Meine liebsten Grimms Märchen: Der Froschkönig & Der Wolf und die sieben Geißlein - Sabella Anders - E-Book

Meine liebsten Grimms Märchen: Der Froschkönig & Der Wolf und die sieben Geißlein E-Book

Sabella Anders

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Beschreibung

Grimms Kinder- und Hausmärchen haben Generationen von Kindern und Erwachsene durch Lesen und Vorlesen begleitet. Die Märchen, deren fantastische Elemente oft Gleichnisse für die reale Welt darstellen, zählen auch heute noch zu den beliebtesten Klassikern.

Bei der Reihe Meine liebsten Grimms Märchen handelt es sich nicht um die Originalfassung der Märchen, sondern um eine liebevoll neu geschriebene Nacherzählung, deren Inhalt sich möglichst nah am Original bewegt. Es wurde darauf geachtet, den Erzählcharakter mit dem typischen Märchentonfall beizubehalten. Hier und da wurden Ausdrücke ein wenig modernisiert oder mit kleinen Anmerkungen versehen. Etwas 'altmodisch' wirkt die Sprache aber auch weiterhin – und das ist voll beabsichtigt.

Dialoge in wörtlicher Rede wurden allerdings buchstabengenau  (und damit auch die alte Schreibweise der Wörter) aus dem Original der Brüder Grimm übernommen, um so die Handlungen, also das Grundgerüst der ursprünglichen Geschichten, zu bewahren.

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  • Editierte Version (Nacherzählung)
  • Kommentar zur Entstehung der Sammlung der Brüder Grimm
  • Anmerkungen zu den einzelnen Märchen

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Jacob u. Wilhelm Grimm, Sabella Anders

Meine liebsten Grimms Märchen: Der Froschkönig & Der Wolf und die sieben Geißlein

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Kommentar

Grimms Kinder- und Hausmärchen beflügeln nicht nur seit Generationen die Fantasie von Kindern und Erwachsenen; sie haben sogar das Verständnis der gesamten westlichen Welt dafür, was ein Märchen ausmacht, grundlegend beeinflusst. Vor über zweihundert Jahren erschien die erste Fassung ihrer Märchensammlung. Jacob und Wilhelm Grimm waren Sprachforscher und machten sich zuerst im Auftrag anderer Schriftsteller (u.a. Clemens Brentano) auf die Suche nach volkstümlichen Erzählungen, die Bestandteil einer Volksliedersammlung werden sollten. Die Brüder Grimm konnten zunächst 48 gesammelte Geschichten beisteuern, die letztendlich aber nicht in der Volksliedersammlung aufgenommen wurden. Als Volkskundler fanden die Grimms das Aufspüren dieser alten Erzählungen aber derart spannend, dass sie ihre Nachforschungen auf eigene Faust weiterführten. Zu den Geschichten fanden die Brüder Grimm durch befreundete und bekannte Familien, teils adelige und bekannte Persönlichkeiten, und tatsächlich auch durch Menschen aus dem 'gemeinen Volk'.

 

Die Hauptquellen ihrer Märchensammlung waren:

 

Friederike Mannel(Pfarrerstochter aus Allendorf an der Landsburg)

die Töchter der Familie Hassenpflug (aus Hessen, mit französischen Wurzeln)

die Familie Wild (Henrietta Dorothea Wild wurde später Wilhelm Grimms Ehefrau)

die Familie Ramus

die Famlie von Haxthausen (westfälisches Adelsgeschlecht)

Jenny von Droste-Hülshoff (die ältere Schwester der Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff)

Johann Friedrich Krause (ein pensionierter hessischer Wachtmeister)

Dorothea Viehmann (eine ältere Bäuerin und Wirtstochter aus der Nähe von Kassel)

 

Die beiden letzten Personen waren nicht nur die ältesten, sondern gelten als die wichtigsten Beiträger volkstümlicher Überlieferungen für die Grimmsche Sammlung. So waren die Brüder sehr beeindruckt von Dorothea Viehmann und ihrer Fähigkeit, die Geschichten mühelos und mit immer den gleichen Worten wiederzugeben. Wilhelm Grimm schrieb über sie: „Einer jener guten Zufälle aber war es, daß wir aus dem bei Cassel gelegenen Dorfe Nieder-Zwehrn eine Bäuerin kennen lernten, die uns die meisten und schönsten Märchen des zweiten Bandes erzählte. Diese Frau, Namens Viehmännin, war noch rüstig, und nicht viel über fünfzig Jahre alt. […] Sie bewahrte die alten Sagen fest im Gedächtniß.“

 

Dorothea Viehmann erzählte ihnen über 40 Märchen und dazu Märchenvariationen zu mindestens 36 Märchen der Brüder Grimm. So kann man sagen, dass die Märchen, die von ihr stammen, den ursprünglichsten und tatsächlich volkstümlichsten Charakter haben. Im Gegensatz dazu wurden die Erzählungen, die von intellektuellen, belesenen Töchtern höherer Familien weitergegeben wurden, mehr als nur einmal im Rahmen der Zusammenstellung der Sammlung überarbeitet. Zwar handelte es sich auch bei den Geschichten, die den adeligen und gutbürgerlichen Frauen von Mägden, Bauern, Schäfern und anderen 'einfachen Leuten' zugetragen wurden, ebenfalls um Volksgut. Vieles wurde aber nicht oder nur verändert weitergegeben – sei es aus Scham über derbe oder anzügliche Schwänke, oder weil manche Erzählung als als unwichtig oder widersprüchlich empfunden wurde.

 

Die Brüder Grimm wählten aus den ihnen vorliegenden Geschichten dann auch wiederum aus, welche Geschichten es wert waren, weitererzählt zu werden, schrieben die einen um oder erzählten andere in eigenen Worten neu. Dadurch lässt sich auch erklären, wie es zu dieser Märchenbuchsprache kam, die heutzutage ein unverkennbares Stilmittel eines alten (oder alt wirkenden) Märchens ist. Am Bekanntesten ist wohl die Eingangsformel „Es war einmal...“, mit der aber längst nicht jedes Grimmsche Märchen beginnt.

 

Insgesamt kennt man heute über 210 Märchen der Brüder Grimm, die in den Jahren 1812 bis 1858 in sieben Ausgaben ihres Buches, das den Namen Kinder- und Hausmärchen erhielt, erschienen sind. Sowohl die Anzahl und Reihenfolge, als auch die Zusammenstellung der enthaltenen Märchen wurde von Ausgabe zu Ausgabe immer wieder geändert. Besonders interessant ist, dass die Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm die Märchen und Erzählungen zu Anfang sogar teilweise unvollständig abdrucken ließen und ihre Leser dazu aufforderten, an der Märchensammlung aktiv mitzuarbeiten. Wer also eine andere Version oder gar eine ganze Erzählung beizusteuern hatte, konnte sich an die Brüder Grimm wenden, die ihre Sammlung volkstümlicher Erzählungen damit vervollständigen wollten.

 

In Anbetracht der Entstehungsgeschichte der 'Märchen der Gebrüder Grimm' fällt es nicht schwer nachzuvollziehen, weshalb diese Geschichten auch zweihundert Jahren nach ihrer Niederschrift immer noch von Generation zu Generation weitererzählt werden sollten. Dabei geht es nicht so sehr darum, sich immer an den genauen Wortlaut zu halten. Die alten Märchen, die auf möglicherweise Jahrhunderte alte Überlieferungen gründen, sollen und dürfen an die Leserschaft - oder im Falle des Vorlesens der Zuhörerschaft – angepasst werden. Man kann zwar darüber streiten, ob die Adaptionen von Disney & Co es mit der Anpassung etwas übertreiben, Fakt ist jedoch: In der ursprünglichen Märchensammlung geht es teilweise nicht gerade 'pädagogisch wertvoll' zu. Denn da werden Gliedmaßen abgeschnitten, Augen geblendet, Frösche an die Wand geworfen, Stiefmütter und Hexen verbrannt. Wer Grimms Märchen erst spät entdeckt, ist deshalb nicht selten erschrocken, wie brutal es in so einem Kinder- und Hausmärchen manchmal zugehen kann. Dabei muss gesagt werden, dass die Brüder Grimm ihre Sammlung durchaus als Erziehungsbuch ansahen. Dies zielte jedoch nicht auf die Vermittlung von Normen, sondern eher auf ein gewisses Weltverständnis, das zu pädagogischen Vorstellungen der damaligen Epoche passte.

