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<p><strong>Schnell zur Hand: Winkel, Messungen, Klassifikationen</strong></p> <p>Zum raschen Nachschlagen: radiologische Messverfahren und Klassifikationen f&uuml;r orthop&auml;dische Erkrankungen.</p> <ul> <li>Das will der Kliniker vom Radiologen wissen: alle wichtigen Klassifikationen, anhand derer Stadium und Prognose festgelegt werden.</li> <li>Eindrucksvolle Visualisierung mit didaktisch exzellenten Zeichnungen.</li> <li>Der aktuellste Wissensstand: mit den neueren orthop&auml;dischen Krankheitsbildern.</li> <li>Besonders hilfreich beim Befunden: Strukturierung nach anatomischen Regionen und Krankheitsbildern.</li> <li>H&ouml;chster Klinikbezug: Welche Messverfahren und Klassifikationen bei welchen Krankheitsbildern?</li> </ul> <p>Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verf&uuml;gung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.</p>
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Seitenzahl: 318
Veröffentlichungsjahr: 2023
Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie
Simone Waldt, Matthias Eiber, Klaus Wörtler
3., unveränderte Auflage
423 Abbildungen
„Die besten Bücher sind die, von denen jeder Leser meint, er hätte sie selbst machen können.“
Blaise Pascal, französischer Mathematiker,Physiker und Philosoph (1623–1662)
In kaum einer Subdisziplin der klinischen Medizin findet man wohl eine solch verwirrende Vielzahl von Messverfahren und Klassifikationssystemen wie in der orthopädischen Diagnostik. Ganz sicher aber sind es genug, um als Radiologe, Orthopäde oder Unfallchirurg nicht immer alle Methoden und Referenzwerte „im Kopf“ haben zu können. Dieses Problem ist, wie auch die Idee zu diesem Buch, nicht neu.
Als ich während meiner Ausbildung an der Universität Münster begann, mich mit der orthopädischen Radiologie zu beschäftigen, existierte an unserem radiologischen Skelettarbeitsplatz als wichtiges Utensil ein Aktenordner, der als Loseblattsammlung Kopien aus unterschiedlichsten Lehrbüchern und Zeitschriften enthielt. Die von meinen Vorgängern zusammengetragenen Blätter fassten in ungeordneter Folge wichtige Messungen und Klassifikationen zusammen, die zwar mehr oder weniger häufig eingesetzt wurden, aber offensichtlich nur schwer in das Langzeitgedächtnis des jeweiligen Befunders zu überführen waren. Das im Laufe der Jahre durch Gebrauchsspuren recht unansehnlich gewordene Lehrwerk wurde von meinen damaligen Kollegen und mir schlicht der „Ordner“ genannt, als unverzichtbares Hilfsmittel angesehen, argwöhnisch gehütet und ständig um weitere Seiten und Anmerkungen ergänzt.
Eine ganz ähnliche Sammlung, allerdings in elektronischer Form, wurde später an der Technischen Universität München von Assistenzärzten des Skelettarbeitplatzes erstellt. Diese erreichte zwar nach meinem persönlichen Empfinden nie den Charme des alten „Ordners“, hatte jedoch bezüglich Modernität, Ordnung und Verfügbarkeit und letztlich auch unter hygienischen Gesichtspunkten Vorteile. Außerdem stellt sie den direkten Vorläufer dieses Buches dar.
In diesem Buch werden verschiedenste Messverfahren und Klassifikationssysteme aus allen Bereichen der muskuloskelettalen Radiologie mit Ausnahme der Frakturlehre (damit ließe sich ein weiteres Buch füllen) dargestellt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Die Autoren haben versucht, nach Möglichkeit auf die Originalpublikationen zurückzugreifen, um Fehler durch inkorrekte „Überlieferung“ gebräuchlicher Methoden zu vermeiden. Neben der Erläuterung von Messverfahren und Klassifikationskriterien wurde der Versuch unternommen, den tatsächlichen praktischen Stellenwert der einzelnen Methoden zu beleuchten. Weitgehend veraltete Verfahren und Systeme wurden gar nicht oder nur mit entsprechenden Anmerkungen in die Sammlung aufgenommen.
Dieses Buch ersetzt kein Lehrbuch. Es ist als Nachschlagewerk für die tägliche Arbeit gedacht und soll Lernenden und Ausbildenden als externer Speicher für die Dinge dienen, die man sich „einfach nicht merken kann“ und vielfach auch gar nicht merken muss. Natürlich ist es mit dem Ausmessen von Winkeln und dem Jonglieren mit Klassifikationen nicht getan. Der Leser sollte die Zeit, die er durch die Verwendung dieses Buches einsparen kann, dazu nutzen, sich das Grundwissen der orthopädischen Diagnostik anzueignen oder sein bestehendes Wissen auszubauen. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig.
Ich hoffe, dass dieses Buch seinen Lesern ebenso gute Dienste erweisen wird wie mir seinerzeit der „Ordner“. Ich werde es jedenfalls benutzen.
