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Die Fortsetzung von "Erntedank und Weihnachtszeit" ist da! Diese Sammlung heiterer und nachdenklicher Geschichten, Gedichte und Laienspiele enthält zahlreiche Beiträge und Anregungen für kirchliche Erntedankfeste sowie Krippenspiele. Dieses Buch ist aber ebenso für die ganz private Lektüre zu Hause geeignet.
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Seitenzahl: 49
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Michael Voigt
Neues zu Erntedank und Weihnachtszeit
Laienspiele und Geschichten für kirchliche Feste
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Neues zu Erntedank und Weihnachtszeit
Der Fröhliche Landmann
Das Erntedankfest der Zukunft
Der Kaktus auf dem Erntedanktisch
Heute im TV: Die Öko-Jünger
Von Menschen und Früchtchen
Die Wettermacher
In der Weihnachtsbäckerei
Der Große und der Kleine
Als der Weihnachtsmann Urlaub machte
Gans fette Weihnachten
Die Weihnachtsfrauen-Quote
Am Weihnachtsabend
Impressum neobooks
Impressum
Texte: © Copyright by Michael VoigtUmschlag: © Copyright by Michael Voigt
Verlag: Michael Voigt
Druck: epubli, ein Service der
neopubli GmbH, Berlin
Printed in Germany
Musik einspielen „Fröhlicher Landmann“ (R. Schumann). Spieler 1 geht als Bauer gekleidet herum und schwingt eine Harke o. ä.
Spielerin 2 und Spieler 3 erscheinen.
Spieler 3: Was machen Sie da?
Spieler 1: Ich ernte!
Spielerin 2: Darf der denn das?
Spieler 3: Wenn es sein Feld ist…
Spielerin 2: Ja, aber schauen Sie sich doch mal dieses alte Gartengerät an. Ist das eigentlich noch zugelassen?
Spieler 3: Weiß nicht… Da müssten wir mal die Berufsgenossenschaft fragen, wegen Arbeitsschutz und so…
Spielerin 2: …und, und, und die EU-Regulierungsbehörde auch. Nicht, dass der mit dem Ding noch unlauteren Wettbewerb betreibt!
Spieler 3: Nicht nur das! Darf der eigentlich das ganze Feld abernten? Steht dem so viel Land zu?
Spielerin 2: Hey, Sie da! Gehört Ihnen das ganze Feld?
Spieler 1: Ja, klar.
Spieler 3: Das schaffen Sie doch gar nicht! Und dann noch so gute Laune haben!
Spielerin 2: Genau! Wer bei so viel Arbeit so gut gelaunt ist, hat was zu verbergen. Vielleicht beschäftigt er ja illegal Erntehelfer?!
Spieler 1: Nein! Ich freue mich doch einfach nur, dass bald Erntedankfest ist!
Spieler 3: Ein was? Ein Erntedankfest?
Spielerin 2: Na das werden wir erstmal noch sehen! Sowas muss angemeldet werden! Hier kann doch nicht jeder machen, was er will!
Spieler 3: Eben! Dann bringt der womöglich seine Ernte noch an der Steuer vorbei zu diesem Fest!
Spielerin 2: So nicht! Wir passen auf!
Spieler 1 unterbricht seine Arbeit schließlich und stellt ein paar Fragen:
Spieler 1: Wer gibt Ihnen eigentlich das Recht, hier meine Arbeit zu regulieren?
Spielerin 2: Unsere Behörde…
Spieler 1: Und wer gibt dieser das Recht?
Spieler 3: Der Gesetzgeber.
Spieler 1: Und wer gibt dem das Recht?
Spielerin 2: Die EU.
Spieler 1: Und wer…
Spieler 3: Die Wähler.
Spieler 1: Und wer…
Spielerin 2: Die Internationale Charta der Menschenrechte.
Spieler 1: Und wer…
Spieler 3: Die UNO Vollversammlung.
Spieler 1: Und wer…
Spielerin 2 und Spieler 3: Das ist eben so. Basta!
