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Was ist groß, breitschultrig und knurrt bei jeder Gelegenheit? Richtig, ein sexy Canicoren-Alpha, der meiner Hitze zu widerstehen versucht. Tja, da bin ich nun, in einem luxuriösen Penthaus und lerne nach und nach Adrians Rudel kennen. Fünf Betas, die unterschiedlicher nicht sein könnten – und die mein Interesse zugegebenermaßen jeder auf seine eigene Weise wecken. Doch erst gilt es noch, mich mit Adrian irgendwie zu arrangieren. Der Alpha ist zwar bemüht, sich um mich zu kümmern, aber so richtig wohl fühle ich mich trotzdem nicht in seiner Gegenwart. Warum nur fällt es mir so schwer, das brave Mädchen zu sein, das er von mir erwartet?
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Seitenzahl: 188
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Informationen zum Buch
Impressum
Kapitel 1 - Dein neues Zuhause
Kapitel 2 - Gott steh mir bei …
Kapitel 3 - Das geilste Penthaus der Welt
Kapitel 4 - Unerwünscht
Kapitel 5 - Ein richtiger Alpha-Kuss
Kapitel 6 - Anzug oder nicht Anzug, das ist hier die Frage
Kapitel 7 - Omega-Aufklärung
Kapitel 8 - Darf ich vorstellen?
Kapitel 9 - Erstes Beschnuppern
Kapitel 10 - Hände weg von Sophie!
Kapitel 11 - Dampf ablassen
Kapitel 12 - Dinner for two
Kapitel 13 - ABO-Ordnung
Kapitel 14 - Ein besonderer Alpha
Kapitel 15 - Gute Nacht
Kapitel 16 - Erkundungstour
Kapitel 17 - Spiel mit mir!
Kapitel 18 - Ehrenhafte Prinzipien
Kapitel 19 - Sport ist Mord
Kapitel 20 - Du denkst immer noch an Sex?
Kapitel 21 - Das mieseste Schießtraining aller Zeiten
Kapitel 22 - Das hätte nicht passieren dürfen …
C. M. Spoerri
New York Alpha
Part 1
Urban Fantasy / Omegaverse / Reverse Harem
New York Alpha – Prolog
Was ist groß, breitschultrig und knurrt bei jeder Gelegenheit? Richtig, ein sexy Canicoren-Alpha, der meiner Hitze zu widerstehen versucht. Tja, da bin ich nun, in einem luxuriösen Penthaus und lerne nach und nach Adrians Rudel kennen. Fünf Betas, die unterschiedlicher nicht sein könnten – und die mein Interesse zugegebenermaßen jeder auf seine eigene Weise wecken. Doch erst gilt es noch, mich mit Adrian irgendwie zu arrangieren. Der Alpha ist zwar bemüht, sich um mich zu kümmern, aber so richtig wohl fühle ich mich trotzdem nicht in seiner Gegenwart. Warum nur fällt es mir so schwer, das brave Mädchen zu sein, das er von mir erwartet?
Die Autorin
C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Psychologie und promovierte im Frühling 2013 in Klinischer Psychologie und Psychotherapie. Seit Ende 2014 hat sie sich jedoch voll und ganz dem Schreiben gewidmet. Ihre Fantasy-Jugendromane (›Alia-Saga‹, ›Greifen-Saga‹) wurden bereits tausendfach verkauft, zudem schreibt sie erfolgreich Liebesromane. Im Herbst 2015 gründete sie mit ihrem Mann den Sternensand Verlag.
www.sternensand-verlag.ch
1. Auflage, Juni 2024
© Sternensand Verlag GmbH, Zürich 2024
Umschlaggestaltung: Jasmin Romana Welsch
Lektorat / Korrektorat: Sternensand Verlag GmbH
Satz: Sternensand Verlag GmbH
ISBN (epub): 978-3-03896-328-8
Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
Dies ist eine fiktive Geschichte. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Anmerkung: Es wird dringend empfohlen,
zuerst den Prolog dieser Reihe zu lesen!
Helena
»Dort oben wohnt ihr?« Ich starre zu dem riesigen Block hinauf, auf dessen Tiefgarage Adrian zusteuert.
