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In diesem Band findest du alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst.
Alle wichtigen Infos zur Interpretation sowohl kurz (Kapitelzusammenfassungen) als auch ausführlich und klar strukturiert.
Inhalt:
- Schnellübersicht
- Autor: Leben und Werk
- Inhaltsangabe
- Aufbau
- Personenkonstellationen
- Sachliche und sprachliche Erläuterungen
- Stil und Sprache
- Interpretationsansätze
- 6 Abituraufgaben mit Musterlösungen
NEU: exemplarische Schlüsselszenenanalysen
NEU: Lernskizzen zur schnellen Wiederholung
Layout:
- Randspalten mit Schlüsselbegriffen
- übersichtliche Schaubilder
NEU: vierfarbiges Layout
In Nichts geht es um eine Gruppe Jugendlicher, die der Frage nach dem Sinn von Dingen nachgehen und dabei in eine Spirale aus psychischer und physischer Gewalt geraten.
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Seitenzahl: 124
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 3148
Textanalyse und Interpretation zu
Janne Teller
nichts
Was im Leben wichtig ist
Thomas Möbius
Alle erforderlichen Infos zur Analyse und Interpretation plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgabe: Teller, Janne: Nichts. Was im Leben wichtig ist. Aus dem Dänischen von Sigrid C. Engeler. München: dtv, 162022.
Über den Autor dieser Erläuterung:Prof. Dr. phil. habil. Thomas Möbius, Studium der Germanistik/ev. Theologie/Philosophie, Studienrat an einem Gymnasium in Mannheim und an der German European School in Singapur, Akademischer Oberrat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, nach Professuren in Freiburg, Osnabrück, Greifswald und Aachen Professor für Germanistische Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Für Philipp
1. Auflage 2023
978-3-8044-4148-4
© 2023 by C. Bange Verlag GmbH, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: © picture alliance / Marijan Murat/dpa | Marijan Murat
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1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Janne Teller: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und -Interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
3.3 Aufbau
Die narrative Handlungsstruktur
Das Zeitgefüge
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Agnes
Pierre Anthon
Sofie
Jan-Johan
Nebenfiguren
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
Gattung, Erzählweise und -struktur
Wortwahl, Stil und Sprache
3.7 Interpretationsansätze
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
Definition „Adoleszenzliteratur“
Definition „Parabel“
Definition „Nihilismus“
Die „Theodizee“-Frage
Sinnfrage und Wissenschaft
Albert Camus: Der Mythos von Sisyphos
Janne Teller über ihre Kindheit
Janne Teller über ihren Roman Nichts
Auszüge aus Rezensionen zum Roman Nichts
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 *
Aufgabe 2 *
Aufgabe 3 ***
Aufgabe 4 ***
Aufgabe 5 *
Aufgabe 6 ***
Lernskizzen und Schaubilder
Literatur
Zitierte Ausgabe
Weitere Quelle
Sekundärliteratur
Interviews und Rezensionen
Theaterstück
Verfilmung
Internet-Adresse
Damit sich alle Leserinnen und Leser in unserem Band rasch zurechtfinden und das für sie Interessante gleich entdecken, hier eine Übersicht:
Im zweiten Kapitel werden das Leben von Janne Teller und der zeitgeschichtliche Hintergrund beschrieben:
Janne Teller wurde 1964 in Kopenhagen geboren. Sie studierte dort Volkswirtschaftslehre und arbeitete später für die EU und die Vereinten Nationen. Ihren ersten Roman publizierte sie im Jahr 1999.
Die Zeit im Europa der 1990er-Jahre war politisch geprägt durch den Zerfall der Sowjetunion, die Wiedervereinigung Deutschlands und die wachsenden ethnischen Konflikte zwischen den einzelnen Volksgruppen des zerfallenden Jugoslawien. Die zunehmende Nutzung des Internets begann das Leben der Menschen grundlegend zu verändern.
