Methoden der Naturheilkunde und Alternativmedizin - André Dr. Heruth - E-Book

Methoden der Naturheilkunde und Alternativmedizin E-Book

André Dr. Heruth

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Beschreibung

Die Intention meines zweiten Readers über weiteren Teil der Naturheilkunde besteht darin, dem interessierten Leser mit den Ausführungen ein erstes Bild zu vermitteln, über welche Methoden dieser Teil der Heilkunde verfügt, wie damit gearbeitet wird und welche Möglichkeiten der Linderung oder Heilung sie ermöglichen. Vorab ist dabei zu abklären, was eigentlich unter dem Begriff der Naturheilkunde zu verstehen ist.Ein wesentlicher Teil des Spektrums lässt sich damit umreißen, das er nicht als wissenschaftlich anerkannt gilt, sei es darum, dass Wirkmechanismen nicht oder nicht präzise genug bekannt sind oder die Wirksamkeit nicht durch randomisierte Doppelblindstudien überprüft wurden. Dem modernen Wissenschaftsverständnis entsprechend hat dies derart zu geschehen, dass bei gleichem Untersuchungsdesign beliebig viele Untersuchungen zum gleichen Ergebnis führen.

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André Dr. Heruth

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© 2021 Prof. André Dr. Heruth

Buchsatz von tredition, erstellt mit dem tredition Designer

ISBN Softcover: 978-3-347-59565-1

ISBN Hardcover: 978-3-347-59566-8

ISBN E-Book: 978-3-347-59567-5

ISBN Großschrift: 978-3-347-59568-2

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Methoden der Naturheilkunde

Dr. André Heruth

Inhaltsverzeichnis

Seite

Vorwort

Die Eigenbluttherapie

Aderlass

Schröpfkopftherapie

Blutegel

Cantharidenpflaster

Braunscheidtieren

Eigenurintherapie

Therapien an einzelnen Organen

Schlussbemerkungen

Vorwort

Die Intention meines zweiten Readers über weiteren Teil der Naturheilkunde besteht darin, dem interessierten Leser mit den Ausführungen ein erstes Bild zu vermitteln, über welche Methoden dieser Teil der Heilkunde verfügt, wie damit gearbeitet wird und welche Möglichkeiten der Linderung oder Heilung sie ermöglichen.

Vorab ist dabei zu abklären, was eigentlich unter dem Begriff der Naturheilkunde zu verstehen ist. Ein wesentlicher Teil des Spektrums lässt sich damit umreißen, das er nicht als wissenschaftlich anerkannt gilt, sei es darum, dass Wirkmechanismen nicht oder nicht präzise genug bekannt sind oder die Wirksamkeit nicht durch randomisierte Doppelblindstudien überprüft wurden. Dem modernen Wissenschaftsverständnis entsprechend hat dies derart zu geschehen, dass bei gleichem Untersuchungsdesign beliebig viele Untersuchungen zum gleichen Ergebnis führen. Um exakt das zu ermöglichen, sind in der Praxis alle Störfaktoren zu eliminieren und stark vereinfachende Modelle zugrunde zu legen, z.B. Wirkung einer Arznei auf Schmerzen im Knie. Doch genügt diese Vereinfachung längst nicht, um eindeutige Resultate zu erzielen. Die Arznei kann bei Entzündungen durch aus stets die gleiche Wirkung zeigen, bei Prellungen aber wirkungslos bleiben. Also ist weiter zu vereinfachen, indem nur bestimmte Schmerzursachen untersucht werden, um sich einem eindeutigen Resultat zu nähern.

Als ein weiterer Störfaktor erweist sich in der Medizin die Komplexität des Systems Mensch. Im Gegensatz zum Untersuchungsobjekt Wasser, welches bei definiertem Normaldruck beliebig reproduzierbar bei 100 Grad zu sieden beginnt, ist der menschliche Organismus in der Lage auf verschiedene Arten und auf individuelle Weise während des Versuchsablaufs zu interagieren. So verfügt jeder Mensch über Kräfte zur Selbstheilung oder auch zur Abwehr, er kann unterschiedlich auf Reize zu reagieren und er vermag dabei zu lernen.

