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Hausmittel statt Chemiekeule Der Fluch des Wundermittels: Aufgrund der auftretenden Resistenzen und Nebenwirkungen sehen immer mehr Menschen den leichtfertigen Einsatz von Antibiotika kritisch. Viele fragen sich, ob und welche naturheilkundlichen Alternativen es gibt und wie man sie richtig einsetzt. Viele pflanzliche Antibiotika sind heute als standardisierte Präparate gut erforscht und von der Schulmedizin anerkannt. Andere pflanzliche Antibiotika lassen sich schnell und einfach selbst zubereiten. Die Heilpraktiker Anne Wanitschek und Sebastian Vigl zeigen, wie bakterielle Infektionen erkannt werden können, mit welchen pflanzlichen Antibiotika sie zu behandeln sind und wann ärztlicher Rat Sinn macht. Der Ratgeber liefert einen einfachen Einstieg für alle, die sich intensiver mit der Pflanzenheilkunde auseinandersetzen wollen. Alles, was Sie über pflanzliche Antibiotika wissen sollten, in einem Ratgeber: - Die wichtigsten zugelassenen pflanzlichen Arzneimittel, deren Wirksamkeit als pflanzliche Antibiotika belegt ist, sowie Anwendungsgebiete und -empfehlungen erstmalig in einem Ratgeber. - Die Erforschung der pflanzlichen Antibiotika liefert jedes Jahr neue Erkenntnisse: Mit diesem Buch sind Sie über den aktuellen Stand der Anwendungsmöglichkeiten informiert. - Mit Rezepten und Anleitungen zur Zubereitung von bewährten Hausmitteln und Tinkturen.
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Seitenzahl: 106
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Gegen diese bakteriellen Infektionen helfen Pflanzen
Ableitende Harnwege → Seite 118
Akne → Seite 123
Antibiotika-assoziierter Durchfall → Seite 110
Auge → Seite 77
Bindehautentzündung (Konjunktivitis) → Seite 77
Blasenentzündung (Zystitis) → Seite 118
Brustdrüsenentzündung (Mastitis) bei Stillenden → Seite 129
Darm → Seite 103
Fieber → Seite 54
Haarbalgentzündung (Follikulitis und Furunkel) → Seite 125
Kehlkopfentzündung (Laryngitis) → Seite 94
Lidrandentzündung (Blepharitis) → Seite 79
Magen → Seite 100
Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis) → Seite 103
Magenschleimhautentzündung (Gastritis) → Seite 100
Mandelentzündung (Tonsillitis/Angina tonsillaris) → Seite 88
Mittelohrentzündung (Otitis media) → Seite 97
Mund- und Rachenraum → Seite 82
Nagelbettentzündung (Onychie, Paronychie, Panaritium) → Seite 128
Nase → Seite 67
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) → Seite 72
Ohr → Seite 97
Rachenentzündung (Pharyngitis) → Seite 91
Reisedurchfall (Reisediarrhoe) → Seite 107
Schnupfen (Rhinitis) → Seite 67
Unterer Atemwegsinfekt (Bronchitis) → Seite 114
Wunden und Verletzungen → Seite 131
Wundinfektionen mit multiresistenten Erregern (MRE) → Seite 136
Zahnbettentzündung (Parodontitis) → Seite 85
Zahnfleischentzündung (Gingivitis) → Seite 82
4VORWORT
7PFLANZLICHE ANTIBIOTIKA: ALLES WISSENSWERTE
8Die fabelhafte Welt der Bakterien
8Ein Bakterium ist ein Lebewesen, ein Virus nicht
8Wie Bakterien uns krank machen
9Wie Bakterien uns nützen: Unsere Bakterienflora
12Antibiotika-Resistenzen – der Fluch des Wundermittels
13Krankenhausinfektionen
16Pflanzliche Antibiotika – seit Jahrtausenden bewährt
16Das pflanzliche Abwehrsystem
