Neuanfang auf dem kleinen Archehof - Leonie Abels - E-Book
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Neuanfang auf dem kleinen Archehof E-Book

Leonie Abels

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Beschreibung

Isabell hat sich in den Archehof Sonnentau verliebt und beschlossen, die kleine Gästepension weiterzuführen. Bald kann sie die viele Arbeit nicht mehr allein bewältigen, doch Rettung naht in Gestalt von Mike. Der attraktive Berliner sorgt allerdings für ungeahnten Wirbel. Auch Archehof-Chefin Peggy hat mal wieder ihren eigenen Kopf, und dann ist da noch die junge Caro, die ein wunderbares Händchen für Tiere besitzt, aber so gar keins für ihre menschlichen Zeitgenossen.

Doch das herzliche Miteinander und der Zusammenhalt auf dem Archehof ist Balsam für verletzte Seelen …

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Unsere Bücher suchen wir mit sehr viel Liebe, Leidenschaft und Begeisterung aus und hoffen, dass sie Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Freude im Herzen bringen.

Wir wünschen viel Vergnügen.

Ihr »more – Immer mit Liebe« –Team

Über das Buch

Isabell hat sich in den Archehof Sonnentau verliebt und beschlossen, die kleine Gästepension weiterzuführen. Bald kann sie die viele Arbeit nicht mehr allein bewältigen, doch Rettung naht in Gestalt von Mike. Der attraktive Berliner sorgt allerdings für ungeahnten Wirbel. Auch Archehof-Chefin Peggy hat mal wieder ihren eigenen Kopf, und dann ist da noch die junge Caro, die ein wunderbares Händchen für Tiere besitzt, aber so gar keins für ihre menschlichen Zeitgenossen.

Doch das herzliche Miteinander und der Zusammenhalt auf dem Archehof ist Balsam für verletzte Seelen …

Über Leonie Abels

Leonie Abels ist das Pseudonym einer erfolgreichen Schriftstellerin. Sie liebt das Landleben und alles, was man damit verbindet. Sie ist eine passionierte Kuhkraulerin, Eselliebhaberin und Ziegenfreundin. Außerdem ist sie bekennender Schwarzwald-Fan: die wunderbare Landschaft, die gute Küche und die  unkomplizierte Art der Bewohnerinnen und Bewohner begeistern sie immer wieder aufs Neue. Mit ihren Geschichten rund um den Archehof Sonnentau hat sie sich einen lange gehegten Traum erfüllt und einen Ort erschaffen, an dem sie selbst gern leben würde.

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Leonie Abels

Neuanfang auf dem kleinen Archehof

Übersicht

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Titelinformationen

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2.: Peggy

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4.: Caro

5.: Isabell

Isabell

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14.: Jenny

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31.: Peggy

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33.: Isabell

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35.: Isabell

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37.: Evelyn

39.: Evelyn

40.: Caro

41.: Isabell

42.: Isabell

43.: Peggy

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Impressum

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1.

Isabell

Sommer im Schwarzwald. Leuchtende, nicht enden wollende Tage. Zu frühester Morgenstunde klettert die Sonne über die Hügelketten im Osten und sorgt dafür, dass sich der Dunst, der von den dicht bewaldeten Steilhängen aufsteigt, rasch auflöst. Viehweiden und Streuobstwiesen baden in Licht.

Isabell liebt diesen Goldglanz, sie liebt die Klarheit der Luft, den Duft nach Fichtennadeln und frisch gemähtem Gras. Ihr morgendlicher Spaziergang ist ihr bereits zum festen Ritual geworden, und wie immer bleibt sie bei ihrer Rückkehr für einen Moment neben der Gänseweide stehen, um den Hof Sonnentau zu bewundern. Mehr als dreihundertfünfzig Jahre hat er auf dem Buckel, hat Geburten und Tode erlebt, Generationen beherbergt. Er hat dem rauen Klima getrotzt, hat Mensch und Tier Schutz geboten und tut es immer noch. Ein Haus wie eine Burg, von massiver Kompaktheit, zugleich strahlt es große Geborgenheit und Heimeligkeit aus.

Schwarzwaldhäuser sind wunderschön, muss Isabell wieder einmal feststellen, und ganz besonders dieses: Das tief gezogene Dach mit seinen hölzernen Schindeln, die hölzernen Balustraden, die weißen Sprossenfenster. Sie bilden einen aparten Kontrast zu dem beinahe schwarzen Holz, ebenso wie die rote Kletterrose mit ihrer üppigen, bis weit in den Herbst hineinreichenden Blütenpracht. Isabell ist regelrecht verliebt in diesen Anblick. So früh am Morgen und noch ausgeruht von der Nacht spürt sie immer am intensivsten, welch ein Glück es ist, in einer so wunderbaren Umgebung leben und arbeiten zu dürfen.

Es war die richtige Entscheidung, hier zu bleiben. Einen Neuanfang zu wagen.

Wie an jedem Morgen kann sie sich nur schwer vom Anblick des Hofes und der grandiosen Landschaft loseisen, doch die Gänse helfen ihr wie immer dabei. Mit wildem Geschnatter kommen sie angerannt und schieben fauchend ihre langen Hälse durch die Zaunlücken. Die wollen nur spielen!, hat ein Scherzbold auf einen in eine Klarsichthülle geschobenen Zettel geschrieben und ihn mit Reißzwecken am Torpfosten befestigt. Doch das vermeintliche ›Spiel‹ ist recht rabiater Natur: Die Gänse wollen zwicken, und wer nicht aufpasst, den erwischen sie auch.

Mit fast allen Tieren, die den Archehof bevölkern, ist Isabell schnell warm geworden. Viele hat sie lieb gewonnen, an einige sogar ihr Herz verloren. Die Gänse gehören definitiv zu keiner dieser Kategorien.

»Euch auch einen wunderbaren guten Morgen!«, ruft sie dem fauchenden Federvieh zu und geht weiter.

Nach ein paar Schritten haben die Gänse das Interesse an ihr verloren. Sie tun zwar ständig aufs Neue so, als wäre Isabell eine völlig fremde Person, aber würden sie sie nicht kennen, würde der Rabatz nicht so schnell enden. Auch das weiß sie inzwischen. Vielleicht hätte sie sonst dieses seltsame Geräusch überhört – ein eigenartiges Jammern und Greinen wie das eines winzigen Säuglings. Es kommt vom Holunderbusch und verstummt sofort wieder. Isabell tritt näher, bückt sich tief, entdeckt nun zwischen Erdkrumen und verwelktem Blattlaub ein schwarz-weißes Fellknäuel. Es ist eine junge Katze. Sie liegt auf der Seite, mit eigentümlich abgespreiztem Hinterbein, den Kopf überstreckt, die kleine Schnauze blutig. Ein schlimmer Anblick, bei dem Isabell erschaudert. Was tun?

Ihr erster Gedanke gilt Peggy, der Chefin des Archehofs. Peggy wird wissen, was zu tun ist. Isabell zückt ihr Smartphone, wählt Peggys Nummer, aber sie hebt nicht ab. Um diese Zeit ist sie mit dem Füttern der Tiere beschäftigt und irgendwo in den Ställen oder auf den Weiden unterwegs. Ihr Handy wird sie wieder einmal in der Küche liegen gelassen haben, auf dem alten Buffet, unmittelbar neben dem Ladekabel, aber nicht mit diesem verbunden. Isabell hat diese Szenerie deutlich vor Augen, weil sie so alltäglich ist. Ein zweckloses Unterfangen.

Sie seufzt auf. Jenny ist auch noch nicht da, also muss sie wohl selbst aktiv werden. Aber was wird dann aus dem Gästefrühstück?

Schnell wählt sie die Nummer von Emma, der Aushilfskraft, die heute ihren letzten Tag hat. Emma geht noch zur Schule, und ist, wie alle Jugendlichen, immer und überall erreichbar. Isabell schildert ihr kurz das Vorgefallene. »Kriegst du das hin mit dem Frühstück, bis ich zurück bin?« Emma glaubt schon. Die meisten Gäste kämen sowieso erst ab acht Uhr. »Aber denk dran: Tisch Sieben bekommt keine Brötchen, nur Porridge. Wegen des Glutens, du weißt ja.« Emma verspricht, auch daran zu denken. Womit das Wichtigste geklärt wäre.

Im Laufschritt eilt Isabell zu ihrem Wagen, den sie wie immer am Rande der Zufahrt zum Hofgelände geparkt hat, und holt eine Klappkiste sowie eine Decke aus dem Kofferraum. Sie stopft die Decke in die Kiste, rennt zum Busch zurück, zögert noch einmal kurz, ehe sie den Mut findet, das verletzte Tier zu berühren. Vorsichtig, ganz vorsichtig hebt sie die junge Katze hoch, die zwar einen Versuch unternimmt, sich zu wehren, aber kläglich scheitert. Ihr schwinden sichtlich die Kräfte.

Isabell stellt die Kiste behutsam auf dem Beifahrersitz ab, steigt ein, wendet ihren Wagen und steuert Mühlach an. In rascher Fahrt geht es das schmale Sträßchen hinab, das sich wie ein Schleifenband in Richtung Tal windet.

Nach wenigen Minuten erreicht sie die Kleinstadt und biegt in die Hauptstraße ein, die zugleich Hauptgeschäftsstraße ist, passiert einen Optiker, einen Sanitätsbedarf, einen Immobilienhändler. Die schönsten Geschäfte liegen zweifellos im historischen Stadtzentrum, aus dessen Mitte der gedrungene Kirchturm aufragt.

Im Herrengarten 13 lautet die Adresse der Tierarztpraxis, das weiß Isabell, ist selbst aber noch nie dort gewesen. Das Gebäude liegt am Ortsrand und wirkt auf den ersten Blick wie ein normales Wohnhaus. Direkt zur Straße hin befindet sich der Eingang der Praxis. Auf dem kleinen Parkplatz davor steht Theos Wagen. Theo Haller, der Tierarzt. Peggys Sohn.

Die Anspannung, die Isabell bereits die ganze Zeit verspürt, verstärkt sich um ein Vielfaches. Es ist die Sorge um das Kätzchen, keine Frage, aber auch das unmittelbar bevorstehende Zusammentreffen mit Theo – und womöglich mit Christina, ebenfalls Tierärztin und außerdem seine Frau.

Sie parkt neben Theos schlammbespritztem Geländewagen, steigt aus, trägt die Kiste zum Eingang, stellt sie vorsichtig ab. Die Praxis ist noch nicht geöffnet. Sie muss klingeln.

Nach kurzem Warten geht die Tür auf und Theo vor ihr. »Servus, Isabell!« Er hebt verwundert die Brauen, dann lächelt er breit und seine braunen Augen blitzen. »Was ist los? Sind die Gardinenstangen abgefallen? Oder klemmt eine Schranktür?«

Sie versteht die scherzhafte Anspielung sofort. Vor einiger Zeit hatten sie eine gemeinsame Renovierungsaktion in der Gästepension des Archehofs gestartet, die sie seit einigen Monaten leitet. Sein Hilfseinsatz war durchaus lobenswert gewesen, allerdings hatte er den Ernst und die Dringlichkeit, mit der sie zu Werke gegangen war, nicht ganz nachvollziehen können.

Isabell lächelt schwach. Jetzt ist anderes wichtig. Sie deutet auf die Kiste. »Ein Notfall. Ich hab sie eben gefunden. Oben beim Archehof. Ich glaube, sie hält nicht mehr lange durch.«

Theo beugt sich herab und erfasst mit einem Blick, was los ist. Er trägt die Kiste in einen Behandlungsraum, Isabell folgt ihm.

Behutsam hebt er das verletzte Tier auf den Untersuchungstisch. »Ach je, du armes Katerchen«, seufzt er mit Blick auf das verletzte Bein, dann schaut er kurz auf. »Ich gebe ihm zuerst etwas gegen die Schmerzen. Achte bitte darauf, dass er liegen bleibt.«

Isabell nickt erleichtert. Immerhin wird sich das kleine Wesen nicht weiter quälen müssen.

Theo zieht eine Spritze auf und verabreicht sie dem schwerverletzen Tier. »Dann wollen wir mal sehen, was dir noch so alles fehlt.« Er macht sich daran, den kleinen Kater eingehender zu untersuchen. Schließlich hält er inne, spitzt die Lippen, dreht sich halb um. »Christina?«, ruft er.

Seine Frau erscheint in der Tür. Sie trägt Jeans und ein helles Shirt. Ihr langes, glattes Haar ist noch feucht und hat die Farbe von Waldhonig. »Schon ein Patient da?«, wundert sie sich und erst jetzt bemerkt sie Isabell. »Oh, guten Morgen!« Isabells Anblick scheint sie zu überraschen. Täuscht Isabell sich oder liegt plötzlich eine gewisse Anspannung in der Luft?

Falls ja, ist davon bald nichts mehr zu spüren. Christina streift sich Kittel und Handschuhe über, tritt zu Theo an den Untersuchungstisch und widmet ihre volle Konzentration dem verletzten Kater. Es versetzt Isabell einen leisen Stich, die beiden so einvernehmlich zusammenarbeiten zu sehen. Sie sind ein eingespieltes Team: die leise Diskussion, dieses Hin und Her, als würden sie einander geschickt platzierte Bälle zuwerfen … Wie erfüllend muss es sein, als Paar gemeinsam in einer Sache aufzugehen, fährt es ihr durch den Sinn. Perfekte Harmonie.

Isabell fühlt sich plötzlich noch deplatzierter als zuvor. Zugleich fällt ihr siedend heiß ein, dass sie selbst einmal eine solche Beziehung geführt hat. Sie und Timo hatten sich ganz der Hotellerie verschrieben und waren in ihrem Beruf aufgegangen. Trotzdem hat die Liebe nicht gehalten.