 

Kritiker bemängeln deshalb, dass die Märchen zu sehr an alten Moralvorstellungen hängen. Außerdem wird immer wieder kritisiert, dass sich die Märchen stereotyper Figuren bedienen, also beispielsweise in Frau Holle der schönen, fleißigen und guten Goldmarie, deren Gegenspielerin die hässliche, faule und böse Pechmarie ist. Heutzutage wird es Eltern aber nicht schwer fallen, ihren Kindern diese Verallgemeinerung zu erklären; und auch die Kinder selbst sind größtenteils durchaus in der Lage, eine erfundene Geschichte nicht ohne zu hinterfragen auf die reale Welt anzuwenden. Auf der anderen Seite gab und gibt es immer auch Stimmen, die die Märchen der Brüder Grimm schlichtweg langweilig und wenig fantasievoll finden.

 

Falls Sie Kinder oder andere Menschen in ihrem Umfeld haben, denen Sie vorlesen können, und die Grimms Märchen noch nicht kennen: Enthalten Sie sie ihnen bitte nicht vor. Vielleicht erinnern Sie sich ja noch daran, welchen Eindruck die Märchen damals auf Sie selbst gemacht haben. Waren Sie nicht doch irgendwie spannend, fantastisch, teilweise lustig, teilweise unheimlich und manchmal auch einfach nur richtig schön?

 

Auf mich persönlich haben die Märchen der Brüder Grimm seit meiner Kindheit eine besondere Anziehung ausgeübt. Nicht zuletzt liegt das aber auch daran, wie sie mir und meinen Geschwistern erzählt und vorgelesen wurden. Die weiter vorn bereits erwähnte typische 'Märchensprache' machte die Geschichten zu etwas Besonderem; ebenso dass darin Gestalten vorkamen, die einem so kaum jemals in echt begegnen werden. Jeder von uns hatte so seine Lieblingsmärchen, die unsere Eltern und Großeltern immer und immer wieder erzählen mussten. Das Schöne an Grimms Märchen ist, dass sie Menschen seit Generationen begleiten. So fiel es meiner Großmutter, die die Geschichten selbst aus ihrer Kindheit kannte, nicht schwer, ein Märchen wie Rotkäppchen auch ohne Vorlesebuch mitreißend und durchgängig zu erzählen. Ob sie dabei, wie anno dazumal Dorothea Viehmann, genauso kontinuierlich immer wieder den exakt gleichen Wortlaut benutzte, kann ich nicht mehr sagen. Aber mir ist durch die vielen Lese- und Vorlesestunden durchaus die eine oder andere Ausdruck fest im Gedächtnis geblieben. Überhaupt muss ich sagen, dass ich die freien Erzählungen oder zumindest das Vorlesen aus einem unbebilderten Buch immer sehr viel spannender fand, als mir ein Bilderbuch oder gar eine Märchenverfilmung anzusehen. Wenn man sich vorstellen muss, wie das Schloss der Prinzessin, das Haus der sieben Geißlein oder Rapunzels Turm ausgesehen haben mochten, wird die kindliche Fantasie gefordert und vor allem gefördert. Noch heute habe ich eine genaue Vorstellung, wie der Froschkönig aussieht, wie das Schwesterchen nachts zu ihrem Reh schleicht oder das tapfere Schneiderlein seinen Gürtel bestickt.