Selten hat es mich bisher nach Manhattan verschlagen und wenn ich mir die menschenüberfüllten Straßen so ansehe, weiß ich auch wieder, warum. Keine Ahnung, ob ich es hier überhaupt aushalte, aber gerade habe ich keine große Wahl, als darauf zu vertrauen, dass Adrian und Sebastian mich nicht verarschen. Zumindest das mit den Wolfskörpern kriegen sie ja prima hin, daher werde ich ihnen vorerst Glauben schenken.
Wir befinden uns in der Nähe des Central Parks im östlichen Bereich von Manhattan. Upper East Side – die wohlhabende Gegend selbstverständlich. Alles andere hätte auch nicht zu den beiden gepasst.
»Warte, bis du dein neues Zimmer siehst, da fallen dir erst recht die Augen raus«, behauptet Sebastian, der auf der Rückbank sitzt und sich etwas zu uns nach vorne beugt.
Von Adrian kommt nur ein Brummen – ob zustimmend oder nicht, ist der freien Interpretation überlassen.
»Warte … Ihr wusstet, dass ich herziehen würde?«, hake ich perplex nach. Denn nur so ist zu erklären, dass sie bereits ein Zimmer für mich hergerichtet haben.
Sebastian legt eine Hand auf meine Schulter und drückt sie leicht. »Die Wohnung ist sehr groß, das wirst du bald selbst herausfinden. Wir haben immer ein paar Zimmer für Gäste bereit – und du erhältst das schönste davon.«
»Pfoten weg«, brummt Adrian und Sebastian lässt mich sofort los.
Ich werfe ihm einen augenverdrehenden Blick zu und beiße mir auf die Unterlippe, da mein Fangirl-Modus wie von selbst anspringt. Adrian sieht einfach so wahnsinnig gut aus. Das schwarze Haar ist vom Fahrtwind verwuschelt, da er die ganze Zeit die Fenster unten gelassen hat, um mit meinem Duft klarzukommen. Auch wenn seine Miene verkniffen wirkt, habe ich nie einen schöneren Mann gesehen. Er strahlt pure Maskulinität aus und der gepflegte Bart sowie die braungebrannte Haut unterstreichen dies noch extra.
Schnell wende ich den Blick ab, um nicht direkt wieder in Schnappatmung zu verfallen.
In der Einfahrt angekommen, betätigt der Alpha durch das Autofenster einen Schalter und gibt einen Zahlencode ein. Anschließend hebt sich ein schwerfälliges Metallgitter.
Ich hole leise Luft, als wir in die Garage fahren. »Ich muss noch mit meiner Chefin Molly telefonieren.«
Wenn ich nun mit einem Mal in Manhattan wohnen soll, muss sie Bescheid wissen, dass ich in den nächsten Tagen keine Schichten im Hooters übernehmen kann. Zumindest, solange ich in dieser blöden Hitze bin. Danach werde ich schauen, wie ich nach Queens komme – der längere Anfahrtsweg mit der Subway wird kein Zuckerschlecken, so viel ist klar.
»Das habe ich bereits erledigt«, erwidert Adrian, ohne mich anzuschauen. »Du arbeitest nicht länger dort.«
»Was?!« Ich starre ihn entgeistert an. »Du kannst doch nicht einfach so meinen Job kündigen, du Arsch!«
Er hält abrupt mitten in der Einfahrt an und wendet sich mir zu. Seine dunklen Augen sprühen Funken, während er den Blick in mir versenkt. Die Macht, die er ausstrahlt, ist surreal, sie hüllt mich ein, jederzeit bereit, mich zu zerquetschen. Alles an ihm wirkt bedrohlich, auch seine knurrige Stimme, als er spricht. »Rede gefälligst nicht in diesem Tonfall mit mir!«
»Ich rede so mit dir, wie ich will!«, zische ich zurück und kämpfe gegen den Drang an, mich von ihm einschüchtern zu lassen. »Und wenn du ein Arsch bist, nenn ich dich auch so!«
Kurz glaube ich, die Luft wird dünner, meine Umgebung finsterer. Nur für den Bruchteil einer Sekunde glimmt das Gold in Adrians dunklen Iriden auf, das ich als seinen Wolf identifiziere.