Der Roman Intet wurde im Jahr 2000 veröffentlicht, auf Deutsch erschien der Roman Nichts mit dem Untertitel Was im Leben wichtig ist erst im Jahr 2010. Er zählt zum Genre der philosophischen Adoleszenzliteratur und setzt sich aus der Perspektive einer minderjährigen Ich-Erzählerin mit der Frage nach dem Sinn des Lebens auseinander.
Im dritten Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation.
Der Sinn des Lebens als Thema und insbesondere der Nihilismus haben Teller schon immer interessiert. Den Anlass für den Roman Nichts gab eine Anfrage ihres Verlages, ob sie ein Jugendbuch schreiben wolle. Die ersten Sätze formulierte sie beim Radfahren. Das Schreiben fiel ihr leicht, weil sie auch eigene Kindheitserfahrungen in die Geschichte mit hineinfließen lassen konnte.
Agnes, die Ich-Erzählerin, schildert acht Jahre zurückliegende Ereignisse, die sich zutragen, nachdem ihr Mitschüler Pierre Anthon auf einen Pflaumenbaum gestiegen ist und behauptet hat, dass nichts im Leben eine Bedeutung habe. Die Klasse 7 A unternimmt den Versuch, Pierre Anthon das Gegenteil zu beweisen. Das Geschehen gipfelt in der Ermordung Pierre Anthons.
Der Roman spielt in dem fiktiven Ort Tæring in Dänemark in der Gegenwart. Die erzählte Zeit erstreckt sich vom Schulanfang im August 1992 bis zum April 1993; die Erzählgegenwart lässt sich auf acht Jahre nach den beschriebenen Ereignissen datieren.
Die Hauptpersonen sind
Agnes:
Ich-Erzählerin, schildert Ereignisse, die acht Jahre zurückliegen
sieht ihre eigenen Lebensentwürfe durch Pierre Anthon infrage gestellt
ängstlich und zurückhaltend, selbstreflektiert
Pierre Anthon:
stärkster Schüler der Klasse 7 A, wohnt mit seinem Vater in einer Kommune auf einem ehemaligen Bauernhof
sitzt eines Tages auf einem Pflaumenbaum im Vorgarten und provoziert mit nihilistischen Aussagen
wird am Ende von der ganzen Klasse zu Tode geprügelt
Sofie:
Sofie und Pierre Anthon waren für zwei Wochen ein Paar
hat die Idee mit dem „Berg aus Bedeutung“
verliert ihre Unschuld und verändert sich danach, wirkt kalt und unnachgiebig, verliert den Verstand und wird schließlich in die Psychiatrie eingewiesen
Jan-Johan:
ist der Anführer der Klasse, physisch überlegen, spielt Gitarre und will Musiker werden
kann den Verlust seines Zeigefingers nicht abwenden, reagiert mit Angst und Panik
verrät die Gruppe
Die restlichen Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 A treten als Nebenpersonen auf: Henrik, Marie-Ursula, Gerda, Elise, Dennis, Ingrid, Kai, Ole, Sebastian, Richard, Laura, Maike, Rosa, Anna-Li, Frederik, Hans, Hussein, Dame Werner. Alle Figuren der Erwachsenenwelt (Vater von Pierre Anthon, Klassenlehrer Herr Eskildsen, Biologielehrer u. Journalisten) spielen eine Nebenrolle.
Der Roman wird durch die Perspektive der jugendlichen Ich-Erzählerin Agnes dominiert, die sich standardsprachlich ausdrückt. Zuweilen finden sich Beispiele einer poetischen Sprachverwendung und Sprachexperimente.
Nichts lässt sich als ein von existenzialistischen Fragen bestimmter parabelhafter Jugendroman lesen, der am Beispiel der Auseinandersetzungen um den Bedeutungszweifel Pierre Anthons die individuellen Bemühungen der Jugendlichen verdeutlicht, dem Leben einen Sinn zu geben.
