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Notfallseelsorge ist in Deutschland bekannt. Doch stellt sich bei genauer Betrachtung heraus, dass es zu ihr kaum pastorale Grundlegungen gibt. Die Situation, in der sich die katholische Kirche befindet, erlaubt aber weder nach innen noch nach außen unreflektiertes Handeln. Sie unterliegt einem soziografischen Wandel mit personellen und finanziellen Umbrüchen und steht insgesamt vor neuen pastoralen Herausforderungen. Das ist Anlass, die theologischen und diakonischen Grundlagen der Notfallseelsorge im Rahmen kirchlichen Handelns und als Beitrag zu einem verantworteten Dialog mit anderen Einrichtungen und Wissenschaften der Notfallhilfe zu entfalten.
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Seitenzahl: 887
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Gerhard DittscheidtMenschen im Notfall helfen
Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge
91
Herausgegeben vonErich Garhammer und Hans Hobelsbergerin Verbindung mitMartina Blasberg-Kuhnke und Johann Pock
Gerhard Dittscheidt
Zur pastoralen Grundlegung
der Notfallseelsorge
in Kirche und Gesellschaft
Zugleich Dissertation an der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
© 2014 Echter Verlag GmbH, Würzburgwww.echter-verlag.deDruck und Bindung: Friedrich Pustet GmbH & Co. KG, RegensburgISBN 978-3-429-03716-1 (Print)
978-3-429-04758-0 (PDF)
978-3-429-06172-2 (ePub)
Vorwort
1
Übersicht zum Untersuchungsverlauf und erste pastoraltheologische Orientierung
1.1
Anlass, Aufbau und Ziel der Untersuchung
1.2
Kirchliche Praxis im Wandel und das Beispiel Notfallseelsorge – Annäherung
1.2.1
Erster Blick auf den kirchlich-theologischen Horizont der Notfallseelsorge
1.2.2
Notfallseelsorge im Kontext der Frage nach Seelsorge heute
1.2.3
Notfallseelsorge im Rahmen heutiger pastoraler Themen
1.3
Gesellschaftlich-institutionelle Notfallbekämpfung und Anfrage an Seelsorge
1.4
Pastoraltheologische Fragen der vorliegenden Arbeit
2
Struktur und Theologie der Notfallseelsorge bis heute – Sachstand
2.1
Aufbau und Gang der Darstellung in diesem Kapitel
2.2
Strukturelle Entwicklung der Notfallseelsorge
2.3
Notfallseelsorgetheologie und -praxis bis 2013 – eine Sachstandsanalyse
2.3.1
Elemente eines bundesweiten Grundverständnisses notfallseelsorglichen Handelns
2.3.1.1
Katholische und evangelische Grundlagenpapiere zur Notfallseelsorge (2007)
2.3.1.2
Die kontingente Verfassung des Menschen: Anlass der Notfallseelsorge
2.3.1.3
Eine pastoralpsychologische Herausforderung nach innen und nach außen
2.3.1.4
Pastoraltheologische Eckpunkte
2.3.1.5
Notfallseelsorge in einer multireligiösen Gesellschaft
2.3.2
Theologische Grundlagen der Notfallseelsorge in Arbeiten von Thomas ZIPPERT
2.3.2.1
Gott und Mensch angesichts plötzlichen Leides
2.3.2.1.1
Humanwissenschaftliche Definitionen von Notfall, Krise und Katastrophe
2.3.2.1.2
Thomas ZIPPERTs Entwurf von Seelsorge im Dialog mit der Psychotraumatologie
2.3.2.1.2.1
Notfall, Krise und Katastrophe aus theologischer Sicht
2.3.2.1.2.2
Ein theologisches Situationskreismodell
2.3.2.1.2.3
Macht und Ohnmacht angesichts des Leidens
2.3.2.1.2.4
Die Klage als christliche Praxis angesichts von Leid und Not
2.3.2.1.3
Theologische Indikationen und seelsorgliche Ziele
2.3.2.2
Thomas ZIPPERTs religionstheologische Position
2.3.3
Aspekte notfallseelsorglichen Handelns in anderen Veröffentlichungen
2.3.3.1
Notfallseelsorgliches Handeln im Gegenüber zur Krisenintervention
2.3.3.2
Seelsorgliche Haltungen in der Begleitung
2.3.3.3
Aspekte einer seelsorglichen Intervention in unterschiedlichen Notfallsituationen
2.4
