Mit Papa war's nur Blümchensex - Nele Hoffmann - E-Book

Mit Papa war's nur Blümchensex E-Book

Nele Hoffmann

0,0

Beschreibung

Nele weiß nicht mehr, wann alles begonnen hat. Es war einfach schon immer so. Für Nele war es normal. Für Nele war es ihre Kindheit. Papa hat Nele geliebt, aber nicht so wie ein Vater seine Tochter lieben sollte. Er liebte sie wie eine Geliebte und Nele liebte ihren Vater, wie sie glaubte, dass man einen Vater lieben sollte. Doch ihr wurde nie beigebracht, was normal ist und was nicht. Erst mit den Jahren beginnt sie zu hinterfragen… mit den Jahren beginnt sie zu begreifen…und irgendwann bricht Nele ihr Schweigen. Sie zeigt ihren Vater an, zerstört ihre Familie, wie sie glaubt, und geht in ein betreutes Wohnheim. Doch sollte man Glauben, dass Nele nun ein glückliches Leben beginnen konnte, dann liegt man falsch. Denn sie lernte dort ihren ersten "richtigen" Freund kennen… doch was Niels von ihr verlangte, liegt außerhalb jeder Vorstellungskraft… Mit Papa war's nur Blümchensex ist der Bericht von Nele Hoffmann, der ihren kompletten, höllischen Lebensweg erzählt, von ihren ersten kindlichen Gedanken bishin zum heutigen Tag. Die Wiener Journalistin Manuela Ausserhofer (Orkus! Magazin u.a.) half ihr dabei, die treffenden Worte für etwas zu finden, dass eigentlich unaussprechlich ist. So ist ein Zeugnis unserer Zeit entstanden, welches schier unglaublich scheint, aber leider wirklich so geschehen ist. Nach Seelenficker – dem Buch, das auch der ausschlaggebende Grund war, dass Nele den Mut gefunden hat und sich beim Verlag meldete – und Seelenvernichter, ein neues Buch, das schmerzt, fesselt und einem die Haare im Nacken aufstellen lässt. Denn die Realität ist immer schockierender als Fiktion.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 189

Veröffentlichungsjahr: 2014

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nele Hoffmann

aufgeschrieben von Manuela Ausserhofer

Impressum

1. Auflage Dezember 2014

Titelbild: Agnieszka Szuba unter Verwendung einer Fotografie von Fia Sefastsson

©opyright 2014 Nele Hoffmann und Manuela Ausserhofer

Satz: nimatypografik

ISBN: 978-3-944154-27-5

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder

eine andere Verwertung ist nur mit schriftlicher

Genehmigung des Verlags gestattet.

Möchtest Du über unsere Neuheiten auf dem Laufenden bleiben?

Oder möchtest Du uns sagen, wie Dir das Buch gefallen hat?

Sende uns eine Email an [email protected]. Wir freuen uns!

U-line UG (haftungsbeschränkt)

Neudorf 6 | 64756 Mossautal

www.u-line-verlag.de

Inhalt

Prolog

Kapitel 1

Papa.

Kapitel 2

Verkehrte Welt.

Kapitel 3

Älterwerden.

Kapitel 4

Die Anzeige.

Kapitel 5

Lara.

Kapitel 6

Eine neue Bekanntschaft.

Kapitel 7

Nils.

Kapitel 8

Der Anfang vom Ende.

Kapitel 9

Freiheit.

Kapitel 10

Die Strafe.

Kapitel 11

Mein Ausweg.

Kapitel 12

Ein paar letzte Worte.

Nachwort von Manuela Ausserhofer

Prolog

Ich weiß nicht, ob es mir so schlecht geht, weil alle Leute mir sagen, es müsste mir doch schlecht gehen, oder wegen der Vergangenheit, die ich erlebt habe. Ich habe gedacht, ich wäre stark. Ich hätte mein Leben inzwischen im Griff. Gestern musste ich feststellen, dass das nicht stimmt.

Ich habe erbrochen, gleich nach dem Frühstück. Ein Toast mit Puten­brust. Kaffee. Ein Stück Melone.