Er beißt auf seinen Barthärchen herum, gibt Gas und düst viel zu schnell in die Garage hinunter. Die Reifen quietschen dabei und ich klammere mich unwillkürlich am Sitz fest.
»Oho, das kann ja interessant werden mit dir, Helena«, vernehme ich Sebastian vom Rücksitz. »Du bist die erste Omega, die sich von einem Alpha nicht ständig unterbuttern lässt. Sehr spannend.«
»Schnauze!«, fährt Adrian ihn an.
Dann biegt er in eine freie Parklücke, auf dessen Schild ›reserviert‹ und eine Nummer steht. Bravourös parkt er ein und wendet sich an mich.
Seine Stimme klingt etwas ruhiger als zuvor und er bildet die Augen zu schmalen Schlitzen. »Ich dachte, es sei klar, dass du nicht länger in diesem Hooters arbeitest, wenn du mit uns kommst.«
»Nein!«, fauche ich erbost. »Wieso sollte ich nicht mehr dort arbeiten? Ich mag meinen Job!«
»Weil du nicht ein Mal im Monat für vier Tage krank sein kannst«, entgegnet er, fährt die Fenster wieder hoch und stellt den Motor aus.
Sprachlos starre ich ihn an. Nun gut, sollte das mit der Hitze zutreffen, hat er womöglich recht, dennoch will ich selbst über mein Leben bestimmen. Omega hin oder her.
»Wenn das hier funktionieren soll, musst du schleunigst aufhören, Entscheidungen über meinen Kopf hinweg zu treffen«, sage ich erzürnt. »Ich werde mit Molly telefonieren, ob es dir passt oder nicht. Und ich werde sie fragen, ob ich trotzdem ab und an bei ihr aushelfen kann. Oder dachtest du, ich würde ab sofort Däumchen drehend warten, bis ich vor Hitze notgeil sabbernd zu deinen Füßen rumrutsche?!«
Sebastian tarnt sein Prusten, indem er die Tür öffnet und aussteigt, derweil Adrian und ich uns ein erbittertes Blickduell liefern.
Seine Nasenflügel beben, während er wie ein Stier schnaubt, und die dunklen Augen glitzern vor unterdrücktem Zorn.
Er hasst es, wenn man so mit ihm spricht, das ist mir mehr als bewusst.
Aber ich hasse es noch viel mehr, wenn er so mit mir umspringt!
Da kann er noch so mit seiner herrischen Aura um mich herumpeitschen, ich werde mich nicht von ihm kleinkriegen lassen!
»Steig aus!«, knurrt er, als er merkt, dass seine Dominanz bei mir gerade absolut keinen fruchtbaren Boden findet.
»Du hast mir nichts zu befehlen«, entgegne ich stur und lehne mich demonstrativ mit verschränkten Armen im Sitz zurück.
Zugegeben, es kostet mich einiges an Kraft, da seine Autorität mich zwingen will, das Gegenteil zu tun. Dennoch halte ich ihm stand.
Einen Moment lang höre ich nur seinen mühsam beherrschten Atem, danach klatscht er mit der Hand heftig aufs Lenkrad und öffnet seine Tür. »Meinetwegen. Dann bleib eben sitzen!«
Damit stürmt er aus dem Auto und knallt die Tür zu.
Ich zucke zwar zusammen, hindere mich aber daran, ihm hinterherzuschauen. Das hat er nicht verdient.
Wenigstens ist sein Duft nun nicht mehr ständig in meiner Nase, auch wenn der Wagen noch viel zu sehr nach ihm riecht.
Ein Klopfen am Autofenster lässt mich dann doch nach einer Weile den Kopf drehen. Sebastian grinst mich mit seinem Zahnpasta-Werbungslächeln an. Obwohl er nur mein Badetuch um die Hüfte trägt, sowie Adrians Lederjacke, schmälert das seine charmante Ausstrahlung kaum. Er hat so viel Selbstbewusstsein, dass er wahrscheinlich auch noch einen Kartoffelsack auf einem Laufsteg verkaufen könnte. Seine azurblauen Augen, die in so starkem Kontrast zu seinem südländischen Teint stehen, funkeln amüsiert.
»Komm schon, lass dich nicht vom Boss provozieren.«
Seine Stimme ist zwar gedämpft, ich verstehe ihn allerdings trotzdem.
Ja, es ist ziemlich kindisch, wie ich mich verhalte – so bin ich normalerweise nicht. Aber dieser Adrian treibt mich einfach zur Weißglut mit seinem übergriffigen Benehmen! Hat das bisher bei den anderen Omegas funktioniert? Haben sie brav genickt und ihm die Wange getätschelt, dafür, dass er eigenmächtig über ihr Leben gebot?
Nun, wenn er das von mir erwartet, hat er sich mit der Falschen angelegt. Ich werde nie und nimmer unterwürfig sein! Nie. Da kann noch so viel Hitze in mir brodeln, er noch so dominant rumknurren und noch so gut aussehen oder riechen!
Meine Würde behalte ich. Auch als Omega!
Von diesem Gedanken bestärkt, öffne ich nun doch die Beifahrertür und ignoriere Sebastians Hand, die er mir hinhält, um beim Aussteigen zu helfen.
Er kommentiert dies mit einem belustigten Grunzen, dann geht er um den Wagen herum und holt meinen Koffer aus dem Auto.
»Wenn du mir bitte folgen würdest, Prinzessin?«, sagt er mit einer übertrieben galanten Verbeugung und deutet in Richtung eines Schildes, auf dem ›Aufzug‹ steht.
Wenigstens muss ich hier keine doofen Treppen laufen.
Mit immer noch grimmiger Miene gehe ich hinter Sebastian her zum Fahrstuhl, wo wir erst mal abgebremst werden, da Adrian uns natürlich den Lift weggeschnappt hat.
»Warum nehmen wir nicht einen der anderen Aufzüge?«, frage ich und deute auf die drei weiteren Silbertüren.
»Weil nur dieser hier hoch in unser Penthaus führt«, sagt er erklärend.
Na super. Dann heißt es nun warten.
Helena
Ich mustere die digitale Anzeige über uns, die gerade erst den vierzigsten Stock anzeigt. Adrian ist also noch da drin.
»Ist er immer so übergriffig und dominant?«, brumme ich die silberne Tür vor mir an.
»Jap.« Sebastian, der natürlich weiß, wer gemeint ist, wippt neben mir auf den Fußballen vor und zurück. »Immer.«
Ich werfe ihm einen schiefen Blick zu. »Das mit deiner … Bestrafung …«
»Halb so schlimm«, wiegelt er ab und schenkt mir ein breites Lächeln. »Für dich und die Szene, die du Adrian gerade geliefert hast, hat sich das schon tausendfach gelohnt.«
»Hm.« Ich schiebe die Unterlippe vor.
»Er ist gerade sehr dünnhäutig, nimm es ihm nicht krumm«, meint Sebastian nach einer Weile.
»Dünnhäutig?!« Ich knirsche mit den Zähnen. »Wohl eher launisch, herrisch, knurrig …«
»Es ist extrem schwer für ihn, dem Drang zu widerstehen, eine Omega in der Hitze zu besteigen. Du setzt in ihm die Brunst frei mit deinem Duft. Das ist quasi das Alpha-Pendant zur Omega-Hitze«, erklärt Sebastian. »Auch ich fühle mich extrem von dir angezogen, aber nicht so sehr wie Adrian als Rudelanführer. Sein Wolf drängt ihn, dich zu nehmen, als sein Eigentum zu markieren und sich mit dir fortzupflanzen. Dass er es so lange mit dir zusammen in deiner Wohnung aushielt, gleicht einem Wunder. Und zeugt auch von seiner Willensstärke, die ihn als Alpha auszeichnet.«
Ich denke eine Weile über seine Worte nach. Adrian wirkte ziemlich beherrscht auf mich. Nun ja, bis auf die Male, als er mich so lüstern betrachtete, dass ich mich ihm, ohne nachzudenken, angeboten habe. Etwas, das mir inzwischen extrem peinlich ist, doch in dem Moment sprach womöglich tatsächlich die Hitze aus mir.