München, im Frühjahr 2011 Klaus Wörtler
A., Aa. Arteria, Arteriae
AASA Anterior Acetabular Sector Angle
AHA akromiohumeraler Abstand
AJCC American Joint Committee on Cancer
aLDFW anatomischer lateraler distaler Femurwinkel
aMPFW anatomischer medialer proximaler Femurwinkel
ALPSA Anterior Labro-Ligamentous Periosteal Sleeve Avulsion
a.–p. anterior-posterior
ARCO-Klassifikation Asscociation internationale de la Reserche sur la Circulation Osseuse
ASSR American Society of Spine Radiology
ASRS American Scoliosis Research Society
ASNR American Society of Neuroradiology
AT-Winkel Antetorsionswinkel
BHAGL Bony Humeral Avulsion of Glenohumeral Ligaments
BWK Brustwirbelkörper
BWS Brustwirbelsäule
CCD-Winkel Centrum-Collum-Diaphysen-Winkel
CE-Winkel Center-End of roof-Winkel
CIC Carpal Instability Complex
CID Concealed Interstitial Delamination; Carpal Instability Dissociative
CLIP Capitolunate Instability Pattern
CIND Carpal Instability Non Dissociative
CSV Central Sacral Vertical Line
CT Computertomografie
DGOT Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Traumatolgie
DISI Dorsiflexed Intercalated Segment Instability
DM Double Major
DMAA Distal Metatarsal Articular Angle
d.–p. dorsopalmar, dorsoplantar
DT Double Thoracic
DXA Dual-X‑Ray-Absorptiometrie
ECF Epiphyseolysis capitis femoris
ED-Winkel Epiphysen-Diaphysen-Winkel
ET-Winkel Epiphysentorsionswinkel
FAI femoroazetabuläres Impingement
FDP Flexor digitorum profundus
FDS Flexor digitorum superficialis
GCTTS Giant Cell Tumor of Tendon Sheaths (Riesenzelltumor der Sehnenscheiden)
GLAD Glenolabral Articular Disruption
HAGL Humeral Avulsion of Glenohumeral Ligaments
HASA Horizontal Acetabular Sector Angle
HE Hounsfield-Einheit
HWK Halswirbelkörper
HWS Halswirbelsäule
ICRS International Cartilage Repair Society
IGHL inferiores glenohumerales Ligament
IKDC International Knee Documentation Committee
in Inch
IS/ISP Infraspinatus
LBK labrobizipitaler Komplex
LDTW lateraler distaler Tibiawinkel
LI Lumbar Index
Lig., Ligg. Ligamentum, Ligamenta
LLK labroligamentärer Komplex
LPFW lateraler proximaler Femurwinkel
LUCL Lateral Ulnar Collateral Ligament
LWK Lendenwirbelkörper
LWS Lendenwirbelsäule
M., Mm. Musculus, Musculi
MCS Medial Clear Space
MCP metakarpophalangeal
MHK Mittelhandknochen
MHz Megahertz
mLDFW mechanischer lateraler distaler Femurwinkel
mLPFW mechanischer lateraler proximaler Femurwinkel
MPFW medialer proximaler Femurwinkel
MPNST maligner peripherer Nervenscheidentumor
MPTW medialer proximaler Tibiawinkel
MRT Magnetresonanztomografie
MT Main Thoracic
MTP metatarsophalangeal
MUCL Medial Ulnar Collateral Ligament
MW Mittelwert
N., Nn. Nervus, Nervi
NASS North American Spine Society
NOS Not Otherwise Specified
OARS Osteoarthritis Research Society
OCD Osteochondrosis dissecans
OMERACT Outcome Measures in Rheumatoid Arthritis Clinical Trials
p.–a. posterior-anterior
PAINT Partial Articular-Sided with Intratendinous Extension
PASA Posterior Acetabular Sector Angle
PASTA Partial Articular-Sided Supraspinatus Tendon Avulsion
PIP proximales Interphalangealgelenk
PISI Palmarflexed Intercalated Segment Instability
PNET primitiver neuroektodermaler Tumor
PPL Parallel Pitch Lines
PTS Posterior Tibial Slope
PVNS pigmentierte villonoduläre Synovialitis
QCT quantitative Computertomografie
ROI Region of Interest
RUS Radius, Ulna, Short Bones
SCOI Southern California Orthopedic Institute
SD Standardabweichung
SE Spin-Echo
SGHL superiores glenohumerales Ligament
SLAC Scapholunate Advanced Collapse
SLAP Superior Labral Anterior to Posterior
SMS Skeletal Maturity Score
SSC Subskapularis
SS/SSP Supraspinatus
STAS Supraspinatus Tendon Articular-Sided but not at a Footprint
SWK Sakralwirbelkörper
TCS Total Clear Space
TEP Totalendoprothese
TFCC Triangular Fibrocartilage Complex
TFO Tibiofibular Overlap
TF-Winkel Tragflächenwinkel
TM Teres-minor/Triple Major
TMT tarsometatarsal
TT-Winkel Tibiatorsionswinkel
TTTG Tibial Tuberosity Trochlear Groove
UICC Union Internationale Contre le Cancer
UTL Ulnar Translation
V Volt
VHL vordere Humeruslinie
WHO Weltgesundheitsorganisation
WOMAC-Score Western Ontario and McMaster Osteoarthritis-Score
Vorwort
Abkürzungen
1 Beinachse
1.1 Ganzbeinaufnahme
1.1.1 Mechanische und anatomische Beinachse
1.1.2 Grundlegende Messverfahren für die Planung von Osteotomien
1.1.3 Beinlänge
1.2 Computertomografische Torsionswinkel- und Längenmessung
1.2.1 Femurtorsion (AT-Winkel)
1.2.2 Tibiatorsion (TT-Winkel)
1.2.3 Ober- und Unterschenkellängenmessung
2 Hüftgelenk
2.1 Kennlinien des Hüftgelenks im Röntgenbild
2.2 CCD- und AT-Winkel
2.2.1 Projizierter CCD-Winkel
2.2.2 Projizierter AT-Winkel (nach Dunn-Rippstein-Müller)
2.2.3 Reelle CCD- und AT-Winkel
2.3 Pfannenanteversion
2.3.1 Konventionelles Röntgenbild
2.3.2 Rotationsmessung im CT
2.4 Coxa profunda
2.4.1 Verhältnis medialer Azetabulumrand/ilioischiale Linie
2.4.2 CE-Winkel nach Wiberg
2.5 Protrusio acetabuli
2.6 Angeborene Hüftdysplasie
2.6.1 Konzept der bildgebenden Diagnostik
2.6.2 Ultraschalldiagnostik im 1. Lebensjahr
2.6.3 Röntgendiagnostik im Kleinkindesalter (bis ca. 5. Lebensjahr)
2.6.4 Röntgendiagnostik ab dem 5. Lebensjahr
