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Verschiedene Märchen von der Natur mit Pflanzen,Tieren und Fabelwesen... Fantasievoll, lustig, traurig, lehrreich und zum Nachdenken. Mit Fotos von naturgeschützten Pflanzen und Tieren und viele bunte Bilder. Für Kinder und Erwachsene.
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Ja – die Träume und Wünsche der Kinder sind manchmal etwas sonderbar, denn sie haben noch Fantasie, die uns Erwachsenen leider oft verloren ging.
Vielleicht sollten wir sie wieder finden!?
Andrea Stopper
Das Pilzmännlein
Die fliegenden Fische
Das Einhorn vom Schiltenberg
Die Märchen-Ursel
Sonnenschein und Wolkenbruch
Die reitenden Kletten
Der Kraftstein von Prandegg
Die Baum-Nymphen
Die Schlangen-Resi
Die Königin vom grünen Teich
In einem Land, vor langer, langer Zeit, lebte einmal ein Mädchen in einem kleinen Dorf ganz nahe eines großen Waldes. Dem Kind hatte das Schicksal übel mitgespielt, denn in seinem Dorf war eine schreckliche Krankheit ausgebrochen, die kein Mensch zu heilen wusste. So starben viele Dorfbewohner, im Frühling leider auch die Eltern der damals zehnjährigen Marie.
Das Kind blieb aber wie durch ein Wunder verschont von dieser schrecklichen Krankheit. Leider hatte das Mädchen keine Verwandten mehr, bei denen es leben konnte. Als es nichts mehr zu essen gab im Elternhaus, packte Marie das letzte Stück Speck in ihre Schürzentasche und ging mit ihrem weißen Kater Moritz in die weite Welt hinaus.
Bei jedem Dorf, wo sie vorbeikam, bettelte Marie um etwas zu essen. „Ich bin ein Waisenkind und heiße Marie. Mein Kater Moritz und ich haben Hunger, kannst du uns etwas geben, bitte?“, fragte das Mädchen höflich die Menschen. Manchmal bekam Marie etwas, aber manchmal auch nicht.
Am Abend ging sie dann mit Moritz immer in den Wald, um zu schlafen. Dort baute sich Marie geschickt einen Unterschlupf aus Zweigen und Blättern und kuschelte sich mit ihrem weißen Kater ins weiche Moos. Manchmal fand Marie Walderdbeeren, Himbeeren, Brombeeren oder Heidelbeeren im Wald, die ließ sich das Mädchen schmecken. Auch Moritz durfte davon naschen. Wenn sie besonders viele Beeren gefunden hatte, tauschte sie diese im Dorf gegen Brot oder ein Stück Wurst ein.
Auf den Dorfmärkten waren oft Gaukler, die ihre Kunststücke zeigten. Dafür bekamen sie manchmal ein paar Taler von dem begeisterten Publikum. „Das können wir doch auch machen!“, sagte Marie zu ihrem Kater. Sie sah ihn an und Moritz miaute: „Miau!“ Da hatte das Mädchen eine Idee.
„Kannst du miauen, wenn ich es dir sage?“, fragte Marie ihren weißen Kater. Da kniete sie sich zu ihm auf den Boden und miaute einmal. Da blickte sie Moritz nur fragend an. „Du musst jetzt auch miauen!“, sagte das Mädchen zu ihm. Das ging eine ganze Zeit so, aber auf einmal miaute Moritz auch. „Toll!“, rief Marie begeistert. „Du kannst ein Kunststück!“
Da das Mädchen so glücklich darüber war, hüpfte es klatschend lustig hin und her. Da machte Moritz auf einmal einen Purzelbaum. „Was war das?“, fragte Marie den Kater und er machte es noch einmal. „Moritz, du kannst einen Purzelbaum machen, du bist ja ein richtiger Künstler!“, rief Marie begeistert. „Was bist du nur für ein toller Kater!“
Am nächsten Markttag gingen sie in das Dorf. „Komm, Moritz, heute ist dein großer Tag“, sagte Marie zu ihrem weißen Kater und sie gingen zu dem Platz, wo sonst auch die Gaukler ihre Kunststücke zeigten. „Kommt herbei, Leute!“, rief Marie laut. „Mein Kater kann Kunststücke, schaut euch das an!“