Nicht allein in dieser Zeit - Gerd L'Etienne - E-Book

Nicht allein in dieser Zeit E-Book

Gerd l'Etienne

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Beschreibung

Ob es Benjamin ist, der nach einer schwierigen Kindheit schließlich Franziskanerpater wird und so seine Bestimmung findet oder Jakub Kadlec, der Musikstudent, der das Geheimnis seiner Geige aus dem Hochschwarzwald herausfindet, ehemals in Rachel Heines Besitz, oder auch die bewegende Geschichte der jungen Ludmilla L’Etienne in Form ihres ursprünglichen Tagebuchs – Gerd L’Etienne versteht es, in seinen Kurzgeschichten dem Leser das Wesentliche, auf das es ankommt im Leben, vor Augen zu führen. Er möchte durch das Tagebuch seiner Mutter und Erzählungen aus Deutschland, Tschechien, Spanien, Russland und der Ukraine aus verschiedenen Epochen zeigen, dass jeder Mensch an seinen Herausforderungen wachsen kann. Immer schon sind Mitgefühl, Standhaftigkeit, Integrität und Aufrichtigkeit wesentliche und sehr wichtige Eigenschaften, die erfüllend sind, ein Leben lebenswert machen. Und auch ein bisschen Gottvertrauen und das Überprüfen der eigenen Denkmuster kann oft von großem Nutzen sein – auch und vor allem in der heutigen Zeit. Nur so kann jeder den großen und kleinen Lebensaufgaben begegnen und fühlt sich „Nicht allein in dieser Zeit“.
Dazu lädt uns Gerd L’Etienne mit dem zweiten Band seiner aussagekräftigen und berührenden Kurzgeschichten ein.

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Gerd l’Etienne

Nicht allein in dieser Zeit

KURZGESCHICHTEN

© 2023 Europa Buch | Berlin www.europabuch.com | [email protected]

ISBN 9791220134187

Erstausgabe: Januar 2023

Gedruckt für Italien von Rotomail Italia

Finito di stampare presso Rotomail Italia S.p.A. - Vignate (MI)

© 2023 Gerd l'Etienne

52134 Herzogenrath

Nicht allein in dieser Zeit

NICHT ALLEIN IN DIESER ZEIT

Du bist da –

Mir gegenüber – da bist du!

Die Allmacht ... Zeit.

Versucht sie uns zu trennen?

Verbindet sie?

Was macht es aus?

Du bist ja da!

ZU DIESEM BUCH

NICHT ALLEIN IN DIESER ZEIT ist ein Buch, welches ein Tagebuch und sieben Kurzgeschichten aus Deutschland, Tschechien, Spanien, Russland und der Ukraine beinhaltet, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.

Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass fast alle Geschichten im Kern wahr sind, oder zumindest die Ausgangslage den Tatsachen entspricht.

Außerdem sind die Problemlösungen sehr ähnlich verlaufen, sodass auch im Scheitern oder in der Bewältigung der Aufgaben und Herausforderungen zwischen den Protagonisten eine verblüffende Nähe empfunden werden kann.

      

DER MIT DEN VÖGELN SPRICHT

Karlo und Ella hatten auf der Terrasse des Buschenschanks ein Glas Buttermilch getrunken und gingen auf dem schmalen Weg am Fuße des bewaldeten Nordhangs Richtung Wasserfall. Karlo lächelte sie von der Seite an und Ella fühlte nur eins – sie war glücklich. An diesem späten Nachmittag war es sehr heiß und nur wenige Spaziergänger hatten sich dazu aufgerafft, der Hitze trotzend, den kleinen Aufstieg zur Quelle mit dem Wasserfall zu wagen.

Vor dem Wasserfall befand sich ein hölzerner Steg, der direkt zu einer kleinen Brücke führte, die man über dem Bach unterhalb des Wasserfalls errichtet hatte. Vor dem Wasserfall befand sich ein kleines Geröllfeld, in welchem das Wasser versickerte, um nach einigen Metern als Bach zu Tal zu fließen.

Auf einer Bank saß – ein Franziskanerpater. Seine schütteren Haare glänzten im Schein einiger Sonnenstrahlen, die das dichte Laubwerk der Bäume durchdringen konnten. „Leise“, flüsterte Karlo, „dann kannst du es hören – er spricht. Er spricht mit den Vögeln.“ Sie gingen vorsichtig weiter auf die Bank zu, auf der der Pater Platz genommen

 

hatte und ... hörten es. Mit leiser einschmeichelnder Stimme sprach er etwas, was die beiden aber nicht verstehen konnten.

Neben ihm auf der Bank saß eine Amsel mit ihrem graubräunlichen Gefieder und auf der Rückenlehne der hölzernen Bank thronte ein brauner kleiner Alpenbirkenzeisig.

Wenn er mit dem Reden innehielt, konnte man ein feines Piepsen der beiden Vögel hören. Plötzlich erstarrte er. „Wer ist denn da?“, fragte der Pater und schaute in ihre Richtung. Da merkten sie es. Er war blind. Karlo räusperte sich verlegen. „Grüß Gott Pater“, sagten die beiden und entfernten sich leise.

Beruhigt drehte er sich um und wandte sich wieder den Vögeln zu. Dabei dachte er an seine Eltern, an den bewussten Tag und an seine Kindheit und die schlimme Zeit, bevor er Deutschland verlassen konnte und zu seinem Onkel kam. Er fing an, über einige Stationen seines Lebens nachzudenken.

Er war 16, als es geschah. Die Dunkelheit der Nacht wurde durch einen hellen Streifen im Osten durchbrochen. Seit etwa einer halben Stunde konnte man die Vögel hören, wie sie mit ihrem Gesang den jungen Morgen willkommen hießen. Diese Stunde war Benjamins Stunde.