2.6.5 Röntgendiagnostik nach Wachstumsabschluss (Restdysplasien)
2.7 Morbus Perthes
2.7.1 Krankheitsstadien (Waldenström-Stadien)
2.7.2 Catterall-Klassifikation
2.7.3 „Head-at-Risk“-Zeichen
2.7.4 Klassifikation nach Salter und Thompson
2.7.5 Lateral-Pillar-Klassifikation nach Herring
2.8 Epiphyseolysis capitis femoris (ECF)
2.8.1 Frühzeichen auf der a.–p. Röntgenaufnahme
2.8.2 Epiphysendislokationswinkel nach Gekeler
2.9 Hüftkopfnekrose des Erwachsenen
2.9.1 Klassifikation der Hüftkopfnekrose nach Ficat und Arlet
2.9.2 ARCO-Klassifikation der Hüftkopfnekrose
2.9.3 Klassifikation der Hüftkopfnekrose nach Marcus
2.10 Femoroazetabuläres Impingement (FAI)
2.10.1 Cam-Impingement
2.10.2 Pincer-Impingement
2.11 Klassifikation heterotoper Ossifikationen
2.12 Anhang
3 Kniegelenk
3.1 Patellofemorales Kompartiment
3.1.1 Vertikale Position der Patella/Patelladystopie
3.1.2 Horizontale Position der Patella/Patelladystopie
3.1.3 Trochleadysplasie
3.1.4 TTTG-Abstand
3.2 Tibiaplateau
3.2.1 Posterior Tibial Slope
3.3 Menisken
3.3.1 Klassifikation von Meniskusrissen
3.3.2 Klassifikation des Scheibenmeniskus nach Watanabe
3.4 Kreuz- und Kollateralbänder
3.4.1 Tibiavorschub
3.4.2 Ersatz des vorderen Kreuzbands
3.4.3 Klassifikation von Verletzungen des medialen Kollateralbands
4 Fuß
4.1 Fußformen
4.2 Achsenverhältnisse des Fußes
4.3 Übersicht: Messverfahren bei Fußdeformitäten
4.3.1 Längsgewölbe des Fußes
4.3.2 Rückfußgeometrie
4.3.3 Mittelfuß- und Vorfußgeometrie
4.4 Fußdeformitäten bei Erwachsenen
4.4.1 Spreizfußdeformität
4.4.2 Hallux valgus
4.4.3 Kleinzehendeformitäten
4.5 Kindliche und kongenitale Fußdeformitäten
4.5.1 Fußdeformitäten des Kindes- und Erwachsenenalters
4.5.2 Kongenitale Fußdeformitäten
4.6 Fettpolsterhöhe
4.7 Haglund-Ferse
4.7.1 Philip-Fowler-Winkel
4.7.2 Parallele Steigungslinien nach Pavlov
4.8 Konventionell-radiologische Beurteilung der Syndesmose
4.9 Typen des Os tibiale externum nach Lawson
4.10 Klassifikation der Peronealsehnenluxation
5 Schultergelenk
5.1 Akromiontypen nach Bigliani
5.2 Os-acromiale-Typen
5.3 Glenoidversion
5.4 Akromiohumeraler Abstand
5.5 Rupturen der Rotatorenmanschette
5.5.1 Allgemeine Klassifikation
5.5.2 Neuere Typisierung von Rotatorenmanschettenläsionen
5.5.3 Klassifikation von Partialrupturen der Rotatorenmanschette nach Ellman
5.5.4 Klassifikation der Rotatorenmanschettenrupturen nach Snyder
5.5.5 Retraktionsgrad nach Patte
5.5.6 Tangentenzeichen nach Zanetti
5.5.7 Klassifikation der fettigen Degeneration der Rotatorenmanschette nach Goutallier
5.6 Vordere Schulterinstabilität
5.7 Normvarianten des superioren Labrums und des labrobizipitalen Komplexes
5.7.1 Sublabraler Rezessus
5.7.2 Sublabrales Foramen
5.7.3 Buford-Komplex
5.7.4 Insertionstypen der langen Bizepssehne nach Vangsness
5.8 Pathologien des labrobizipitalen Komplexes und der langen Bizepssehne
5.8.1 SLAP-Läsionen
5.8.2 Pulley-Läsionen
5.9 Tendinitis calcarea
5.9.1 Lokalisation von Kalkdepots im konventionellen Röntgenbild
5.9.2 Klassifikation von Kalkdepots nach Gärtner
5.9.3 Klassifikation von Kalkdepots nach Bosworth
5.10 Verletzungen des Akromioklavikulargelenks
5.10.1 Klassifikation nach Tossy
5.10.2 Klassifikation nach Rockwood
6 Ellenbogengelenk
6.1 Kubitalwinkel (Tragewinkel des Ellenbogengelenks)
6.1.1 Humerus-Ellenbogen-Handgelenk-Winkel nach Oppenheim
6.1.2 Humeroulnarer Winkel
6.1.3 Baumann-Winkel
6.2 Hilfslinien und Winkel zur Diagnostik von Frakturen und Fehlstellungen
6.2.1 Vordere Humeruslinie (Rogers-Linie)
6.2.2 Radius-Kapitulum-Achse
6.3 Klassifikation der posterolateralen Rotationsinstabilität nach OʼDriscoll
7 Handgelenk und Hand
7.1 Gelenkwinkel des distalen Radius
7.1.1 Radialer Anstiegswinkel
7.1.2 Palmarinklination des distalen Radius
7.2 Ulnavarianz nach Gelbermann
7.3 Karpalbögen nach Gilula
7.4 Karpale Winkel
7.5 Karpale Höhe
7.5.1 Karpaler Index nach Youm
7.5.2 Höhenindex nach Natrass
7.6 Translationsindex nach Chamay
7.7 Karpale Instabilität
7.7.1 Klassifikation der karpalen Instabilität nach Amadio (ergänzt durch Schmitt)
7.7.2 Klassifikation der perilunären Luxation nach Mayfield
7.7.3 Instabilitätsformen der zentralen Karpalsäule
7.7.4 Klassifikation der skapholunären Dissoziation
7.8 Klassifikation der Lunatumnekrose (Morbus Kienböck) nach Lichtmann und Ross
7.9 Klassifikation der Läsionen des ulnokarpalen Komplexes (TFCC) nach Palmer
7.10 Metakarpalzeichen
7.11 Klassifikation von Ringbandverletzungen
7.11.1 Sonografische Diagnostik von Ringbandverletzungen nach Klauser
7.11.2 Diagnostik von Ringbandverletzungen in der MRT
8 Wirbelsäule
8.1 Physiologische Krümmungen der Wirbelsäule in der Sagittalebene
8.1.1 Lordose der Halswirbelsäule
8.1.2 Kyphose der Brustwirbelsäule
8.1.3 Lordose der Lendenwirbelsäule
8.2 Skoliose
8.2.1 Skoliosewinkel nach Cobb
8.2.2 Skoliosewinkel nach Ferguson
8.2.3 Risser-Zeichen
8.2.4 Abschätzung der Wirbelkörperrotation nach Nash und Moe
8.2.5 Rotationsbestimmung nach Perdriolle
8.2.6 Rumpfüberhang
8.2.7 Skolioseklassifikationen
8.3 Diskushöhensequenz
8.4 Spondylolisthesis
8.4.1 Messmethoden zur Evaluation des ventralen Wirbelgleitens