Noch während ich erbrach und das Frühstück ins Klo verfrachtete, musste ich weinen. Und ich hörte mit dem Weinen nicht mehr auf. Ich konnte nicht.

Heute ist ein blöder Tag, weil ich mich erinnern muss. Und ich will es gar nicht auf Manuela schieben, denn ich habe ja die bescheuerte Idee gehabt, dass ich meine Geschichte erzählen wollte.

Jetzt sitze ich hier in meiner kleinen Wohnung. Allein. Und ich heule. Schaue mir die Narben an, nicht die in meiner Seele, sondern die auf meinem Körper, und je länger ich sie ansehe, desto mehr werden sie zu feinen Rissen in meiner Haut und ich bin wie eine Puppe aus Porzellan und ich befinde mich in einem freien Fall … sehe den harten Boden und atme ein letztes Mal tief ein …

Die Lehre meines Lebens ist die Leere in meinem Leben. Wenn man überleben will, wenn man einfach nur leben will, dann muss man lernen, sich selbst zu ertragen. Mit all seinen Fehlern und Schwächen. Man muss fähig sein, noch in den Spiegel zu sehen. Man muss diesem Blick aus dem Spiegel standhalten können. Muss das aushalten, was man da sieht, wenn man sich selbst in die Augen und damit in die Seele schaut.

Man muss sich ansehen können, auch wenn man weiß, dass man etwas Schreckliches getan hat. Denn schafft man es nicht, springt man früher oder später vom Dach eines Hochhauses.

Manchmal, wenn ich die Spiegel wieder mit etwas Stoff verhänge oder sie anstatt meiner aus dem Fenster werfe, frage ich mich, wie andere Menschen das nur fertigbringen.

Der Spiegel ist mein erklärter Feind. Nur wenn er in Scherben liegt, breitet sich ein kleines Lächeln in meinem Gesicht aus. Aber mein Lächeln ist gebrochen. Genauso wie der Spiegel.

Müsste ich mich selbst diagnostizieren, dann würde ich sagen, meine Persönlichkeit sei zerbrochen. Zersplittert. Denn so sehr ich sterben will, so sehr möchte ich auch leben.

Nur weil das Leben, das ich bisher gelebt habe, ein falsches Leben war, muss die Alternative nicht zwangsläufig der Tod sein.

Zumindest glaubt ein Teil von mir daran oder ich glaube, dass ein Teil von mir daran glaubt, denn sonst hätte ich mich schon längst angezündet.

Ich saß oft in der einfachen Garage, wenn das Auto mal wieder im Hof parkte, und beim Anblick des Benzinkanisters lief es mir schaurig den Rücken hinab. Ich habe mal gelesen, dass Verbrennungen die schmerzhaftesten Verletzungen sind, die man sich zufügen kann. Das klang vielversprechend.

Manchmal gibt es Leute, die sich verbrennen, um für etwas zu demonstrieren. Wenn ich so etwas sehe, dann fühle ich mich ganz elend, denn die hatten den Mumm, das Streichholz zu nehmen und sich selbst in eine leuchtende Fackel zu verwandeln. Ich saß dann nur da und habe vielleicht die Kappe des Benzinkanisters abgeschraubt und das Benzin gerochen.

Aber ich habe es nie durchgezogen. Nie getan. Ein Teil von mir ist sehr traurig darüber. Ein Teil ist wütend und nennt mich feige, bescheuert und einfach nur erbärmlich. Ein anderer Teil reicht mir eine Blume und sagt, es war stets die richtige Entscheidung. Das ist der Teil, dem ich immer noch nicht traue. Aber er ist mächtig, wie ein Diktator herrscht er in mir, und in all den Jahren habe ich es nicht geschafft, ihn mit den anderen gemeinsam zu stürzen.

Da gibt es eine Sache, die ich einfach nicht vergessen kann. Und gerade hier muss ich irgendwann einen Schlussstrich ziehen. Das sagen mir auch alle Therapeuten.