 

Mit der Reihe Meine liebsten Grimms Märchen habe ich stelle ich eine Sammlung der Märchen zusammen, die mich seit meiner Kindheit ganz besonders fasziniert und verzaubert haben, und die ich auch heute noch immer wieder gerne höre oder lese. Es handelt sich hierbei nicht um die Originalfassung der Märchen, sondern um eine liebevoll geschriebene Nacherzählung, deren Inhalt sich möglichst nah am Original bewegt, aber auch stark von meiner persönlichen Erfahrung mit den Märchen geprägt ist. Dabei habe ich darauf geachtet, den Erzählcharakter mit dem typischen Märchentonfall beizubehalten. Hier und da wurden Ausdrücke ein wenig modernisiert oder mit kleinen Anmerkungen versehen. Etwas 'altmodisch' wirkt die Sprache aber auch weiterhin – und das ist voll beabsichtigt. Die wörtliche Rede in den Dialogen habe ich übrigens buchstabengenau aus dem Original übernommen (und damit auch die alte Schreibweise der Wörter). Damit möchte ich sicherstellen, dass die Handlungen, also das Grundgerüst der ursprünglichen Geschichten, bewahrt bleiben.

Wenn Sie diese Märchen ebenfalls mögen, scheuen Sie sich nicht, sie weiter zu erzählen. Sie können Sie ebenfalls hier und da abwandeln und in eigenen Worten, vielleicht sogar völlig frei - ohne abzulesen - erzählen. Bevor die Brüder Grimm die Sagen und Erzählungen als Kinder- und Hausmärchen gesammelt und aufgeschrieben haben, wurden sie schließlich auch in dutzenden Versionen von Mund zu Mund weitererzählt. Eignen Sie sich doch ein Repertoire an klassischen Geschichten an, mit denen Sie Ihre Mitmenschen bei Gelegenheit märchenhaft unterhalten können.

Sabella Anders

im August 2017

Der Froschkönig

Der Froschkönig

(Im Original: 'Der Froschkönig oder Der eiserne Heinrich')

 

 

Es war einmal eine Prinzessin, die lebte mit ihren königlichen Eltern und ihren älteren Schwestern in einem schönen Schloss. Gleich hinter dem Schloss lag ein Wald, in dem die Königstöchter gerne mit ihren Zofen und Bediensteten fangen spielten oder sich Bälle zuwarfen. Obwohl der Wald groß und dunkel war, hatten sie keinen Grund, sich zu fürchten. Es herrschte Frieden und im ganzen Königreich gab es keine bösen Menschen, die ihnen ein Leid hätten tun können. Selbst vor dem Schloss standen deshalb keine Wachen. Und die wilden Tiere, die im Wald lebten, versteckten sich am Tage und kamen nur in der Nacht heraus. Manchmal ging die jüngste Prinzessin auch ganz allein in den Wald. Dort gab es einen Brunnen, der war so alt, dass die Mauer um ihn herum schon halb verfallen war, das war ihr Lieblingsort; da verbrachte sie viele Stunden und gab sich ihren Tagträumen hin.

 

Nach und nach wurde eine Prinzessin nach der anderen erwachsen und interessierte sich für andere Dinge als im Wald herumzutollen. Jedes Jahr verließ eine andere Schwester das Schloss, um einen König, Prinzen oder Grafen zu heiraten. Auch die jüngste Königstochter kam endlich in das Alter, in dem Prinzessinnen in diesen Zeiten verheiratet wurden. Wenn sie gewollt hätte, so wäre sie schon bald die Frau eines Königs geworden, denn schön wie sie war, machten ihr viele den Hof. Doch sie wollte nicht. Sie fühlte sich noch nicht reif, die Herrin in einem fernen Reich und die Frau an der Seite eines fremden Mannes zu sein. Viel lieber wollte sie noch eine sorglose Königstochter am elterlichen Hof bleiben, mit Zofen fangen spielen und tagträumen. Dem König und der Königin war es recht, denn sie hingen an ihrem Nesthäkchen. Sollte sie doch noch so lange eine verspielte, verträumte Prinzessin sein, bis sie den einen Mann fand, dem sie ihr Herz schenken wollte.