8.4.2 Messmethoden zur Evaluation sekundärer statischer Veränderungen
8.5 Interpedikularabstand
8.5.1 Direkte Messung
8.5.2 Indirekte Messung
8.5.3 Interpedikularabstand bei Spondylolyse
8.6 Nomenklatur und Klassifikation degenerativer Bandscheibenveränderungen
8.6.1 Pathoanatomische Klassifikation der dorsalen Bandscheibenvorwölbung
8.6.2 Nomenklatur und Klassifikation der lumbalen Diskuspathologie
9 Kraniozervikaler Übergang und Halswirbelsäule
9.1 Atlantodentaler Abstand
9.1.1 Ventrale und dorsale atlantodentale Distanz
9.1.2 Frontale atlantodentale Distanz
9.2 Vertebrales Alignement
9.2.1 Seitliche Röntgenaufnahme
9.2.2 A.–p. Röntgenaufnahme
9.3 Prävertebraler Weichteilschatten
9.4 Basiläre Impression
9.5 Instabilitätskriterien nach Panjabi
10 Muskuloskelettale Tumoren
10.1 Histopathologische Klassifikation
10.1.1 Knochentumoren
10.1.2 Weichteiltumoren
10.2 Staging
10.2.1 Staging maligner Knochentumoren
10.2.2 Staging von Weichteilsarkomen
10.2.3 Enneking-System
10.3 Chirurgische Resektionsränder, Resektionsstatus
10.4 Radiologische Diagnostik von Knochentumoren
10.4.1 Klassifikation des Destruktionsmusters
10.4.2 Lodwick-Klassifikation
10.4.3 Klassifikation von Periostreaktionen
10.4.4 Klassifikation von Matrixverkalkungen
11 Osteoporose
11.1 Knochendichtemessung
11.1.1 Dual-X-Ray-Absorptiometrie (DXA)
11.1.2 Quantitative CT (QCT)
11.2 Klassifikation osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen
11.2.1 Spinal Fracture Index nach Genant
11.2.2 Spine Deformity Index
12 Arthrose
12.1 Kellgren-Lawrence-Score
12.2 OARS-Atlas nach Altman
13 Gelenkknorpel
13.1 Graduierung von Knorpelläsionen
13.1.1 Klassifikation nach Outerbridge
13.1.2 Klassifikation nach Shahriaree
13.1.3 Klassifikation nach Noyes und Stabler
13.1.4 Klassifikation nach Bauer und Jackson
13.1.5 ICRS-Klassifikation von Knorpelschäden
13.2 Klassifikation akuter chondraler und osteochondraler Verletzungen
13.3 Klassifikation chronischer osteochondraler Läsionen
13.3.1 Stadieneinteilung nach Berndt und Harty
13.3.2 ICRS-Klassifikation der Osteochondrosis dissecans
13.3.3 MRT-Stadieneinteilung nach Nelson/Dipaola
14 Hämophilie
14.1 Petterson-Score
14.2 MRT-Scores
14.2.1 Denver-Score
14.2.2 Hämophilie-Score der Expert MRI Working Group
14.3 Anwendung der Scores
15 Rheumatoide Arthritis
15.1 Radiologisches Scoring
15.1.1 Larsen-Score
15.1.2 Scoring-System nach Sharp
15.1.3 Ratingen-Score
15.2 MRT-Scores
15.3 Anwendung der Scores
16 Muskelverletzungen
16.1 Klassifikation nach Müller-Wohlfahrt
16.1.1 Schmerzhafte Muskelverhärtung (Typ-I-Läsion)
16.1.2 Sogenannte „Muskelzerrung“ (Typ-II-Läsion)
16.1.3 Muskelfaser-/-bündelriss (Typ-III-Läsion)
16.1.4 Muskelriss/Sehnenausriss (Typ-IV-Läsion)
16.2 Andere Klassifikationen
17 Skelettalter
17.1 Grundlagen
17.1.1 Knochenentwicklung
17.1.2 Grundzüge der Skelettentwicklung der Hand
17.2 Bestimmung des Skelettalters
17.2.1 Vor dem 3. Lebensmonat
17.2.2 Nach dem 3. Lebensmonat
17.3 Bestimmung der prospektiven Körperendlänge
17.3.1 Methode nach Bayley und Pinneau
17.3.2 Methode nach Tanner und Whitehouse
17.3.3 Methode nach Roche-Wainer-Thissen
17.4 Computerassistierte Techniken zur Bestimmung des Skelettalters
17.5 Anwendung der Skelettalterbestimmung
Anschriften
Impressum
Grundlage für die radiologische Analyse der Beinachse ist die Ganzbeinaufnahme im a.–p. Strahlengang.
Um die Beinachse korrekt zu bestimmen, ist die parallele Ausrichtung der Femurkondylen zum Röntgenmedium Voraussetzung. Dies wird durch ventrales Ausrichten der Patellae bei neutraler Stellung beider Kniegelenke erreicht. Wichtigstes Qualitätskriterium der Ganzbeinaufnahme ist die Zentrierung der Patellae zwischen den Femurkondylen ( ).
Abb. 1.1Ganzbeinaufnahme im a.–p. Strahlengang mit regelrecht zwischen den Femurkondylen zentrierter Patella.
Im Allgemeinen geht dies mit einer Stellung der Füße in 8 – 10° Außenrotation einher. Bei Torsionsfehlstellungen der Tibia, die zur Lateralisierung oder Medialisierung der Patella führen, wird die Position des Gelenks durch Innen- oder Außenrotation des Unterschenkels korrigiert, sodass die Patella nach ventral zeigt (unabhängig von der Position der Füße; ).
Abb. 1.2a,bKorrektur von Torsionsfehlstellungen der Tibia bei der Ganzbeinaufnahme. Um bei der Ganzbeinaufnahme eine parallele Positionierung von Femurkondylen und Röntgenfilm zu erreichen, wird die Patella nach ventral ausgerichtet. Drehfehler des Unterschenkels (a) werden durch Innen- oder Außenrotation des Unterschenkels korrigiert (b).
An der unteren Extremität unterscheidet man anatomische und mechanische Achsen:
Anatomische Achsen ( ): Die anatomischen Achsen von Femur und Tibia verlaufen mittdiaphysär und werden durch die Mittelpunkte zweier möglichst weit voneinander entfernter Senkrechten zum Schaft festgelegt.
Abb. 1.3a,bAnatomische Achsen der unteren Extremität.
a Femur.
b Tibia.
Mechanische Achsen ( ): Die mechanischen Achsen von Femur und Tibia werden durch die Mittelpunkte der angrenzenden Gelenke festgelegt. Die mechanischen Achsen von Femur und Tibia bilden physiologischerweise einen Varuswinkel von 1,2°.
Abb. 1.4a,bMechanische Achsen der unteren Extremität.
a Femur.
b Tibia.