26Pflanzliche Probiotika – erfolgreiche Kooperationen
27Darmfreundschaften: Die Darmflora und wir
33Mit pflanzlichen Mitteln Infekten vorbeugen
33Die Säulen eines gesunden Immunsystems
36Wichtige Elemente für Ihr Immunsystem
42Mit Heilpflanzen das Immunsystem aktivieren und Infekten vorbeugen
54Fieber, das heilsame Glühen des Körpers
54Wenn das innere Thermostat den Körper erhitzt
61PFLANZLICHE ANTIBIOTIKA: ANWENDUNGSGEBIETE
62Anmerkungen und nützliche Hinweise
62Hinweise zur Einnahme der empfohlenen Präparate
62Allgemeine Hinweise für die Teezubereitung
64Tipps für den Arztbesuch
67Nase
67Schnupfen (Rhinitis)
72Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
77Auge
77Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
79Lidrandentzündung (Blepharitis)
82Mund- und Rachenraum
82Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
85Zahnbettentzündung (Parodontitis)
88Mandelentzündung (Tonsillitis/Angina tonsillaris)
91Rachenentzündung (Pharyngitis)
94Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
97Ohr
97Mittelohrentzündung (Otitis media)
100Magen
100Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
103Darm
103Unkomplizierte Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis)
107Unkomplizierter Reisedurchfall (Reisediarrhoe)
110Antibiotika-assoziierter Durchfall
114Lunge
114Unterer Atemwegsinfekt (Bronchitis)
118Ableitende Harnwege
118Blasenentzündung (Zystitis)
123Haut
123Akne
125Haarbalgentzündung (Follikulitis und Furunkel)
128Nagelbettentzündung (Onychie, Paronychie, Panaritium)
129Brustdrüsenentzündung (Mastitis) bei Stillenden
131Wunden und Verletzungen
136Wundinfektionen mit multiresistenten Erregern (MRE)
138Heilpflanzenverzeichnis
142ANHANG
142Bezugsadressen
143Büchertipps
Liebe Leserin, lieber Leser,
aufgrund der Nebenwirkungen und der auftretenden Resistenzen sehen immer mehr Menschen den leichtfertigen Einsatz von Antibiotika kritisch. Wahrscheinlich zählen auch Sie dazu, da Sie diesen Ratgeber jetzt in Ihren Händen halten. Vermutlich fragen Sie sich, ob und welche naturheilkundlichen Alternativen es bei bakteriellen Infektionen gibt. Es wird Sie interessieren, wie diese einzusetzen sind, ohne dass Sie Ihre Gesundheit gefährden.
Wir haben für Sie einen praktischen Ratgeber auf wissenschaftlicher Grundlage erstellt, in den Erkenntnisse aus unserer langjährigen Praxiserfahrung eingeflossen sind. Wir zeigen Ihnen, wie bakterielle Infektionen erkannt werden können und mit welchen pflanzlichen Antibiotika sie zu behandeln sind. Außerdem weisen wir Sie darauf hin, wann Sie einen Arzt zurate ziehen sollten. Sie finden auch Ratschläge zu einigen viralen Erkrankungen. Besonders dann, wenn Bakterien sich zu den Erkältungsviren gesellen und somit das Krankheitsgeschehen kompliziert machen.
Viele pflanzliche Antibiotika sind heute als standardisierte Präparate gut erforscht und von der Schulmedizin anerkannt. Andere pflanzliche Antibiotika lassen sich schnell und einfach selbst zubereiten. Wir haben darauf geachtet, dass Sie für die notwendigen Zutaten nicht weit laufen müssen. Zu jedem Anwendungsgebiet finden Sie eine Rubrik „Naturheilkunde aus der Küche“. Sie werden erstaunt sein, wie viele pflanzliche Antibiotika sich aus den Vorräten Ihrer Küche mit geringem Aufwand herstellen lassen!