Ist das der Grund für seine Wut? Sein unterdrücktes Verlangen?
Wie er wohl ist, wenn ich nicht diese Hitze in mir trage?
Überfordert von meinen Gedanken, schüttle ich den Kopf und sehe Sebastian wieder an.
»Wieso?«, murmle ich. »Wieso hast du das in der Subway getan und mich mit diesem blöden Kaugummi als euer Omega markiert?«
Zum ersten Mal verschließt sich seine Miene ein wenig und er zupft an Adrians Lederjacke herum. »Weil es das Richtige war.«
»Du hast mich nicht einmal um Erlaubnis gefragt«, bemerke ich vorwurfsvoll.
»Entschuldige«, sagt er beschämt. »Du warst so … du eben. Und ich …« Er seufzt. »Keine Ahnung, ich habe es getan, ohne großartig darüber nachzudenken. Es war eine Handlung aus dem Instinkt heraus. Ich war mir nicht einmal sicher, ob es überhaupt klappt und genug Alpha-Essenz an dem Kaugummi ist, um die Omega in dir zu erwecken.«
»Wieso?« Ich sehe ihn verwirrt an.
»Weil das in einem Rudel normalerweise der Alpha erledigt.«
»Also Adrian.« Ich nicke verstehend und wende mich wieder der Lifttür zu, die weiterhin verschlossen ist. Die digitale Anzeige verrät, dass der Aufzug aber mittlerweile unterwegs nach unten ist. »Ich meine, es lässt sich nun nicht mehr umkehren. Aber deswegen dich gleich auspeitschen? Das finde ich sehr übertrieben.«
»Es ist die Art, wie Alphas handeln. Sie müssen streng durchgreifen in einem Rudel, müssen Grenzen setzen und für Ordnung sorgen. Ich habe die Bestrafung verdient.« Er kratzt sich am Kinn. »Ich hätte nicht eigenmächtig handeln dürfen. Doch wie gesagt, ich bereue es nicht.«
»Hast du … Schmerzen?«, frage ich und spüre Gewissensbisse in mir aufsteigen. Keine Ahnung, warum, irgendwie fühle ich mich ein kleines bisschen dafür verantwortlich, dass Sebastian nun diese Striemen auf dem Rücken hat.
»Es juckt etwas.« Er schenkt mir ein flüchtiges Lächeln und lässt seine blauen Augen blitzen.
Ich presse die Lippen zusammen und eine Weile warten wir schweigend, während ich versuche, das, was ich alles in den vergangenen Stunden gehört habe, irgendwie einzuordnen und zu begreifen.
»Warum kann … konnte Adrian den Biss, den du ihm verpasst hast, einfach so heilen, du deine Wunden aber nicht?«, frage ich schließlich.
»Weil meine Wunden mit Silberklingen zugefügt wurden«, verrät er. »Das ist für uns Canicore quasi die Achillesferse. Die Heilung wird etwa gleich lange dauern wie bei einem normalen Menschen.«
Erstaunt sehe ich ihn an. »Dann stimmt also doch einiges, was man sich über Werwölfe erzählt?«
»Schhht. Verwende bloß dieses Wort nicht in unserer Gegenwart«, ermahnt er mich. »Wir hassen es, als Werwölfe bezeichnet zu werden, da das Fabelwesen sind, die sich komplett von Canicoren unterscheiden.«
»Ist mir schon aufgefallen.« Ich muss an Adrians Reaktion denken. »Dennoch möchte ich einiges über euch erfahren. Wie ihr so … tickt, mein ich.«
»Das wirst du.« Sein Lächeln wird schelmisch. »Nicht nur, wie wir ticken, sondern auch, wie wir fi…«
»Schon klar«, unterbreche ich ihn und muss unwillkürlich schmunzeln.
Mit Sebastian zu sprechen, ist irgendwie so ungezwungen. So … vertraut. Ich mag ihn.
»Ah, da ist er ja«, meint er und ich sehe, dass die digitale Liftanzeige tatsächlich den Aufzug ankündigt.