Die mechanische Beinachse ( ) wird auf der Ganzbeinaufnahme im a.–p. Strahlengang ermittelt. Die Achse wird durch den Mittelpunkt des Hüftgelenks (Femurkopfmittelpunkt) und durch das Zentrum des oberen Sprunggelenks (Mittelpunkt der distalen tibialen Gelenkfläche) gelegt. Die Traglinie sollte etwas medial des Kniegelenksmittelpunkts verlaufen; gemessen wird die Abweichung vom Mittelpunkt des Gelenks nach lateral bzw. medial in Millimetern (mm).
Abb. 1.5acMechanische Beinachse (Traglinie, Mikulicz-Linie). Die Achse verläuft durch den Mittelpunkt des Femurkopfs und durch den Mittelpunkt der distalen tibialen Gelenkfläche.
a Schematische Darstellung.
b Vergrößerung des schematischen Verlaufs der Achse durch das Kniegelenk.
b Ermittlung der Achse auf der Röntgenaufnahme.
Mechanische Beinachse
Normwerte (mediale Achsabweichung): 4 mm ± 4 mm (nach Bhave u. Mitarb.) bzw. 9 mm ± 7 mm (nach Paley u. Mitarb.)
Genu valgum: Abweichung darüber hinaus (> Normwert − Standardabweichung) nach lateral
Genu varum: Abweichung darüber hinaus (> Normwert + Standardabweichung) nach medial
Die anatomische Beinachse ( ) wird auf der Ganzbeinaufnahme im a.–p. Strahlengang beurteilt. Es wird der nach oben spitze Winkel zwischen den anatomischen Femur- und Tibiachsen gemessen.
Abb. 1.6a,bAnatomische Beinachse. Die anatomische Beinachse wird durch die Femur- und die Tibiaschaftachse festgelegt.
a Schematische Darstellung.
b Ermittlung der Achse auf der Röntgenaufnahme.
Anatomische Beinachse
Normwerte:6,85° ± 1,4°
Genu valgum:> 8,3°
Genu varum:< 0°
Physiologischerweise besteht eine geringe Valgusstellung zwischen anatomischer Femur- und Tibiaachse. Eine komplett gerade Beinachse ist daher als unphysiologisch zu bewerten. Wenn der femorotibiale Winkel negativ wird, liegt ein Genu varum vor.
[1] Bhave et al. (nicht publizierte Ergebnisse)
[2] Paley D, Herzenberg JE, Tetsworth K et al. Deformity planning for frontal and sagittal plane corrective osteotomies. Orthop Clin North Am 1994; 25: 425 – 465
[3] Paley D. Principles of deformity correction. Berlin: Springer; 2001
Abb. 1.7a–dDarstellung der Basislinien der Gelenke, wie sie an der unteren Extremität eingezeichnet werden, um die Gelenkwinkel zu bestimmen.
a Proximaler Femur.
b Distaler Femur.
c Proximale Tibia.
d Distale Tibia.
Der mediale und der laterale Winkel in Bezug auf eine Achse ergänzen sich logischerweise auf 180°. Es wird normalerweise der Winkel von beiden angegeben, dessen Normwert unter 90° liegt. Am proximalen Femur wird übereinkunftsgemäß der Winkel zur anatomischen Achse medial und der Winkel zur mechanischen Achse lateral gemessen.
Es ergeben sich die in , und dargestellten Winkel, die in Bezug zu den Basislinien der Gelenke bei der Planung von orthopädischen Korrekturosteotomien herangezogen werden.
Tab. 1.1
Normwerte und Streubereiche der Gelenkwinkel nach Paley.
Winkel
Normwert (°)
Streuung (°)
aMPFW
anatomischer medialer proximaler Femurwinkel
84
80 – 89
mLPFW
mechanischer lateraler proximaler Femurwinkel
90
85 – 95
mLDFW
mechanischer lateraler distaler Femurwinkel
88
85 – 90
aLDFW
anatomischer lateraler distaler Femurwinkel
81
79 – 83
MPTW
medialer proximaler Tibiawinkel
87
85 – 90
LDTW
lateraler distaler Tibiawinkel
89
86 – 92
Abb. 1.8Gelenkwinkel nach Paley in Bezug zu den mechanischen Achsen von Femur und Tibia. Angegeben sind die Normwerte mit den entsprechenden Streubereichen in Klammern.
a LDTW= lateraler distaler Tibiawinkel
b LPFW= lateraler proximaler Femurwinkel
c mLDFW= mechanischer lateraler distaler Femurwinkel
d MPTW= medialer proximaler Tibiawinkel
Abb. 1.9Gelenkwinkel nach Paley in Bezug zu den anatomischen Achsen von Femur und Tibia. Angegeben sind die Normwerte mit den entsprechenden Streubereichen in Klammern.
a aLDFW= anatomischer lateraler distaler Femurwinkel
b LDTW= lateraler distaler Tibiawinkel
c MPFW= medialer proximaler Femurwinkel
d MPTW= medialer proximaler Tibiawinkel
[4] Paley D. Principles of deformity correction. Berlin: Springer; 2001
An der Ganzbeinaufnahme in standardisierter Aufnahmetechnik kann die Beinlänge folgendermaßen gemessen werden ( ): Durch Anlegen einer horizontalen Tangente an die obere Hüftkopfkontur wird der kranialste Punkt des Hüftkopfs festgelegt. Zwischen diesem Punkt und dem distalsten Punkt des medialen Femurkondylus, der durch eine horizontale Tangente an den medialen Femurkondylus festgelegt wird, wird die Femur- bzw. die Oberschenkellänge gemessen. Die Unterschenkel- bzw. die Tibialänge wird zwischen dem distalsten Punkt des medialen Femurkondylus und dem Zentrum des distalen Tibiaplateaus bestimmt. Entsprechend wird die Gesamtlänge zwischen dem Oberrand des Hüftkopfs und dem Zentrum des Tibiaplateaus gemessen.
Abb. 1.10a,bBeinlängenmessung in der Ganzbeinaufnahme.
a Bestimmung der Länge des Femurs (F) bzw. des Oberschenkels und der Tibia (T) bzw. des Unterschenkels.
b Bestimmung der Gesamtbeinlänge (G).
Zur Messung des AT-Winkels werden axiale CT-Aufnahmen des proximalen und distalen Femurs in Gelenkhöhe angefertigt. Dabei wird die Untersuchung in Neutralstellung der unteren Extremität durchgeführt. Um die Schenkelhalsachse möglichst genau und reproduzierbar festzulegen, sollten Aufnahmen mit großer Schichtdicke angefertigt werden (empfehlenswert ist eine Schichtdicke von 10 mm).
Der AT-Winkel wird zwischen der Schenkelhalsachse und einer an die Hinterkante der Femurkondylen angelegten Tangente gemessen ( ). Die Tangente an die Hinterkante der Femurkondylen wird auf der Schicht eingezeichnet, auf der die Femurkondylen mit dem größten Durchmesser zur Darstellung kommen.