Bei dem Kater stehen weitere Untersuchungen an, und Isabell wird gebeten, sich in den Warteraum zu setzen. Dann die vorläufige, aber wiederum einvernehmliche Diagnose: Hüftbruch, Beinbruch, Dehydrierung, Unterernährung, Parasitenbefall. Es sieht schlecht aus. Sehr schlecht.

»Das heißt Einschläfern?« Isabell verzieht ängstlich das Gesicht.

Theo antwortet nicht sofort, bläst nur die Backen auf, presst beim Ausatmen die Lippen zusammen. Er und Christina tauschen Blicke. »Mit viel Glück kann er es schaffen. Mit sehr viel Glück, wohlgemerkt. Und eine Operation ist unumgänglich.«

Isabell stöhnt leise auf.

»Aber er ist jung«, meldet sich Christina zu Wort. »Und Katzen haben sieben Leben, wie du weißt.« Das klingt schon etwas besser.

»Wir behalten ihn vorerst hier«, beschließt Theo. »Ich werde später Peggy anrufen.«

Klar, Peggy. Wen sonst. Die letzte Instanz in allen Fragen des Lebens.

»Okay.« Isabell nickt. »Dann mache ich mich mal wieder auf den Heimweg. Die Pensionsgäste warten sicher schon auf ihr Frühstück.« Sie möchte nicht als Einzige dastehen, die nichts weiter Wichtiges zu tun hat.

Theo begleitet sie zur Tür. »Es war gut, dass du ihn hergebracht hast.« Seine Stimme klingt plötzlich wieder viel wärmer, zugewandter.

»Ich konnte den kleinen Kerl doch nicht einfach liegen lassen«, wehrt sie ab.

»Nein, das konntest du nicht.« Er schweigt einen Augenblick, schaut sie nur an. Dann reicht er ihr zum Abschied die Hand, diese große warme Pranke mit den ultrakurzen Nägeln, hält die ihre für einen Moment fest.

»Gut, dass schon offen ist«, hört sie plötzlich jemand schnaufen und dreht sich um. Ein Mann mittleren Alters kommt auf sie zu und hat an dem großen Hundekorb, den er vor seinem Bauch trägt, offensichtlich schwer zu schleppen.

»Einen Moment, Herr Sielgen, ich helfe Ihnen!« Theo lässt Isabells Hand los und stößt die Tür weit auf. »Wir sehen uns, Isabell.«

Sie nickt ihm noch einmal zu, geht zu ihrem Wagen zurück, klemmt sich hinters Steuer, verharrt einen Moment reglos. »Jeden Tag eine gute Tat«, murmelt sie schließlich und lässt den Motor an.

2.

Peggy

Was war das für ein schöner, ruhiger Morgen, denkt Peggy. Bis gerade eben. Eilig schiebt sie die Schubkarre zur Seite und macht sich mit wilden Armschwüngen daran, die Hühner vom Hof zu scheuchen. Ihre junge Strobelhündin Bella findet das aufregend und unterstützt sie mit wildem Gebell. Gerade noch rechtzeitig gelingt es ihnen, die Hühner aus der Gefahrenzone zu lotsen, denn nur einen Augenblick später schießt ein uralter grüner Mercedes um die Ecke und kommt haarscharf vor der Mistkarre zum Stehen. Hinterm Steuer sitzt eine alte Dame, so winzig, dass sie kaum über das Lenkrad schauen kann: Ruth Weidle, Patin von Eselin Clarissa und eine Nervensäge erster Güte. Umständlich klettert sie aus ihrem Wagen, streicht ihren staubrosa Sommermantel glatt und rückt den pinkfarbenen Strohhut zurecht. Anschließend greift sie nach ihrem Gehstock, umrundet das Fahrzeug und öffnet die Beifahrertür, woraufhin etwas zu Boden plumpst. Verwundert registriert Peggy, dass es sich um einen Dackel handelt.

Augenblicklich lässt Bella die Hühner Hühner sein und setzt zu einer lautstarken Begrüßung des Neuankömmlings an.

»Nicht so stürmisch, junge Dame!« Peggy bekommt sie gerade noch am Halsband zu fassen. Es dauert einen Moment, bis sie die Hündin dazu bringen kann, sich hinzulegen und nicht von der Stelle zu rühren. An den Kommandos müssen sie noch feilen.

»Sieh an! Unsere liebe Frau Weidle ist also auch auf den Hund gekommen«, wendet sie sich schließlich an die alte Dame.

»Sofern man diese Leberwurst auf Beinen als Hund bezeichnen kann«, entgegnet die Angesprochene trocken.

