ihr Money Mindset aus eigener Kraft zu verändern, Geld als etwas Positives anzusehen und es planvoll zu vermehren.

Ist das Ganze eine Art Gehirnwäsche? Nein. Haben Sie am Ende dieses Monats mehr Geld in der Tasche? Eher nicht. Ist das nächstes Jahr der Fall? Ziemlich sicher. Doch unser Projekt ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Abgerechnet wird frühestens in zehn Jahren!

Die Challenge: Wir widmen uns hier unserem schlauesten, aber auch faulsten Organ – dem Gehirn. Es ist ein Meister im Optimieren und Aussortieren und folgt am liebsten ausgetretenen Pfaden – auch in Sachen Geld. Wir wollen es umpolen. Denk dich reich? Ganz so einfach ist es nicht. Neue Wege anzulegen erfordert Motivation und Beharrlichkeit. Hier ein Überblick, wie wir die Sache angehen:

1 EIGENE GELD-BIOGRAFIE ERFORSCHEN: Denken Sie zunächst in einer ruhigen Stunde darüber nach, welche Rolle Geld in Ihrem bisherigen Leben gespielt hat, wie Elternhaus oder Schule, sowie eigene Erfahrungen, die Sie in dieser Hinsicht geprägt haben – und was Sie möglicherweise gern ändern würden.

2 „GELD“ NEU FRAMEN: Hinterfragen Sie Ihre Einstellung zu Geld. Ersetzen Sie negative durch positive Glaubenssätze. Wertschätzen Sie Geld als Mittel zum Zweck. Betrachten Sie es als Ausgleich für Ihre in Arbeit investierte Lebenszeit. Geld besitzt nicht nur ökonomischen Wert, sondern verleiht Sicherheit und reduziert Zukunftsängste. Erlauben Sie sich, Geld zu besitzen. Tasten Sie sich an den Gedanken heran, wohlhabend oder sogar reich sein zu dürfen.

3 EINNAHMEN UND AUSGABEN CHECKEN: Wer sein Geld vermehren will, muss einen Teil seiner Einnahmen sparen oder investieren. Der Unterschied: Sparen heißt, Zinsen zu kassieren – Investieren bedeutet, sein Geld an der Börse zu vermehren, gewisse Risiken eingeschlossen. Voraussetzung für beides ist der Überblick über die eigenen Finanzen: Was kommt rein und wie erhöhen wir unsere Einnahmen? Was geht raus und wie reduzieren wir unsere Ausgaben? Ziel ist es, ein stabiles Einnahmenplus zu erwirtschaften.

4 GEWINNBRINGEND ANLEGEN. Wer ein Vermögen aufbauen will, darf nicht nur selbst für sein Geld arbeiten, sondern muss umgekehrt auch sein Geld für sich arbeiten lassen. Das geht auf unterschiedliche Weise. Tarieren Sie Chancen und Risiken gemäß Ihrer Neigungen aus und suchen Sie sich passende Geldanlagen. Noch einfacher: Nutzen Sie ein bewährtes Konzept und passen Sie dieses individuell an. Das Buch liefert Ihnen beides: Konzept und Vorgehen.

5 MIT GELD GLÜCKLICH WERDEN. Dieses Buch hilft Ihnen, neue Denk- und Handlungsweisen in Ihr Leben zu integrieren. Sie selbst werden zufriedener sein, wenn Sie mit Ihrem Geld nicht nur sich, sondern auch anderen Gutes tun: Wer verantwortungsvoll konsumiert und von seinem Vermögen abgibt, ist auf dem besten Weg zu finanziellem Wohlbefinden. Geld verdirbt den Charakter? Wir beweisen gemeinsam das Gegenteil!

BLICKRICHTUNG ZUKUNFT: Halten wir noch einmal kurz inne, bevor es losgeht. Mag sein, dass wir in Sachen Geld und Geldanlage zehn oder 15 Jahre verschenkt haben – doch 20 oder 30 liegen noch vor uns! Versuchen wir deshalb nicht, den Rückstand durch riskante Investments möglichst schnell aufzuholen. Akzeptieren wir die Tatsachen und beginnen wir neu – mit Köpfchen.