Spieler 1: Nein. Über allen steht nämlich Gott. Der hat mir den Acker gegeben, hat die Saat aufgehen lassen und hat mir eine gute Ernte beschert. Ohne Gott könnte keine Behörde der Welt etwas ausrichten.
Gott braucht Sie alle nicht, um Nahrung wachsen zu lassen. Aber wir brauchen Gott. Und deswegen sollten wir ihm dafür danken. Genau darum bin ich so gut gelaunt.
Moderatorin: Herzlich willkommen, liebes Publikum im Fernsehstudio. Ich habe ich mir einen Gast eigeladen, den Sie bereits aus anderen Sendungen kennen dürften. Bitte begrüßen Sie mit mir Herrn Theo Loge!
(Applaus-Schild)
Moderatorin: Herr Loge! Unser heutiges Diskussionsthema lautet: Das Erntedankfest der Zukunft. Warum glauben Sie, dass darüber Gesprächsbedarf besteht?
Theo Loge: In Sprüche 27,1 sagt die Bibel: Rühme dich nicht des morgigen Tages, denn du weißt nicht, was der Tag bringt. Die Heilige Schrift weißt uns also darauf hin, dass nichts vorhersehbar ist. Wir müssen uns daher auch auf eine Veränderung traditioneller Veranstaltungen einstellen.
Moderatorin: Aber bitteschön was soll sich denn an einem Erntedankfest ändern? Seit Jahrhunderten freuen sich Menschen über die gute Ernte und danken Gott dafür.
Theo Loge: Sehen Sie, so ähnlich dachten die Menschen noch vor 100 Jahren auch, wenn es um die Ernte ging. Keiner konnte damals ahnen, dass es einmal Mähdrescher geben würde. Inzwischen fahren diese Maschinen sogar allein über das Feld, nur noch über GPS-Daten gesteuert. Alles ändert sich, auch in der Landwirtschaft!
Moderatorin: Ja gut, das ist eben der technische Fortschritt. Aber warum sollte sich am Danken selbst etwas ändern?
Theo Loge: Sehen Sie, heute wird alles auch aus ökologisch-wirtschaftlicher Sicht betrachtet. So ein Erntedankgottesdienst wird daher bald völlig unzeitgemäß sein. Bedenken Sie nur den hohen Energieverbrauch, den eine solche Versammlung erzeugt: Strom, Heizgas und so weiter. Und man braucht oft irgendein Verkehrsmittel, um überhaupt hierher zu kommen…
Moderatorin: Und wie wird das Erntedankfest Ihrer Meinung nach künftig aussehen? Verzichten wir auf den Dank?
Theo Loge: Keinesfalls! Kolosser 2,7 fordert uns auf: Seid reichlich dankbar! Man wird das Problem daher vermutlich digital lösen.
Moderatorin: Digital?
Theo Loge: Natürlich! Die Gläubigen installieren künftig einfach eine Erntedank-App auf ihrem Smartphone. In Chatrooms, Foren und Sozialen Netzwerken können sie sich dann ja auch untereinander austauschen. Beispielsweise verabreden sich die Glieder einer Kirchgemeinde dann per WhatsApp zum gemeinsamen Singen des Liedes: „Nun danket alle Gott“…
Moderatorin: Ist das nicht ein bisschen zu unpersönlich?
Theo Loge: Da stimme ich Ihnen zu! Doch der Fortschritt macht auch vor den Kirchen nicht halt. Heute kann man in einigen Kirchen bereits online spenden. Da gibt es keinen Klingelbeutel mehr. Das ließe sich auch beim digitalen Erntedankfest gut umsetzen.
Moderatorin: Das ersetzt doch aber keinen Gottesdienst! Die Gemeinschaft der Gläubigen, die persönliche Begegnung, das erhebende Gefühl gemeinsamer Anbetung…
Theo Loge: Ich verstehe Sie ja. Mir gefällt das auch nicht so recht. Aber Sie werden sehen, bald brauchen wir zur Abwehr der Terrorgefahr eine Genehmigung für Gottesdienste. Da kann man sich auch gleich im Internet treffen. Das spart Kosten und erleichtert dem Staat auch die Überwachung!
Moderatorin: