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Die Montage verfahrenstechnischer Anlagen stellt ein Aufgabengebiet dar, in dem sich die Erfordernisse je nach Randbedingungen ständig ändern. Selbst der Aufbau derselben Anlage an verschiedenen Standorten unterscheidet sich im Montageablauf und in den Erfordernissen, die der Standort mit sich bringt.
In der Kette vom Beginn der Anlagenplanung bis zur Inbetriebnahme ist die Montage eines der letzten Glieder. Das bedeutet einerseits, dass die Pufferzeiten in der terminlichen Ablaufplanung weitgehend verbraucht sind und kaum noch Zeiten für Änderungs- und Nacharbeiten zur Verfügung stehen, andererseits aber dass spätestens hier alle Fehler und Unzulänglichkeiten, die in den vorgelagerten Stufen entstanden sind, beseitigt werden müssen.
Um eine effektive Montage bei Gewährleistung der Funktionssicherheit und weiterer relevanter Anforderungen an verfahrenstechnische Anlagen zu erreichen, müssen diese technologischen Belange frühzeitig im Planungsablauf berücksichtigt werden.
Das Buch wendet sich an Ingenieure des Maschinen-, Apparate-, Rohrleitungs- und Anlagenbaues, die sich mit der Anlagenplanung beschäftigen. Auch Studierende dieser Fachrichtungen können mit diesem Werk bereits vor ihrem Start ins Berufsleben die Einsicht schärfen:
- Planung und Montage einer Anlage dürfen nicht losgelöst voneinander betrachtet werden -
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Seitenzahl: 359
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Glossar
1 Einführende Bemerkungen
2 Die Anlagenmontage und ihre Besonderheiten
3 Dokumentationen aus dem Prozeß der Anlagenplanung
3.1 Process Design
3.2 Basic Engineering
3.3 Detail Engineering
3.4 Unterlagen aus der Anlagenstrukturierung
3.5 Modelle im Anlagenbau
3.6 CAE im Anlagenbau
3.7 Technische Erläuterungen
4 Ansatzpunkte für die Optimierung der Montagezeiten und -kosten
4.1 Veränderung des Arbeitsgegenstandes
4.2 Veränderung der Arbeitsmittel
4.3 Veränderungen der konkreten Arbeitsumwelt
4.4 Veränderung der Montageverfahren
4.5 Verbesserung der Montageorganisation
4.6 Berücksichtigung des „Lastfalles Montage“ als Sonderlastfall
4.7 Zuordnung der Rationalisierungsmöglichkeiten im Planungs-und Realisierungsprozeß
4.8 Korrespondierende Einflußgrößen
5 Berücksichtigung ausgewählter Montageverfahren
5.1 Spezielle Ausrüstungen in vertikaler Aufstellung (l>d)
5.2 Spezielle Ausrüstungen in vertikaler Aufstellung (l<d)
5.3 Spezielle Ausrüstungen in horizontaler Aufstellung
5.4 Sonderbauformen
5.5 Hubschraubermontage (Kranflug)
5.6 Blockmontage (Package Units)
5.7 Kombinierte Bau-Ausrüstungsmontage (KBAM)
5.8 Vorgefertigte Rohrleitungen
5.9 Stahlbau
5.10 Rekonstruktion/Erweiterung
6 Arbeitsmittel für die Anlagenmontage
6.1 Hebezeuge
6.2 Arbeitsmittel für die Rohrleitungsmontage
7 Gestaltungsregeln zur Gewährleistung einer montagegerechten Anlagengestaltung
7.1 Arbeitshilfen zur Gewährleistung der montagegerechten Darstellung in den Dokumentationsteilen
7.2 Arbeitshilfen im Rahmen der Realisierung
7.3 Gestaltungsregeln
8 Bewertungsproblematik und -ablauf für die montagegerechte Anlagengestaltung
8.1 Ausführungen zur Bewertungsproblematik
8.2 Beurteilung des Gestaltungsentwurfes
8.3 Beurteilung der Gestaltungslösung
8.4 Beurteilung der Vor- und Nachbereitungsmöglichkeiten
8.5 Check-Listen
9 Bemerkungen zum Planungs- und Realisierungsablauf
9.1 Aufgabenabgrenzung im Planungsprozeß
9.2 Montageplanung
9.3 Montagetechnologische Dokumentation
10 Schlußbemerkungen
Literaturverzeichnis
Anlagen
Register
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Umschlagfoto:
Mit freundlicher Genehmigung der BASF AG, Ludwigshafen.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autor und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
© 2003 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Gedruckt auf säurefreiem Papier
Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, daß diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche markiert sind.
