Mit Adorno im Fahrstuhl. Theorien radikaler Arbeitszeitverkürzung - Alexander Syad Akel - E-Book

Mit Adorno im Fahrstuhl. Theorien radikaler Arbeitszeitverkürzung E-Book

Alexander Syad Akel

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 2,3, Universität Kassel (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Mit Adorno im Fahrstuhl – Theorien radikaler Arbeitszeitverkürzung, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie kann eine Arbeitszeitverkürzung in kapitalistischen Gesellschaften auf Dauer und förderlich für alle durchgesetzt werden? Die vorliegende Arbeit stellt eine Sammlung dar, in der über den Fortlauf des Seminars hinweg Essays und Exzerpte angefertigt worden sind, um sich intensiv mit den Textauszügen auseinandersetzen zu können und neue Erkenntnisse über dieses Thema zu gewinnen. Im ersten Essay-Teil geht es über die Studie der »Arbeitslosen von Marienthal« und die Produktion des relativen Mehrwerts aus dem »Kapital« von Karl Marx. Im zweiten Exzerpt-Teil werden die Texte »Das Maschinenfragment« aus den Grundrissen der Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx, die Arbeit und menschliche Würde von Oskar Negt, das Konzept »Soziale Infrastruktur« der AG links-netz, Frigga Haugs »Vier-in-einem-Perspektive« als Leitfaden für Politik, die Folgen der globalen Proletarisierung von Karl Heinz Roth und die »Kämpfe um Zeit« der Rosa Luxemburg Stiftung untersucht. Kurze Überleitungen zwischen den einzelnen Essays und Exzerpten sollen weitere Anregungen, aber vor allem nahtlose Übergänge, ermöglichen. In den ›Schlussbetrachtungen‹ wird die Leitfrage, mit der das Seminar besucht wurde, aufgegriffen und anhand der in den Textauszügen gewonnenen Erkenntnisse genauer untersucht. Anschließend soll eine Zusammenfassung der genannten Textauszüge die ›Weichen‹ für eine realpolitische Umsetzung von Arbeitszeitverkürzungen ›stellen‹. Abgerundet wird die Arbeit mit zwei kurzen Ausblicken auf zukünftige alternative Projekte zum Thema Arbeitszeitverkürzung.

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Impressum:

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Inhalt

 

I. Einleitung

1. Essays

1.1 Stillstand: Zeit und Arbeitslosigkeit – Die Arbeitslosen von Marienthal.Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit

1.2 Normalarbeitstag, absoluter und relativer Mehrwert – Die Produktion des relativenMehrwerts aus dem »Kapital« von Karl Marx

2. Exzerpte

2.1 Das Maschinenfragment – Aus den Grundrissen der Kritik der politischen Ökonomievon Karl Marx

2.2 Kämpfe um Arbeitszeitverkürzung – Oskar Negt: Arbeit und menschliche Würde

2.3 Das Konzept »Soziale Infrastruktur« - AG links-netz: Sozialpolitik als Bereitstellungeiner Sozialen Infrastruktur

2.4 Vergeschlechtlichte Arbeitsteilung und Arbeitszeit – Frigga Haug: Die »Vier-in einemPerspektive« als Leitfaden für Politik

2.5 Weltarbeiter*innenklasse – Karl Heinz Roth: Globale Krise – Globale Proletarisierung – Gegenperspektiven

2.6 Strategien für die Kämpfe um Arbeitszeitverkürzung – Kämpfe um Zeit. Bausteinefür eine neue (arbeits-)zeitpolitische Offensive

II. Schlussbetrachtungen

Literatur- und Quellenverzeichnis

 

I. Einleitung

 

Die betrieblichen und gewerkschaftlichen Proteste der 1970er und 1980er Jahre haben die Wochenarbeitszeit sukzessive absenken können. Seitdem ist es um das Thema Arbeitszeitverkürzung äußerst ruhig geworden. Stattdessen schleicht sich eine immer weitere Intensivierung der Arbeit ein. Seit Inkrafttreten der Agenda 2010 und dem vierten Hartz-Gesetz zu Beginn 2005 wurden viele Menschen in den Niedriglohnsektor ›gedrückt‹. Arbeiten für einen Hungerlohn, der zur Existenzsicherung nicht ausreicht und durch zusätzliche staatliche Zuschüsse gestützt werden muss. Ebenso findet ein regelrechtes ›Ausharren‹ in prekären Verhältnissen unter stetigem Konkurrenzdruck statt. Für den Mittelstand ist in Zeiten des »Home-Office« die Arbeitszeit im Büro nicht mehr von der Arbeitszeit am heimischen Schreibtisch zu trennen. Man muss überall und permanent erreichbar und ›bereit zur Arbeit‹ sein. Dieses System lebt von der Unsicherheit der Menschen, um zu keinem Preis aus dem Lohnarbeitsverhältnis herauszufallen und in die Arbeitslosigkeit zu gelangen. Ein ›Arbeitsfetischismus‹ ist regelrecht entstanden: Es geht ›dank‹ dieser Umstände nicht um Überlegungen für Verbesserungen der Arbeits- und Lebensverhältnisse der Lohnarbeiter*innen, sondern nur darum, überhaupt in ein Lohnarbeitsverhältnis zu gelangen. Daher erscheint es vollkommen logisch, dass man sich über alles Gedanken macht, aber nicht um eine Verkürzung der Arbeitszeit.

 

Im Sommersemester 2015 fand an der Universität Kassel das Seminar »Mit Adorno im Fahrstuhl – Theorien radikaler Arbeitszeitverkürzung« statt, in welchem das Thema Arbeitszeitverkürzung ›reanimiert‹ worden ist und jede*r Teilnehmer*in dazu angeleitet wurde, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Dabei wurden Textauszüge aus zahlreichen Werken gelesen, diskutiert und als Grundlage für weitere Gedankengänge genutzt. Aus der eigenen Erfahrung heraus war meine Intention, die mich zu diesem Seminar geleitet hat, warum man beim Eintritt in die Arbeitslosigkeit den ›immanenten Trieb‹ des ›Tätigseins‹ einzubüßen scheint. Und damit verbunden die Erkenntnis, dass eine vollkommen andere Strategie vollzogen werden muss, wenn man an eine realpolitische Umsetzung der Verkürzung der Arbeitszeit anknüpfen will. Wie kann also eine Arbeitszeitverkürzung in kapitalistischen Gesellschaften auf Dauer und förderlich für alle durchgesetzt werden?