Kurz darauf öffnet sich die Tür und wir treten ein. Alles hier drin riecht noch nach Adrian, sodass ich automatisch die Luft anhalte.
»Privataufzüge sind was Praktisches, aber nicht, wenn man eine Omega in Hitze dabei hat«, bemerkt Sebastian. Er tippt auf einem Touchscreen im Lift einen Zahlencode ein und drückt danach einen Knopf. Dieser verrät mir, dass wir uns in die siebenundsiebzigste Etage begeben werden – ganz nach oben. »Sowohl für dich als auch für alle anderen Canicore werden Aufzüge dann zur echten Zerreißprobe.« Er atmet tief ein und schließt die Augen. »Gott steh mir bei …«
Nach ein paar Sekunden weiß ich, was er meint. War sein Duft vorhin noch von Adrians überlagert, so wird er nun immer stärker, bis alles in dem kleinen Raum nach ihm riecht.
Wenngleich sein Geruch um einiges weniger einnehmend ist als der von Adrian, so vernebelt er mir doch die Sinne und mir wird immer heißer. Ich kaue auf der Innenseite meiner Wange herum, balle die Hände zu Fäusten.
Wow, riecht der gut …
Plötzlich bin ich froh, dass Adrian schon vorgegangen ist. Keine Ahnung, wie und ob ich mich hätte beherrschen können, wäre er mit mir hier drin gewesen. Dabei will ich wütend auf ihn sein – doch ich glaube, ich hätte mich ihm kurzerhand an den Hals geschmissen und mich von ihm durchvögeln lassen. Ob in Menschen- oder Wolfsform, wäre mir komplett egal gewesen.
»Bitte, versuch an etwas anderes zu denken als Sex«, flüstert Sebastian flehend und lehnt sich mit immer noch geschlossenen Lidern an die gegenüberliegende Liftwand. »Das … Dein Duft … Mmmmh … Fuck.« Er beißt sich auf die Unterlippe und als ich die Aufmerksamkeit auf seinen Schritt lenke, sehe ich, wie das Badetuch sich durch seine Erregung deutlich wölbt.
»Entschuldige«, murmle ich.
Keine Ahnung, wie ich meine Gedanken von Adrian oder Sex ablenken soll. Meine Spalte ist so feucht, dass ich den Slip zwischen den Beinen kleben spüre, und meine Mitte hämmert verlangend um Erlösung.
»Ach, scheiß drauf«, ruft er und reißt die Augen auf.
Im nächsten Moment ist er bei mir, packt mein Gesicht mit beiden Händen und presst seine Lippen auf meine. Es geht so schnell, dass ich in seinen Mund keuche und er hungrig seine Zunge in mich stoßen kann.
Wahnsinn, wie gut es tut, ihn zu küssen …
Nein, nicht gut. Es ist geil. Einfach nur geil.
Die Hitze weicht purer Leidenschaft, die wunderbar wohltuend durch meinen Körper tobt.
Ich schlinge die Hände um seinen Nacken, vertiefe meinerseits den Kuss und lasse mich gegen die Wand drängen. Ich spüre seine Latte, die sich an meinen Bauch drückt.
Sebastian beginnt sich an mir zu reiben und scheint gar nicht zu merken, dass dabei das Handtuch zu Boden fällt. Nun ist er untenrum nackt – und trägt obenrum diese verdammte Lederjacke, die nach Adrian riecht. Dessen Duft mir in die Nase dringt, mir die Sinne noch stärker verschleiert.
»Womöglich ist es besser, ich nehme dich hier und jetzt«, keucht Sebastian, als er sich kurz von mir löst. »Nicht, dass du … Wenn du …«
Ich weiß, was er meint, und stimme ihm aus vollem Herzen zu. Adrian erklärte, dass Betas die Hitze ebenfalls eindämmen können, wenngleich nicht so wie ein Alpha. Falls Sebastian es also schafft, mein Verlangen kurzzeitig zu stillen, ist das wahrscheinlich besser, als wenn ich als rollige Omega in ein Penthaus mit weiteren heißen Betas stolpere. Wo zudem dieser Alpha lauert, den ich am liebsten durchschütteln möchte. Oder durchvögeln.