Sich selbst optimieren – muss das bei Geld (auch noch) sein?

Spätestens mit dem Aufkommen des Smartphones und der Möglichkeit, enorme Mengen persönlicher Daten zu sammeln, auszuwerten und zu vergleichen, begann das „Zeitalter der Selbstoptimierung“, wie es Trendforscher nennen. Bislang ist dieser Ansatz vor allem in den Bereichen Beruf, Gesundheit und Ernährung verbreitet – doch er lässt sich genauso gut auf das Thema Finanzen übertragen.

DAS OPTIMIERTE SELBST: Per Selbstoptimierung nähert man sich einem definierten Zielzustand an, indem man Verhaltensweisen, zum Beispiel die zurückgelegten Schritte oder die aufgenommenen Kalorien regelmäßig protokolliert und die so gesammelten Daten auswertet: Aus der Bestandsaufnahme leiten sich dann weitere Schritte ab. Häufig kommen technische Hilfsmittel wie Fitnesstracker und Smartwatches zum Einsatz.

Der entscheidende Vorteil: Durch digital gestütztes Self-Tracking mittels Schrittzähler, Pulsmesser und Co., also der permanenten Rückmeldung über das eigene Verhalten, lassen sich Fehlentwicklungen in Echtzeit ausmerzen und die Chancen auf Erfolg steigern.

Kritiker bemängeln, dass mit dem Self-Tracking technisch-ökonomische Maßstäbe in die Privatsphäre eindringen und Menschen dazu nötigen, optimal zu funktionieren. Doch niemand zwingt uns, unser Verhalten für ökonomische Zwecke oder in Konkurrenz zu anderen Menschen zu optimieren. Es steht uns frei, eigene Interessen zu verfolgen, zum Beispiel uns fitter und gesünder fühlen zu wollen.

Warum sollte – neben 10 000 Schritten pro Tag und dem Vorhaben, eine Fremdsprache zu erlernen – nicht auch ein Ziel lauten: Ich möchte mein Geld gezielt vermehren, um mich auf diese Weise abzusichern und mein Wohlbefinden zu steigern?

Längst buhlen Apps und Webseiten von Banken und Finanzportalen um unsere Aufmerksamkeit und bieten Echtzeitkurse, News, Analysen und Prognosen an. Neobroker ermöglichen es uns theoretisch, dutzende Wertpapiere pro Tag nur über einen Swipe zu kaufen und zu verkaufen. Per „Social Trading“ kann jeder in wenigen Schritten die Strategien echter oder selbst ernannter Anlageprofis kopieren. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Blindes Nachahmen kann schief gehen. Dagegen spart passives Investieren, zum Beispiel mithilfe eines monatlichen ETF-Sparplans, Zeit und Nerven und führt am Ende zu mehr Geld (siehe „Pantoffel-Portfolio“, S. 98).

Fazit: Wer seine Effizienz steigern will, sollte sich nicht allzu sehr mit Finanz-Apps beschäftigen. Wie wäre es stattdessen mit der Pomodoro-Technik, mit der sich Aufgaben in handliche Portionen einteilen lassen? Schließlich wollen wir mehr Geld – nicht mehr Stress.

Geld allein macht nicht glücklich? Ohne sind wir erst recht arm dran

„Geld allein macht nicht glücklich, aber es ist besser, im Taxi zu weinen als in der Straßenbahn.“ Dieser Satz wird dem 2013 verstorbenen Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki zugeschrieben. Einerseits haben wir gegen Bequemlichkeit nichts einzuwenden. Andererseits fühlen wir uns verpflichtet, diesem Laster nicht zügellos zu frönen.

Vor die Wahl gestellt, hätten die meisten von uns gern mehr Geld. Kein Wunder – würde es doch unsere Handlungsoptionen erweitern und uns ein Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit vermitteln. Im Gegensatz dazu sorgen ein auf Kante genähtes Haushaltsbudget und ein Minus auf dem Girokonto für Unruhe und Stress.

Nun sind die wenigsten Menschen hierzulande weder arm noch reich. Wie viel müssen wir also besitzen, um Glück zu verspüren?