Zusammenfassung: Arbeit und Selbstverständnis der Notfallseelsorge bis heute
3
Notfallseelsorgetheologische Anschlusssuche – pastoraltheologische Diskurse
3.1
Aufbau und Gang der Überlegungen in diesem Kapitel
3.2
Vorfeldklärungen der aktuellen Situation für die Notfallseelsorge
3.2.1
Differenzierungen des Krisenbegriffs
3.2.1.1
Die Krise der Gottesfrage als bestimmende Größe der Pastoral
3.2.1.2
Krise der Kirche im Unterschied zum pastoralen Handeln der Kirche in einer Krise
3.2.2
Zur Bedeutung der Medien und der Öffentlichkeit für die Notfallseelsorge
3.3
Praktisch-theologische Modelle zur Praxis- und Inhaltsbestimmung der Notfallseelsorge
3.3.1
Zielsicher und situationsgerecht: Notfallseelsorge im handlungstheoretischen Regelkreis
3.3.2
Ein dreidimensionales Strukturierungsmodell pastoraler Inhalte
3.4
Kontextuelle Paradigmen pastoralen Arbeitens im Umbruch
3.4.1
Solidarität im Leiden als Orientierung der Pastoraltheologie
3.4.1.1
Hermann STEINKAMPs Paradigma der Sozialpastoral
3.4.1.2
Solidarität im Ernstfall: „Compassion" als christliche Handlungskompetenz
3.4.1.3
Der Ertrag des sozialpastoralen Perspektivwechsels für die Notfallseelsorge
3.4.1.4
Solidarität als ein Schlüssel zur Verhinderung von „Pastoralmacht“
3.4.2
Kritik an der Sozialpastoral
3.4.3
Pastoraltheologie verstanden als Evangeliumswissenschaft
3.4.3.1
Maria WIDLs Entwurf einer Weltentheologie
3.4.3.2
Ergebnisse aus der Kritik WIDLs für die Paradigmenbestimmung
3.5
Ergebnisse für die Einordnung der Notfallseelsorge
4
Theo-logische und diakonietheologische Verankerung der Notfallseelsorge
4.1
Aufbau und Gang der Überlegungen in diesem Kapitel
4.2
Die Bestimmung des theologischen Grundes der Notfallseelsorge in der Theodizee
4.2.1
Johann Baptist METZ’ Ansatz einer leidsensiblen Theologie
4.2.1.1
Leidenswahrnehmung in der Geschichte der Menschen
4.2.1.2
Das Gottvermissen im Gebet
4.2.1.3
Leben, Leid und Hoffnung teilen im Narrativen
4.2.1.4
Notfallseelsorge, begründet durch das Konzept der leidsensiblen Theologie
4.2.1.5
Verknüpfungen und Weiterführungen
4.2.1.5.1
Das Miteinander humanwissenschaftlicher und theologischer Konzepte
4.2.1.5.2
Eckmarken für eine pastoraltheologisch begründete Begegnung der Religionen
4.2.2
Kritiken an möglichen Engführungen im Ansatz von METZ
4.2.3
Der Glaubensbegriff im Kontext transzendentallogischer Freiheits- und Glaubensanalyse
4.2.4
Handlungstheoretisch begründete Praxis als Konkretion
4.2.5
Ergebnisse zur Charakteristik von Notfallseelsorge angesichts der Theodizee
4.3
Der diakonische Schwerpunkt notfallseelsorglicher Arbeit
4.3.1
Zur Entstehung und zur heutigen Bedeutung von Caritas / Diakonie
4.3.1.1
Ein Blick auf die Entstehung von Diakonie und auf heutige Fragen
4.3.1.2
Das konstitutiv kritische Potenzial des Diakonischen
4.3.1.3
Caritas und Diakonie in drei aktuellen kirchenamtlichen Veröffentlichungen
4.3.2
Herbert HASLINGERs Diakonietheologie als Grundlage für die Notfallseelsorge
4.3.2.1
Zur Bedeutung von Caritas und Diakonie und zur Wahl des Wortes „Diakonie“
4.3.2.2
Die Nahtstelle des Diakonischen: Grundvollzug und Weltdienst
4.3.2.3
Von der Diakonievergessenheit zur konstitutiven Qualität diakonischen Tuns
4.3.2.4
Der theologisch-anthropologische Anlass des Diakonischen
4.3.2.5
Ein diakonisches Solidaritätsverständnis
4.3.2.6
Grundmotive diakonischen Handelns in der Bibel
4.3.2.7
Notfallseelsorge im Kontext kultureller Diakonie
4.3.2.8
Ein dimensionales Modell der kirchlichen Grundvollzüge
4.3.2.8.1
Anliegen und Entfaltung eines Modells der kirchlichen Grundvollzüge
4.3.2.8.2
Kritik und Gegenkritik am Theologumenon der kirchlichen Grundvollzüge
4.3.3