Was ich nicht vergessen kann, ist die Zeit DANACH. Also die Zeit nachdem ich die Klappe aufgerissen habe. Nachdem ich gepetzt hab und das Geheimnis verraten hab. Das Geheimnis, das dann kein Geheimnis mehr war.

Denn die Zeit danach war schlimm. Die Zeit vor dem Verrat war sogar schön. Manchmal zumindest. Die Familie war ganz und wir haben Ausflüge gemacht.

Und sonntags haben wir alle ausgeschlafen und haben dann gemeinsam gefrühstückt. Das ganze Haus roch nach den Knack&Back-Brötchen und ich habe immer ganz viel Aprikosenmarmelade draufgetan, weil die so gut schmeckt und aussieht wie die Sonne.

Wenn man die Sonne essen könnte, würde sie sicher wie ­Aprikosenmarmelade schmecken. Glaube ich.

Papa saß dann im Gefängnis wegen mir. Mittlerweile ist er wieder draußen. Die Hoffnung ist erloschen, dass unsere Familie jemals wieder heil sein könnte. Auferstanden aus der Asche. So könnte man sagen. Wie dieser komische Vogel. Doch meine Familie wird nicht mehr wieder auferstehen, denn unsere Flügel sind nicht nur gebrochen, sie wurden brutal abgetrennt …

Die Zeit danach habe ich bei meinem Freund verbracht. Wobei ich Freund eigentlich nicht sagen kann, denn er hat nur selten das gemacht, was ein Freund sonst gewöhnlicherweise tut. Meistens hat er andere Sachen gemacht.

Er ist nicht im Gefängnis. Er ist weg. Ich hab ihn nie wieder gesehen. Ich war mit ihm einige Jahre zusammen. Sein Name war Nils. Er war ja nicht wirklich mein Freund, aber wir waren zusammen. Wir haben Zeit miteinander verbracht.

Und ich habe mir meinen Papa wieder zurückgewünscht. Die Sonntage mit den toll riechenden Brötchen und der schönen Tischdecke, wo mein großer Bruder mal ein Brandloch reingemacht hat und deshalb der Brotkorb immer näher bei Mama steht als bei ihm. Ich wünsche mir die belanglosen Gespräche zurück, die kleinen Späße am Tisch und auch die Gefühle von Papa.

Denn mit Papa war’s nur Blümchensex …

Kapitel 1

Papa.

Ich finde es mittlerweile irgendwie lustig, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wann es angefangen hat. In meiner Erinnerung verschmilzt da so einiges zu einem unansehnlichen Brei. Dabei reden einem immer alle ein, dass es ein erstes Mal geben musste und dass es sich bestimmt in meinen Kopf und in die Seele eingebrannt haben muss, wie nichts zuvor und auch nichts danach.

Aber das stimmt nicht. Ich weiß auch, dass es irgendwann angefangen haben muss und vielleicht weiß mein Vater noch genau, wann es war, aber ich weiß es nicht mehr. Und ich will es auch gar nicht wissen. Es geht nicht darum, die Grenzen der Hölle zu kennen, sondern die Hölle an sich.

Und wenn man in der Hölle ist, ist sie wie ein Universum. Grenzenlos. Wachsend.

Sie gleicht nicht nur dem Universum, sie ist es. Der einzige Kosmos, in dem man ab da dann lebt. Und hätte man ein Teleskop, man würde nur Sterne sehen, die wie Spiegel die Hölle reflektieren. Also zerschlägt man das Fernrohr und blickt fortan nur noch in sich selbst.

Für mich war es so, als wäre es immer schon so gewesen. Papa las mir abends immer vor, auf meinem Nachttisch stand eine kleine Lampe. So eine kleine mit einem grünen Metallschirm und einer Glühbirne, die wie eine Kerzenflamme geformt ist. Und daneben lag immer ein Buch. Daraus las Papa immer vor. Jeden Abend. Nur am Samstag und am Sonntag nicht.

