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Zertifiziert von der Stiftung Gesundheit. Mehr als jeder zweite Krebspatient nutzt die Naturheilkunde als zusätzliche Option neben der schulmedizinischen Therapie. Dafür sprechen gute Gründe: Die Naturheilkunde kann sich positiv auf die Prognose auswirken. Zudem kann sie die typischen Beschwerden und Nebenwirkungen lindern, die während einer Krebserkrankung und deren Therapie auftreten. Beide Aspekte greifen die erfahrenen Heilpraktiker Anne Wanitschek und Sebastian Vigl in ihrem Ratgeber auf. Ihre Empfehlungen belegen sie mit neuesten Studienergebnissen. Mit diesem Ratgeber werden Patienten selbst aktiv. Mit den vier Säulen des Anti-Krebs-Programms können sie zu ihrer Genesung beitragen. Ihre Lebensqualität können sie fördern, indem sie Beschwerden natürlich behandeln.
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Seitenzahl: 138
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Immer aktuell mit dem Blog zum Buch
Zu den Möglichkeiten der Naturheilkunde bei Krebs wird viel geforscht. Jeden Monat sind interessante Neuigkeiten zu erwarten, die auch für Sie relevant sein können. Die Autoren Anne Wanitschek und Sebastian Vigl halten Sie auf dem Laufenden. Auf www.naturheilkundekrebs.de finden Sie den Blog zum Buch. Dort ergänzen und aktualisieren die Autoren die Inhalte aus diesem Buch. Damit Sie immer gut informiert sind.
Mit dem Blog zum Buch können Sie:
• Inhalte aus dem Buch online vertiefen: Schwerpunkte wie „Cannabis bei Krebs“ werden ausführlich behandelt.
• Neueste Studien nutzen: Klinische Forschungsergebnisse werden erklärt und beurteilt.
• Hintergrundinformationen erhalten: Interviews mit Personen, die sich mit naturheilkundlicher Krebstherapie beschäftigen.
• Mitdiskutieren: in den Kommentarspalten auf dem Blog und in eigenen Social-Media-Gruppen.
VORWORT
GELEITWORT
DER KOMPLEMENTÄRE ANSATZ: NATURHEILKUNDE ALS ERGÄNZUNG ZUR SCHULMEDIZIN
Die Kombination aus Schulmedizin und Naturheilkunde
Die Fortschritte der Schulmedizin
Naturheilkunde bei Krebs – die Situation in Deutschland
Lebensquantität und -qualität
Was darf ich als Patient von der Naturheilkunde erwarten?
Naturheilkunde bei Krebs: rege Forschung
Das Geschäft mit der Angst
MIT NATURHEILKUNDE AKTIV ZUR GENESUNG BEITRAGEN
Der Einfluss des Lebensstils
Der Zauber der Epigenetik und der Jungbrunnen der Telomere
Die vier Säulen unseres Anti-Krebs-Programms
Bewegung für Schwung im Heilungsprozess
Mit Biss gegen den Krebs: die Wirkungen einer Ernährungsumstellung
Die Seele unterstützen – Selbsthilfe und professionelle Angebote
Vitamin D, Selen, Arzneipilze: dreifache Power gegen den Krebs
Weitere naturheilkundliche Verfahren und die „biologische Chemotherapie“
Was ist eine „biologische Chemotherapie“?
Wirksamkeitsnachweis an zirkulierenden Tumorzellen
Zusammenfassung
BESCHWERDEN UND NEBENWIRKUNGEN VON KREBSTHERAPIEN NATUR-HEILKUNDLICH BEHANDELN
Wichtige Anmerkungen
Abwehrschwäche
Ängste
Appetitlosigkeit
Blähungen
Blutarmut (Anämie)
Chemobrain/geistige Leistungsfähigkeit
Depressive Verstimmung
Durchfall
Erektionsstörungen/Impotenz
Erschöpfung (Cancer related Fatigue)
Fieber
Geschmacksstörungen
Haarausfall
Hand-Fuß-Syndrom
Herzbeschwerden/Kardiotoxizität
Hirnödem
Infektionen
Leberbeschwerden
Lymphödem
Mundgeruch
Mundschleimhaut-Entzündung (Mukositis)
Mundtrockenheit
Muskelkrämpfe
Narben
Nervenschädigungen (Polyneuropathie)
Pilzinfektion der Mundschleimhaut (Mundsoor)
Schlafstörungen
Schmerzen
Schweißausbrüche
Schwindel (Vertigo)
Stress
Trockenheit von Haut und Schleimhäuten
Übelkeit und Erbrechen
Unruhe
Unfruchtbarkeit und Zeugungsunfähigkeit
Untergewicht und Mangelernährung
Venenentzündung (Phlebitis)
Verbrennungen der Haut (Strahlendermatitis)
Verstopfung
Wechseljahresbeschwerden
ANHANG
Mögliche Gegenanzeigen und Wechselwirkungen von Heilpflanzen
Wichtige Internetadressen
Bezugsadressen
Buchtipps
Verwendete Literatur und Verzeichnis der zitierten Studien
Liebe Leser,
mit der Diagnose Krebs setzt sich mittlerweile jeder von uns mindestens einmal im Leben auseinander. Entweder betrifft sie uns selbst oder eine uns nahestehende Person. Nach wie vor hat die Krebserkrankung nichts von ihrem Schrecken eingebüßt. Sie stellt Betroffene, Angehörige und Therapeuten vor große Herausforderungen. Die aktuellen Statistiken stimmen zunächst optimistisch. Von den jährlich ca. 500.000 neu diagnostizierten Krebserkrankungen dürfen mittlerweile fast zwei Drittel der Patienten auf dauerhafte Heilung hoffen. Dies ist vor allem den Fortschritten der modernen Medizin zu verdanken. Natürlich sagen diese Zahlen wenig über den Einzelfall aus. Umso verständlicher ist es, dass viele Krebspatienten selbst aktiv werden wollen, um ihre persönliche Heilungschance zu vergrößern.
Immer mehr Therapeuten raten, begleitend zur Krebstherapie auch die Möglichkeiten der Naturheilkunde auszuschöpfen. Und dies tun sie mit gutem Grund. Zu den verschiedenen naturheilkundlichen Therapien liegen aussichtsreiche Ergebnisse aus der praktischen Anwendung und der Forschung vor. Diese zeigen auf, dass Naturheilkunde sich positiv auf die Prognose auswirken kann. Zudem kann sie effektiv zur Linderung von Beschwerden, die während einer Krebserkrankung und deren schulmedizinischer Therapie auftreten können, eingesetzt werden.
Beide Aspekte bringen wir Ihnen mit diesem Buch näher. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Naturheilkunde aktiv zu Ihrer Genesung beitragen und auftretende Beschwerden lindern können. Hierfür greifen wir nicht nur auf die jahrelange Erfahrung mit Krebspatienten in unserer Praxis zurück. Für dieses Buch haben wir die aktuelle Forschung gesichtet, um unsere Empfehlungen mit den neuesten Studienergebnissen belegen zu können. Dies erleichtert Ihnen auch die Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt. Während einer Krebstherapie ist er Ihr erster Ansprechpartner, wenn es um Ihre Gesundheit geht. Von allen therapeutischen Maßnahmen, die Sie neben seinen Therapieempfehlungen anwenden, sollte er in Kenntnis gesetzt werden. Unserer Erfahrung nach sind mittlerweile viele Ärzte für die Möglichkeiten der Naturheilkunde aufgeschlossen. Vor allem, wenn diese ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit in Studien bewiesen haben.
Zu den Möglichkeiten der Naturheilkunde bei Krebs wird viel geforscht. Laufend werden neue Ergebnisse veröffentlicht. Wir möchten Sie auch in Zukunft darüber informieren. Werfen Sie hierfür einen Blick auf www.naturheilkunde-krebs.de. Auf dieser Seite betreiben wir einen Blog, der die Informationen aus diesem Buch ergänzt. Wir kommentieren dort unter anderem neue Studienergebnisse, die für Sie relevant sind.