Ergebnisse zur Charakteristik von Notfallseelsorge im Kontext diakonischen Handelns
4.4
Ergebnis aus der Erarbeitung des theologischen und diakonischen Merkmals
5
Andere Zugänge zur Notfallseelsorgetheologie – vermischte Perspektivweitung
5.1
Aufbau und Gang der Überlegungen in diesem Kapitel
5.2
„Zeichen der Zeit“ als ein theologischer Schlüssel für pastorale Situationen
5.2.1
Hinführung: „Zeichen der Zeit“ in konziliaren Dokumenten
5.2.2
Die „Zeichen der Zeit“ in der Darstellung von Jochen OSTHEIMER
5.2.3
Zwischenergebnisse: „Zeichen der Zeit“ als Schlüssel des Kirche-Welt-Verhältnisses
5.2.3.1
Kirche und Welt angesichts neuer Herausforderungen
5.2.3.2
Kirche in der Welt, ausgestattet mit dem sensus fidelium
5.3
Entwicklung und Kritik pastoraler Konzepte in deutschen Diözesen
5.3.1
Hinführung zur Frage nach diözesanen pastoralen Konzepten
5.3.2
Bernhard SPIELBERGs Analyse pastoraler Konzepte deutscher Diözesen
5.3.3
Pastoraltheologische Anschlüsse: „Ermöglichungspastoral" und „Anstiftung zur Selbstsorge"
5.3.4
Ergebnis für eine planerische Einbindung der Notfallseelsorge
5.4
„Volk Gottes“ – Kirche als Zeichen und Werkzeug der Gottesherrschaft
5.4.1
Hinführung: „Volk Gottes“ als Kirchenbild des Zweiten Vatikanischen Konzils
5.4.2
„Volk Gottes“ als heutiges Kirchenbild – Die Studie von Jan LOFFELD
5.4.3
Ergebnisse aus der Studie LOFFELDs für die Notfallseelsorge
5.5
Ergebnisse der zusätzlichen Aspekte von SPIELBERG, OSTHEIMER und LOFFELD
6
Notfallseelsorgliche Praxis – eine Konzeptskizze
6.1
Aufbau und Gang der Überlegungen in diesem Kapitel
6.2
Auftrag und Begriff der Notfallseelsorge
6.2.1
Der christliche Auftrag: aus dem Glauben gesendet zum Dienen
6.2.2
Ein kritisch vertiefter Seelsorgebegriff von Notfallseelsorge
6.2.2.1
Multidimensional entworfene Seelsorge
6.2.2.2
Diensttheologische Möglichkeiten der Notfallseelsorge
6.3
Zum Verständnis von Profession und Kompetenz in notfallseelsorglichem Handeln
6.4
Ein Modell zur Beschreibung von Funktionen und Rollen in der Notfallseelsorge
6.5
Prinzipien katholischer Notfallseelsorge
6.6
Differenzierungen zwischen Notfallseelsorge, Notfallbegleitung und Psychotraumatologie
7
Pastoraltheologische Grundlagen der Notfallseelsorge – Zusammenfassung
7.1
Grundfragenorientierung und pastoraltheologische Fokussierung der Untersuchung
7.2
Theologie und Praxis der Notfallseelsorge bis zum Jahr 2013
7.3
Notfallseelsorge in einer Kirche im Aufbruch
7.4
Die beiden Merkmale der Notfallseelsorge
7.4.1
Präzisierung des theo-logischen Merkmals notfallseelsorglichen Handelns
7.4.2
Präzisierung des diakonischen Merkmals der Notfallseelsorge
7.5
Weitere pastoraltheologische Fragen und Herausforderungen
7.6
Ergebnisse einer Konzeptionsskizze der Notfallseelsorge
8
Thesen zur Notfallseelsorge als kirchlichem Handlungsfeld
9
Literaturverzeichnis
9.1
Abkürzungsverzeichnis
9.2
Literatur
10
Liste der Abbildungen
11
Anhang: Auswahl verstreuter Texte zur Notfallseelsorge
11.1
Botschafter des Lebens an der Grenze des Todes
11.2
Hamburger Thesen
11.3
Der ekklesiologische Ort der Notfallseelsorge
11.4
Tote begraben und Trauernde trösten
Anmerkungun
Die vorliegende Untersuchung ist der gekürzte und aktualisierte Text der an der Philosophisch-theologischen Hochschule der Steyler Missionare in St. Augustin eingereichten pastoraltheologischen Promotion, die von Prof. Dr. Bernd Lutz angenommen und begutachtet wurde. P. Prof. Dr. Joachim Piepke (Dogmatik) erstellte das Zweitgutachten. Beiden und P. Prof. Dr. Josef Schmidt (Exegese des NT) danke ich herzlich für ihre Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Thema im abschließenden Rigorosum.