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Print ISBN 9783527306268
Epdf ISBN 978-3-527-66102-2
Epub ISBN 978-3-527-66068-1
Mobi ISBN 978-3-527-66067-4
Die Planung verfahrenstechnischer Anlagen stellt eine komplexe Tätigkeit dar, bei der die Spezialisten verschiedener Fachgewerke zusammenwirken, um eine optimale Gestaltung der Anlage zu sichern. Der Anlagenbau selbst bildet dabei ein wichtiges Bindeglied zwischen den an der Vorbereitung, der Realisierung und dem Betrieb dieser Anlagen beteiligten Fachdisziplinen. Die mit der Planung im Zusammenhang stehenden Entscheidungen, die später oft nur unter schwierigsten Bedingungen und in jedem Fall mit Verlusten korrigiert werden können, beeinflussen somit auch direkt den Kosten- und Zeitrahmen für die Realisierung sowie die späteren Gebrauchseigenschaften der Anlage. Aus diesem Grund muß der Planer (Projektant) die realisierbaren Lösungen bis ins Detail erarbeiten, diverse Unterlagen sichten und auswählen und dabei im Stadium der Planung bereits Einflüsse des Transportes, der Montage, der Inbetriebnahme, des Betreibens und auch der Instandhaltung mit einbeziehen, denn in dieser Phase werden u.a. die wesentlichen Bedingungen für die Montagedurchführung fixiert, wie z.B. die möglichen bzw. erforderlichen Arbeitsmittel für die Montage, der Montageaufwand und das Anwenden rationeller Montagemethoden durch die geometrische Struktur der Anlage sowie Lage, Form, Abmessungen und Masse der zu montierenden Ausrüstungen und der sie verbindenden Rohrleitungen.
Mit dem vorliegenden Buch werden dafür verallgemeinerungsfähige Aussagen getroffen, soweit möglich mit entsprechendem Bildmaterial belegt und vor allem die an die Planung gestellten Anforderungen mit entsprechenden Lösungsmöglichkeiten berücksichtigt. Dabei wird vorausgesetzt, daß der Planungsingenieur die Begründung für diese Anforderungen anerkennt, um auch die Konsequenzen seiner Tätigkeit in dieser Hinsicht überblicken zu können. In dieser Form ergänzt das Buch die vorliegende Fachliteratur auf dem Gebiet der Planung und dem Bau verfahrenstechnischer Anlagen mit dem Aspekt einer montagegerechten Anlagenplanung, die zugleich Gemeinsamkeiten mit den Planungserfordernissen aus der Inbetriebnahme und der Instandhaltung berücksichtigt.
Das vorliegende Buch wendet sich an Ingenieure, die sich mit der Planung und Realisierung verfahrenstechnischer Anlagen befassen und einen mehr oder weniger großen Erfahrungsschatz auf diesem umfangreichen Gebiet besitzen. Für sie wird daher nicht immer das Detailproblem und seine Lösung neu sein, eher die methodische Lösungsfindung. Da in der verfahrenstechnischen Ausbildung an den Hoch schulen aus der Sicht des Stoff-Zeit-Problems auch kaum Zeit für die genannte Problembehandlung zur Verfügung steht, wendet sich das Buch daher auch an Studierende der Studienrichtungen Verfahrenstechnik, Maschinenbau und relevanter Fachrichtungen mit dem Ziel zu erkennen, daß eine gute Montagevorbereitung und -organisation zwar Voraussetzung für eine effektive Montagedurchführung sind, Entscheidungen über den Umfang an Montageleistungen jedoch in den der Montage vorgelagerten Planungsabschnitten getroffen werden. Es wird erwartet, daß der Studierende oder junge Absolvent in der praktischen Anwendung der Gestaltungshinweise, mit der notwendigen Denk- und Vorgehensweise, die montagetechnologischen Aspekte für eine montagegünstige Gestaltungslösung in seiner Entwurfsarbeit künftig eher berücksichtigen wird, auch wenn er das Problem nicht immer von Beginn an umfassend löst bzw. lösen kann.
Gleichzeitig soll mit der Behandlung und bildlichen Darstellung ausgewählter Problemkreise den Fachkollegen aus der Transport- und Montageplanung als auch denen, die die Montagearbeiten vor Ort, oft unter den schwierigsten Bedingungen und unter Zeitdruck, durchführen, die notwendige Achtung und Anerkennung zuteil werden. Wie bedeutungsvoll deren Arbeit ist, kann daran ermessen werden, dass in [1] über eine komplizierte Kolonnenmontage mit dem Titel Ein „Oscar“ für gutes Montieren berichtet wurde.
Die Komplexität des Anlagenbaues bringt es mit sich, daß auch das Teilproblem der montagegerechten Anlagenplanung nicht vollständig und in allen Detailfragen behandelt werden konnte. Aus diesem Grund ist der Autor für Hinweise und Kritik zur Weiterentwicklung des vorliegenden Titels dankbar.
An dieser Stelle sei allen Unternehmen gedankt, die das Vorhaben mit entsprechenden Hinweisen und Bildmaterial wohlwollend unterstützt haben. Besonderer Dank gilt stellvertretend:
BASF AG Ludwigshafen
Herrn Michael Grabicki
BSF Berliner Spezialflug Hubschrauberdienste GmbH
Herrn Dipl.-Ing. Dieter Schmidt
Buna Sow Leuna Olefinverbund GmbH Schkopau
Frau Astrid Molder
DEGUSSA Infracor GmbH Marl
Herrn Dipl.-Ing. Lütgert Dey
DSD Dillinger Stahlbau GmbH Saarlouis
Herrn Dipl.-Ing. Ewald Spielmann
EASTERNAirCargo GmbH Leipzig
Herrn Dipl-Ing. Stephan Blank
EDELEANU — EDL GmbH Leipzig
Herrn Dipl.-Ing.Rüdiger Bauer
IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte
Herrn Dipl.-Ing. Norbert Fuest
IMO Industriemontagen Merseburg GmbH
Herrn Dipl.-Ing. Ralf Porteé
KAEFER Isoliertechnik GmbH & Co. KG Bremen
Herrn Volker Pannemann
Lurgi Oel · Gas · Chemie GmbH Frankfurt am Main
Frau Marketing-Manager Sabine Biewer
TOTAL FINA ELF Mitteldeutsche Erdoel-Raffinerie Spergau
Herrn Dipl.-Ing.Ök. Olaf Wagner
MAMMOET DEUTSCHLAMD GmbH Leuna
Herrn Dipl.-Ing. Uwe Wenzel
F. A. NEUMANN Anlagentechnik GmbH & Co. KG Eschweiler
Herrn Dipl.-Ing. U. Joussen
SCHWENK Zement KG Bernburg
Herrn Dr.-Ing. Volkmar Werner
Zeppelin Silo- und Apparatetechnik GmbH Friedrichshafen
Herrn Dipl.-Ing. Herbert Mayer
Dem Wiley-VCH Verlag sei an dieser Stelle wieder für die erfreuliche, problemlose Zusammenarbeit und für die Sorgfalt bei der Herstellung und Ausstattung des Buches gedankt.
Fürstenwalde, im Januar 2003
Eberhard Wegener
Glossar
Abfahren
Überführung der Anlage aus dem Dauerbetriebszustand/Nennzustand in einen zeitweiligen, nichtproduzierenden Zustand (Stillstand).
Anfahren
Überführung der Anlage aus dem Ruhezustand nach Montageende in einen stationären Betriebszustand, bei dem alle Anlagenteile/Verfahrensstufen funktionsgerecht arbeiten.
Anlage
Menge von Ausrüstungen und Kopplungen zur Durchführung eines Prozesses (Verfahrens).
Anlagendokumentation
Gesamtheit aller Dokumente, die zur technologischen, baulichen, technischen und genehmigungsrechtlichen Beschreibung einer Anlage dienen.
Anlaufbetrieb
Tätigkeit des Auftraggebers in seiner Regie und Verantwortung (also außerhalb des Projektes), die nach dem Probebetrieb übernommene Anlage unter Betriebsbedingungen weiter zu optimieren.
Anschlagen
Festmachen, Erfassen der Elemente vor dem Anheben, Anbinden, Befestigen mit Hilfe von Anschlagmitteln.
Anschlagpunkt
Entsprechend dem Lastfall konstruktiv ausgebildetes Element (Hebeöse, Hebepratze, Traglasche).
Aufstellungsplan
Zeichnerische Darstellung für die Anordnung der verfahrens technischen Ausrüstungen einer Anlage auf dem Baufeld und in den Gebäuden auf der Grundlage der optimalen Ausrüstungsanordnung.Zur eindeutigen Festlegung der Lage der Ausrüstungen werden Längs- und Quer schnitte der Anlage sowie Bühnen und Geschoßgrundrisse dargestellt. In den Aufstellungsplan werden folgende Angaben aufgenommen:
Apparate und Maschinen (verfahrenstechnische Hauptausrüstungen) mit ihren äußeren Abmessungen, den Angaben zu ihrer räumlichen Lage (Abstände zu Bezugslinien wie Rasterlinien, Bühnenebenen),
sonstige Ausrüstungen (Schaltschränke, Klimaaggregate), sofern diese nicht in gesonderten Räumen angeordnet werden,
Rohrleitungen und Luftkanäle mit großem Durchmesser,
Apparatepodeste, Bedienungsbühnen, Montageeinrichtungen, Hilfs- und Nebenräume, Türen, Treppen usw.,
grundsätzliche Abmaße für den bautechnischen Teil der Anlage (Gebäudeab-messungen, Bühnenhöhen, Rastermaße) sowie die für die Ausführung des baulichen Teiles notwendigen Belastungsangaben (zul. Verkehrslasten, Lasten an Hebezeugen und Montageträgern, Massen der Ausrüstungen).
Ausladung
(Reichweite), Maß von der Drehachse bis Mitte Kranhaken.
Ausleger
Vom Montagegerät ausgehendes, über die Standfläche hinausragendes Konstruktionsglied mit Vorrichtungen (Lasthaken) zur Lastaufnahme.
Ausrichten
Korrektur der Lage eines Elementes und Festlegung auf die endgültige Position.
Ausrüstungsanordnung
Räumliche Anordnung der Ausrüstung einer Anlage auf dem Baufeld bzw. in dem vorgesehenen Gebäude. Für die Ausrüstungsanordnung sind folgende Bedingungen einzuhalten:
Zugänglichkeit und Bedienbarkeit von Ausrüstungen,
vorgegebene Montagebedingungen (Einsatz von Hebezeugen),
Gewährleistung des Platzbedarfes für Instandhaltungsmaßnahmen (Auswechseln von Rohrbündeln und Einbauten),
Gewährleistung von Sicherheitsabständen,
Gegebenheiten des Baufeldes (Versorgungsanschlüsse und Entsorgungssysteme, Zufahrtswege, Bodentragfähigkeit, Grundwasserspiegel, Hauptwindrichtung),
spezielle technologische Forderungen, z.B. hinsichtlich der Einhaltung vorgegebener Maximal- oder Minimalabstände zwischen ausgewählten Ausrüstungen, Einhaltung vorgegebener Höhenlagen und -differenzen.
Basic Design
Erarbeitung projektspezifischer, insbesondere kapazitäts- und standortbezogener Verfahrensunterlagen.
Basic Engineering
Gesamtentwurf der Anlage, basiert auf dem Basic Design und liefert die Aufgabenstellungen/Vorgaben für die Fachplanungen (auch Vorplanung).
Baustelleneinrichtung
Gesamtheit aller zeitweiligen Produktionseinrichtungen zur Realisierung von Bau- und Ausrüstungsleistungen am Standort der Anlage.
Baustellenvorfertigung
Herstellen von Fertigteilen unmittelbar neben oder nahe dem zu errichtenden Objekt.