Scheiße, ja, ich brauch das definitiv! Nur schon, um einen klaren Kopf zu bekommen.
Ohne nachzudenken, öffne ich meine Jeans und streife sie mitsamt meinem Höschen nach unten.
Kurz denke ich an Verhütung, verwerfe den Gedanken aber gleich wieder. Adrian meinte, Betas sind unfruchtbar und Canicore könnten nicht krank werden. Meine Libido ist gerade seeehr bereit, ihm das jetzt einfach mal zu glauben.
Sebastian stößt ein animalisches Knurren aus, ehe in seinen blauen Augen ein goldenes Leuchten erscheint.
Sein Wolf, das ist sein Wolf, der mich gerade so lüstern anstarrt, dass es mich noch geiler auf ihn macht und jegliche Bedenken vertreibt.
Ich schlüpfe aus einem Schuh und strample mein Bein frei, schlinge es um seinen muskulösen Oberschenkel. Er hebt mich problemlos auf Hüfthöhe und ich lege ihm die Arme um den Nacken, um mich an ihm festzuhalten.
Schon spüre ich seine Erektion hart gegen meine Mitte drücken, die so schamlos pulsiert, heiß und feucht für ihn ist.
»Das wird ziemlich schnell gehen«, raunt er und reibt mit der Eichel kurz über meinen Kitzler, was mich aufstöhnen lässt.
Dann dringt er ohne ein weiteres Vorspiel mit einem Ruck in mich ein.
Ich keuche vor Lust laut, beuge den Rücken durch und genieße es, wie er sich tief in mir versenkt. Mich ausfüllt, sich in mir bewegt.
Er beißt in meine Kehle, nicht sanft, sondern hungrig, während er sein Becken gegen meines treibt. Seine Zähne gleiten über meine Haut, hinterlassen brennende Spuren, die mir Erlösung versprechen.
Wie sehr habe ich mir das gewünscht …
Die Leidenschaft und Wildheit, mit der er mich nimmt, ist so komplett anders als alles, was ich bisher gekannt habe. Er fickt mich nicht wie ein Mann, sondern wie ein Tier. Und ich genieße es, wie sehr er mich begehrt.
Mir wird schwindelig von seinem Tempo, mein Kreislauf wird mit jedem Stoß stärker überfordert und ich merke, dass mir das Bewusstsein beinahe zu entgleiten droht. Und dennoch jagt er mich gerade unbarmherzig auf eine Ekstase zu, die ich mit aller Macht herbeisehne.
Noch nie wurde ich so gevögelt. Voller Hingabe, mit einer animalischen Kraft, die alles in mir erbeben lässt. Ganz zu schweigen von dem Rhythmus, mit dem er so tief in mich stößt, dass es fast weh tut.
Aber ich liebe es, wie er mich nimmt. Liebe es, wie mein Inneres zusammenzuckt, wenn er an meine Grenzen gelangt. Liebe es, wie er mich ausfüllt, meiner Muschi die ersehnte Erfüllung mit jeder Bewegung näher treibt.
So. Genau so will ich für den Rest meines Lebens gefickt werden. Alles andere, was ich bisher erlebt habe, war nichts im Vergleich hierzu. Sebastians Energie überschwemmt mich, trägt mich fort in einen Rausch, wie ich ihn noch nie erfuhr.
Mit jedem hektischen Keuchen, dringt mir zudem Adrians Duft in die Nase, der mir durch die Lederjacke so nahe ist, dass ich mir fast vorstellen kann, dass er es ist, der mich um den Verstand vögelt.
Sebastian löst eine Hand von meinem Hintern und drückt mit dem Daumen gegen meinen Lustpunkt, massiert ihn, sodass tausend Blitze durch meinen Unterleib schießen.
Keine Ahnung, wie laut ich stöhne, ich lasse alle meine Empfindungen raus, mein Verlangen. Meine Gier danach, endlich von ihm Befriedigung zu erhalten.
Sebastians Atem geht immer abgehackter, er keucht gegen meinen Hals. So sexy, dass er mich damit in noch höhere Gefilde hebt.