Mein Name ist: Doof. Doktor Doof! - Christian Alois Kolbenschlag - E-Book

Mein Name ist: Doof. Doktor Doof! E-Book

Christian Alois Kolbenschlag

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Beschreibung

Mein Name ist Doof. Doktor Doof! Erzählung. Doktor Doof ist Arzt. Aber er sieht die Welt anders als die anderen. Er sieht eigentliche und uneigentliche Krankheiten, wo die anderen keine sehen. Daher ist er anders als die anderen. Was nichts an der Tatsache ändert, dass die Welt trotzdem anders ist, als die anderen denken. Eine witzige, teils zynische, aber auch nachdenkliche Geschichte über den Sinn des ärztlichen Seins.

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Seitenzahl: 234

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Für Gabi.

Sind Sie noch normal? Oder schon verrückt? Oder auf dem Weg dorthin? Haben Sie eine Meinung zu Gesundheit, Krankheit und kranken Gesundheitssystemen? Lieben Sie die Ordnung oder die Unordnung? Oder wissen Sie häufig nicht wo vorne oder hinten, unten oder oben ist? Fühlen Sie sich in Behaglichkeit, Beschaulichkeit und Bürgertum wohl oder eher unwohl? Dann ist dies das richtige Buch für Sie...

Christian Alois Kolbenschlag, geb. 1969, Dr. med., Arzt, Künstler, Gesellschaftskritiker und vor allem Mensch, schreibt über die Tiefgründe und Abgründe des Menschseins und den Sinn allen Seins an sich.

Inhaltsverzeichnis

Introduction

Doktor Doof

Life Evil

Schwadroneure

Die Mär vom Rezept auf der Karte

3-B-Krankheiten

Ausgebrannte Ärzte

Das Wesen von Krankheit

Rollende Augen

Dummes Zeug

Nosologie I

Unfug

Erwartung

Blödsinn

Logik

O Wunder

Das K.A.C.K.-Syndrom

Blasphemie

Luxuslebensprobleme

Nosologie II

Salutogenese

Geldkrank

Symptome

Lebensprobleme

Utopia I

Nosologie III

Datenschwachsinn

KAZK, KEGAZK und KEGAZK-PA

Nosologie IV

Kranke Verrückte

HFVV

Schimpfen

Nosologie V

Confession

Wahrheit

Symbolkrankheit

Perfektionismus

Egokrank

Größenwahn

Enzymkinetik

Credo

Krankheitsdarstellung

Nosologie VI

Morbus Rente

Morbus Einsam

Interludium

Egal

Der gordische Knoten

Despair (Verzweiflung)

Nosologie VII

Utopia II

Coda

Anhang

Introduction

So call me (Dr. Love)

They call me Dr. Love (calling Dr. Love)

I am your Doctor of Love (calling Dr. Love), haaaaaaa

They call me (Dr. Love), they call me Dr. Love (calling Dr. Love)

I've got the cure you're thinkin' of (calling Dr. Love)

Kiss - Calling Dr. Love

So call me (Dr. Doof )

They call me Dr. Doof (calling Dr. Doof)

I am your Doctor Doof (calling Dr. Doof), haaaaaaa

They call me (Dr. Doof), they call me Dr. Doof (calling Dr. Doof)

I've got the cure you're thinkin' of (calling Dr. Doof)

Doc Kolbi - Calling Dr. Doof

Doktor Doof

Mein Name ist Doof. Doktor Doof. Ich bin Deutschlands dümmster Doktor. Ich liebe die Alliteration1. Deutschlands dümmster Doktor ist eine Alliteration. Eine Alliteration ist eine rhetorische Figur. Ich liebe alle rhetorischen Figuren. Denn sie sagen alles aus und dennoch nichts. So wie ich alle Dinge und damit alle Sätze liebe, die alles und dennoch nichts aussagen. Nun, ich bin Doktor und Hausarzt. Das sagt alles und dennoch nichts. Und da dieses nichts sagt und ich damit nichts zu sagen habe und dies dennoch alles nichts aussagt, bin ich Doktor Doof. Das, was ich da sage, was ich über mich sage, was aber nichts aussagt, versteht wohl keiner. Was nicht weiter schlimm ist, weil ich es ja auch nicht verstehe. Das ist aber nicht das Kriterium, dass ich das nicht verstehe. Denn die meisten Dinge, die meisten Tatsachen und Sachverhalte, die alle anderen verstehen, die diesen von Anfang an und durch und durch bewusst sind, die für alle anderen klar wie Kloßbrühe sind, davon verstehe ich überhaupt nichts und habe ich nicht die geringste Ahnung. Und aus diesem Verständnis heraus, diesem Unverständnis der Welt und deren Zusammenhängen gegenüber bin ich nun mal doof. Da ich Doktor bin, bin ich nun mal Doktor Doof.