Ich liebte seine Stimme. Er konnte wunderbar vorlesen. Er las die Geschichten in einer Art und Weise vor, als passierten sie gerade wirklich in diesem Moment. Als wäre das Brüderchen gerade jetzt dort hinten. Kannst du es sehen? Es war so, als nähten die Geißlein genau in dieser Sekunde die Wackersteine ein oder als ob Schneewittchen an meiner Seite in ihrem tiefen Schlaf lag.

Später las er mir Sachen von Michael Ende vor. Ich glaube, er mochte die Geschichten auch. Ich verstand nicht alles. Aber Momo oder Die unendliche Geschichte gehörten zu meinen Lieblingserzählungen.

Einfach weil sie lang waren und Papa manchmal auch etwas länger daraus vorlas.

Und gerade, wenn es so richtig spannend war, sah er mich mit seinen warmen Augen an. Er lächelte dann und beugte sich zu mir herab, sodass ich sein Aftershave riechen konnte. Ich wusste damals natürlich noch nicht, was ein Aftershave ist, noch dass es so hieß, aber ich war mir damals schon sicher, dass Mama ihn so sehr lieben musste, weil er einfach so gut roch.

Er küsste mich. Umarmte mich noch mal und sagte dann: «Wie es weitergeht, das erzähle ich dir dann morgen.»

Vielleicht bilde ich mir das auch ein, doch irgendwie klingt das doch richtig schön. Beinahe kitschig. So wie aus dem Bilderbuch, nicht wahr?

Woran ich mich wirklich erinnern kann, war, dass er sich zu mir ans Bett setzte. Ich musste dann meine Decke ­aufschlagen und ihn bitten, sich ein bisschen zu mir zu legen. Um zu ­kuscheln.

Also sagte ich: «Papa, ich will, dass du dich noch etwas zu mir legst und mit mir kuschelst.»

Wenn ich das gesagt hatte, lächelte er tatsächlich. Er lächelte das schönste Lächeln, das ich mir vorstellen konnte. Und es war toll, ihn bei mir im Bett zu haben. Er war mein Papa. Mein großartiger Held. Der, der alles konnte und mich liebte!

Er hatte mir das Drachensteigen beigebracht, und selbst wenn Mama sagte, jetzt sei Schluss mit den Süßigkeiten, bekam ich von Papa immer noch ein oder zwei Bonbons oder einen Riegel Schokolade zugesteckt.

Wenn er dann so bei mir lag, nahm er mich in den Arm und begann mich zu streicheln. Am Arm und durch die Haare.

Er sagte immer, er liebe meine Haare.

Dann musste ich ihm seine Hose ausziehen oder zumindest runterziehen. Meistens hatte er dann schon eine Erektion. Sein Schwanz glänzte meist schon feucht und er sagte dann nur: «Sieh, er freut sich nur auf dich!», was mich noch mehr freute.

Ich durfte ihn dann anfassen und meine Hände glitten zu seinen Hoden und zu seinem Glied und jedes Mal erschauderte er bei der ersten Berührung.

Anfangs konnte ich kaum um sein Glied herumfassen. Da war ich noch sehr klein. Später ging es besser. Da konnte ich ihn endlich auch mit der Hand befriedigen.

Aber am Anfang stellte ich mich wohl ziemlich doof an. Watschelte wie eine Ente mit meinen Pfötchen über sein Ding und bereitete ihm kaum Lust dabei. Und in den Mund nehmen ging natürlich auch noch nicht. Der war ja noch viel zu klein.

So lagen wir anfangs meist beieinander. Sein Schwanz zwischen meinen Beinen und er schubberte dann so rum. Manchmal reichte das. Manchmal half er dann mit der Hand nach.

Gerade als ich noch klein war, war richtiger Sex halt leider nicht möglich. Dazu war ich ja noch gar nicht entwickelt. Also war gegenseitiges Masturbieren der Start, dann kam noch der Mund dazu. Ich mochte das nicht besonders, weil ich finde, dass Sperma eklig schmeckt. Aber ihm zuliebe habe ich es immer wieder getan. Auch, weil er mich ja auch da unten geküsst hat. Und das konnte er echt gut. Ich wusste anfangs natürlich nichts von dem ganzen Zeug, aber es hat sich gut angefühlt. Ganz warm im Bauch und darunter.