Die Naturheilkunde hat sich weltweit als wertvolle Ergänzung zur Schulmedizin bei Krebserkrankungen etabliert. Wo die Schulmedizin auf ihre Grenzen trifft, bietet sie wertvolle Lösungsvorschläge.
Davon sollen nun auch Sie profitieren. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und alles Gute für Ihre Gesundheit.
Heilpraktiker Anne Wanitschek und Sebastian Vigl
von Dr. med. György Irmey, Ärztlicher Direktor der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. Heidelberg, www.biokrebs.de
Liebe Leser,
mit naturheilkundlichen Maßnahmen können Krebskranke wirksam und selbstbestimmt aktiv werden und Heilprozesse in ihrem Organismus sinnvoll unterstützen. Die Begegnung mit einem hochkomplexen Krankheitsbild wie es die Krebserkrankung weiterhin darstellt, ist auch heute eine riesen Herausforderung für Betroffene wie alle therapeutisch Tätigen. Gerade in Anbetracht der Vielfalt des Angebotes an therapeutischen Möglichkeiten in allen Bereichen innerhalb und außerhalb der Medizin erfordert es wirklich individuelle und persönliche Vorgehensweisen. Das vorliegende Buch zeigt vielfältige Ansätze für eine wirksame Unterstützung mit den Möglichkeiten der Naturheilkunde auf.
„Richte deinen Blick nicht immer auf deine kranken Körperteile, auch deine gesunden Organe brauchen deine Aufmerksamkeit“, sagt zu Recht mein Kollege Dr. Ebo Rau, der selbst vor über 20 Jahren von einer damals schweren Bauchspeicheldrüsenkrebs-erkrankung betroffen war. Wenn wir das Gesunde und die gesunden Ressourcen in uns nicht würdigen, machen wir es uns schwer, dem Krankmachenden in uns angemessen zu begegnen. Es ist so wichtig, den vielen negativen Informationen, die im Zusammenhang mit der Erkrankung auf Betroffene einstürmen, positive Impulse entgegen zu setzen. Betroffene brauchen Ankerpunkte, um für sich tätig werden zu können. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung einer richtigen Therapiestrategie. Auch der inneren Stimme oder dem inneren Arzt gilt es, mehr Bedeutung beizumessen. Die Selbstheilungskräfte werden in ihren Möglichkeiten von der Medizin unterschätzt. Noch immer wird seitens der konventionellen Medizin oft bestritten, dass Patienten selbst zu ihrer Heilung beitragen können. Dabei liegt in jedem einzelnen Menschen ein Potenzial, das bei weitem nicht ausgeschöpft wird. Vertrauen zu entwickeln in eine Therapie oder zu einem Therapeuten, ist für die Aktivierung der köpereigenen Heilkräfte manchmal wichtiger als die Suche nach immer neuen oder vielfältigeren Möglichkeiten der Behandlung. Ohne den Sonnenstrahl von innen kann kein therapeutischer Samen wachsen.
Ob in der wissenschaftlichen Medizin, der Naturheilkunde oder einer spirituell orientierten Medizin – überall wirken Menschen, mit all ihren Stärken und Schwächen. Daher ist es grundsätzlich für alle Patienten wichtig, in unserem technisch so modernen und hochgerüsteten Gesundheitssystem immer wieder die Stimmigkeit und persönliche Wertigkeit der eingeleiteten Maßnahmen für sich kritisch zu prüfen. Es geht nicht mehr um ein „entweder – oder“ von schulmedizinischen oder biologischen Maßnahmen, sondern um ein individuell unterschiedliches Maß an „sowohl – als auch“. Lassen Sie sich bitte von Ärzten oder Therapeuten nicht unter Druck setzen. Diese Aussage ist leicht geschrieben, in einer konkreten Situation jedoch nicht einfach umzusetzen. Um eine Tatsache kommt aber kein Betroffener herum: Geduld zu lernen und sich wirklich Zeit zu nehmen für den Heilungsprozess, um eine Erkrankung mit ihren vielen Facetten aufzuarbeiten.