Wir geben Ihnen in diesem Ratgeber keine Empfehlungen, die sich gegen die Ratschläge der Schulmedizin oder Ihres Arztes richten. Wir sind der Meinung: Der Arzt ist und bleibt Ihr Partner, wenn es um Ihre Gesundheit geht! Nehmen Sie diesen Ratgeber zum Arztbesuch mit und besprechen Sie mit ihm, ob der Einsatz eines herkömmlichen Antibiotikums wirklich unverzichtbar ist! Bei vielen bakteriellen Infektionen greifen auch immer mehr Ärzte zu den hier empfohlenen pflanzlichen Präparaten. Denn diese haben sich sehr oft als wirkungsvolle aber nebenwirkungsarme Alternativen erwiesen. Sollten Sie doch einmal ein herkömmliches Antibiotikum benötigen, so haben wir für Sie alles Wissenswerte zusammengetragen, damit Sie sich vor unerfreulichen Nebenwirkungen schützen können.
Die Pflanzenheilkunde liegt uns sehr am Herzen. In unserer Praxis in Berlin behandeln wir akute und chronische Erkrankungen mit Heilpflanzen. Mit diesem Buch wollen wir unser Wissen mit Ihnen teilen. Wir hoffen, dass Sie von unseren Erfahrungen profitieren, und wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Gesundheit!
Anne Wanitschek und Sebastian ViglHeilpraktiker
Nicht nur wir leben in ständigem Kontakt mit Bakterien. Wussten Sie, dass auch Pflanzen sich vor ihnen schützen müssen? Die Schutzmechanismen der Pflanzen können wir uns zunutze machen. Antibakterielle Pflanzeninhaltsstoffe wehren effektiv krankheitserregende Bakterien ab, ohne dabei die nützlichen Bakterien der Darmflora zu beeinträchtigen.
Bakterien besiedelten lange vor uns diesen Planeten und werden noch lange nach uns hier sein. Als wir Menschen ihre Welt betraten, haben sie auch uns besiedelt. Zu unserem Glück, wie wir gleich erläutern werden.
Bakterien führen ein einfaches Leben: Sie vermehren und ernähren sich. Sie schützen sich gegen Feinde und widrige Einflüsse von außen. Manches, was sie nicht über die Nahrung aufnehmen können, produzieren sie einfach selbst. Bakterien sind wahre Überlebenskünstler! So wählen sich einige von ihnen lebensfeindliche Umgebungen wie Chemikalien oder Säuren zu ihrem Lebensraum. Andere Bakterienstämme kapseln sich in Erwartung besserer Zeiten jahrzehntelang ein. Versuche zeigen: Sie können verkapselt sogar auf Gesteinsbrocken unbeschadet durch das Weltall fliegen!
Bei den viel kleineren Viren handelt es sich um nichts anderes als um ein winziges Teilchen Erbgut, das in einer Eiweißhülle steckt. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel, können sich nicht selbst vermehren und werden deshalb nicht zu den Lebewesen gezählt. Sie sind nichts anderes als eine geschickt verpackte genetische Information, die nur ein Ziel kennt: Sie will diese Information verbreiten. Dafür benötigt ein Virus eine Wirtszelle, deren Arbeitsvorschriften es fehlprogrammiert. Statt ihren eigentlichen Aufgaben nachzugehen, stellt die Wirtszelle nun unzählige neue Viren her.
Für viele Kleinstlebewesen bietet unser Körper einen idealen Lebensraum. Sie finden darin Nahrung, Wärme und ausreichend Flüssigkeit, um sich nach Belieben zu ernähren und fortzupflanzen. Würden wir uns nicht durch natürliche Barrieren wie die Haut oder die Schleimhäute und durch unser Immunsystem schützen, die Bakterien nähmen uns einfach komplett in Besitz. Die meisten Bakterien respektieren die Grenzen, die wir ihnen setzen. Bis auf eine Anzahl besonders angriffslustiger Bakterien, die auf Schlupflöcher in unseren Schutzvorrichtungen warten, um in das Körperinnere einzudringen. Dort machen sie uns durch Zerstörung unserer Zellen oder durch ihre Ausscheidungsprodukte krank.