MEHR GELD – MEHR GLÜCK: Im Jahr 2010 fanden Daniel Kahneman und Angus Deaton von der Princeton University in einer Studie heraus, dass das Glücksempfinden ab einem Jahreseinkommen von 75 000 US-Dollar nicht mehr steigt. 2021 ergab eine Studie der University of Pennsylvania jedoch, dass das Glück vom emotionalen Wohlbefinden abhängt: Wer generell unglücklich ist, verspürt ab 100 000 Euro Einkommen keinen Glückszuwachs mehr, während sich dieser bei glücklichen Menschen jenseits der Grenze sogar beschleunigt.

Als Begründung für die Glücksgrenze sehen Psychologinnen und Psychologen die Tatsache an, dass ab einem bestimmten – und offenbar individuell unterschiedlichen – Einkommen dessen Grenznutzen abnehme. Das bedeutet: Ab dieser Grenze haben Menschen das Gefühl, dass weitere Gehaltssteigerungen nicht mehr zufriedener machen, sondern dass sie diese mit Einbußen in Sachen Lebensqualität bezahlen müssen: Entweder verbringen sie dann zu wenig Zeit mit der Familie oder angesichts ihres Arbeitspensums leidet ihre Gesundheit. Zudem kann Geld echte Werte nicht ersetzen: Wer sich vergeblich eine Familie wünscht, an einer schweren Krankheit leidet oder sich mangels sozialer Kontakte einsam fühlt, den machen auch angehäufte Millionen nicht glücklich.

BIN ICH REICH: Um als Gutverdiener zu gelten, ist in Deutschland kein astronomisches Einkommen nötig. Ab einem Monatsnetto von 3 892 Euro zählt man zu den am besten verdienenden 7 Prozent. Der Soziologe und Glücksforscher Jan Delhey von der Universität Magdeburg berichtet, dass sich in Befragungen viele Akademiker und Akademikerinnen wundern, wie weit oben im Ranking sie stehen. Grund sei die relativ geringe Einkommensschere im Vergleich zu Ländern wie den USA.

Der durch Studien belegte, dennoch etwas überraschende Befund: Um glücklich – oder zumindest nicht unglücklich – zu sein, müssen wir nicht zwingend reich sein. In finanzieller Hinsicht genügt uns ein Mitschwimmen im Strom. Am besten geht es uns, wenn uns der Blick über den Gartenzaun oder ein Gespräch im Kollegenkreis verrät, dass die Menschen um uns herum materiell in vergleichbaren, vielleicht sogar etwas schlechteren Verhältnissen leben.

Das ist zuweilen gar nicht so einfach zu erkennen, da uns soziale Normen vermeintlich verbieten, mit anderen Menschen über Geld zu reden. In der Regel leiden wir deshalb an einem Mangel an belastbaren Informationen – und können uns nur mit Mühe in eine „Wohlstandshierarchie“ unseres Umfelds einordnen.

Oft behelfen wir uns dann mit Schätzungen, indem wir zum Beispiel beobachten, welches Auto und welche Kleidung sich die anderen leisten, und indem wir deren Konsumverhalten mit unserem eigenen vergleichen. Das führt zwangsweise zu Fehlern. Tendenziell unterstellen wir anderen Menschen ein zu hohes Einkommen – und verorten uns selbst in der Einkommenshierarchie zu weit unten.

Fassen wir zusammen: Ein Mega-Einkommen oder Lotto-Millionen allein garantieren noch kein schöneres Leben. Wer nicht auch mit weniger Geld fähig ist, Glück oder Freiheit zu empfinden, wird dies auch mit viel Geld nicht können. Geld kann uns Sorgen und Ängste nehmen – doch echtes Glück ist viel mehr als das.

GELD MACHT DOCH GLÜCKLICH!

Werfen wir einen Blick in unsere Zukunft: Menschen über 60 sind umso zufriedener, je höher ihr Pro-Kopf-Einkommen liegt.