Mein Vater war Vertreter für Baustoffe. Meine Mutter hatte eine Stelle bei der Bundeswehr. Allerdings nur vorübergehend. Ansonsten war sie Hausfrau und Mutter. Wenn man das so sagen kann. Erst als wir Kinder älter wurden, hat auch sie begonnen zu arbeiten. Da war ich vielleicht sechs oder sieben. Auf jeden Fall ging ich gerade zur Schule.

Mein Vater hatte aufgrund der Arbeit als Vertreter sehr unterschiedliche Arbeitszeiten. Mal war er mehrere Tage unterwegs oder kam irgendwann nachts nach Hause, andere Male war er aber auch mehrere Tage am Stück zu Hause. Da nutzten wir dann jede Gelegenheit, um allein zu sein.

Wenn ich mich als Kind beschreiben muss, dann tu ich mich sehr schwer. Ich war nicht besonders groß und recht zierlich. Als Baby hatte ich viel Babyspeck, aber mit zirka vier oder fünf Jahren war der wohl weg. Ich hatte langes, glattes, blondes Haar. War also so irgendwie der klassische süße kleine Engel. So nannte­ mich mein Vater. Ich habe als Kind nie wirklich über mich ­nachgedacht. Musste ich auch nicht. Ich war Papas Ein und Alles und alles war somit wunderbar. Ich habe bekommen, was ich wollte, konnte abends mit Papa kuscheln und er hat mir Geschichten erzählt.

Blöd war nur das Sperma. Manchmal klebte die Bettwäsche oder das Laken oder es war feucht und irgendwie eklig. Und wenn man den Schwanz in der Hand hatte, riecht die Hand danach nach Schwanz. Das ist schon irgendwie abstoßend, aber auch … na ja … es roch nach Papa. Das war auch irgendwie schön.

Aber eigentlich dürfte ich wohl ein recht hübsches Mädchen gewesen sein. Schon im Kindergarten gab es einen Jungen, der wollte unbedingt mein Freund sein. Ich sagte ihm dann, dass ich niemanden bräuchte, außer meinen Papa. Ich war zwar immer klein und das bin ich auch heute noch, aber ich hatte wohl ein recht hübsches Gesicht. Papa hat es gefallen.

Und Papa war einfach ein toller Mann! Der tollste Mann auf der Welt. Er sah aus, wie Väter nun mal aussehen. Er hatte immer tolle, weiche Hosen an mit dieser harten Falte. Wenn er abends nach Hause kam, machte er immer das Gleiche. Er kam zur Türe rein, streifte seine Schuhe ab und stellte sie auf diese seltsame Plastikwanne, wo auch unsere anderen Schuhe standen.

Dann hing er seine Jacke auf, zog seinen Pullunder aus, öffnete­ die Krawatte und die ersten beiden Knöpfe seines Hemdes. ­Anfangs bemerkte ich das nicht, aber er tat es in einem ganz bestimmten Rhythmus.

Tamm, tamm, tamm, tamm, tadamm. Irgendwann konnte ich es fast mitschnippen. Er hatte Haar, das ihm nach dem Duschen immer ins Gesicht fiel, aber er machte es meist mit Haarwachs oder Pomade nach hinten. Für mich sah er aus wie George Clooney. Er hatte auch sehr ähnliche Augen. Freundlich. Warm. Witzig. Wäre da unsere besondere Geschichte nicht, er wäre der beste Papa der Welt!

Auch objektiv betrachtet war ich kein wirklich einsames Mädchen. Ich hatte zwei Freundinnen, die ich sehr gern mochte. Luisa und Samy. Wir haben die Nachmittage mit­einander verbracht. Haben halt den ganzen Mädchenkram gemacht. Mit Puppen gespielt, Eis aus dem Gefrierfach stibitzt und über Jungs gequatscht. Allerdings haben wir uns dann irgendwann entfremdet. Da war ich dann zwölf oder so und ich glaube, die beiden haben, als ich mal auf dem Klo war, meine Kiste mit dem Papa-Spielzeug gefunden. Also unsere Sex-Toys. Und natürlich wussten sie sofort, was das war. Aber sie waren ja noch so verdammt unerfahren. Ich glaube, das hat sie verängstigt.