Bauweise
Bestimmtes Verfahren, Anlagen auszuführen.Für verfahrenstechnische Anlagen werden die Freibauweise (und Teilfreibauweise) sowie die geschlossene Bauweise angewendet.
Bestimmungsgemäßer Betrieb
Betrieb, für den eine Anlage nach ihrem technischen Zweck bestimmt, ausgelegt und geeignet ist, umfasst
den Normalbetrieb,
den Anfahr- und Abfahrbetrieb,
den Probebetrieb sowie
Inspektions-, Wartungs- und Instandhaltungsvorgänge.
Betriebsdokumentation
Gesamtheit aller Dokumente, die für
den bestimmungsgemäßen Betrieb,
den gestörten, nichtbestimmungsgemäßen Betrieb und
die Instandhaltung der Anlage nötig ist.
Bewertung
Zuordnung von Werten (quantitativer oder qualitativer Art) zu unterschiedlichen Varianten (Ausführungen) einer verfahrenstechnischen Ausrüstung, eines Anlagenteiles oder einer Anlage mit dem Ziel, diese bezüglich ausgewählter Eigenschaften (Bewertungsgrößen) zu kennzeichnen.
Bewertungsgröße
Eigenschaft der zu bewertenden Ausrüstung, Anlage, die für die Funktion und Güte dieser von Bedeutung ist und in der Regel bestimmte Bedingungen erfüllen muß.
Blockmontage
Montage einer durch alle zugehörigen Gewerke im Herstellerbetrieb oder auf der Baustelle komplettierten Montageeinheit.
Blockprojektierung
Zweckmäßige Zusammenschaltung von Ausrüstungen, Baugruppen und Rohrleitungen einschließlich der zugehörigen materiellen Leistungen unter technologischen, betriebstechnischen und montagetechnischen Gesichtspunkten zu transport- und montagefähigen Einheiten.
Detail Engineering
Erledigung aller ingenieurtechnischen Fachplanungsfunktionen mit Ausnahme der verfahrenstechnischen Planung (auch Ausführungsplanung, liefert die Grundlage für die Anlagenrealisierung).
Dichtheitsprüfung
Nachweis, daß die Anlage bzw. die Anlagenkomponente innerhalb der zulässigen Grenzen (Leckage) dicht ist.
Dokument
Schriftliche/zeichnerische Unterlage/Beleg mit Aufzeichnungen übere in Projekt.
Dokumentation
Gesamtheit aller Dokumente für ein Projekt (s. Projektdokumentation).
Errichtung
Gesamtheit aller Tätigkeiten für Bau, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der Anlage.
Fertigstellung
Zeitpunkt, zu dem die letzten Mängel aus dem Übergabeprotokoll beseitigt sind.
Funktionsprüfung
Erprobung und Prüfung der Anlagenkomponente nach der Montage hinsichtlich ihrer einwandfreien technischen Funktion.
Grundausrüstungen
Gesamtheit der Apparate und Maschinen einer Anlage, deren Funktion für die Durchführung des jeweiligen Verfahrens bestimmend ist.
Hubhöhe
Reicht vom Kranhaken bis ± 0,0 bzw. Schienenoberkante.
Inbetriebnahme
Überführung einer Anlage mit dem mit Abschluß der Montage erreichten Zustand in den von der Planung her vorgesehenen Zustand. Mit der Inbetriebnahme ist nachzuweisen, daß die Anlage die der Planungsgrundlage entsprechenden Anforderungen erfüllt und dass alle in der Projektdokumentation ausgewiesenen Parameter und Kennwerte auch im praktischen Dauerbetrieb erreicht werden (Überführung der Anlage aus dem Ruhezustand in den Dauerbe triebszustand).
Inspektion
Überprüfung und Überwachung von Leistungen zur Fertigung, Lieferung und Montage von Ausrüstungen.
Instandhaltung
Gesamtheit der Maßnahmen zum Erhalten (Pflege und Wartung) und Wiederherstellen (Instandsetzen durch Reparatur, Ersatz und Erweiterung) der Gebrauchswerteigenschaften von Anlagen, Apparaten, Maschinen, Geräten, Baugruppen und Bauelementen. Die Instandsetzung umfaßt definitionsgemäßdie Pflege und Wartung, die Überprüfung, die vorbeugende Instandsetzung und die wiederherstellende Instandsetzung.