Ich sagte, ich sei Hausarzt. Wie kann man das verstehen? Was bedeutet das, Hausarzt zu sein? Was gibt die Sprache hierzu her, was sagt sie darüber aus? Was ist das für ein Sachverhalt, Hausarzt? Ich könnte sagen, ich bin in einem Haus, dort, wo ich als Arzt bin und arbeite, in einem Haus. Daher Hausarzt. Das erscheint logisch und erfüllt die Kriterien des Wittgenstein'sehen2 logischen Raumes3. Arzt im Haus ist gleich Hausarzt? Versteht das jemand? Nein?

Das ist ja doof. Das verstehe ich, deswegen bin ich ja Doktor Doof. Das nennt man eine gelungene Beweisführung.

Quod erat demonstrandum4.

Live Evil5

Stopp! Tun Sie es nicht! Lesen Sie bitte nicht weiter! Lesen Sie bitte nicht weiter, wenn Ihnen jegliche Form von Sarkasmus abgeht, wenn sie kein Gefühl für Zynismus haben, keinen Sinn für Satire und Boshaftigkeit. Wenn sie nicht schadenfroh sein können. Wenn Sie der Meinung sind, sie lebten in einer guten, einer besseren Welt, vielleicht sogar der besten aller möglichen Welten, sollten Sie ebenfalls das Buch gleich zuschlagen. Wenn Sie eine Vorstellung von Sitte und Moral haben, weil sie denken, dass es so etwas gibt, weil sie moralisch sind, indem sie denken, Moral, das ist, wenn man moralisch ist, wenn sie ein Prediger auf der Kanzel der Sittlichkeit sind und auch wenn sie manchmal den moralischen haben und in manchen moralinsauren Apfel so gerne beißen, dann tun Sie es nicht, lesen Sie nicht weiter! Lesen Sie nicht weiter, wenn Sie ein guter Mensch sind und an das Gute im Menschen Glauben. Wenn Sie daran glauben, ein guter Hirte zu sein. Wenn Sie fromm und tugendhaft sind. Wenn Sie fromm und tugendhaft sind, haben Sie etwas, was Ihnen vom Herrn gegeben wurde. Aber Sie werden den Herrn hier nicht finden. Gewiss nicht, auf gar keinen Fall, denn dies ist eine ganz und gar herrenlose Lektüre. Wenn sie positiv sind, durch und durch positiv denken, ein positives Weltbild vertreten und dem philosophischen Positivismus6 angehören, dann ist das ebenfalls nichts für Sie. Klappen Sie das Buch zu und beenden Sie die Lektüre. Wenn Ihnen Behaglichkeit, Beschaulichkeit und Bürgertum behagen, sollten Sie das Buch gar nicht erst geöffnet haben, denn nichts von dem ist hier zu finden. Kaufen Sie sich besser die Bild-Zeitung oder schauen Sie fern, da werden sie viel mehr davon haben. Nichts von alldem, was Sie darstellen und was Sie so gerne hätten, werden Sie hierin finden. Denn die Welt ist böse, böse und gemein. Widerwärtig und hinterhältig. Und durch und durch verlogen. Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht wird in der Drei-Groschen-Oper7 gesungen. Der Mensch ist ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und nie das Gute schafft8. Und damit noch nicht genug. Das Böse ist immer und überall, wie es im Lied Banküberfall9 der Ersten Allgemeinen Verunsicherung heißt. Die Welt ist böse. Punkt. Ist evil, Live Evil! Also, wenn Sie die genannten positiven Eigenschaften und Vorstellungen besitzen, wenn dies Ihr Lebensinhalt sein sollte, wenn Sie lieb und brav sind, weil Sie denken, dass das so ist, dass man lieb und brav ist, dann hören Sie auf. Klappen Sie das Buch wieder zu und stellen Sie es ins Regal zurück, auf dass es verstaube. Oder, noch besser, geben Sie es dem Buchhändler wieder und verlangen Sie ihr Geld zurück, da haben Sie wenigstens noch etwas davon. Aber bitte, bitte lesen Sie dieses Buch nicht. Sie haben darin nichts verloren!