Gewinnen Sie neuen Mut und neue Hoffnung bei der Bewältigung Ihrer Erkrankung und unterstützen Sie Ihren Heilungsprozess mit einer persönlichen Auswahl der in diesem Buch beschriebenen sinnvollen Methoden der Naturheilkunde. Setzen Sie die für Sie passenden praktischen Hinweise mit Freude im Herzen um.
Heidelberg, im Juli 2017Dr. med. György Irmey
Schulmedizin und Naturheilkunde sind keine verfeindeten Lehren. Ganz im Gegenteil. Bei vielen Erkrankungen gehen sie mittlerweile Hand in Hand. Besonders Krebspatienten können von der Zusammenarbeit beider Disziplinen profitieren. Richtig angewandt, greifen Schulmedizin und Naturheilkunde wie zwei Puzzleteile ineinander. Sie können auf verschiedenen Wegen voneinander profitieren. Wussten Sie zum Beispiel, dass viele der schulmedizinischen Chemotherapeutika pflanzlichen Ursprungs sind?
Die Diagnose Krebs stellt Betroffene und Angehörige vor große Herausforderungen. Ist der anfängliche Schock überwunden, verspüren viele den Wunsch nach der bestmöglichen Behandlung. Die Schulmedizin hat bei der Behandlung von Krebserkrankungen große Fortschritte gemacht. Die Lebenserwartung von Krebspatienten steigt in Deutschland seit Jahren kontinuierlich an. Vor 35 Jahren starben noch mehr als zwei Drittel der Betroffenen an der Erkrankung. 2016 können laut dem „Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland“ des Robert Koch Instituts schon sechs von zehn Patienten auf dauerhafte Heilung hoffen. Häufige Krebsarten wie Prostata-, Gebärmutter-, Haut- und Brustkrebs überleben heute deutlich mehr als 80 Prozent der Betroffenen.
Dies sind statistische Daten, die einen guten Überblick über die Fortschritte von Krebsfrüherkennung und -behandlung geben. Doch was sagen statistische Daten über die eigenen Chancen aus? Wie der Verlauf einer Erkrankung einzuschätzen ist, muss mit dem eigenen Arzt geklärt werden. Er berücksichtigt hierfür das Stadium einer Erkrankung und die bekannte Wirksamkeit von Behandlungen. Anhand seiner Überlegungen schlägt er ein Behandlungskonzept vor. Als Patient sind Sie am medizinischen Entscheidungsprozess beteiligt. Sie entscheiden gemeinsam mit Ihrem Arzt, welche Therapien durchgeführt werden. Wir empfehlen, eine solche Entscheidung nicht unvorbereitet zu treffen. Eine gute Informationsquelle ist der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Er bietet individuelle Beratung und eine Fülle von Informationsmaterial. Dazu zählt auch ein Informationsblatt, das Hilfestellungen bei der Behandlungswahl anbietet (siehe Anhang).
Viele Patienten möchten ihre Überlebenschancen erhöhen und die Beschwerden während der Krebserkrankung lindern. Dieser Wunsch bringt sie sehr oft mit der Naturheilkunde in Kontakt.
Mehr als die Hälfte der Krebspatienten nutzen hierzulande naturheilkundliche Methoden während oder nach der Krebstherapie. Das zeigen aktuelle Schätzungen. Im Jahr 1990 zählte nur jeder Vierte dazu. Ein Jahrzehnt später, im Jahr 2000, schon jeder Dritte. Aktuelle Erhebungen aus den USA zeigen, dass dort sogar 80 Prozent der Krebspatienten zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie weitere Behandlungen in Anspruch nehmen. In China erhalten Krebspatienten in den meisten städtischen Krankenhäusern neben der konventionellen Krebstherapie auch Kräuterrezepte und andere naturheilkundliche Therapien.