Krane
Arbeitsmaschinen zum Heben, Senken und Versetzen von Lasten bzw. Transportgerät, bei dem die Last an einem Tragmittel, meist an einem Seil, hängt, gehoben und in einer oder auch in mehreren Richtungen bewegt werden kann.
Lademaß
Begrenzungsmaße für die Beladung mit Bauelementen für ein bestimmtes Transportmittel.
Lageplan
Grundrißdarstellung der vorhandenen und geplanten Bebauung eines Geländes und seiner unmittelbaren Umgebung. Angaben im Lageplan sind Produktionsanlagen, Hilfs- und Nebenanlagen, Verwaltungs- und Sozialgebäude, Rohrbrücken, ober- und unterirdische Versorgungsleitungen, Verkehrswege (Straßen, Gleisanlagen, Wasserwege), Grünanlagen, Umzäunungen angrenzende Bebauung.
Lastaufnahmemittel
(LAM) Bindeglied zwischen der Last und dem Tragmittel des Hebezeuges, das sich unter dem Kranhaken befindet; gehört nicht zum Hebezeug.
Lasthaken
Gehört unmittelbar zum Hubseil des Montagegerätes.
Lastmoment
Produkt aus Tragkraft und Ausladung.
Lebenszyklus
Zeitraum von der Auftragserteilung zur Planung und Errichtung einer Anlage bis zum Ende ihrer Demontage und Entsorgung (Rückbau).
Lichtraumumgrenzung
Vorgeschriebene Umgrenzung eines frei zu haltenden Raumes, in dem die Fahrzeugbegrenzungslinie der Bundesbahn plus bestimmte Sicherheitsabstände eingeschlossen sind.
Modellprojektierung
Zusammenfassende Bezeichnung für 2-D- und 3-D-Modell-projektierung. Die 2-D-Modellprojektierung wird verwendet für Verfahrensschemata, Rohrleitungs- und Instrumentierungsschemata sowie Aufstellungs-, Fundament- und Durchbruchpläne. 3-D-Modelle bieten wesentliche Erleichterungen und übersichtlichere Alternativen zu den Aufstellungs- und Rohrleitungsplänen, Fehler werden weitestgehend erkannt und vermieden, der zeichnerische Aufwand wird verringert.
Montage
Gesamtheit aller Arbeiten, die zur physischen Errichtung einer Anlage auf der Baustelle zu erledigen sind (mechanische Fertigstellung und Herstellung der Betriebsbereitschaft).
Montageeinheit
Bauelemente, Baugruppen und Ausrüstungen. Sie werden mit Hilfe von Montageoperationen und Montageverrichtungen aus einem Anfangs- in den in der Projektdokumentation definierten Endzustand gebracht.
Montagehalterung
Geräte und Hilfsmittel zur kurzzeitigen Halterung der Elementebis zur endgültigen Befestigung.
Montageendprotokoll
Rechtsverbindliches Protokoll über die erfolgte Abnahme der Montage (i. a. mit Festlegungen zum Beginn der Inbetriebnahme).
Montagehilfsmittel
Geräte, die nur vorübergehend während der Montagedurchführung benötigt werden, z.B. Montagehalterungen und Hilfsgerüste.
Montagekontrolle
Überprüfung und Überwachung der Montage bezüglich deren vorgabe- und qualitätsgerechter Ausführung.
Montageoperation
Zielgerichtete Wirkung durch Montagekräfte und Montagemittel zur Realisierung einer Änderung von Montageeinheiten.
Montagefreiheit
Qualitative und quantitative Bestimmung der Schnittstelle von Gewerken bei Berücksichtigung der zugehörigen Baustelleneinrichtung. Die Montagefreiheit ist gegeben, wenn die örtlich bedingten Vorbereitungen für den Beginn und die zügige Fortsetzung der Montage geschaffen sind werden. Insbesondere sind das feste und beräumte Anfahrtswege zu den Montagestellen entsprechend Baustelleneinrichtungsplan, Fertigstellung der bauseitigen Leistungen, soweit diese zur Montageaufnahme benötigt werden, und das Vorhandensein von Licht- und Energieanschlüssen.