Schwadroneure

Ich denke mal wieder nach über Sinn und -haftigkeit meines Seins. Mein Dasein als Mensch und Arzt. Ein sinnloses Unterfangen. Denn zwanghaft an irgendeinem Sinn zu haften, den es nicht gibt, ist in der Tat sinnlos. Die Welt, in der wir leben, zerfällt in Tatsachen. Und nicht nur das, diese zerfallen wiederum in Untertatsachen, diese wiederum und so weiter. Wäre ich Doktor Schlau, hätte ich vielleicht ein Mittel dagegen, aber in meiner bescheidenen Welt des Doktor Doof ist gegen diesen stumpfsinnigen Zerfall in der kürzesten Halbwertszeit wirklich kein Kraut gewachsen. Ich kann also nichts tun. Ich habe mich schon einmal auf den Kopf gestellt und mit den Ohren gewackelt, geholfen hat es aber nicht. Ich habe mir auch schon einmal ein Buch mit Zaubersprüchen gekauft, aber auch diese haben nicht geholfen, den Zerfall der Welt in den Unsinn des Alltags zu verhindern. Man sieht, ich, der große Zauberer in Weiß, bin machtlos. Ich bin machtlos, obwohl alle, die zu mir kommen, denken, ich könnte zaubern und hätte auf alles eine Antwort und für alles eine Lösung. Aber ich, ich habe und kann das nicht. Ich denke immer, alle anderen könnten und wüssten das und nur ich nicht. Aber je länger ich lebe und in diesem Dasein als missratener Zauberer verharre, scheine ich zu erkennen, dass ich nur immer wieder vom Fassadenglanz der Welt geblendet wurde. Und immer noch werde. Auf diese Scheiße falle ich, gutgläubig wie ich bin, leider immer wieder rein. Die Welt macht mich glauben, so zu sein, wie sie sich darstellt, allerdings ist sie, bei genauerem Hinsehen, ganz anders, als sie sich darzustellen scheint. Bedauerlicherweise schaue ich immer wieder hinter die Fassaden dieser auf Glanz polierten Selbst- und Fremddarstellungen und erkenne: Da ist nichts! Des Kaisers neue Kleider10, sonst ist da wirklich nichts. Aber vielleicht ist da wirklich nichts und ich kann es einfach nur erkennen, weil ich so sehr Kind geblieben und nicht erwachsen geworden bin. Als Erwachsener sieht man die Dinge anders. Man sieht Probleme, wo keine sind, man macht sich Probleme, die im Grunde gar nicht vorkommen. Das nennt sich dann Erwachsenenwelt. Und in dieser Welt der Erwachsenen lebe ich und muss ich arbeiten. Ich verstehe nur nichts davon, bin sozusagen in meiner Entwicklung, zu verstehen, irgendwann stecken geblieben. Als Arzt bin ich somit ein in seiner Entwicklung zum reifen Erwachsenen stecken gebliebener Arzt. Ich bin somit ein kindlicher Arzt, ein Kinder-Arzt. Nur damit komme ich in der Welt der Erwachsenen nicht so wirklich zurecht. Deren Probleme, Probleme zu machen, wo keine sind, sind mir wesensfremd. Schade, denn in meiner Kindlichkeit als Arzt könnte ich die Probleme der Erwachsenen häufig viel effizienter lösen, da sie für mich als Kinder-Arzt keine sind. Nur man lässt mich leider nicht! Man zwingt mich in Denkschubladen, sperrig und unbequem, die in Einheitsgrößen ausgearbeitet sind und für die in meinem Kopf kein Platz ist. Also habe ich große Schwierigkeiten, meine Schubladen ordentlich zu halten. Die Menschheit, schön in Schubladen in Einheitsgrößen gesteckt, so ist's Recht! Ein Hoch auf Staat und Gesellschaft, für die das ein sozialer Fortschritt ist. Aber diese Schubladen sind sperrig, nur mit Mühe lassen sie sich öffnen und schließen und häufig braucht man Gewalt dazu. Fällt Mensch einmal aus Schublade heraus, ist es beinahe unmöglich, wieder hineinzugelangen. Das haben Staat und Gesellschaft gut konstruiert. Nur was tun mit den Herausgefallen? Denkschubladen geeichte Erwachsene können da nicht weiterhelfen. Fingerspitzengefühl könnte weiterhelfen, nur hat man sich diese Fingerspitzen bei der Bildung von Schubladen und Umbildung und somit Unbildung vom Denken so sehr verletzt, dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind. Somit sind Staat und Gesellschaft zur Untätigkeit verdammt.

Verdammt und zugenäht!