Auf einer 5-stufigen Antwortskala von „sehr zufrieden“, „ziemlich zufrieden“, „eher zufrieden“, „eher unzufrieden“ und „unzufrieden“. Quelle: Universität Leipzig, Medizinische Psychologie und medizinische Soziologie; Umfrage: Usuma Berlin 2020, Befragte aus Deutschland.

Die Sache mit dem neuen Rahmen oder die Frage: „Wollen Sie reich sein?“

Betrachten wir Geld ausschließlich ökonomisch, kann es nur eine Devise geben: Je mehr, desto besser. Wir würden dann ohne Skrupel unseren materiellen Vorteil suchen und danach streben, diesen zu maximieren. Geld wäre das Mittel, um diesen Zweck zu erreichen. Womit das Prinzip des „Homo oeconomicus“ umrissen ist.

Lange gingen Forschende in den Wirtschaftswissenschaften davon aus, dass dieses Modell menschliches Verhalten hinreichend erklärt. Wie sich herausstellte, waren sie im Irrtum: Beim Homo sapiens sapiens geht es nie nur um reine Vernunft und nackte Zahlen.

Genauso mächtig wie Fakten und Wenn-dann-Kalkulationen sind Emotionen. Oft genug kommen sie uns in Gelddingen in die Quere – im Guten wie im Schlechten. So lassen uns Gefühle wie Neid und Gier Dinge kaufen, die wir nicht brauchen. Andererseits bewahren uns Mitmenschlichkeit und Großzügigkeit davor, als reine Egoisten und seelenlose Profitgeier zu leben.

Jetzt die entscheidende Frage: Wären wir trotzdem gern reich? Die Antwort fällt uns schwer. Warum eigentlich? Was ist es, dass uns zögern oder sogar „nein“ sagen lässt? Nicht allzu gewagte These: Es sind die negativen Assoziationen, die uns unser Gehirn beim Begriff „Reichtum“ liefert – von den Zweifeln, überhaupt derart viel Geld ansammeln zu können („Das schaffe ich nie!“), über fehlende Energie und Disziplin („Das dauert ja ewig!“) bis hin zu den Eigenschaften, die wir Reichen zuschreiben („So will ich nie werden!“).

Reich – je öfter wir das Wort wiederholen, desto seltsamer wird die Sache. Wir denken dann vielleicht an Dagobert Duck und Ebeneezer Scrooge, an Elon Musk und Jeff Bezos – und schon sind wir nicht mehr uneingeschränkt positiv. Schon absurd: Überall anders ist Reichtum etwas Schönes und Erstrebenswertes. Wir sind gern reich an Erfahrung und reich an Know-how. Unser Müsli ist reich an Ballaststoffen und unser Garten reich an Blumen.

Nur in Bezug auf Geld verbinden wir Reichtum mit Egoismus, Oberflächlichkeit und Gier. Damit wollen wir uns keinesfalls identifizieren – und auch nicht mit denen, die diese Eigenschaften verkörpern. Neben Geizhälsen aus der Weltliteratur und abgehobenen Milliardären aus Übersee begegnen uns im Reichen-Kosmos auch dümmliche Reality-TV-Helden und schrille Social-Media-Stars.

ALLES EINE FRAGE DES FRAMINGS: Ist es Ihnen unangenehm, reich zu sein? Wie wäre es mit wohlhabend, gut situiert oder finanziell frei. Besser? Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihr erstes bewusstes Reframing absolviert! Der Begriff bezeichnet in der Psychologie eine Technik, mit deren Hilfe wir Dinge in einen neuen Rahmen (engl. „frame“) setzen und sie so aus einer anderen Perspektive betrachten können.

„Ich will finanziell frei sein.“ Diese Aussage geht uns erstaunlich leicht über die Lippen. Also Haken dran? Moment, das war nur der erste Schritt. Prompt fallen uns nach alter Gewohnheit Tausend Gründe ein, warum finanzielle Freiheit doch unerreichbar ist. Stoppen wir die Negativspirale mit sechs weiteren Übungen für ein umfassendes Geld-Reframing.