Abb. 1.11a-cMessung des AT-Winkels mittels CT.
a Bestimmung der Winkel zwischen der Schenkelhalsachse und der Horizontalen bzw. zwischen der Tangente an die Hinterkante der Femurkondylen und der Horizontalen.
b Addition der so erhaltenen Winkel zum AT-Winkel.
c Schematische Darstellung der Bestimmung des AT-Winkels.
Zur Festlegung der Schenkelhalsachse wurden unterschiedliche Methoden vorgeschlagen:
Die Achse kann approximativ auf einer Schicht festgelegt werden, auf der Anteile sowohl des Femurkopfs als auch des Schenkelhalses angeschnitten sind (s. ).
Um die Schenkelhalsachse genauer darzustellen, können, soweit das mit der zur Verfügung stehenden Software möglich ist, aneinander grenzende CT-Schichten auf dem Befundungsmonitor addiert bzw. deren Mittelwert berechnet werden.
Nach Murphy u. Mitarb. wird die Schenkelhalsachse am genauesten als Gerade konstruiert, die durch den Hüftkopfmittelpunkt und durch die Mitte der Schenkelhalsbasis verläuft ( ). Die Basis des Schenkelhalses kommt auf einer relativ weit kaudal gelegenen Schicht als Ellipse zur Abbildung. Der Mittelpunkt dieser Ellipse und der Hüftkopfmittelpunkt, der mittels Kreisschablone konstruiert wird, werden zur Schenkelhalsachse auf addierten Bildern verbunden.
Abb. 1.12a,bMessung des AT-Winkels nach Murphy. Die Schenkelhalsachse wird auf summierten Aufnahmen durch das Zentrum des Hüftkopfs und durch das Zentrum der Schenkelhalsbasis festgelegt.
1= Schenkelhalsachse
2′= Parallele zu 2
2= Tangente an die Hinterkante der Femurkondylen
a Ermittlung der Schenkelhalsachse auf der CT-Aufnahme.
b Schematische Darstellung.
Um die Auswertung zu vereinfachen, können die Winkel, die am proximalen und distalen Femur bestimmt werden, zunächst gegen eine Horizontale ausgemessen und dann entsprechend addiert bzw. subtrahiert werden. Wenn die Winkel zur Horizontalen das gleiche Vorzeichen tragen, werden sie subtrahiert; tragen sie unterschiedliche Vorzeichen, wie in , werden sie addiert. Nach Dihlmann und in anatomischen Lehrbüchern wird folgender Normwert für die Antetorsion des Schenkelhalses angegeben:
Schenkelhalsachse
Normwert: α = 10 – 15° Antetorsion
zeigt alterskorrigierte Normwerttabellen und Bewertungsschemata, wie sie vom Arbeitskreis für Hüftdysplasie der DGOT vorgeschlagen wurden. In sind unterschiedliche Studien aufgeführt, in denen Referenzpopulationen zur Etablierung von Normwerten bzw. Normwerttabellen untersucht wurden. Die divergierenden Ergebnisse sind im Wesentlichen auf die erhebliche Schwankungsbreite des AT-Winkels zurückzuführen. Außerdem ist der Antetorsionswinkel stark altersabhängig und nimmt vom Säuglingsalter, in dem er über 30° beträgt, auf die oben angegebenen Normwerte im Erwachsenenalter ab.
Tab. 1.2
Ergebnisse von Studien zur Normwertbestimmung des AT-Winkels bei Erwachsenen.
Messverfahren
Anzahl n
AT-Winkel Mittelwert (± Standardabweichung) (°)
Intervall (°)
Dunlap et al. 1953
konventionelles Röntgen
200
10
5 – 26
Budin u. Chandler 1957
Übersicht über die vorhandene Literatur
–
8 – 15
Tomczak et al. 1997
MRT
25
22,2
0 – 37
CT
25
15,7
3 – 48
Schneider et al. 1997
MRT
98
10,4 ± 6,2
Strecker et al. 1997
CT
505
24,1 ± 17,4
Jend 1986
CT
32
15,3 ± 11,9
Auch größere Abweichungen des AT-Winkels bei Jugendlichen normalisieren sich im Verlauf häufig spontan, wobei keine definierten Kriterien vorliegen, um den Verlauf sicher zu prognostizieren.
[5] Budin E, Chandler E. Measurement of femoral neck anteversion by a direct method. Radiology 1957; 69: 209 – 213
[6] Dunlap K, Shands AR Jr, Hollister LC Jr et al. A new method für determination of torsion of the femur. J Bone Joint Surg Am 1953; 35: 289 – 311
[7] Jend HH. Computed tomographic determination of the anteversion angle. Premises and possibilities. RöFo 1986; 144: 447 – 452
[8] Murphy SB, Simon SR, Kijewski PK et al. Femoral antetorsion. J Bone Joint Surg Am 1987; 69: 1169 – 1176
[9] Schneider B, Laubenberger J, Jemlich S et al. Measurement of femoral antetorsion and tibial torsion by magnetic resonance imaging. Br J Radiol 1997; 70: 575 – 579
[10] Strecker W, Keppler P, Gebhard F et al. Length and torsion of the lower limb. J Bone Joint Surg 1997; 79: 1019 – 1023
[11] Tomczak R, Guenther KP, Rieber A et al. MR imaging measurement of the femoral antetorsional angle as a new technique: comparison with CT in children and adults. Am J Roentgenol 1997; 168: 791 – 794
Auch die Tibiatorsion wird in Neutralstellung der unteren Extremität gemessen. Um Fehler zu vermeiden, muss die Längsachse der Tibia während der Untersuchung parallel zur z-Achse des Geräts ausgerichtet sein.
Es werden axiale CT-Schnitte der proximalen und distalen Tibia in Höhe des Knie- und Sprunggelenks angefertigt. Der TT-Winkel wird zwischen einer Referenzlinie in Höhe des Tibiaplateaus und einer Referenzlinie im Bereich des Pilon tibiale gemessen. Proximal sollte eine Schicht knapp oberhalb des Fibulaköpfchens als Messebene gewählt werden. Distal sollte das Pilon tibiale in größter Ausdehnung erfasst sein.
Mehrere Methoden zur Festlegung der Referenzlinien auf diesen Aufnahmen sind in der Literatur beschrieben und evaluiert worden ( ):
Tab. 1.3
Ergebnisse von Studien zur Normwertbestimmung des TT-Winkels bei Kindern und Erwachsenen.