Montageöffnung
Bauseitig vorgesehene Öffnung zur räumlichen Lageveränderung von Ausrüstungen während der Montage und zur Instandhaltung.
Montageverrichtungen Vorbereiten
Bearbeitung von Bauelementen und Montageeinheiten, um sie in einen fügegerechten Zustand zu versetzen.
Justieren
Kompensieren unzulässiger Summentoleranzen, z.B. durch Maß- und Formänderung der Bauelemente (Passen) oder Lageänderung der Bauelemente (Einstellen).
Fügen
Bauelemente in die erforderliche Lage bringen und diese Lage sichern, damit ihr örtlicher Zusammenhalt entsprechend der Funktion garantiert ist.
Nachbereiten
Bauelemente und Montageeinheiten in den geforderten Endzustand überführen.
Kontrollieren
Genauigkeit von Form, Lage, Maßen und Funktion überprüfen, um die reibungslose Fortführung des Montageprozesses bzw. die Bereitstellung qualitätsgerechter Erzeugnisse zu sichern (eingeschlossen Druck- und Dichtigkeitsprüfungen).
Demontieren
Lösen geschaffener Verbindungen zwischen Bauelementen, um den Montagefortschritt, die weitere Bearbeitung oder den Transport zu sichern.
Planung
Ausarbeitung und allseitige Abstimmung der zweckmäßigsten (Projektierung) technisch-technologischen, gestalterischen und organisatorisch-administrativen Unterlagen, die für die Errichtung und den bestimmungsgemäßen Betrieb von Anlagen benötigt werden. Ergebnis der Planung ist die Projektdokumentation.
Problembearbeitungsprozeß
Prozeß, der von einem Bearbeiter oder einem Team von Bearbeitern zur Lösung einer Aufgabe zu vollziehen ist. Für die Verfahrenstechnik sind typische Problembearbeitungsprozesse:
die Entwicklung und Auslegung von Verfahren,
die Planung von Anlagen einschl. der verfahrenstechnischen Auslegung und Auswahl der Ausrüstungen,
die Montage von Anlagen,
die Inbetriebnahme und das Betreiben von Anlagen,
die Instandhaltung von Anlagen.
Probebetrieb
Erstmaliges Betrieben der Anlage mit Medium unter Betriebsbedingungen mit dem Ziel, die Fahrweise der Anlage so zu stabilisieren und zu optimieren, daß die vertraglich vereinbarten Leistungsparameter erreicht werden und die Nutzungsfähigkeit der Anlage im Dauerbetrieb gewährleistet wird.
Process Design
Erarbeitung projektunabhängiger Verfahrensunterlagen.
Projekt
Temporäres Vorhaben, das im wesentlichen durch
die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit,
eine Zielvorgabe,
die Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben,
eine projkektspezifische Organosation und eine
Begrenzung zeitlicher, finanzieller, personeller oder anderer Art gekennzeichnet ist.
Projektdokumentation
Gesamtheit aller Dokumente, die für die organisatorisch-administrative Abwicklung/Management eines Projektes notwendig sind. Sie beinhaltet die endgültige und eindeutige technologische (eingeschlossen energetische und ökologische), bautechnische, architektonische, wirtschaftliche und organisatorische Lösung eines Projektes in Form von zeichnerischen Darstellungen, rechnerischen Nachweisen und textlichen Ausführungen sowie die Bau- und Montagetechnologie.
Rohrleitungsprojekt
Bestandteil des Projektes einer Anlage, Dokumentation über alle Rohrleitungen in der zu errichtenden Anlage. Das Rohrleitungsprojekt umfaßt:
Trassenübersichtspläne, Trassenschema und Gesamttrassenplan,
Rohrleitungspläne für Innenrohrleitungen,
Isometrische Rohrleitungspläne,
Rohrleitungsbezeichnungen und
3-D-Modell der Anlage.