Reframing Money in sechs Übungen – so bürsten wir unser Gehirn gegen den Strich

Sein Gehirn zu überlisten ist kein Fingerschnippen – aber auch keine Raketenwissenschaft. Gewohnheiten zu ändern bedarf der Wiederholung. Doch wie verhindern wir das Abgleiten in alte Muster? Stellen wir uns ein Alarmglöckchen in unseren Köpfen vor, dass wir gedanklich zum Klingeln bringen, sobald wir die frühere Lustlosigkeit gegenüber Geld verspüren. Versuchen wir, uns umgehend aus unserem Tief herauszuholen – wir setzen rigoros auf positives Denken!

AUF KONSUM VERZICHTEN? SICH SELBST BEZAHLEN! Geld zurückzulegen assoziierten wir bisher eher mit Knausern, Den-Gürtel-enger-schnallen und penibler Buchführung. Drehen wir den Spieß doch mal um: Wir sind unser eigener Arbeitgeber. Bevor andere etwas von unserem hart verdienten Geld bekommen, zahlen wir uns zunächst ein eigenes Gehalt aus – am besten auf ein separates Konto (siehe „Mehrkontenmodell“, ab S. 87).

AUSGABENKONTROLLE? GEHALTSERHÖHUNG! Viele von uns haben am Monatsende kaum Geld übrig, obwohl das Gehalt eigentlich stimmt. Manche leben gar dauerhaft aus dem Dispo. Natürlich ist ein Check aller Ausgaben wichtig, ebenso die Frage nach neuen Einnahmequellen. Verlieren wir uns aber nicht im Klein-Klein! Die größte Stellschraube für dauerhaft mehr Geld ist die Erhöhung unseres eigenen Gehalts (siehe „Exkurs: Gehalt zu niedrig?“ S. 70).

ARM ABER SEXY? REICH(ER) UND GLÜCKLICH! Glaubt man der Klatschpresse, sind Stars und Promis oft in Rosenkriege verwickelt oder andere teure Gerichtsprozesse verstrickt. Macht Reichtum etwa unglücklich? Nein – alle Statistiken sagen das Gegenteil. Erkennen wir diese Wahrheit an – und streben wir selbst nach unserem Stück vom Kuchen (siehe Statistik, S. 13).

DROHENDE KRISE? VIELVERSPRECHENDER AUFSCHWUNG!

Werden manche von uns innerhalb der nächsten 20 Jahre arbeitslos, schwer krank oder lassen sich scheiden? Eventuell. Kommt irgendwann die nächste Finanzkrise? Wahrscheinlich. Machen Zinseszinseffekt und Börsenentwicklung aus heute angelegtem Geld in 20 Jahren trotzdem ein kleines Vermögen? Ziemlich sicher! Blicken wir optimistisch in die Zukunft: Vereinzelte Krisenjahre sind kein Argument gegen langfristigen Vermögensaufbau. Wer per Sparplan in Fondsanteile investiert, kann seine Rate jederzeit flexibel anpassen und auf das Guthaben zugreifen (siehe „Pantoffel-Portfolio“, S. 98).

ZOCKEREI? ALTERSVORSORGE! Wir empfanden eine Altersvorsorge mit Aktienfonds bisher als Spekulation? Wir wollen weder Profitgier noch Waffenhandel unterstützen? Wir haben Angst, dass unser Erspartes morgen weg sein könnte? Konzentrieren wir uns doch auf die Fakten: Ein ETF-Sparplan auf einen Tausende Aktien weltweit umfassenden Index wie den MSCI World hat nichts mit Zockerei zu tun und wird von Finanztest empfohlen. Wer nachhaltig anlegen will, findet längst grüne Fonds. Totalverluste lauern vor allem beim schnellen Geld (siehe ab S. 120)

RAFFGIER? SPENDENBEREITSCHAFT! Mag sein, dass Geld den Charakter verdirbt. Vielleicht waren Reiche aber auch schon als arme Schlucker gierig und oberflächlich. Eventuell sind einige von ihnen auch gar keine schlechten Menschen. Geben wir nichts auf Anekdoten und Sprichwörter. Beweisen wir uns und anderen, dass man mit Geld Gutes tun kann (siehe auch ab S. 167).