Man möchte meinen, dass ich ihnen doch sicher davon erzählt habe oder erzählen hätte sollen. Aber ich habe Luisa und Samy nichts davon gesagt. Papa hat mich nie bedroht oder dergleichen. Er hat nie gesagt, dass ich schweigen muss, aber ich kann beim besten Willen nicht sagen, warum ich so lange geschwiegen habe.

Man möchte glauben, dass ich mich doch an das erste Mal erinnern muss. Ein solches Erlebnis hätte sich doch tief in den Gehirnwindungen einprägen müssen. Aber wann genau es angefangen hat, weiß ich einfach nicht. Vielleicht war es schon ganz früh. Ich erinnere mich nur daran, dass es eigentlich nie anders gewesen ist. Für mich war es normal. Er war immer sehr lieb zu mir, nahm mich in den Arm, küsste mich auf den Mund und streichelte mich. Und irgendwann … irgendwann wollte er auch, dass ich ihn streichle. Nur halt nicht am Arm oder am Kopf oder so … sondern eben da … also an seinem Ding.

Ich weiß noch, dass es sich seltsam angefühlt hat. Warm und fest und … es war sehr eigenartig, weil ich so was ja noch nie zuvor gespürt oder gemacht habe. Er hatte dann eben seine Hose geöffnet, hat ihn mir gezeigt und dann eben gesagt, dass ich das Ding doch anfassen soll. Das hab ich dann gemacht, aber das schien eben falsch gewesen zu sein. Ich konnte es halt nicht besser. Da hat er dann eben meine Hand in die seine genommen und mir gezeigt, wie es geht. Wie man es richtig macht.

Vor und zurück. Vor und zurück. Und immer wieder. Er lobte­ mich und ich war stolz auf mich. Stolz, weil ich so schnell lernte und Fortschritte machte. Ein jedes Kind freut sich über Komplimente. Und genau das war ich in diesem Moment … ein Kind. Und ich will ehrlich sein. Ich fand es toll! Und als er dann kam, wo er eben noch die ersten Male selber nachhelfen musste, fühlte ich mich so gut. Denn Papa bereitete es ja Freude und er lobte mich danach immer sehr und küsste mich liebevoll. Und es machte mich glücklich, wenn Papa glücklich war.

Ich war seine kleine Prinzessin. Niemand tat ihm so gut, wie ich es tat. Das wusste ich. Und Lob ist schon eine tolle Sache. Ich mochte es sehr, gelobt zu werden. Es ist, als würde jemand für dich ein Licht anzünden, und zwar nicht nur draußen, sondern auch in dir drin. Es macht warm und hell und alles ist besser als zuvor.

Irgendwann konnte ich richtig gut wichsen. Aber das Wort kannte ich damals natürlich noch nicht. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, dass ich es früher «Den kleinen Papa müde machen» genannt habe. Vielleicht bilde ich mir das aber auch einfach nur ein.

Ich vergesse allgemein sehr viel. Aber Papas Geruch werde ich niemals vergessen. Ich hab mir schon einmal überlegt, ob ich mir ein Tattoo stechen lassen soll. «Papa hat mich geliebt» oder «Ich war Papas Geliebte» oder so was. Hab mich aber nicht getraut. Nicht, weil ich es mir nicht hätte vorstellen können, ein solches Tattoo zu tragen. Auch vor den Schmerzen hatte ich keine Angst. Aber ich hatte mächtigen Bammel, einen Tätowierer zu fragen oder es gar selbst zu machen.

Ich weiß selber, dass viele Gedanken, die tief in mir schlummern, einfach nur falsch und abstoßend sind. Ich weiß, dass ich das, was ich denke, eigentlich nicht denken dürfte. Aber Papa hat mir niemals wehgetan. Wehgetan wurde mir erst später.