»Na, na! Als Leberwurst bezeichnet zu werden ist nicht sehr schmeichelhaft«, tadelt Peggy. Sie geht in die Hocke und streichelt dem Dackel über den Kopf, wofür dieser sich mit einem matten Schwanzwedeln bedankt. »Armes Hascherl! Hast du auch einen richtigen Namen?«

»Tessa«, antwortet Frau Weidle für den Hund.

»Tessa«, wiederholt Peggy und schaut auf. »Das klingt hübsch. Woher haben Sie sie?«

Ruth Weidle kraust die Nase. »Eine Bekannte hat sie mir angedreht.«

»Eine Bekannte?«

»Vielleicht glaubst du’s nicht, Peggy, aber auch ich habe in meinem Leben die eine oder andere Bekanntschaft geschlossen.« Ruth Weidles rosa geschminkte Lippen deuten ein hintergründiges Lächeln an. »Jedenfalls hat sich diese Bekannte plötzlich an mich erinnert«, fährt sie fort. »Vermutlich deshalb, weil inzwischen alle anderen tot sind.« Sie schaut auf den Dackel herab, der sich vor sie hingesetzt hat und mit leidendem Blick zu ihr aufschaut. »Trude heißt ihr Frauchen. Trude Kawohl. Ist ein paar Jahre jünger als ich. Allerdings nicht so unverwüstlich, wie’s aussieht. Jedenfalls muss sie ins Krankenhaus und weiß nicht, ob sie noch mal rauskommt.«

»O«, macht Peggy. »Das klingt nicht gut.«

»Nein, tut es nicht«, pflichtet die Weidle ihr bei. »Vor allem deshalb, weil sie mir das Versprechen abgerungen hat, mich um Tessa zu kümmern, falls sie’s nicht überlebt.«

»O«, macht Peggy noch einmal. »Das ist dramatisch.«

»So sieht es aus.« Ruth Weidle nickt mit grimmiger Miene, dann huscht erneut der Anflug eines Lächelns über ihr Gesicht. »Aber wenn ich Tessa so ansehe, würde ich sagen, meine Chancen stehen nicht schlecht, sie auch noch zu überleben.« In ihren hellen Augen blitzt ein teuflischer Schalk.

»Da wollen wir mal die Daumen drücken«, antwortet Peggy ungerührt. »Wie alt ist Tessa denn?«

»Keine Ahnung.« Ruth Weidle hebt ihre schmalen Schultern. »Sie keucht und schnauft jedenfalls wie eine Oma. Die drei Stufen zu meiner Haustür schafft sie auch nicht mehr. Ich muss sie regelrecht hochschleifen.«

Peggy zieht scharf die Luft ein bei der Vorstellung, wie die alte Dame den Dackel an seiner Leine die Treppe heraufzerrt, als hinge er an einer Seilwinde. Sie wendet sich nochmals der Hündin zu. »So alt wirkt sie gar nicht auf mich«, stellt sie nach genauerer Begutachtung fest. »Aber sie hat enormes Übergewicht. Womit füttern Sie sie, mit Badischen Krapfen?«

»Käsekuchen«, entgegnet Ruth Weidle. »Trude schwärmt für Hochkalorisches, und ihre Begeisterung hat offensichtlich auf Tessa abgefärbt. Ich denke, es könnte nicht schaden, wenn dein Sohn sie sich einmal anschaut.«

Peggy bohrt nachdenklich ihre Zunge in die Wange, dann nickt sie. »Das halte ich für eine gute Idee. Am besten, Sie vereinbaren gleich einen Termin in seiner Praxis, unten in Mühlach.«

»Ach, wozu die Mühe!« Die Weidle winkt ab. »Theo ist ja beinahe so oft hier wie ich. Da wird er doch mal zwischen Tür und Angel einen Blick auf den Hund werfen können.«

Peggy seufzt innerlich auf. Dieser Frau ist einfach nicht beizukommen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge erinnert sie sich daran, wie die Weidle damals die Patenschaft der Eselin Clarissa übernommen hat. Normalerweise suchen sich Interessenten ein Tier aus, für das sie sich engagieren wollen. Dafür spenden Sie dem Archehof einen monatlich festgesetzten Betrag. Die Preise orientieren sich an den Unterhaltskosten. Große Tiere sind logischerweise teurer als kleine. Ruth Weidle hatte allerdings sämtliche Vorgaben ignoriert und wie ein Marktweib um die Patenschaft gefeilscht. Wobei das Wort ›feilschen‹ es auch nicht ganz trifft, denn sie hatte einfach einen lächerlich niedrigen Betrag genannt, der ausschließlich ihr selbst angemessen erschienen war, und damit basta. Ohne Frage gehört sie zu den Menschen, die eine gewisse Knausrigkeit zum Prinzip erhoben haben.