Unser Money Mindset – wo kommt es her?

Von Kindesbeinen an werden wir in Sachen Geld geprägt. Noch bevor wir uns selbst ein Bild machen können, hat uns unser Umfeld bereits seine Sicht der Dinge vermittelt.

Geld ist für die meisten von uns viel mehr als ein Zahlungsmittel. Es ist eine riesige Projektionsfläche für unsere Träume und Wünsche, aber auch für Sorgen und Ängste. Die Art und Weise, wie wir über Geld nachdenken, folgt gewissen Mustern, ist aber grundsätzlich individuell. Man kann sogar sagen: Jeder Mensch besitzt eine eigene Geld-Persönlichkeit. So hält der eine sein Geld zusammen, weil ihm das ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Ein anderer gibt es mit Vorliebe aus, um sich seines Wohlstands zu vergewissern und sich von anderen abzuheben. Manche Leute machen niemals Schulden, andere finanzieren jede Anschaffung per Kredit.

Werfen wir einen Blick darauf, woher diese Sichtweisen stammen und wie sie unser Handeln bestimmen. Unser Money Mindset können wir uns dabei als eine Art Brille vorstellen, durch die wir auf das Thema Geld blicken. Diese Brille hilft, Entscheidungen schnell und effizient zu treffen, weil sie bestimmte Informationen in den Blick rückt, während sie andere ausblendet. Psychologen bezeichnen solche der Vereinfachung dienenden Strategien als Entscheidungsheuristiken. Der Volksmund nennt sie schlicht: Faustregeln. Viele dieser Faustregeln sind denkbar einfach formuliert – und oft genug sachlich falsch oder zumindest diskutabel.

Wie uns Eltern-Botschaften und finanzielle Faustregeln ein Leben lang behindern

Ob arm oder reich, sparsam oder großzügig – jede und jeder von uns ist in einem Umfeld aufgewachsen, in dem Geld eine Rolle spielte. Nicht, dass permanent darüber gesprochen wurde – in vielen Familien funktioniert die Erziehung in Geldfragen indirekt. Da war vielleicht der Vater, der jede Mark dreimal umdrehte und überall Verschwendung witterte. Die Mutter, die immer Angst vor Überschuldung und Insolvenz hatte. Oder die Großeltern, die einem mit jedem Geldschein eine Mahnung zusteckten, immer fleißig zu sparen.

WIE WIR GEPRÄGT WERDEN: Wie der Sozialpsychologe Rudolf Haubl herausfand, kommuniziert vor allem das Elternhaus so genannte Geldbotschaften, zum Beispiel in Form von Sprichwörtern und Redewendungen. Darüber hinaus lernen wir durch eigene Beobachtung: Wie gehen unsere Bezugspersonen mit Geld um? Welche Wünsche, Hoffnungen und Ängste verbinden sie damit?

Unsere frühe Prägung in Sachen Geld bestimmt unser späteres Denken – vor allem gibt es den Rahmen vor, in den wir das Thema stellen. Vertrauen wir darauf, dass immer genügend Geld da ist, oder rechnen wir stets mit einer Pleite? Wollen wir Geld in physischer Form im Geldbeutel stecken oder im Bankschließfach liegen haben – oder hantieren wir damit lieber virtuell per Online-Banking?

Eine entscheidende Rolle für unser Mindset spielt unsere Herkunftsfamilie. Waren große Urlaube, teure Autos und wertvolle Geschenke in unserer Kindheit Normalität oder Ausnahme? War Wohlstand zwar vorhanden, ihn zu zeigen aber verpönt? Wurden Finanzfragen offen diskutiert oder über Geld nie wirklich gesprochen?

Geht es darum, Entscheidungen im Zusammenhang mit Geld zu treffen, benutzen wir Muster, die wir durch Zuhören und Beobachten übernommen und verinnerlicht haben: Statt jeden Sachverhalt umfassend zu analysieren, bedienen wir uns der erwähnten Entscheidungsheuristiken, das heißt: Vereinfachungsregeln. Diese beruhen häufig nicht auf nachprüfbaren Fakten, sondern auf moralischen Appellen und pseudo-rationalen Erwägungen. Beispiele dafür sind: Mit Geld zu protzen gehört sich nicht. Schulden machen führt in den Untergang. Die Börse ist nur etwas für Experten.