Der Gesamttrassenplan ist eine Erweiterung des Aufstellungsplanes hinsichtlich aller im Objekt auftretenden Rohrleitungen. Der Trassenübersichtsplan stellt eineÜbersicht über alle im Vorhaben zu errichtenden Rohrleitungstrassen für Produkte, Betriebsmittel und Energieträger dar, es ist ein erweiterter Lageplan mit spezieller Bemaßung. Ein Trassenschema stellt die schematische Darstellung der Rohrleitungen für ausgewählte Produkte, Betriebsmittel oder Energieträger dar. Der Rohrleitungsplan für Innenrohrleitungen ist eine Darstellung aller zu verlegender Rohrleitungen für Produkte, Betriebsmittel, Energieträger mit Armaturen, BMSRAusrüstungen, Entlüftungen, Entleerungen, Auflagern, Festpunkten, zeichnerische Darstellung von Einzelheiten wie Verteilern, usw. die Bemaßung muß die Fertigung und Verlegung eindeutig ermöglichen. Der Rohrleitungsplan für Außen-rohrleitungen ist eine maßstäbliche Darstellung der Außenrohrleitungen hinsichtlich ihrer Längsführung und Querschnittsanordnung auf Rohrbrücken, Rohrbrückenkreuzungen, Stützen, Sockeln und in Kanälen mit Angabe von Rohrleitungsunterstützungen, Dehnungsausgleichern, Entwässerungen, Begleitheizungen, Armaturen. Eine Rohrleitungsisometrie ist die unmaßstäbliche, aberbemaßte Darstellung des räumlichen Verlaufes einer Rohrleitung mit allen zueiner Rohrleitung gehörenden Angaben, wie Gefälle, Unterstützungen, Armaturen, Flanschverbindungen, Beheizung, Dämmung usw.
Rückbau
Gesamtheit der Tätigkeiten für Außerbetriebnahme (Stillegung), Abriß (Abbruch), Demontage und Entsorgung der Anlage.
Schaden
Veränderungen an einem Bauteil, durch die beeinträchtigt oder unmöglich gemacht wird oder eine Beeinträchtigung erwarten lässt.
Traversen
Lastaufnahmemittel (Gehänge), das als Verbindungsstück in waagerechter Richtung zwischen Lasthaken und Element benutzt wird, zur Aufnahme langer, oder sperriger Lasten oder mehrerer Einzellasten.
Verfahren
Gesamtheit der physikalisch-technischen, chemischen und biologischen Wirkungsabläufe (Prozeß).
Verfahrenstechnische Anlage
Anlage zur Durchführung von Stoffänderungen und Stoffwandlungen mit Hilfe zweckgerichteter physikalischer, chemischer und biologischer Wirkungsabläufe.
Vorfertigung
Herstellen von Bauteilen (insbesondere Rohrleitungen) aus Elementen, im Herstellerwerk oder auch auf der Baustelle.
Vormontage
Zusammensetzung einzelner Elemente zu größeren, transport- und hebegerechten Einheiten im Herstellerwerk, auf gesonderten Vormontageplätzenoder auf dem Niveau des Geländes, bevor dann die Montage erfolgt. Die Vormontage im Herstellerwerk zu größeren Montageeinheiten ist oft auch verbunden mit einer anschließenden Demontage zum Zwecke des Transportes.
Die Gesamtplanung einer verfahrenstechnischen Anlage, die primär nach den Erfordernissen der Funktionserfüllung und der Genehmigungsfähigkeit nach gesetzlichen Vorschriften/Verordnungen aus der Sicht der Sicherheitstechnik und des Umweltschutzes ausgelegt wird und die zudem die Anforderungen auf Wirtschaftlichkeit erfüllen soll, erfordert eine Vielzahl von Einzelschritten und Abstimmungen zwischen den an der Planung/Genehmigung Beteiligten. Die Kompliziertheit der Anlagen, ihr komplexer Charakter und die obigen Anforderungen setzen bei der Planung eine ganzheitliche Betrachtung voraus, die alle Stufen im Planungsprozeß mit zunehmender Tiefe und fortschreitendem Erkenntnisstand betrifft und den gesamten Lebenszyklus einer Anlage berücksichtigen muß. Der Lebenszyklus einer Anlage läßt sich nach Weber [2] mit Abb. 1.1 darstellen.
Die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung ergibt sich aus den besonderen Merkmalen verfahrenstechnischer Anlagen:
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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