»Nichts gegen dich, Peggy«, unterbricht die alte Dame ihren Gedankengang. »Allerdings wollte ich die junge Dame sprechen.«

»Hier gibt es viele junge Damen. Welche meinen Sie denn?«

»Die mit den Anpassungsstörungen«, antwortet Ruth Weidle ohne Umschweife.

Peggy kann nicht anders, sie muss lachen. »Ich glaube nicht, dass Caro diese Bezeichnung gefallen würde«, sagt sie, fährt Tessa noch einmal über ihr drahtiges Fell und richtet sich leise ächzend auf.

»Immerhin hast du sofort gewusst, wen ich meine«, entgegnet die alte Dame mit ihrem schlauen Fuchslächeln. »Außerdem verstehen wir uns, das Mädel und ich. Wir sind beide in gewissem Sinne Outlaws.«

»Outlaws?« Peggy kraust die Stirn. Der Begriff will so gar nicht zu dieser winzigen, stets gut gekleideten Alten passen, die nie auf Make-up verzichtet.

Doch ehe nähere Erklärungen folgen könnten, röhrt ein sehnsuchtsvoller, mit einem asthmatisch klingenden i-ah, i-ah endender Eselschrei über den Hof. Was er zu bedeuten hat, steht außer Frage: Clarissas Geduld hat sich erschöpft. Wo bleibt nur ihr Besuch?

»Lassen wir Clarissa nicht warten.« Peggy hilft Ruth Weidle über das holprige Pflaster zum Esel-Paddock, öffnet das Tor, holt den alten Korbsessel, der für die nahezu täglichen Besuche der alten Dame bereitsteht, und rückt ihn ihr zurecht. Ruth Weidle nimmt würdevoll Platz, ihren Gehstock wie ein Zepter schwingend. Sofort zockelt Clarissa herbei, wobei sie unaufhörlich weitere unmelodiöse, aber von Herzen kommende Zuneigungsbekundungen herauskrächzt. Wo die Liebe hinfällt … Peggy schüttelt den Kopf, doch zugleich erfüllt sie der Anblick mit Freude. Echter, tief empfundener Freude. Es sind Momente wie dieser, für die sich die ganze Arbeit lohnt.

»Dann will ich mal schauen, wo Caro steckt«, sagt sie laut und schaut zu dem Dackel hinunter, der sich unter den Korbstuhl verzogen hat. »Kommst du mit, Tessa? Unsere Bella hier ist schon ganz neugierig auf dich. Sie würde gern mit dir toben, und unser guter alter Hans freut sich auch immer über Gesellschaft.«

Aber Tessa kann der Einladung offenbar nichts abgewinnen. Sie ist schlicht und ergreifend zu fett, denkt Peggy einmal mehr. Und ihr fehlt eindeutig an Bewegung. Vielleicht sollten sie sie eine Weile hierbehalten. Aber wie oft hat sie das schon gedacht? Sie kann nicht jedes Tier aufnehmen. Ihr mangelt es ohnehin ständig an Zeit.

»Komm mit, du Rabaukin«, fordert sie ihre eigene Hündin Bella auf. »Wir haben mehr als genug zu tun.«

»Was ist mit dem Mädel?«, ruft Ruth Weidle ihr in Erinnerung.

»Richtig. Ich schicke Caro her.« Peggy wirft einen Blick auf ihre Armbanduhr. Oje! Höchste Zeit, dass sie zu Potte kommt. Es steht Besuch ins Haus, und die Sache verspricht spannend zu werden.

3.

Isabell

»Das ist Armin Abele, Georgs Bruder«, stellt Peggy vor. »Georg, unser Nachbar, du weißt?«

Natürlich weiß Isabell, wer Georg ist. Er kommt ja fast täglich vorbei, um nach dem Rechten zu sehen, um mit anzupacken und vor allem, um gut gemeinte Ratschläge zu erteilen. Das bringt Peggy regelmäßig auf die Palme, aber sie scheint ihn trotzdem zu mögen. Ziemlich sogar. Wobei das bei ihr nicht ganz leicht zu beurteilen ist. Jedenfalls scheinen beide neuerdings eine innige Liebe zu Baumärkten entwickelt zu haben. Außerdem ist er ein sehr guter Koch, wie er bereits des Öfteren unter Beweis gestellt hat. Aber jetzt geht es nicht um Georg, sondern um seinen Bruder.