Jedes dieser angriffslustigen und krankheitserregenden Bakterien hat eine konkrete Angriffsstrategie entwickelt. Tuberkulose-Bakterien befallen zum Beispiel innere Organe und bevorzugen die Lungen. Borreliose-Bakterien greifen das Nervensystem und die Gelenke an. Salmonellen treiben in unserem Magen-Darm-Trakt ihr Unwesen.
Bakteriengemeinschaften, die auf oder in uns leben, werden meist als „Flora“ bezeichnet. Dieser Begriff ist nicht zutreffend. Er beruht auf der früher oft vertretenen Annahme, dass Bakterien dem Pflanzenreich angehören. Wenn wir die Bakterien zählen, die in oder auf uns leben, sehen wir, dass die Bakterien deutlich in der Überzahl sind. Auf eine menschliche Körperzelle kommen zehn Bakterien! Bemerkenswert ist, dass wir ohne diese Massen an Fremdlebewesen nicht lebensfähig wären.
Seit Beginn der Menschheitsgeschichte haben wir mit unseren winzigen Besiedlern Verträge geschlossen. Unser Ziel ist es, friedlich mit ihnen zusammenzuleben und voneinander zu profitieren. Tatsächlich ist diese Verbindung für beide Seiten vorteilhaft. Wir bieten den Bakterien Lebensraum, sorgen für angenehme Temperaturen und teilen mit ihnen unsere Nahrung. Im Gegenzug bieten sie uns in erster Linie Schutz! Sie verteidigen ihre Lebensräume auf und in unserem Körper gegen andere, uns oft feindlich gesinnte Bakterienarten. Was sie sonst noch für uns leisten? Werfen Sie mit uns einen Blick auf die vier Hauptlebensräume dieser Kleinstlebewesen. Es sind der Darm, die Haut, der Mund und die Vaginalschleimhaut. Diese vier Eintrittspforten für Krankheitserreger stehen unter dem Schutz unserer bakteriellen Freunde.
Die Darmflora: Während der menschliche Darm im Mutterleib noch keimfrei ist, beginnt schon während der Geburt die Besiedelung der Darmschleimhaut. Bakterien aus dem mütterlichen Geburtskanal strömen über den Mund in den Verdauungstrakt des Neugeborenen und sichern sich die besten Plätze. Die vom Säugling aufgenommene Muttermilch nährt dann nicht nur den menschlichen Nachwuchs. Auch die ersten bakteriellen Siedler, bei denen es sich in erster Linie um sogenannte Milchsäurebakterien handelt, werden genährt. Milchsäurebakterien schützen unseren Darm durch ihre Säureproduktion, denn diese schreckt krankmachende Bakterien und Pilze ab. Insgesamt leben ungefähr bis zu 1000 verschiedene Bakterienstämme in unserem Verdauungstrakt. Die meisten von ihnen siedeln im Dickdarm. Unsere Darmflora ist ungemein nützlich, denn sie stimuliert unser Immunsystem und produziert diverse Vitamine, die wir nicht herstellen können. Die Darmflora ernährt unsere Dickdarmschleimhaut, unterstützt die Verdauung, regt die Darmtätigkeit an und entsorgt eventuelle Giftstoffe.
Die Hautflora: Unsere Haut ist mit einem lebendigen Bakterien- Schutzanzug überzogen. Die darin lebenden Stämme sind sehr wehrhaft, um ihr Revier gegen fremde Bakterien zu verteidigen. Die Zusammensetzung der Hautflora ist von Mensch zu Mensch verschieden. Je nachdem, wie alt wir sind, in welcher Umgebung wir leben, welche Hygiene wir betreiben, fühlen sich andere Bakterien auf uns wohl. Wie viele verschiedene Bakterienarten auf uns siedeln können, zeigte eine Untersuchung der New Yorker Universität. Allein auf den Unterarmen wurden bei Testpersonen 182 verschiedenen Bakterienarten festgestellt. Außerdem ist die Hautflora wesentlich für unseren Körpergeruch verantwortlich. Erst durch die bakterielle Zersetzung von Ausscheidungsprodukten beginnen wir zu „duften“. Mit dieser Arbeit sind die Hautbakterien auch an unserer Partnerwahl beteiligt. Denn unbewusst entscheiden wir uns nicht selten „mit der Nase“ für einen Partner.