Unter pastoralpsychologischer Perspektive wurde mir immer augenfälliger, welche unterschiedlichen Kompetenzen in der Notfallbegleitung vorhanden oder erforderlich sind. Ebenso zeigten sich in meiner supervisorischen und koordinierenden Arbeit mit einzelnen Notfallseelsorgern und Teams wesentliche, teils gegenläufige operative, konzeptionelle und grundsätzliche Aspekte und Tendenzen der Notfallbegleitung, die man nicht als Einzelfallproblem ansehen konnte. Das zu klären, ist das Anliegen der Arbeit.
Entstehen konnte diese nur, weil eine Reihe von Menschen mich dabei unterstützt haben. Mein Dank gilt allen voran meiner lieben Frau Dorothee Kutz-Dittscheidt, die Raum und Zeit – wohl meist im Verzicht – geteilt hat. Er gilt daneben dem Weggefährten Diakon Ulrich Slatosch, Diözesanseelsorger für Feuerwehr und Rettungsdienst im Bistum Essen, der kontinuierlich die Fachlichkeit eingebracht hat, und denen, die durch Gespräche und durch Korrekturlesungen geholfen haben, Dinge zu klären. Dies sind Klaus Felder, Dr. Bernhard Wunder, Dr. Paul Rulands und Stephan und Hedi Peter, Adela Kistinger, Andreas Steinhard, unsere Tochter Viviana Kutz und schließlich Saskia Koch. Herzlich danken möchte ich des Weiteren dem Team der Kolleginnen und Kollegen der katholischen Krankenhausseelsorge im Stadtdekanat Wuppertal für seine Bereitschaft zur Unterstützung in jeder Beziehung, garantiert durch den ltdn. Pfr. Bernhard Uedelhoven. Ich bin dort beruflich neben meiner Tätigkeit als Notfallseelsorger zu gleichen Teilen angesiedelt. Ein spezieller Dank sei dabei den Teamkollegen Pfr. Ludger Jocks und Pfr. Hans-Werner Schneider gesagt, die ihre seelsorglichen Erfahrungen immer wieder einfließen ließen.
Widmen möchte ich diese Untersuchung in großer Dankbarkeit den Mitgliedern des Teams der „psychosozialen Unterstützung“ (PSU) und dem Team der PSU-Helfer der Feuerwehr Wuppertal. Wir haben in regelmäßigen Treffen und vielen Gesprächen einen gemeinsamen Weg genommen, Begegnungen in Einsätzen, die uns selbst verändern, zu bedenken und hoffentlich Menschen damit immer besser hilfreich in Notsituationen begleiten zu können.
Wuppertal, den 18. Dezember 2013
In den Tagesnachrichten wird im Zusammenhang von (größeren) Bränden oder Unfällen, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind, verschiedentlich von einer seelsorglichen und psychologischen Unterstützung der Opfer, der Angehörigen und der Helfer gesprochen. Das ist immer noch eine ungewöhnliche, vielleicht sogar trostreiche Information.
Die Unterstützung ist allerdings inzwischen mit einer Reihe aus der gewachsenen Praxis entstandener grundsätzlicher Fragen konfrontiert:
Der ‚Alltag‘ der Notfallseelsorge zeigt, dass es viele Not-, Leidens- und Verlusterfahrungen im Zusammenhang familiärer oder öffentlicher Situationen sind, aus denen heraus Menschen notfallseelsorgliche Begleitung in der Phase der ersten Stunden nach einem Ereignis wünschen. Ob dazu die notwendigen Fähigkeiten und Kapazitäten vorhanden sind, ist zunehmend unklar.
Auch muss besonders im Zusammenhang mit größeren Ereignissen auf einem hohen Niveau mit medizinischen, rettungsdienstlichen, notfallpsychologischen und polizeilichen Kräften kooperiert werden. Das erfordert mittlerweile ebenfalls Kompetenzen und Strukturen, die sich nur zum Teil aus gegenwärtigen Seelsorgeprofilen gewinnen und angesichts von Gemeindestrukturen im Umbruch garantieren lassen.