»Servus! Schön, dich kennenzulernen.« Isabell reicht Armin Abele die Hand. Die Familienähnlichkeit ist unverkennbar: Beide Brüder haben die gleichen weichen Gesichtszüge, runde Köpfe, kleine, wache Augen von undefinierbarer Farbe und eine gutmütige Ausstrahlung.

»Armin züchtet Wällerpferde«, berichtet Peggy und streicht sich eine Strähne ihrer wirren grauen Locken aus dem Gesicht. »Schwarzwälder Füchse, wie Jenny sie hat.«

»Sehr schön«, findet Isabell. Die Füchse sind bildhübsch und äußerst gutmütig dazu. Für Kutsch- und Schlittenfahrten und als Reitpferde sind sie bestens geeignet, wovon sie sich selbst bereits überzeugen durfte. Wenn ihre Zeit es ihr jemals wieder erlaubt, würde sie gern weiteren Unterricht bei Jenny nehmen.

»Armin hat einen großen Hänger«, berichtet Peggy weiter. »Den leiht er uns manchmal, wenn wir mit unseren nicht hinkommen.«

»Wie praktisch«, erwidert Isabel. Zu Pferdehängern hat sie nicht wirklich eine Meinung.

»Außerdem hält er Hühner. Und rate mal, von wem er die Küken hat.« Peggy fährt sich noch einmal grinsend durch ihre graue Lockenmähne.

»Ich habe da so eine vage Ahnung«, scherzt Isabell und sagt an Armin gewandt: »Dann haben Sie ja immer bunte Eier.« Sie spielt damit auf Peggys Araucanas an, die in der Tat wunderschöne blaugrüne Eier legen.

Armin Abele lacht. »Ich fürchte, meine Hühner sind künstlerisch nicht so begabt«, entgegnet er augenzwinkernd.

»Und er hat Kirschbäume. Sogar eine ganze Menge davon«, wechselt Peggy ungeniert zum Thema Besitztümer zurück und strahlt dabei, als es ihre eigenen wären.

»Mein Gott, Peggy! Du preist mich an, als wolltest du mich auf einem orientalischen Hochzeitsbasar verscherbeln.« Er lächelt eine Spur verlegen.

»Ich will nicht dich verscherbeln, sondern deinen Schnaps«, kontert Peggy und kommt damit endlich zur Sache. »Er brennt nämlich das beste Kirschwasser, das du je getrunken hast, Isabell. Du erinnerst dich an Heiligabend?«

O ja, das tut sie. Der Brand war ausgezeichnet. Und die Stimmung danach noch besser.

»Sein Werk.« Peggy deutet mit dem Daumen auf Armin. »Wir hatten da mal an eine Art Verkostung gedacht. Wie eine Weinprobe, nur eben mit ein paar Umdrehungen mehr. Aber ich komme hier ja leider zu nichts.« Sie seufzt theatralisch. »Jetzt allerdings, wo du da bist … Eine Verkostung. Hier. Bei uns. In deiner Pension. Was hältst du von der Idee?« Sie lächelt hoffnungsvoll.

»Eine Edelbrandverkostung …« Isabell weiß nicht recht, was sie davon halten soll. »Klingt spannend«, versucht sie es diplomatisch. »Aber auch ein bisschen gefährlich, muss ich zugeben.«

»Keine Sorge!« Armin Abele hebt beschwichtigend die Hände. »Das Ganze wird kein Besäufnis, falls deine Befürchtungen in diese Richtung gehen. Keinesfalls.« Er schüttelt nachdrücklich den Kopf.

»Keinesfalls«, wiederholt Peggy überflüssigerweise. Was die Sache nicht unbedingt glaubwürdiger macht. »Es könnte Geld in die Kasse spülen«, setzt sie hinzu, weil Geld immer ein Argument ist. Der Unterhalt der vielen Tiere, die auf dem Archehof leben, verschlingt Unsummen.

»Es geht ja um Genuss«, erläutert Abele. »Eine gewisse Disziplin liegt dabei in der Natur der Sache. Sonst wär’s kein Genuss, sondern Völlerei.« Seine sonore Stimme hat etwas ungemein Beruhigendes, Überzeugendes.

»Genuss klingt immer gut«, findet Isabell. »Darf ich trotzdem drüber nachdenken?«

»Aber sicher, es ist deine Pension!« Peggy weicht demonstrativ einen Schritt zurück und vollführt einen kleinen Armschwenk, als wolle sie ihr den Vortritt lassen. »Wie käme ich dazu, dir irgendwelche Vorschriften zu machen?« Nachgiebigkeit ist normalerweise nicht ihr hervorstechendster Charakterzug und Isabell schenkt ihr ein dankbares Lächeln.