Nein, nicht zugenäht, das Mundwerk nicht zugenäht. Deshalb wird, mit verbundenen Fingern, weiter über die Konstruktion neuer Denk- und Verhaltensschubladen schwadroniert11. Und es kommen täglich neue Schwadroneure hinzu, da sie aufgrund ihrer verletzten Finger ja nicht arbeiten können und deswegen denken, schwadronieren zu müssen.

Ich schlage das Buch jetzt aber wieder zu. Es ist nicht gut, wenn Doktor Doof nachdenkt. Wirklich nicht. Das führt zu nichts!

Die Mär vom Rezept auf der Karte

Ich habe jetzt mal wieder Urlaub und endlich Zeit, über Dinge nachzudenken, die ich überhaupt nicht verstehe. Und ich denke darüber nach, warum ich mich als Arzt bislang geweigert habe, am sogenannten E-Rezept-Modell teilzunehmen.

Die Antwort 1 für mich lautet: Es macht mir deutlich mehr Arbeit!

Die Antwort 2 für mich lautet: Weil ich es einfach nicht verstehe! Ich verstehe weder, ob es funktioniert, noch wie es funktioniert! Auf deutsch: Ich verstehe nur Bahnhof... Aber ich bin ein sehr dummer Bahnhofvorsteher als Arzt. In Zeiten, in denen ich wenig Zeit hatte, nachzudenken, wie die Dinge funktionieren, die nicht funktionieren können, habe ich mich immer wieder gefragt, wie das Rezept denn auf die Karte kommt; denn die Karte ist ja gar nicht ins System gesteckt, wenn ich das Rezept ausstelle und schon gar nicht, wenn ich es letzten Endes mit meiner, mit meiner Arztkarte über das System vermittelten, Kennung als Arzt freigebe. Nun, in Zeiten, in denen ich wenig Zeit hatte, nachzudenken, kamen mir die seltsamsten Ideen, wie das funktionieren könnte. Instantan!12 Das funktioniert instantan, dachte ich mir. In der modernen Physik bezeichnet man zwei Ereignisse als instantan, wenn sie im Universum an zwei unterschiedlichen Plätzen gleichzeitig stattfinden können, ohne voneinander zu wissen. Die Instantan-Wirkung scheint aber durch die Allgemeine Relativitätstheorie13 wissenschaftlich widerlegt zu sein. Wie können also Gesundheitsdaten von Millionen von Menschen instantan auf Millionen von Gesundheitskarten gelangen? Das schien mir sehr fragwürdig. Aber, wie gesagt, ich hatte ja wenig Zeit, darüber nachzudenken...

Nun habe ich Urlaub; und ich habe Zeit, über die Dinge nachzudenken. Und ich denke über die Dinge nach und auch darüber, wie die Gesundheitsdaten von Millionen von Versicherten instantan auf Millionen von Gesundheitskarten kommen. Und meine Antwort lautet: Gar nicht! Die Gesundheitsdaten kommen gar nicht auf die Karte.

Sie gelangen in den Orbit. Die von mir als Arzt ausgestellten und letzten Endes mit meiner, mit meiner Arztkarte über mein Zugangssystem vermittelten, Kennung ausgestellten Daten kommen gar nicht auf die Karte, da die Karte zu diesem Zeitpunkt ja gar nicht in mein System gesteckt ist, nein, sie kommen in den Orbit, in eine spezielle oder nicht spezielle Datenbank des WWW14, welche genau, weiß ich nicht und wahrscheinlich weiß das auch gar keiner. Wie dem auch sei, geht der Patient dann mit seiner Gesundheitskarte in die Apotheke, zieht der Apotheker die Daten dann nicht von der Karte herunter, sondern mit den auf der Karte hinterlegten Patientendaten aus der speziellen oder nicht speziellen Datenbank des WWW heraus. Was mit den Daten, diesen auf der speziellen oder nicht speziellen Datenbahn des WWW mit Lichtgeschwindigkeit reisenden Patientendaten dann noch passiert, weiß natürlich keiner und keiner bin ich. Und ob das wirklich so funktioniert, wie ich mir das gerade überlegt und darüber nachgedacht habe, weiß auch wiederum keiner und keiner bin auch hier wieder ich. Und obwohl keiner was Genaues weiß, so ist das von keinem, der ich auch bin, gedachte dennoch möglich.

Also:

Mir als keinem ist es ja ziemlich wurscht, was da über mich über das WWW so kreucht und fleucht, bestimmt kursieren die unglaublichsten und abstrusesten Stories über mich. Aber es gibt bestimmt noch jemanden auf der Welt, den das, worüber ich nachgedacht habe, interessiert...

3-B-Krankheiten

...Ich weiß, ich nerve...