Janne Teller
(*1964) © picture-alliance / Ulrich Baumgarten
Jahr
Ort
Ereignis
Alter
8. April 1964
Kopenhagen / Dänemark
Geburt (Mutter Österreicherin mit italienischen Wurzeln, Vater zur Hälfte Deutscher)
0
1978
Kopenhagen / Dänemark
erste Erzählung in einer dänischen Zeitung veröffentlicht
14
1988
Kopenhagen / Dänemark
Abschluss des Studiums der Volkswirtschaftslehre (M. Sc. Econ.)
24
1988–1990
Daressalam / Tansania
Ökonomin im Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP)
24–26
1990/91
Brüssel / Belgien
Expertin für Handelspolitik bei der EU
26/27
1991/92
New York / USA
Assistentin des Leiters des UN-Entwicklungsprogramms
27/28
1993/94
Maputo / Mosambik
Beraterin des Repräsentanten der UN-Friedensmission in Mosambik
29/30
seit 1995
New York, Mailand, Paris, Kopenhagen
Entscheidung, sich hauptberuflich dem Schreiben zu widmen; wechselnde Wohnsitze
31
1998–2002
Kopenhagen / Dänemark
Teilzeit-Beraterin für die Nordic Consulting Group
34–38
1999
Viby / Dänemark
Debütroman Odins Insel erscheint
35
2000
Kopenhagen / Dänemark
Inteterscheint. 2010 wird der Roman unter dem Titel Nichts in Deutschland veröffentlicht.
36
2011
München
Veröffentlichung von Krieg. Stell dir vor, er wäre hier in Deutschland.
47
Düsseldorf
Uraufführung des Theaterstücks Nichts.
2012
München
Tellers Roman Komm erscheint in deutscher Übersetzung.
48
2014–2019
Deutschland
Mitglied in der Jury des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels
50–55
2016
Glyndebourne Opera House / Großbritannien
Auf der Grundlage von Tellers Roman Intet komponiert David Bruce eine Oper in zwei Akten.
52
2018
Deutschland
Sharing-Heritage-Botschafterin im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018
54
2022
Dänemark / Deutschland
Trine Piil Christensen und Seamus McNally führen Regie bei der Verfilmung des Romans unter dem Titel Nothing. Premiere auf dem „Fantasy Filmfest“ in Deutschland.
58
2023
London / Großbritannien
Janne Teller lebt nach Jahren in New York heute in London.
59
Janne Teller wurde am 8. April 1964 in Kopenhagen als Tochter einer österreichischen Mutter geboren. In einem Interview mit dem Tagesspiegel[1] aus dem Jahr 2014 erzählte sie von ihrer schwierigen Kindheit mit einer offenbar paranoiden Mutter, die sich durch ihre Tochter bedroht fühlte; Unterstützung fand Teller bei ihrer drei Jahre älteren Schwester Pia, die eine Art Mutterrolle für sie einnahm. Der Vater sollte nach dem Willen der Mutter kein enges Verhältnis zur Tochter aufbauen, zudem gelang es der Frau, nach außen hin normal zu wirken, sodass zunächst nur ihre Tochter Janne betroffen war; erst nach deren Auszug richtete sich der Verfolgungswahn auch gegen den Vater, von dem Tellers Mutter sich scheiden ließ.[2]
Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete Teller zunächst von 1988–1990 als Ökonomin im Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in Daressalam, Tansania: Dort befasste sie sich in erster Linie mit den sozialen Dimensionen der Strukturreformen, vor allem im Hinblick auf eine Abmilderung der sozialen Auswirkungen der ökonomischen Liberalisierung. Im Jahr 1990 wechselte sie nach Brüssel und beriet dort die EU in Fragen der Handelspolitik. In den Jahren 1991 und 1992 war sie Assistentin des Leiters des UN-Entwicklungsprogramms in New York/USA und dort in erster Linie mit administrativen Aufgaben befasst. Ihre letzte Auslandsmission führte sie in den Jahren 1993 und 1994 nach Mosambik, wo sie den Repräsentanten der UN-Friedensmission darin beriet, wie das Friedensabkommen umgesetzt und die Gesellschaft auf Frieden und Demokratie vorbereitet werden kann, wie die Rückkehr von Flüchtlingen organisiert werden kann und wie Waffenstillstandsverletzungen geahndet werden können.