Diese Kräfte und Fähigkeiten können die medikamentösen Wirkungen einerseits unterschiedlich beeinflussen, sind der modernen Medizin aber bis heute weitgehend unbekannt. Ein bekanntes Phänomen ist der Placebo-Effekt: In der medizinischen Forschung wird dieser vereinfachend als Störfaktor interpretiert. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen heilenden Faktor, der bis heute lediglich nur unzureichend erforscht ist. So kommt es in klinischen Studien gelegentlich auch vor, dass ein Placebo in der Kontrollgruppe höhere Werte oder Grade der Heilung hervor bringt, als die zu untersuchende Arznei (und nun???). Auch bei geprüften und zugelassenen Pharmazeutika gingen aus den Studien Placebo-Effekte von 20 bis zu 80% hervor, wobei sich nun die Frage stellt, ob diese nun heilen oder nicht?

Isaak Newton als einer der Begründer der modernen Wissenschaft ergründete vor rund 350 Jahren die Gravitation. Dennoch fielen auch schon vorher die Äpfel mit der gleichen konstanten Beschleunigung vom Baum in Richtung Erde. Dass auch von Worten heilende Wirkungen ausgehen können, erkannte Platon schon um 400 vor Chr.. Doch schon seiner Zeit konkurrierte diese Auffassung mit der schon damals herrschenden Vorstellung, Krankheit sei nur durch den Zustand der Körpersäfte bestimmt. Beiden Vorstellungen gemein, ist der Umstand, dass Reize im Heilprozess eine bedeutende Rolle einnehmen. Daher wird den Reizen in verschiedenen Disziplinen der Naturheilkunde bis heute eine zentrale Bedeutung beigemessen. Darüber lässt sich das Gebiet der heutigen Naturheilkunde dadurch charakterisieren, dass auf die Gabe nicht in der Natur vorkommender, synthetisch hergestellter Verbindungen verzichtet wird.

Das Beispiel Newton´s Äpfel verdeutlicht, dass Verfahren, Methoden, Kausalitäten etc, die nicht streng wissenschaftlich erklärt und empirisch bestätigt sind, zwangsläufigungültig oder unwirksam müssen. Vielmehr handelt es sich dabei um altbekannte Phänomene, die bisher nicht wissenschaftlich ergründet wurden. Dies gilt auch für den gesamten medizinischen Bereich. Exemplarisch lassen sich dafür das Bobath-Konzept und die Vojta-Therapie benennen, die beide zur Heilung neurologischer Erkrankungen, des Nervensystems, z.B. nach Unfällen, Schlaganfällen und anderen Erkrankungen auftreten. Beide sind ebenfalls der Naturheilkunde zuzuordnen, da sie sich an Reizen orientieren und nicht nur den defekten Nerv sondern den Patienten ganzheitlich betrachten. Erstgenanntes Konzept gilt heute weltweit als anerkanntes und erfolgreichstes Behandlungskonzept für Menschen mit Bewegungsstörungen. Dennoch werden fehlende wissenschaftliche Untersuchungen des Konzeptes kritisiert (was kann das Konzept dafür???). Bei der vergleichbar erfolgreichen, international praktizierten Vojta-Therapie wurden die positiven Effekte und therapeutischen Erfolge hingegen mehrfach untersucht und empirisch bestätigt. Dennoch wird an dieser Therapie, ebenso wie dem Bobath-Konzept die Kritik angehaftet, dass die ihnen zu Grunde liegenden theoretischen Annahmen, wissenschaftlich nicht haltbar sind.

Die Ausführungen verdeutlichen, dass das heutige Verständnis der modernen Medizin und die Praktische Realisierung stark durch das Kriterium der Wissenschaftlichkeit geprägt ist und für lange Zeit eine Exklusivität für sich beanspruchte. Das Wissenschaftskriterium erscheint insbesondere in Bezug auf die Herstellung synthetischer Arzneien sinnvoll und angebracht, ebenso bei hoch technologisierten Verfahren, wie beispielsweise Bestrahlungen. Die Wissenschaftsdominanz führte dazu, dass altbekannten, teilweise sogar Jahrtausende alten, bewährten Verfahren und Methoden die Wirksamkeit und die Berechtigung schlichtweg aberkannt wurden.