Aber es gibt einfach zu vieles, worüber ich nachdenken muss. Und ich hole mal wieder sehr weit aus, ich weiß, aber zum weiteren Verständnis ist das wichtig.

Als Mensch und Arzt habe ich mich mein Leben lang gefragt, wie und wodurch und warum Krankheiten entstehen. Sehr viele gute und nachvollziehbare Antworten bieten Wissenschaft und Schulmedizin allerdings nicht...

Auf philosophischer Ebene bietet z.B. die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) deutlich sinnvollere Antworten. So gibt es hier z.B. den Begriff der Lebensenergie (QI), oder die Konzepte der 6 klimatischen Exzesse (Liu Qin) und der 7 Emotionen (Qi Qing). Wer sich einmal tiefer damit beschäftigt hat, erkennt, wieviel Lebensweisheit und gesunder Menschenverstand sich dahinter verbirgt. Etwas, das sich in unserer Gegenwart mehr und mehr verabschiedet hat...

Und jetzt den Bogen zurück...

Auch die 3-B (Bürokratie, Borniertheit, Berufsschwachmatentum) sind krankmachende Agenzien. Wie sie entstehen, ist noch nicht vollständig geklärt; aber welche Krankheiten aus ihnen folgen, das weiß man mittlerweile. Diese sind im Folgenden aufgelistet.

Erkrankungen, die durch die 3-B ausgelöst werden:

A Angst

B Borniertheit

C Chaos

D Diarrhoe (Durchfall)

E Einfältigkeit

F Flatulenz (Übersetzung nicht gesellschaftsfähig)

G Gier

H Hass

I Idiotentum

J Jasageritits

K Katastrophismus

L Lethargie

M Mimosenhaftigkeit

N Narzissmus

O Ohnmacht

P Profitgier

Q Quatsch

R Ratlosigkeit

S Stumpfsinn

T Tollwut

U Unvernunft

V Verweichlichung

W Wahnsinn

X nicht besetzt

Y „Yeah, Yeah, Yeah!

Z Zettelausfülleritis

Ausgebrannte Ärzte

Facebook - Find ich gut! Facebook kann jeder und darf jeder. Und man kann fast alles über Facebook, denn die Gürtellinie hängt ziemlich tief. Und da jeder fast alles über Facebook kann und darf, nutze auch ich diesen Kanal, um zu können, weil ich darf.

Und ich spreche über ausgebrannte Ärzte.

Das interessiert kaum einen und schon gar nicht den Staat. Und immer, wenn ich solche Sachen denke, frage ich mich, ob ich der Einzige bin, der so denkt. Und eine Frage bedarf der Antwort. Also befrage ich in solchen Situationen das größte lebende Lexikon und das größte Orakel: Das WWW!

Ich gebe den Begriff Ausgebrannte Ärzte bei Dr. Google ein und erhalte:

- 313.000 Ergebnisse in 0,24 Sekunden!

Das erscheint mir sehr viel! Und wenn ich das richtig interpretiere, scheine ich in meinem Ausgebranntsein als Arzt nicht allein dazustehen! Und wenn man sich die Ergebnisse einmal genauer anschaut, erkennt man, dass es kaum ein Medium gibt, das sich dieser Tatsache noch nicht angenommen hat. Sie scheint also bekannt zu sein, diese Tatsache. Nur der Staat schaut sehenden Auges an dieser Tatsache vorbei und ignoriert sie. Er schaut nicht nur daran vorbei, nein, er unterstützt dieses Ausbrennen noch aktiv, indem er noch eins draufgibt und noch eins und so weiter...

Er tritt sozusagen die letzte Glut am ausgebrannten Scheiterhaufen Arzt einfach munter aus. Es gibt, zumindest im Hausarztbereich, immer weniger Ärzte und diese müssen deshalb immer mehr Patienten, die zudem immer älter werden und deshalb immer länger und immer intensiver behandelt werden müssen, behandeln. Und nicht nur das, der Staat überfrachtet die Ärzte mit immer noch mehr Aufgaben, die mit Medizin nicht das Geringste zu tun haben. Und da es, nach scheinbarer Ansicht des Staates, nicht genug davon gibt, erfindet er einfach immer noch mehr berufsfremde Aufgaben, die er den Aufgaben des Arztes beifügt. Einfach so, ohne Diskussion...

Ich habe mich lange gefragt, warum der Staat, dessen kranke und auch durch ihn kranke Bürger die Ärzte versorgen, das Ausbrennen dieser Ärzte in Kauf nimmt. Wirklich, ich habe mich das lange gefragt. Heute früh ist mir plötzlich die Erkenntnis gekommen, warum:

Der Staat macht das bewusst!