FINANZIELLER LEBENSLAUF: Jeder Mensch besitzt eine Geldbiografie, wie sie Birgit Happel im Buch „Geld und Lebensgeschichte“ beschreibt. In Bezug auf ihre Prägungen lassen sich Menschen entweder zum Nachahmungsoder zum Abgrenzungstyp zählen. Erstere übernehmen Erfahrungen, etwa aus dem Elternhaus, in ihr Denken und Handeln – letztere treffen Entscheidungen, die ihrer Prägung zuwiderlaufen. Das Reflektieren der eigenen Geldbiografie ist ein wichtiger Schlüssel, um Veränderungen im eigenen Umgang mit Geld zu etablieren.

Exkurs: Warum viele Millennials finanziell auf keinen grünen Zweig kommen

Mit Fleiß und Sparsamkeit konnte man nach Ende des Zweiten Weltkriegs weit kommen im Westen des geteilten Deutschlands. Wer Arbeit hatte, konnte es zu einem kleinen Vermögen bringen. Haus, Auto und Urlaub wurden zu Symbolen des Wirtschaftswunders, das weiten Teilen der Bevölkerung ökonomischen Wohlstand brachte.

Doch die Zeiten änderten sich: Nachfolgende Generationen standen in Bezug auf ihre Lebens- und Finanzplanung vor anderen, oft schwierigeren Aufgaben. Verglichen mit den vor ihnen geborenen Babyboomern (1955 bis 1964) und der Generation X (1965 bis 1979) starteten die zwischen 1980 und 1995 geborenen Millennials – auch Generation Y genannt – im Schnitt deutlich später und unter anderen Bedingungen ins Berufsleben: Bei den älteren von ihnen fiel der Berufsstart in die Wirtschaftskrise zwischen 2007 und 2009. Viele hangelten sich zunächst durch schlecht oder nicht bezahlte Praktika und landeten dann in mies bezahlten Jobs. Wir erinnern uns: Der Mindestlohn wurde in Deutschland erst 2015 eingeführt. Auch Einstellungsstopps, unbezahlte Überstunden und befristete Verträge gehörten für die Generation Y zum Alltag. Bis zur ersten Festanstellung dauerte es entsprechend länger – von weiteren Karriereschritten ganz zu schweigen.

Immerhin konnten sich viele der heute um die 40-Jährigen von ihrem schwierigen Start ins Berufsleben erholen. Ihnen kommt zugute, dass sie im Schnitt weniger Studienschulden als Millennials um die 30 haben. Sie leisten sich öfter Wohneigentum und bekommen häufiger Kinder. Dennoch sprechen Forschende von der am besten ausgebildeten und am schlechtesten bezahlten Generation. Im Vergleich zu ihnen verdienen viele Vertreter der ihnen nachfolgenden Generation Z im selben Alter deutlich mehr Geld.

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte – nicht zuletzt der Boom prekärer Beschäftigungsverhältnisse und das Zinstief – hatten gravierende Folgen für die finanziellen Möglichkeiten der Millennials: Der gezielte Aufbau von Rücklagen – etwa als Eigenkapital für eine Immobilienfinanzierung – kam für viele, wenn überhaupt, nur schleppend in Gang.

Ihre statistisch gesehen geringeren eigenen Ressourcen erweisen sich für die Millennials als Generation als schweres Handicap. Immerhin fließt vielen von ihnen Vermögen von ihren Eltern zu.

ERBE FEST EINGEPLANT: Teile der Generation Y können ihre finanzielle Zukunft bedeutend stärker als frühere Generationen auf Schenkungen und Erbschaften gründen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Cicero im Auftrag des Vermögensverwalters Columbia Threadneedle gaben 40 Prozent der Befragten an, dass sie ohne diese Zuwendungen „finanziell schwer getroffen“ wären. Ein Drittel der Befragten setzt diese eher für Konsum statt für die Vermögensbildung ein.