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Jedes Labyrinth ist eine Herausforderung - genau wie unser Leben. Das Labyrinth von Chartres ist eine wahre Goldgrube an Hilfsmitteln auf dem Weg zu uns selbst. Nicht nur der Gang ins Innere, sondern jedes Blatt steht für eine Lehre, die sich schon im Vater-Unser findet. Durchläuft man das Labyrinth mit allen sechs Blättern und erreicht die Mitte, die für die Essenz und den Quell der Liebe steht, hat man eine vollendete spirituelle Übung absolviert.
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Seitenzahl: 58
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Vorwort
Das Labyrinth
Das Vater unser
Das Labyrinth
Das erste Blatt
Das zweite Blatt
Das dritte Blatt
Das vierte Blatt
Das fünfte Blatt
Das sechste Blatt
Die Mitte
Lange Jahre habe ich versucht, mein Leben in den Griff zu bekommen, glücklich zu sein und endlich so zu leben, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Doch alles kam, wie meistens im Leben, ganz anders. Wenn ich als Kind gedacht hatte, dass Erwachsene ein tolles und erfülltes Leben führen, musste ich nun erkennen, dass meine Kindheit wirklich glücklich gewesen war im Vergleich zu der Situation, in der ich mich befand. Meine Verhaltensweisen und Prägungen hatten mich an einen Punkt gebracht, an dem ich mich in Lebensgefahr befand und nicht mehr anders konnte, als mich zu ändern.
Auf dem Weg, der Jahre dauerte und nicht immer sehr angenehm, dafür aber umso erfolgreicher war, begleiteten mich verschiedene Menschen und Gedanken. Ich lernte von einer Lebensberatung die Prinzipien des positiven Denkens und der spirituellen Arbeit und auch im Ansatz die Methode, die ich später im Buch „Vater unser – Deine Schatzkarte zu Gott“ von Kathleen McGowan bestätigt fand. Diese verband ich mit dem, was ich in meiner Ausbildung zum Reiki-Meister lernte sowie mit einer Reihe persönlicher und beruflicher Erfahrungen. Zusammen mit anderen energetischen Ausbildungen und Einweihungen ergab sich dann ein Gesamtbild, das ich fortan bei meinen Klienten erfolgreich im Rahmen eines Coachings einsetzte. Nun braucht jedes Kind einen Namen und so entstand die Chartres-Methode.
Ich selbst glaube an Gott, habe jedoch meine sehr eigene Vorstellung von ihm, die sich nicht immer mit der der christlichen Kirche deckt. Für mich ist Gott gleichbedeutend mit der allumfassenden Liebe, dem gesamten Universum und allen positiven Energien. Ich bin überzeugt, dass fast alle Bezeichnungen dasselbe meinen. Allah, Gott, allumfassende Liebe, Universum, Jahwe usw. sind Namen aus verschiedenen Glaubensrichtungen, die sich unterscheiden und doch den einen Ursprung haben. Die Chartres-Methode richtet sich somit nicht nur an Christen. Wenn ich im weiteren Verlauf des Buches lediglich die Bezeichnung Gott verwende, so tue ich dies der Einfachheit halber. Jeder, der hier einen anderen Begriff verwenden möchte, kann dies gerne tun. Der Inhalt lässt sich auf (fast) jeden übertragen, der an ein höheres Wesen oder eine höhere Energie glaubt. Ebenso verhält es sich mit Jesus, der kein Christ war. Er glaubte an einen Gott, der unter anderem väterliche Aspekte hat, und seine allumfassende Liebe und lehrte das „Vater unser“, eine weitere Grundlage dieser Methode. Ob wir Jesus nun als historische Figur, Sohn Gottes oder Propheten sehen, spielt in diesem Buch keine Rolle, wohl jedoch seine Aussagen und Lebensweise, die von bedingungsloser Liebe geprägt war.
Die Anwendung der Chartres-Methode erfordert also zu Beginn das Loslassen alter Vorstellungen vom Glauben und die unvoreingenommene Herangehensweise an dieses so wichtige Gebet. Wenn wir dies schaffen, steht uns eine perfekte Anleitung zu einem glücklichen und erfüllten Leben zur Verfügung.
„Im Labyrinth verliert man sich nicht.
Im Labyrinth findet man sich.
Im Labyrinth begegnet man nicht dem Minotaurus.
Im Labyrinth begegnet man sich selbst“
(Hermann Kern, Labyrinthe)
Es gibt kaum ein Spiel, das so verbreitet ist wie das Auffinden des „richtigen“ Wegs in einem Labyrinth. In jeder Kultur ist es bekannt und in den unterschiedlichsten Größen und Ausführungen erhältlich. Die größten davon sind sicherlich die Irrgärten, die in Schlössern als Unterhaltungung für Adelige gepflanzt wurden. Ihre Bedeutung ergibt sich alleine in der Belustigung einiger weniger Menschen und der Gestaltung von Parkanlagen.