Er macht gewissermaßen eine natürliche Selektion! Die Ärzte, die mit viel Engagement und Elan arbeiten und aus Gewissenhaftigkeit auch diese abstrusen Vorgaben des Staates zur Zufriedenheit des Staates erfüllen wollen, lässt der Staat einfach ausbrennen. Denn da sie ausbrennen, taugen sie nichts. Man selektioniert einfach die Taugenichtse aus, denn nach der scheinbaren Meinung des Staates haben wir mehr als genug Ärzte und die arbeiten auch nicht genug. Das habe ich in der Tat gelesen, dass das eine Patientenvertreterin gesagt hat. Nun denn, fallen die ausgebrannten Ärzte dann aus dem System heraus, arbeiten die verbliebenen Ärzte als Maschinski15-Ärzte wie Maschinen die Maschinski-Bürger des Landes wie Maschinen ab und Bürger und Staat freuen sich, denn wir wollen ja alle so gerne Maschinen sein. Ich kann nur auf die Künstliche Intelligenz hoffen, denn dann brauchen wir keine Ärzte mehr, die wie Maschinen arbeiten, nein, dann arbeiten die Maschinen wie Ärzte. Eine goldene, eine glorreiche Zukunft im Sinne des Staates und des Fortschritts, auf den wir alle mit all unserer Kraft hinarbeiten.

Und ich, Doktor Doof, mache weiter als ausgebrannte Funktionsmaschine, bis ich ausgedient habe. Wie die, von denen 313.000 Ergebnisse in 0,24 Sekunden bei Dr. Google sprechen... Und auch wenn das darüber sprechen keine Lösung bietet, nicht darüber zu sprechen ist auch keine Lösung.

Das Wesen von Krankheit

Warum schreibe ich über mich? Über mich und die Menschen? Über mich und die Menschen und ihre Krankheiten? Warum schreibe ich nicht nur über die Krankheiten der Menschen oder der Menschheit?

Ganz einfach; Viele haben dies vor mir getan und sie tun es immer noch. Ich muss gestehen: Die können das in der Tat auch viel besser als ich. Viel besser! Ich bin zwar Arzt, aber ich bin auch Doktor Doof. Daher verstehe ich von den Krankheiten, von den eigentlichen Krankheiten, die immer und überall besprochen und diskutiert werden, die mittlerweile auch alle überall und jederzeit gepostet werden, über die gesprochen und auch die erklärt werden, sei es in wissenschaftlichen Journalen, aber auch in der Laienpresse, überhaupt nichts!

Wirklich, ich verstehe nichts davon, verstehe nichts von den eigentlichen Krankheiten. Ganz ehrlich, die interessieren mich auch nicht so sehr. Denn hat man, hat die Ärzteschaft dieser Welt die eigentlichen Krankheiten diagnostiziert und behandelt, bleiben die uneigentlichen Krankheiten zurück. Und diese lasten wahrhaft schwerer. Die eigentlichen Krankheiten sind nur die Spitze des Eisbergs, nur das, was man an und über der Oberfläche sieht. Uneigentliche Krankheiten bilden die viel, viel größere Basis. Aber sie schlummern unter der Oberfläche und werden daher nicht erkannt. Es gibt allerdings eine unlösbare Beziehung zwischen den eigentlichen und uneigentlichen Krankheiten, sie kommen nicht ohneeinander aus, die eine ist quasi eine Conditio sine qua non16 der anderen. Zum Ersten verursachen die uneigentlichen häufig die eigentlichen Erkrankungen, sei's in Auftreten, Dauer, als auch in Intensität. Zum Zweiten werden die eigentlichen häufig gerne in den Vordergrund geschoben, obwohl die uneigentlichen im Grunde behandelt werden müssten. Die eigentlichen haben auf beiden Seiten, sei es beim Arzt, sei's beim Patienten, das bessere Ansehen. Jeder, der eine Krankheit haben möchte, möchte im Grunde eine eigentliche, das zum Dritten. Und ich kann zum einen noch viele Gründe aufführen für die Bevorzugung der eigentlichen Gesundheitsschräglagen, zum anderen kann ich aber auch mit vielen Gründen umgekehrt die Entstehung der uneigentlichen aus den eigentlichen Krankheiten beleuchten. Echt, das eine ist eine Conditio sine qua non des anderen. Das ist wie Yin und Yang17. Es gibt Menschen, die bekommen eigentliche Erkrankungen, weil sie uneigentliche haben, aber es gibt auch die umgekehrten Fälle, die zu uneigentlich Kranken werden, da Ihnen eigentliche Gesundheitsprobleme zu Grunde liegen. Krankheit, ob eigentlich oder uneigentlich, scheint den Menschen stark zu beeinflussen. Aber die eigentlichen haben einfach den besseren Ruf. Deswegen hat die Welt ihr Augenmerk auf die eigentlichen, ausschließlich auf die eigentlichen Erkrankungen gelegt. Alle medizinischen Datenbanken und Publikationen handeln in erster, ja in allererster Linie, von den eigentlichen Krankheiten. Für die uneigentlichen ist da wirklich kein Platz dazwischen. Das ist wie mit Gott und dem Teufel. Man will immer nur das eine und das andere dringend vermeiden. Der Wunsch nach eigentlichen Krankheiten ist riesengroß, als Behandler muss ich das einfach konstatieren. Die ganze Medizin, die ganze Wissenschaft hat sich in den letzten 150-200 Jahren der Erforschung und Lösung der eigentlichen Krankheiten verschrieben. Medizin, Medien und Medienpolitik machen mittels Multitasking die Menschheit auf die eigentlichen Krankheiten pausenlos aufmerksam. Und generieren dadurch Aufmerksamkeit und gewinnen das große MPG - Los damit (Macht - Prestige - Geld). Man sieht, die eigentlichen Krankheiten sind ein lohnendes Business! Aus diesem Grund, dass die eigentlichen so sehr in den Vordergrund gerückt werden, haben sie eine solche Macht über die Menschen.