Insgesamt stellt sich nach einer Zeit, in der sich die notfallseelsorgliche Hilfe zunächst als Einzelhilfe und dann als vernetztes Angebot entwickelt hat, zunehmend die Frage, was Kirche als Institution unter „Notfallseelsorge“ versteht und wie sie diese weiter durchführen will. Notfallseelsorge erhält immer mehr einen den anderen Hilfseinrichtungen ähnlichen Status, aus dem heraus sie ihren charakteristischen Beitrag als Akut-Hilfe in Notsituationen genau bestimmen muss, um für alle Beteiligten verlässlich Unterstützung zu geben. Personelle und finanzielle Ressourcen sind vielfach ausgeschöpft und neue Wege müssen gesucht werden.
Die Frage möglicher organisatorischer Erfordernisse ist dabei nur ein äußerer Anlass für die vorliegende Arbeit. Dahinter liegt zentral die Frage nach dem theologischen Grund der Hilfe in Notlagen und es kommen Aspekte des pastoralen Handelns der Kirche in den Blick: Was bedeutet es für die Kirche, Menschen in Notlagen zu begleiten, wenn sie sich als die Nachfolgegemeinschaft Jesu Christi versteht?
Die grundsätzliche Perspektive fügt die Frage nach den erforderlichen speziellen Kompetenzen in das Gesamt kirchlichen Handelns ein. Konkret lassen sich Perspektiven zeigen und entwickeln, die sowohl die Sozialgestalt der Kirche vor Ort (Pfarrei / Gemeinde) als auch die Dienstgestalt der Seelsorge im Rahmen des kirchlichen Auftrages und im Rahmen des kommunalen Wirkens öffnen.
Notfallseelsorge arbeitet heute schon jenseits der bekannten Gemeindegrenzen und mit einem speziellen Dienstprofil.
Um das zu zeigen, nimmt die vorliegende Arbeit den folgenden Weg:
(1)Begonnen wird mit dem Abstecken seelsorgetheologischer, pastoraltheologischer und notfallseelsorglicher Fragehorizonte. Dabei wird sichtbar, dass Grundlagenpositionen zum Verständnis kirchlichen Handelns heute weit auseinander liegen und einen hohen Fragebedarf ausweisen.
Das betrifft zunächst seelsorgetheologische Themen. Für den Zusammenhang der Notfallseelsorge wird in dieser Arbeit an die Darstellungen von Doris NAUER angeknüpft.1 Sie ermöglichen konzeptionelle Überlegungen, was wie getan wird. Sie geben jedoch nur eine eingeschränkte Antwort auf die Frage nach dem Warum der Notfallseelsorge selbst.
Diesbezüglich steht die pastoraltheologische Frage angesichts des kirchlichen Wandels im Raum. Die Annäherung an pastoraltheologische Fragestellungen erfolgt über das Grundverständnis von Pastoral, wie es im Zweiten Vatikanischen Konzil bestimmt wurde. Beim Versuch einer Eingrenzung, die mithilfe einer ersten Betrachtung aufgrund der Situation des Notfallgeschehens selbst vorgenommen wird, stößt man auf Anknüpfungspunkte, die sich auf zwei Diskurse hin fokussieren lassen: Die meisten der aus der Praxis der Notfallseelsorge entstehenden Fragen zur Möglichkeit und Zukunft hängen, soweit sie das kirchliche Handeln konkret betreffen, mit gegenwärtigen gemeindetheologisch und milieusensibel2 ausgerichteten Entwicklungen und Diskursen zusammen. Darin zeigen sich allerdings auch Differenzen in erheblichem Umfang.
Das Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist es in dieser Situation, die für die Grundlegung der Notfallseelsorge erforderliche theologische Klärung nach innen und nach außen vorzunehmen, indem Anknüpfungen an die pastoraltheologische Debatte gesucht werden. Damit soll Notfallseelsorge besser als bisher als ein spezielles kirchliches Handeln weiterentwickelt werden können, insofern es im Rahmen des kirchlichen Handelns verankert ist. Es geht um eine kirchlich verantwortete Qualitätssicherung, die seitens der Theologie zu leisten versucht wird, nachdem sich Notfallmedizin und Notfallpsychologie in den letzten Jahrzehnten in hohem Maß entwickelt haben. Erreicht werden soll die Entwicklung und Darstellung einer .
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