Als ich noch sehr klein war, kam Papa jeden Abend in mein ­Zimmer, um mir die Geschichten vorzulesen. Zumindest kommt es mir heute so vor, dass er jeden Tag da war. Und dabei kam es auch immer zu zärtlichen Handlungen zwischen uns. Wir hatten aber nicht immer Sex, das nicht, aber manchmal streichelte er mich … im Schritt oder am Bauch, am Po oder an den Brüsten und manchmal streichelte ich auch ihn.

Richtigen Sex hatten wir nur, wenn Mama und mein Bruder nicht da waren. Das war nicht allzu oft, aber später konnten wir uns das ein oder andere Mal davonschleichen und dann an einem anderen Ort Sex haben.

Mein Sportunterricht, den ich hatte, kam da gerade ganz recht. Mein Papa fuhr mich hin und holte mich ab und meist blieb da noch etwas Zeit, um danach etwas gemeinsam zu unternehmen. Das bedeutete dann, dass wir zum Beispiel auf einen kleinen Parkplatz fuhren oder einen Waldweg hinein. Dort konnten wir dann schön ungestört sein.

Wenige Male haben wir uns sogar ein Hotelzimmer genommen, aber das war recht schwierig, wie man sich vorstellen kann. Ein älterer Herr und ein kleines Kind …

Ein Hotelbesuch hat sich tief in mir festgebrannt. Das erste Mal richtiger Sex. Wir haben es zwar vorher immer mal wieder probiert, aber es endete meistens damit, dass er nicht in mich reinkam und er dann mit seinem Schwanz an meiner Muschi entlangrieb. Bis er kam.

Papa wusste wohl, dass meine Muschi zu klein wäre für ihn, aber es war ihm wichtig, dass er irgendwie in mir sein kann. Er wollte genau diese Intimität, glaube ich. Irgendwann sind wir dann auf Anal umgestiegen, weil der Muskel im Po einfach leichter und besser zu trainieren war. Als es dann klappte, war es erst mal nur ein kleines Stück. Also er kam mit seiner Eichel in mich rein und fand das so geil, dass er sofort kam. Es fühlte sich sehr, sehr seltsam an, denn es war das erste Mal, dass ich spürte, wie sein Körper das Sperma in meinen Körper gepumpt hat. Es hat sich wirklich sehr lustig angefühlt.

Natürlich sollte man nun denken, dass es doch unglaublich schmerzhaft für ein kleines Mädchen gewesen sein muss, plötzlich etwas in den Po gesteckt zu bekommen. Natürlich war es ein seltsames Gefühl am Anfang, wie alle Gefühle, die ich inzwischen als sexuell benennen konnte.

Bei den ersten Malen drückte er mit einem Stift oder seinem kleinen Finger gegen mein Poloch und meinte, dass wäre doch sehr schön und sinnlich und später wäre ich sehr stolz, wenn ich da was reinstecken könnte, denn das ist für Männer ein wahrer Wunschtraum, da was reinzustecken, meinte er.

Da würden mich die Jungs für lieben. Im Endeffekt hatte er recht, mein späterer «Freund» stand da total drauf. Allerdings war das dann kein Spaß mehr.

Papa war tatsächlich immer sehr sanft mit mir und auch wenn es sich komisch anfühlte, es war irgendwie okay, weil er mich dabei streichelte, liebkoste und ganz leise und sanft mit mir – seiner Prinzessin – sprach.

Es dauerte auch gar nicht so lange, da passte schon problemlos ein Edding in meinen Hintern.

Und dann begann er mit den Kerzen. Er kaufte ein komplettes Sortiment und platzierte sie auf einem total coolen Kerzenständer im Schlafzimmer. Der war total wirr und verrückt gebogen, wie die Tentakel eines Kraken im Todeskampf. Das war wohl eine Prämie für seine guten Leistungen auf der Arbeit.

Auf jeden Fall standen da die Kerzen, die er dann – wenn Mama nicht da war – in meinen Hintern steckte. Ganz dünne und lange und immer dickere.