Diesbezüglich hat sich in den letzten Jahren ein Wandel vollzogen, denn die oben genannten Unstimmigkeiten sind nicht meine eigenen, sondern auch der Wissenschaft bekannt. So sind naturheilkundliche Inhalte heute schon Teil der medizinischen Ausbildung. Es haben sich dafür Begriffe wie Alternativ- oder Komplementärmedizin etabliert. Während erstgenannter immerhin eine Gleichstellung suggeriert, haftet dem zweiten immer noch das Image des nachrangigem an. Zweifellos können naturheilkundliche Methoden und Verfahren die Resultate einer modernmedizinischen Therapie positiv beeinflussen, doch kommen sie in sehr vielen Fällen auch ohne die erstgenannte aus, schaffen also auch echte Therapiealternativen. Darüber wird meines Erachtens allerdings immer noch viel zu wenig informiert.

So ist dieser Reader auch als Teil meines Wirkens zu verstehen, in dem es darum geht, der Naturheilkunde aus ihrem Schattendasein zu verhelfen und ein adäquates Image zu verschaffen. Information darüber, was auch ohne wissenschaftliche Anerkennung funktioniert, stellt dabei nur einen Teil meines Vorgehens dar. Die Erlöse aus dem Verkauf dieses Readers fließen in eine Stiftung, die unter anderem damit betraut ist, wissenschaftliche Studien zu naturheilkundlichen Themen anzuregen und zu finanzieren.

Die Eigenbluttherapie

Grundlegendes

Die Eigenbluttherapie zählt zu den unspezifischen Reiztherapien, die die Kräfte der Selbstheilung des Körpers aktivieren und fördern sollen. Bei diesen unspezifischen Reiztherapien wird der Körper externen Reizen ausgesetzt, um seine Selbstregulation zu stimulieren. Diese Therapie geht auf August Bier zurück, der das Blut als eines der natürlichsten und gleichzeitig auch wirksamsten Reizmittel erachtete.

Die Eigenbluttherapie kommt in der Naturheilkunde vor allem zur Allergiebehandlung, zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Verbesserung des Allgemeinbefindens zur Anwendung.

Externe Reize lassen sich auch durch das eigene Blut auslösen. Hierzu wird es dem Körper über die Vene entnommen und dem Körper wieder zugeführt. Der externe Reiz entsteht, indem es nicht wieder in die Blutbahn, sondern unter die Haut oder in die Muskulatur reinjiziert wird. So nimmt der Körper das Blut an diesen Stellen als fremd wahr und durch die notwendige Reaktion darauf werden die Selbstheilungskräfte aktiviert. Dabei bestehen die Optionen, das Blut entweder unbehandelt zu reinjizieren oder es vorher zu modifizieren, worauf später noch genauer eingegangen wird.

Der durch Eigenblut herbeigeführte externe Reiz dient einer Umstimmungstherapie (die auch durch andere Arten von Reizen ausgelöst werden kann). Deshalb bezeichnet man Umstimmungstherapien auch als Reiztherapien. Eine solche Therapie beabsichtigt, im Körper eine Umstellung der Reaktionslage des Organismus anzuregen. Einem erkrankten oder gestörten Organismus soll so die Möglichkeit gegeben werden, sich neu einzustimmen. So lässt sich ein chronischer Prozess wieder in einen akuten überführen, der eine Heilung ermöglicht, indem die Abwehrkräfte erneut entfacht werden.

Die Folgen der Reizauslösung

Zunächst sei genauer auf die Wirkungen des externen Reizes eingegangen. Der Austritt von Blutbestandteilen aus den Blutgefäßen hat unmittelbar zur Folge, dass damit Krankheiten im Sinne von Entzündungen ausgelöst werden. Mit der Reinjektion unter die Haut oder in den Muskel wird also ein lokaler Entzündungsreiz ausgelöst. In diesem Injektionsbereich werden dann die Zellmembranen zerstört, ihr Energiehaushalt bricht durch Versagen der Natriumpumpe zusammen, der pH-Wert steigt und das Gewebe übersäuert. Um das Injektionsmaterial herum bilden sich drei Zonen: Eine Resorbtionszone, eine Faserzone und eine lymphoplasmozelluläre Zone.

Die Immunisierung beginnt in der letztgenannten Zone. Die Übersäuerung des Gewebes an der Injektionsstelle führt zu einem Spüleffekt durch den Einstrom des Plasmas und dem anschließenden lymphatischen Abtransport.