Aber: All das nützt nichts!

Ich habe mein ganzes Medizinerleben versucht, mich den eigentlichen Krankheiten zu widmen. Mit all meiner Macht.

Aber: Es hat nichts genutzt.

Trotz allem, trotzdem ich mich und die ganze Medizin sich der Lösung der eigentlichen Krankheiten gewidmet haben, es nützt nichts. Sie sind immer noch da, sie kommen entweder immer wieder zurück oder sie gehen nie ganz weg. Sie haften wie die Kletten. Trotzdem versucht man sie, medizinisch und wissenschaftlich, wissenschaftlich und gesellschaftlich und gesellschaftlich und medizinisch mit aller Macht abzustreifen. Mit aller Macht geht man gegen die eigentlichen Krankheiten vor.

Warum nur gegen die eigentlichen? Was ist mit den uneigentlichen? Endlich kommt die Frage auf! Diese ist ganz einfach zu beantworten. Gegenüber den uneigentlichen ist man machtlos und ohnmächtig!

Die eigentlichen sind, wie gesagt, die Spitze des Eisbergs, die uneigentlichen der tiefe Abgrund, die eigentlichen sind die Fassade und die uneigentlichen das, was man hinter der Tür nicht sieht. Die Ersteren sind das, was man gerne hätte und gerne sehen will, die Letzteren das, was man nicht sehen will und was man nicht haben mag. Die eigentlichen Krankheiten sind objektivierbar und statistisch zu erfassen, die anderen sind unfassbar subjektiv. Die Ersteren werden in allen Details mit detaillierten Lösungsmöglichkeiten in Fachblättern und gelben Blättern dargestellt, die uneigentlichen Kranken mit ihren uneigentlichen Erkrankungen stellen sich mir ganz allein da, wenn sie ganz allein vor mir sitzen. Da hilft dann nichts, auch keine Statistik, denn für das Uneigentliche gibt es keine.

Dennoch haben die uneigentlichen Krankheiten das sehr viel größere Gewicht. Ich kann das sagen, ich muss das sogar sagen, da ich mir an den eigentlichen Erkrankungen, trotz der ganzen Macht, die dahintersteckt, die Zähne ausgebissen habe in den letzten Jahrzehnten. Trotz abertausender, immer wieder neu aufkommender und neu aufflammender Lösungsmöglichkeiten blieb mir die Lösung der Probleme der eigentlichen Krankheiten versagt. Ich wage zu behaupten, dass ich, obwohl ich Arzt bin, die eigentlichen Krankheiten nicht lösen kann. In den allerseltensten Fällen kann ich das vielleicht.

Warum ist das so?

Weil ich bei der Lösung der eigentlichen Krankheitsfälle die uneigentlichen Gründe nicht in den Griff bekomme! Und, so habe ich zumindest den Eindruck, Welt scheint das Uneigentliche, das doch so tief gründet und so schwer wiegt, gar nicht zu interessieren. Das ist mein Eindruck. Es ist zwar nur ein Eindruck, aber immerhin ist es einer.