Messverfahren
Untersuchte Altersgruppe
Anzahl n
Tibiatorsion (°)
Staheli u. Engel 1972
klinische Untersuchung
Kinder:
Geburt bis 1 Jahr
2 – 8 Jahr
9 – 13 Jahre
Erwachsene
160
20
4 – 7
9 – 11
12 – 14
14 ± 5
Hutter u. Scott 1949
Kadaverstudie
Erwachsene
40
20 (0 – 40)
Jakob et al. 1980
CT
Erwachsene
45
30
Schneider et al. 1997
MRT
Erwachsene
98
41,7 ± 8,8
Strecker et al. 1997
CT
Erwachsene
504
34,9 ± 15,9
Clementz 1988
Durchleuchtung
Erwachsene:
rechts
links
200
100
100
30,7 ± 7,8
28,6 ± 7,6
[12] Clementz BG. Tibial torsion measured in normal adults. Acta Orthop Scand 1988; 59: 441 – 442
[13] Hutter CG, Scott W. Tibial torsion. J Bone Joint Surg Am 1949; 31: 511 – 518
[14] Jakob RP, Haertel M, Stussi E. Tibial torsion calculated by computerised tomography and compared to other methods of measurement. J Bone Joint Surg 1980; 62-B: 238 – 242
[15] Jend HH, Heller M, Dallek M et al. Measurement of tibial torsion by computer tomography. Acta Radiol Diagn (Stockh) 1981; 22: 271 – 276
[16] Keats TE. Atlas of Radiologic Measurement. St. Louis: Mosby; 2001
[17] Schneider B, Laubenberger J, Jemlich S et al. Measurement of femoral antetorsion and tibial torsion by magnetic resonance imaging. Br J Radiol 1997; 70: 575 – 579
[18] Staheli LT, Engel GM. Tibial torsion: a method of assessment and a survey of normal children. Clin Orthop Relat Res 1972; 86: 183 – 186
[19] Strecker W, Keppler P, Gebhard F et al. Length and torsion of the lower limb. J Bone Joint Surg 1997; 79: 1019 – 1023
Entsprechend der Beinlängenmessung an der Ganzbeinaufnahme kann die Länge von Ober- und Unterschenkel (bzw. von Femur und Tibia) an einem in Neutralstellung der Beine angefertigten Topogramm bestimmt werden ( ).
Abb. 1.15Beinlängenmessung mittels CT.
F= Länge des Femurs (bzw. des Oberschenkels)
T= Länge der Tibia (bzw. des Unterschenkels)
G= Gesamtbeinlänge
Oberschenkellänge: Die Oberschenkellänge wird zwischen dem Oberrand der Hüftkopfkontur und dem distalsten Punkt des medialen Femurkondylus gemessen. Diese beiden Punkte werden am besten durch das Anlegen von horizontal verlaufenden Tangenten festgelegt.
Unterschenkellänge: Der mediale Femurkondylus und das Zentrum des distalen Tibiaplateaus werden entsprechend zur Bestimmung der Unterschenkellänge verwendet.
Gesamtlänge: Zur Messung der Gesamtlänge des Beines wird der Abstand zwischen dem Oberrand des Hüftkopfs und dem Mittelpunkt des distalen Tibiaplateaus gemessen.
Bei der Diagnostik von anlagebedingten und erworbenen Pathologien des Azetabulums ist es hilfreich, auf folgende Kennlinien (deren durchgehende Darstellung und Bezug zueinander) zu achten ( ):
Iliopektineale Linie (Linea arcuata, Linea terminalis): Die iliopektineale Linie ist die Kennlinie des vorderen Pfeilers.
Ilioischiale Linie: Diese Linie wird im kranialen Anteil durch den tangential getroffenen hinteren Anteil der Lamina quadrilateralis und im kaudalen Anteil durch das Os ischiadicum (mediale Begrenzung) gebildet; die ilioischiale Linie ist die Kennlinie des hinteren Pfeilers.
Pfannendach.
Köhler-Tränenfigur: Die Köhler-Tränenfigur wird lateral durch den medialen Anteil der Hüftpfanne und medial durch den anterioinferioren Anteil der Lamina quadrilateralis gebildet. Die Lamina quadrilateralis ist die Rückwand des Azetabulums, die der Beckenlichtung nach innen zugewandt ist und annähernd eine viereckige ebene Fläche darstellt.
Ventraler Pfannenrand.
Dorsaler Pfannenrand.
[20] Armbuster TG, Guerra J, Resnick D et al. The adult hip: an anatomic study. Part I: The bony landmarks. Radiology 1978; 128 (1): 1 – 10
Der projizierte CCD-Winkel ( ) wird auf der Beckenübersichtsaufnahme und auf der a.–p. Aufnahme des Hüftgelenks bzw. des Femurs ermittelt. Der Winkel wird durch die Schenkelhalsachse und durch die Femurschaftachse gebildet.
Abb. 2.2CCD-Winkel. Schematische Darstellung.
Die Schenkelhalsachse kann folgendermaßen festgelegt werden ( ): Der Hüftkopfmittelpunkt wird mit der Kreisschablone bestimmt. Dann werden die Schnittpunkte des Kreises mit der medialen und lateralen Begrenzung des Schenkelhalses verbunden. Die Senkrechte auf diese Linie, die durch den Hüftkopf zieht, ist die Schenkelhalsachse.
Abb. 2.3a,bFestlegung der Schenkelhalsachse auf der Beckenübersichtsaufnahme und der a.–p. Aufnahme des Hüftgelenks.
Orientierende Bestimmung der Schenkelhalsachse.
M= Hüftkopfmittelpunkt
A= Schnittpunkt des Kreises mit der lateralen Schenkelhalskortikalis
B= Schnittpunkt des Kreises mit der medialen Schenkelhalskortikalis
1= Schenkelhalsachse (Senkrechte zu A – B durch M)
Genaue Rekonstruktion der Schenkelhalsachse nach M. E. Müller.
M= HüftkopfmittelpunktA= lateraler Punkt an der stärksten TaillierungB= Punkt am medialen Schenkelhals (durch 2. Kreisbogen)1= Schenkelhalsachse (Senkrechte zu A – B durch M)2= Femurschaftachse
(Quellenangaben: Muss modifiziert neu gezeichet werden)
Nach M. E. Müller erfolgt die genaue Rekonstruktion des CCD-Winkels folgendermaßen:
Bestimmung des Hüftkopfmittelpunkts mit der Kreisschablone: Als Bezugspunkte für den Kreisbogen gelten der laterale Anteil (äußerster Punkt) der Epiphyse und die mediale Ecke des Schenkelhalses.