In Deutschland bieten rund 50 Kliniken und viele Ärzte und Heilpraktiker naturheilkundliche Therapien als Begleitung zur herkömmlichen Krebstherapie an. Entsprechende Adressen sind unter anderem bei der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK) zu erfragen (siehe Anhang). Die GfBK ist ein guter Ansprechpartner für Patienten und Angehörige, die sich über die verschiedenen naturheilkundlichen Möglichkeiten bei einer Krebserkrankung informieren möchten. Individuelle medizinische Fragen können mit dem ärztlichen Beratungsdienst besprochen werden.
Das erste Ziel der Schulmedizin ist es, die Lebensdauer zu verlängern. Sie will also die Quantität des Lebens vergrößern. Dies soll mit Therapien erreicht werden, die dabei zwangsläufig die Qualität des Lebens einschränken. Besonders Chemotherapien gehen mit teilweise erheblichen Nebenwirkungen einher. Hier findet sich schon der erste Ansatz für die Naturheilkunde. Sie ist dazu geeignet, die Lebensqualität von Krebspatienten während einer Krebstherapie zu erhalten und zu fördern. Dies zeigte unter anderem eine 2015 veröffentlichte Studie mit 275 Brustkrebspatientinnen. Sie bekamen begleitend zur Krebstherapie naturheilkundliche Behandlungen im Krankenhaus Meran (Italien). Die Teilnehmerinnen berichteten über eine deutliche Steigerung ihres geistigen und körperlichen Wohlbefindens.
In der schulmedizinischen Krebstherapie kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Dazu zählen die Strahlentherapie, die Chemotherapie, die Operation, die Antihormonbehandlung und die sogenannte gezielte Krebstherapie (engl.: targeted therapy) mit Antikörpern und kleinen Schlüsselmolekülen. Die Erfolgsaussichten der schulmedizinischen Krebstherapie sind bei bestimmten Krebsformen sehr gut. Bei anderen Krebsformen sind bereits in den nächsten Jahren Fortschritte zu erwarten. Auch die Möglichkeiten der Krebs-Früherkennung haben sich verbessert. Je früher eine Krebsdiagnose gestellt werden kann, desto höher sind die Heilungschancen.
Wie alle medizinischen Maßnahmen hat auch die schulmedizinische Krebstherapie ihre Grenzen. Dort, wo die Grenzen der Schulmedizin liegen, setzt die Naturheilkunde an.
Naturheilkundliche Medikamente stärken die Selbstheilungskräfte des Patienten.
GRENZEN DER SCHULMEDIZIN
ERGÄNZUNGSMÖGLICHKEITEN DURCH DIE NATURHEILKUNDE
Sie ist nicht in allen Fällen erfolgreich.
Sie kann sich günstig auf die Prognose der Krebserkrankung auswirken und im Zusammenspiel mit der schulmedizinischen Krebstherapie deren Erfolgsaussichten steigern.
Sie geht oft mit erheblichen Nebenwirkungen einher.
Sie kann die Nebenwirkungen der schulmedizinischen Krebstherapie abmildern. Damit beschäftigt sich das Kapitel „Nebenwirkungen von Krebstherapien naturheilkundlich behandeln“ in diesem Buch.
Aggressive Therapien wie die Chemotherapie können Leber und Niere belasten. Dies kann die Einnahme zusätzlicher schulmedizinischer Medikamente erschweren.
Naturheilkundliche Medikamente stellen meist keine zusätzliche Belastung für die Organsysteme Leber und Niere dar. Daher eignen sie sich, um die Nebenwirkungen der Krebstherapie zu behandeln.
Sie vertritt meist eine sehr einseitige Sicht auf den Patienten. Bestimmte Bedürfnisse und Beschwerden können nicht immer berücksichtigt werden. Der Patient fühlt sich dann auf seine Krankheit reduziert.
Sie vertritt eine ganzheitliche Sicht auf den Patienten. Der Mensch ist mehr als „sein Körper“: Auch seine mentalen, emotionalen und spirituellen Eigenheiten haben Auswirkung auf seine Gesundheit. Deshalb werden auch sie in einem ganzheitlichen naturheilkundlichen Behandlungskonzept und in diesem Buch berücksichtigt.