Als weitere Folgen werden zahlreiche spezifische und unspezifische Abwehrreaktionen ausgelöst: So wird eine Beschleunigung der Blutgerinnung und Blutsenkung ereicht. Auf der glatten Muskulatur entsteht eine anfangs sedierende, später tonisierende Wirkung. Es kommt zu einer Vermehrung der Antikörper und Globuline, sowie einer erhöhten Aktivierung der Drüsentätigkeit sowie der Erweiterung des Kapillarsystems im Bereich um die Injektionsstelle. Weiterhin treten eine Vermehrung der proteolytischen Fermente und Effekte auf das erythroplastischen und myeloischen Systems auf. Es ist ein Anstieg der Erythrozyten für 1 bis 2 Tage zu beobachten, der bei sekundären Anämien auch länger anhalten kann. Die Injektion unter die Haut bewirkt eine Verminderung der Eosinophilen, lange eine Reaktion auf die Krankheit selbst einsetzt.

Die Indikationen

Die Eigenbluttherapie kann als Reiz- oder Umstimmungstherapie beifolgenden Krankheiten oder Störungen zum Einsatz gelangen:

• Akuten, hochfieberhaften Erkrankungen;

• akuten Entzündungen, wie Angina, Bursitis oder Periarthritis humeroscapularis;

• rezidivierende Erkrankungen der Harn- und Atemwege, verschleppter Grippe, Ischias, Fisteln oder zur Schleimhautpflege bei Steinleiden;

• allergischen Erkrankungen, wie Asthma oder Asthma;

• Hauterkrankungen wie Ekzeme, Akne, Psoriasis, Pruritus oder Karbunkel;

• Geriatrie;

• zur Gefäßpflege bei Diabetes mellitus und

• bei Reaktionsarmut.

Die „Nebenwirkungen“ der Reizauslösung

Zunächst sind lokale Reaktionen zu beobachten, wie Rötungen oder ödematöse Schwellungen. Darüber hinaus sind Herdreaktionen zu verzeichnen, die sich durch eine Verschlimmerung des Zustandes bemerkbar machen können. Bei Verabreichung zu großer Eigenblutmengen sind Hämoglobinausscheidungen im Urin eine mögliche Folge. Auch können Krankheiten wie Asthma oder endogene Ekzeme durch den Reiz ausgelöst werden.

Zu Beginn der Behandlung einer chronischen Krankheit können deren Symptome also noch einmal akut aufflackern. Es kommt zu einer Erstverschlimmerung, nach der es dem Körper dann schafft, seine eigenen Abwehrkräfte zu mobilisieren, die dann die Krankheit abklingen lassen. Hinzu kommen die allgemeinen Reaktionen, die sich in Fieber, gelegentlich sogar durch Schüttelfrost begleitet äußern. In Extremfällen ist sogar ein Kreislaufkollaps möglich.

Die aufgezählten Erst- oder Anfangsverschlimmerungen zeigen sich in der Regel nach 6 bis 8 Stunden. weitere Reaktionen zeigen sich am zweiten, vierten, sechsten und neunten Tage.

Anwendungsarten und Indikationen

Zur Applikation

Augrund der gerade genannten Wirkungen sollte bei der Eigenbluttherapie mit kleinen Mengen begonnen werden. Der Einstieg in eine Therapie kann mit einer 0,1 ml Injektion unter die Haut vorgenommen werden. Kommt es zu keiner Reaktion oder sind diese bereits wieder abgeklungen, kann die Menge jeden zweiten Tag um 0,1 bis 0,5 ml erhöht werden. Anschließend wird in den Muskel injiziert, wieder mit geringen Mengen von 0,1 ml bis 1 ml beginnend, die dann mit jeder Injektion um 1 ml erhöht wird, bis eine Höchstmenge von 10 ml erreicht ist. Bei hyperergische reaktionslage sind die ersten Hautinjektionen mit physiologischer Kochsalzlösung zu verdünnen.

Zur Einleitung einer Umstimmungsbehandlung wird Ameisensäure D4 oder Gold D8, eventuell auch in Kombination empfohlen. Zur Vermeidung von unangenehmen Reaktionen werden dabei die ersten drei Injektionen ohne Eigenblut verabreicht. In den anschließenden Sitzungen wird dann die Eigenblutmenge von 0,3 über 0,6 auf 1,0 ml erhöht. Größere Mengen sind meist nicht notwendig, die Kur umfasst dann ca. 12 bis 15 solcher Injektionen, wobei sich ein wöchentlicher Injektionsrhythmus bewährt hat. Diese Basismedikation wird dann um ein eine für die Erkrankung passende Arznei ergänzt.

Anwendungsarten und ihre besonderen Indikationen