An der stärksten Taillierung des Schenkelhalses wird lateral ein Punkt markiert.
Ein weiterer Kreisbogen durch diesen Punkt wird mit dem Hüftkopf als Zentrum konstruiert.
Die Schnittpunkte des Kreises mit dem Schenkelhals werden verbunden.
Die Senkrechte auf diese Gerade durch den Hüftkopfmittelpunkt stellt die Schenkelhalsachse dar.
Die Femurschaftachse ist die Mittellinie zwischen den Schaftkonturen des Femurs.
Projizierter CCD-Winkel
Normwerte bei Erwachsenen: ca. 120 – 130°
Coxa valga: > 130°
Coxa vara: < 120°
Durch die Antetorsion des proximalen Femurs erscheint der CCD-Winkel höher, als er tatsächlich ist.
[21] Müller ME. Die hüftnahen Femurosteotomien. 1. Aufl. Stuttgart: Thieme; 1957
Die Methode nach Dunn-Rippstein-Müller wird derzeit am häufigsten zur Rotationsfehlerbestimmung, d. h. zur Berechnung der reellen CCD- und AT-Winkel, eingesetzt. Der projizierte AT-Winkel wird auf der Röntgenaufnahme nach Rippstein (auch Rippstein-II-Aufnahme genannt) gemessen. Zur Einhaltung standardisierter Bedingungen wird die Rippstein-Aufnahme mithilfe eines Lagerungsgestells angefertigt. Die Aufnahme wird in 90°-Flexion und 20°-Abduktion angefertigt ( ).
Abb. 2.4a,bAufnahmetechnik nach Dunn-Rippstein-Müller zur konventionell-radiologischen Ermittlung des AT-Winkels. Schematische Darstellung.
a Ansicht vom Fußende.
b Seitansicht.
Der AT-Winkel wird zwischen der Horizontalen (durch das Lagerungsgestell vorgegeben) und der Schenkelhalsachse gemessen ( ). Korrekterweise wird die Schenkelhalsachse entsprechend der Methode nach Müller (s. S. ▶ 11) bestimmt. Bei diesem Verfahren entspricht der berechnete AT-Winkel dem Winkel zur Kondylenquerachse.
Abb. 2.5Rekonstruktion des AT-Winkels nach Dunn-Rippstein-Müller.
M= Hüftkopfmittelpunkt
A= lateraler Punkt an der stärksten Taillierung
B= Punkt am medialen Schenkelhals (durch den 2. Kreisbogen)
1= Schenkelhalsachse (Senkrechte zu A – B durch M)
2= Horizontale (durch das Lagerungsgestell vorgegeben)
3= projizierter AT-Winkel
Durch geometrische Umrechnungsverfahren können die projizierten CCD- und AT-Winkel in die reellen Winkel umgerechnet werden.
Berechnung des reellen AT-Winkels:
(2.1)
Berechnung des reellen CCD-Winkels:
mit:
α= reeller AT-Winkel
α2= projizierter AT-Winkel
β2= projizierter CCD-Winkel
γ= Abduktionswinkel der Oberschenkel = 20°
Um in der klinischen Routine eine schnelle Berechnung der Werte zu ermöglichen, bietet es sich an, Umwandlungstabellen zu verwenden. Etabliert ist die von Müller 1957 veröffentlichte Tabelle ( ). Alternativ kann heute ein Computerprogramm verwendet werden.
Tab. 2.1
Diagramm zur Ablesung der reellen Werte des AT-Winkels (obere Zahl) und des CCD-Winkels (untere Zahl) (Quelle: Müller 1957).
Projizierter AT-Winkel (°)
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
80
Projizierter CCD‑Winkel (°)
100
4
101
9
100
15
100
20
100
25
100
30
99
35
99
40
98
45
97
50
96
55
95
60
94
65
94
70
93
75
92
80
91
105
5
105
9
105
15
104
20
104
25
103
31
103
35
102
41
100
46
100
51
99
56
98
60
97
65
96
70
95
75
94
80
92
110
5
110
10
110
16
109
21
108
27
108
32
106
36
106
42
105
47
104
52
103
56
101
61
99
66
98
71
97
76
95
80
93
115
5
115
10
115
16
114
21
112
27
112
32
111
37
110
43
109
48
107
52
105
57
104
62
102
67
101
71
99
76
96
81
94
120
6
120
11
119
16
118
22
117
28
116
33
115
38
114
44
112
49
110
53
108
58
106
63
104
68
103
72
101
77
98
81
95
125
6
125
11
124
17
123
23
121
28
120
34
119
39
118
44
116
50
114
54
112
58
109
63
107
68
105
72
103
77
100
81
95
130
6
130
12
129
18
127
24
126
29
125
35
124
40
122
46
120
51
117
55
116
60
112
64
109
69
107
73
104
78
101
82
96
135
7
135
13
133
19
132
25
131
31
130
36
129
42
126
47
124
52
120
56
118
61
114
65
112
70
109
74
105
78
102
82
96
140
7
139
13
138
20
137
27
135
32
134
38
132
44
130
49
127
53
124
58
120
63
117
67
114
71
111
75
107
79
103
83
97
145
8
144
14
142
21
141
28
139
34
138
40
136
45
134
50
131
55
128
59
124
64
120
68
117
72
114
75
110
79
104
83
98
150
8
149
15
147
22
146
29
144
35
143
42
141
47
138
52
136
56
134
61
129
65
124
69
120
73
116
76
112
80
105
84
100
155
9
154
17
152
24
151
32
149
38
148
44
145
50
142
54
139
58
137
63
132
67
128
71
124
74
119
77
115
81
108
84
103
160
10
159
18
158
27
157
34
155
44
153
46
151
52
147
57
144
61
141
65
134
69
132
73
128
76
122
79
116
82
111
82
105
165
13
164
23
162
33
160
40
159
47
158
53
156
57
153
62
148
67
144
69
140
73
135
76
130
78
122
81
119
83
113
86
106
170
15
169
27
167
37
166
46
164
53
163
58
159
63
157
67
154
70
150
73
145
76
142
78
134
80
130
83
122
84
118
87
113
[22] Dunn DM. Anteversion of the neck of the femur. A new method of measurement. J Bone Joint Surg Br 1952; 34: 181 – 186
[23] Müller ME. Die hüftnahen Femurosteotomien. 1. Aufl. Stuttgart: Thieme; 1957
[24] Rippstein J. Zur Bestimmung der Antetorsion des Schenkelhalses mittels zweier Röntgenaufnahmen. Z Orthop 1955; 86: 345 – 360
[25]