»Ich werde mir ein differenzierteres Meinungsbild verschaffen«, verspricht sie in scherzhaftem Ton. »Und dann entscheiden wir.«

»Prima!« Peggy klatscht sich auf die Schenkel. »Es wäre allerdings gut, wenn du dich mit der Meinungsbildung ein bisschen ranhalten könntest. Weil wir uns nämlich auf den übernächsten Samstag festgelegt haben.«

Für einen Moment verschlägt es Isabell die Sprache.

»Okay«, sagt sie schließlich gedehnt. »Das nenne ich sportlich.«

4.

Caro

Wenn das mal nicht Andi war. Caro bleibt stehen und blickt dem Motorradfahrer nach, der gerade an ihr vorbeigerast ist. Tatsächlich: Er bremst ab, wendet seine Maschine und rollt neben sie.

»Hi, Andi!«, begrüßt sie ihn, nachdem er seinen Helm abgenommen hat. »Lange nicht gesehen.«

»Kann man so sagen.« Er streicht sich eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn und deutet auf Tessa, die Caro auf dem Arm trägt. »Wer ist das denn?«

»Das ist Tessa, die Pflegehündin von Frau Weidle«, antwortet Caro. »Sie hat mich gebeten, heute auf sie aufzupassen. Aber Gassi gehen liegt Tessa nicht so. Sie ist ziemlich lauffaul.«

Andi nickt, ohne wirklich interessiert zu wirken. Ein unangenehmes Schweigen macht sich breit.

»Wohin fährst du?«, erkundigt sie sich zögerlich.

»Bin auf dem Weg nach Filzach, einen Freund besuchen.«

»Aha.« Sie nickt. Offenbar hält er es nicht einmal mehr für nötig, ihr zu sagen, welchen Freund.

Wieder Stille.

»Du warst wochenlang nicht da«, sagt sie schließlich, ohne Andi anzuschauen.

»Du hast mich nicht zu dieser Schnapsverkostung eingeladen«, erwidert er unerwartet.

»Das ist nicht ernst gemeint, oder?«

»Klar meine ich’s ernst!«

Caro stutzt. »Ich hätte nicht gedacht, dass du überhaupt davon weißt.«

Er lacht auf. »Ganz Mühlach weiß davon! Peggy und Armin haben’s überall rumposaunt, schon letzte Woche.«

»Dieser Armin, der heute da war?«

»Keine Ahnung, wer bei euch war. Aber falls die Sache ein Geheimnis bleiben sollte, ist dein Plan nicht aufgegangen.«

»Es gab keinen Plan.«

»Du willst mich nicht dabeihaben.«

»Bullshit! Ich wusste bis gerade eben nichts davon. Außerdem hätte ich nie vermutet, dass dich so etwas interessieren würde: ein Haufen alte Leute, die sich besaufen.«

Andi spitzt die Lippen und schaut einen Moment lang nachdenklich drein. »Ich mag alte Leute«, behauptet er dann. »Vor allem, wenn sie besoffen sind.« Da ist es wieder, dieses Grinsen, das ihm keiner nachgemacht. Diese blitzweißen Mausezähnchen mit Lücken dazwischen, wie reingesägt – so süß!, muss sie denken. »Ist vermutlich gar nicht so leicht, welche zu finden, die sich mit Armins Schnaps noch nicht die Kante gegeben haben«, schiebt er hinterher und sein Grinsen wird noch breiter. »Da wird ein schräger Haufen zusammenkommen. Aber ich mag schräge Vögel, weißt du ja. Vor allem solche, die so schräg sind wie du.«

Sie sagt nichts darauf, schaut ihn nur intensiv an. Wieder ist sie sich nicht sicher, ob er meint, was er sagt, oder ob er sie nur auf den Arm nehmen will.

»Schräge Vögel«, wiederholt sie nachdenklich, worauf er eifrig nickt.

»Davon gibt’s allerdings nicht viele«, setzt er hinzu. »Vielleicht eine Handvoll. Weltweit.« Er kniept ihr zu, grinst wieder. »Hey, wirst du etwa rot?«

»Doch nicht wegen dir!«, gibt sie forsch zurück. »Dieser Dackel ist verdammt schwer. Dazu ist mir schweineheiß!«

Andi übergeht die Bemerkung. »Du magst mich, oder?« In seinen Augen blitzt der Schalk. »Ein kleines bisschen zumindest. Ich seh’s dir an, also gib’s doch einfach zu.«

»Bilde dir bloß nichts ein«, erwidert sie unnötig heftig. »Es gibt nämlich nichts, worauf du dir etwas einbilden könntest. Rein gar nichts.« Sie weiß selbst nicht, was sie plötzlich so wütend macht.