Dennoch, weil mir die Beschäftigung mit der eigentlich kranken Welt so wenig Erkenntnis gebracht hat, habe ich mich mehr und mehr der Arbeit an den uneigentlichen Problemen der Welt hingegeben. Philosophisch, und man muss sich dem Problem philosophisch widmen, ist das Ganze recht einfach. Schneidet man mit Ockhams Rasiermesser18 das eigentlich Kranke ab, bleibt das uneigentlich Kranke zurück und steht nun nackt und sichtbar da. Trotzdem sind die uneigentlichen Probleme der Menschen medizinisch nicht lösbar. Sie sind nur philosophisch lösbar. Und da die Philosophie nur Lösungswege, aber keine Lösungsmöglichkeiten darstellen kann, da sie nur über Lösungen nachdenkt, sie aber nicht in die Tat umsetzen kann, sind die uneigentlichen Krankheiten mit ihren uneigentlichen Problemen unlösbar. Und da eigentliche und uneigentliche Krankheiten und deren Probleme unlösbar miteinander verbunden sind, ist sowohl das Eigentliche als auch das Uneigentliche, wenn es denn Krankheit oder Problem sein sollte, unlösbar. Das ist der Fall und somit die Welt.

Rollende Augen

Noch mal. Ich muss es noch einmal betonen. Wer dazu neigt, sich gerne auf den Schlips getreten zu fühlen, wer eine Neigung hierzu verspürt und eine Abneigung dagegen entwickelt hat, sich auf den Schlips getreten zu fühlen, der lese bitte nicht weiter. Buch zuschlagen, bitte! Denn ich tue nichts anderes, als ständig auf alle Schlipse zu treten, die mir vorgelegt werden, weil ich alle Steilvorlagen, die man mir gibt, gerne aufnehme, ich sprinte ihnen sozusagen wie der Stürmer dem Ball hinterher, um damit zu treffen, ins Schwarze zu treffen. Sorry, aber die Steilvorlagen, die mir geboten werden, sind einfach zu gut, um sie nicht instinktiv aufzunehmen und kreativ zu verarbeiten. Welt und Gesellschaft können es einfach nicht lassen, als Vorlagengeber zu fungieren.

Meine Versuche, ins Schwarze zu treffen, entstehen in der Regel aus den Vorlagen, die mir Staat und Gesellschaft geben. Und meine Spielwiese ist häufig das Gesundheitswesen, ist Gesundheit und Krankheit und alles, was damit zusammenhängen mag. In diesem Spiel scheine (scheine) ich mich auszukennen, bin ich doch seit Jahrzehnten einer der vielen Hauptakteure in diesem Spiel. Deswegen scheine ich darüber auch so einiges zu wissen, fast so viel, wie ich über mich weiß. Und das führt leider in mir zu einem intrapersonalen Konflikt. Denn über mich weiß ich zwar jede Menge, aber dennoch kaum etwas. Und mit oder auf meiner Spielwiese, auf der sich Gesundheit und Krankheit abspielen, geht es mir genauso. Aber da ich als Arzt, der ich als Doktor Doof nun mal leider bin, ständig Kranke behandeln und somit auch über Gesundheit und Krankheit sprechen muss, schreibe ich auch über Krankheit. Nicht über das, was ich weiß, denn das ist in der Tat nicht allzu viel, nein, über das, was mir dazu einfällt und dabei auffällt. Das interessiert mich wirklich sehr! Über Krankheit zu schreiben, bedeutet zwangsläufig auch, über Krankheiten zu schreiben. Und davon gibt es viele. Unzählige! Jeder Mensch hat mindestens eine, aber jeder Mensch hat auch eine ihm eigene Krankheit, die kein anderer hat. Trotzdem fallen immer wieder bestimmte Krankheitsmuster auf. Und das, was mir auffällt, darüber schreibe ich. Das ist häufig sehr unkonventionell, was mir auffällt, worüber ich schreibe, weil es im Grunde keine eigentlichen Krankheiten sind, sondern eigentlich die Menschen und den Menschen selbst betrifft. Es sind somit uneigentliche Erkrankungen, die eigentlich den Menschen betreffen, die mir auffallen.

Eine uneigentliche Krankheit, die eigentlich den Menschen betrifft, ist keine Krankheit der Kranken, sondern der Behandler und deren Gehilfen. Es ist das Syndrom der rollenden Augen. Das Syndrom der rollenden Augen ist nicht nur ein häufig vorkommendes Phänomen in Behandlerkreisen, es ist ein ubiquitäres19