Die Mundflora: Unsere Mundhöhle bietet einen idealen Lebensraum für Bakterien und Pilze. Im Normalfall ist dieser Hohlraum mit einem Teppich aus Bakterien überzogen, die es gut mit uns meinen. Verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel eine einseitige Ernährung mit einem hohen Zuckeranteil, laden fiesere Gesellen wie das Bakterium Streptococcus mutans zum Verbleib ein. Mit der Verstoffwechselung von Zuckerstoffen zu biologischen Säuren gräbt es sich mit seinen Kumpanen durch die schützende Mineralschicht der Zähne, was zu Karies führen kann.
Dass die normale Mundflora eines Menschen „Biss“ hat, zeigen Untersuchungen aus den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts: Bei zehn Prozent der Patienten, die von einem anderen Menschen gebissen wurden, mussten bereits innerhalb einer Stunde Amputationen vorgenommen werden. Grund dafür ist die menschliche Mundflora, die beim Biss in der entstandenen Wunde hängen bleibt und dort ihr Unwesen treibt.
Die Scheidenflora: In der Scheide sind es vor allem Milchsäurebakterien, die nach dem Rechten sehen. Ihre ausgeschiedene Milchsäure macht es fremden Bakterien und Pilzen schwer, sich in der Scheide niederzulassen. Die Vermehrung der Milchsäurebakterien ist an den weiblichen Östrogenhaushalt gekoppelt. In Zeiten mit niedrigem Östrogenspiegel, zum Beispiel in den Wechseljahren, während der Regelblutung oder in der Schwangerschaft, steigt deswegen das Risiko für eine bakterielle Fehlbesiedlung oder Pilzinfektion der Scheide.
Der Forscher Alexander Fleming entwickelte 1928 das Penicillin, eine Entdeckung, die heute als der Beginn des Antibiotika-Zeitalters gilt. Keine 100 Jahre später warnen Experten schon vor dem nahen Ende dieser Epoche. Der leichtsinnige Einsatz von Antibiotika in der Tiermast und bei unkomplizierten Infektionen hat aus den einstigen Wundermitteln der Medizin echte Sorgenkinder gemacht. Wie konnte es so weit kommen?
Treffen Lebewesen auf Lebenshindernisse, versuchen sie diese zu umgehen oder sich anzupassen. Diese Anpassungsfähigkeit ist die Grundlage für die Evolution und das Weiterbestehen der Arten auf unserem Planeten. Ihr verdankt die Menschheit ihre rasche Weiterentwicklung. Im Zuge der Antibiotika-Forschung haben wir die erstaunliche Anpassungsfähigkeit der Bakterien kennengelernt. Statt immer aufs Neue durch ein bestimmtes chemisches Medikament abzusterben, begannen Bakterien, dieses abzuschwächen oder unschädlich zu machen. Gegen Antibiotika haben sie verschiedene Strategien entwickelt. Sie schließen ihre Zellhülle, um dem antibiotischen Feind den Zutritt zu verwehren. Sie verstecken ihre Schwachstellen, an denen Antibiotika gerne andocken würden. Sie spucken Medikamente einfach schnell wieder aus oder bilden spezielle Enzyme, die die antibiotischen Wirkstoffe zügig zerlegen. Der Gipfel der Anpassung und des bakteriellen Hohns sind Bakterienarten, die gelernt haben, sich von Antibiotika und antibakteriellen Reinigungsmitteln zu ernähren!