Sie drängt den Patienten in die Passivität. Seine eigene Gesundheit hängt anscheinend nicht mehr von ihm, sondern von den Entscheidungen der Ärzte ab.
Handeln, statt nur behandelt zu werden. Die Naturheilkunde erlaubt dem Patienten, selbst aktiv zu werden und zu seiner Genesung beizutragen. Hierfür geben wir Ihnen im Kapitel „Mit Naturheilkunde aktiv zur Genesung beitragen“ ausführliche Hinweise.
Sie bekämpft meist nur das, was den Patienten krankmacht.
Sie kann auch das berücksichtigen, was den Patienten gesundmacht. Naturheilkunde berücksichtigt und kräftigt die Selbstheilungskräfte des Patienten.
Nach dem Ende der Krebstherapie gilt es, die Nachsorgeuntersuchungen abzuwarten. In dieser Zeit wird der Patient meist nicht mehr therapeutisch betreut.
Sie kann auch zur Nachsorge nach erfolgter Krebstherapie eingesetzt werden.
Das große Potenzial der Naturheilkunde bei Krebserkrankung hat die Forschung schon lange entdeckt. Wussten Sie, dass viele der heutigen Chemotherapeutika pflanzlichen Ursprungs sind? Dazu zählen zum Beispiel die sogenannten Mitosehemmer, zu denen die Vinca-Alkaloide und die Taxane gehören. Erstere sind künstlich nachgebaute Pflanzeninhaltsstoffe der Immergrün-Pflanzen. Auch das kleine Immergrün (Vinca minor), das bei uns häufig zu sehen ist, weist Vinca-Alkaloide auf. Taxane sind veränderte Inhaltsstoffe der europäischen Eibe (Taxus baccata). Die sogenannten Topoisomerase-Hemmer sind ebenfalls pflanzlichen Ursprungs. Die Topoisomerase-I-Hemmer gehen auf die Inhaltsstoffe des Happy-Tree (Camptotheca acuminata), die Topoisomerase-II-Hemmer auf jene des amerikanischen Maiapfels (Podophyllum peltatum) zurück.
Taxane sind viel verwendete Chemotherapeutika. Sie sind einem Giftstoff der europäischen Eibe nachempfunden.
So verwundert es nicht, dass die moderne Forschung weitere naturheilkundliche Behandlungsmethoden und Wirkstoffe untersucht. Sie überprüft ihre Wirksamkeit gegen den Krebs oder gegen die Nebenwirkungen der Krebstherapie. Von dieser Forschung können Sie profitieren. In diesem Buch haben wir, aus unserer Sicht, die aussichtsreichsten naturheilkundlichen Konzepte zusammengestellt. Wo dies möglich ist, belegen wir unsere Entscheidungen mit den neuesten Studien. Das erleichtert Ihnen das Gespräch mit Ihrem Arzt. Anhand der zitierten Studien kann er die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit unserer Empfehlungen nachprüfen.
Sind Selbstheilungskräfte der innere Arzt?
Viele naturheilkundliche Ansätze stärken die sogenannten Selbstheilungskräfte eines Krebspatienten. Doch was sind diese Selbstheilungskräfte?
Jede Sekunde erneuert und repariert sich der menschliche Körper. Allein bei der Haut müssen jeden Tag eine Milliarde Zellen ersetzt werden. Pro Sekunde sprudeln zwei Millionen neue rote Blutkörperchen aus dem Knochenmark. In derselben Zeit muss die gleiche Anzahl alter Blutkörperchen erkannt und abgebaut werden. Bei den vielen Erneuerungsprozessen kann schnell etwas schiefgehen. Deshalb überwacht der Körper genau die Abläufe und schreitet schnell ein, wenn es zu Störungen oder Fehlfunktionen kommt. Meist bekommen wir davon nichts mit. Bei Verletzungen lassen sich die Selbstheilungskräfte beobachten. Wie durch Zauberhand wachsen Hautwunden und gebrochene Knochen wieder zusammen.