Quelle: Wolfgang Sauber über commons.wikimedia.org
Andere Labyrinthe sind Jahrtausende alt und sagenumwoben. So finden wir auf Kreta da das berühmte, weltweit unzählige Male nachgebaute Labyrinth, in dem König Minos den aus dem Ehebruch seiner Frau hervorgegangenen Sohn Minotaurus, der halb Mensch, halb Stier war, einsperrte.
Daedalos, der Architekt des Königs, erbaute das Labyrinth als Gefängnis für den menschenfressenden Minotaurus, dem jedes Jahr sieben Männer und sieben Frauen geopfert werden mussten. Erst Theseus konnte mithilfe des berühmten Ariadnefadens zum Minotaurus vordringen, ihn töten und dem Blutvergießen ein Ende bereiten.
Seine Bewältigung der scheinbar unlösbaren Aufgabe brachte nicht nur Licht in sein Leben, sondern erlöste einen ganzen Staat von Angst und Furcht. Der Tod des gefürchteten Minotaurus bedeutete Leben für viele Männer und Frauen.
Ein weiteres, spektakuläres Labyrinth befand sich in Ägypten neben beziehungsweise unter den Pyramiden von Gizeh. Unglaubliche 365 Jahre bauten die Ägypter an einem Gebäude, das mehr als 25 Kilometer im Durchmesser maß. Bewegliche Wände, geheime Räume mit unschätzbar wertvollen Aufzeichnungen, Schätze und das komplette Wissen der Menschheit sollen hier aufbewahrt worden sein. Ungefähr 3000 Räume enthielten alle Kostbarkeiten, die vorstellbar sind. Noch unvorstellbarer wird diese Anlage, wenn man bedenkt, dass sie größtenteils unterirdisch lag. Das Labyrinth von Hawara, so der Name, ist bisher nicht gefunden worden. Jedoch haben Archäologen und Historiker Belege für seine Existenz in alten Schriften gefunden. Sie berichten über unüberwindbare Hindernisse beim Betreten des Labyrinths und strengste Bewachungs- und Sicherheitsmaßnahmen. Denn wer den Weg in das Innerste der Räume fand, hatte Zugang zu dem gesamten Wissen der Menschheit, konnte damit die Welt nach seinen Vorstellungen ändern und besaß alle denkbaren materiellen Schätze.
Und ein weiteres Labyrinth, das uns in diesem Buch vor allen Dingen beschäftigen wird, ist von sagenumwobener Herkunft: das Labyrinth von Chartres. Die Anfang des 13. Jahrhunderts geweihte Kathedrale von Chartres ist voll mit Reliquien besonderer Bedeutung, Symbolen und Kunstwerken und für Pilger, Sinnsuchende und Historiker von dauerhaftem Interesse. Viele Rätsel und Geschichten ranken sich um ihre Erbauung und bis heute sind genügend Mysterien ungeklärt, um Interessierte zu Spekulationen zu verleiten. Dabei handelt es sich nicht nur um Katholiken oder Christen. Besonders Anhänger der Tempelritter und Verfechter der Theorie, dass Maria Magdalena als Jesu Ehefrau ein von diesem geschriebenes Testament, dem Buch der Liebe, auf ihrer Flucht mit ihren Kindern aus Israel mitgenommen haben soll, finden hier Bestätigungen ihrer Theorien. Esoteriker finden hier Energien und Symbole, die sie Gott oder der universellen Liebe näherbringen. Ein einzelner Besuch der Kathedrale reicht kaum aus, auch nur einen geringen Prozentsatz der versteckten Symbolik zu erkennen. So ist vieles, wie für den Orden der Tempelritter üblich, der anscheinend eng mit der Kathedrale in Verbindung steht, in kleinen Details versteckt. Namhafte Künstler, die auch in der Kathedrale in Chartres ihre Kunstwerke verewigt haben, sollen versteckte Hinweise auf ihren Glauben dort untergebracht haben. So werden Kirchen normalerweise in Richtung West-Ost angelegt, diese Kathedrale jedoch in südwestlicher-nordöstlicher.
Die Zahlenverhältnisse des Gebäudes werfen bis heute Rätsel auf, wobei feststeht, dass sie bewusst so gewählt worden sind. Der Boden ab dem Westportal steigt leicht an, wofür es jedoch keinen offensichtlichen Grund gibt. Am Tag der Sommersonnenwende, der für die katholische Kirche ein ketzerisches Fest war, fällt bei Sonnenhöchststand ein Lichtstrahl auf einen im Boden eingelassenen Messingknopf, dessen Bedeutung bis heute ein Rätsel ist. Und zu guter
Letzt wirft das großen Labyrinth im Boden, das ursprünglich eine Bildnis von Theseus und dem Minotaurus oder auch Jesus und dem Teufel zeigte, Fragen auf.