Im Jahr 1995 entschied sich Teller dazu, zukünftig als Schriftstellerin und nicht mehr als Ökonomin und politische Beraterin zu arbeiten. Dennoch übernahm sie von 1998–2002 noch eine Teilzeit-Beratertätigkeit für die Nordic Consulting Group in Kopenhagen, die Tellers Expertise in sozioökonomischen Fragestellungen in Ländern wie Bangladesch, Simbabwe, Uganda, Malawi, Mosambik und Ägypten nachfragte.
Janne Teller lebte abwechselnd in New York, Mailand, Paris und Kopenhagen und ist als Schriftstellerin erfolgreich. Ihr Werk umfasst neben Romanen für Jugendliche (Nichts. Was im Leben wichtig ist; Krieg. Stell dir vor, er wäre hier; Alles – worum es geht) und Erwachsene (Odins Insel; Europa. Alles, was dir fehlt; Komm) auch Kurzgeschichten und (überwiegend politische) Essays. Die gesellschaftskritischen Themen ihrer Texte werden in der Öffentlichkeit oft kontrovers diskutiert.
Die Anerkennung, die sie für ihre erzählende Literatur erhält, spiegelt sich sowohl in einer Vielzahl von Stipendien[3] als auch in einer großen Zahl von Literaturpreisen[4] wider.
Ihre Bücher wurden bislang in insgesamt 30 Sprachen übersetzt, darunter sind Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Katalanisch, Baskisch, Portugiesisch, Slowenisch, Kroatisch, Norwegisch, Schwedisch, Finnisch, Niederländisch, Türkisch, Russisch, Rumänisch, Japanisch, Chinesisch, Koreanisch und Latein.
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird der zeitgeschichtliche Hintergrund von Janne Teller beleuchtet. Der Roman selbst ist überwiegend frei von konkreten historischen Bezügen, seine Parabelhaftigkeit deutet auf die Zeitlosigkeit des verhandelten Themas hin. Gleichwohl lassen sich einige historische Ereignisse benennen, die sich während des Lebens der Autorin in Europa zugetragen und sich möglicherweise auch auf die Handlungs- und Figurenkonzeption des Buches ausgewirkt haben.
Wichtig für den Zeitraum von den 1960er-Jahren bis heute:
Politisierung aller Lebensbereiche ab den 1960er-Jahren
„Kalter Krieg“ und Aufrüstung in den 1960er- und 1970er-Jahren, Abrüstung in den 1980er-Jahren, Zerfall der Sowjetunion und des Warschauer Paktes zu Beginn der 1990er-Jahre
Ereignisse im Ausland, vor allem die Bürgerkriege im ehemaligen Jugoslawien zwischen 1991 und 2001 und die Bedrohung durch islamische Terroranschläge seit 2001 beeinflussen die Innenpolitik.
Janne Teller wurde 1964 im Königreich Dänemark geboren. Seine Staatsform einer konstitutionellen Monarchie weist dem Staatsoberhaupt eine ausschließlich repräsentative Funktion zu, die politische Macht liegt bei dem vom Volk gewählten Parlament („Folketing“). Außenpolitisch blieb Dänemark in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts neutral, konnte aber dadurch die Besetzung durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg nicht verhindern. Nach dem Krieg trat Dänemark 1945 den Vereinten Nationen, 1949 der NATO und im selben Jahr dem Europarat bei. Seit 1960 war es auch Mitglied der European Free Trade Association („EFTA“), trat dann aber im Jahr 1973 der Europäischen Gemeinschaft bzw. der späteren Europäischen Union bei. Den Beitritt zur Eurozone lehnte das dänische Volk im Jahr 2000 ab, Währung blieb die dänische Krone. Dänemark gehört nach Norwegen, Neuseeland, Finnland, Schweden und Island zu den Ländern mit dem höchsten „Demokratie-Index“[5], das heißt, dass die Bürgerrechte uneingeschränkt garantiert sind, dass die Regierung durch freie und gerechte Wahlen zustande kommt und dass ein stabiler gesellschaftlicher Grundkonsens im Hinblick auf die demokratische Herrschaftsform existiert. Auf der Rangliste der Länder, in denen die Pressefreiheit verwirklicht ist, rangiert Dänemark im Jahr 2022 nach Norwegen und vor Schweden auf Platz 2.[6]
Dänemark partizipierte naturgemäß an den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die sich in Europa seit den 1960er-Jahren zutrugen. Dazu gehören die Politisierung aller Lebensbereiche ab den 1960er-Jahren durch die sogenannte „Studentenrevolte“, die Auswirkungen der Konfrontation der Supermächte USA und UdSSR während des „Kalten Krieges“ (Aufrüstung in den 1960er- und 1970er-Jahren, Abrüstung in den 1980er-Jahren), der Zerfall der Sowjetunion und des Warschauer Paktes zu Beginn der 1990er-Jahre.
Dänemark ist seit den 1990er-Jahren auch von den inner- und außereuropäischen Flüchtlingsbewegungen betroffen; auf zunehmende kulturelle Konflikte im Zusammenhang mit der Einwanderung deutete im Jahr 2005 die Auseinandersetzung um die sogenannten „Mohammed-Karikaturen“ in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten hin, was eine weltweite Dimension bekam, in deren Verlauf fast 190 Menschen getötet und über 800 verletzt wurden. Die dänische Regierung bekannte sich seinerzeit explizit zur Pressefreiheit, was von fast 80 % der Bevölkerung geteilt wurde.
Die Fläche Dänemarks (ohne Grönland und die Färöer) entspricht etwa der Hälfte der Fläche Österreichs, die einzige Landgrenze bildet es mit Deutschland, aufgrund der gemeinsamen Geschichte leben deutsch- und dänischsprachige Minderheiten jeweils im Norden Schleswig-Holsteins bzw. im Süden Dänemarks.
Aus geistesgeschichtlicher Sicht und mit dem Blick auf die Thematik von Nichts ist erwähnenswert, dass mit Søren Kierkegaard (1813–1855) ein bedeutender Theologe und Philosoph in Dänemark wirkte, der den existenzialistischen deutschen Philosophen – Friedrich Nietzsche, Karl Jaspers und Martin Heidegger – entscheidende Impulse gab.
Werkübersicht
1999
Odins ø (dt. Odins Insel. Roman, 2002)
2000
Intet (dt. Nichts. Was im Leben wichtig ist. Roman, 2010)
2004
Hvis der var krig I Norden (dt. Krieg. Stell dir vor, er wäre hier, 2010)
2004
Alt (dt. Alles – worum es geht. Erzählungen, 2013)
2004
Kattens tramp (dt. Die sieben Leben der Katze. Roman, 2009; Neuausgabe unter dem Titel Europa. Alles, was dir fehlt, 2011)
2008
Kom (dt. Komm. Roman, 2012)
2013
Alles – worum es geht (Erzählungen, deutsche Originalausgabe)
2013
Afrikanske veje (dt. Afrikanische Wege. Roman, 2014)
2018
At gå nøgen (Essay-Sammlung, noch nicht auf Deutsch erschienen)
Daneben hat Teller eine Reihe von Essays verfasst, die sich hauptsächlich um politische Themen drehen und die auch in deutschen Periodika erschienen sind. Eine Auswahl:
2005
Between the lines (Information)